Jahresbericht - YFU
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Jahresbericht - YFU
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Internationaler Jugendaustausch<br />
<strong>Jahresbericht</strong><br />
PROGRAMMJAHR 2005/2006
<strong>YFU</strong> STELLT SICH VOR<br />
<strong>YFU</strong> stellt sich vor<br />
DDas Deutsche YOUTH FOR UNDERSTANDING Komitee<br />
e.V. (<strong>YFU</strong>) organisiert und betreut weltweit langfristigen<br />
Schüleraustausch. Ein Austauschjahr mit <strong>YFU</strong> bedeutet Verständigung<br />
über politische, nationale und kulturelle Grenzen<br />
hinweg. Zusammen mit unseren Partnerorganisationen<br />
in über 45 Ländern setzen wir uns für interkulturelle Zusammenarbeit<br />
ein. Unsere Teilnehmer werden zu einem toleranten<br />
Umgang mit Fremden herausgefordert und in ihrer persönlichen<br />
Entwicklung unterstützt.<br />
Jährlich entsendet <strong>YFU</strong> rund 1.200 deutsche Jugendliche<br />
ins Ausland, und mehr als 450 Austauschschüler kommen<br />
nach Deutschland. Die 15- bis 18-Jährigen verbringen ein<br />
Schuljahr im Ausland und erleben dort einen völlig neuen<br />
Alltag. Unsere Gastfamilien nehmen die Jugendlichen wie<br />
ein neues Familienmitglied unentgeltlich auf.<br />
Seit <strong>YFU</strong> Deutschland 1957 gegründet wurde, haben rund<br />
45.000 Jugendliche mit uns ein Austauschjahr verbracht.<br />
Wir sind ein gemeinnütziger Verein und als Träger der freien<br />
Jugendhilfe anerkannt.<br />
Chancengleichheit durch Stipendien<br />
Über die Aufnahme in unsere Entsendeprogramme entscheidet<br />
die persönliche Qualifikation der Bewerber, nicht<br />
die finanzielle Situation ihrer Familien. Das ist einer der<br />
wichtigsten Grundsätze bei <strong>YFU</strong>. Jährlich vergeben wir deshalb<br />
in großem Umfang Stipendien an Jugendliche, deren<br />
Familien das Austauschjahr nicht aus eigener Kraft finanzieren<br />
können.<br />
Seit 1984 ist <strong>YFU</strong> zudem am Parlamentarischen Patenschafts-Programm<br />
(PPP) beteiligt, einem Stipendienprogramm,<br />
das der Deutsche Bundestag und der Kongress der<br />
USA ins Leben gerufen haben.<br />
Erfahrung und Engagement<br />
Die Grundlage von <strong>YFU</strong> bilden unsere über 1.500 ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter, die sich aktiv für den Schüleraustausch<br />
engagieren. Ehemalige Austauschschüler und Gasteltern<br />
leisten einen Großteil der Arbeit in der Betreuung, bei<br />
der Bewerberauswahl und auf Seminaren. Ihr Einsatz wird<br />
von unserer Geschäftsstelle in Hamburg koordiniert. Darüber<br />
hinaus unterstützen mehr als 4.000 Mitglieder <strong>YFU</strong> mit<br />
ihren Beiträgen und Spenden.<br />
Hintergrund & Ziele<br />
Unser Ziel:Verständigung<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
Viele junge Menschen, ein Ziel: <strong>YFU</strong> steht für YOUTH FOR UNDERSTANDING<br />
Ein Austauschjahr mit <strong>YFU</strong> eröffnet Gastfamilien und<br />
Jugendlichen die Möglichkeit, eine andere Kultur intensiv zu<br />
erfahren. Das gemeinsame Alltagsleben von Menschen<br />
unterschiedlicher Herkunft sorgt häufig für Trubel. Aber<br />
sobald die ersten Missverständnisse aus dem Weg geräumt<br />
