20.06.2013 Aufrufe

Qualitätssicherung unseres Grundwassers - Wasserverband ...

Qualitätssicherung unseres Grundwassers - Wasserverband ...

Qualitätssicherung unseres Grundwassers - Wasserverband ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DES WASSERVERBANDES NORDERDITHMARSCHEN<br />

BLAUES BAND<br />

Dr. Juliane<br />

Rumpf<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in Schleswig-Holstein kommt<br />

dem <strong>Grundwassers</strong>chutz eine besondere<br />

Bedeutung zu, da unser<br />

Trinkwasser vollständig aus Grundwasser<br />

gewonnen wird. Rund 200<br />

Millionen Kubikmeter Wasser werden<br />

allein durch die 140 größten<br />

Wasserversorger, zu denen auch<br />

die Wasserverbände Norderdithmarschen<br />

und Nord gehören, pro<br />

Jahr entnommen. Grundwasser<br />

ist Teil des Wasserkreislaufs. Es<br />

bildet sich aus Niederschlägen,<br />

die im Umfeld der Wasserwerke<br />

im Untergrund versickern. Dabei<br />

reichert es sich mit Mineralien an,<br />

die wichtig für unsere Gesundheit<br />

sind, aber es kann auch Schadstoffe<br />

aufnehmen, wenn diese im<br />

Boden enthalten sind.<br />

Gefährdungen für das Grundwasser<br />

ergeben sich beispielsweise<br />

aus Altlasten oder schadhafter<br />

Kanalisation. Große Probleme<br />

bereiten auch Austräge von Düngemitteln,<br />

die aus der landwirtschaftlichen<br />

Nutzung stammen.<br />

Damit die Trinkwasserversorgung<br />

in Schleswig-Holstein langfristig<br />

gesichert ist, wurden bereits 37<br />

Wasserschutzgebiete festgesetzt.<br />

Zur Verringerung von Schad- und<br />

Nährstoffeinträgen gelten – neben<br />

Maßgaben für gewerbliche<br />

und private Anlieger – insbesondere<br />

auch Vorschriften für eine<br />

grundwasserschonende Landbewirtschaftung.<br />

Eine spezielle<br />

landwirtschaftliche Beratung soll<br />

helfen, diese Regelungen in die<br />

Praxis umzusetzen. <strong>Grundwassers</strong>chutz<br />

muss uns allen ein ganz besonderes<br />

Anliegen sein, denn nur<br />

mit gemeinsamen Bemühungen<br />

werden wir es schaffen, auch für<br />

die nachfolgenden Generationen<br />

unser Wasser als gesunde Lebensgrundlage<br />

zu erhalten.<br />

Ihre Dr. Juliane Rumpf,<br />

Ministerin für<br />

Landwirtschaft, Umwelt<br />

und ländliche Räume<br />

Gemeinsame Aufgabe:<br />

<strong>Qualitätssicherung</strong> <strong>unseres</strong><br />

<strong>Grundwassers</strong><br />

Mit Wirkung vom 1. Januar<br />

dieses Jahres ist das Wasserschutzgebiet<br />

für das<br />

Wasserwerk in Linden durch<br />

das Land Schleswig-Holstein<br />

ausgewiesen worden. Das<br />

Schutzgebiet hat eine Größe<br />

von rund 3.200 Hektar.<br />

„Der <strong>Wasserverband</strong> Norderdithmarschen<br />

liefert seinen Kunden ein Wasser<br />

in bester Trinkwasserqualität. Mit<br />

der Verordnung soll sichergestellt<br />

werden, dass auch den künftigen<br />

Generationen noch hochwertiges<br />

Grundwasser zur Verfügung steht“,<br />

erläutert Dr. Klaus Henning, Leiter<br />

des Referates Düngung, Gewässer-<br />

und Bodenschutz der Landwirtschaftskammer<br />

Schleswig-Holstein.<br />

Hand in Hand<br />

mit der Landwirtschaft<br />

Dr. Klaus Henning und Günter Gertz,<br />

Geschäftsführer des <strong>Wasserverband</strong>es<br />

Norderdithmarschen, sind sich einig:<br />

„Damit das funktioniert, müssen sich<br />

Landwirte und Wasserversorger als<br />

Partner verstehen, an einem Strick ziehen<br />

und Hand in Hand arbeiten.“ Die<br />

Umsetzung der Verordnung sei gerade<br />

in Norderdithmarschen vorbildlich vorbereitet<br />

worden, wie Henning betont.<br />

Denn bereits Ende der 90er Jahre<br />

wurde auf Initiative des <strong>Wasserverband</strong>es<br />

der „Runde Tisch“ ins Leben<br />

gerufen. Hier entwickelten Landwirte,<br />

Vertreter von Naturschutzbehörden<br />

und Landwirtschaftskammer sowie<br />

LANDPARTIE<br />

Am 1. Mai von 10 bis 17 Uhr heißt es<br />

auf dem Marktplatz in Friedrichstadt<br />

„Genuss am Fluss…und mee(h)r!“<br />

Dann öffnet sich nämlich schon zum<br />

achten Mal der Vorhang für den<br />

Regionaltag. Das diesjährige Motto<br />

begeistert seine Besucher nicht nur<br />

mit dem Gaumen-Genuss regionaler<br />

Köstlichkeiten, dem Seh-Genuss von<br />

Handwerkskunst oder dem Wissens-<br />

Genuss der Projekte und Aktivitäten<br />

aus der Region. Ebenso soll die Region<br />

gehört, gerochen und erlebt<br />

WV-Geschäftsführer Günter Gertz gemeinsam<br />

Vorgehensweisen, wie die<br />

gute Trinkwasserqualität zu erhalten<br />

sei. Damit wurde Vertrauen aufgebaut.<br />

Im Jahr 2000 nahm die Landwirtschaftskammer<br />

ihre Aktivitäten<br />

zu einer Gewässerschutzberatung vor<br />

Ort auf. „Den im Wasserschutzgebiet<br />

wirtschaftenden Landwirten wurde<br />

unter anderem ein auf Erhaltung der<br />

Trinkwasserqualität ausgerichtetes<br />

Nährstoffmanagement an die Hand<br />

gegeben“, erläutert Henning. Und er<br />

verspricht: „Solange Bedarf angemeldet<br />

wird, setzen wir die Beratung<br />

durch die Kammer fort. Die Finanzie-<br />

rung erfolgt durch das Land Schleswig-Holstein.“<br />

Besondere Regelungen<br />

für das Schutzgebiet<br />

Henning teilt weiter mit: „Im Interesse<br />

der <strong>Qualitätssicherung</strong> <strong>unseres</strong><br />

Trinkwassers wurden spezielle<br />

Nutzungseinschränkungen für das<br />

Wasserschutzgebiet erarbeitet. Dazu<br />

gehört beispielsweise die Genehmigungspflicht<br />

von stickstoffhaltigen<br />

Düngemitteln im Herbst oder für den<br />

Umbruch von Dauergrünland.“ Ökologischer<br />

Nutzen kann durchaus auch<br />

mit ökonomischen Vorteilen verbun-<br />

AUSGABE WVND<br />

4. JAHRGANG NR. 1<br />

APRIL 2010<br />

Vertrauensvolles Miteinander von Landwirtschaft und Wasserversorgung in Schleswig-Holstein.<br />

