Familienheim 3/2007 - Katholische Familienheimbewegung e.V.
Familienheim 3/2007 - Katholische Familienheimbewegung e.V.
Familienheim 3/2007 - Katholische Familienheimbewegung e.V.
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Aus dem Inhalt<br />
Vollbad oder Dusche?<br />
Die Dusche ist gegenüber<br />
dem Vollbad klar<br />
im Vorteil – wenn es<br />
um die Kosten geht.<br />
3<br />
Wer braucht eigentlich<br />
einen Energiepass?<br />
Der Energieausweis ist<br />
beschlossene Sache.<br />
Doch wer benötigt diesen<br />
Pass eigentlich?<br />
4<br />
Einige Städte<br />
entdecken die Familie<br />
In Städten einen Bauplatz<br />
zu bekommen,<br />
ist meist sehr teuer.<br />
Doch einige Kommunen<br />
fördern gerade in<br />
diesem Bereich junge<br />
Familien.<br />
6<br />
Tipps zur<br />
Schuldnerberatung<br />
Wem die Finanzen<br />
über den Kopf gewachsen<br />
sind, dem kann<br />
ein Schuldnerberater<br />
helfen. Zehn Kriterien<br />
helfen, unseriöse Anbieter<br />
zu erkennen.<br />
8<br />
3<br />
3. Quartal <strong>2007</strong><br />
56. Jahrgang<br />
Neubrückenstraße 60<br />
48143 Münster<br />
Telefon (0251) 4901811<br />
Telefax (0251) 4901818<br />
E-Mail: info@vks-muenster.de<br />
Internet:<br />
www.familienheimbewegung.de<br />
H 4923<br />
Das <strong>Familienheim</strong><br />
Fachorgan der <strong>Katholische</strong>n <strong>Familienheim</strong>bewegung<br />
Robert Kurnicki feierte Anfang der 90er Jahre zahlreiche Erfolge in der Staffel des Deutschen<br />
Leichtathletikverbandes. Im Bild v.l.: Ch. Konieczny, R. Kurnicki, M. Huke, M.<br />
Blume.<br />
VKS-Mitglied feierte Erfolge in Polen und Deutschland<br />
Robert Kurnicki: Über<br />
Umwege zum Sprintstar<br />
Der Mann sieht mit 42 Jahren ganz schön<br />
durchtrainiert aus. Keine Frage, wer dem<br />
athletischen 1,90 Meter großen Robert<br />
Kurnicki gegenübersteht, sieht in ihm förmlich<br />
die sportliche Vergangenheit an. VKS-<br />
Mitglied Robert Kurnicki lebt in Bochum-<br />
Wattenscheid, und Wattenscheid ist auch<br />
der Ort seiner größten sportlichen Erfolge.<br />
Kurnicki war Leichtathlet, genauer gesagt<br />
Sprinter und Hürdenläufer – und dabei<br />
sehr erfolgreich.<br />
Dabei verlief die sportliche Entwicklung<br />
bei weitem nicht so rund wie gewünscht.<br />
1965 in Zabrze in Polen (ehem. Hindenburg/Oberschlesien)<br />
geboren, startete die<br />
Karriere von Robert Kurnicki 1977 auch in<br />
seiner Geburtsstadt.<br />
„Zunächst begann alles sehr komisch“, erinnert<br />
er sich. „Ich war dünn wie ein Spatenstiel<br />
und bewarb mich beim Vereinspräsidenten.<br />
Dieser wimmelte mich ab und<br />
schickte mich zu einem Kugelstoßtrainer.“<br />
Dieser Trainer hieß Edward Sarul, der unter<br />
anderem noch Weltmeister in dieser Disziplin<br />
werden sollte. „Er nahm mich mit einem<br />
Arm hoch und fragte, ob ich wirklich<br />
Kugelstoßer werden wollte“, sagt Kurnicki.<br />
Auf gar keinen Fall wollte der junge Sportler<br />
die Kugel stoßen, er wollte laufen.<br />
Hausbesuch<br />
In unregelmäßigen Abständen stellen<br />
wir unseren Lesern nicht ganz gewöhnliche<br />
Mitglieder unseres Verbandes<br />
vor:<br />
Bisher haben wir folgende Mitglieder<br />
vorgestellt: Gerswald aus Herne und<br />
ihre zehn Kinder und den ehemaligen<br />
Schalker Torwart Heinz Kersting.<br />
Fortsetzung auf Seite 11 und 12
Liebe L erinnen und L er,<br />
„Zurück in die Stadt“ und „Stadtumgestaltung“<br />
sind die zurzeit am<br />
häufigsten benutzte Schlagwörter,<br />
wenn Politiker über Wohnungspolitik<br />
sprechen. Speziell junge Familien<br />
und ältere Menschen sollen damit<br />
angesprochen werden. In rund 20<br />
Millionen Haushalten leben heute<br />
Menschen, die 50 Jahre alt sind.<br />
Eine Studie dieser Personengruppe<br />
des Forschungsinstitutes Empirica<br />
im Auftrag der Landesbausparkassen<br />
hat aber andere Ergebnisse erzielt:<br />
23 % möchten gerne am Stadtrand<br />
wohnen, 19% in ruhiger Großstadtlage<br />
und 13 % in den Vororten der<br />
Großstädte. Spitzenreiter waren jedoch<br />
bei der Umfrage die Kleinstadt<br />
und das Dorf mit 30%. Bei der Umfrage<br />
teilte diese Personengruppe<br />
mit, dass sie sich dort am wohlsten<br />
fühlt. Selbst bei einem Umzug jenseits<br />
der 50 wollen rund 75% dieser<br />
Gruppe weiter dort wohnen.<br />
Junge Familien können – wenn sie<br />
Vorteile bei Obi<br />
für Mitglieder<br />
Im Obi-Markt Hattingen erhöht sich<br />
für unsere Mitglieder der Rabatt. Gab<br />
es bislang einen nachlass in Höhe von<br />
3% werden künftig 5% eingeräumt.<br />
Ausgenommen von dieser Regelung<br />
sind Waren aus dem Sonderangebot.<br />
Derzeit laufen auch Verhandlungen<br />
mit weiteren Obi-Märkten, diesem<br />
Beispiel aus Hattingen zu folgen. Das<br />
Verfahren ist denkbar einfach: an der<br />
Kasse bzw. vor Rechnungstellung<br />
muss lediglich der Mitgliedsausweis<br />
gezeigt werden.<br />
2<br />
dann tatsächlich wollen – diesen<br />
Schritt zurück in die Stadt häufig<br />
überhaupt nicht leisten. Und das<br />
Wohnen in der Innenstadt im 3. oder<br />
4. Stock ist für diese Gruppe meistens<br />
nicht erstrebenswert.<br />
Wenn dann auch noch Städte Grundstücke<br />
für Eigenheime meistbietend!!<br />
verkaufen, ist das sicherlich nicht familienfreundlich<br />
und gelinde gesagt<br />
eine Unverschämtheit.<br />
Aus vielen Städten z.B. des Ruhrgebietes<br />
gehen die Familien deshalb<br />
in die Umlandgemeinden, und es<br />
ist eine Frage der Zeit, wann Schulen,<br />
Kindergärten und Einkaufszonen<br />
nicht mehr gebraucht werden.<br />
Es ist von den Städten töricht, die<br />
Grundstücke ausschließlich ansiedlungswilligen<br />
Gewerbebetrieben<br />
preisgünstig zu verkaufen oder gar<br />
zu verschenken.<br />
Auch und gerade Familien bringen<br />
dem Stadtsäckel viel Geld und bringen<br />
Leben in die Stadt.<br />
Einige Stadtväter haben dies jedoch<br />
Strompreise stiegen für Privat-Haushalte um 6 Prozent<br />
Nach Angaben des europäischen Statistikamtes<br />
Eurostat ist der Strompreis<br />
(in Euro pro kWh) in der EU zwischen<br />
dem 1. Januar 2006 und dem 1. Januar<br />
<strong>2007</strong> für private Haushalte und<br />
für industrielle Abnehmer um 9%<br />
angestiegen. Die höchsten Preisanstiege<br />
zwischen dem 1. Januar 2006<br />
Hauseigentümer wollen<br />
Energie sparen<br />
Energiesparen ist für deutsche Immobilienbesitzer<br />
laut einer Umfrage ein<br />
wichtiges Motiv bei der Modernisierung.<br />
Jeder vierte will in den nächsten<br />
fünf Jahren sein Haus oder seine<br />
Wohnung modernisieren, wie eine<br />
Gfk-Umfrage ergab. 71 Prozent der<br />
Immobilienbesitzer wollen demnach<br />
den Energieverbrauch auch senken,<br />
um die Umwelt zu schonen.<br />
Ein Drittel hat in den vergangenen<br />
vier Jahren bereits seine Immobilie<br />
modernisiert und dabei vor allem Hei-<br />
und dem 1. Januar <strong>2007</strong> für Haushalte<br />
wurden EU-weit im Vereinigten<br />
Königreich (25%) und in Schweden<br />
(16%) beobachtet. In Lettland wurde<br />
eine Preissenkung von 17% beobachtet.<br />
In Deutschland stieg der<br />
Strompreis für private Haushalte von<br />
Januar 2006 zu Januar <strong>2007</strong> um ca.<br />
schon erkannt: Die Stadt Haldensleben<br />
in Sachsen-Anhalt verkauft Baugrundstücke<br />
an Familien schon ab<br />
einem Preis von 1,-- Euro pro qm.<br />
Und in Berlin wird immer noch von<br />
„zurück in die Stadt“ gesprochen.<br />
Bis heute hat die Koalition weder<br />
die versprochene Riesterförderung<br />
für Eigentumsmaßnahmen realisiert,<br />
noch ist die im Koalitionsvertrag versprochene<br />
Nachrangfinanzierung<br />
über die KfW überhaupt angesprochen<br />
worden. Nur zum Thema Erbschaftsteuer<br />
wird heftig diskutiert.<br />
Hier hat der Staat ja auch eine Einnahmequelle.<br />
Manchmal sehne ich mich nach der<br />
Bundestagswahl 2009...<br />
Ihr<br />
zungen, Fenster und Dächer erneuert.<br />
Dafür investierten die Eigentümer im<br />
Durchschnitt 28 000 Euro. Laut Allianz<br />
Versicherungen, die die Studie<br />
in Auftrag gegeben haben, ist das Potenzial<br />
für Einsparungen hoch: Vier<br />
Fünftel der Häuser und Wohnungen<br />
in Deutschland seien noch nicht auf<br />
dem neuesten Stand.<br />
www.familienheimbewegung.de<br />
6%; für industrielle Verbraucher um<br />
ca. 7%. Zum 1. Januar <strong>2007</strong> war der<br />
Strompreis für private Haushalte am<br />
höchsten in Dänemark, Italien und<br />
den Niederlanden. Der preisgünstigste<br />
Strom für private Haushalte konnte<br />
in der EU in Bulgarien, Lettland und<br />
Griechenland bezogen werden.