sind, lernen alle Beteiligten eine fremde und gleichzeitig<br />
auch die eigene Kultur besser kennen.<br />
<strong>YFU</strong> veranstaltet bewusst keine Sprachreisen, sondern konzentriert<br />
sich auf langfristigen Schüleraustausch. Unsere<br />
Teilnehmer lernen, sich mit Personen aus anderen Kulturkreisen<br />
zu verständigen. In echter Zusammenarbeit und mit<br />
Respekt füreinander werden Konflikte gelöst.<br />
Mit Schüleraustausch verfolgt <strong>YFU</strong> die Ziele, interkulturelle<br />
Verständigung persönlich greifbar zu machen und gesellschaftliches<br />
Verantwortungsbewusstsein zu vermitteln. Wir<br />
sind dabei weder parteipolitisch noch religiös gebunden.<br />
Unsere Aufgabe sehen wir nicht nur darin, den organisatorischen<br />
Teil der Programme zu übernehmen. Vielmehr legen<br />
wir besonderen Wert darauf, unsere Jugendlichen und Gastfamilien<br />
vor Beginn, während und nach Ende des Austauschjahres<br />
aktiv zu unterstützen.<br />
Mehr Informationen über <strong>YFU</strong>: www.yfu.de<br />
Zusammenarbeit im AJA<br />
In Deutschland war <strong>YFU</strong> 1993 maßgeblich an der Gründung des<br />
Arbeitskreises gemeinnütziger Jugendaustauschorganisationen<br />
(AJA) beteiligt. Heute arbeiten im AJA die vier Mitgliederorganisationen<br />
AFS Interkulturelle Begegnungen e.V., Experiment e.V.,<br />
Partnership International e.V. und das Deutsche YOUTH FOR<br />
UNDERSTANDING Komitee e.V. (<strong>YFU</strong>) eng zusammen. Sie haben<br />
sich zum Ziel gesetzt, bewährte Qualitätsstandards für internationale<br />
Jugendaustauschprogramme dauerhaft zu erfüllen und<br />
weiter auszubauen.<br />
Mehr Informationen über AJA: www.aja-org.de
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
Inhalt<br />
Vorwort 4<br />
Entwicklungen bei <strong>YFU</strong><br />
Länder, Partner und Projekte 4<br />
Im Auftrag des Bundestags<br />
Das Parlamentarische Patenschafts-Programm 7<br />
Zu Gast in der Welt<br />
Unser Entsendeprogramm 8<br />
Ein Jahr Deutschland<br />
Unser Aufnahmeprogramm 10<br />
Bildungsarbeit<br />
Seminare & Schulungen 12<br />
Engagement macht uns stark<br />
Unsere Mitarbeiter 15<br />
Stipendien<br />
Chancen für alle 18<br />
<strong>YFU</strong> zieht Bilanz<br />
Das Wirtschaftsjahr 2005 20<br />
<strong>YFU</strong> wird 50<br />
Jubiläum 2007 22<br />
<strong>YFU</strong>-Welt<br />
Der Austauschjahrgang 2005/2006 in Zahlen 23<br />
INHALT<br />
3
VORWORT<br />
Vorwort<br />
4<br />
LLiebe Leserin, lieber Leser!<br />
Wir möchten Sie dazu einladen, die Arbeit unseres Vereins<br />
näher kennen zu lernen, und freuen uns über Ihr Interesse!<br />
Interkulturelle Bildung und Engagement<br />
<strong>YFU</strong> hat sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zu Völkerverständigung<br />
und Frieden, zu Demokratie und Persönlichkeitsförderung<br />
zu leisten. Dieser Beitrag lässt sich mit den<br />
Schlagworten „Interkulturelle Bildung” und „Bürgerschaftliches<br />
Engagement” beschreiben.<br />
Interkulturelle Bildung durch langfristige Austauschprogramme<br />
verstehen wir als Kern unserer Arbeit. Wir betrachten<br />
den Auslandsaufenthalt von Jugendlichen bei Gastfamilien<br />
nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel zum Ziel. Das Ziel<br />
– Verständigung zwischen den Kulturen – stellt sich dabei<br />
nicht von selbst ein, sondern wird vor allem durch die<br />
Betreuung unserer Austauschschüler von qualifizierten Mitarbeitern<br />
und durch die begleitenden Seminare erreicht.<br />
Bürgerschaftliches Engagement zeichnet die über 1.500<br />
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins<br />
aus, die sich bei <strong>YFU</strong> für die Ideale Selbstbestimmung,<br />
interkulturelle Verständigung und demokratische Verantwortung<br />
einsetzen – für „Understanding”: Verständnis!<br />
Wir brauchen in der gegenwärtigen Situation durchaus große<br />
Reden und Texte, in denen die Werte unserer Gesellschaft<br />
beschrieben werden. Vor allem aber braucht es Menschen,<br />
die konkret anpacken und sich für ihre Ideale engagieren.<br />
Das kann man bei <strong>YFU</strong> – und Hunderte, ja Tausende<br />
vor allem junger Menschen tun das in unserem Verein.<br />
Wir laden Sie ein!<br />
• Wir laden junge Menschen und Familien dazu ein, sich an<br />
unseren Austauschprogrammen zu beteiligen.<br />
• Wir laden dazu ein, Mitglied in unserem Verein zu werden.<br />
• Wir laden dazu ein, sich bei uns ehrenamtlich zu engagieren.<br />
• Und wir freuen uns über jede finanzielle Unterstützung.<br />
Die Vielfalt unseres Vereins, vor allem aber die Freude und<br />
die Begeisterung unserer Programmteilnehmer und Mitarbeiter,<br />
werden hoffentlich in diesem <strong>Jahresbericht</strong> deutlich.<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
Dr. Nils Oldenburg<br />
Dr. Nils Oldenburg,<br />
Erster Vorsitzender<br />
Blick auf Ankara: Bald gibt es bei <strong>YFU</strong><br />
auch Austausch mit der Türkei<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
Entwicklungen<br />
Internationale Kooperation –<br />
Das <strong>YFU</strong>-Netzwerk<br />
Länder,<br />
Als internationale Bildungsorganisation legt <strong>YFU</strong> großen<br />
Wert auf Jugendaustausch mit möglichst vielen verschiedenen<br />
Ländern und Kulturkreisen. Mittlerweile gehören mehr<br />
als 50 Länder zum globalen <strong>YFU</strong>-Netzwerk, und <strong>YFU</strong><br />
Deutschland kooperiert mit derzeit 46 Partnerorganisationen.<br />
Der Aufbau weiterer Partnerländer wird von <strong>YFU</strong> Deutschland<br />
aktiv vorangetrieben. Wir unterstützen unsere Partnerorganisationen<br />
zum einen fachlich, zum anderen finanziell,<br />
in erster Linie durch die Vergabe von Stipendien an Austauschschüler.<br />
Seit Anfang der neunziger Jahre legen wir<br />
dabei einen Schwerpunkt auf Länder in Mittel-, Ost- und Südosteuropa.<br />
Im Schuljahr 2005/2006 konnten wir daraufhin<br />
die ersten Austauschschüler der neu gegründeten <strong>YFU</strong>-Organisation<br />
in der Slowakei begrüßen, und seit Sommer 2006<br />
verbringen auch Jugendliche aus Tschechien ein Schuljahr<br />
in Deutschland.<br />
Weiterhin verstehen wir den Schüleraustausch mit asiatischen<br />
sowie islamisch geprägten Kulturen als eine der wichtigsten<br />
Herausforderungen der Gegenwart, der wir uns<br />
gemeinsam mit interessierten Jugendlichen und Gastfamilien<br />
sowie kompetenten Partnern vor Ort stellen möchten.<br />
Zurzeit gibt es in folgenden Ländern Initiativen zum Aufbau<br />