Genuss am Fluss … und mee(h)r!<br />

Beim traditionellen Regionaltag darf auch kräftig getanzt werden.<br />

den sein: Bei Beachtung der Düngerichtlinien<br />

können erhebliche Kosten<br />

eingespart werden. „Der Hauptanteil<br />

aller Dünge- und Pflanzenschutzmittel<br />

wird durch die Landwirtschaft eingesetzt,<br />

nicht unerhebliche Mengen<br />

auch in privaten Gärten. Ich würde<br />

mich sehr freuen, wenn noch mehr<br />

Privatleute unsere Beratung in Anspruch<br />

nehmen, um sich über Dosis<br />

und auch Alternativen zu informieren“,<br />

sagt Henning. Er signalisiert: „Wenn<br />

es gewünscht wird, könnte unsere<br />

Gartenbauabteilung gern ein bis zwei<br />

Seminare im Winter für Hobby gärtner<br />

anbieten.“<br />

werden. Rund 60 Aussteller heißen<br />

heuer Bürgerinnen, Bürger und regionale<br />

Akteure aus der Flusslandschaft<br />

Eider-Treene-Sorge und der Aktiv-<br />

Region Südliches Nordfriesland sowie<br />

Menschen aus ganz Schleswig-<br />

Holstein, Urlauber und Ausflügler zum<br />

„genussvollen“ Entdecken der Region<br />

herzlich willkommen.<br />

Weitere Informationen<br />

erhalten Sie im Internet unter<br />

www.eider-treene-sorge.de


SEITE 2 GESCHICHTE DES TRINKWASSERS<br />

WASSERZEITUNG<br />

1 Facetten<br />

des Wassers<br />

Eine Trinkwasserversordukte<br />

(so der Name für die gesamte<br />

gung auf höchstem höchstem tech-<br />

Leitung und nicht nur für die Brücken)<br />

nischen Niveau entwickelte<br />

gab es vor allem einen Grund: In den<br />

das römische Imperium, das<br />

römischen Städten schnellte explo-<br />

nächste Ziel unserer Zeitreisionsartig<br />

der Wasserbedarf nach<br />

se durch die Geschichte des<br />

oben. Archäologen gehen davon aus,<br />

Trinkwassers.<br />

dass dem Verbrauch von 30 Litern<br />

ls Mitte des vergangenen<br />

Jahrhunderts in der Nord- Aeifel<br />

die Spuren einer rö-<br />

Eine Betrachtung von<br />

Dr. Peter Viertel<br />

transportierte über eine Länge von<br />

Wasser pro Tag in den Städten des<br />

antiken Griechenlands bis zu 500 Liter<br />

bei den Römern (Deutschland heute:<br />

128 l/Tag) gegenüberstanden. Damischen<br />

Wasserleitung entdeckt 95,5 km täglich 20.000 m³ Trinkwasfür sorgten neben den Fontänen und Römisches Aquädukt bei Caesarea in Palästina (ca. 1. Jh. n. Chr.).<br />

wurden, ahnte man nicht, dass es sich ser von Quellen im Flusstal der Urft öffentlichen Brunnen vor allem die Die Leitungen bestanden meist aus Stein, wobei auch Holz, Leder<br />

hier um das größte Bauwerk der An- bei Nettersheim ins römische Köln. Vorgänger der heutigen „Wellnessin- und Blei zum Einsatz kamen.<br />

tike nördlich der Alpen handelt. Die- Die zumeist unterirdisch verlaufende dustrie“, die Thermen. Hier fanden die<br />

ser 80 n. Chr. gebaute „Römerkanal“ Trasse mit einem Querschnitt von Römer in den oft pompös ausgestat- von 400 km, davon 64 km als Bogenalären Brückenbögen für eine üppige<br />

70 cm Breite und 100 cm Höhe weist teten Bädern Entspannung bei Mas- quädukt, wurden gebaut, um aus Versorgung. Jüngst spürte der deut-<br />

über die gesamte Strecke ein Gefälle sagen, Maniküren und einem guten einem Umkreis von 100 km täglich sche Wissenschaftler Mathias Dö-<br />

von einem Promille auf, also auf Schluck Wein; es wurden Geschäfte zwischen 500.000 und 635.000 m³ ring in Nordjordanien ein Aquädukt<br />

1.000 1.000m m Entfernung eine Hö- abgeschlossen oder politische Intri- Trinkwasser in die „Ewige Stadt“ aus dem 2. Jh. n. Chr. auf. Die ca.<br />

hendifferenz von einem gen gesponnen. Um 400 n. Chr. gab zu liefern. Auch in den Provinzen 170 km lange Wasserleitung belie-<br />

Meter. Für den Bau es in Rom 856 Privatbäder und 11 öf- wollten die Römer auf ihr gewohntes ferte die auf einem trockenen Hoch-<br />

dieses und all fentliche Thermen, deren bekannteste Pläsier nicht verzichten. Ob<br />

plateau gelegene Stadt Gadara mit<br />

der anderen von 212 bis 216 durch Kaiser Caracal- nun in Köln, Trier, Xanten, Xanten,<br />

Trinkwasser. Sensationell ist dabei<br />

A q u ä - la errichtet wurde.<br />

in Nimes oder Sego-<br />

die Tatsache, dass 106 km dieses<br />

Für diesen Luxus scheute das antike via, überall sorgten<br />

Aquädukts im Stollenvortrieb ge-<br />

Rom weder Kosten noch Mühe. Über Aquädukte mit<br />

baut wurden. Damit präsentierte die<br />

14 Wasserleitungen in einer Länge oft spektaku- spektaku-<br />

römische Wasserversorgung einen<br />

weiteren Superlativ: den längs ten<br />

Tunnel der Antike.<br />

Die 730 m lange Brücke im spanischen Segovia gehörte zu einem 18 km langen Aquädukt, das Wasser in die Stadt brachte. Dieses<br />

Meisterwerk römischer Baukunst aus dem 2. Jh. n. Chr. ruht auf 118 Bögen aus Granitsteinen.<br />