Was kosten Dusche und Vollbad?<br />
Heizung und Warmwasserbereitung<br />
sind die „Energie-Großverbraucher“<br />
im Haushalt. Rund 90 Prozent des gesamten<br />
Haus-Energiebedarfs entfallen<br />
auf sie. Während der Heizenergiebedarf<br />
der Gebäude durch den Austausch<br />
veralteter Heizkessel und verbesserte<br />
Dämmung seit Jahren rückläufig ist,<br />
bleibt der Energie- und Wasserbedarf<br />
für Warmwasser konstant hoch oder<br />
zeigt sogar ansteigende Tendenz.<br />
Der Grund: Die Sanitärausstattung<br />
der Wohnungen wird immer besser,<br />
und die Lebensgewohnheiten ändern<br />
sich.<br />
Täglisches Duschen<br />
Tägliches Duschen ist heute für viele<br />
Menschen selbstverständlich. Des-<br />
Baukredite: Bank soll Gutachten bezahlen<br />
Das Landgericht Stuttgart hat im Mai<br />
in einem Musterprozess mit möglicherweise<br />
weitreichenden Folgen die<br />
Rechte von Eigenheimfinanzierern<br />
gestärkt. Bausparkassen sollen nicht<br />
mehr die Kosten für die Wertermittlung<br />
einer Immobilie auf ihre Kunden<br />
abwälzen dürfen. Banken und Bausparkassen<br />
lassen vor der Vergabe<br />
eines Hypothekendarlehens ein Wertgutachten<br />
über die Immobilie erstellen.<br />
Häufig werden dafür Kosten von teilweise<br />
mehr als 1.000 Euro von den<br />
halb sind Energie sparende und kostengünstige<br />
Lösungen für die Erwärmung<br />
von Trinkwasser gefragt.<br />
Energie als Kostenfresser<br />
Wer über die Kosten für Warmwasser<br />
nachdenkt, sollte neben den Anschaffungskosten<br />
für die Warmwasserbereitungs-Systeme<br />
vor allem die<br />
Energiekosten berücksichtigen, denn<br />
sie fallen nicht einmalig an, sondern<br />
belasten als verbrauchsgebundene<br />
Kosten kontinuierlich die Haushaltskasse.<br />
Die ASUE Arbeitsgemeinschaft<br />
für sparsamen und umweltfreundlichen<br />
Energieverbrauch, Kaiserslautern,<br />
hat nun in einem Vergleich die<br />
verbrauchsgebundenen Kosten für<br />
eine Dusche und für ein Vollbad mit<br />
Kreditnehmern erhoben. Das ist den<br />
Verbraucherschützern schon lange<br />
ein Dorn im Auge.<br />
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-<br />
Westfalen hatte deshalb in einem<br />
Musterprozess eine Klage gegen die<br />
Bausparkasse Wüstenrot vor dem<br />
Landgericht Stuttgart angestrengt<br />
– und erstinstanzlich gewonnen. Die<br />
Richter urteilten, die Prüfung des<br />
Beleihungswertes einer Immobilie<br />
gehöre nach dem Bausparkassengesetz<br />
zu den Rechtspflichten der Bausparkassen<br />
und könne daher nicht<br />
Strom und Erdgas gegenübergestellt.<br />
Betrachtet wurden dabei die Wasser-<br />
und die Energiekosten.<br />
Für diesen Vergleich wurden zwei<br />
gängige Warmwasserbereitungs-<br />
Systeme ausgewählt: eine zentrale<br />
Warmwasserbereitung mit Erdgas<br />
(Speichersystem mit indirekt beheiztem<br />
Trinkwasserspeicher) und ein mit<br />
Strom betriebener Durchlauferhitzer.<br />
Für einen Kubikmeter Trinkwasser<br />
sind rund 1,70 Euro (einschl. MWSt.,<br />
ohne Grundpreis) zu zahlen. Daraus<br />
ergeben sich für eine Dusche (50 Liter)<br />
Wasserkosten in Höhe von 9 Cent<br />
und für ein Vollbad (120 Liter) von 20<br />
Cent. Als Energiebedarf wurde für das<br />
erdgasbetriebene System von 2,85<br />
kWh (Dusche) und von 6,82 kWh<br />
(Vollbad), beim elektrisch betriebenen<br />
System von 1,69 kWh (Dusche)<br />
und von 4,05 kWh (Vollbad) ausgegangen.<br />
Für die Energiepreise wurden<br />
bei Strom 18,5 Cent/kWh und bei Erdgas<br />
6,0 Cent/kWh ermittelt.<br />
Daraus resultieren beim Vollbad Gesamtkosten<br />
in Höhe von 95 Cent bei<br />
elektrischer Warmwasserbereitung<br />
gegenüber 61 Cent bei der Warmwasserbereitung<br />
mit Erdgas. Beim<br />
Duschen betragen die Kosten 40 Cent<br />
(Strom) beziehungsweise 26 Cent<br />
(Gas) – das entspricht einer Ersparnis<br />
von rund 50 Euro pro Jahr für eine<br />
Person, die täglich einmal duscht. Für<br />
Erdgas sprechen außerdem die deutlichen<br />
Umweltvorteile: Die Verbrennung<br />
ist schadstoffarm, und Erdgas<br />
muss nicht – anders als Strom – mit<br />
großen Verlusten in Sekundärenergie<br />
umgewandelt werden.<br />
den Darlehensnehmern in Rechnung<br />
gestellt werden. Das Urteil ist noch<br />
nicht rechtskräftig. Die Bausparkasse<br />
hat bereits beim Oberlandesgericht<br />
Stuttgart Berufung gegen das Urteil<br />
eingelegt.<br />
Weil sich der Stuttgarter Richterspruch<br />
allein auf das Bausparkassengesetz<br />
stützt, strenge die Verbraucherzentrale<br />
Nordrhein-Westfalen nun einen<br />
zweiten Musterprozess gegen eine<br />
Bank an, da Banken nicht dem Bausparkassengesetz<br />
unterliegen, wie die<br />
Verbraucherzentrale mitteilt.<br />
3
4<br />
Kurz notiert<br />
Fünf Jahre Informations-Portal<br />
Kompetente Informationen rund<br />
um die Immobilie – mit diesem<br />
Ziel haben die KfW Förderbank<br />
und der Verbraucherzentrale<br />
Bundesverband vor fünf Jahren<br />
den interaktiven Baufinanzierungsberater<br />
www.baufoerderer.<br />
de gestartet. Das Angebot ist vielfältig.<br />
Mit Hilfe eines interaktiven<br />
Förderrechners können private<br />
Bauherren und Käufer die Möglichkeiten<br />
ausloten, für ihr Vorhaben<br />
zinsgünstige Kredite der Bundesländer<br />
zu erhalten und sich<br />
über die Inanspruchnahme der<br />
Förderprogramme der KfW Förderbank<br />
informieren. Außerdem<br />
stehen umfangreiche verbraucherorientierte<br />
Informationen zur Verfügung.<br />
Serviceangebote wie der<br />
Wegweiser zur Sachverständigensuche,<br />
aktuelle Nachrichten oder<br />
Ansprechpartner und Adressen<br />
für weitergehende Informationen<br />
runden das Informationspaket auf<br />
www.baufoerderer.de ab.<br />
Rückgang bei Geburten, Sterbefälle<br />
und Gesamtbevölkerung<br />
Wie das Statistische Bundesamt<br />
mitteilt, zeigen vorläufige Ergebnisse<br />
für das Jahr 2006 sowohl eine<br />
Abnahme der Geburten als auch<br />
der Sterbefälle in Deutschland.<br />
Die Bevölkerung ging in diesem<br />
Zeitraum ebenfalls leicht zurück.<br />
Im Jahr 2006 wurden 673.000 lebend<br />
geborene Kinder registriert,<br />
13.000 oder 1,9% weniger als<br />
2005. Die Zahl der Geburten geht<br />
seit 1991, mit Ausnahme der Jahre<br />
1996 und 1997, zurück. Die Zahl<br />
der Sterbefälle war von 1994 bis<br />
2001 ständig gesunken und dann<br />
2002, 2003 sowie 2005 wieder<br />
angestiegen. Für das Jahr 2006<br />
gab es mit 822.000 Gestorbenen<br />
einen Rückgang um 8.000 beziehungsweise<br />
1% gegenüber dem<br />
Vorjahr. Somit starben im Jahr<br />
2006 etwa 149.000 Menschen<br />
mehr als geboren wurden. Am<br />
31.12.2006 hatte Deutschland<br />
rund 82.315.000 Einwohner. Das<br />
waren 123.000 weniger als Ende<br />
2005 (82.438.000).<br />
Wer braucht einen Energiepass?<br />
Beim Neubau muss der Energieausweis<br />
wie bisher vom Architekten oder<br />
Planer zusammen mit dem Bauantrag<br />
eingereicht werden. Für Bestandsgebäude<br />
wird nur im Falle eines „Nutzerwechsels“<br />
ein Energieausweis<br />
benötigt, also etwa beim Verkauf,<br />
der Vermietung, der Verpachtung<br />
oder der Vergabe im Rahmen eines<br />
Leasingvertrags. Nicht betroffen sind<br />