eines <strong>YFU</strong>-Austauschprogramms:<br />
Bolivien<br />
Bosnien und Herzegowina<br />
Indonesien<br />
Malaysia<br />
Peru<br />
Türkei
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
bei <strong>YFU</strong><br />
Partner und Projekte<br />
Auch in den letzten Jahren konnten wir regelmäßig neue Programmländer<br />
bei <strong>YFU</strong> begrüßen. So kamen Jugendliche aus<br />
folgenden Ländern zum ersten Mal nach Deutschland:<br />
2000 Kasachstan<br />
2002 China, Ghana<br />
2003 Kroatien, Thailand<br />
2004 Indien, Mongolei<br />
2005 Aserbaidschan, Slowakei<br />
2006 Tschechien<br />
In einem zweiten Schritt brachen Schülerinnen und Schüler<br />
aus Deutschland auf, um als „Pioniere” ein Jahr in den folgenden<br />
neuen Partnerländern zu verbringen:<br />
2002 Rumänien<br />
2003 Bulgarien<br />
2004 Kroatien, Ukraine, China, Thailand<br />
2005 Indien, Litauen<br />
2006 Moldawien<br />
Wir hoffen, dass sich auch in Zukunft viele Jugendliche aus<br />
Deutschland und ebenfalls zahlreiche Gastfamilien für den<br />
Austausch mit unseren neuen Partnerländern interessieren!<br />
Der erste Schnee im Leben: Payal Padmanabhan aus<br />
Indien verbrachte ein Austauschjahr in Deutschland<br />
ENTWICKLUNGEN BEI <strong>YFU</strong> – LÄNDER, PARTNER UND PROJEKTE<br />
Einladung auf den Post Tower:<br />
YEP!-Teilnehmer mit Walter Scheurle, Personalvorstand DPWN<br />
YEP! Youth Exchange Program<br />
Neue Firmenkooperation mit<br />
Deutsche Post World Net<br />
Im Bereich Firmenstipendien haben wir Ende 2005 eine<br />
neue Kooperation geschlossen: Unter<br />
dem Namen „YEP! Youth<br />
Exchange Program” bietet das<br />
Unternehmen Deutsche Post<br />
World Net (DPWN) für Kinder<br />
von Mitarbeitern zwei Austauschprogramme<br />
in<br />
Zusammenarbeit mit <strong>YFU</strong><br />
an. Zum einen wurden acht<br />
Stipendien im <strong>YFU</strong>-Jahresprogramm<br />
zur Verfügung gestellt,<br />
zum anderen finanzierte das<br />
Unternehmen ein vierwöchiges Sommerprogramm,<br />
genannt „Sommerwochen”, für 15- bis 18jährige<br />
Jugendliche.<br />
Die Premiere der YEP!-Sommerwochen war ein voller Erfolg!<br />
Die Schüler und Gastfamilien äußerten sich begeistert über<br />
das Programm. Viele intensive Kontakte sind entstanden<br />
und erneute Besuche wurden angekündigt. Im Kurzzeitprogramm<br />
hatte DPWN insgesamt 20 Stipendien zur Verfügung<br />
gestellt, damit Kinder von Mitarbeitern für einen Monat bei<br />
einer DPWN-Gastfamilie leben konnten. Kooperationspartner<br />
waren Brasilien, Großbritannien, Japan und die USA.<br />
Auch in diesem Programm gehörten interkulturelle Bildungsangebote<br />
wie Vor- und Nachbereitungstreffen für die deutschen<br />
Schüler bzw. Orientierungsseminare und Re-Entry<br />
(vgl. S. 13) für die ausländischen Jugendlichen mit zur Austauscherfahrung.<br />
Es ist geplant, die Kooperation mit DPWN in den nächsten<br />
Jahren auszuweiten. Daher freuen wir uns, dass DPWN für<br />
das Programmjahr 2007/2008 die Zahl der Jahresstipendien<br />
auf 10 und die der Kurzzeitstipendien auf 30 erhöht hat.<br />
5
ENTWICKLUNGEN BEI <strong>YFU</strong> – LÄNDER, PARTNER UND PROJEKTE<br />
6<br />
Alumni und AlumNet<br />
Neu für Alumni: Im AlumNet können<br />
alte Freunde wiedergefunden werden<br />
