ABENTEUER - Molitors
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BIBLIOTHEKEN<br />
IM SOG DER DIGITALEN WELT<br />
Warum in einer immer schneller werdenden<br />
Umgebung wertvolle Kleinode und der Wunsch<br />
nach Nähe, Haptik und Optik besonders wichtig<br />
sind – eine Ode an das Buch.<br />
Fragt man die Generation der sogenannten „Digital nati-<br />
ves“, die mit Mobiltelefon und Tablet PC groß geworden<br />
sind, nach dem Stellenwert von Büchern, würde man<br />
wahrscheinlich provokante Antworten wie „Das Buch ist<br />
tot“ erhalten. Wenn das Buch also „tot“ ist, weil in der<br />
digitalen Gesellschaft Wissen und die Vernetzung von<br />
Wissen virtuell und ortsunabhängig erfolgt, bedarf es<br />
dann noch eines zentralen Ortes für die Aufbewahrung<br />
von Büchern?<br />
Längst ist das Archivieren und Präsentieren von Büchern<br />
von gleicher Bedeutung wie das Buch selbst. Inhalt und<br />
„Rahmen“ ergänzen sich und drücken das ästhetische<br />
Bewusstsein ihres Besitzers aus. Es ist gezielt eingesetztes<br />
Stilmittel und oft Mittelpunkt der persönlichen Einrich-<br />
tungswelt. Bücher definieren unsere Kultur und sind prä-<br />
gender Ausdruck einer gesellschaftlichen Haltung.<br />
ORTE DER ENTSCHLEUNIGUNG<br />
Sämtliche relevanten Informationen sind heutzutage<br />
online verfügbar, unabhängig von Orten und Öffnungs-<br />
zeiten. „Offline“ kennen wir fast nicht mehr, und einen<br />
Ort kennt die moderne Informationsbeschaffung nicht.<br />
Der Tablet PC speichert und ruft unsere Lieblingsbücher,<br />
Tageszeitungen, Ankündigungen zu Ausstellungen usw.<br />
in Echtzeit auf. Dennoch erlebt das Buch eine Renais-<br />
sance. Es wird so viel gelesen wie lange nicht mehr. Bib-<br />
liotheken werden zu gesuchten Räumen, zu Orten für<br />
Lernen, Inspiration, Kommunikation und Unterhaltung.<br />
Bücher schaffen generationenübergreifend eine Symbio-<br />
se zwischen Alt und Neu, Jung und Alt. Weil ihre Herkunft<br />
und Geschichte auch ihre Zukunft ist. Wir schätzen sol-<br />
che Räume und erkennen in ihnen etwas Einzigartiges<br />
und Besonderes. Der Besuch in einer Bibliothek wird für<br />
uns zu einem Ort der Entschleunigung. Für die bewusste<br />
Begegnung mit Literatur und Kunst. Aber auch mit den<br />
Menschen. In diesem Kontext nehmen die USM Möbel-<br />
bausysteme ihre Rolle wie selbstverständlich ein. Als<br />
ästhetisches Highlight im Privaten, zur Präsentation von<br />
Publikationen in Galerien, als wandelbares und jederzeit<br />
adaptierbares Stauraummöbel in Bibliotheken. Sie erlau-<br />
ben Lösungen, die den Bedürfnissen ihrer Nutzer entspre-<br />
chen. Der Funktion sind keine Grenzen gesetzt. Die Form<br />
jederzeit veränderbar.<br />
Räume für Bücher werden in Zukunft ganz neue Funktio-<br />
nen übernehmen, weil sich die Bedürfnisse ihrer Nutzer<br />
in der Informationsgesellschaft permanent verändern.<br />
Wir sind nicht mehr darauf angewiesen, eine Bibliothek<br />
zu besuchen, weil wir etwas Bestimmtes suchen oder<br />
etwas nachschlagen wollen. Wir suchen diesen besonde-<br />
ren Ort auf, weil wir uns nicht in die digitale Welt der<br />
Literatur und Kunst zurückzuziehen wollen, sondern ihr<br />
begegnen wollen. Ganz bewusst.<br />
02/12 – 33<br />
DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER