Qualitätssicherung unseres Grundwassers - Wasserverband ...
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INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DES WASSERVERBANDES NORDERDITHMARSCHEN<br />
BLAUES BAND<br />
Dr. Juliane<br />
Rumpf<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
in Schleswig-Holstein kommt<br />
dem <strong>Grundwassers</strong>chutz eine besondere<br />
Bedeutung zu, da unser<br />
Trinkwasser vollständig aus Grundwasser<br />
gewonnen wird. Rund 200<br />
Millionen Kubikmeter Wasser werden<br />
allein durch die 140 größten<br />
Wasserversorger, zu denen auch<br />
die Wasserverbände Norderdithmarschen<br />
und Nord gehören, pro<br />
Jahr entnommen. Grundwasser<br />
ist Teil des Wasserkreislaufs. Es<br />
bildet sich aus Niederschlägen,<br />
die im Umfeld der Wasserwerke<br />
im Untergrund versickern. Dabei<br />
reichert es sich mit Mineralien an,<br />
die wichtig für unsere Gesundheit<br />
sind, aber es kann auch Schadstoffe<br />
aufnehmen, wenn diese im<br />
Boden enthalten sind.<br />
Gefährdungen für das Grundwasser<br />
ergeben sich beispielsweise<br />
aus Altlasten oder schadhafter<br />
Kanalisation. Große Probleme<br />
bereiten auch Austräge von Düngemitteln,<br />
die aus der landwirtschaftlichen<br />
Nutzung stammen.<br />
Damit die Trinkwasserversorgung<br />
in Schleswig-Holstein langfristig<br />
gesichert ist, wurden bereits 37<br />
Wasserschutzgebiete festgesetzt.<br />
Zur Verringerung von Schad- und<br />
Nährstoffeinträgen gelten – neben<br />
Maßgaben für gewerbliche<br />
und private Anlieger – insbesondere<br />
auch Vorschriften für eine<br />
grundwasserschonende Landbewirtschaftung.<br />
Eine spezielle<br />
landwirtschaftliche Beratung soll<br />
helfen, diese Regelungen in die<br />
Praxis umzusetzen. <strong>Grundwassers</strong>chutz<br />
muss uns allen ein ganz besonderes<br />
Anliegen sein, denn nur<br />
mit gemeinsamen Bemühungen<br />
werden wir es schaffen, auch für<br />
die nachfolgenden Generationen<br />
unser Wasser als gesunde Lebensgrundlage<br />
zu erhalten.<br />
Ihre Dr. Juliane Rumpf,<br />
Ministerin für<br />
Landwirtschaft, Umwelt<br />
und ländliche Räume<br />
Gemeinsame Aufgabe:<br />
<strong>Qualitätssicherung</strong> <strong>unseres</strong><br />
<strong>Grundwassers</strong><br />
Mit Wirkung vom 1. Januar<br />
dieses Jahres ist das Wasserschutzgebiet<br />
für das<br />
Wasserwerk in Linden durch<br />
das Land Schleswig-Holstein<br />
ausgewiesen worden. Das<br />
Schutzgebiet hat eine Größe<br />
von rund 3.200 Hektar.<br />
„Der <strong>Wasserverband</strong> Norderdithmarschen<br />
liefert seinen Kunden ein Wasser<br />
in bester Trinkwasserqualität. Mit<br />
der Verordnung soll sichergestellt<br />
werden, dass auch den künftigen<br />
Generationen noch hochwertiges<br />
Grundwasser zur Verfügung steht“,<br />
erläutert Dr. Klaus Henning, Leiter<br />
des Referates Düngung, Gewässer-<br />
und Bodenschutz der Landwirtschaftskammer<br />
Schleswig-Holstein.<br />
Hand in Hand<br />
mit der Landwirtschaft<br />
Dr. Klaus Henning und Günter Gertz,<br />
Geschäftsführer des <strong>Wasserverband</strong>es<br />
Norderdithmarschen, sind sich einig:<br />
„Damit das funktioniert, müssen sich<br />
Landwirte und Wasserversorger als<br />
Partner verstehen, an einem Strick ziehen<br />
und Hand in Hand arbeiten.“ Die<br />
Umsetzung der Verordnung sei gerade<br />
in Norderdithmarschen vorbildlich vorbereitet<br />
worden, wie Henning betont.<br />
Denn bereits Ende der 90er Jahre<br />
wurde auf Initiative des <strong>Wasserverband</strong>es<br />
der „Runde Tisch“ ins Leben<br />
gerufen. Hier entwickelten Landwirte,<br />
Vertreter von Naturschutzbehörden<br />
und Landwirtschaftskammer sowie<br />
LANDPARTIE<br />
Am 1. Mai von 10 bis 17 Uhr heißt es<br />
auf dem Marktplatz in Friedrichstadt<br />
„Genuss am Fluss…und mee(h)r!“<br />
Dann öffnet sich nämlich schon zum<br />
achten Mal der Vorhang für den<br />
Regionaltag. Das diesjährige Motto<br />
begeistert seine Besucher nicht nur<br />
mit dem Gaumen-Genuss regionaler<br />
Köstlichkeiten, dem Seh-Genuss von<br />
Handwerkskunst oder dem Wissens-<br />
Genuss der Projekte und Aktivitäten<br />
aus der Region. Ebenso soll die Region<br />
gehört, gerochen und erlebt<br />
WV-Geschäftsführer Günter Gertz gemeinsam<br />
Vorgehensweisen, wie die<br />
gute Trinkwasserqualität zu erhalten<br />
sei. Damit wurde Vertrauen aufgebaut.<br />
Im Jahr 2000 nahm die Landwirtschaftskammer<br />
ihre Aktivitäten<br />
zu einer Gewässerschutzberatung vor<br />
Ort auf. „Den im Wasserschutzgebiet<br />
wirtschaftenden Landwirten wurde<br />
unter anderem ein auf Erhaltung der<br />
Trinkwasserqualität ausgerichtetes<br />
Nährstoffmanagement an die Hand<br />
gegeben“, erläutert Henning. Und er<br />
verspricht: „Solange Bedarf angemeldet<br />
wird, setzen wir die Beratung<br />
durch die Kammer fort. Die Finanzie-<br />
rung erfolgt durch das Land Schleswig-Holstein.“<br />
Besondere Regelungen<br />
für das Schutzgebiet<br />
Henning teilt weiter mit: „Im Interesse<br />
der <strong>Qualitätssicherung</strong> <strong>unseres</strong><br />
Trinkwassers wurden spezielle<br />
Nutzungseinschränkungen für das<br />
Wasserschutzgebiet erarbeitet. Dazu<br />
gehört beispielsweise die Genehmigungspflicht<br />
von stickstoffhaltigen<br />
Düngemitteln im Herbst oder für den<br />
Umbruch von Dauergrünland.“ Ökologischer<br />
Nutzen kann durchaus auch<br />
mit ökonomischen Vorteilen verbun-<br />
AUSGABE WVND<br />
4. JAHRGANG NR. 1<br />
APRIL 2010<br />
Vertrauensvolles Miteinander von Landwirtschaft und Wasserversorgung in Schleswig-Holstein.<br />
Genuss am Fluss … und mee(h)r!<br />
Beim traditionellen Regionaltag darf auch kräftig getanzt werden.<br />
den sein: Bei Beachtung der Düngerichtlinien<br />
können erhebliche Kosten<br />
eingespart werden. „Der Hauptanteil<br />
aller Dünge- und Pflanzenschutzmittel<br />
wird durch die Landwirtschaft eingesetzt,<br />
nicht unerhebliche Mengen<br />
auch in privaten Gärten. Ich würde<br />
mich sehr freuen, wenn noch mehr<br />
Privatleute unsere Beratung in Anspruch<br />
nehmen, um sich über Dosis<br />
und auch Alternativen zu informieren“,<br />
sagt Henning. Er signalisiert: „Wenn<br />
es gewünscht wird, könnte unsere<br />
Gartenbauabteilung gern ein bis zwei<br />
Seminare im Winter für Hobby gärtner<br />
anbieten.“<br />
werden. Rund 60 Aussteller heißen<br />
heuer Bürgerinnen, Bürger und regionale<br />
Akteure aus der Flusslandschaft<br />
Eider-Treene-Sorge und der Aktiv-<br />
