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CCS birgt große Risiken für Lebensmittel Nr. 1 - Wasserverband ...

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INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DES WASSERVERBANDES NORDERDITHMARSCHEN<br />

BLAUES BAND<br />

Schutz des<br />

Grundwassers<br />

unverzichtbar!<br />

Liebe Leserinnen und Leser<br />

der Wasserzeitung,<br />

„Wasser ist keine übliche Handelsware,<br />

sondern ein ererbtes Gut.“<br />

So steht es in der europäischen<br />

Wasserrahmenrichtlinie. Daher<br />

ist ein sorgsamer Umgang mit unseren<br />

Wasservorkommen wichtig,<br />

damit wir dauerhaft mit sauberem<br />

und gesundem Trinkwasser zu<br />

vernünftigen Preisen versorgt werden<br />

können. Trinkwasser ist unser<br />

wichtigstes <strong>Lebensmittel</strong> und<br />

bedarf höchster Qualität. Diese<br />

sichern die über 6.000 Wasserversorger<br />

in Deutschland, darunter<br />

auch die Wasserverbände Nord<br />

und Norderdithmarschen. Trinkwasser<br />

wird zu über 70 Prozent aus<br />

Grundwasser gewonnen. Gefährdungen<br />

des Grundwassers durch<br />

Verschmutzungen, hauptsächlich<br />

durch Landwirtschaft, Verkehr und<br />

Industrie, müssen daher minimiert<br />

bzw. verhindert werden. Trinkwasser<br />

ist eines der am regelmäßigsten<br />

kontrollierten <strong>Lebensmittel</strong><br />

und somit gut <strong>für</strong> den alltäglichen<br />

Verzehr geeignet. 125 Liter werden<br />

davon täglich pro Kopf in Deutschland<br />

genutzt. Die Haushalte<br />

verbrauchen jährlich allein beim<br />

Wäschewaschen insgesamt über<br />

600.000 Tonnen Waschmittel, ca.<br />

sechs Milliarden. Kilowattstunden<br />

Strom und etwa 330 Mio. m 3 Wasser,<br />

das sind pro Kopf 4.024 Liter.<br />

Um auch künftig eine gesicherte<br />

Trinkwasserversorgung mit hoher<br />

Qualität zu ermöglichen, müssen<br />

neben dem Wassersparen auch<br />

Gewässer und Grundwasser geschützt<br />

werden.<br />

Ihr Gerd Billen,<br />

Vorstand vom<br />

Bundesverband der<br />

Verbraucherzentrale<br />

LANDPARTIE Volle Fahrt voraus ins Piratenmeer<br />

Pirat sein <strong>für</strong> einen Tag: Das Erlebnisbad<br />

Piratenmeer im Nordsee-Heilbad<br />

Büsum lässt heimliche Freibeuter-<br />

Träume wahr werden. Im Schwimmbad-Bereich<br />

warten das Meerwasser-<br />

Störtebecken mit Nordseebrandung,<br />

das Sieben-Meere-Erlebnisbecken<br />

und das Freibeuter-Außenbecken auf<br />

die Eroberung durch abenteuerlustige<br />

Piraten und solche, die es werden<br />

möchten. Wenn man zwischendurch<br />

doch mal kurz einen ruhigen Hafen<br />

ansteuern muss, ist die 45 °C warme<br />

Piratengrotte genau das richtige Re-<br />

fugium. Danach kann man sich über<br />

die Long-John-Silver-Wasserrutsche<br />

gleich wieder mitten ins Gefecht<br />

stürzen. Gerade zum Start in die kalte,<br />

dunkle Jahreszeit ein attraktives Ausflugsziel.<br />

Piratenmeer<br />

Südstrand 9<br />

25761 Nordsee-Heilbad Büsum<br />

Öffnungszeiten Nebensaison<br />

Nov.–April: tägl. 12–19 Uhr<br />

Tel.: 04834 909133<br />

www.piratenmeer.de<br />

AUSGABE WVND<br />

3. JAHRGANG NR. 2<br />

OKTOBER 2009<br />

Wasserwirtschaft einig: <strong>CCS</strong> <strong>birgt</strong><br />

<strong>große</strong> <strong>Risiken</strong> <strong>für</strong> <strong>Lebensmittel</strong> <strong>Nr</strong>. 1<br />

Wissenschaftliche Informationsveranstaltung mit rund 100 Verbandsvertretern<br />

in Sankelmark • Experten warnen vor möglichen Gefahren der CO 2 -Speicherung<br />

• Verbände mit 300.000 Kunden rufen zur Koalition der Vernunft auf<br />

Dr. Johannes Peter Gerling von der BGR sorgte mit seinen Ausführungen <strong>für</strong> viele kritische Nachfragen.<br />

Sankelmark (WZ). Die geplante unterirdische Entsorgung<br />

des Klimakillers Kohlendioxid in Schleswig-Holstein war am<br />

15. Oktober Thema einer wissenschaftlichen Informationsveranstaltung<br />

mit hochrangigen Forschern in der Akademie<br />

in Sankelmark. Beleuchtet wurden die möglichen Auswirkungen<br />

der CO 2 -Verpressung auf das Grundwasser.<br />

Zur Veranstaltung hatten die<br />

Wasserverbände von der<br />

„Westküste“ Schleswig-Holsteins<br />

geladen – siehe auch Erklärung<br />

auf S. 2. Gekommen waren ca. 100<br />

Vorstandsmitglieder kommunaler<br />

Wasserversorger aus ganz Schles-<br />

wig-Holstein, die die Interessen von<br />

etwa 300.000 Menschen vertreten.<br />

Ernst Kern, Geschäftsführer des<br />

<strong>Wasserverband</strong>es Nord, informierte<br />

eingangs, dass die Wasserwirtschaft<br />

in tiefer Sorge um den natürlichen<br />

Grundwasserschatz ist. „Was CO 2 in<br />

Auch kleine Piraten sind<br />

herzlich willkommen.<br />

der Atmosphäre anrichtet, wissen<br />

wir. Was es in viel größerer Menge<br />

als aggressive Flüssigkeit in unserem<br />

Boden anrichtet, wissen wir nicht und<br />

wollen es auch nicht wissen.“<br />

In einer ausführlichen Analyse beantwortete<br />

Prof. Rolf Kreibich vom<br />

Institut <strong>für</strong> Zukunftsstudien und Technologiebewertung<br />

die Frage „CO 2 -<br />

Speicherung: zukunftsfähige Perspektive<br />

oder Fata Morgana?“ Weltweit<br />

gäbe es kein Beispiel <strong>für</strong> einen großflächigen<br />

Einsatz. Aus gutem Grund, denn<br />

„CO 2 ist nicht mit Erdgas vergleichbar,<br />

sondern ein chemisch äußerst aggressives<br />

Gas“. Überdies, so der unabhängige<br />

Zukunftsforscher weiter, würden<br />

Kraftwerke mit <strong>CCS</strong>-Technologie 40 %<br />

mehr Primärenergie verbrauchen als<br />

herkömmliche Kohlekraftwerke.<br />

Dr. Johannes Peter Gerling von der<br />

Bundesanstalt <strong>für</strong> Geowissenschaften<br />

und Rohstoffe Hannover bezeichnete<br />

im Widerspruch zu Kreibich CO 2 als<br />

„harmloses Gas“. Der Geologe konnte<br />

sich mit seinen Ausführungen beim<br />

Publikum nicht durchsetzen. So ergriff<br />

Carsten Görrissen, Verbandsvorsteher<br />

des <strong>Wasserverband</strong>es Treene, das<br />

Wort. „Bisher hatte ich zu <strong>CCS</strong> keine<br />

Meinung. Ich war weder ein Be<strong>für</strong>worter<br />

noch ein Gegner dieser Technologie.<br />

Jedoch bestärkt mich die heutige<br />

Veranstaltung darin, dass zum Schutz<br />

unseres Trinkwassers noch sehr viele<br />

Fragen zur CO 2 -Speicherung beantwortet<br />

werden müssen.“<br />

Dr. Broder Nommensen vom Landesamt<br />

<strong>für</strong> Landwirtschaft, Umwelt<br />

und ländliche Räume bezeichnete<br />

das Aufsteigen von salinen Formationswässern<br />

mit 300 g Salz/Liter (die<br />

Nordsee hat einen Salzgehalt von<br />

35 g/l) als realistische Bedrohung <strong>für</strong><br />

das Grundwasser. „Dieser Salzwasseraufstieg<br />

könnte zur Folge<br />

haben, dass die Wasserwerke in<br />

Oeversee und Flensburg aufgegeben<br />

werden müssten.“ Die Wasserzeitung<br />

bleibt am Thema dran.<br />

Gemeinde Schalkholz<br />

Ja zum WVND<br />

Zum 1. Oktober 2009 hat Schalkholz<br />

als 30. Mitgliedsgemeinde<br />

die Abwasserbeseitigung auf den<br />

WVND übertragen. Dadurch können<br />

langfristig günstige Preise<br />

garantiert werden, da der Verband<br />

ohne Gewinnerzielungsabsicht arbeitet.<br />

Durch das Fachpersonal im<br />

Abwasserbereich bietet der WV-<br />

ND ein hohes Maß an Know-how<br />

und kann Synergieeffekte nutzen.