Erft<br />

Zülpich<br />

Mechernich<br />

Urft<br />

Kall<br />

Urft<br />

Euskirchen<br />

Nettersheim<br />

Köln<br />

Hürth<br />

Kreuzweingarten<br />

2 Antike –<br />

Bonn<br />

Rhein<br />

Meckenheim<br />

So verlief der 95,5 km lange Römerkanal nach Köln.<br />

Das römische 3 4 Mittelalter bis zur 5 Zweistromland Imperium<br />

Industrialisierung<br />

Wahre Meister der Wasserkunst<br />

Ein antiker „Wasserturm“<br />

aus Pompeji.<br />

Gegenwart –<br />

Perspektiven<br />

Querschnitt eines<br />

römischen Aquädukts.<br />

Der zwischen 40 und 60 n. Chr. errichtete 50 m hohe Pont du Gard<br />

bei Nimes ist wohl das bekannteste Brücken aquädukt der Römer.<br />

40.000 m³ Wasser wurden hier täglich nach Nimes transportiert.<br />

100 cm<br />

70 cm<br />

APRIL 2010 SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

SEITE 3<br />

GUTES WASSER FÜR GUTE PRODUKTE (5) Der Anbau von Bio-Gemüse<br />

Möhren, Kartoffeln, Blumenkohl<br />

& Co. frisch auf den Tisch<br />

Gemüse, insbesondere aus<br />

biologischem Anbau, ist gesund.<br />

Roh oder schonend<br />

gegart, enthält es schließlich<br />

all die Vitamine, Spurenelemente<br />

und Mineralien, die<br />

wir zum Leben brauchen.<br />

Außerdem ist der Gehalt an<br />

Kohlenhydraten sehr gering<br />

und der Wasseranteil von<br />

rund 90 Prozent außerordentlich<br />

hoch.<br />

D<br />

ieser hohe Wassergehalt<br />

kommt sicher nicht aus unserer<br />

Trinkwasserleitung.<br />

Eine künstliche Bewässerung wird bei<br />

uns nur im Notfall durchgeführt“, erklärt<br />

Rainer Carstens, Geschäftsführer<br />

der Westhof Bio-Gemüse GmbH<br />

& Co. KG, Friedrichsgabekoog. Frischwasser<br />

aus der Leitung braucht sein<br />

Betrieb trotzdem: Ehe beispielsweise<br />

die Mohrrüben sortiert und portionsweise<br />

verpackt werden, müssen sie<br />

gründlich gewaschen werden. „Wir<br />

sorgen allerdings durch eine spezielle<br />

Technik dafür, dass mit dem Wasser<br />

sehr sparsam umgegangen wird“, so<br />

der umweltbewusste Unternehmer.<br />

„Mein Vater hat sich seinen Traum<br />

erfüllt, als er 1972 den Hof kaufte.<br />

Ich war damals 14 Jahre alt und<br />

verliebte mich sofort in das rund 60<br />

Hektar große Anwesen“, erinnert<br />

sich Cars tens. Nur sechs Jahre später<br />

gründete er hier seinen Betrieb<br />

und baute auf konventionelle Weise<br />

Getreide und Zuckerrüben an. 1989<br />

wagte er den Schritt, sich ganz auf<br />

biologischen Gemüse-Anbau zu<br />

konzentrieren, und schloss sich dem<br />

„Bioland“-Verband an.<br />

Westhof hat<br />

170 Mitarbeiter<br />

„Wie es sich gezeigt hat, war das<br />

genau die richtige Richtung für unser<br />

Unternehmen. Was mit einem<br />

Einmannbetrieb begonnen hat,<br />

bietet jetzt Arbeitsplätze für 80<br />

fest angestellte Mitarbeiter und<br />

90 Aushilfskräfte“, macht Carstens<br />

deutlich. Er verhehlt jedoch nicht,<br />

dass es dabei die eine oder andere<br />

Enttäuschung gegeben habe. „Man<br />

benötigt eben auch die Fähigkeit<br />

durchzuhalten.“ Wie beispielsweise<br />

beim Aufbau der Firma Bio-Frost<br />

Westhof GmbH in Wöhrden: „Die<br />

Lösung technischer Probleme hat<br />

mich drei Jahre meines Lebens gekostet.<br />

Aber Aufgeben kam für mich<br />

Rainer Carstens ist überzeugt: Qualität setzt sich durch.<br />

nicht infrage. Heute sind die Anlaufschwierigkeiten<br />

längst vergessen.“<br />

Drei gut funktionierende<br />

Betriebszweige<br />

Mittlerweile hat sich das Unternehmen<br />

„Westhof“ in drei Zweige aufgegliedert:<br />

Produziert wird das Gemüse<br />

bei „Dörscher & Carstens Bio GbR“<br />

auf einer Fläche von 670 Hektar, die<br />

Rainer Carstens gemeinsam mit seinem<br />

Nachbarn Paul-Heinrich Dörscher<br />

bewirtschaftet. „Da wir ganz auf chemische<br />

Düngemittel verzichten, unsere<br />

Pflanzen jedoch gut ernähren und<br />

gesund erhalten wollen, halten wir<br />

eine siebenjährige Fruchtfolge ein“,<br />

erläutert Rainer Carstens. Über zwei<br />

Jahre werde durch Klee Stickstoff aus<br />

der Luft gesammelt. Danach werden<br />

REZEPT<br />

Zutaten:<br />

500 g Möhren geraspelt<br />

250 g helle oder blaue Trauben,<br />

halbiert, entkernt<br />

1 ausgepresste Zitrone<br />

2 EL saure Sahne<br />

1 TL Honig<br />

1 TL Sonnenblumenöl<br />

50 g gehackte Nüsse<br />

Petersilie, Pfeffer<br />

bedarfsweise Kohl bzw. Blumenkohl<br />

oder Brokkoli, Erdbeeren, Porree und<br />

Sellerie, später Möhren, Kartoffeln<br />

und zum Schluss Erbsen angebaut,<br />

ehe der Kreislauf wieder mit Kleegras<br />

beginnt. Die Vermarktung und<br />

Verarbeitung des eigenen Gemüses<br />

wie auch von Produkten umliegender<br />

Bio-Landwirte erfolgt in der Westhof<br />

Bio-Gemüse GmbH & Co. KG. Hier<br />

werden jährlich rund 20.000 Tonnen<br />

frische Möhren und 7.000 Tonnen<br />

anderes Gemüse sortiert, geputzt,<br />

verpackt und jeweils sofort auf Lastkraftwagen<br />

verladen, um Händler in<br />

der Region und Großkunden im gesamten<br />

Bundesgebiet zu beliefern.<br />

Zu einem wichtigen Betriebszweig<br />

hat sich inzwischen auch die Bio-<br />

Frost Westhof GmbH in Wöhrden<br />

Möhrenrohkost<br />

Zubereitung:<br />

Zitronensaft, saure Sahne, Honig<br />

und Öl verrühren, Soße mit Möhren<br />

und Trauben mischen und auf Teller<br />

verteilen, mit Pfeffer, Nüssen und<br />

zerkleinerter Petersilie bestreuen.<br />

(gesehen im „Holtseer Salatebuch“,<br />

herausgegeben von der Grundschule<br />

Holtsee)<br />

entwickelt. Es werden hauptsächlich<br />

Industriekunden beliefert, die Babynahrung<br />

und Fertiggerichte herstellen.<br />

Der Entwicklung immer<br />

einen Schritt voraus<br />

„Meine Firmenphilosophie ist es, der<br />

allgemeinen Entwicklung möglichst<br />

ein Stück voraus zu sein. So ist zum<br />

Beispiel unsere Anlage deutschlandund<br />

möglicherweise sogar europaweit<br />

einmalig, die die Möhren vollautomatisch<br />

verpackt. Die Maschine erledigt<br />

alle schweren Arbeiten, und trotzdem<br />

bleibt jeder Arbeitsplatz erhalten“,<br />

erläutert der agile Firmenchef. Auch<br />

in puncto Mitarbeiterbezahlung war er<br />

schon immer seiner Zeit voraus: „Ein<br />

angemessener Mindestlohn ist das<br />

Beste. Alle müssen von ihrer Arbeit<br />

WESTHOF<br />

Heilen mit Gemüse<br />

Vielen Gemüsesorten<br />

wird eine heilende<br />

Wirkung zugesprochen.<br />

Hier eine kleine Auswahl:<br />

•<br />

Mohrrüben wehren „freie Radikale“<br />

und andere Schädlinge<br />

ab, stärken die Immunkräfte,<br />

verbessern das Sehvermögen<br />

und stärken Herz und Kreislauf.<br />

• Kartoffeln bauen Knochen-<br />

subs tanz auf, kräftigen die<br />

Muskeln sowie das Bindegewebe<br />

und aktivieren den<br />

gesamten Stoffwechsel.<br />

• Blumenkohl hilft bei Nierenund<br />

Blasenproblemen, wirkt<br />

blutdrucksenkend und beugt<br />

Dickdarmkrankheiten vor.<br />

• Brokkoli beugt Infektionen<br />

vor, hilft gegen nervöse Unruhe,<br />

Reizbarkeit und<br />

Schlafstörun gen und<br />

wirkt blutbildend.<br />

• Rot- und Weißkohl<br />

wirkt blutdrucksenkend und<br />

entwässernd, entgiftet<br />

den Darminhalt, stärkt die<br />

Konzentrationsfähigkeit.<br />

• Erbsen<br />

kräftigen die Nerven,<br />

Haare und das Bindegewebe,<br />

verbessern die Sehfähigkeit<br />

und senken den Cholesterin-<br />

und Blutfettspiegel.<br />

Quelle: Obst und Gemüse als Medizin,<br />

Verlag Südwest. ISBN 3-517-06038-0<br />

leben können.“ Subventionen steht<br />

er äußerst kritisch gegenüber: „Das<br />

verzerrt den Wettbewerb. Politik<br />

sollte sich um hoheitliche Aufgaben<br />

kümmern und sich nicht in die Wirtschaft<br />

einmischen.“<br />

Um künftig seinen biologischen Gemüseanbau<br />

klimaneutral betreiben<br />

zu können, hat der 52-Jährige ehrgeizige<br />

Pläne: „Meine Vision ist es, alle<br />