Region Südliches Nordfriesland sowie<br />
Menschen aus ganz Schleswig-<br />
Holstein, Urlauber und Ausflügler zum<br />
„genussvollen“ Entdecken der Region<br />
herzlich willkommen.<br />
Weitere Informationen<br />
erhalten Sie im Internet unter<br />
www.eider-treene-sorge.de
SEITE 2 GESCHICHTE DES TRINKWASSERS<br />
WASSERZEITUNG<br />
1 Facetten<br />
des Wassers<br />
Eine Trinkwasserversordukte<br />
(so der Name für die gesamte<br />
gung auf höchstem höchstem tech-<br />
Leitung und nicht nur für die Brücken)<br />
nischen Niveau entwickelte<br />
gab es vor allem einen Grund: In den<br />
das römische Imperium, das<br />
römischen Städten schnellte explo-<br />
nächste Ziel unserer Zeitreisionsartig<br />
der Wasserbedarf nach<br />
se durch die Geschichte des<br />
oben. Archäologen gehen davon aus,<br />
Trinkwassers.<br />
dass dem Verbrauch von 30 Litern<br />
ls Mitte des vergangenen<br />
Jahrhunderts in der Nord- Aeifel<br />
die Spuren einer rö-<br />
Eine Betrachtung von<br />
Dr. Peter Viertel<br />
transportierte über eine Länge von<br />
Wasser pro Tag in den Städten des<br />
antiken Griechenlands bis zu 500 Liter<br />
bei den Römern (Deutschland heute:<br />
128 l/Tag) gegenüberstanden. Damischen<br />
Wasserleitung entdeckt 95,5 km täglich 20.000 m³ Trinkwasfür sorgten neben den Fontänen und Römisches Aquädukt bei Caesarea in Palästina (ca. 1. Jh. n. Chr.).<br />
wurden, ahnte man nicht, dass es sich ser von Quellen im Flusstal der Urft öffentlichen Brunnen vor allem die Die Leitungen bestanden meist aus Stein, wobei auch Holz, Leder<br />
hier um das größte Bauwerk der An- bei Nettersheim ins römische Köln. Vorgänger der heutigen „Wellnessin- und Blei zum Einsatz kamen.<br />
tike nördlich der Alpen handelt. Die- Die zumeist unterirdisch verlaufende dustrie“, die Thermen. Hier fanden die<br />
ser 80 n. Chr. gebaute „Römerkanal“ Trasse mit einem Querschnitt von Römer in den oft pompös ausgestat- von 400 km, davon 64 km als Bogenalären Brückenbögen für eine üppige<br />
70 cm Breite und 100 cm Höhe weist teten Bädern Entspannung bei Mas- quädukt, wurden gebaut, um aus Versorgung. Jüngst spürte der deut-<br />
über die gesamte Strecke ein Gefälle sagen, Maniküren und einem guten einem Umkreis von 100 km täglich sche Wissenschaftler Mathias Dö-<br />
von einem Promille auf, also auf Schluck Wein; es wurden Geschäfte zwischen 500.000 und 635.000 m³ ring in Nordjordanien ein Aquädukt<br />
1.000 1.000m m Entfernung eine Hö- abgeschlossen oder politische Intri- Trinkwasser in die „Ewige Stadt“ aus dem 2. Jh. n. Chr. auf. Die ca.<br />
hendifferenz von einem gen gesponnen. Um 400 n. Chr. gab zu liefern. Auch in den Provinzen 170 km lange Wasserleitung belie-<br />
Meter. Für den Bau es in Rom 856 Privatbäder und 11 öf- wollten die Römer auf ihr gewohntes ferte die auf einem trockenen Hoch-<br />
dieses und all fentliche Thermen, deren bekannteste Pläsier nicht verzichten. Ob<br />
plateau gelegene Stadt Gadara mit<br />
der anderen von 212 bis 216 durch Kaiser Caracal- nun in Köln, Trier, Xanten, Xanten,<br />
Trinkwasser. Sensationell ist dabei<br />
A q u ä - la errichtet wurde.<br />
in Nimes oder Sego-<br />
die Tatsache, dass 106 km dieses<br />
Für diesen Luxus scheute das antike via, überall sorgten<br />
Aquädukts im Stollenvortrieb ge-<br />
Rom weder Kosten noch Mühe. Über Aquädukte mit<br />
baut wurden. Damit präsentierte die<br />
14 Wasserleitungen in einer Länge oft spektaku- spektaku-<br />
römische Wasserversorgung einen<br />
weiteren Superlativ: den längs ten<br />
Tunnel der Antike.<br />
Die 730 m lange Brücke im spanischen Segovia gehörte zu einem 18 km langen Aquädukt, das Wasser in die Stadt brachte. Dieses<br />
Meisterwerk römischer Baukunst aus dem 2. Jh. n. Chr. ruht auf 118 Bögen aus Granitsteinen.<br />
Erft<br />
Zülpich<br />
Mechernich<br />
Urft<br />
Kall<br />
Urft<br />
Euskirchen<br />
Nettersheim<br />
Köln<br />
Hürth<br />
Kreuzweingarten<br />
2 Antike –<br />
Bonn<br />
Rhein<br />
Meckenheim<br />
So verlief der 95,5 km lange Römerkanal nach Köln.<br />
Das römische 3 4 Mittelalter bis zur 5 Zweistromland Imperium<br />
Industrialisierung<br />
Wahre Meister der Wasserkunst<br />
Ein antiker „Wasserturm“<br />
aus Pompeji.<br />
Gegenwart –<br />
Perspektiven<br />
Querschnitt eines<br />
römischen Aquädukts.<br />
Der zwischen 40 und 60 n. Chr. errichtete 50 m hohe Pont du Gard<br />
bei Nimes ist wohl das bekannteste Brücken aquädukt der Römer.<br />
40.000 m³ Wasser wurden hier täglich nach Nimes transportiert.<br />
100 cm<br />
70 cm<br />
APRIL 2010 SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
SEITE 3<br />
GUTES WASSER FÜR GUTE PRODUKTE (5) Der Anbau von Bio-Gemüse<br />
Möhren, Kartoffeln, Blumenkohl<br />
& Co. frisch auf den Tisch<br />
Gemüse, insbesondere aus<br />
biologischem Anbau, ist gesund.<br />
Roh oder schonend<br />
gegart, enthält es schließlich<br />
all die Vitamine, Spurenelemente<br />
und Mineralien, die<br />
wir zum Leben brauchen.<br />
Außerdem ist der Gehalt an<br />
Kohlenhydraten sehr gering<br />
und der Wasseranteil von<br />
rund 90 Prozent außerordentlich<br />
hoch.<br />
D<br />
ieser hohe Wassergehalt<br />
kommt sicher nicht aus unserer<br />
Trinkwasserleitung.<br />
Eine künstliche Bewässerung wird bei<br />
uns nur im Notfall durchgeführt“, erklärt<br />
Rainer Carstens, Geschäftsführer<br />
der Westhof Bio-Gemüse GmbH<br />
& Co. KG, Friedrichsgabekoog. Frischwasser<br />
aus der Leitung braucht sein<br />
Betrieb trotzdem: Ehe beispielsweise<br />
die Mohrrüben sortiert und portionsweise<br />
verpackt werden, müssen sie<br />
gründlich gewaschen werden. „Wir<br />
sorgen allerdings durch eine spezielle<br />
Technik dafür, dass mit dem Wasser<br />
sehr sparsam umgegangen wird“, so<br />
der umweltbewusste Unternehmer.<br />
„Mein Vater hat sich seinen Traum<br />
erfüllt, als er 1972 den Hof kaufte.<br />
Ich war damals 14 Jahre alt und<br />
verliebte mich sofort in das rund 60<br />
Hektar große Anwesen“, erinnert<br />
sich Cars tens. Nur sechs Jahre später<br />
gründete er hier seinen Betrieb<br />
und baute auf konventionelle Weise<br />
Getreide und Zuckerrüben an. 1989<br />
wagte er den Schritt, sich ganz auf<br />
biologischen Gemüse-Anbau zu<br />
konzentrieren, und schloss sich dem<br />
„Bioland“-Verband an.<br />
Westhof hat<br />
170 Mitarbeiter<br />
„Wie es sich gezeigt hat, war das<br />
genau die richtige Richtung für unser<br />
Unternehmen. Was mit einem<br />
Einmannbetrieb begonnen hat,<br />
bietet jetzt Arbeitsplätze für 80<br />