SEITE 2 AKTUELLES<br />

WASSERZEITUNG<br />

Wir Wasserversorger aus<br />

Schleswig-Holstein begrüßen<br />

ausdrücklich die jüngste Erklärung<br />

unserer Landesregierung, dem Gesetz<br />

über die Speicherung von CO nicht 2<br />

zuzustimmen. Das zeigt, dass die Politik<br />

ihre Wähler und den Willen der<br />

Bürger in unserem Land verstanden<br />

hat und ernst nimmt. Dies ist ein<br />

Schritt in die richtige Richtung, aber<br />

damit ist das Problem noch nicht vom<br />

Tisch.<br />

Wir Wasserversorger stellen in<br />

tiefer Sorge um das Grundwasser<br />

fest: Die unterirdische Lagerung<br />

von verflüssigtem CO ist 2<br />

Experten warnen vor Speicherung<br />

Unterirdische Lagerung ist riskant<br />

„Bei CO in geologischen Lagerstät-<br />

2<br />

ten besteht immer das Risiko einer<br />

Leckage. Auch wenn es gegenwärtig<br />

nicht möglich ist, das genaue Risiko<br />

zu quantifizieren, bedeutet doch jegliche<br />

CO -Freisetzung einen poten-<br />

2<br />

ziellen Einfluss auf die Umgebung:<br />

Luft, Grundwasser oder Boden. Eine<br />

dauerhafte Leckage könnte selbst<br />

bei einer geringen Rate von 1% die<br />

Bemühungen zur Verringerung des<br />

Klimawandels zunichte machen.“<br />

S. Benson, in Underground Geological<br />

Storage, in IPCC Special Report on<br />

Carbon Dioxide Capture and Storage,<br />

B. Metz et al. (Herausgeber), Cambridge<br />

University, 2005<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> Gefährlichkeit<br />

„Ein Beispiel <strong>für</strong> die Gefährlichkeit einer<br />

natürlichen CO 2 -Leckage war der<br />

Lake Nyos, Kamerun, im Jahr 1986.<br />

Nach einem Vulkanausbruch wurden<br />

<strong>große</strong> Mengen CO 2 , die sich am<br />

Grund des Sees angesammelt hatten,<br />

Gemeinsame Presseerklärung der Wasserverbände aus Schleswig-Holstein<br />

CO 2-Stopp – die Richtung ist richtig,<br />

das Ziel aber noch nicht erreicht<br />

unerforscht, risikoreich und kann <strong>für</strong><br />

das Grundwasser gefährlich werden.<br />

Unser Grundwasser ist bisher gut geschützt!<br />

Wir haben unglaublich viel<br />

Glück, dass wir einen solchen ungestörten<br />

Wasservorrat nutzen dürfen.<br />

Diese Lebensgrundlage <strong>für</strong> die heute<br />

Lebenden und <strong>für</strong> unsere Kinder und<br />

Kindeskinder darf niemals gefährdet<br />

werden!<br />

Wir Wasserversorger wissen<br />

aus jahrzehntelanger Praxis,<br />

dass Leckagen niemals zu 100 Prozent<br />

ausgeschlossen werden können.<br />

Bei einer Leckage in einem unterirdischen<br />

Speicher kann CO seitlich<br />

2<br />

plötzlich freigesetzt und töteten 1.700<br />

Menschen und Tausende Rinder im<br />

Umkreis von 25 Kilometern.“<br />

M. Diesendorf, in Can geosequestration<br />

save the coal industry?, in J. Byrne,<br />

L. Glover & N. Toly (Hrsg.), Transforming<br />

power: Energy as a social project, Energy<br />

and Environmental Policy Series<br />

Bd. 9, 2006, S. 223–248.<br />

Risiko besteht immer<br />

„Solange CO in geologischen For-<br />

2<br />

mationen vorhanden ist, besteht das<br />

Risiko einer Leckage – es kann seitlich<br />

oder senkrecht an die Oberfläche<br />

wandern. In Verbindung mit Wasser<br />

wird CO korrosiv und kann die Si-<br />

2<br />

cherheit von Deckgesteinen, Bohrlochverschalungen<br />

und Zementversiegelungen<br />

gefährden. Unentdeckte<br />

oder bei der Injektion von CO durch 2<br />

zu <strong>große</strong>n Druck entstandene Risse<br />

im Deckgestein sind ebenfalls Möglichkeiten,<br />

wie CO entweichen kann.“<br />

2<br />

Massachusetts Institute of Technology<br />

(MIT) in The Future of Coal, Boston, 2007<br />

oder senkrecht an die Oberfläche<br />

wandern. Es kann das Grundwasser<br />

schädigen.<br />

Wir Wasserversorger appellieren<br />

an den Deutschen Bundestag,<br />

sich von dieser Technologie, die<br />

letztlich weiter auf umweltschädliche<br />

Kohleförderung setzt, endgültig<br />

zu verabschieden und die da<strong>für</strong><br />

geplanten Milliardeninvestitionen in<br />

die verstärkte Nutzung von erneuerbaren<br />

Energien und Energieeffizienz<br />

fließen zu lassen. CO -Endlager in<br />

2<br />

dieser Größenordnung gehören weder<br />

in Schleswig-Holstein unter die Erde<br />

noch nach anderswo.<br />

Gewässer können übersäuern<br />

„Die Wanderung von Kohlenstoffdioxid<br />

kann zur Übersäuerung von<br />

Gewässern und zur Mobilisierung<br />

toxischer Schwermetalle führen.<br />

Die Injizierung von Kohlenstoffdioxid<br />

kann Druck aufbauen, Sole verdrängen<br />

und seismische Aktivitäten verursachen.“<br />

R. Bruant, in Safe Storage of CO in 2<br />

Deep Saline Aquifers, Environ. Sci. and<br />

Technol. Bd. 36, Ausgabe 11, 2002,<br />

S. 240 a–245 a<br />

CO 2 ist ein aggressives Gas<br />

„Die <strong>CCS</strong>-Technik wird in Deutschland<br />

ökonomisch und ökologisch nicht erfolgreich<br />

sein, da sie rund ein Drittel<br />

mehr Kohle verbraucht, die Transportkosten<br />

sehr hoch sind und <strong>große</strong><br />

Investitionen nötig wären. Zudem ist<br />

CO 2 ein aggressives Gas.“<br />

Prof. Dr. Rolf Kreibich, Leiter des<br />

Instituts <strong>für</strong> Zukunftsstudien und<br />

Technologiebewertung, Berlin, dpa,<br />

29. 06. 2009<br />

Das Negativbeispiel:<br />

Einsturzgefahr, dubiose strahlende<br />

Lauge im Untergrund – das<br />

Atommülllager Asse kommt nicht<br />

aus den Schlagzeilen. Was <strong>für</strong> die<br />

Ewigkeit halten sollte, ist schon<br />

nach 40 Jahren am Ende – wie<br />

es mit dem radioaktiven Müll<br />

weiter gehen soll, ist unklar. Auch<br />

hier hieß es, dass die Einlagerung<br />

sicher ist. Bei der CO -Speiche-<br />

2<br />

rung sprechen Experten lediglich<br />

von einer relativen Sicherheit.<br />

Wir Wasserversorger erklären<br />

ausdrücklich, dass die Vorsitzende<br />

der Hauptgeschäftsführung<br />

des Deutschen Bundesverbandes<br />

der Energie- und Wasserwirtschaft<br />

(BDEW), Hildegard Müller, mit ihren<br />

Stellungnahmen vom Mai 2009 <strong>für</strong><br />

die <strong>CCS</strong>-Technologie (Kohlendioxid-<br />

Abscheidung und -Lagerung) nicht in<br />

unserem und nicht im Namen aller<br />

Wasserversorger gesprochen hat!<br />

Wir Wasserversorger vertreten<br />

die Interessen von über 300.000<br />

Kunden, die durch ihre Verbandsvertreter<br />

in unseren kommunalen Unternehmen<br />

Sitz und Stimme haben!<br />

WV Nord, Oeversee; WV Norder dithmarschen, Heide; WBV Föhr, Wrixum; WV Treene, Wittbek; WBV Eiderstedt, Garding; ZV WV Drei Harden, Niebüll<br />