möglichen regenerativen Rohstoffe<br />

zu nutzen: Neben Solarenergie und<br />

Windkraft möchte ich eine Biogasanlage<br />

bauen, in die natürlich keine<br />

Nahrungsmittel, sondern alle ungenutzten<br />

Pflanzenanteile wandern.<br />

So könnten wir die Wärmeenergie,<br />

die wir erzeugen, selbst zu hundert<br />

Prozent nutzen und die zurückbleibenden<br />

Nährstoffe wieder dem Feld<br />

zuführen.“


WASSERZEITUNG • 1/2010 SEITE 4/5<br />

Dank für 25-jährige Treue<br />

Dienstjubiläum von Dieter Herrmann<br />

Verbandsvorsteher Arno Schallhorn, Dieter Herrmann und seine<br />

Ehefrau Heidi sowie WVND-Geschäftsführer Günter Gertz (v. l.).<br />

Seit 25 Jahren ist Dieter Herrmann zuverlässig<br />

und mit persönlichem Einsatz<br />

als Klärwerker tätig. Sein Dienstjubiläum<br />

wurde in großer Runde im Sitzungszimmer<br />

des WVND gewürdigt.<br />

Verbandsvorsteher Arno Schallhorn<br />

hob hervor: „Es zeugt von Mut, nach<br />

der Lehre und über zehn Berufsjahren<br />

als Maurer etwas Neues anzufangen.<br />

Und wie ich weiß, hat Dieter Herrmann<br />

diesen Schritt bis heute nicht bereut.“<br />

Der heute 57-Jährige absolvierte seine<br />

Maurerausbildung von 1967 bis 1970<br />

bei der Firma Karl Masannek, Wessel-<br />

KUNDEN FRAGEN – IHR WV ANTWORTET<br />

Lohnt sich ein Nebenzähler<br />

für die Gartenbewässerung?<br />

Diese Frage wird<br />

gerade jetzt im Frühjahr,<br />

zum Beginn der Gartensaison,<br />

immer wieder an den<br />

<strong>Wasserverband</strong> Norderdithmarschen<br />

gerichtet. Die<br />

Wasserzeitung (WZ) sprach<br />

mit der Sachbearbeiterin<br />

für die Verbrauchsabrechnung,<br />

Meike Lensinger<br />

(ML).<br />

WZ: Für wen ist die Installation<br />

eines Nebenzählers sinnvoll?<br />

Meike Lensinger: Unsere Abwasserentsorgungsbedingungen<br />

sehen<br />

vor, dass die Wassermenge auf dem<br />

Nebenzähler 20 Kubikmeter im Jahr<br />

übersteigen muss, um bei der Abrechnung<br />

berücksichtigt zu werden.<br />

Ein Sammeln der Freimengen über<br />

mehrere Jahre ist nicht zulässig.<br />

WZ: Also müssen jährlich<br />

mindes tens 21 Kubikmeter<br />

Frischwasser durch den Nebenzähler<br />

laufen?<br />

ML: Ja. Man kann sich die Menge<br />

vielleicht besser vorstellen, wenn<br />

man weiß, dass damit 2.100 Zehn-<br />

Liter-Gießkannen gefüllt werden<br />

können.<br />

buren. Es folgte ein Jahr Wehrdienst,<br />

danach die Tätigkeit bei unterschiedlichen<br />

Baufirmen. Am 1. April 1985<br />

begann er als Klärwerker bei der Stadt<br />

Wesselburen, wo er bereits nach sechs<br />

Jahren zum Klärwerksleiter ernannt<br />

wurde. Als die Abwasserbeseitigung<br />

von Wesselburen im Oktober 2004 auf<br />

den WVND übertragen wurde, hat sich<br />

sein Aufgabenbereich erweitert: Der<br />

zweifache Familienvater wird nun wie<br />

seine fünf Berufskollegen als Klärwerker<br />

im gesamten Zuständigkeitsbereich<br />

des <strong>Wasserverband</strong>es eingesetzt.<br />

WZ: Wie rechnen Sie ab?<br />

ML: Wenn der Nebenzähler die geforderte<br />

Mindestmenge oder mehr<br />

anzeigt, werden die gesamten Kubikmeter<br />

von der Abwassermenge<br />

abgezogen.<br />

WZ: Wer liest den Zähler ab?<br />

ML: Der Zählerstand ist dem WV<br />

jährlich mitzuteilen. Erfolgt keine<br />

Mitteilung, gilt der Zähler automatisch<br />

als abgemeldet.<br />

WZ: Wie muss der Nebenzähler<br />

installiert sein?<br />

ML: Die Installation muss durch<br />

einen zugelassenen Fachmann<br />

vorgenommen werden. Die Kosten<br />

trägt der Hausbesitzer. Es darf nur<br />

ein geeichter Zähler eingebaut<br />

werden, der gemäß Eichgesetz alle<br />

sechs Jahre beziehungsweise nach<br />

Ablauf der Eichfrist zu wechseln ist.<br />

Außerdem muss der Zähler fest in<br />

der Leitung installiert werden, die<br />

zur Außenzapfstelle führt.<br />

Es ist nicht zulässig, auf einen Außenwasserhahn<br />

einen Zähler aufzusetzen<br />

oder einen Einbau direkt<br />

unter einem Wasserhahn vorzunehmen.<br />

Die Abnahme des Zählers<br />

erfolgt durch den <strong>Wasserverband</strong><br />

Norderdithmarschen, hierbei wird<br />

der Zähler verplombt.<br />

Z<br />

urzeit versorgt der <strong>Wasserverband</strong><br />

Norderdithmarschen<br />

17.500 Hausanschlüsse und<br />

515 Freilandanschlüsse mit Wasser.<br />

Rund 42.200 Bürger aus 62 Gemeinden<br />

der Kreise Dithmarschen und<br />

Nordfriesland entnehmen dem Versorgungsnetz<br />

durchschnittlich täglich<br />

10.000 Kubikmeter reines, qualitativ<br />

hochwertiges Trinkwasser.<br />

Das Herzstück der Trinkwasserversorgung<br />

ist das Wasserwerk Linden,<br />

das im Jahre 1954 gebaut und 1974<br />

erweitert wurde. Um die Förderung,<br />

Aufbereitung, Speicherung und Verteilung<br />

des kostbaren Rohstoffs zu<br />

kontrollieren und sicherzustellen, sind<br />

hier drei Fachleute vor Ort. Und das<br />

im wahrsten Sinne des Wortes: Jeder<br />

von ihnen wohnt mit seiner Familie<br />

in einem schmucken Einfamilienhaus<br />

auf dem Gelände des Wasserwerkes.<br />

„Das ist notwendig, damit wir im Bedarfsfall<br />

unverzüglich tätig werden<br />

können. Wir teilen uns den Bereitschaftsdienst,<br />

sodass das Werk rund<br />

um die Uhr besetzt und auch telefonisch<br />

unter 04836 9990 erreichbar ist“,<br />

erläutert Elektro- und Wassermeister<br />

Karl-Heinz Popp (48). Der dreifache<br />

Familienvater, der bereits seit 22 Jahren<br />

im Lindener Wasserwerk tätig ist,<br />

engagiert sich darüber hinaus als Jugend-Fußballtrainer<br />

und Elternbeirat.<br />

Fast genauso lange, nämlich seit<br />

21 Jahren, versieht der Elektriker<br />

Karl-Heinz Borowski (60) seinen verantwortungsvollen<br />

Dienst. In seiner<br />

Freizeit verstärkt er aktiv den Feuerwehrmusikzug<br />

Linden. Der Jüngste im<br />

Bunde, Hans-Jürgen Axen (42), ist seit<br />

fünf Jahren dabei. Er ist Elektromeister<br />

und besucht zurzeit die Wassermeisterschule.<br />

Dabei ist er zuversichtlich,<br />

Ende April dieses Jahres die Urkunde<br />

als Wassermeister in Händen halten<br />

PANORAMA<br />

Das Dreierteam vom Wasserwerk Linden Von der Rohwasser-<br />

5.000.000<br />

4.500.000<br />

4.000.000<br />

3.500.000<br />

3.000.000<br />

2.500.000<br />

2.000.000<br />

1.500.000<br />

1.000.000<br />

500.000<br />

0<br />

Alle sind gleichberechtigt: Karl-Heinz Popp, Hans-Jürgen Axen und Karl-Heinz Borowski (von links nach rechts).<br />

K.-H. Borowski: Alles im Griff!<br />

zu können. Auch er bekleidet ein Ehrenamt:<br />

Er ist Vorsitzender des Schalkholzer<br />

Sportvereins KSSV.<br />

„Wir drei bilden ein gut eingespieltes<br />

Team, das sich hervorragend ergänzt“,<br />

sagt Axen. „Das ist bei den<br />

vielen verschiedenen Aufgaben, die<br />

von uns erledigt werden müssen,<br />

auch notwendig“, bestätigt Popp. Der<br />

Verantwortungsbereich der Lindener<br />

Wasserwerker ist in der Tat breit<br />

gefächert: Hochtechnisierte Anlagen<br />

müssen kontrolliert, gewartet und<br />

wenn nötig repariert werden, damit<br />

der Wasserfluss von der Tiefenför-<br />

derung bis zum Wasserhahn des Endverbrauchers<br />

nicht stockt. „Bis jetzt<br />

ist es uns immer noch gelungen, die<br />

Störungen so rechtzeitig zu beheben,<br />

dass der Kunde nichts davon bemerkt<br />

hat“, zeigt Karl-Heinz Borowski auf.<br />

Sämtliche Betriebsdaten müssen täglich<br />

erfasst und aufbereitet werden.<br />

Daneben werden in regelmäßigen Abständen<br />

ortsveränderliche elektrische<br />

Betriebsmittel aller Abteilungen des<br />

<strong>Wasserverband</strong>es geprüft und im gesamten<br />

Verbandsgebiet werden Wasserproben<br />

entnommen sowie Störfälle<br />

beseitigt. Darüber hinaus müssen die<br />

Wasserförderung des <strong>Wasserverband</strong>es Norderdithmarschen in den Jahren 1954 bis 2009 (in Kubikmetern)<br />