fest angestellte Mitarbeiter und<br />
90 Aushilfskräfte“, macht Carstens<br />
deutlich. Er verhehlt jedoch nicht,<br />
dass es dabei die eine oder andere<br />
Enttäuschung gegeben habe. „Man<br />
benötigt eben auch die Fähigkeit<br />
durchzuhalten.“ Wie beispielsweise<br />
beim Aufbau der Firma Bio-Frost<br />
Westhof GmbH in Wöhrden: „Die<br />
Lösung technischer Probleme hat<br />
mich drei Jahre meines Lebens gekostet.<br />
Aber Aufgeben kam für mich<br />
Rainer Carstens ist überzeugt: Qualität setzt sich durch.<br />
nicht infrage. Heute sind die Anlaufschwierigkeiten<br />
längst vergessen.“<br />
Drei gut funktionierende<br />
Betriebszweige<br />
Mittlerweile hat sich das Unternehmen<br />
„Westhof“ in drei Zweige aufgegliedert:<br />
Produziert wird das Gemüse<br />
bei „Dörscher & Carstens Bio GbR“<br />
auf einer Fläche von 670 Hektar, die<br />
Rainer Carstens gemeinsam mit seinem<br />
Nachbarn Paul-Heinrich Dörscher<br />
bewirtschaftet. „Da wir ganz auf chemische<br />
Düngemittel verzichten, unsere<br />
Pflanzen jedoch gut ernähren und<br />
gesund erhalten wollen, halten wir<br />
eine siebenjährige Fruchtfolge ein“,<br />
erläutert Rainer Carstens. Über zwei<br />
Jahre werde durch Klee Stickstoff aus<br />
der Luft gesammelt. Danach werden<br />
REZEPT<br />
Zutaten:<br />
500 g Möhren geraspelt<br />
250 g helle oder blaue Trauben,<br />
halbiert, entkernt<br />
1 ausgepresste Zitrone<br />
2 EL saure Sahne<br />
1 TL Honig<br />
1 TL Sonnenblumenöl<br />
50 g gehackte Nüsse<br />
Petersilie, Pfeffer<br />
bedarfsweise Kohl bzw. Blumenkohl<br />
oder Brokkoli, Erdbeeren, Porree und<br />
Sellerie, später Möhren, Kartoffeln<br />
und zum Schluss Erbsen angebaut,<br />
ehe der Kreislauf wieder mit Kleegras<br />
beginnt. Die Vermarktung und<br />
Verarbeitung des eigenen Gemüses<br />
wie auch von Produkten umliegender<br />
Bio-Landwirte erfolgt in der Westhof<br />
Bio-Gemüse GmbH & Co. KG. Hier<br />
werden jährlich rund 20.000 Tonnen<br />
frische Möhren und 7.000 Tonnen<br />
anderes Gemüse sortiert, geputzt,<br />
verpackt und jeweils sofort auf Lastkraftwagen<br />
verladen, um Händler in<br />
der Region und Großkunden im gesamten<br />
Bundesgebiet zu beliefern.<br />
Zu einem wichtigen Betriebszweig<br />
hat sich inzwischen auch die Bio-<br />
Frost Westhof GmbH in Wöhrden<br />
Möhrenrohkost<br />
Zubereitung:<br />
Zitronensaft, saure Sahne, Honig<br />
und Öl verrühren, Soße mit Möhren<br />
und Trauben mischen und auf Teller<br />
verteilen, mit Pfeffer, Nüssen und<br />
zerkleinerter Petersilie bestreuen.<br />
(gesehen im „Holtseer Salatebuch“,<br />
herausgegeben von der Grundschule<br />
Holtsee)<br />
entwickelt. Es werden hauptsächlich<br />
Industriekunden beliefert, die Babynahrung<br />
und Fertiggerichte herstellen.<br />
Der Entwicklung immer<br />
einen Schritt voraus<br />
„Meine Firmenphilosophie ist es, der<br />
allgemeinen Entwicklung möglichst<br />
ein Stück voraus zu sein. So ist zum<br />
Beispiel unsere Anlage deutschlandund<br />
möglicherweise sogar europaweit<br />
einmalig, die die Möhren vollautomatisch<br />
verpackt. Die Maschine erledigt<br />
alle schweren Arbeiten, und trotzdem<br />
bleibt jeder Arbeitsplatz erhalten“,<br />
erläutert der agile Firmenchef. Auch<br />
in puncto Mitarbeiterbezahlung war er<br />
schon immer seiner Zeit voraus: „Ein<br />
angemessener Mindestlohn ist das<br />
Beste. Alle müssen von ihrer Arbeit<br />
WESTHOF<br />
Heilen mit Gemüse<br />
Vielen Gemüsesorten<br />
wird eine heilende<br />
Wirkung zugesprochen.<br />
Hier eine kleine Auswahl:<br />
•<br />
Mohrrüben wehren „freie Radikale“<br />
und andere Schädlinge<br />
ab, stärken die Immunkräfte,<br />
verbessern das Sehvermögen<br />
und stärken Herz und Kreislauf.<br />
• Kartoffeln bauen Knochen-<br />
subs tanz auf, kräftigen die<br />
Muskeln sowie das Bindegewebe<br />
und aktivieren den<br />
gesamten Stoffwechsel.<br />
• Blumenkohl hilft bei Nierenund<br />
Blasenproblemen, wirkt<br />
blutdrucksenkend und beugt<br />
Dickdarmkrankheiten vor.<br />
• Brokkoli beugt Infektionen<br />
vor, hilft gegen nervöse Unruhe,<br />
Reizbarkeit und<br />
Schlafstörun gen und<br />
wirkt blutbildend.<br />
• Rot- und Weißkohl<br />
wirkt blutdrucksenkend und<br />
entwässernd, entgiftet<br />
den Darminhalt, stärkt die<br />
Konzentrationsfähigkeit.<br />
• Erbsen<br />
kräftigen die Nerven,<br />
Haare und das Bindegewebe,<br />
verbessern die Sehfähigkeit<br />
und senken den Cholesterin-<br />
und Blutfettspiegel.<br />
Quelle: Obst und Gemüse als Medizin,<br />
Verlag Südwest. ISBN 3-517-06038-0<br />
leben können.“ Subventionen steht<br />
er äußerst kritisch gegenüber: „Das<br />
verzerrt den Wettbewerb. Politik<br />
sollte sich um hoheitliche Aufgaben<br />
kümmern und sich nicht in die Wirtschaft<br />
einmischen.“<br />
Um künftig seinen biologischen Gemüseanbau<br />
klimaneutral betreiben<br />
zu können, hat der 52-Jährige ehrgeizige<br />
Pläne: „Meine Vision ist es, alle<br />
möglichen regenerativen Rohstoffe<br />
zu nutzen: Neben Solarenergie und<br />
Windkraft möchte ich eine Biogasanlage<br />
bauen, in die natürlich keine<br />
Nahrungsmittel, sondern alle ungenutzten<br />
Pflanzenanteile wandern.<br />
So könnten wir die Wärmeenergie,<br />
die wir erzeugen, selbst zu hundert<br />
Prozent nutzen und die zurückbleibenden<br />
Nährstoffe wieder dem Feld<br />
zuführen.“
WASSERZEITUNG • 1/2010 SEITE 4/5<br />
Dank für 25-jährige Treue<br />
Dienstjubiläum von Dieter Herrmann<br />
Verbandsvorsteher Arno Schallhorn, Dieter Herrmann und seine<br />
Ehefrau Heidi sowie WVND-Geschäftsführer Günter Gertz (v. l.).<br />
Seit 25 Jahren ist Dieter Herrmann zuverlässig<br />
und mit persönlichem Einsatz<br />
als Klärwerker tätig. Sein Dienstjubiläum<br />
wurde in großer Runde im Sitzungszimmer<br />
des WVND gewürdigt.<br />
Verbandsvorsteher Arno Schallhorn<br />
hob hervor: „Es zeugt von Mut, nach<br />
der Lehre und über zehn Berufsjahren<br />
als Maurer etwas Neues anzufangen.<br />
Und wie ich weiß, hat Dieter Herrmann<br />
diesen Schritt bis heute nicht bereut.“<br />
Der heute 57-Jährige absolvierte seine<br />
Maurerausbildung von 1967 bis 1970<br />
bei der Firma Karl Masannek, Wessel-<br />
KUNDEN FRAGEN – IHR WV ANTWORTET<br />
Lohnt sich ein Nebenzähler<br />
für die Gartenbewässerung?<br />
Diese Frage wird<br />
gerade jetzt im Frühjahr,<br />
zum Beginn der Gartensaison,<br />
immer wieder an den<br />
<strong>Wasserverband</strong> Norderdithmarschen<br />
gerichtet. Die<br />
Wasserzeitung (WZ) sprach<br />
mit der Sachbearbeiterin<br />