Wird unser Norden zur<br />

Kohlendioxid-Deponie?<br />

Kohlendioxid-Deponie?<br />

Einwurf von Prof. Olav Hohmeyer<br />

von der Universität Flensburg<br />

Die Energiekonzerne fordern<br />

vehement ein <strong>CCS</strong>-Gesetz,<br />

das ihnen erlaubt, CO 2 nach<br />

der Verbrennung der Kohle<br />

im Kraftwerk einzufangen<br />

und über Hunderte von Kilometern<br />

an Orte zu transportieren,<br />

um es dort deponieren<br />

zu können. Wie gefährlich ist<br />

diese Technologie wirklich?<br />

Im Moment gilt die Lagerung in wasserführenden<br />

Erdschichten als die geschickteste<br />

Lösung. Voraussetzung: Das<br />

Wasser hat einen so hohen Salzgehalt,<br />

dass ein Wasserleiter später nicht<br />

als Trinkwasserreservoir genutzt werden<br />

kann. Das ungelöste Problem: CO 2<br />

muss <strong>für</strong> Jahrtausende in der Erde bleiben.<br />

Die Dauer hängt vom Deckgebirge<br />

über der wasserführenden Schicht ab.<br />

Es darf keine Löcher (z. B. alte Öl- oder<br />

Gasbohrungen) oder Erdklüfte enthalten.<br />

Gibt es undichte Stellen, pumpt<br />

man mit <strong>große</strong>m Aufwand das CO 2 an<br />

einer Stelle in die Erde, aber an anderen<br />

Stellen kommt es wieder zum Vorschein.<br />

Die undichten Stellen können<br />

sich viel später zeigen, da das CO 2 im<br />

Zweifel einen weiten Weg zurücklegen<br />

muss, bis es anderswo austritt.<br />

Man müsste daher solche CO 2 -Deponien<br />

über Tausende von Jahren überwachen.<br />

Jede Leckage <strong>birgt</strong> ein erhebliches<br />

Risiko. Sammelt sich das ausgetretene<br />

CO 2 in Senken, kann dies ein<br />

Wir Wasserversorger zitieren<br />

Albert Einstein: „Probleme<br />

kann man niemals mit der selben<br />

Denkweise lösen, durch die sie entstanden<br />

sind!“<br />

Wasser ist Leben!<br />

Wir Wasserversorger rufen<br />

alle deutschen Wasserunternehmen<br />

zur Stellungnahme und zu<br />

aktivem Handeln gegen die unterirdische<br />

CO -Verpressung auf. Es ist<br />

2<br />

nicht statthaft, im Namen des Klimaschutzes<br />

die Lebensgrundlagen<br />

von Hunderttausenden Menschen in<br />

Gefahr zu bringen.<br />

Zur Person:<br />

Prof. Dr. Olav Hohmeyer ist seit<br />

Juli 1998 Inhaber der Professur<br />

<strong>für</strong> Energie- und Ressourcenwirtschaft<br />

und leitet den Studiengang<br />

Energie- und Umweltmanagement<br />

an der Universität<br />

Flensburg. Zugleich ist Hohmeyer<br />

Mitglied im Weltklimarat und im<br />

Sachverständigenrat <strong>für</strong> Umweltfragen<br />

der Bundesregierung.<br />

Todesrisiko sein. Nach dem Vorsorgeprinzip<br />

dürften wir das bewusste Eingehen<br />

solcher <strong>Risiken</strong> nicht zulassen.<br />

Da Norddeutschland hervorragend<br />

<strong>für</strong> die Deponierung von CO 2 geeignet<br />

scheint, könnte es bald das CO 2 -Klo Europas<br />

werden. Wollen wir das wirklich?<br />

Schließlich gibt es saubere Alternativen.<br />

Die Politik muss endlich die Versorgung<br />

aus regenerativen Energiequellen<br />

zu 100 Prozent sicherstellen.