Immobilienbesitzer, die ihr Eigentum<br />
selbst nutzen oder in einem bestehenden<br />
Miet- oder Pachtverhältnis<br />
an einen Fremdnutzer vergeben<br />
haben. Auch für kleinere Gebäude<br />
mit maximal 50 m² Nutzfläche ist<br />
kein Energieausweis erforderlich.<br />
Rechtlich betrachtet ist die Ausstellung<br />
des Energieausweises eine<br />
Eigentümerpflicht. Er muss potenziellen<br />
Interessenten den Energieausweis<br />
auf Verlangen „zugänglich machen“.<br />
Potenzielle Mieter oder Käufer sind<br />
berechtigt, vor Vertragsabschluss einen<br />
ordnungsgemäßen Energienachweis<br />
für das betreffende Objekt „einzusehen“,<br />
um den zu erwartenden<br />
Energieverbrauch abschätzen und<br />
mögliche Schwachstellen erkennen<br />
zu können. Der Eigentümer eines<br />
Wohngebäudes ist jedoch nicht verpflichtet,<br />
den Energieausweis von sich<br />
aus vorzulegen oder auszuhändigen.<br />
In „öffentlichen Gebäuden“ (z.B. Behörden)<br />
mit einer Nettogrundfläche<br />
von mehr als 1.000m² muss der Energieausweis<br />
dagegen an einer gut<br />
sichtbaren Stelle ausgehängt werden.<br />
Die Einführungstermine<br />
Mit Inkrafttreten der EnEV <strong>2007</strong> soll<br />
der Energieausweise für Bestandsgebäude<br />
in drei Schritten eingeführt<br />
werden. Für Wohngebäude, die<br />
bis 1965 erbaut wurden, beginnt<br />
die Ausweispflicht zum 1. Januar<br />
2008. Später errichtete Wohngebäude<br />
sind ab dem 1. Juli 2008 betroffen.<br />
Stichtag für alle Nichtwohngebäude<br />
ist der 1. Januar 2009.<br />
Unabhängig davon haben Eigentümer<br />
schon heute die Möglichkeit, einen<br />
Energieausweis auf freiwilliger Basis<br />
erstellen zu lassen, um die energetische<br />
Qualität ihres Objektes zu dokumentieren.<br />
Auch vor dem 1.Januar<br />
2008 ausgestellte Ausweise behalten<br />
Gültigkeit für zehn Jahre, unabhängig<br />
davon, nach welchem Verfahren sie<br />
ausgestellt werden.<br />
ASUE Arbeitsgemeinschaft für<br />
sparsamen und umweltfreundlichen<br />
Energieverbrauch<br />
Wer hat Anspruch auf Wohngeld?<br />
Der elektronische Wohngeldrechner<br />
des Ministeriums für Bauen und Verkehr<br />
gibt ab sofort Auskunft da rüber,<br />
wer Anspruch auf Wohngeld hat. Über<br />
die Internetseite www.mbv.nrw.de<br />
kann jeder Bürger ohne großen Aufwand<br />
den Anspruch unverbindlich<br />
errechnen. Die Eintragungen erfolgen<br />
anonym und sind einfach einzugeben.<br />
Ergänzt wird das neue Serviceangebot<br />
durch die entsprechenden Antragsvordrucke<br />
zum Wohngeld, die am PC<br />
ausgefüllt und ausgedruckt werden<br />
können. Weiterhin finden sich sämtliche<br />
Gesetzesgrundlagen sowie ein<br />
Fragen- und Antwortenkatalog zum<br />
Wohngeld im Internetangebot des<br />
Ministeriums.
Zinsen gewinnen langsam an Fahrt<br />
Nachdem der langfristige Abwärtstrend<br />
der Kapitalmarktzinsen in den<br />
vergangenen Monaten nach oben<br />
durchbrochen wurde, stellen sich immer<br />
mehr Marktteilnehmer am Anleihemarkt<br />
auf das veränderte Umfeld<br />
ein.<br />
Dieses wird von einer Politik der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB) geprägt,<br />
die auf Inflationskontrolle ausgerichtet<br />
ist und dabei insbesondere auf die<br />
stark angesprungene Konjunktur in<br />
Deutschland, aber auch auf das Geldmengenwachstum<br />
schaut. Nachdem<br />
inzwischen auch die Organisation<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (OECD) ihre Wachstumsprognose<br />
für die Bundesrepublik<br />
auf +2,8% im Jahr <strong>2007</strong> kräftig nach<br />
oben korrigiert hat, wird immer klarer,<br />
dass Deutschland zum Wachstumsmotor<br />
wird und das Wachstum<br />
auf gesunden Beinen steht.<br />
Auch der vom Institut für Wirtschaftsforschung<br />
publizierte starke IFO-Geschäftsklimaindex<br />
und die Anhebung<br />
des zu erwartenden privaten Konsums<br />
durch die Gesellschaft für Konsumforschung<br />
(GfK) unterstreichen dieses<br />
Bild. Damit nimmt aber auch das Lager<br />
derer zu, die von der EZB noch<br />
in diesem Jahr Leitzinsen von mindes-<br />
tens 4,25% und im nächsten Jahr sogar<br />
bis zu 4,75% erwarten. Vor diesem<br />
Hintergrund werden auch die langen<br />
Laufzeiten seit einigen Wochen neu<br />
bewertet, und Verkäufe treiben die<br />
Renditen nach oben. So verringert<br />
sich auch der Zinsabstand zu den<br />
USA sehr schnell, und die Kernfrage<br />
wird sein, wie stark die momentane<br />
Konjunkturabkühlung in den USA<br />
tatsächlich sein wird und mit welcher<br />
Zeitverzögerung sie mittelfristig auch<br />
Europa erreicht.<br />
Entwicklung in den USA beachten<br />
Der momentane Eindruck, dass sich<br />
Europa komplett von den USA entkoppelt,<br />
könnte hier täuschen. Zwar<br />
hat die direkte Abhängigkeit der europäischen<br />
Exporteure von den USA<br />
abgenommen, jedoch hängen auch<br />
die neuen Märkte in Asien in ihrer<br />
Konsumkraft stark von der Dynamik<br />
ihres größten Exportmarktes USA ab.<br />
Für die Zinsen könnte das bedeuten,<br />
dass die aktuell sehr negative Stimmung<br />
doch übertrieben ist und wir<br />
nach den kräftigen Zinsanstiegen der<br />
letzten Monate eine Konsolidierungsphase<br />
sehen könnten. Am großen<br />
Bild, dass die Tendenz der Kapitalmarktzinsen<br />
auf Sicht der nächsten<br />
Nach einer längeren Phase, bei dem sich der Zinssatz auf niedrigem Niveau<br />
gehalten hat, steigt der Satz jetzt wieder an. Die Richtung geben hierbei die<br />
USA vor.<br />
zwei Jahre nach oben zeigt, ändert<br />
das allerdings nichts.<br />
Wir raten daher weiterhin davon ab,<br />
auf tiefere Zinsen zu spekulieren. Immobilienkäufer<br />
und Umschuldungskunden,<br />
die in den nächsten Wochen<br />
ihre Konditionen festzurren müssen,<br />
sollten nicht zu lange warten. Die<br />
Zinsstrukturkurve ist weiterhin extrem<br />
flach und damit auch die Risikoprämie<br />
für lange Laufzeiten gering. Das<br />
gilt es zu nutzen.<br />
Besonders interessant sind derzeit<br />
auch Forward-Darlehen mit bis zu 36<br />
Monaten Vorlaufzeit, da eine Reihe<br />
von Bankpartnern die flache Zinsstrukturkurve<br />
über den Verzicht auf<br />
Forward-Aufschläge an die Kunden<br />
weitergeben. Damit kann man schon<br />
Jahre im Voraus praktisch zu Spot-<br />
Konditionen die zukünftigen Zinszahlungen<br />
absichern. Auch dieses<br />
Fenster wird von immer mehr Kunden<br />
genutzt, da flache Zinskurven immer<br />
nur temporäre Erscheinungen am<br />
Zinsmarkt sind. Prolongationsangebote<br />
der bestehenden Bank sollten dabei<br />
unbedingt mit dem Markt verglichen<br />
werden.<br />
Tendenz: kurzfristig: seitwärts; mittelfristig:<br />
aufwärts<br />
Quelle: Prohyp<br />
Lüften ist Pflicht<br />
für Mieter<br />
Mieter müssen sich um die Vermeidung<br />
von Schimmelpilz bemühen.<br />
Dies besagt ein aktuelles Urteil des<br />
Bundesgerichtshofs (BGH). Mieter<br />
sind nach dieser Rechtsprechung<br />
dazu verpflichtet, die Bildung von<br />
Schimmelpilz in der Wohnung durch<br />
richtiges Lüftungsverhalten zu verhindern.<br />
Beispielsweise, so die Richter in ihrer<br />
Urteilsbegründung, sei es dem<br />
Mieter zuzumuten, mehrfach täglich<br />
durch mehrminütiges Ankippen eines<br />
Fensters eine Wohnung zu lüften, um<br />
dadurch Schimmelpilzbefall zu verhindern,<br />
urteilten die BGH-Richter in<br />
einem jüngst veröffentlichten Urteil.<br />
Dies gelte insbesondere, wenn – wie<br />
im entschiedenen Fall – allein das<br />
Verhalten der Mieter Ursache für die<br />
Schimmelpilzbildung war.<br />
(Az. VIII ZR 182/06)<br />
5
6<br />
Kurz notiert<br />
Beim Brandschutz sind<br />
Mieter und Vermieter gefragt<br />
Vergleichbar der Anschnallpflicht<br />
beim Autofahren, bedarf es eigentlich<br />
keiner großen Erklärung,<br />
warum Rauchmelder und Feuerlöscher<br />
für den Schutz von Leben<br />
und Sachwerten sinnvoll sind.<br />
Doch anders als in Gewerbebetrieben<br />
oder öffentlichen Einrichtungen,<br />
wo behördlich darauf<br />
geachtet wird, dass gesetzliche<br />
Vorgaben zum Brandschutz eingehalten<br />
werden, steht es jedem<br />
Wohnungs- und Hauseigentümer<br />
frei, selbst für einen ausreichenden<br />
Brandschutz zu sorgen.<br />
„Viele wissen gar nicht, dass sie<br />
mit wenig Aufwand viel für Ihre<br />
Sicherheit tun können“, so Carsten<br />
Wege, Geschäftsführer des<br />
Bundesverbandes Brandschutz-<br />
Fachbetriebe e.V. (bvbf). „Bundesweit<br />
gibt es keine einheitlichen<br />
Vorgaben, wie Brandschutz<br />
in privat genutzten Häusern und<br />
Wohnungen auszusehen hat.<br />
Deshalb appelliere ich an die<br />
Eigenverantwortung jedes Haus-<br />
und Wohnungsbesitzers, selbst<br />
aktiv zu werden – im eigenen Interesse.“<br />
Zumindest in Schlaf- und<br />
Kinderzimmern sowie Fluren, die<br />
als Rettungswege dienen, sollten<br />
Rauchmelder installiert werden.<br />
Die Geräte erkennen den lebensgefährlichen<br />
Rauch und warnen<br />
mit einem schrillen Alarmsignal.<br />
Der bvbf empfiehlt zudem, in jedem<br />
Haushalt mindestens einen<br />
Feuerlöscher bereit zu halten.<br />
Flachs als Dämmstoff verwenden<br />
Immer häufiger werden Dachbereiche<br />
zu Wohnzwecken ausgebaut<br />
und erfordern daher eine<br />
ausreichende Dämmung. Die Vorteile<br />
des Rohstoffes Flachs bieten<br />
die Grundlage für einen hervorragenden<br />
und zugleich natürlichen<br />
Dämmstoff. Bei einer Vielzahl<br />
möglicher Konstruktionsvarianten<br />
einer Dachdämmung mit Flachsdämmstoffen<br />
bietet sich eine<br />
Grundkonstruktion an, die jederzeit<br />
auch variiert werden kann.<br />
Aktion pro Eigenheim<br />
Immer mehr Kommunen unterstützen<br />
junge Familien beim Hausbau<br />
Gerade junge Familien besitzen oft<br />
nicht genug Eigenkapital, um sich den<br />
Wunsch vom Eigenheim zu erfüllen<br />
– zumal seit der Bund die Eigenheimzulage<br />
abgeschafft hat.<br />
Doch immer mehr Städte und Gemeinden<br />
erkennen, dass die Förderung<br />
von Wohneigentum ein entscheidender<br />
Standortvorteil ist. Rabatte beim<br />
Grundstückskauf oder Zuschüsse für<br />
den Eigenheimbau werden gezielt<br />
eingesetzt, um Neubürger zu locken.<br />
Eine Internet-Datenbank zeigt jetzt<br />
erstmals, wo es wie viel Baugeld vom<br />
Bürgermeister gibt.<br />
Kommunale Finanzspritzen für Bauwillige<br />
gibt es nun in einigen Komunen.<br />
Viele Städte und Gemeinden haben<br />
erkannt, dass sie sich verstärkt um<br />
Bürger bemühen müssen, wollen sie<br />
nicht zu den Verlierern des demografischen<br />
Wandels gehören. Um in diesem<br />
Standortwettbewerb zu punkten,<br />
setzen sie auf Familienfreundlichkeit.<br />
Viele Gemeinden, im Westen wie im<br />
Osten Deutschlands, und sogar Großstädte<br />
wie Hamburg, Hannover oder<br />
Karlsruhe locken Bauwillige mit Geld<br />
und Rabatten. Das Angebot ist vielfältig.<br />
Am häufigsten werden verbilligte<br />
Baugrundstücke verkauft. Daneben<br />
setzen die Rathäuser vor allem auf<br />
direkte Zuschüsse, die Vergabe zinsverbilligter<br />
Darlehen oder günstige<br />
Erbbaurechte. Bei der Fördersumme<br />
spielt meist der Nachwuchs eine Rolle:<br />
Je mehr Kinder, desto üppiger der<br />
Bonus.<br />
Gefördert werden längst auch Gutverdiener,<br />
die Einkommensgrenzen sind<br />
vielfach großzügig gesteckt. Einen<br />
schnellen Überblick über die verschiedenen<br />
Varianten von Baugeld<br />
für Familien gab es bislang nicht. Jetzt<br />
hat die „Aktion pro Eigenheim“ diese<br />
Hürde beseitigt und eine Internet-Datenbank<br />
www.aktion-pro-eigenheim.<br />
de mit allen Förderprogrammen erstellt.<br />
242 Städte und Gemeinden<br />
sind bereits erfasst. Dadurch lassen<br />
sich solche Programme vergleichen<br />
und werden transparenter, sowohl<br />
für zukünftige Bauherren als auch für<br />
Stadtväter. „Wir wünschen uns, dass<br />
unsere Beispiele durch die Aufmerksamkeit<br />
jetzt Schule machen, und<br />
weitere Kommunen folgen werden“,<br />
Im westfälischen Nottuln oder wie<br />
hier bei der Familie Wanka in Kaufbeuren<br />
freuen sich junge Familien<br />
über die Bauförderung durch die<br />
Kommune.<br />
sagt Max Schierer, Präsident des Bundesverbands<br />
Deutscher Baustoff-Fachhandel<br />
und Mit-Initiator der „Aktion<br />
pro Eigenheim“. Man wolle damit Mut<br />
machen, jungen Familien die Bildung<br />
von Wohneigentum zu ermöglichen.<br />
Trotz der guten Beispiele: Kommunale<br />
Familienförderung beim Eigenheimbau<br />
ist bislang noch die Ausnahme.<br />
Die „Aktion pro Eigenheim“<br />
sieht Handlungsbedarf. „Wir haben<br />
die Hoffnung, dass sich jetzt weitere<br />
Kommunen von sich aus bei uns<br />
melden“, sagt Max Schierer, Präsident<br />
der „Aktion pro Eigenheim“. Denn für<br />
Strategien und Instrumente der kommunalen<br />
Eigentumsförderung muss<br />
geworben werden.<br />
Erfolge der Vorreiterkommunen könnten<br />
dafür den Ansporn liefern. „Von<br />
solchen Fördermaßnahmen profitieren<br />
alle Seiten: die Familien, die sich<br />
ihren Wunsch nach dem Eigenheim<br />
erfüllen können, die Kommune durch<br />
eine ausgewogene Bevölkerungsstruktur,<br />
die einen wichtigen Beitrag<br />
zur Zukunftsfähigkeit der Stadt leistet,<br />
und natürlich auch die örtliche Wirtschaft“,<br />
sagt Schierer.<br />
Nähere Informationen: www.aktionpro-eigenheim.de<br />
Quelle: Aktion pro Eigenheim
Eltern haben bei der Wertvermittlung<br />
eine Vorbildfunktion<br />
Kinder bekommen nach Überzeugung<br />
von zwei Dritteln der Deutschen zu<br />
wenig Werte vermittelt. Laut Veranstaltung<br />
des „Bundesforums Familie“<br />
veröffentlichten Allensbach-Umfrage<br />
im Auftrag des Familienministeriums<br />
stehen Ehrlichkeit und Höflichkeit für<br />
90 Prozent der Befragten an erster Stelle,<br />
gefolgt von Verlässlichkeit, Pünktlichkeit,<br />
Fleiß und Wissensdurst.<br />
Neun von zehn Befragten hoben dabei<br />
die Vorbildfunktion der Eltern<br />
hervor, die klare Verhaltensregeln<br />
vorgeben müssten. Rund zwei Drittel<br />
erklärten, Kindern sollten bereits im<br />
Kindergarten mehr Werte und Orientierung<br />
vermittelt bekommen. Sie<br />
könnten häufig nicht erkennen, was<br />
richtig und was falsch sei.<br />
Bundesfamilienministerin Ursula von<br />
der Leyen (CDU) hob bei der Veranstaltung<br />
die Zusammengehörigkeit<br />
von Wertevermittlung und Erziehung<br />
hervor. Der Wert der Erziehung müsse<br />
