Arbeitshilfe Rwanda - PSG
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Armutsbekämpfung weltweit<br />
Überall auf der Welt, in allen Gesellschaften,<br />
gibt es von Armut betroffene Menschen. Aber<br />
wenn von Armut die Rede ist, dann macht es zunächst<br />
einen Unterschied, ob wir von Armut in einem<br />
Entwicklungsland oder von Armut in Deutschland<br />
sprechen. Armut in Deutschland hat in der Regel<br />
einen anderen Charakter, als dies u. a. für <strong>Rwanda</strong><br />
gilt.<br />
Absolute Armut: Armut in einem armen Land kann<br />
absolut, existenziell und lebensbedrohlich sein.<br />
Beispielsweise durch Mangelernährung, den fehlenden<br />
Zugang zu sauberem Wasser, kein Dach über dem Kopf,<br />
ausbleibende Versorgung bei Krankheit – Aspekte,<br />
die mitunter sehr eng zusammenhängen und sich<br />
verstärken.<br />
Relative Armut: Armut „bei uns“ unterscheidet sich<br />
insofern nicht so sehr von dieser absoluten Armut<br />
in Entwicklungsländern, als sie sich auch als eine<br />
Mangelsituation ausdrückt. Allerdings auf einem anderen<br />
Niveau, und als relative Armut ergibt sie sich durch die<br />
Relation zu einem bestimmten „durchschnittlichen“<br />
Standard. Die Bestimmung von relativer Armut ist dabei<br />
gar nicht so einfach: Denn was beispielsweise soll als<br />
Standard und damit als Maßstab gelten? Und welches<br />
Ausmaß an Mangel macht dann Armut aus? Und in<br />
welchen Dimensionen kann jemand überhaupt<br />
arm sein? Nur in materiellen? Oder auch in<br />
immateriellen?<br />
Gemessen am Volkseinkommen pro Kopf liegt der<br />
Lebensstandard in Industriestaaten mehr als 25<br />
Mal so hoch wie in Entwicklungsländern. Doch auch<br />
innerhalb der Entwicklungsländer verschärft sich die<br />
soziale Polarisierung zwischen armen und reichen<br />
Menschen.<br />
Der Welthandel trägt zur Armut in<br />
Entwicklungsländern bei. Armut und<br />
Umweltzerstörung in Entwicklungsländern ist vielfach<br />
auch eine Folge der Lebens- und Konsumstile<br />
in Industriestaaten. Viele Produkte die in Afrika<br />
angebaut werden, sind für den Konsum in Europa<br />
und Nordamerika bestimmt. Für viele Rohwaren, wie<br />
beispielsweise Kaffee, Kakao oder Zucker, gibt es<br />
einen Weltmarktpreis. Das ist der Preis, der für diese<br />
Waren weltweit gilt, weil er zentral an der Börse<br />
ausgehandelt wird. Die Weltmarktpreise ändern sich<br />
aber ständig und letztlich entscheidet sich darüber<br />
das Einkommen der Menschen, die anbauen und<br />
ernten. Sie können sich auf die Weltmarktpreise<br />
nicht verlassen und ihr Einkommen wird dadurch<br />
unsicher.<br />
Für viele Produzentinnen und Produzenten z.B. von<br />
Kaffee, Kakao oder Kleidung ist es überlebenswichtig<br />
ihrer Arbeit weiter nachzugehen, auch wenn die<br />
Arbeitsbedingungen extrem schlecht sind und die<br />
Entlohnung kaum zum Überleben reicht.<br />
Die Armut in <strong>Rwanda</strong> hat viele Gesichter. In<br />
dieser <strong>Arbeitshilfe</strong> wurden bereits viele Auswirkungen<br />
der Armut in <strong>Rwanda</strong> aufgezeigt. Dazu gehört u.a.<br />
dass mehr als 60% der rwandischen Bevölkerung<br />
weniger als 1 US$ täglich zur Verfügung hat um sich<br />
selbst und zum Teil weitere Familienmitglieder zu<br />
versorgen. Die Folgen der fi nanziellen Armut sind<br />
z.B. eine schlechte Ernährung, daraus folgt schlechte<br />
Gesundheit, die Menschen sterben früher. Um Geld zu<br />
bekommen, enden einige Frauen in der Prostitution.<br />
Darüber wird häufi g das HI-Virus übertragen. Zu den<br />
gesundheitlichen Problemen trägt auch bei, dass<br />
rund ein Viertel der Bevölkerung keinen gesicherten<br />
Zugang zu Trinkwasser hat.<br />
Nach der Grundschule besuchen über 90% Kinder in<br />
<strong>Rwanda</strong> keine weiterführende Schule, da sie bei der<br />
Feldarbeit helfen müssen um sich und ihre Familie zu<br />
ernähren. Die fehlende Schulbildung führt zu einer<br />
hohen Analphabetenrate.<br />
Keine Schulbildung bedeutet in der Regel auch<br />
keinen guten Job, d.h. wiederum kein ausreichendes<br />
Geld um sich gesund zu ernähren oder die Kinder<br />
in die Schule zu schicken,… damit schließt sich der<br />
Teufelskreis, aus dem viele Menschen nicht wieder<br />
heraus kommen.<br />
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