für die Verbrauchsabrechnung,<br />
Meike Lensinger<br />
(ML).<br />
WZ: Für wen ist die Installation<br />
eines Nebenzählers sinnvoll?<br />
Meike Lensinger: Unsere Abwasserentsorgungsbedingungen<br />
sehen<br />
vor, dass die Wassermenge auf dem<br />
Nebenzähler 20 Kubikmeter im Jahr<br />
übersteigen muss, um bei der Abrechnung<br />
berücksichtigt zu werden.<br />
Ein Sammeln der Freimengen über<br />
mehrere Jahre ist nicht zulässig.<br />
WZ: Also müssen jährlich<br />
mindes tens 21 Kubikmeter<br />
Frischwasser durch den Nebenzähler<br />
laufen?<br />
ML: Ja. Man kann sich die Menge<br />
vielleicht besser vorstellen, wenn<br />
man weiß, dass damit 2.100 Zehn-<br />
Liter-Gießkannen gefüllt werden<br />
können.<br />
buren. Es folgte ein Jahr Wehrdienst,<br />
danach die Tätigkeit bei unterschiedlichen<br />
Baufirmen. Am 1. April 1985<br />
begann er als Klärwerker bei der Stadt<br />
Wesselburen, wo er bereits nach sechs<br />
Jahren zum Klärwerksleiter ernannt<br />
wurde. Als die Abwasserbeseitigung<br />
von Wesselburen im Oktober 2004 auf<br />
den WVND übertragen wurde, hat sich<br />
sein Aufgabenbereich erweitert: Der<br />
zweifache Familienvater wird nun wie<br />
seine fünf Berufskollegen als Klärwerker<br />
im gesamten Zuständigkeitsbereich<br />
des <strong>Wasserverband</strong>es eingesetzt.<br />
WZ: Wie rechnen Sie ab?<br />
ML: Wenn der Nebenzähler die geforderte<br />
Mindestmenge oder mehr<br />
anzeigt, werden die gesamten Kubikmeter<br />
von der Abwassermenge<br />
abgezogen.<br />
WZ: Wer liest den Zähler ab?<br />
ML: Der Zählerstand ist dem WV<br />
jährlich mitzuteilen. Erfolgt keine<br />
Mitteilung, gilt der Zähler automatisch<br />
als abgemeldet.<br />
WZ: Wie muss der Nebenzähler<br />
installiert sein?<br />
ML: Die Installation muss durch<br />
einen zugelassenen Fachmann<br />
vorgenommen werden. Die Kosten<br />
trägt der Hausbesitzer. Es darf nur<br />
ein geeichter Zähler eingebaut<br />
werden, der gemäß Eichgesetz alle<br />
sechs Jahre beziehungsweise nach<br />
Ablauf der Eichfrist zu wechseln ist.<br />
Außerdem muss der Zähler fest in<br />
der Leitung installiert werden, die<br />
zur Außenzapfstelle führt.<br />
Es ist nicht zulässig, auf einen Außenwasserhahn<br />
einen Zähler aufzusetzen<br />
oder einen Einbau direkt<br />
unter einem Wasserhahn vorzunehmen.<br />
Die Abnahme des Zählers<br />
erfolgt durch den <strong>Wasserverband</strong><br />
Norderdithmarschen, hierbei wird<br />
der Zähler verplombt.<br />
Z<br />
urzeit versorgt der <strong>Wasserverband</strong><br />
Norderdithmarschen<br />
17.500 Hausanschlüsse und<br />
515 Freilandanschlüsse mit Wasser.<br />
Rund 42.200 Bürger aus 62 Gemeinden<br />
der Kreise Dithmarschen und<br />
Nordfriesland entnehmen dem Versorgungsnetz<br />
durchschnittlich täglich<br />
10.000 Kubikmeter reines, qualitativ<br />
hochwertiges Trinkwasser.<br />
Das Herzstück der Trinkwasserversorgung<br />
ist das Wasserwerk Linden,<br />
das im Jahre 1954 gebaut und 1974<br />
erweitert wurde. Um die Förderung,<br />
Aufbereitung, Speicherung und Verteilung<br />
des kostbaren Rohstoffs zu<br />
kontrollieren und sicherzustellen, sind<br />
hier drei Fachleute vor Ort. Und das<br />
im wahrsten Sinne des Wortes: Jeder<br />
von ihnen wohnt mit seiner Familie<br />
in einem schmucken Einfamilienhaus<br />
auf dem Gelände des Wasserwerkes.<br />
„Das ist notwendig, damit wir im Bedarfsfall<br />
unverzüglich tätig werden<br />
können. Wir teilen uns den Bereitschaftsdienst,<br />
sodass das Werk rund<br />
um die Uhr besetzt und auch telefonisch<br />
unter 04836 9990 erreichbar ist“,<br />
erläutert Elektro- und Wassermeister<br />
Karl-Heinz Popp (48). Der dreifache<br />
Familienvater, der bereits seit 22 Jahren<br />
im Lindener Wasserwerk tätig ist,<br />
engagiert sich darüber hinaus als Jugend-Fußballtrainer<br />
und Elternbeirat.<br />
Fast genauso lange, nämlich seit<br />
21 Jahren, versieht der Elektriker<br />
Karl-Heinz Borowski (60) seinen verantwortungsvollen<br />
Dienst. In seiner<br />
Freizeit verstärkt er aktiv den Feuerwehrmusikzug<br />
Linden. Der Jüngste im<br />
Bunde, Hans-Jürgen Axen (42), ist seit<br />
fünf Jahren dabei. Er ist Elektromeister<br />
und besucht zurzeit die Wassermeisterschule.<br />
Dabei ist er zuversichtlich,<br />
Ende April dieses Jahres die Urkunde<br />
als Wassermeister in Händen halten<br />
PANORAMA<br />
Das Dreierteam vom Wasserwerk Linden Von der Rohwasser-<br />
5.000.000<br />
4.500.000<br />
4.000.000<br />
3.500.000<br />
3.000.000<br />
2.500.000<br />
2.000.000<br />
1.500.000<br />
1.000.000<br />
500.000<br />
0<br />
Alle sind gleichberechtigt: Karl-Heinz Popp, Hans-Jürgen Axen und Karl-Heinz Borowski (von links nach rechts).<br />
K.-H. Borowski: Alles im Griff!<br />
zu können. Auch er bekleidet ein Ehrenamt:<br />
Er ist Vorsitzender des Schalkholzer<br />
Sportvereins KSSV.<br />
„Wir drei bilden ein gut eingespieltes<br />
Team, das sich hervorragend ergänzt“,<br />
sagt Axen. „Das ist bei den<br />
vielen verschiedenen Aufgaben, die<br />
von uns erledigt werden müssen,<br />
auch notwendig“, bestätigt Popp. Der<br />
Verantwortungsbereich der Lindener<br />
Wasserwerker ist in der Tat breit<br />
gefächert: Hochtechnisierte Anlagen<br />
müssen kontrolliert, gewartet und<br />
wenn nötig repariert werden, damit<br />
der Wasserfluss von der Tiefenför-<br />
derung bis zum Wasserhahn des Endverbrauchers<br />
nicht stockt. „Bis jetzt<br />
ist es uns immer noch gelungen, die<br />
Störungen so rechtzeitig zu beheben,<br />
dass der Kunde nichts davon bemerkt<br />
hat“, zeigt Karl-Heinz Borowski auf.<br />
Sämtliche Betriebsdaten müssen täglich<br />
erfasst und aufbereitet werden.<br />
Daneben werden in regelmäßigen Abständen<br />
ortsveränderliche elektrische<br />
Betriebsmittel aller Abteilungen des<br />
<strong>Wasserverband</strong>es geprüft und im gesamten<br />
Verbandsgebiet werden Wasserproben<br />
entnommen sowie Störfälle<br />
beseitigt. Darüber hinaus müssen die<br />
Wasserförderung des <strong>Wasserverband</strong>es Norderdithmarschen in den Jahren 1954 bis 2009 (in Kubikmetern)<br />
1954<br />
1956<br />
1958<br />
1960<br />
1962<br />
1964<br />
1966<br />
1968<br />
1970<br />
4.010.050<br />
1972<br />
1974<br />
1976<br />
1978<br />
1980<br />
1982<br />
4.378.106<br />
1984<br />
1986<br />
1988<br />
1990<br />
Wasserstände in den Förder- und<br />
Peilbrunnen und auch die Druckerhöhungsstationen<br />
in Welmbüttel und<br />
Süderdorf regelmäßig kontrolliert<br />
werden.„ Außerdem sind wir selbst<br />