OKTOBER 2009 AKTUELLES<br />

SEITE 3<br />

<strong>CCS</strong> steht <strong>für</strong> Carbon Capture<br />

and Storage = Kohlendioxid-Abscheidung<br />

und<br />

-Lagerung. Mit <strong>CCS</strong> sollen<br />

die Auswirkungen der Verbrennung<br />

fossiler Brennstoffe<br />

auf das Klima verringert<br />

werden, indem das CO 2<br />

in den Schornsteinen der<br />

Kraftwerke aufgefangen und<br />

unterirdisch entsorgt wird.<br />

Intensiv unterstützt wird die<br />

zukünftige Entwicklung dieser<br />

Technologie von der Kohleindustrie,<br />

die damit den Bau neuer<br />

Kohlekraftwerke rechtfertigen will.<br />

Bei der <strong>CCS</strong>-Technologie soll ein<br />

konzentrierter CO 2 -Strom erzeugt<br />

werden, der komprimiert, transportiert<br />

und gelagert werden kann. Der<br />

Transport des CO 2 zum Speicherort<br />

in Schleswig-Holstein soll über Pipelines<br />

stattfinden. Die Lagerung des<br />

aufgefangenen Kohlendioxids ist in<br />

einem unterirdischen Speicher geplant.<br />

Eine von Greenpeace herausgegebene<br />

und von renommierten<br />

internationalen Wissenschaftlern*<br />

erarbeitete aktuelle Studie kommt zu<br />

folgenden Ergebnissen:<br />

<strong>CCS</strong> vergeudet Energie<br />

Diese Technologie verbraucht zwischen<br />

10 und 40 % der im Kraftwerk<br />

erzeugten Energie. Der großflächige<br />

Einsatz von <strong>CCS</strong> wird wahrscheinlich<br />

die Effizienzgewinne der letzten 50<br />

Jahre zunichte machen.<br />

<strong>CCS</strong> ist gefährlich<br />

Eine sichere und dauerhafte Lagerung<br />

von CO 2 kann nicht garantiert werden.<br />

„Die wollen hier jeden Tag 8.640<br />

Tonnen Gas in den Boden pumpen.<br />

Einfach unter unser Eigentum“, erboste<br />

sich jüngst Bauer Manfred<br />

Wercham aus Wilhelmsaue im brandenburgischen<br />

Landkreis Märkisch-<br />

Oderland auf einer Protestveranstaltung.<br />

„Aber wir lassen uns nicht<br />

enteignen“, formulierte er dann den<br />

Protestwillen der Teilnehmer. Der<br />

Energiekonzern Vattenfall möchte im<br />

nahen Neutrebbin bei Beeskow unterirdische<br />

Speicher <strong>für</strong> flüssiges CO 2<br />

Was ist <strong>CCS</strong> und was<br />

soll <strong>CCS</strong> bringen?<br />

Köln<br />

Kraftwerk<br />

Hürth<br />

(geplant)<br />

Hamburg<br />

Hannover<br />

Pilotanlage<br />

Hanau<br />

Wasserwerke (WW)<br />

einzelner Verbände<br />

möglicher Verlauf der<br />

RWE-CO -Pipeline<br />

2<br />

Selbst geringe Leckageraten könnten<br />

jegliche Bemühungen gegen den Klimawandel<br />

scheitern lassen.<br />

<strong>CCS</strong> ist teuer<br />

Die Kraftwerkskosten könnten sich<br />

durch die Installation eines CO 2 -Abscheidungssystems<br />

nahezu verdoppeln<br />

und die Strompreise um 21–91 %<br />

ansteigen lassen. Die finanziellen<br />

Mittel, die <strong>für</strong> <strong>CCS</strong> verwendet werden,<br />

stehen nachhaltigen Lösungen<br />

<strong>für</strong> den Klimawandel nicht mehr zu<br />

Verfügung!<br />

<strong>CCS</strong> <strong>birgt</strong> <strong>Risiken</strong><br />

<strong>CCS</strong> stellt eine Gefahr <strong>für</strong> Gesundheit,<br />

Ökosysteme und Klima dar. Wie groß<br />

diese Gefahren sein werden, ist noch<br />

nicht abzusehen. Ein Umfrage unter<br />

1.000 „Klima-Entscheidungsträgern<br />

Weiterer Widerstand formiert sich:<br />

Auch Brandenburger<br />

gegen CO 2-Speicherung<br />

anlegen. Gegen dieses Endlager <strong>für</strong><br />

das klimaschädigende Gas laufen die<br />

Bürger Sturm. Bereits 14.000 Unterschriften<br />

haben die CO 2 -Gegner gesammelt.<br />

Der Chef der Bürgerinitiative<br />

in Beeskow, Udo Schulze, meint:<br />

Notfalls kämpfen wir so lange wie<br />

die Bombodrom-Gegner. Diese hatten<br />

in einer 17 Jahre währenden<br />

Auseinandersetzung mit der Bundeswehr<br />

verhindert, dass die Kyritz-Ruppiner<br />

Heide zum Luft-Boden-Schießplatz<br />

gemacht wird.<br />

Sylt<br />

Helgoland<br />

WW West+Ost<br />

(WBV Föhr)<br />

NÖRDLICHES<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

WW Garding<br />

(WBV Eiderstedt)<br />

WW Husum<br />

und -Einflussnehmern“ auf der ganzen<br />

Welt bringt erhebliche Zweifel an den<br />

Fähigkeiten von <strong>CCS</strong> zum Vorschein.<br />

Nur 34 % der Befragten waren zuversichtlich,<br />

dass die Nachrüs tung mit einer<br />

sauberen Kohletechnologie bei bestehenden<br />

Kraftwerken die CO 2 -Emissionen<br />

in den nächsten 25 Jahren ohne<br />

inakzeptable Nebenwirkungen reduzieren<br />

könnte, und nur 36 % glaubten an<br />

die Fähigkeit von <strong>CCS</strong> zur Bereitstellung<br />

von kohlenstoffarmer Energie mit<br />

neuen Kraftwerken.<br />

Wer trägt Haftungsrisiko?<br />

Es ist aufschlussreich, dass die möglichen<br />

Kraftwerksbetreiber auf eine<br />

zeitliche Begrenzung des Haftungsrisikos<br />

auf nur zehn Jahre und auf Haftungsobergrenzen<br />

drängen, dann soll<br />

der Staat übernehmen. Die Speicher-<br />

Das Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung<br />

und Forschung (BMBF) hat die Finanzierung<br />

des COAST-<br />

Projekts zur Untersuchung<br />

von CO 2 -Speicherstandorten<br />

in Schles wig-Holstein<br />

in Höhe von 15 Mio. Euro<br />

zurückgezogen. Dies teilte<br />

die Christian- Al brechts-<br />

Universität zu Kiel mit.<br />

Mit dem Vorhaben sollten Daten<br />

zur Erkundung und Bewertung<br />

eines sicheren Speicherstandortes<br />

Der Energieriese RWE plant, CO auf einem<br />

2<br />

<strong>große</strong>n Gebiet im Norden Deutschlands<br />

in einer Tiefe von etwa 1.000 Metern zu<br />

speichern. Viele Wasserwerke diverser<br />

kommunaler Versorger wären<br />

WW Karlum<br />

davon betroffen.<br />

(ZV Drei Harden)<br />

Flensburg<br />

WW Oeversee<br />

(WV Nord)<br />

WW Schleswig<br />

WW Osterwittbekfeld<br />

(WV Treene)<br />

WW Linden<br />

(WV Norderdithmarschen)<br />

zeit des CO 2 wird mit etwa 100 Jahren<br />

angenommen.<br />

Wo ist die Lösung?<br />

Die wahre Lösung <strong>für</strong> den drohenden<br />

Klimawandel liegt in erneuerbaren<br />

Energien und Energieeffizienz – damit<br />

lässt sich schon heute das Klima<br />

schützen. Durch Effizienzmaßnahmen<br />

lässt sich der Energiebedarf enorm<br />

reduzieren – Maßnahmen, die mehr<br />

Geld einsparen, als sie kosten. Technisch<br />

verfügbare erneuerbare Energiequellen<br />

wie Wind, Wellen und Sonne<br />

können sechsmal mehr Energie zur<br />

Verfügung stellen als die ganze Welt<br />

heute braucht – und zwar unbegrenzt.<br />

* Emily Rochon, Dr. Erika Bjureby, Dr. Paul<br />

Johnston, Robin Oakley, Dr. David Santillo,<br />

Nina Schulz, Dr. Gabriela von Goerne<br />

Proteste in Schleswig-Holstein erfolgreich:<br />

Forschungsministerium<br />

stoppt Finanzierung<br />

<strong>für</strong> Kohlendioxid in sogenannten<br />

salinen Aquiferen, also speziellen<br />

geologischen Speicherformationen,<br />

erhoben werden.<br />

Nach massiven Protesten<br />

in der Bevölkerung<br />

hatte die Landesregierung<br />

in Kiel den Gesetzentwurf<br />

zur Regelung von Abscheidung,<br />

Transport und<br />

dauerhafter Speicherung von Kohlendioxid<br />

im Juli dieses Jahres im<br />

Bundesrat blockiert.<br />

Wahlkampfaussagen:<br />

Das sagte<br />

die Politik<br />

vor der Wahl<br />

Peter Harry Carstensen, CDU<br />

„Ich stehe <strong>für</strong> eine Politik, die<br />

CO 2 -Endlager ablehnt und Solarenergie<br />

fördert. Wind- und Solarenergie<br />

werden an der Westküste<br />

effizient genutzt. Ich will unsere<br />

Vorreiterrolle weiter ausbauen.<br />

Ich setzte <strong>für</strong> Nordfriesland auf<br />

Zuklunftstechnologie, nicht auf<br />

Endlager <strong>für</strong> CO 2 -Emissionen.“<br />

Jörg Petersen, FDP<br />

„Wir brauchen Milliardeninvestitionen<br />

in regenerative Zukunftstechnologien<br />

… Nach dem Ausstieg<br />

aus der Atomenergie sollten<br />

wir in Deutschland nicht auf eine<br />

Technik setzen, die wiederrum<br />

eine Endlagerung mit Risikopotenzial<br />

<strong>für</strong> die Umwelt und die<br />

Bürger bedeutet. Kein <strong>CCS</strong> (CO 2 -<br />

Lagerung) im Wahlkreis 1.“<br />

Claus Lass, Freie Wähler<br />

„Unser Ziel ist die Erstellung<br />

eines Energiekonzeptes <strong>für</strong><br />

Schleswig-Holstein <strong>für</strong> 20 Jahre<br />

mit anschließendem Volksentscheid<br />

… Wir sind gegen<br />

CO 2 -Einlagerungen und <strong>für</strong> den<br />

verstärkten Schutz des Grundwassers.“<br />

Ralf Stegner, SPD<br />

„Nur mit uns gibt es neue Energie<br />

ohne Atom: Versorgungssicherheit,<br />

Bezahlbarkeit und Klimaschutz<br />

durch eine konsequente<br />

Energiewende, den Atomausstieg<br />

und keine CO 2 -Depots. Vorfahrt<br />

<strong>für</strong> Wind und Sonne. Stromnetze<br />

in öffentlicher Hand!“<br />

Südschleswigscher<br />

Wählerverband (SSW)<br />

„Wir wehren uns gegen ein CO 2 -<br />

Endlager in Schleswig-Holstein!<br />

Der SSW engagiert sich gegen<br />

die Einrichtung eines CO 2 -Endlagers<br />

in Schleswig-Holstein und<br />

hat das Problem mehrfach auf<br />

die Tagesordnung des Landtags<br />

gesetzt.“<br />

Das Plakat des SSW war<br />

während des Wahlkampfes<br />

überall zu finden.


WASSERZEITUNG • 2/2009 PANORAMA<br />

SEITE 4/5<br />

Dichtheitsprüfung nach DIN 1986 Teil 30<br />

Abwasserrohre müssen dicht sein<br />

Abteilungen des <strong>Wasserverband</strong>es Norderdithmarschen vorgestellt: die Rohrnetz-Fachleute<br />