stärker in das Bewusstsein der Gesellschaft<br />
rücken. Die Ministerin for-<br />
derte in diesem Zusammenhang eine<br />
öffentliche Diskussion darüber, wie<br />
wertegebundene Erziehung im Alltag<br />
verankert werden könne.<br />
Das Bundesforum Familie ist eine Erweiterung<br />
des Bündnisses für Erziehung,<br />
das die Ministerin im vergangenen<br />
Jahr mit den Kirchen gestartet<br />
hatte. Dem Forum gehören Familien-<br />
und Wohlfahrtsverbände, Stiftungen,<br />
Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände<br />
sowie Kirchen und Religionsgemeinschaften<br />
an. Ziel ist die Stärkung<br />
der Erziehung von Kindern.<br />
Der Sprecher des Forums und Vorstandsmitglied<br />
der Gewerkschaft Erziehung<br />
und Wissenschaft, Norbert<br />
Hocke, forderte, alle gesellschaftlichen<br />
Gruppen in die Wertedebatte<br />
einzubeziehen. In einer religiös und<br />
weltanschaulich pluralen Gesellschaft<br />
müsse man die gemeinsame Wertebasis<br />
in einem offenen Dialog zwischen<br />
gleichwertigen Partnern herausarbeiten.<br />
KNA<br />
Den Eltern kommt bei der Wertvermittlung an Kinder eine entscheidende Vorbildfunktion<br />
zu. Foto: www.pixelio.de<br />
Kardinal Lehmann macht sich für Religionsunterricht stark<br />
Mehrere katholische Bischöfe haben<br />
sich für den Religionsunterricht an<br />
öffentlichen Schulen stark gemacht.<br />
Kardinal Karl Lehmann sagte in<br />
Mainz, Kinder und Jugendliche könnten<br />
hierbei lernen, dass Glauben und<br />
Denken sich nicht ausschlössen. Der<br />
Religionsunterricht stehe für einen<br />
Kurz notiert<br />
Familienbund kritisiert den<br />
Begriff „Herdprämie“<br />
Der Familienbund der Katholiken<br />
hat die Bezeichnung „Herdprämie“<br />
für das in der Diskussion<br />
stehende Betreuungsgeld als Respektlosigkeit<br />
zurückgewiesen.<br />
Der Begriff missachte die Leistung<br />
der Eltern, die ihre Kinder<br />
nicht in eine Krippe schicken und<br />
zu Hause betreuen. Der Lebensentwurf<br />
werde diskriminiert, nur<br />
weil er nicht „in den angeblichen<br />
Zeitgeist und in die Vorstellungen<br />
einzelner Politiker“ passe.<br />
Familienverbände fordern<br />
qualitätsvolle Kinderbetreuung<br />
Die Föderation der katholischen<br />
Familienverbände in Europa<br />
(FAFCE) hat eine qualitätsvolle<br />
Kinderbetreuung gefordert. Sie<br />
müsse sich am Kindeswohl orientieren<br />
und einem ganzheitlichen<br />
Bildungsanspruch gerecht werden,<br />
erklärten die Vertreter aus 14<br />
Nationen. Dazu gehöre selbstverständlich<br />
eine qualifizierte Ausbildung<br />
von Erzieherinnen sowie<br />
ein Erzieher-Kindverhältnis von<br />
eins zu vier.<br />
Meist arbeiten beide Elternteile<br />
Bei 51 Prozent der Paare mit Kindern<br />
in Deutschland gingen 2005<br />
beide Partner einer Erwerbstätigkeit<br />
nach. Bei nichtehelichen Lebensgemeinschaften<br />
betrug der<br />
Anteil 54 Prozent, wie das Statistische<br />
Bundesamt am Montag in<br />
Wiesbaden zum Internationalen<br />
Tag der Familie mitteilte. Danach<br />
übten bei 23 Prozent der Ehepaare<br />
Vater und Mutter eine Vollzeittätigkeit<br />
aus. Bei den nichtehelichen<br />
Lebensgemeinschaften betrug der<br />
Anteil 41 Prozent. Laut Statistik<br />
war bei 37 Prozent der Ehepaare<br />
nur der Vater erwerbstätig. KNA<br />
inhaltlich bestimmten Glauben, der<br />
kritischen Anfragen nicht ausweiche,<br />
so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.<br />
KNA<br />
7
Zehn Kriterien, um unseriöse Schuldnerberatung<br />
zu erkennen<br />
Inzwischen gibt es eine Vielzahl an<br />
Angeboten, um Schuldner zu unterstützen,<br />
einen Weg aus der finanziellen<br />
Sackgasse zu finden. Eine umfassende<br />
rechtliche und wirt schaftliche<br />
Beratung und Vertretung gegenüber<br />
den Gläubigern bieten die Schuldner-<br />
und Verbraucherinsolvenzberatungsstellen<br />
der Verbraucherzentralen,<br />
Wohlfahrtsver bände oder Kommunen<br />
an. Ihr Beratungsangebot ist in der<br />
Regel kostenlos. Zumeist werden hier<br />
leider oft lange Wartelisten geführt,<br />
und Schuldner müssen oft mehrere<br />
Wochen oder sogar Monate auf einen<br />
Beratungstermin warten.<br />
Wer nach einer schnelleren Lösung<br />
sucht, sollte sich an spezialisierte Anwälte<br />
wenden, die über das Internet<br />
oder durch einen Anruf bei der örtlichen<br />
Rechtsanwaltskammer zu finden<br />
sind. Daneben drängen immer mehr<br />
gewerbliche Anbieter auf den Markt,<br />
die Schuldner- und Insolvenzberatung<br />
gegen hohe Gebühren anbieten.<br />
Darauf weist die Verbraucherzentrale<br />
NRW hin. Hier ist es oftmals nur<br />
sehr schwer zu erkennen, ob man die<br />
versprochene und teuer bezahlte Leistung<br />
überhaupt und in welcher Qualität<br />
erhält. Der beste Schutz gegen<br />
unliebsame Erfahrungen mit gewerblichen<br />
Schuldenregulie rern ist es, auf<br />
die öffentlich finanzierte Schuldner-<br />
und Verbraucherinsolvenzberatung<br />
oder direkt auf spezialisierte Anwälte<br />
zurückzugreifen. Wer es den noch mit<br />
einem ge werblichen Anbieter versuchen<br />
will, dem bieten die folgenden<br />
zehn Krite rien Hilfestel lung. Natürlich<br />
liefert diese Checkliste nur Hinweise<br />
auf fehlende oder vorhandene<br />
Seriosität. Weder ist garantiert, dass<br />
der Anbieter seriös arbeitet, wenn<br />
alle Positivmerkmale erfüllt sind noch<br />
muss ein unseriö ser Anbieter alle beschriebenen<br />
Negativmerkmale erfüllen.<br />
Allerdings: Je mehr Minus punkte<br />
ein ausgewähltes Angebot erzielt,<br />
desto kritischer sollte man ihm gegenüberstehen.<br />
1. Angeboten mit auffälliger Werbung<br />
die kalte Schulter zeigen<br />
Wo Angebote schnelle Soforthilfe versprechen,<br />
ist Vorsicht geboten. Wenn<br />
dahinter nämlich keine grundlegende<br />
8<br />
Am Anfang ist der Wunsch nach einem schönen Haus und Auto, doch manch<br />
einem wächst der Schuldenberg über den Kopf. Den Weg aus der Krise kann<br />
die Schuldnerberatung aufzeigen. Die Verbraucherzentrale warnt aber vor unseriösen<br />
Anbietern. Foto: www.pixelio.de<br />
Beratung und rechtliche Vertretung<br />
steht, dauert der Weg aus der Überschuldung<br />
am Ende länger als mit<br />
den Wartezeiten auf einen Beratungstermin<br />
bei einer seriösen Schuldner-<br />
und Insolvenzberatung –, und<br />
er kommt darüber hinaus auch noch<br />
teuer zu stehen. Misstrauen ist auch<br />
angebracht, wenn versprochen wird,<br />
dass nur noch eine Rate an den Schuldenregulierer<br />
gezahlt werden muss,<br />
der sich dann um alles kümmert: Häufig<br />
werden mit dieser Rate nur die immens<br />
hohen Kosten des Schuldenregulierers<br />
bezahlt, und die bisherigen<br />
Gläubiger gehen leer aus.<br />
2. Kein Duo von Berater und Anwalt<br />
Bei Angeboten, wo Berater lediglich<br />
die Daten des Schuldners aufnehmen<br />
und Unterla gen dann an einen Anwalt<br />
weiterreichen, entstehen in der Regel<br />
doppelte Kosten.<br />
3. Vorsicht bei Hausbesuchen!<br />
Seriöse Anbieter vereinbaren Termine<br />
in ihren Geschäftsräumen und nicht<br />
beim Schuldner zu Hause. Eine umfassende<br />
Beratung und Vertretung im<br />
eigenen Haus gibt es nur im Fernsehen!<br />
4. Kosten-Check<br />
Bei der ersten Kontaktaufnahme sollte<br />
bereits nach möglichen Kosten gefragt<br />
werden. Besondere Vorsicht ist geboten,<br />
wenn der vermeintliche Berater<br />
erst im Gespräch vom Schuldner<br />
selbst erfahren will, welchen Geldbetrag<br />
er monatlich entbehren kann. In<br />
einer seriösen Beratung verläuft dies<br />
genau umgekehrt: Hier informiert<br />
der Berater über die Höhe des Pfändungsbetrags,<br />
der monatlich an die<br />
Gläubiger abzugeben ist und wie viel<br />
der Betroffene für sich selbst behalten<br />
kann. Eine seriöse Kostenstruktur richtet<br />
sich nach objektiven Gegebenheiten,<br />
z. B. der Zahl der Gläubiger, und<br />
nicht nach der subjektiven Einschätzung<br />
des Schuldners.<br />
5. Vertragsunterschrift nur nach<br />
sorgfältiger Prüfung<br />
Seriöse Anbieter drängen nicht zur<br />
Unterschrift, sondern informieren<br />
über die Bedingungen und lassen dem<br />
Schuldner Zeit, sich den Vertrags-
schluss zu überlegen. Bei Zweifeln<br />
und Unsicherheiten sollte der Vertrag<br />
vor der Unter schrift von einer Verbraucherzentrale<br />
überprüft werden.<br />
6. Keine weiteren Verträge<br />
Egal, was der Berater erzählt: Neben<br />
dem eigentlichen Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsvertrag<br />
sollten keine weiteren Verträge unterschrieben<br />
werden.<br />
7. Hände weg von „Schuldenverwaltungs-“<br />
oder „Vermögensverwaltungs<br />
verträgen“<br />
Viele unseriöse Anbieter locken überschuldete<br />
Kunden mit dem Versprechen,<br />
einen Kreditvertrag vermitteln<br />
zu können. Bei genauer Prüfung umfasst<br />
solch ein Vertrag jedoch meist<br />
lediglich Leistungen zur Schuldenverwaltung.<br />
Hände weg!<br />
8. Vertraglich zugesicherte Leistungen<br />
prüfen<br />
Die im Vertrag beschriebenen Leistungen<br />
sollten sich nicht bloß auf<br />
verwaltende Tätigkeiten wie zum Beispiel<br />
das Auflisten der Gläubiger und<br />
Forderungen, das Ent gegennehmen<br />
und Weiterleiten von Raten sowie<br />
EDV-technische Abwicklungen beschränken.<br />
Wesentlicher Bestandteil<br />
der Leistungen sollte vielmehr die<br />
Rechtsberatung und -vertretung sein<br />
– einschließlich der Verhandlungen<br />
mit den Gläubigern.<br />
Arbeitsgericht: Anspruch auf Elternteilzeit<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
haben gegen ihren Arbeitgeber<br />
während der Elternzeit Anspruch auf<br />
eine zweimalige Verringerung ihrer<br />
vertraglich vereinbarten Arbeitszeit.<br />
Dieser Anspruch auf sogenannte Elternteilzeit<br />
kann erstmals geltend<br />
gemacht werden, wenn die Arbeitnehmerin<br />
oder der Arbeitnehmer<br />
verbindlich festgelegt hat, für welche<br />
Zeiträume Elternzeit „verlangt“ wird.<br />
Dies stellte das Bundesarbeitsgericht<br />
in einer aktuellen Entscheidung fest.<br />
Die Richter führen weiter aus: Der Arbeitgeber<br />
kann die Vereinbarung von<br />
Elternteilzeit nur aus dringenden betrieblichen<br />
Gründen ablehnen. Diese<br />
liegen unter anderem vor, wenn<br />
der Arbeitsplatz nicht teilbar ist, der<br />
Arbeitnehmer mit der verringerten<br />
Die gesamte Leistung – Beratung<br />
und Vertretung gegenüber den Gläubigern<br />
– sollte in einer Hand liegen.<br />
Selbstverständlich, dass der Berater<br />
zu üblichen Geschäftszeiten erreichbar<br />
ist und selbst die persönlichen<br />
Beratungsgespräche durchführt. Bei<br />
einer Verbraucherinsolvenzberatung<br />
sollte eine – unterschiedlich intensive<br />
– Begleitung während sämtlicher Verfahrensschritte<br />
möglich sein. Schwerpunkte<br />
sollten bei der aktiven Unterstützung<br />
beim außergerichtlichen<br />
Einigungsversuch sowie bei Hilfestellungen<br />
zum Ausfüllen des Insolvenzantrages<br />
gesetzt werden. Bei einer reinen<br />
Schuldner beratung sollte sich die<br />
Beratung jeweils eng am individuellen<br />
Bedarf des Schuldners orientieren.<br />
9. Nachweis der Anerkennung<br />
Berater, die eine Verbraucherinsolvenzberatung<br />
anbieten, müssen eine Bescheinigung<br />
ausstellen können, dass<br />
eine außergerichtliche Eini gung mit<br />
den Gläubigern vergeblich versucht<br />
wurde. Ohne diese Bescheinigung<br />
kann die Eröffnung eines Verbraucherinsolvenzverfahrens<br />
nicht beantragt<br />
wer den. Diese Bescheinigung darf nur<br />
durch eine von der Landesregierung<br />
aner kannte Stelle (in Nordrhein-Westfalen<br />
wird die Anerkennung durch die<br />
Bezirks regierung Düs seldorf zentral<br />
erteilt) oder von einem zugelassenen<br />
Rechtsanwalt ausgestellt werden.<br />
Achtung: Die Anerkennung sollte in<br />
Arbeitszeit nicht eingeplant werden<br />
kann oder keine Beschäftigungsmöglichkeit<br />
besteht. In dem vom Bundesarbeitsgericht<br />
entschiedenen Rechtsstreit<br />
hatte die vollzeitbeschäftigte<br />
Klägerin Ende Oktober 2004 schriftlich<br />
beantragt, sie während der Elternzeit<br />
ab 1. März 2006 mit einer auf<br />
fünfzehn Stunden/Woche verringerten<br />
Arbeitszeit zu beschäftigen. Die<br />
genauen Daten der beabsichtigten<br />
Elternzeit werde sie noch mitteilen.<br />
Diese Festlegung erfolgte im Januar<br />
2005 für die Dauer von zwei Jahren<br />
ab Geburt des Kindes. Den zuletzt im<br />
Januar 2006 gestellten Antrag der Klägerin<br />
auf Elternteilzeit lehnte die Beklagte<br />
schriftlich ab und verwies unter<br />
anderem darauf, der Arbeitsplatz der<br />
Klägerin sei mit einer „Ersatzkraft“<br />
dem Bundesland ausgestellt sein, in<br />
dem der Schuldner beraten wird. Viele<br />
unseriöse Schuldenberater schieben<br />
eine Anerkennung vor, die sie in<br />
einem anderen Bundesland mit anderen<br />
Vorausset zungen erhalten haben<br />
und werben damit um Kunden.<br />
10. Vorabinformation über den<br />
Anbieter<br />
Möglichkeiten bietet das Internet, aber<br />
auch eine Nachfrage bei der örtlichen<br />
Verbraucherzentrale oder öffentlich<br />
finanzierten Schuldnerberatung. Auf<br />
der Webseite des Anbieters kann man<br />
überprüfen, ob die Firmenstruktur<br />
erkennbar ist und die Verantwortlichen<br />
klar benannt werden (Vor- und<br />
Zuname der Geschäftsführer/Vorstände,<br />
vollständige Postanschrift,<br />
auch die Handelsre gister-Nummer).<br />
Gesucht werden sollte nach Hinweisen,<br />
ob und für welche Per son eine<br />
Anerkennung nach der Verbraucherinsolvenzordnung<br />
vorliegt. Wichtig<br />
ist außerdem, ob das Leistungsangebot<br />
klar beschrieben und die jeweiligen<br />
Kosten deutlich gemacht<br />
werden. Das Leistungsangebot sollte<br />
die in Frage kommenden Maßnahmen<br />
im Einzelnen benennen und<br />
rechtliche sowie wirt schaftliche Beratungsleistungen<br />
mit umfassen. Wird<br />
Verbraucherinsolvenzbera tung angeboten,<br />
sollte die Hilfestellung für das<br />
Ausfüllen des Insolvenzantrages im<br />
Leistungsangebot mit enthalten sein.<br />
besetzt. Diese „Ersatzkraft“ hatte die<br />
Beklagte Anfang Oktober 2004 in<br />
Vollzeit und unbefristet eingestellt.<br />
Zu Recht ist das Landesarbeitsgericht<br />
davon ausgegangen, dass die Klägerin<br />
nicht die Zustimmung der Beklagten<br />
zu ihrem ersten Teilzeitantrag verlangen<br />
konnte. Er war verfrüht. Ob<br />