für die Pflege der Räumlichkeiten<br />
und des Geländes zuständig“, verrät<br />
Axen. Keine Frage, die Drei haben viel<br />
zu tun, aber im Team macht ihnen die<br />
Arbeit immer wieder Spaß.<br />
Dienstzeiten im Wasserwerk<br />
Montag bis Mittwoch 7–16 Uhr<br />
Donnerstag 7–16.45 Uhr<br />
Freitag 7–12.30 Uhr<br />
1992<br />
1994<br />
1996<br />
1998<br />
2000<br />
förderung zur Trinkwasserversorgung<br />
Die Wassergewinnung geschieht<br />
durch neun Rohwasserbrunnen,<br />
die in unmittelbarer Nähe des<br />
Wasserwerkes liegen, eine Ausbautiefe<br />
von 85 bis 105 Meter<br />
haben und jeweils 150 Kubikmeter<br />
Wasser pro Stunde fördern<br />
können. Danach folgt die dreistufige<br />
Wasseraufbereitung: In der<br />
Oxidation wird das Rohwasser mit<br />
Sauerstoff angereichert. Dadurch<br />
wird das im Wasser enthaltene<br />
Eisen und Mangan verfestigt, sodass<br />
beides anschließend in der<br />
Filtrieranlage abgefangen werden<br />
kann. Das aus den Filterbehältern<br />
ablaufende Wasser wird anschließend<br />
über drei im Gegenstrom arbeitende<br />
Rieselentgaser geleitet.<br />
Hierdurch wird sichergestellt, dass<br />
auch leichteste Konzentrationen<br />
von Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid<br />
ausgeschieden werden.<br />
Danach werden die Reinwasserkammern<br />
befüllt, von wo aus nun<br />
das reine, chemisch und bakteriologisch<br />
einwandfreie Trink- und<br />
Brauchwasser über das Rohrnetz<br />
zum Kunden geleitet wird.<br />
Das Wasser ist übrigens „mittelhart“<br />
bei 1,70 mmol Calciumcarbonat<br />
pro Liter. Das entspricht dem<br />
Härtebereich 2, früher auch 10 Grad<br />
deutscher Härte genannt. „Das<br />
Aufbereitungsvermögen unserer<br />
offenen Filteranlage beträgt 150<br />
Kubikmeter, das der geschlossenen<br />
Filteranlage 900 Kubikmeter. Unsere<br />
maximale Aufbereitungsmenge<br />
beträgt somit 1050 Kubikmeter pro<br />
Stunde“, erläutert Karl-Heinz Popp.<br />
2002<br />
2004<br />
2006<br />
3.386.137<br />
2008<br />
Hohe Investitionen<br />
für Klärwerke<br />
Baumaßnahmen in Wesselburen und<br />
Hennstedt<br />
Neubau der Kläranlage Erfde.<br />
Die Ausschreibungen laufen, Ende<br />
Mai/Anfang Juni geht es los: Insgesamt<br />
390.000 Euro müssen investiert<br />
werden, um die Kläranlagen in Wesselburen<br />
und Hennstedt zu modernisieren.<br />
Im Klärwerk Wesselburen, das seit<br />
Oktober 2004 vom WVND betreut<br />
wird, muss der alte, unzeitgemäße<br />
Schlammpolder einem runden Stahlbetonbehälter<br />
weichen. „Dieser hat<br />
einen Durchmesser von 14 Metern,<br />
ist 4,50 Meter hoch und fasst 615 Kubikmeter.<br />
Das entspricht etwa einer<br />
Dreiviertel-Jahresmenge“, erläutert<br />
Verbandsingenieur Bernd Masannek.<br />
Zusammen mit einem neuen Rührwerk<br />
im Becken und einer Trübwasserab-<br />
DER KURZE DRAHT<br />
<strong>Wasserverband</strong> Norderdithmarschen<br />
Nordstrander Straße 26 • 25746 Heide<br />
Tel.: 0481 901-0 • Fax: 0481 901-33 • info@wv-norderdithmarschen.de<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo–Mi: 7–12.30/13–16 Uhr • Do: 7–12.30/13–16.45 Uhr • Fr: 7–12.30 Uhr<br />
www.wv-norderdithmarschen.de<br />
1. Wann wurde das Wasserschutzgebiet<br />
für das Wasserwerk<br />
Linden ausgewiesen?<br />
2. Wie viele Tonnen Möhren<br />
werden jährlich bei der Firma<br />
Westhof Bio-Gemüse verpackt?<br />
3. Wie viele Kubikmeter Trinkwasser<br />
werden durchschnittlich<br />
am Tag vom WW Linden<br />
ins Rohrnetz eingespeist?<br />
PREISRÄTSEL<br />
zugspumpe müssen rund 140.000 Euro<br />
veranschlagt werden.<br />
In der Kläranlage Hennstedt, die im<br />
Oktober 2007 dem WVND übertragen<br />
wurde, wird eine neue Vorreinigungsanlage<br />
gebaut. „Die maschinelle Rechengut-<br />
und Sandfanganlage ist seit<br />
1977 in Betrieb und jetzt abgängig“,<br />
erklärt der Ingenieur. Jetzt soll eine<br />
Kompaktanlage aus Edelstahl oberirdisch<br />
aufgestellt und durch ein 6 x 13<br />
Meter großes, massiv gebautes Gebäude<br />
frostsicher geschützt werden.<br />
Darüber hinaus muss das Hauptpumpwerk<br />
erneuert werden. „Diese Maßnahmen<br />
werden rund 250.000 Euro<br />
kosten“, zeigt Geschäftsführer Günter<br />
Gertz auf.<br />
Zu gewinnen gibt es:<br />
125 Euro, 75 Euro, 50 Euro<br />
Die Lösungen bitte per Post oder<br />
E-Mail an den WVND – siehe<br />
„Kurzer Draht“ oben.<br />
Stichwort: Preisrätsel<br />
Einsendeschluss: 15. Mai 2010<br />
Wir gratulieren den Gewinnern<br />
des letzten Preisausschreibens:<br />
1. Dörte Claussen, Weddingstedt<br />
2. Monika Gärtner, Büsum<br />
3. Hans Petersen, Wrohm
seIte 6 Aktuelles<br />
WAsseRZeItuNG<br />
CCs-technologie bleibt umstritten<br />
Die Wasserzeitung sprach mit Ingbert Liebing, Bundestagsab geordneter der CDU für<br />
Nord friesland-Dithmarschen Nord<br />
WZ: Wie stehen Sie zu erneuerbaren<br />
Energien?<br />
Ingbert Liebing: Der Koalitionsvertrag<br />
der neuen christlich-liberalen<br />
Koalition bekennt sich ausdrücklich<br />
zum Ausbau der erneuerbaren Energien.<br />
Wir wollen den Weg in das<br />
regenerative Zeitalter gehen. Dabei<br />
legen wir im Sinne der Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher großen Wert<br />
darauf, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der neuen Energietechnologien stetig<br />
zu verbessern. In unserer Region<br />
wissen wir auch um den wirtschaftlichen<br />
Wert dieser Branche. Um unsere<br />
anspruchsvollen Ausbauziele zu<br />
erreichen, brauchen wir den Ausbau<br />
Bundesumweltminister Norbert<br />
Röttgen (CDU) will unterirdische<br />
CO 2 -Speicher nicht gegen den Willen<br />
der örtlichen Bevölkerung durchsetzen.<br />
Das erklärte der Minister am<br />
24. März offiziell in Berlin. Realisiert<br />
werden soll das im Herbst kommende<br />
CCS-Gesetz nur dort, „wo es<br />
auch regionale Akzeptanz findet“.<br />
der Stromnetze und bessere Speichertechnologien.<br />
Wird das CCS-Gesetz kommen?<br />
Der Bundesumwelt- und der Wirtschaftsminister<br />
haben gemeinsam<br />
den Auftrag erhalten, einen CCS-<br />
Gesetzentwurf zu erarbeiten. Bislang<br />
liegt kein Entwurf vor – ich bin mir<br />
aber sicher, dies ist nur noch eine<br />
Der Kieler Wirtschaftsminister Jost<br />
de Jager (CDU) begrüßte die Aussagen<br />
Röttgens. Das Land Schleswig-Holstein<br />
werde dafür kämpfen,<br />
„dass die Entscheidungsbefugnisse<br />
in dieser Frage allein auf die Länder<br />
übertragen werden.“<br />
Der <strong>Wasserverband</strong> Nord und<br />
der <strong>Wasserverband</strong> Norderdith-<br />
Frage der Zeit. Derzeit gehe ich davon<br />
aus, dass es im Herbst 2010 zu<br />
intensiven Gesetzesberatungen im<br />
Deutschen Bundestag kommen wird<br />
und das Verfahren bis zum Ende des<br />
Jahres abgeschlossen ist.<br />
Ist der Wasserversorgung Vorrang<br />
einzuräumen?<br />
Ja, auf jeden Fall. Ohne Wasser gibt<br />
es kein Leben. Der Trinkwasserschutz<br />
ist in Deutschland deshalb sehr hoch.<br />
Das neue Wasserhaushaltsgesetz,<br />
welches am 1. März 2010 in Kraft<br />
trat, trägt dem Rechnung. Es sind<br />
ausreichend Instrumente vorhanden,<br />
um Wasserschutzgebiete weiterhin<br />
Nicht gegen den Willen der Bevölkerung!<br />
So könnte der Windpark von Butendiek, etwa<br />
34 Kilometer westlich von der Insel Sylt in der<br />
Nordsee, im Jahre 2012 aussehen. Dann sollen<br />
hier, außer Sichtweite vom Land aus und ohne<br />
Behinderungen für Fischerei und Seefahrt,<br />
insgesamt 80 Windräder über 280 MW Strom<br />
erzeugen. Im Gegensatz zur CCS-Technologie<br />
findet die Entwicklung erneuerbarer Energieformen<br />
in der Region großen Rückhalt. In<br />
Schleswig-Holstein werden zurzeit bereits<br />
16,5 % des Strombedarfs mit Windenergieanlagen<br />
gedeckt. Auf See (offshore) bieten sich<br />
große Flächen und der Wind weht stetig.<br />
marschen meinen: Durch CCS<br />
darf die Qualität des <strong>Grundwassers</strong><br />
weder direkt noch indirekt gefährdet<br />
werden. Diese Meinung vertreten<br />
auch andere norddeutsche Wasserversorger<br />
aus Schleswig-Holstein,<br />
Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen,<br />
die am 7. April 2010 in<br />
Wittenburg über CCS beraten haben.<br />
Rückenwind für<br />
Bürgerwindpark<br />
Foto: Bundesverband WindEnergie e. V.<br />
Das Herausragende an dem Projekt Butendiek<br />
ist, dass sich die Bürger daran beteiligen können.<br />
Ab einer Mindesteinlage von 250 Euro (ein<br />
Anteil) steht der Einstieg in das Vorhaben allen<br />
Interessenten aus der Region offen. Hier bündeln<br />
sich viele Vorteile: Die Bürger sind Mitinhaber<br />
und haben Mitspracherecht; das eingesetzte<br />
Geld kann mit Rendite zurückverdient werden;<br />
die Region wird industriell entwickelt; Wertschöpfung<br />
und Geldzirkulation bleiben vor Ort.<br />
Baubeginn soll 2011 sein.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.butendiek.de<br />
besonders zu schützen. Abspeicherung<br />
von CO 2 darf – egal wo – das<br />
Trinkwasser nicht gefährden.<br />
Wie kann man sichern, dass das<br />
Land Schleswig-Holstein das<br />
letzte Wort sprechen darf?<br />
Grundsätzlich bin ich der Ansicht,<br />
dass die Bundesländer über eine<br />
Raumordnungsklausel die Kompetenz<br />
erhalten sollten, ggf. auch CO 2 -<br />
Speicher in ihrem Land auszuschließen.<br />
Ob dies durchzusetzen ist, ist<br />
offen. Das geplante Gesetz soll nach<br />
Aussagen <strong>unseres</strong> Bundesumweltministers<br />
der Akzeptanz eine hohe Bedeutung<br />
beimessen und sich auf ein<br />
Werner Asmus (64), Bürgermeister<br />
von Wallsbüll und<br />
Sprecher der Bürgerinitiative<br />
gegen ein CO 2 Endlager<br />
unter der Geest, wurde von<br />
den Lesern der SHZ mit<br />
2.020 Stimmen zum „Menschen<br />
des Jahres 2009“ gewählt.<br />
Anlass für die Wasserzeitung<br />
das Gespräch mit<br />
dem Volkstribun gegen CCS<br />
zu suchen.<br />
WZ: Warum haben Sie sich an die<br />
Spitze des Widerstandes gegen<br />
ein CO 2 -Endlager unter der Geest<br />
gestellt?<br />
Werner Asmus: Weil ich die menschenverachtende<br />
Vorgehensweise<br />
von RWE nicht hinnehmen wollte.<br />
Ich liebe meine Enkelkinder und ich<br />
möchte nicht, dass sie auf einer<br />
unterirdischen Deponie mit allen<br />
daraus resultierenden Gefahren aufwachsen.<br />
Wie konnten Sie so schnell so<br />
viele Menschen für die Bürgerinitiative<br />
mobilisieren und 80.000<br />
Protestunterschriften sammeln?<br />
Indem wir den Bürgerinnen und<br />
Bürgern hier die Tragweite des Vorhabens,<br />
CO 2 unter der Geest zu verpressen,<br />
deutlich gemacht haben.<br />
Und es gelang uns, die Medien einzuschalten.<br />
Sie müssen auch wissen,<br />
dass die Menschen hier oben sehr<br />
wachsam sind. So fand ich für die<br />
Bürgerinitiative schnell Mitstreiter.<br />
Wir begannen bei null, warfen erstmal<br />
jeder 500 Euro in die Kasse und<br />
begrenztes Demonstrationsprojekt in<br />
Brandenburg beschränken, das dort<br />
im Landtag von Regierung und Opposition<br />
gewollt ist. Dafür sind aber<br />
noch rechtliche Fragen zu klären.<br />
Was können Bürger gegen das<br />
CCS-Gesetz unternehmen?<br />
Der Protest hier in der Region hat im<br />
vergangenen Jahr viel bewirkt. Es gilt<br />
auch weiterhin, wachsam zu bleiben.<br />
Es bleibt wichtig, kontinuierlich auf<br />
bundespolitischer Ebene sachliche<br />
Überzeugungsarbeit zu leisten, dass<br />
uns ein CO 2 -Endlager erspart bleibt.<br />
Dafür setze ich mich wie bisher in Berlin<br />
im Interesse unserer Region ein.<br />
Werner Asmus wurde<br />
zum Volkstribun und<br />
„Mensch 2009“<br />
Foto: Dewanger<br />
dann nahm das Unternehmen seinen<br />
Lauf.<br />
Ist die Kuh jetzt vom Eis oder<br />
muss man ein kontrollierendes<br />
Auge behalten?<br />
Mich irritiert die neue Grundwasserverordnung,<br />
an der in Berlin gestrickt<br />
wird. Da werden nämlich in den<br />
§§ 52–54 unter dem Mantel des „Allgemeinwohls“<br />
Ausnahmetat bestände<br />
geschaffen. Wenn man Klima zum höheren<br />
Allgemeinwohl erklärt, könnte<br />
man den <strong>Grundwassers</strong>chutz aushebeln.<br />
Da heißt es also: Obacht! In<br />
Schleswig-Holstein wird es aber mit<br />
der jetzigen Landesregierung kein<br />
CO 2 -Endlager geben! Da bin ich mir<br />
sicher, da hängt das Schicksal des<br />
Ministerpräsidenten dran.<br />
Jetzt haben Sie ja wieder mehr<br />
Freizeit – was treiben Sie denn da?<br />
Als ehrenamtlicher Bürgermeister habe<br />
ich gut zu tun und dann gehe ich<br />
auch gern auf die Jagd. Da hat man<br />
Zeit zum Nachdenken.<br />
April 2010 DOKUMENTATiON<br />
SEiTE 7<br />
W<br />
tiere am wasser<br />
en hat nicht schon nachts<br />
das an griffs lus ti ge Surren<br />
ei ner Mü cke um den<br />
Schlaf ge bracht? Wer hat nicht erlebt,<br />
wie die Gar ten par ty an lau en<br />
Som mer aben den sich in ein wüs tes<br />
Hau en und Ste chen ver wan delt, um<br />
der Pla ge geis ter Herr zu wer den?<br />
Denn sie zäh len nicht ge ra de zu den<br />
Freun den der Men schen und der<br />
an de ren Warm blüt er, doch als Nah<br />
insekten<br />
Mach die Mü cke, Mü cke!?<br />
„Vam pir weib chen“ im Blut rausch<br />
rungs beu te für grö ße re In sek ten,<br />
Fi sche, Lur che und klei ne re Vö gel<br />
kann es ei gent lich nicht ge nug Mücken<br />
ge ben.<br />
Die In sek ten wer den 5 bis 6 mm<br />
lang, sind braungrau und le gen die<br />
Ei er als schwim men de Schiff chen<br />
auf dem Was ser bzw. an feuch ten<br />
Stel len ab. Für die Ent wick lung der<br />
Lar ven und Pup pen ist Was ser die<br />
Grund vo raus set zung. In Schleswig<br />
Vor und nach dem Mückenstich<br />
Für ih ren Nach wuchs – die Entwick<br />
lung der Ei er und die Ei ab la ge<br />
– brau chen die Mü cken weib chen<br />
ei ne Men ge Ener gie und Kraft: Deshalb<br />
sind sie stän dig auf Su che nach<br />
nähr stoff rei chem Blut und ste chen<br />
mehr fach, was das Zeug hält. Für die<br />
Or tung der Op fer die nen den klei nen<br />
Vam pi ren Körperwärme, aus ge at meter<br />
Wasserdampf und Koh len dio xid<br />
sowie Schweißgeruch. Die Männchen<br />
da ge gen be gnü gen sich mit<br />
Blü ten und Pflan zen säf ten.<br />
Die weibliche Stechmücke sticht<br />
vor allem während der Dämmerung.<br />
Nach der Landung auf der Haut<br />
wartet sie einige Sekunden, um sicherzugehen,<br />
dass sie nicht bemerkt<br />
wurde. Dann werden die Enden der<br />
Unterlippe aufgesetzt und ihre<br />
Mundwerkzeuge tief eingebohrt. Sie<br />
saugt Blut auf, wobei ihr Hinterleib<br />
anschwillt. Durch den in die Wunde<br />
abgegebenen Speichel wird das Blut<br />
Neben dem Essen von Knoblauch,<br />
um Mücken fern zu halten, bietet<br />
auch die Industrie viele Mittel<br />
gegen die Blutsauger an.<br />
Holstein gibt es um die 40 Ar ten, die<br />
drei Haupt grup pen zu ge ord net werden<br />
kön nen. Bei den Haus mü cken<br />
über win tert die letzte Generation als<br />
aus ge wach se ne Tie re an ge schütz ten<br />
Or ten und nach dem ers ten stär kenden<br />
Blut me nü le gen die Weib chen<br />
200 bis 400 Ei er. Da bei dient selbst<br />
die kleins te Was ser la che als Kin derstu<br />
be. Die Lar ven ent wick lung dau ert<br />
zwei bis drei Wo chen. Und nach ei ner<br />
des Opfers verflüssigt und ein Gerinnen<br />
verhindert, damit ihr Rüssel<br />
während der Nahrungsaufnahme<br />
nicht verstopft.<br />
Um Mücken fern zu halten, eignen<br />
sich laut Stiftung Warentest<br />
(Packungsgröße, unverbindliche<br />
Preisempfehlung): Autan Family<br />
Creme (50 ml; 4,80 Euro), Autan<br />
Active Stift (50 ml; 7,75 Euro),<br />
Autan Active Lotion (100 ml; 7,75<br />
Euro), Autan Family Milch (100 ml;<br />
7,75 Euro)<br />
Gegen Juckreiz und Entzündungen<br />
nach Stichen empfiehlt Stiftung<br />
Warentest (Packungsgröße;<br />
unverbindliche Preisempfehlung):<br />
Hydro Heumann Hautcreme 0,25 %<br />
(20 g; 5,11 Euro), Hydrocortison<br />
Hexal, 0,25 % Creme (20g; 5,11<br />
Euro), Hydrocutan Salbe mild (20 g;<br />
5,82 Euro)<br />
Pup pen ru he von zwei bis vier Ta gen<br />
schlüp fen ge schlechts rei fe Tie re,<br />
die dann nach höchs tens 20 Ta gen<br />
ihr Le ben be en den. Bei den Wald-<br />
und Wie sen mü cken über win tern<br />
die Ei er. Die Wald mü cke zählt zu<br />
den Früh jahrs brü tern und sie nut zen<br />
Wald tüm pel aus Schmelz und Regen<br />
was ser, um sich in Ma ssen zu<br />
ver meh ren. Be son ders En de Ap ril bis<br />
An fang Mai tre ten sie in Schwär men<br />
auf. Die Luft feuch te der Mor gen<br />
und Abend stun den führt zu er höh ter<br />
Ste ch lust. Frost im Win ter de zi miert<br />
diese Art nicht, son dern hilft die<br />
Schlupf hem mung der Ei er zu ver mindern.<br />
An son ni gen Tüm peln, Gru ben<br />
und Fluss nie de run gen sind die Wiesen<br />
mü cken zu Hau se. Ih re Be sonder<br />
heit: Auch bei Son nen schein ist<br />
kein „Warm blü ter“ vor Ste chat ta cken<br />
si cher. Da bei güns ti gen Tem pe ra turen<br />
in ner halb von zehn Ta gen die<br />
neue Ge ne ra ti on he ranwächst, tre ten<br />
dann „Mü cken wol ken“ auf.<br />
Im pres sum<br />
He raus ge ber:<br />
<strong>Wasserverband</strong> Nord,<br />
Oeversee; <strong>Wasserverband</strong><br />
Norderdithmarschen, Heide;<br />
Wasserversorger Angeln<br />
Re dak ti on und Ver lag:<br />
Spree-pr, Niederlassung Nord,<br />
OT Degtow, Dorfstr. 4,<br />
23936 Grevesmühlen<br />
Telefon: 03881 755544<br />
e-Mail: alex.schmeichel@spree-pr.de<br />
www.spree-pr.com<br />
Blaugrüne Mosaikjungfer<br />
(Aeshna cyanea)<br />
Le bens raum:<br />
je des Ge wäs ser<br />
Nah rung:<br />
Mü cken, Brem sen<br />
Vorkommen:<br />
In SchleswigHolstein häufig<br />
in allen stehenden Gewässern*<br />
Wasserläufer<br />
(Gerris lacustris)<br />
Le bens raum:<br />
Tüm pel und Tei che<br />
Nah rung:<br />
to te In sek ten, die auf der<br />
Was ser ober flä che trei ben<br />
Vorkommen:<br />
in SchleswigHolstein häufig*<br />
Wasserskorpion<br />
(Nepa<br />
cinerea)<br />
Le bens raum:<br />
am schlam mi gen<br />
Grund von sehr<br />
fla chen Ge wäs sern<br />
Nah rung:<br />
Kaul quap pen, In sek ten lar ven<br />
Vorkommen:<br />
in SchleswigHolstein in<br />
eutrophen StillwasserTypen*<br />
Gelbrandkäfer<br />
(Dytiscus<br />
marginalis)<br />
Le bens raum:<br />
ste hen de Ge wäs ser<br />
al ler Art<br />
Nah rung:<br />
Lar ven ver schie de ner Was ser<br />
in sek ten, kleine Fische<br />
Vorkommen:<br />
häufig in allen stehenden<br />
Gewässertypen im Lande*<br />
* Angaben zum Vorkommen<br />
vom Ministerium für Landwirtschaft,<br />
Umwelt und ländliche<br />
Räume Schleswig-Holstein<br />
V. i. S. d. P.: Thomas Marquard<br />
Re dak tion: Alexander Schmeichel<br />
Mitarbeit: Gaby Schütze, Jörg<br />
Schütze, Dr. peter Viertel<br />
Fo tos: G. Schütze, J. Schütze,<br />
H. petsch, A. Schmeichel, Archiv<br />
Layout: Spree-pr,<br />
Johannes Wollschläger<br />
Druck: Nordost-Druck GmbH & Co.<br />
KG Neubrandenburg
WASSERZEITUNG • 1/2010 VERBANDSMITGLIEDER<br />
SEITE 8<br />
Ehemalige Schule wird Gemeindezentrum<br />
Rohstoffreichste Gemeinde im Kreisgebiet Dithmarschen<br />
A<br />
uf eine Besonderheit seines<br />
Dorfes ist der Bürgermeis ter<br />
Erwin Grap ein wenig stolz:<br />
„Wir sind die rohstoffreichste Gemeinde<br />
im Kreis Dith marschen.“ Die<br />
große Kiesgrube am Rande des Ortes<br />
hat eine Fläche von 40 Hektar und das<br />
Gesamtvolumen an abbaubarem Kies<br />
wird mit 12,2 Millionen Kubikmeter<br />
angegeben. An einigen Stellen haben<br />
die Steilwände eine Tiefe bis zu 23<br />
Metern.<br />
Schalkholz liegt verkehrsgünstig nahe<br />
an der Mittelpunktgemeinde Tellingstedt.<br />