– keine Panik bei Überprüfung! Die Kenner des Leitungslabyrinths<br />

Die demnächst abgeschlos-<br />

Funktionierende Entwässerungsanlagen<br />

sind in der heutigen<br />

Zeit <strong>für</strong> jeden Bürger<br />

eine Selbstverständlichkeit.<br />

Da sich die Abwasserbeseitigungsanlagen<br />

jedoch in<br />

der Regel unter der Erde befinden,<br />

wird trotz der hohen<br />

Bedeutung wenig auf deren<br />

Zustand geachtet.<br />

Eine Regelung zur Dichtheit von Abwasserleitungen<br />

ist nun mit der DIN<br />

1986 „Entwässerungsanlagen <strong>für</strong><br />

Gebäude und Grundstücke“ (Teil 30:<br />

Instandhaltung) getroffen worden.<br />

Nach dieser Norm trägt die Dichtheitsprüfung<br />

nicht nur zum Schutz<br />

der Umwelt, sondern auch zur Werterhaltung<br />

der Immobilie bei. Denn<br />

verschiedene Untersuchungen haben<br />

ergeben, dass eine <strong>große</strong> Anzahl von<br />

Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

schadhaft sind.<br />

Qualifizierter Inspekteur<br />

<strong>für</strong> Dichtheitsprüfung<br />

„Für jeden sind Inspektionen an Heizungsanlagen<br />

und dem Auto selbstverständlich,<br />

damit eine gefahrlose<br />

Nutzung möglich ist“, führt Günter<br />

Gertz, Geschäftsführer des <strong>Wasserverband</strong>es<br />

Norderdithmarschen, an.<br />

„Solche wiederkehrenden Prüfungen<br />

sind jetzt auch <strong>für</strong> Abwasseranlagen<br />

eingeführt worden“, erläutert er<br />

den Sinn der DIN. Geprüft werden<br />

müssen die Abwasserleitungen und<br />

Schächte auf den Grundstücken bis<br />

zur Grundstücksgrenze oder bis zum<br />

Übergabeschacht. Regenwasserleitungen<br />

in Wohngebieten sind hiervon<br />

nicht betroffen. Die Durchführung der<br />

Dichtheitsprüfung ist vom Gesetzgeber<br />

„Prüfen Sie die Angebote<br />

der Fachfirmen<br />

und schließen Sie<br />

sich, wenn möglich,<br />

mit Ihren Nachbarn<br />

zusammen, um günstigere<br />

Konditionen zu<br />

erhalten.“<br />

Günter Gertz,<br />

Geschäftsführer des WVND<br />

außerhalb von Wasserschutzgebieten<br />

bis Ende 2015 gefordert. Innerhalb<br />

der Wasserschutzgebiete ist die Frist<br />

bereits verstrichen. Die Wiederholungsprüfungen<br />

sind dann im Abstand<br />

von 20 Jahren durchzuführen, bzw.<br />

in Wasserschutzgebieten im fünfjährigen<br />

Rhythmus. Nur Fachbetriebe<br />

mit sachkundigem Personal und der<br />

entsprechenden Geräteausstat-<br />

tung dürfen diese Dichtheitsprüfung<br />

durchführen. Hierbei werden vor der<br />

Dichtheitsprüfung die Leitungen und<br />

Schächte gründlich gereinigt, danach<br />

kann eine Kanalfernsehuntersuchung<br />

erfolgen. Die Leitungen gelten als<br />

dicht, wenn keine sichtbaren Schäden<br />

und Fremdwassereintritte festgestellt<br />

werden. Für Schächte hingegen ist ein<br />

optischer Dichtheitsnachweis ausreichend.<br />

Ferner ist die Erstellung eines<br />

Bestandsplanes erforderlich (falls<br />

noch nicht vorhanden), aus dem der<br />

Verlauf der Leitungen mit Angabe der<br />

Rohrdurchmesser, des Rohrmaterials<br />

und Längen, die Längen der Schächte<br />

mit Durchmesser und Tiefe sowie die<br />

Bemaßung der Knickpunkte, Schächte<br />

usw. hervorgehen.<br />

Hohes Auftragsvolumen<br />

sichert niedrige Preise<br />

Falls im Zuge der Dichtheitsprüfung<br />

Schäden an den Abwasseranlagen<br />

festgestellt werden, müssen diese behoben<br />

werden. Trotzdem gilt: keine Panik<br />

bei der Überprüfung! Günter Gertz<br />

rät: „Ruhe bewahren! Prüfen Sie die<br />

Angebote der Fachfirmen und schließen<br />

Sie sich, wenn möglich, mit Ihren<br />

Nachbarn zusammen, um günstigere<br />

Konditionen zu erhalten. Gerne steht<br />

Ihnen der <strong>Wasserverband</strong> Norderdithmarschen<br />

mit Rat zur Seite.“<br />

Neue Regeln <strong>für</strong> Kleinkläranlagen<br />

Wartungsverträge <strong>für</strong> sämtliche<br />

Anlagen sind jetzt Pflicht<br />

Die neue DIN 4261 Teil 1 S-H verpflichtet<br />

alle Kleinkläranlagenbetreiber<br />

in Schleswig-Holstein zum Abschluss<br />

eines Wartungsvertrages mit<br />

einer fachkundigen Wartungsfirma.<br />

Eine Kopie des Wartungsvertrages<br />

ist der zuständigen Unteren Wasserbehörde<br />

bis zum 31. Dezember 2009<br />

vorzulegen.<br />

Was bisher nur <strong>für</strong> technisch belüftete<br />

Kleinkläranlagen galt, ist<br />

zukünftig <strong>für</strong> sämtliche Kleinkläranlagentypen<br />

erforderlich. Das bedeutet,<br />

dass auch die Betreiber von<br />

Abwasserteichanlagen, Filterbeete,<br />

Filterschächte, Pflanzenkläranlagen<br />

und Untergrundverrieselungen einen<br />

Wartungsvertrag mit einer fachkundigen<br />

Wartungsfirma abzuschließen<br />

haben. Diese Anlagen sind ab<br />

Lediglich Fachleute sichern bei<br />

der Wartung von Anlagen die<br />

geforderte Qualität.<br />

dem 1. Januar 2010 bundesweit<br />

nicht mehr zugelassen. Da es sich<br />

in Schleswig-Holstein bei fast 80<br />

Prozent aller privaten Kleinkläranlagen<br />

um solche Anlagen handelt,<br />

wurde mit der DIN 4261 Teil 1 S-H<br />

eine Ausnahmeregelung geschaffen.<br />

Anlagen, die älter als 10 Jahre sind,<br />

müssen im Rahmen der Wartung<br />

zudem hinsichtlich des Chemischen<br />

Sauerstoffbedarfs (CSB) beprobt<br />

werden. „Kleinkläranlagenbetreiber<br />

wurden in den vergangenen Wochen<br />

bereits von den Kreisverwaltungen<br />

angeschrieben und sollten sich zur<br />

Einholung von Angeboten möglichst<br />

zusammenschließen“, empfiehlt<br />

Günter Gertz vom WVND. Auf diese<br />

Weise könnten erhebliche Preisvorteile<br />

erzielt werden. Der <strong>Wasserverband</strong><br />

Norderdithmarschen als<br />

kommunaler Dienstleister rund ums<br />

Wasser berät dazu gern.<br />

Weitere Informationen unter www.wv-norderdithmarschen.de<br />

Beachtliche 750 km spannt<br />

sich das Versorgungsnetz<br />

über das Verbandsgebiet des<br />

WVND – das ist in etwa die<br />

Strecke von Hamburg nach<br />

München! Das Das Rohrnetz-Teamnetz-Team<br />

des kommunalen<br />

Versorgers<br />

sorgt mit unermüdunermüdlichem<br />

Einsatz da<strong>für</strong>,<br />

dass beim Kunden Trinkwasser<br />

in der besten Qualität<br />

aus dem Hahn fließt.<br />

Über das Wasserwerk in Linden<br />

versorgt der WVND<br />

61 Gemeinden mit sauberem<br />

Trinkwasser. Das Rohrnetz ist dabei<br />

das Bindeglied zwischen Wasserwerk<br />

und Verbraucher. Fünf Hochdruckkreiselpumpen<br />

mit einer Leistung von<br />

150–1.600 m 3 /h drücken das Wasser<br />

in das Versorgungssystem. Über<br />

ein weit verzweigtes Labyrinth aus<br />

Rohrleitungen und Druckerhöhungsstationen<br />

gelangen so jährlich rund<br />

3,8 Mio. Kubikmeter Trinkwasser zu<br />

den 18.000 Haus- und 515 Weideanschlüssen,<br />

3.000 Hydranten und<br />

2.900 Schiebern im Verbandsgebiet.<br />

„Damit auf dem Weg dorthin kein<br />

Leitungsverlegungen kurz<br />

nach Gründung des <strong>Wasserverband</strong>esNorderdithmarschen<br />

Ende der 1950er Jahre.<br />

In der Rohrnetz-Abteilung ist Teamarbeit angesagt: Meister Harald Brückner, Gustav Dithmer, Werner Ihfe, Holger Sießenbüttel, Heino<br />

Pahl, Karl-Erich Thieß und Hartmut Wiechmann (v. l. n. r.). Zum Fototermin fehlte leider Jan Andresen.<br />