1954<br />

1956<br />

1958<br />

1960<br />

1962<br />

1964<br />

1966<br />

1968<br />

1970<br />

4.010.050<br />

1972<br />

1974<br />

1976<br />

1978<br />

1980<br />

1982<br />

4.378.106<br />

1984<br />

1986<br />

1988<br />

1990<br />

Wasserstände in den Förder- und<br />

Peilbrunnen und auch die Druckerhöhungsstationen<br />

in Welmbüttel und<br />

Süderdorf regelmäßig kontrolliert<br />

werden.„ Außerdem sind wir selbst<br />

für die Pflege der Räumlichkeiten<br />

und des Geländes zuständig“, verrät<br />

Axen. Keine Frage, die Drei haben viel<br />

zu tun, aber im Team macht ihnen die<br />

Arbeit immer wieder Spaß.<br />

Dienstzeiten im Wasserwerk<br />

Montag bis Mittwoch 7–16 Uhr<br />

Donnerstag 7–16.45 Uhr<br />

Freitag 7–12.30 Uhr<br />

1992<br />

1994<br />

1996<br />

1998<br />

2000<br />

förderung zur Trinkwasserversorgung<br />

Die Wassergewinnung geschieht<br />

durch neun Rohwasserbrunnen,<br />

die in unmittelbarer Nähe des<br />

Wasserwerkes liegen, eine Ausbautiefe<br />

von 85 bis 105 Meter<br />

haben und jeweils 150 Kubikmeter<br />

Wasser pro Stunde fördern<br />

können. Danach folgt die dreistufige<br />

Wasseraufbereitung: In der<br />

Oxidation wird das Rohwasser mit<br />

Sauerstoff angereichert. Dadurch<br />

wird das im Wasser enthaltene<br />

Eisen und Mangan verfestigt, sodass<br />

beides anschließend in der<br />

Filtrieranlage abgefangen werden<br />

kann. Das aus den Filterbehältern<br />

ablaufende Wasser wird anschließend<br />

über drei im Gegenstrom arbeitende<br />

Rieselentgaser geleitet.<br />

Hierdurch wird sichergestellt, dass<br />

auch leichteste Konzentrationen<br />

von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid<br />

ausgeschieden werden.<br />

Danach werden die Reinwasserkammern<br />

befüllt, von wo aus nun<br />

das reine, chemisch und bakteriologisch<br />

einwandfreie Trink- und<br />

Brauchwasser über das Rohrnetz<br />

zum Kunden geleitet wird.<br />

Das Wasser ist übrigens „mittelhart“<br />

bei 1,70 mmol Calciumcarbonat<br />

pro Liter. Das entspricht dem<br />

Härtebereich 2, früher auch 10 Grad<br />

deutscher Härte genannt. „Das<br />

Aufbereitungsvermögen unserer<br />

offenen Filteranlage beträgt 150<br />

Kubikmeter, das der geschlossenen<br />

Filteranlage 900 Kubikmeter. Unsere<br />

maximale Aufbereitungsmenge<br />

beträgt somit 1050 Kubikmeter pro<br />

Stunde“, erläutert Karl-Heinz Popp.<br />

2002<br />

2004<br />

2006<br />

3.386.137<br />

2008<br />

Hohe Investitionen<br />

für Klärwerke<br />

Baumaßnahmen in Wesselburen und<br />

Hennstedt<br />

Neubau der Kläranlage Erfde.<br />

Die Ausschreibungen laufen, Ende<br />

Mai/Anfang Juni geht es los: Insgesamt<br />

390.000 Euro müssen investiert<br />

werden, um die Kläranlagen in Wesselburen<br />

und Hennstedt zu modernisieren.<br />

Im Klärwerk Wesselburen, das seit<br />

Oktober 2004 vom WVND betreut<br />

wird, muss der alte, unzeitgemäße<br />

Schlammpolder einem runden Stahlbetonbehälter<br />

weichen. „Dieser hat<br />

einen Durchmesser von 14 Metern,<br />

ist 4,50 Meter hoch und fasst 615 Kubikmeter.<br />

Das entspricht etwa einer<br />

Dreiviertel-Jahresmenge“, erläutert<br />

Verbandsingenieur Bernd Masannek.<br />

Zusammen mit einem neuen Rührwerk<br />

im Becken und einer Trübwasserab-<br />

DER KURZE DRAHT<br />

<strong>Wasserverband</strong> Norderdithmarschen<br />

Nordstrander Straße 26 • 25746 Heide<br />

Tel.: 0481 901-0 • Fax: 0481 901-33 • info@wv-norderdithmarschen.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo–Mi: 7–12.30/13–16 Uhr • Do: 7–12.30/13–16.45 Uhr • Fr: 7–12.30 Uhr<br />

www.wv-norderdithmarschen.de<br />

1. Wann wurde das Wasserschutzgebiet<br />

für das Wasserwerk<br />

Linden ausgewiesen?<br />

2. Wie viele Tonnen Möhren<br />

werden jährlich bei der Firma<br />

Westhof Bio-Gemüse verpackt?<br />

3. Wie viele Kubikmeter Trinkwasser<br />

werden durchschnittlich<br />

am Tag vom WW Linden<br />

ins Rohrnetz eingespeist?<br />

PREISRÄTSEL<br />

zugspumpe müssen rund 140.000 Euro<br />

veranschlagt werden.<br />

In der Kläranlage Hennstedt, die im<br />

Oktober 2007 dem WVND übertragen<br />

wurde, wird eine neue Vorreinigungsanlage<br />

gebaut. „Die maschinelle Rechengut-<br />

und Sandfanganlage ist seit<br />

1977 in Betrieb und jetzt abgängig“,<br />

erklärt der Ingenieur. Jetzt soll eine<br />

Kompaktanlage aus Edelstahl oberirdisch<br />

aufgestellt und durch ein 6 x 13<br />

Meter großes, massiv gebautes Gebäude<br />

frostsicher geschützt werden.<br />

Darüber hinaus muss das Hauptpumpwerk<br />

erneuert werden. „Diese Maßnahmen<br />

werden rund 250.000 Euro<br />

kosten“, zeigt Geschäftsführer Günter<br />

Gertz auf.<br />

Zu gewinnen gibt es:<br />

125 Euro, 75 Euro, 50 Euro<br />

Die Lösungen bitte per Post oder<br />

E-Mail an den WVND – siehe<br />

„Kurzer Draht“ oben.<br />

Stichwort: Preisrätsel<br />

Einsendeschluss: 15. Mai 2010<br />

Wir gratulieren den Gewinnern<br />

des letzten Preisausschreibens:<br />

1. Dörte Claussen, Weddingstedt<br />

2. Monika Gärtner, Büsum<br />

3. Hans Petersen, Wrohm


seIte 6 Aktuelles<br />

WAsseRZeItuNG<br />

CCs-technologie bleibt umstritten<br />

Die Wasserzeitung sprach mit Ingbert Liebing, Bundestagsab geordneter der CDU für<br />

Nord friesland-Dithmarschen Nord<br />

WZ: Wie stehen Sie zu erneuerbaren<br />

Energien?<br />

Ingbert Liebing: Der Koalitionsvertrag<br />

der neuen christlich-liberalen<br />

Koalition bekennt sich ausdrücklich<br />

zum Ausbau der erneuerbaren Energien.<br />

Wir wollen den Weg in das<br />

regenerative Zeitalter gehen. Dabei<br />

legen wir im Sinne der Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher großen Wert<br />

darauf, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der neuen Energietechnologien stetig<br />