die Beklagte den neuerlichen Antrag<br />
berechtigt abgelehnt hat, konnte der<br />
Senat nicht entscheiden. Die bisher<br />
festgestellten Tatsachen ließen nicht<br />
den Schluss zu, die Beklagte verfüge<br />
wegen der Neueinstellung über keine<br />
Möglichkeit, die Klägerin mit einem<br />
Umfang von fünfzehn Stunden/Woche<br />
zu beschäftigen.<br />
Bundesarbeitsgericht Az.: - 9 AZR<br />
82/07 -<br />
Quelle: Anwalt-Suchservice<br />
9
10<br />
Kurz notiert<br />
Unter der Lupe: Quelle<br />
Baukredit mit Babybonus<br />
Angebot: Die Quelle Bausparkasse<br />
bietet Kredite mit Babybonus<br />
an. Für jedes Kind, das während<br />
der Finanzierung geboren wird,<br />
erlässt die Direktbausparkasse<br />
den Eltern zwei Monatsraten. Den<br />
Rabatt erhalten sie für bis zu vier<br />
Kinder. „BabyQuick“ besteht aus<br />
einem Bausparvertrag und einem<br />
tilgungsfreien Darlehen, mit dem<br />
der Bausparvertrag bis zur Zuteilung<br />
vorfinanziert wird. Bausparvertrag<br />
und Vorausdarlehen sind<br />
so abgestimmt, dass der Kunde<br />
während der gesamten Laufzeit<br />
gleich hohe Monatsraten zahlt.<br />
Den Kredit gibt es wahlweise mit<br />
einer Laufzeit von knapp 21 und<br />
gut 32 Jahren. Beispiel: Für einen<br />
150.000-Euro-Kredit mit einer<br />
Laufzeit von 20 Jahren und 10<br />
Monaten beträgt die Monatsrate<br />
1017 Euro. Pro neu geborenem<br />
Kind gibt es 2034 Euro Nachlass.<br />
Vorteile: Die Zinsen stehen für<br />
die gesamte Laufzeit der Finanzierung<br />
fest. Für den Kredit mit gut<br />
32 Jahren Laufzeit beträgt der Basis-Effektivzins<br />
5,13 Prozent. Ab<br />
zwei Kindern sinkt er durch den<br />
Babyrabatt sogar unter 5 Prozent.<br />
Beides ist für ein Darlehen mit so<br />
langer Zinsbindung günstig.<br />
Nachteile: Der Zinssatz für 32 Jahre<br />
Laufzeit ist zwar relativ niedrig.<br />
Eine so lange Zinsbindung ist aber<br />
unnötig, wenn der Kreditnehmer<br />
mehr als 1,4 Prozent im Jahr tilgen<br />
oder den Kredit durch Sondertilgungen<br />
schneller abzahlen kann.<br />
Weiterer Nachteil: Ein vorzeitiger<br />
Ausstieg ist durch die Kombination<br />
mit dem Bausparvertrag mit erheblichen<br />
Nachteilen verbunden.<br />
Die Variante mit knapp 21 Jahren<br />
Laufzeit ist in keinem Fall eine Alternative.<br />
Sie ist auch mit Bonus<br />
viel teurer als vergleichbare Kredite<br />
anderer Direktanbieter.<br />
Fazit: BabyQuick eignet sich für<br />
Kunden, die wenig tilgen können,<br />
jedes Zinserhöhungsrisiko meiden<br />
wollen und sicher sind, dass<br />
sie auf Dauer in ihrer Immobilie<br />
bleiben. Quelle: Stiftung Warentest<br />
Einkaufsverbund: Auch Medikamente<br />
bis zu 20 % günstiger<br />
Ein starkes Angebot bieten wir unseren<br />
Mitgliedern durch unseren Einkaufsverbund<br />
an. Nach dem Motto<br />
„Einkaufen zu Großabnehmerkonditionen“<br />
bestehen attraktive Möglichkeiten.<br />
Auf die Vorteile beispielsweise<br />
beim Autokauf wurde schon in der<br />
vergangenen Ausgabe hingewiesen.<br />
Neu im Angebot ist jetzt die Versandapotheke.<br />
Hier erwartet Sie ein Vorteil<br />
von 20 % auf Medikamente, die<br />
nicht verschreibungspflichtig sind.<br />
Für detaillierte Informationen steht<br />
Ingrid Lockstädt zur Verfügung. Sie<br />
informiert darüberhinaus über das<br />
gesamte Leistungssprektrum unseres<br />
Angebots. Denn neben Kraftfahrzeugen<br />
und Medikamenten stehen noch<br />
Urlaubsreisen, Lernsoftware oder spezielle<br />
Angebote für den Heimwerker<br />
zur Verfügung.<br />
Kontakt: Einkaufsverbund<br />
Ingrid Lockstädt<br />
Telefon: 0 54 82 / 92 67 879<br />
Telefax: 0 54 82 / 92 66 48<br />
Nachbar musste nicht für Grenzstein-<br />
Freilegung mitzahlen<br />
Auch im Zeitalter des elektronischen<br />
Datenverkehrs spielen Grenzsteine<br />
zwischen zwei Grundstücken eine<br />
Rolle. Eine Immobilieneigentümerin<br />
nahm es damit besonders genau. Obwohl<br />
der Grenzverlauf zum Nachbarn<br />
gar nicht umstritten war, beauftragte<br />
sie Fachleute mit der Freilegung von<br />
im Laufe der Zeit verschütteten, aber<br />
noch richtig positionierten Grenzsteinen.<br />
Anschließend meinte sie, den<br />
Nachbarn finanziell an dieser Aktion<br />
beteiligen zu können. Sie verlangte<br />
von ihm, die Hälfte der entstandenen<br />
Kosten (1.800 Euro) zu erstatten. Das<br />
in diesem Fall eingeschaltete Oberlandesgericht<br />
sah das nach Auskunft<br />
des LBS-Infodienstes Recht und Steuern<br />
anders. Es sei „unstreitig, dass sich<br />
diese Grenzsteine exakt an den für sie<br />
bestimmten Stellen befunden haben“.<br />
Den Nachbarn treffe keine Schuld an<br />
dem Aufwand, er müsse sich daran<br />
nicht finanziell beteiligen. (OLG Celle,<br />
Aktenzeichen 4 U 84/06)<br />
Quelle: LBS
Fortsetzung von Seite 1<br />
Von der polnischen zur deutschen Meisterschaft<br />
Von nun an sollte der junge Robert<br />
noch einige Kilometer in seinem Leben<br />
laufend zurücklegen. Er bekam<br />
einen Lauftrainer und trainierte vor<br />
allem die Disziplinen 110 m Hürden<br />
und den 200 m Lauf. Zunächst waren<br />
es wenige Wettkämpfe, da der damalige<br />
Trainer Wolzendorf ihn nicht „verheizen<br />
wollte“.<br />
1982 dann der erste große sportliche<br />
Erfolg: Kurnicki wurde Polnischer Jugendmeister<br />
im Hallenmehrkampf<br />
– und in den folgenden Jahren kamen<br />
viele Siege auf nationaler Ebene hinzu.<br />
1983 kamen dann die ersten internationalen<br />
Erfolge: Robert Kurnicki kam<br />
bei der „kleinen Weltmeisterschaft“–<br />
die WM der damaligen Länder des<br />
Ostblocks – auf Anhieb über 110 m<br />
Hürden auf den 3. Platz. 1988 folgte<br />
dann die erste polnische Meisterschaft<br />
in der Halle bei den Senioren. Und<br />
1989 erzielte er die polnische Jahresbestzeit<br />
im Hürdenlauf.<br />
Doch genau in jenem Jahr kam es fast<br />
zum Ende der Karriere. Zu dieser Zeit<br />
war Robert Kurnicki der fünftschnellste<br />
Europäer. Da man seinen Trainer<br />
durch den polnischen Verband aufgrund<br />
von Machtspielen absetzte,<br />
musste auch Robert Kurnicki darunter<br />
leiden und wurde nicht mehr vom<br />
Verband gefördert.<br />
1990 entschloss sich Robert Kurnicki,<br />
gemeinsam mit seiner Frau Eva<br />
nach Deutschland auszusiedeln. Das<br />
Ehepaar landete im Aufnahmelager<br />
Hamm und kurze Zeit später in einem<br />
Übergangsheim im münsterländischen<br />
Heiden. Finanziell von einer Tante in<br />
den USA unterstützt, ging er im September<br />
1990 nach Wattenscheid. Hatte<br />
er sich vorher selbst trainiert, so trainierte<br />
er nun beim TV Wattenscheid<br />
01. Im November 1990 erhielt er den<br />
deutschen Pass. Gleich im Winter des<br />
Jahres ging es ins Trainingslager auf<br />
Lanzarote, wo er bereits wieder konstant<br />
gute Trainingsleistungen brachte.<br />
1991 verliefen einige Sportmeetings<br />
vielversprechend, bei den Deutschen<br />
Meisterschaften in Hannover im gleichen<br />
Jahr schied er allerdings aus.<br />
Im Sommer 1992 bei den deutschen<br />
Meisterschaften in München stellte<br />
sich dann doch wieder der gewünsch-<br />
Die optimale Kurvenlage: Robert Kurnicki (3.v.l.) 1994 beim Leichtathletik-<br />
Meeting in Hamburg.<br />
teder Erfolg in seiner neuen Heimat<br />
Deutschland ein. Völlig überraschend<br />
wurde Robert Kurnicki Deutscher<br />
Meister im 200 m Lauf (20,68 Sek –<br />
ca. 40 km/h!) und Deutscher Meister<br />
mit der 4 x 100 m Staffel des TV Wattenscheid.<br />
Mit diesen Meisterschaften<br />
ging ein großer Wunsch in Erfüllung.<br />
1993 war für Robert Kurnicki auch<br />
ein besonderes Jahr. In einem Trainingslager<br />
in Südkalifornien in Vorbereitung<br />
auf die WM in Stuttgart traf er<br />
sein großes Idol. „Ich trainierte auf der<br />
Trainingswiese von Edwin Moses und<br />
dachte an diesen großartigen Sportler.<br />
Ich machte eine Pause und sah der britischen<br />
Mannschaft beim Training zu.<br />
Plötzlich wurde ich von einem Mann<br />
angesprochen, der mich fragte, ob ich<br />
400m Hürdenläufer wäre, da er mich<br />
hat laufen sehen. Es war tatsächlich<br />
Edwin Moses – mein großes Idol. Eine<br />
Begegnung, die mir sehr viel Auftrieb<br />
gegeben hat“, sagt Kurnicki rückblickend.<br />
Im gleichen Jahr wurde Kurnicki mit<br />
der DLV-Jahresbestzeit von 20,46 Sek.<br />
Deutscher Meister im 200 m Lauf und<br />
in der 4 x 100 m Staffel im Duisburger<br />
Wedaustadion. „In diesem Jahr hatte<br />
ich bisher alles gewonnen – und dadurch<br />
sogar eine 1000 DM-Wette mit<br />
dem Trainer – so dass meine Frau und<br />
ich unsere im Mai geborene zweite<br />
Tochter Victoria nannten.<br />
In dieser Zeit lebte Kurnicki bereits<br />
ausschließlich von seinem Sport, wurde<br />
er doch von dem Mäzen der TV<br />
Wattenscheid, Klaus Steilmann („ein<br />
großartiger Mensch“) finanziell unterstützt.<br />
Bei der WM wurde er 5. mit der<br />
Staffel und 12. im Einzellauf. Bei einen<br />
Sport Meeting 1994 in Stuttgart schlug<br />
der den WM-Zweiten John Regis. Im<br />
gleichen Jahr wurde er Deutscher<br />
Meister in Halle. Ebenso 1994 kam es<br />
in Sindelfingen zu einem Zweikampf<br />
mit Linford Christie, den Kurnicki mit<br />
2/100 Sek. Unterschied verlor. Linford<br />
Christie wurde ein guter Freund Kurnickis,<br />
beide treffen sich auch heute<br />
noch gelegentlich.<br />
Bei der Europameisterschaft in Paris<br />
1994 schied Kurnicki im Zwischenlauf<br />
aufgrund einer Verletzung aus.<br />
Es folgte die Weltcup-Qualifikation<br />
für London mit den 8-Top-Nationen<br />
der Welt. 1994 war jedoch geprägt<br />
von Verletzungen, und das Ende der<br />
Karriere wurde von anderen vermutet.<br />
„Ich war sehr enttäuscht in dieser Zeit,<br />
da die Sponsoren bei Verletzungen<br />
sehr schnell den Rückzug antraten“,<br />
schildert Kurnicki die Forderung eines<br />
großen schwäbischen Automobilherstellers,<br />
das Dienstfahrzeug wieder<br />
abzugeben.<br />
„Und gerade zu dieser Zeit hätte ich<br />
ein Auto bei den vielen Arztbesuchen<br />
dringend nötig gehabt.“ Doch 1995<br />
wurde er gleich wieder 2. bei den<br />
Deutschen Meisterschaften und Deut-<br />
Fortsetzung auf Seite 12<br />
11
VKS<br />
<strong>Katholische</strong> <strong>Familienheim</strong>bewegung e.V.<br />
Neubrückenstraße 60<br />
48143 Münster<br />
Fortsetzung von Seite 11<br />
Robert Kurnicki 1993 als Deutscher<br />
Meister (200M Gold).<br />
scher Meister in der 4 x 100 m Staffel<br />
mit den berühmten Blume-Brüdern<br />
Mark und Holger.<br />
1996 qualifizierte sich Robert Kurnicki<br />
für die Olympischen Spiele in Atlanta,<br />
„der größten sportlichen Enttäuschung<br />
meines Lebens“, so Kurnicki.<br />
„Ich kam zu keinem Einsatz und wollte<br />
den Sport an den Nagel hängen.“<br />
Ein Treffen und langes Gespräch mit<br />
Linford Christie ließen ihn aber weitermachen.<br />
1997 gab es wieder kleinere<br />
Erfolge, die Hoffnung machten.<br />
Doch ein Familienurlaub mit Frau Eva<br />
und den Töchtern Sarah und Victoria<br />
und ein Vertragsgeplänkel mit TV Wattenscheid<br />
und Olympia Dortmund ließen<br />
seinen Entschluss reifen, mit dem<br />
Leistungssport aufzuhören. 1997 war<br />
dann nach langem Überlegen Schluss,<br />
nur noch kurz spielte Kurnicki mit dem<br />
Gedanken, für die Olympiade in Sydney<br />
2000 noch einmal anzugreifen.<br />
Heute lebt Robert Kurnicki in einer<br />
sehr ruhigen Wohngegend mit seiner<br />
Frau Eva und seinen Töchtern Sarah<br />
(16) und Victoria (14) in den eigenen<br />
vier Wänden.<br />
Sportlich ist die ganze Familie weiter-<br />
Internetprovider geizen mit dem Service<br />
Schnelle Verbindungen ins World<br />
Wide Web bieten alle Internetprovider.<br />
Mit bis zu 16 000 Kilobit pro<br />
Sekunde laden sie fast 300 Mal so<br />
schnell Daten aus dem Internet wie<br />
das schnellste analoge Modem. Doch<br />
wer sich mit unverständlichen Anleitungen<br />
und unfähigen Beratungshotlines<br />
herumärgern muss, dem vergeht<br />
bald der Spaß am schnellen Surfen.<br />
STIFTUNG WARENTEST online zeigt<br />
die Schwächen der Internetprovider.<br />
Herbe Enttäuschungen kann erleben,<br />
wer sich mit technischen Fragen an<br />
seinen Anbieter wendet: Bei freenet<br />
hängen Testanrufer im Schnitt 14 Minuten<br />
in der Warteschleife. Deutlich<br />
länger warteten sie auf Antworten per<br />
Einkaufen mit Vorteil: www.einkaufsverbundvks.de<br />
hin: Die Töchter treiben Akrobatik in<br />
einer Zirkus AG, Frau Eva joggt regelmäßig,<br />
und Robert Kurnicki fährt viel<br />
Mountainbike und spielt Badminton.<br />
Zur <strong>Katholische</strong>n <strong>Familienheim</strong>bewegung<br />
kam Robert Kurnicki über das Internet.<br />
Eine Baufinanzierungsberatung<br />
(„wäre ich nur zweitklassiger Fußballer<br />
geworden – wäre das nicht nötig“)<br />
über den Verband und viel Hilfestellung<br />
beim Neubau des Eigenheimes<br />
haben Kurnicki überzeugt, im Verband<br />
gut aufgehoben zu sein.<br />
„Die Mitgliedschaft in der <strong>Katholische</strong>n<br />
<strong>Familienheim</strong>bewegung war<br />
eine sehr gute Entscheidung“, weiß er<br />
heute. Zuerst eine gute Finanzierungsberatung<br />
und später anwaltliche Hilfe<br />
durch den Anwalt des Verbandes, Dr.<br />
Thomas Kleffner, „da am Neubau vom<br />
Bauträger viele schwerwiegende Fehler<br />
gemacht wurden“.<br />
Heute arbeitet Robert Kurnicki als Mitarbeiter<br />
im Computer-Technischen<br />
Support eines großen Elektronikunternehmens.<br />
E-Mail. freenet schrieb – wenn überhaupt<br />
– erst nach mehr als 17 Tagen<br />
zurück. Doch selbst wer einen Ansprechpartner<br />
erreicht, bekommt selten<br />
eine qualifizierte Auskunft. Schon<br />
so banale Fragen wie nach der maximalen<br />
Größe von E-Mail-Anhängen<br />
wussten einige Mitarbeiter nicht zu<br />
beantworten.<br />
DAS FAMILIENHEIM wird vom VKS-<strong>Katholische</strong> <strong>Familienheim</strong>bewegung e.V. (Geschäftsführer: Andreas Hesener), Neubrückenstraße 60, 48143 Münster, Telefon<br />
(0251) 4 90 18 11, Telefax (0251) 4 90 18 18, herausgegeben und erscheint einmal im Quartal. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Redaktion: dialogpress<br />
Münster, Ralf Thier-Hinse, Cheruskerring 19, 48147 Münster, Telefon (0251) 48 39-127. Druck: Druckhaus Krimphoff, Am Holzbach 44a, 48231 Warendorf,<br />
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