Wasser verloren geht, arbeitet meine<br />

Rohrnetz-Mannschaft täglich an<br />

der Wartung und Erneuerung der<br />

Leitungen“, umreißt Rohrnetzmeister<br />

Harald Brückner die Aufgaben seiner<br />

Abteilung. Von den insgesamt 29 Mitarbeitern<br />

des Verbandes arbeiten acht<br />

im Rohrnetzbereich.<br />

Millionenbeträge fließen<br />

in die Instandhaltung<br />

„Bei all unseren Aktivitäten steht die<br />

Bereitstellung von sauberem Trinkwasser<br />

als Grundlage der Daseinsvorsorge<br />

an oberster Stelle“, betont<br />

er. Da<strong>für</strong> investiert der Verband Jahr<br />

<strong>für</strong> Jahr zwei bis drei Millionen Euro<br />

in die Instandhaltung der Leitungen.<br />

Ein Teil der Rohre stammt noch aus<br />

der Gründungszeit des Verbandes<br />

in den 1950er Jahren. „Die damals<br />

verlegten Wasserleitungen tauschen<br />

wir nun Stück <strong>für</strong> Stück durch dem<br />

heutigen Standard entsprechende<br />

PE-Kunststoffrohre aus“, beschreibt<br />

der 59-jährige Rohrnetzmeister seine<br />

tägliche Arbeit. Jährlich werden sechs<br />

bis acht Kilometer Leitungen erneuert,<br />

hinzu kommen Neuverlegungen von<br />

etwa drei Kilometern. „Eine Rundumerneuerung<br />

des gesamten Rohrnetzes<br />

dauert damit fast ein Jahrhundert“,<br />

rechnet er vor. Zudem gilt<br />

es, Hydranten <strong>für</strong> Feuerlöschzwecke,<br />

KUNDEN FRAGEN – IHR WASSERVERBAND ANTWORTET<br />

Warum kommt hin und wieder<br />

braun gefärbtes Trinkwasser aus<br />

den Leitungen? Diese Frage wird<br />

immer wieder an den <strong>Wasserverband</strong><br />

gerichtet. Die Wasserzeitung<br />

erkundig te sich direkt beim Geschäftsführer<br />

des WVND, Günter<br />

Gertz.<br />

Günter Gertz: Braun gefärbtes, getrübtes<br />

Wasser kann im Prinzip drei<br />

Ursachen haben – den Rohrbruch, einen<br />

Feuerwehreinsatz oder auch die<br />

Netzspülung. Immer dann also, wenn<br />

sich die normale Fließrichtung in den<br />

Leitungen ändert, dies ist mitunter beim<br />

Rohrbruch der Fall, oder aber sich die<br />

Fließgeschwindigkeit in den Leitungen<br />

extrem erhöht, wenn beispielsweise<br />

die Feuerwehr <strong>für</strong> die Brandbekämpfung<br />

viel Wasser aus dem Netz zieht,<br />

können in den Rohren befindliche Eisen-<br />

und Manganablagerungen mitgespült<br />

werden. Die dritte Möglichkeit stellt<br />

die Rohrnetzspülung dar: Sie ist unverzichtbares<br />

Instrument zur Pflege der<br />

Trinkwasserleitungen. Mittels dieser<br />

Spülungen sichert der <strong>Wasserverband</strong><br />

nachhaltig die Qualität des Trinkwassers.<br />

Denn: Natürliche Ablagerungen im<br />

Mikrogrammbereich setzen sich im Laufe<br />

der Zeit in den Leitungen fest. Wenn<br />

sie dort nicht „weggeputzt“ werden,<br />

könnten sich die Trübungen verstärken.<br />

Deshalb spülen wir unser 750 km<br />

langes Netz im festgelegten Turnus.<br />

Die betroffenen Haushalte werden<br />

durch die Tagespresse rechtzeitig über<br />

den Zeitpunkt der Spülungen informiert.<br />

zum Spülen und <strong>für</strong> sonstige Abnahmen<br />

sowie Schieber im Leitungsnetz<br />

zu warten und zu reparieren. Während<br />

der WVND Tiefbauarbeiten in der Regel<br />

an Unternehmen aus der Region<br />

vergibt, führt der Verband sämtliche<br />

Installations- und Wartungsarbeiten<br />

grundsätzlich selbst durch.<br />

<strong>Wasserverband</strong> bietet<br />

24-Stunden-Service<br />

„Wenn uns allerdings ein Rohrbruch<br />

gemeldet wird, bleibt alles andere<br />

erstmal liegen. Das Wichtigste ist<br />

in diesem Fall, dass das Wasser so<br />

schnell wie möglich wieder fließt“,<br />

erzählt Brückner. Im Jahr 2008 wur-<br />

den er und seine Mitarbeiter zu insgesamt<br />

40 Rohrbrüchen gerufen, meist<br />

von aufmerksamen Bürgern. „In vielen<br />

Fällen lag hier Fremdverschulden<br />

durch unsachgemäße Bauarbeiten<br />

vor.“ Um bei Rohrbrüchen, defekten<br />

Hydranten oder eingefrorenen Wasserzählern<br />

schnellstmöglich handeln<br />

zu können, bietet der <strong>Wasserverband</strong><br />

Norderdithmarschen seinen Kunden<br />

einen 24-Stunden-Service. „Unsere<br />

Mitarbeiter übernehmen reihum den<br />

Bereitschaftsdienst und stehen den<br />

Bürgern damit rund um die Uhr persönlich<br />

zur Verfügung – ob mitten<br />

in der Nacht oder an Weihnachten“,<br />

schließt Brückner stolz.<br />

Warum ist mein Wasser manchmal braun?<br />

Günter Gertz,<br />

Geschäftsführer des WVND.<br />

Diese Spülungen werden ohne jegliche<br />

Zusätze auf natürlichem Weg durchgeführt.<br />

Hierbei machen wir uns die Kraft<br />

des Wassers zunutze. Durch Erhöhung<br />

der Fließgeschwindigkeit und Umkehr<br />

der Fließrichtung werden die Ablagerungen<br />

gelöst und durch unsere Fachleute<br />

kontrolliert in Gräben eingeleitet.<br />

Manchmal gelangt das aufgewirbelte<br />

Wasser allerdings bis zum Kunden. So<br />

unangenehm solche Trübungen sind,<br />

das Wasser ist nach wie vor gesundheitlich<br />

völlig unbedenklich, da es sich<br />

um natürliche Bestandteile des Trinkwassers<br />

handelt. Lassen Sie das Wasser<br />

ganz einfach kurz ablaufen.<br />

Weitere 5.800 m erneuert<br />

Baumaßnahmen im Trinkwasserbereich<br />

in Schlichting, Lehe und St. Annen<br />

senen Baumaßnahmen im<br />

Verbandsgebiet stehen voll<br />

und ganz im Zeichen der<br />

nachhaltigen Daseinsvorsorge,<br />

welcher sich der WVND<br />

verschrieben hat.<br />

Im Rahmen der jährlichen Erneuerung<br />

von Trinkwasserleitungen hat der<br />

Verband kürzlich 1.500 Meter in Lehe<br />

sowie 4.300 Meter in Schlichting<br />

und St. Annen saniert. Die neuen<br />

Leitungen bestehen aus Polyethylen<br />

(PE) vom Typ HDPE 100 („High Density“<br />

PE) und sollen die langfristige<br />

Trinkwasserversorgung der Gebiete<br />

sicherstellen. Die Verlegung der Rohre<br />

erfolgte im Spülbohrverfahren, das sich<br />

insbesondere durch geringe Aufgrabungen<br />

auszeichnet. Die Erdarbeiten<br />

beschränkten sich somit auf wenige<br />

Die „blaue Schlange“ – Leitungen aus Kunststoff werden in<br />

Schlichting verlegt.<br />

DER KURZE DRAHT<br />

<strong>Wasserverband</strong> Norderdithmarschen<br />

Nordstrander Straße 26 • 25746 Heide<br />

Start- und Zielgruben, wodurch sich<br />

die Beeinträchtigung der Umwelt auf<br />

ein Minimum reduzierte. Auch bei der<br />

abschließenden Desinfektion der Rohre<br />

kam ein umweltfreundliches Desinfektionsmittel<br />

auf Basis von Wasserstoffperoxid<br />

mit Silber zum Einsatz, das bei<br />

der Zersetzung in Wasser und Sauerstoff<br />

zerfällt.<br />

Die in Schlichting verlegten Rohre besitzen<br />

einen Außendurchmesser DA<br />

von 280 x 16,6 mm. Im Rahmen der<br />

Baumaßnahmen fand überdies eine<br />

Umbindung von zirka 40 Hausanschlüssen<br />

unterschiedlicher Nennweiten<br />

(1–2 Zoll) statt. In Lehe und St. Annen<br />

wurden Rohre mit einem Außendurchmesser<br />

DA von 180 x 10,7 mm verlegt.<br />

Im Zuge der Erneuerungen konnten<br />

auch hier zugleich 17 Hausanschlüsse<br />

verschiedener Nennweiten (1–2 Zoll)<br />

umgebunden werden.<br />

Tel.: 0481 901-0 • Fax: 0481 901-33 • info@wv-norderdithmarschen.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo–Mi: 7–12.30/13–16 Uhr • Do: 7–12.30/13–16.45 Uhr • Fr: 7–12.30 Uhr<br />

www.wv-norderdithmarschen.de<br />

Wo fand die <strong>CCS</strong>-Informationsveranstaltung<br />

statt?<br />

Wie viele Millionen Euro investiert<br />

der WVND jährlich in die<br />

Sanierung der Netze?<br />

Wer schrieb 1861 das Theaterstück<br />

„Die Nibelungen“?<br />

Zu gewinnen gibt es:<br />

125 Euro, 75 Euro, 50 Euro<br />

PREISRÄTSEL<br />

Die Lösungen bitte per Post oder<br />

E-Mail an den WVND – siehe<br />

„Kurzer Draht“ oben.<br />

Stichwort: Preisrätsel<br />

Einsendeschluss: 15. Nov. 2009<br />

Wir gratulieren den Gewinnern<br />

des letzten Preisausschreibens:<br />

1. Thomas Grothmann, Büsum<br />

2. Ingrid Delfs, Hohn<br />

3. Matthias Behrens, Tellingstedt


SEITE 6 GESCHICHTE DES TRINKWASSERS<br />

WASSERZEITUNG<br />

1<br />

Facetten<br />

Antike –<br />

des Wassers 2<br />

3<br />

Zwischen Überschuss und Mangel<br />

Eine Betrachtung<br />

von Dr. Peter Viertel<br />

W<br />

ie brüstete sich das<br />

20. Jahrhundert, als das<br />

Wasser aus der Wand<br />

kam! Sicher zu Recht, denn in den<br />

Kindertagen der Menschheit lieferten<br />

vor allem Flüsse, Bäche, Quellen und<br />

Regen das Trinkwasser. Doch bereits<br />

vor 4.500 Jahren verfügte man z. B. in<br />

Mesopotamien über ein erstaunliches<br />

wassertechnisches Know-how und<br />

Management <strong>für</strong> Brunnen und Abwasseranlagen.<br />

Die ausgeklügelte Wassernutzung<br />

in der Jungsteinzeit war Geburtshelfer<br />

<strong>für</strong> den gigantischen Sprung der<br />

Jäger und Sammler zu Ackerbauern<br />

und Handwerkern. Die Bewohner<br />

zwischen Euphrat und Tigris, am Nil<br />

oder im Industal besaßen ein hohes<br />

wasserbauliches Können, mit dem sie<br />

die Balance zwischen dem Überschuss<br />

und dem Mangel an Wasser stets<br />

wahrten. Dank eines straff organisierten<br />

Systems <strong>für</strong> Bewässerung und<br />

Hochwasserschutz verwandelten sich<br />

die meist kargen Böden in fruchtbare<br />

Felder und produzierten einen Überfluss<br />

an Nahrungsmitteln.<br />

Im südlichen Mesopotamien wuchsen<br />

um 3000 v. Chr. bereits auf 30.000 km²<br />

Land, also auf drei Millionen Hektar,<br />

Zweistromland<br />

Bei unserer Zeitreise machen wir heute Station in der<br />

Jungsteinzeit (Neolithikum), dem Übergang von Jäger-<br />

und Sammlerkulturen zu sesshaften Bauern.<br />

Weizen und Gerste, wo<strong>für</strong> in der regenarmen<br />

Zeit Euphrat und Tigris „angezapft“<br />

wurden. Da jeder Tropfen Wasser<br />

zählte, lagen Aufsicht und Kontrolle<br />

in der Hand der höchsten Autorität, der<br />

Priester. Sie planten und bauten Kanäle<br />

und Deiche, legten die zu verteilende<br />

Wassermenge fest und überwachten<br />

die Entnahme. Dank dieser geradezu<br />

luxuriösen Nahrungslage im Zweistromland<br />

entwickelten sich Handel<br />

und Gewerbe, entstanden aus kleineren<br />

Marktflecken größere Siedlungen. Ein<br />

Machtzentrum in dieser Zeit bildete<br />

das am Euphratufer gelegene Habuba<br />

Kabira mit bis zu 8.000 Einwohnern.<br />

Hier fanden Archäologen Rohrleitungen<br />

zur Wasserversorgung sowie ein einzigartiges<br />

Abwassersystem aus offenen<br />

Rinnen und Muffenröhren.<br />

Die Wasseranlagen bildeten somit wichtige<br />

Nervenstränge des Staatswesens<br />

im Zweistromland, wie dies auch im<br />

Hammurapi-Codex eingemeißelt wurde.<br />

Bei kriegerischen Auseinandersetzungen<br />

blieben Bewässerungsanlagen<br />

meist unversehrt. Verständlich, dass so<br />

mancher Wasserwirtschaftler eine Jungsteinzeit<br />

wieder herbeisehnt, denn dort<br />

genossen er und seine Branche höchstes<br />

Ansehen.<br />

Wasseranlagen im Industal bei Mohenjo-Daro (heute Pakistan):<br />

Wassertoilette (A), Wasserleitungen (B) und Brunnen (C).<br />

Gottkönig<br />

Militärführer Priester<br />

Statthalter der<br />

Provinzen<br />

Das römische<br />

Imperium<br />

Schreiber<br />

Minister<br />

Bauern Jäger Handwerker<br />

„Ingenieur“ <strong>für</strong><br />

Wasserbau und<br />

Geometrie<br />

Soldaten<br />

Künstler<br />

In der politischen Hierarchie Mesopotamiens standen Wasserbauingenieure<br />

sehr weit oben.<br />

B<br />

A C<br />

4<br />

Mittelalter bis zur<br />

Industrialisierung 5<br />

Gegenwart –<br />

Perspektiven<br />

Auf einem Rollsiegel aus Mesopotamien<br />

(ca. 2350 – 2150<br />

v. Chr.) ist die Verehrung von<br />

Wasser gut zu erkennen. Aus<br />

den Schultern von Ea 1 , dem<br />

Gott der Wassertiefe, entspringen<br />

zwei Wasserbäche. Der<br />

Diener 2 hält einen Türpfosten,<br />

der Ea von Chaos, dem<br />

Ozean in Gestalt eines niedergehaltenen<br />

Löwen 3 , trennt.<br />

Darüber erhebt sich der Sonnengott<br />

Schamasch 4 , während<br />

der Sonnengott Marduk<br />

5 einen Berg mit Himmelstor<br />

besteigt und Ea grüßt.<br />

Schamasch mit der Säge steht<br />

<strong>für</strong> die Sphäre des Himmels,<br />

Marduk <strong>für</strong> den fruchtbaren Boden<br />

und Ea <strong>für</strong>s Grundwasser.<br />

Im Codex des babylonischen<br />

Königs Hammurapi (zirka<br />

1792 – 1750 v. Chr.) geht es<br />

auch um die Regeln <strong>für</strong> die<br />

Unterhaltung und den Gebrauch<br />

der Wasseranlagen.