zu verbessern. In unserer Region<br />

wissen wir auch um den wirtschaftlichen<br />

Wert dieser Branche. Um unsere<br />

anspruchsvollen Ausbauziele zu<br />

erreichen, brauchen wir den Ausbau<br />

Bundesumweltminister Norbert<br />

Röttgen (CDU) will unterirdische<br />

CO 2 -Speicher nicht gegen den Willen<br />

der örtlichen Bevölkerung durchsetzen.<br />

Das erklärte der Minister am<br />

24. März offiziell in Berlin. Realisiert<br />

werden soll das im Herbst kommende<br />

CCS-Gesetz nur dort, „wo es<br />

auch regionale Akzeptanz findet“.<br />

der Stromnetze und bessere Speichertechnologien.<br />

Wird das CCS-Gesetz kommen?<br />

Der Bundesumwelt- und der Wirtschaftsminister<br />

haben gemeinsam<br />

den Auftrag erhalten, einen CCS-<br />

Gesetzentwurf zu erarbeiten. Bislang<br />

liegt kein Entwurf vor – ich bin mir<br />

aber sicher, dies ist nur noch eine<br />

Der Kieler Wirtschaftsminister Jost<br />

de Jager (CDU) begrüßte die Aussagen<br />

Röttgens. Das Land Schleswig-Holstein<br />

werde dafür kämpfen,<br />

„dass die Entscheidungsbefugnisse<br />

in dieser Frage allein auf die Länder<br />

übertragen werden.“<br />

Der <strong>Wasserverband</strong> Nord und<br />

der <strong>Wasserverband</strong> Norderdith-<br />

Frage der Zeit. Derzeit gehe ich davon<br />

aus, dass es im Herbst 2010 zu<br />

intensiven Gesetzesberatungen im<br />

Deutschen Bundestag kommen wird<br />

und das Verfahren bis zum Ende des<br />

Jahres abgeschlossen ist.<br />

Ist der Wasserversorgung Vorrang<br />

einzuräumen?<br />

Ja, auf jeden Fall. Ohne Wasser gibt<br />

es kein Leben. Der Trinkwasserschutz<br />

ist in Deutschland deshalb sehr hoch.<br />

Das neue Wasserhaushaltsgesetz,<br />

welches am 1. März 2010 in Kraft<br />

trat, trägt dem Rechnung. Es sind<br />

ausreichend Instrumente vorhanden,<br />

um Wasserschutzgebiete weiterhin<br />

Nicht gegen den Willen der Bevölkerung!<br />

So könnte der Windpark von Butendiek, etwa<br />

34 Kilometer westlich von der Insel Sylt in der<br />

Nordsee, im Jahre 2012 aussehen. Dann sollen<br />

hier, außer Sichtweite vom Land aus und ohne<br />

Behinderungen für Fischerei und Seefahrt,<br />

insgesamt 80 Windräder über 280 MW Strom<br />

erzeugen. Im Gegensatz zur CCS-Technologie<br />

findet die Entwicklung erneuerbarer Energieformen<br />

in der Region großen Rückhalt. In<br />

Schleswig-Holstein werden zurzeit bereits<br />

16,5 % des Strombedarfs mit Windenergieanlagen<br />

gedeckt. Auf See (offshore) bieten sich<br />

große Flächen und der Wind weht stetig.<br />

marschen meinen: Durch CCS<br />

darf die Qualität des <strong>Grundwassers</strong><br />

weder direkt noch indirekt gefährdet<br />

werden. Diese Meinung vertreten<br />

auch andere norddeutsche Wasserversorger<br />

aus Schleswig-Holstein,<br />

Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen,<br />

die am 7. April 2010 in<br />

Wittenburg über CCS beraten haben.<br />

Rückenwind für<br />

Bürgerwindpark<br />

Foto: Bundesverband WindEnergie e. V.<br />

Das Herausragende an dem Projekt Butendiek<br />

ist, dass sich die Bürger daran beteiligen können.<br />

Ab einer Mindesteinlage von 250 Euro (ein<br />

Anteil) steht der Einstieg in das Vorhaben allen<br />

Interessenten aus der Region offen. Hier bündeln<br />

sich viele Vorteile: Die Bürger sind Mitinhaber<br />

und haben Mitspracherecht; das eingesetzte<br />

Geld kann mit Rendite zurückverdient werden;<br />

die Region wird industriell entwickelt; Wertschöpfung<br />

und Geldzirkulation bleiben vor Ort.<br />

Baubeginn soll 2011 sein.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.butendiek.de<br />