„Das ist für unsere Bürger ein<br />
glücklicher Umstand, da wir im Ort<br />
keine Kaufläden mehr besitzen. Auch<br />
die Post, die Bank und die Schule<br />
haben wir nicht halten können“, bedauert<br />
der Dorfchef die Entwicklung.<br />
Lediglich einige Handwerks- und<br />
Dienstleistungsbetriebe behaupten<br />
sich noch in der Geestgemeinde.<br />
Reges Vereinsleben<br />
Hingegen ist das Vereinsleben ausgesprochen<br />
rege. Allen voran der KSSV<br />
Schalkholz, der in 15 Sparten Breitensport<br />
für Jung und Alt anbietet. Darüber<br />
hinaus organisiert der Sportverein<br />
das jährliche Schützenfest. „Vor<br />
allem für unsere Neubürger ist es die<br />
beste Gelegenheit, sich in geselliger<br />
D<br />
ies ist wohl eines der letzten<br />
Interviews mit Bürgermeister<br />
Otto Oldach: Am<br />
11. April hat er nach nunmehr 16<br />
Dienstjahren sein Amt in die jüngeren<br />
Hände von Jürgen Holtorf (52) gelegt.<br />
„Ich wünsche ihm eine glückliche<br />
Hand und genauso viel Freude an der<br />
Arbeit, wie ich sie hatte. Für die Region<br />
bleibe ich weiterhin ehrenamtlich<br />
tätig, und zwar als Verbandsvorsteher<br />
sowohl des Wasserbeschaffungsverbandes<br />
Mitteleider als auch der Fischereigenossenschaft<br />
Mitteleider“,<br />
so der jetzt 68-Jährige.<br />
In seiner Heimatgemeinde, einem Ort<br />
mit überörtlicher Versorgungsfunktion,<br />
fühlt er sich sehr wohl. „Die idyllische<br />
Lage am Eiderknie bietet vielfältige<br />
Erholungsmöglichkeiten. Die Infrastruktur<br />
ist gut, wir besitzen beispielsweise<br />
eine Grund- und Hauptschule,<br />
Kirche, Kaufläden, Ärzte, Gasthof,<br />
Bank und Tankstelle“, zählt Oldach<br />
auf. Allerdings: „Das Durchschnittsalter<br />
unserer rund 1.300 Einwohner<br />
beträgt 41 Jahre, Tendenz steigend.“<br />
Runde ins Gemeindeleben einzubinden“,<br />
ist Grap überzeugt.<br />
An den letzten Großbrand im Ort erinnert<br />
sich der Bürgermeister, gleichzeitig<br />
Gemeindewehrführer, nicht gerne.<br />
Das Gasthaus, Versammlungsort der<br />
Vereine und Verbände, brannte am<br />
2. Dezember 2008 bis auf die Grundmauern<br />
nieder. Doch unverzüglich<br />
starteten die Wirtsleute den Neu-<br />
Gleichwohl sei man bemüht, wieder<br />
junge Familien in den Ort zu holen: „In<br />
unserem Bebauungsgebiet sind noch<br />
zehn Plätze frei.“<br />
Zwei Stiftungsfonds<br />
Um eine Besonderheit ist die Gemeinde<br />
Hamdorf zu beneiden: Seit<br />
1928 existiert die Greve-Stiftung.<br />
Damals vermachte Claus Greve sein<br />
Erbe tes tamentarisch seinem Heimatort.<br />
Mit dem Geld wurden seither<br />
schon viele Hamdorfer Studenten<br />
unterstützt. Seit 1996 gibt es darüber<br />
hinaus die Dr.-Ullrich-Stiftung<br />
im Wert von etwa 2,75 Millionen<br />
Euro. Davon wurden unter anderem<br />
altersgerechte Wohnungen gebaut<br />
und vermietet, das private Wohnhaus<br />
des Veterinärs wurde der örtlichen<br />
Diakoniestation zur Verfügung<br />
gestellt und darüber hinaus werden<br />
Studenten gefördert.<br />
Gemeindewappen<br />
Der silberne Wellenbalken symbolisiert<br />
den Eiderfluss, der fliegende<br />
aufbau, sodass bereits am 1. August<br />
2009 das neue Gebäude eingeweiht<br />
werden konnte. Zu einer Attraktion<br />
hat sich die Forschungsstation und<br />
Lehreinrichtung Falkenhof entwickelt.<br />
Neben Flugschauen erhalten die Besucher<br />
auch Einblick in die Aufzucht<br />
heimischer Raubvögel sowie Pflege<br />
abgegebener kranker oder verletzter<br />
Tiere. Naturfreunde finden in der<br />
Reiher verweist auf die seit Jahrhunderten<br />
im Gemeindegebiet vorhandene<br />
Reiherkolonie, und die Urne<br />
deutet auf einige im 19. Jahrhundert<br />
gefundene Urnengräber aus der Frühgeschichte<br />
hin.<br />
Umgebung ausreichende Wander-,<br />
Rad- und sogar Reitwege vor.<br />
Zurzeit hat die Gemeinde ein großes<br />
Bauprojekt in Angriff genommen.<br />
Hinter dem neugestalteten ZOB mit<br />
Parkplätzen soll das im Jahre 1963<br />
erbaute ehemalige Schulgebäude<br />
saniert und modernisiert werden.<br />
„Die kindergartenähnliche Einrichtung<br />
und die Feuerwehr erhalten hier<br />
Abwasserbeseitigung<br />
Im Oktober 2008 haben Hamdorf und<br />
Breiholz, die gemeinsam ein Klärwerk<br />
betreiben, dem <strong>Wasserverband</strong> Norderdithmarschen<br />
die Abwasserentsorgung<br />
übertragen. „Hier fühlen<br />
Statistik<br />
Einwohnerzahl: 590<br />
Fläche (Hektar): 1.200<br />
Anschlüsse Trinkwasser: 241<br />
Anschlüsse Abwasser: 195<br />
Seit Jahrzehnten liefert der<br />
WVND Trinkwasser an die Gemeinde.<br />
Am 1. Oktober 2009<br />
wurden darüber hinaus die komplettenAbwasserbeseitigungsaufgaben<br />
an den Verband übertragen.<br />
größere Räumlichkeiten. Ferner ist<br />
ein großzügiger Gemeinschaftsraum<br />
für alle Bürger vorgesehen“, erläutert<br />
der Bürgermeister.<br />
Abwasserbeseitigung<br />
Der Beschluss der Gemeindevertreter,<br />
dem <strong>Wasserverband</strong> die kompletten<br />
Abwasserbeseitigungsaufgaben zu<br />
übertragen, ist erst im letzten Jahr<br />
gefasst worden. „Die Auflagen und<br />
gesetzlichen Bestimmungen hätten<br />
wir nicht alleine erfüllen können.<br />
Auch finden wir es gut, dass jetzt unser<br />
gesamtes Leitungsnetz sowie die<br />
Klärteiche von Fachkräften betreut<br />
werden“, hebt der Bürgermeister<br />
hervor.<br />
Ein Ort mit überörtlicher Versorgungsfunktion<br />
Zwei Stiftungen zum Wohle junger und älterer Bürger<br />
Kreis<br />
Dithmarschen<br />
Das Gemeindezentrum soll ein echtes Schmuckstück werden, sagt Bürgermeister Erwin Grap.<br />
Hamdorf<br />
Kreis Eckernförde-<br />
Rendsburg<br />
Schalkholz<br />
Otto Oldach vor dem ehemaligen Wohnhaus des Veterinärs<br />
Dr. Ullrich. Heute sind dort das Diakonische Werk und eine<br />
Mietwohnung untergebracht.<br />
Statistik<br />
Einwohnerzahl: 1.300<br />
Fläche: 30,6 km²<br />
Anschlüsse Abwasser: 408<br />
Anschlüsse Trinkwasser: 470<br />
Die Wasserversorgung erfolgt<br />
durch den <strong>Wasserverband</strong> Mitteleider,<br />
die Abwasserentsorgung<br />
übernimmt seit Oktober 2008 der<br />
WVND.<br />
wir uns sehr gut aufgehoben, die<br />
Abwasserpreise sind seither sogar<br />
etwas günstiger geworden“, bekräftigt<br />
Oldach.<br />
Jubiläumsfest<br />
Vom 28. bis 30. Mai 2010 soll ein<br />
bedeutendes Ereignis gefeiert werden:<br />
Die Gemeinde Hamdorf besteht<br />
seit 725 Jahren. Es ist ein Programm<br />
für Jung und Alt mit Disco, Ball und<br />
Gottesdienst mit Frühschoppen vorgesehen.<br />
Vorbeischauen lohnt sich also<br />
allemal.