Zwei halbmondförmige,<br />

gelblich-weiße Flecke auf ihrem<br />

Hinterkopf erinnern den<br />

Betrachter an eine Krone:<br />

Die Ringelnatter ist die Königin<br />

unter den Schlangen.<br />

Kaum jemand weiß, dass die<br />

wunderschöne Natrix natrix<br />

früher als Glücksbringer<br />

galt und daher gern im Garten und<br />

auf dem Hof gesehen war. Heutzutage<br />

löst der Anblick einer Schlange<br />

leider eher Ekel und Angst aus und<br />

das harmlose Tier wird oft erschlagen,<br />

wenn es sich in Menschennähe<br />

begibt. Dabei beißt die Ringelnatter<br />

nicht und stellt <strong>für</strong> uns keine Bedrohung<br />

dar. Was auch nur wenige<br />

wissen: Die Ringelnatter ist vom Aussterben<br />

bedroht. Viele ihrer Biotope<br />

wurden in Freizeitanlagen umgewandelt<br />

und aufgrund des Platzmangels<br />

nimmt der Bestand der scheuen<br />

Ringelnatter immer weiter ab. Ein<br />

trauriges Schicksal <strong>für</strong> eine Königin.<br />

Schwimmt exzellent<br />

Die Herkunft des Namens der schönen<br />

Ringelnatter ist noch umstritten,<br />

aber der wissenschaftliche Begriff<br />

Natrix natrix ist eindeutig: er bedeutet<br />

„Schwimmerin“. Die tagaktive<br />

Schlange liebt das Wasser und zum<br />

Überleben braucht sie kleine Tümpel,<br />

Weiher, Feuchtwiesen oder<br />

langsam fließende Gewässer, die<br />

ihr genügend Deckung bieten. Als<br />

typische Wassernatter ist sie natürlich<br />

eine sehr gute Schwimmerin<br />

und außerdem äußerst geschickt<br />

beim Beutefang im Wasser. Das<br />

kühle Nass ist der scheuen Schlange<br />

auch die liebste Fluchtmöglichkeit<br />

und bei akuter Bedrohung lässt<br />

sie sich zur Verwirrung ihrer Feinde<br />

einfach auf den Grund des Gewässers<br />

sinken.<br />

Das bis zu 1 Meter lange Reptil sonnt<br />

sich außerdem gern auf Steinen und<br />

frisst am liebsten Amphibien. Allerdings<br />

hat sie mit manchen Fröschen<br />

ganz schön zu kämpfen, denn die haben<br />

eine interessante Technik ent-<br />

Mythos Schlange<br />

Antike<br />

Im antiken Griechenland galt die<br />

Schlange als heilig. Da sie sich<br />

durch die Häutung unendlich oft<br />

erneuern konnte, hielten die Menschen<br />

sie <strong>für</strong> unsterblich. Der<br />

Schlange wurde auch Hellsichtigkeit<br />

nachgesagt, weshalb sie eines der<br />

Tiere der Erdgöttin Gaia war.<br />

wickelt, um sich gegen die Angriffe<br />

der Schlange zu wehren: Sie pumpen<br />

sich mit Luft voll, um zu verhindern,<br />

dass die Ringelnatter sie verschlingen<br />

kann. Doch die clevere Schlange<br />

weiß sich gegen die widerspenstigen<br />

Lurche zu helfen. Sie verspeist ihre<br />

Beute einfach von hinten, denn so<br />

wird die Luft durch den Mund wieder<br />

herausgepresst.<br />

Äußerst genügsam<br />

Die Frösche müssen allerdings nicht<br />

oft um ihr Leben <strong>für</strong>chten, denn die<br />

genügsame Ringelnatter braucht pro<br />

„Saison“ nur das Fünffache ihres eigenen<br />

Körpergewichtes an Nahrung.<br />

Indien<br />

Auch in der indischen Mythologie<br />

gab es Schlangengöttinnen, die mit<br />

den Erdgöttinnen eng verwandt waren:<br />

Ananta, die „unendliche Schlange“,<br />

behütete die Göttinnen in ihrem<br />

Schlaf zwischen zwei Inkarnationen.<br />

Ägypten<br />

In Ägypten wurde die „Schlangenmutter“<br />

Wadjet (auch WaZit) ange-<br />

DOKUMENTATION<br />

OKTOBER 2009 SEITE 7<br />

TIERE AM WASSER<br />

Reptilien<br />

Ringelnatter: königlicher Glücksbringer<br />

Die Ringelnatter ist eine gute Schwimmerin<br />

und braucht Wasser zum Überleben.<br />

Den restlichen Teil des Jahres, also<br />

von Oktober bis April, verbringt die<br />

Schlange in einer Winterstarre. Am<br />

liebsten macht sie es sich da<strong>für</strong> in<br />

dem Wurzelwerk alter Bäume gemütlich.<br />

Wenn sie dann frisch und erholt<br />

wieder „aufwacht“, wird sich gepaart.<br />

Etwa zwei Monate später legt das<br />

Weibchen die 10 bis 40 Eier in einem<br />

warmen und geschützten Platz ab.<br />

Oftmals sucht sie sich einen Kompost<br />

oder auch Pferdemist als Ablagestelle<br />

aus, denn die Eier benötigen eine<br />

sogenannte Gärungswärme, damit<br />

im September auch die gerade mal<br />

bleistift<strong>große</strong>n jungen Ringelnattern<br />

schlüpfen können. Die Schale schnei-<br />

betet. Ihr Symbol war der Uräus. Bekannt<br />

war auch eine stehende Kobra<br />

– die Mehem, eine Schlangengöttin.<br />

Christentum<br />

In der Bibel ist die Schlange weitestgehend<br />

ein Symbol des Teufels.<br />

Im Paradies sprach Satan durch<br />

eine Schlange zu Eva und verführte<br />

sie, von der Frucht des verbotenen<br />

Baumes zu essen.<br />

den diese dabei mit einem „Eizahn“<br />

auf. Bis zu 20 Jahre alt kann die Ringelnatter<br />

danach werden, ein erstaunliches<br />

Alter wie es scheint, doch <strong>für</strong><br />

eine Schlange nicht unnormal.<br />

Eine scheue Hoheit<br />

Für eine „Audienz“ bei der Königin<br />

der Schlangen muss man sich allerdings<br />

lange gedulden, denn die<br />

scheue Ringelnatter versteckt sich<br />

schon bei der leisesten Annäherung<br />

eines Menschen. Wer die hübsche<br />

Schlange trotzdem gern beobachten<br />

will, sollte es in den Morgen- oder<br />

Abendstunden versuchen, wenn sich<br />

Ihre Hoheit ein Sonnenbad gönnt.<br />

Im pres sum<br />

He raus ge ber:<br />

<strong>Wasserverband</strong> Nord,<br />

Oeversee; <strong>Wasserverband</strong><br />

Norderdithmarschen, Heide;<br />

Wasserversorger Angeln<br />

Re dak ti on und Ver lag:<br />

SPREE-PR, Niederlassung Nord,<br />

OT Degtow, Dorfstr. 4,<br />

23936 Grevesmühlen<br />

Telefon: 03881 755544<br />

E-Mail: alex.schmeichel@spree-pr.de<br />

Kreuz ot ter<br />

Vipera berus<br />

Le bens raum: son ni ge<br />

Bio to pe, Weg rän der,<br />

Lich tun gen, Moo re,<br />

Au en wäl der<br />

Nah rung: Mäu se, Frö sche,<br />

Ei dech sen<br />

Le bens wei se: scheu, tag- und<br />

däm me rungs ak tiv<br />

Vorkommen: gif tig, kommt in<br />

Schleswig-Holstein selten vor und steht<br />

auf der Roten Liste SH *<br />

Glatt- oder Schlin gnat ter<br />

Coronella austriaca<br />

Le bens raum: of fe ne, sonni ge und<br />

ve ge ta ti ons rei che Bio to pe<br />

Nah rung: Ei dech sen inkl. Blind schleichen,<br />

jun ge Schlan gen, Klein säu ger<br />

Le bens wei se: scheu, stand ort treu,<br />

Vorkommen: sehr selten in SH, 5 bis 7<br />

aktuell bekannte Vorkommen,<br />

vom Aussterben bedroht *<br />

Berg- und Wald ei dech se<br />

Zootoca vivipara<br />

Le bens raum: feuch te Bio to pe in<br />

Moor und Wald<br />

Nah rung: Spin nen, Flie gen, Kä fer,<br />

Heu pferd chen, Lar ven<br />

Le bens wei se: sehr scheu, bo denwoh<br />

nend<br />

Vorkommen: in Schleswig-Holstein<br />

häufig, einzige heimische Reptilienart,<br />

die nicht gefährdet ist *<br />

Blind schlei che<br />

Anguis fragilis<br />

Le bens raum: mä ßig feuch te Bio to pe<br />

im Wald<br />

Nah rung: 90 % Nackt schne cken und<br />

Re gen wür mer, 10 % In sek ten/Spin nen<br />

Le bens wei se: tag- und däm me rungsak<br />

tiv und nach war men Re gen güs sen<br />

Vorkommen: wird bis zu 30 Jah re alt;<br />

in SH weit verbreitet *<br />

* alle Angaben vom Umwelt -<br />

ministerium Schleswig-Holstein<br />

www.spree-pr.com<br />

V.i.S.d.P.: Thomas Marquard<br />

Re dak tion: Alexander Schmeichel<br />

Mitarbeit: Dr. Peter Viertel,<br />

Birte Ostwald<br />