besonders zu schützen. Abspeicherung<br />

von CO 2 darf – egal wo – das<br />

Trinkwasser nicht gefährden.<br />

Wie kann man sichern, dass das<br />

Land Schleswig-Holstein das<br />

letzte Wort sprechen darf?<br />

Grundsätzlich bin ich der Ansicht,<br />

dass die Bundesländer über eine<br />

Raumordnungsklausel die Kompetenz<br />

erhalten sollten, ggf. auch CO 2 -<br />

Speicher in ihrem Land auszuschließen.<br />

Ob dies durchzusetzen ist, ist<br />

offen. Das geplante Gesetz soll nach<br />

Aussagen <strong>unseres</strong> Bundesumweltministers<br />

der Akzeptanz eine hohe Bedeutung<br />

beimessen und sich auf ein<br />

Werner Asmus (64), Bürgermeister<br />

von Wallsbüll und<br />

Sprecher der Bürgerinitiative<br />

gegen ein CO 2 ­Endlager<br />

unter der Geest, wurde von<br />

den Lesern der SHZ mit<br />

2.020 Stimmen zum „Menschen<br />

des Jahres 2009“ gewählt.<br />

Anlass für die Wasserzeitung<br />

das Gespräch mit<br />

dem Volkstribun gegen CCS<br />

zu suchen.<br />

WZ: Warum haben Sie sich an die<br />

Spitze des Widerstandes gegen<br />

ein CO 2 -Endlager unter der Geest<br />

gestellt?<br />

Werner Asmus: Weil ich die menschenverachtende<br />

Vorgehensweise<br />

von RWE nicht hinnehmen wollte.<br />

Ich liebe meine Enkelkinder und ich<br />

möchte nicht, dass sie auf einer<br />

unterirdischen Deponie mit allen<br />

daraus resultierenden Gefahren aufwachsen.<br />

Wie konnten Sie so schnell so<br />

viele Menschen für die Bürgerinitiative<br />

mobilisieren und 80.000<br />

Protestunterschriften sammeln?<br />

Indem wir den Bürgerinnen und<br />

Bürgern hier die Tragweite des Vorhabens,<br />

CO 2 unter der Geest zu verpressen,<br />

deutlich gemacht haben.<br />

Und es gelang uns, die Medien einzuschalten.<br />

Sie müssen auch wissen,<br />

dass die Menschen hier oben sehr<br />

wachsam sind. So fand ich für die<br />

Bürgerinitiative schnell Mitstreiter.<br />

Wir begannen bei null, warfen erstmal<br />

jeder 500 Euro in die Kasse und<br />

begrenztes Demonstrationsprojekt in<br />

Brandenburg beschränken, das dort<br />

im Landtag von Regierung und Opposition<br />

gewollt ist. Dafür sind aber<br />

noch rechtliche Fragen zu klären.<br />

Was können Bürger gegen das<br />

CCS-Gesetz unternehmen?<br />

Der Protest hier in der Region hat im<br />

vergangenen Jahr viel bewirkt. Es gilt<br />

auch weiterhin, wachsam zu bleiben.<br />

Es bleibt wichtig, kontinuierlich auf<br />

bundespolitischer Ebene sachliche<br />

Überzeugungsarbeit zu leisten, dass<br />

uns ein CO 2 -Endlager erspart bleibt.<br />

Dafür setze ich mich wie bisher in Berlin<br />

im Interesse unserer Region ein.<br />

Werner Asmus wurde<br />

zum Volkstribun und<br />

„Mensch 2009“<br />

Foto: Dewanger<br />

dann nahm das Unternehmen seinen<br />

Lauf.<br />

Ist die Kuh jetzt vom Eis oder<br />

muss man ein kontrollierendes<br />

Auge behalten?<br />

Mich irritiert die neue Grundwasserverordnung,<br />

an der in Berlin gestrickt<br />

wird. Da werden nämlich in den<br />

§§ 52–54 unter dem Mantel des „Allgemeinwohls“<br />

Ausnahmetat bestände<br />

geschaffen. Wenn man Klima zum höheren<br />

Allgemeinwohl erklärt, könnte<br />

man den <strong>Grundwassers</strong>chutz aushebeln.<br />

Da heißt es also: Obacht! In<br />

Schleswig-Holstein wird es aber mit<br />

der jetzigen Landesregierung kein<br />

CO 2 -Endlager geben! Da bin ich mir<br />

sicher, da hängt das Schicksal des<br />

Ministerpräsidenten dran.<br />

Jetzt haben Sie ja wieder mehr<br />

Freizeit – was treiben Sie denn da?<br />

Als ehrenamtlicher Bürgermeister habe<br />

ich gut zu tun und dann gehe ich<br />

auch gern auf die Jagd. Da hat man<br />

Zeit zum Nachdenken.<br />

April 2010 DOKUMENTATiON<br />

SEiTE 7<br />

W<br />

tiere am wasser<br />

en hat nicht schon nachts<br />

das an griffs lus ti ge Surren<br />

ei ner Mü cke um den<br />

Schlaf ge bracht? Wer hat nicht erlebt,<br />

wie die Gar ten par ty an lau en<br />

Som mer aben den sich in ein wüs tes<br />

Hau en und Ste chen ver wan delt, um<br />

der Pla ge geis ter Herr zu wer den?<br />

Denn sie zäh len nicht ge ra de zu den<br />

Freun den der Men schen und der<br />

an de ren Warm blüt er, doch als Nah­<br />

insekten<br />

Mach die Mü cke, Mü cke!?<br />

„Vam pir weib chen“ im Blut rausch<br />

rungs beu te für grö ße re In sek ten,<br />

Fi sche, Lur che und klei ne re Vö gel<br />

kann es ei gent lich nicht ge nug Mücken<br />

ge ben.<br />

Die In sek ten wer den 5 bis 6 mm<br />

lang, sind braun­grau und le gen die<br />

Ei er als schwim men de Schiff chen<br />

auf dem Was ser bzw. an feuch ten<br />

Stel len ab. Für die Ent wick lung der<br />

Lar ven und Pup pen ist Was ser die<br />

Grund vo raus set zung. In Schleswig­<br />

Vor und nach dem Mückenstich<br />

Für ih ren Nach wuchs – die Entwick<br />

lung der Ei er und die Ei ab la ge<br />

– brau chen die Mü cken weib chen<br />

ei ne Men ge Ener gie und Kraft: Deshalb<br />

sind sie stän dig auf Su che nach<br />

nähr stoff rei chem Blut und ste chen<br />

mehr fach, was das Zeug hält. Für die<br />

Or tung der Op fer die nen den klei nen<br />

Vam pi ren Körperwärme, aus ge at meter<br />

Wasserdampf und Koh len dio xid<br />

sowie Schweißgeruch. Die Männchen<br />

da ge gen be gnü gen sich mit<br />

Blü ten­ und Pflan zen säf ten.<br />

Die weibliche Stechmücke sticht<br />

vor allem während der Dämmerung.<br />

Nach der Landung auf der Haut<br />

wartet sie einige Sekunden, um sicherzugehen,<br />

dass sie nicht bemerkt<br />

wurde. Dann werden die Enden der<br />

Unterlippe aufgesetzt und ihre<br />

Mundwerkzeuge tief eingebohrt. Sie<br />

saugt Blut auf, wobei ihr Hinterleib<br />

anschwillt. Durch den in die Wunde<br />

abgegebenen Speichel wird das Blut<br />

Neben dem Essen von Knoblauch,<br />

um Mücken fern zu halten, bietet<br />

auch die Industrie viele Mittel<br />

gegen die Blutsauger an.<br />

Holstein gibt es um die 40 Ar ten, die<br />

drei Haupt grup pen zu ge ord net werden<br />

kön nen. Bei den Haus mü cken<br />

über win tert die letzte Generation als<br />

aus ge wach se ne Tie re an ge schütz ten<br />

Or ten und nach dem ers ten stär kenden<br />

Blut me nü le gen die Weib chen<br />

200 bis 400 Ei er. Da bei dient selbst<br />

die kleins te Was ser la che als Kin derstu<br />

be. Die Lar ven ent wick lung dau ert<br />

zwei bis drei Wo chen. Und nach ei ner<br />

des Opfers verflüssigt und ein Gerinnen<br />

verhindert, damit ihr Rüssel<br />

während der Nahrungsaufnahme<br />

nicht verstopft.<br />

Um Mücken fern zu halten, eignen<br />

sich laut Stiftung Warentest<br />

(Packungsgröße, unverbindliche<br />

Preisempfehlung): Autan Family<br />

Creme (50 ml; 4,80 Euro), Autan<br />

Active Stift (50 ml; 7,75 Euro),<br />

Autan Active Lotion (100 ml; 7,75<br />

Euro), Autan Family Milch (100 ml;<br />

7,75 Euro)<br />

Gegen Juckreiz und Entzündungen<br />

nach Stichen empfiehlt Stiftung<br />

Warentest (Packungsgröße;<br />

unverbindliche Preisempfehlung):<br />

Hydro Heumann Hautcreme 0,25 %<br />

(20 g; 5,11 Euro), Hydrocortison<br />

Hexal, 0,25 % Creme (20g; 5,11<br />

Euro), Hydrocutan Salbe mild (20 g;<br />

5,82 Euro)<br />

Pup pen ru he von zwei bis vier Ta gen<br />

schlüp fen ge schlechts rei fe Tie re,<br />

die dann nach höchs tens 20 Ta gen<br />

ihr Le ben be en den. Bei den Wald-<br />

und Wie sen mü cken über win tern<br />

die Ei er. Die Wald mü cke zählt zu<br />

den Früh jahrs brü tern und sie nut zen<br />

Wald tüm pel aus Schmelz­ und Regen<br />

was ser, um sich in Ma ssen zu<br />

ver meh ren. Be son ders En de Ap ril bis<br />

An fang Mai tre ten sie in Schwär men<br />

auf. Die Luft feuch te der Mor gen­<br />

und Abend stun den führt zu er höh ter<br />

Ste ch lust. Frost im Win ter de zi miert<br />

diese Art nicht, son dern hilft die<br />

Schlupf hem mung der Ei er zu ver mindern.<br />

An son ni gen Tüm peln, Gru ben<br />

und Fluss nie de run gen sind die Wiesen<br />

mü cken zu Hau se. Ih re Be sonder<br />

heit: Auch bei Son nen schein ist<br />

kein „Warm blü ter“ vor Ste chat ta cken<br />

si cher. Da bei güns ti gen Tem pe ra turen<br />

in ner halb von zehn Ta gen die<br />

neue Ge ne ra ti on he ranwächst, tre ten<br />

dann „Mü cken wol ken“ auf.<br />

Im pres sum<br />

He raus ge ber:<br />

<strong>Wasserverband</strong> Nord,<br />

Oeversee; <strong>Wasserverband</strong><br />

Norderdithmarschen, Heide;<br />

Wasserversorger Angeln<br />

Re dak ti on und Ver lag:<br />

Spree-pr, Niederlassung Nord,<br />

OT Degtow, Dorfstr. 4,<br />

23936 Grevesmühlen<br />

Telefon: 03881 755544<br />

e-Mail: alex.schmeichel@spree-pr.de<br />

www.spree-pr.com<br />

Blaugrüne Mosaikjungfer<br />

(Aeshna cyanea)<br />

Le bens raum:<br />

je des Ge wäs ser<br />

Nah rung:<br />