Fo tos: B. Ostwald, H. Petsch, Archiv<br />

Layout: SPREE-PR,<br />

Johannes Wollschläger<br />

Druck: Nordost-Druck GmbH & Co.<br />

KG Neubrandenburg


WASSERZEITUNG • 2/2009 VERBANDSMITGLIEDER<br />

SEITE 8<br />

Wiege des Kohlanbaus und weltbekannte Literaturstätte<br />

Bei Hebbels unterm Sofa<br />

Das Amt des Bürgermeisters<br />

wird Gerhard Fenske<br />

im kommenden April nach<br />

24 Jahren aufgeben müssen.<br />

Sein Posten fiel der<br />

Verwaltungsreform vom<br />

Mai 2008 zum Opfer, im<br />

Rahmen derer die Dienststelle<br />

Wesselburens nach<br />

Büsum umgesiedelt wurde.<br />

Ein Bürgermeister ohne eigene<br />

Verwaltung ist eigentlich<br />

kein richtiger Bürgermeister<br />

mehr“, bemerkt Fenske wehmütig<br />

und fühlt sich noch viel zu jung <strong>für</strong><br />

den Ruhestand. Die Atmosphäre<br />

rund um die St. Bartholomäus-Kirche<br />

hat es dem Stadtoberhaupt von jeher<br />

ganz besonders angetan. „Unsere<br />

Kirche ist schon von weit her zu<br />

sehen und prägt das Stadtbild auf<br />

eine einzigartige Weise“, schwärmt<br />

der 58-jährige Bürgermeister. Mit<br />

Platz <strong>für</strong> bis zu 1.000 Besucher ist<br />

die Kirche <strong>für</strong> kulturelle Großveranstaltungen<br />

geradezu ideal. So verlieh<br />

Zu Gast im beliebten Storchendorf<br />

STATISTIK<br />

Einwohnerzahl: 670<br />

Fläche (Hektar): 1.822<br />

Anschlüsse Abwasser: 274<br />

Die Gemeinde Bergenhu sen ist<br />

überregional als Storchendorf<br />

bekannt, da sich hier eine der<br />

größten Weißstorchkolonien<br />

Europas befindet. Seit dem<br />

1. Oktober 2006 führt der<br />

WVND die Abwasserentsorgung<br />

in der Gemeinde durch.<br />

Wesselburens Bürgermeister Gerhard Fenske vor dem ehemaligen<br />

Rathaus, das heute die Tourist-Information beherbergt.<br />

die Brahmsgesellschaft Schleswig-<br />

Holstein den Brahms-Preis 2007 in<br />

Wesselburens Prunkstück an keinen<br />

geringeren als den Ausnahme-<br />

Bariton Thomas Quasthoff. Auch die<br />

Dithmarscher Kohltage locken jedes<br />

Der Weißstorch (Ciconia ciconia) in Bergenhusens Wappen<br />

weist auf den Stellenwert des „Storchendorfes“ <strong>für</strong><br />

diese vom Aussterben bedrohte Vogelart hin. Die beiden<br />

silbernen Wellenbalken symbolisieren die Flüsse Sorge<br />

und Treene, deren Niederungen die Nahrungsquelle der<br />

Vögel bilden. Die Wasserzeitung sprach mit dem langjährigen<br />

Bürgermeister Helmut Mumm über Gegenwärtiges<br />

und Künftiges in „Adebars“ Heimstatt.<br />

Wasserzeitung: Herr Mumm, was<br />

reizt Sie am Bürgermeisteramt?<br />

Helmut Mumm: Als gebürtiger<br />

Bergenhusener ging mit meiner<br />

Wahl 1986 ein langjähriger Traum<br />

in Erfüllung. Seither habe ich dieses<br />

Amt, das mir dank der guten fraktionsübergreifendenZusammenarbeit<br />

immer noch Freude bereitet,<br />

durchgehend inne. Die Übertragung<br />

der Abwasserentsorgung auf den<br />

WVND war dabei einer der besten<br />

Entschlüsse. Vor allem der Bereitschafts<br />

dienst wäre <strong>für</strong> uns überhaupt<br />

nicht zu leisten gewesen, ebenso wenig<br />

die günstigen Abwasserpreise.<br />

Bergenhusen und die Störche …<br />

(Lacht.) Um die Störche dreht sich<br />

hier alles, das Leben mit ihnen ist<br />

Jahr im September viele Besucher<br />

in die Wiege des Kohlanbaus der<br />

Region. In aller Welt bekannt ist<br />

Wesselburen aber vornehmlich als<br />

Hebbelstadt. Der Dramatiker und Lyriker<br />

Friedrich Hebbel („Die Nibelun-<br />

Bergenhusen<br />

Kreis Schleswig-<br />

Flensburg<br />

Hoier Boiers Wohnstube<br />

Helmut Mumm vor der Alten<br />

Meierei, in der er seine montägliche<br />

Sprechstunde abhält.<br />

etwas ganz Besonderes. Bei uns<br />

werden sie allerdings „Hoier Boier“<br />

genannt, was soviel heißt wie „der<br />

da oben“. So nennt sich auch der<br />

Landgasthof im Ort. Ein beliebtes<br />

Ziel <strong>für</strong> Tagesausflügler ist das<br />

Michael-Otto-Institut des NABU mit<br />

einer ständigen Weißstorchausstellung.<br />

Seit 1991 pflegen wir zudem<br />

eine Partnerschaft mit dem brandenburgischen<br />

Storchendorf Rühstädt.<br />

Was bewegt die Bergenhusener<br />

derzeit besonders?<br />

Ein Thema ist die demografische Entwicklung.<br />

Handwerkliche Betriebe<br />

schließen, weil der Nachwuchs fehlt.<br />

Wesselburen<br />

Kreis<br />

Dithmarschen<br />

gen“, 1861) erblickte hier 1813 das<br />

Licht der Welt und prägt das Stadtbild.<br />

„Es gibt eine Hebbelstraße,<br />

ein Hebbelhaus, das ehrenamtlich<br />

geführte Hebbelmuseum mit angeschlossener<br />

Hebbel-Bibliothek und<br />

eine Hebbel-Gesellschaft, die regelmäßig<br />

wissenschaftliche Symposien<br />

und winterliche Literaturabende veranstaltet<br />

sowie mit Stipendien und<br />

Preisen den literarischen Nachwuchs<br />

fördert“, zählt Fenske auf. Wie so<br />

viele Gemeinden, hat auch sein Ort<br />

mit einem Rückgang des Einzelhandels<br />

zu kämpfen. Inhabergeführte<br />

Geschäfte werden von den Kindern<br />

nicht übernommen und stehen teilweise<br />

leer. Aber es passiert etwas<br />

in Wesselburen. 20 junge Geschäftsleute<br />

schlossen sich im Frühjahr zum<br />

Kauf eines solchen leerstehenden Objekts<br />

an der Hauptdurchgangsstraße<br />

zusammen und erwirkten so nach<br />

Jahren endlich dessen Abriss. „Dank<br />

dieser Initiative ist ein Ruck durch die<br />

Bevölkerung gegangen. Die Bürger<br />

merken, dass sie mit eigener Tatkraft<br />

Dabei wird jungen Menschen viel<br />

geboten. Wir sind stolz darauf, die<br />

Grundversorgung mit Grundschule<br />

und Kindergarten abdecken zu können.<br />

Die Kita wurde 1992 in 77 Stunden<br />

im Rahmen der ARD-Serie „Jetzt<br />

oder nie“ erbaut und avancierte damit<br />

zum Jahrhundert-Ereignis.<br />

Mit welchen Veranstaltungen<br />

lockt der Ort Gäste an?<br />

Neben dem Naturschauspiel „Störche“<br />

bietet die Gemeinde ihren Gästen<br />

Angel- und Reitmöglichkeiten,<br />

Radwanderern ein ausgebautes Wegenetz<br />

und jährlich wiederkehrende<br />

Vereinsfeste. Die Feuerwehr feiert<br />

STATISTIK<br />

Einwohnerzahl: 3.056<br />

Fläche (Hektar): 514<br />

Anschlüsse Trinkwasser: 1.284<br />

Anschlüsse Abwasser: 1.255<br />

Neben der Trinkwasserversorgung<br />

hat die Stadt dem WVND<br />

im Jahr 2004 aufgrund der guten<br />

Zusammenarbeit auch die Abwasserentsorgung<br />

übertragen.<br />

viel bewirken können und sammeln<br />

derzeit Vorschläge <strong>für</strong> eine Verschönerung<br />

des Stadtbildes“, beschreibt<br />

Fenske freudig diese „Aktion Aufbruch“.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem<br />

WVND beurteilt Fenske durchweg positiv.<br />

„Die günstigen Preise hätten wir<br />

selber nicht halten können.“<br />

2011 ihr 125-jähriges Jubiläum mit<br />

einem <strong>große</strong>n Dorffest. Das letzte<br />

wurde 2004 anlässlich des 700-jährigen<br />

Dorfjubiläums veranstaltet,<br />

damals entstand eine Dorf-Chronik.<br />

Was sagt denn Ihre Frau zu Ihrem<br />

zeitintensiven Ehrenamt?<br />

Meine Frau steht hinter mir, sonst<br />

würde das auch nicht gehen. Neben<br />

weiteren Ehrenämtern bin ich auch<br />

noch Vorsitzender der Gesellschafterversammlung<br />

der Eider-Treene-Sorge<br />

GmbH, die sich um eine nachhaltige<br />

Regionalentwicklung bemüht. Dieses<br />

Amt liegt mir neben meinem Bürgermeisteramt<br />

besonders am Herzen.

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