Mü cken, Brem sen<br />

Vorkommen:<br />

In Schleswig­Holstein häufig<br />

in allen stehenden Gewässern*<br />

Wasserläufer<br />

(Gerris lacustris)<br />

Le bens raum:<br />

Tüm pel und Tei che<br />

Nah rung:<br />

to te In sek ten, die auf der<br />

Was ser ober flä che trei ben<br />

Vorkommen:<br />

in Schleswig­Holstein häufig*<br />

Wasserskorpion<br />

(Nepa<br />

cinerea)<br />

Le bens raum:<br />

am schlam mi gen<br />

Grund von sehr<br />

fla chen Ge wäs sern<br />

Nah rung:<br />

Kaul quap pen, In sek ten lar ven<br />

Vorkommen:<br />

in Schleswig­Holstein in<br />

eutrophen Stillwasser­Typen*<br />

Gelbrandkäfer<br />

(Dytiscus<br />

marginalis)<br />

Le bens raum:<br />

ste hen de Ge wäs ser<br />

al ler Art<br />

Nah rung:<br />

Lar ven ver schie de ner Was ser­<br />

in sek ten, kleine Fische<br />

Vorkommen:<br />

häufig in allen stehenden<br />

Gewässertypen im Lande*<br />

* Angaben zum Vorkommen<br />

vom Ministerium für Landwirtschaft,<br />

Umwelt und ländliche<br />

Räume Schleswig-Holstein<br />

V. i. S. d. P.: Thomas Marquard<br />

Re dak tion: Alexander Schmeichel<br />

Mitarbeit: Gaby Schütze, Jörg<br />

Schütze, Dr. peter Viertel<br />

Fo tos: G. Schütze, J. Schütze,<br />

H. petsch, A. Schmeichel, Archiv<br />

Layout: Spree-pr,<br />

Johannes Wollschläger<br />

Druck: Nordost-Druck GmbH & Co.<br />

KG Neubrandenburg


WASSERZEITUNG • 1/2010 VERBANDSMITGLIEDER<br />

SEITE 8<br />

Ehemalige Schule wird Gemeindezentrum<br />

Rohstoffreichste Gemeinde im Kreisgebiet Dithmarschen<br />

A<br />

uf eine Besonderheit seines<br />

Dorfes ist der Bürgermeis ter<br />

Erwin Grap ein wenig stolz:<br />

„Wir sind die rohstoffreichste Gemeinde<br />

im Kreis Dith marschen.“ Die<br />

große Kiesgrube am Rande des Ortes<br />

hat eine Fläche von 40 Hektar und das<br />

Gesamtvolumen an abbaubarem Kies<br />

wird mit 12,2 Millionen Kubikmeter<br />

angegeben. An einigen Stellen haben<br />

die Steilwände eine Tiefe bis zu 23<br />

Metern.<br />

Schalkholz liegt verkehrsgünstig nahe<br />

an der Mittelpunktgemeinde Tellingstedt.<br />

„Das ist für unsere Bürger ein<br />

glücklicher Umstand, da wir im Ort<br />

keine Kaufläden mehr besitzen. Auch<br />

die Post, die Bank und die Schule<br />

haben wir nicht halten können“, bedauert<br />

der Dorfchef die Entwicklung.<br />

Lediglich einige Handwerks- und<br />

Dienstleistungsbetriebe behaupten<br />

sich noch in der Geestgemeinde.<br />

Reges Vereinsleben<br />

Hingegen ist das Vereinsleben ausgesprochen<br />

rege. Allen voran der KSSV<br />

Schalkholz, der in 15 Sparten Breitensport<br />

für Jung und Alt anbietet. Darüber<br />

hinaus organisiert der Sportverein<br />

das jährliche Schützenfest. „Vor<br />

allem für unsere Neubürger ist es die<br />

beste Gelegenheit, sich in geselliger<br />

D<br />

ies ist wohl eines der letzten<br />

Interviews mit Bürgermeister<br />

Otto Oldach: Am<br />

11. April hat er nach nunmehr 16<br />

Dienstjahren sein Amt in die jüngeren<br />

Hände von Jürgen Holtorf (52) gelegt.<br />

„Ich wünsche ihm eine glückliche<br />

Hand und genauso viel Freude an der<br />

Arbeit, wie ich sie hatte. Für die Region<br />

bleibe ich weiterhin ehrenamtlich<br />

tätig, und zwar als Verbandsvorsteher<br />

sowohl des Wasserbeschaffungsverbandes<br />

Mitteleider als auch der Fischereigenossenschaft<br />

Mitteleider“,<br />

so der jetzt 68-Jährige.<br />

In seiner Heimatgemeinde, einem Ort<br />

mit überörtlicher Versorgungsfunktion,<br />

fühlt er sich sehr wohl. „Die idyllische<br />

Lage am Eiderknie bietet vielfältige<br />

Erholungsmöglichkeiten. Die Infrastruktur<br />

ist gut, wir besitzen beispielsweise<br />

eine Grund- und Hauptschule,<br />

Kirche, Kaufläden, Ärzte, Gasthof,<br />

Bank und Tankstelle“, zählt Oldach<br />

auf. Allerdings: „Das Durchschnittsalter<br />

unserer rund 1.300 Einwohner<br />

beträgt 41 Jahre, Tendenz steigend.“<br />

Runde ins Gemeindeleben einzubinden“,<br />

ist Grap überzeugt.<br />

An den letzten Großbrand im Ort erinnert<br />

sich der Bürgermeister, gleichzeitig<br />

Gemeindewehrführer, nicht gerne.<br />

Das Gasthaus, Versammlungsort der<br />

Vereine und Verbände, brannte am<br />

2. Dezember 2008 bis auf die Grundmauern<br />

nieder. Doch unverzüglich<br />

starteten die Wirtsleute den Neu-<br />

Gleichwohl sei man bemüht, wieder<br />

junge Familien in den Ort zu holen: „In<br />

unserem Bebauungsgebiet sind noch<br />

zehn Plätze frei.“<br />

Zwei Stiftungsfonds<br />

Um eine Besonderheit ist die Gemeinde<br />

Hamdorf zu beneiden: Seit<br />

1928 existiert die Greve-Stiftung.<br />

Damals vermachte Claus Greve sein<br />

Erbe tes tamentarisch seinem Heimatort.<br />

Mit dem Geld wurden seither<br />

schon viele Hamdorfer Studenten<br />

unterstützt. Seit 1996 gibt es darüber<br />

hinaus die Dr.-Ullrich-Stiftung<br />

im Wert von etwa 2,75 Millionen<br />

Euro. Davon wurden unter anderem<br />

altersgerechte Wohnungen gebaut<br />

und vermietet, das private Wohnhaus<br />

des Veterinärs wurde der örtlichen<br />

Diakoniestation zur Verfügung<br />

gestellt und darüber hinaus werden<br />

Studenten gefördert.<br />

Gemeindewappen<br />

Der silberne Wellenbalken symbolisiert<br />

den Eiderfluss, der fliegende<br />

aufbau, sodass bereits am 1. August<br />

2009 das neue Gebäude eingeweiht<br />

werden konnte. Zu einer Attraktion<br />

hat sich die Forschungsstation und<br />

Lehreinrichtung Falkenhof entwickelt.<br />

Neben Flugschauen erhalten die Besucher<br />

auch Einblick in die Aufzucht<br />

heimischer Raubvögel sowie Pflege<br />

abgegebener kranker oder verletzter<br />

Tiere. Naturfreunde finden in der<br />

Reiher verweist auf die seit Jahrhunderten<br />

im Gemeindegebiet vorhandene<br />

Reiherkolonie, und die Urne<br />

deutet auf einige im 19. Jahrhundert<br />

gefundene Urnengräber aus der Frühgeschichte<br />

hin.<br />

Umgebung ausreichende Wander-,<br />

Rad- und sogar Reitwege vor.<br />

Zurzeit hat die Gemeinde ein großes<br />

Bauprojekt in Angriff genommen.<br />

Hinter dem neugestalteten ZOB mit<br />

Parkplätzen soll das im Jahre 1963<br />

erbaute ehemalige Schulgebäude<br />

saniert und modernisiert werden.<br />

„Die kindergartenähnliche Einrichtung<br />

und die Feuerwehr erhalten hier<br />

Abwasserbeseitigung<br />

Im Oktober 2008 haben Hamdorf und<br />

Breiholz, die gemeinsam ein Klärwerk<br />

betreiben, dem <strong>Wasserverband</strong> Norderdithmarschen<br />

die Abwasserentsorgung<br />

übertragen. „Hier fühlen<br />

Statistik<br />

Einwohnerzahl: 590<br />

Fläche (Hektar): 1.200<br />

Anschlüsse Trinkwasser: 241<br />

Anschlüsse Abwasser: 195<br />

Seit Jahrzehnten liefert der<br />

WVND Trinkwasser an die Gemeinde.<br />

Am 1. Oktober 2009<br />

wurden darüber hinaus die komplettenAbwasserbeseitigungsaufgaben<br />

an den Verband übertragen.<br />

größere Räumlichkeiten. Ferner ist<br />

ein großzügiger Gemeinschaftsraum<br />

für alle Bürger vorgesehen“, erläutert<br />

der Bürgermeister.<br />

Abwasserbeseitigung<br />

Der Beschluss der Gemeindevertreter,<br />

dem <strong>Wasserverband</strong> die kompletten<br />

Abwasserbeseitigungsaufgaben zu<br />

übertragen, ist erst im letzten Jahr<br />

gefasst worden. „Die Auflagen und<br />

gesetzlichen Bestimmungen hätten<br />

wir nicht alleine erfüllen können.<br />

Auch finden wir es gut, dass jetzt unser<br />

gesamtes Leitungsnetz sowie die<br />

Klärteiche von Fachkräften betreut<br />

werden“, hebt der Bürgermeister<br />

hervor.<br />

Ein Ort mit überörtlicher Versorgungsfunktion<br />

Zwei Stiftungen zum Wohle junger und älterer Bürger<br />

Kreis<br />

Dithmarschen<br />

Das Gemeindezentrum soll ein echtes Schmuckstück werden, sagt Bürgermeister Erwin Grap.<br />

Hamdorf<br />

Kreis Eckernförde-<br />

Rendsburg<br />

Schalkholz<br />

Otto Oldach vor dem ehemaligen Wohnhaus des Veterinärs<br />

Dr. Ullrich. Heute sind dort das Diakonische Werk und eine<br />

Mietwohnung untergebracht.<br />

Statistik<br />

Einwohnerzahl: 1.300<br />

Fläche: 30,6 km²<br />

Anschlüsse Abwasser: 408<br />

Anschlüsse Trinkwasser: 470<br />

Die Wasserversorgung erfolgt<br />

durch den <strong>Wasserverband</strong> Mitteleider,<br />

die Abwasserentsorgung<br />

übernimmt seit Oktober 2008 der<br />

WVND.<br />

wir uns sehr gut aufgehoben, die<br />

Abwasserpreise sind seither sogar<br />

etwas günstiger geworden“, bekräftigt<br />

Oldach.<br />

Jubiläumsfest<br />

Vom 28. bis 30. Mai 2010 soll ein<br />

bedeutendes Ereignis gefeiert werden:<br />

Die Gemeinde Hamdorf besteht<br />

seit 725 Jahren. Es ist ein Programm<br />

für Jung und Alt mit Disco, Ball und<br />

Gottesdienst mit Frühschoppen vorgesehen.<br />

Vorbeischauen lohnt sich also<br />

allemal.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!