Das <strong>YFU</strong>-Alumni-Netzwerk steckt noch in den Kinderschuhen,<br />
aber es wächst kontinuierlich und Kontakte unter<br />
<strong>YFU</strong>-Ehemaligen werden aufgefrischt oder neu geknüpft. Der<br />
Idee, ein solches Netzwerk entstehen zu lassen, folgten<br />
Taten. Nach dem 20-jährigen PPP-Jubiläum 2004 und dem<br />
1985er Jahrgangstreffen 2005 gab es inzwischen eine dritte<br />
Veranstaltung dieser Art: Im Oktober 2006 trafen sich in<br />
Düsseldorf ehemalige Teilnehmer, die 1986/1987 mit <strong>YFU</strong><br />
im Austausch waren.<br />
Im Vorfeld dieses Jahrgangstreffens ging auf der Internetseite<br />
von <strong>YFU</strong> das lang geplante AlumNet an den Start. Es steht<br />
allen Ehemaligen aus Deutschland offen, die seit 1957 mit<br />
<strong>YFU</strong> ein Schuljahr im Ausland verbracht haben. In knapp 50<br />
Jahren waren dies weit über 30.000 Personen. Das Alum-<br />
Net bietet allen Ehemaligen aus Deutschland die Möglichkeit,<br />
untereinander Kontakt zu halten und das Potenzial<br />
eines überregionalen und generationenübergreifenden<br />
Netzwerks zu nutzen.<br />
Wir hoffen, dass die virtuellen Kontakte viele persönliche<br />
Begegnungen nach sich ziehen werden. Neben den Jahrgangstreffen<br />
bieten auch die Alumni- bzw. „Young-Professionals”-Stammtische<br />
Gelegenheit sich auszutauschen, ohne<br />
dies notwendigerweise mit ehrenamtlichem Engagement zu<br />
verbinden. Bisher gibt es solche Stammtische in Berlin,<br />
Frankfurt/Wiesbaden und Köln/Düsseldorf. Weitere sollen<br />
in Zukunft hinzukommen.<br />
Die Alumnitreffen und Stammtische haben eines gezeigt:<br />
Die geteilte Erfahrung eines Austauschjahres, ob in Japan,<br />
Argentinien oder den USA, ob vor 5, 10 oder 35 Jahren, führt<br />
bei persönlichen Begegnungen immer wieder dazu, dass<br />
ehemals Fremde schnell miteinander vertraut werden.<br />
Den bisherigen Kontakten konnten wir entnehmen, dass viele<br />
Ehemalige auch nach etlichen Jahren noch Interesse an<br />
der Arbeit von <strong>YFU</strong> haben und sich dem Verein verbunden<br />
fühlen. Für ehrenamtliches Engagement im klassischen Sinne<br />
lassen Beruf und Familie jedoch häufig keine Zeit mehr.<br />
Hier will <strong>YFU</strong> neue Wege gehen und Möglichkeiten aufzeigen,<br />
wie sich Ehemalige auch Jahre und Jahrzehnte nach<br />
ihrem Austausch ganz gezielt und mit geringem Aufwand in<br />
die Vereinsarbeit einbringen können.<br />
Qualitätssicherung<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
Wiedersehen nach 20 Jahren:<br />
Der Austauschjahrgang 1986/87 traf sich in Düsseldorf<br />
Schon seit Jahren bitten wir Schüler und Eltern regelmäßig um<br />
Rückmeldung zu unserer Arbeit. Wie werden die Auswahlen<br />
und Vorbereitungsseminare eingeschätzt? Empfinden Eltern<br />
und Schüler die bereit gestellten Informationen als ausreichend<br />
und rechtzeitig genug? Noch vor der Abreise ins Austauschjahr<br />
werden Schüler und Eltern per Fragebogen um eine<br />
erste Bewertung gebeten.<br />
Nach der Rückkehr aus dem Austausch interessiert <strong>YFU</strong> vor<br />
allem die Betreuung vor Ort, die Integration in Schule und<br />
Familie sowie die Dauer und Qualität der angebotenen Seminare.<br />
Die Rückmeldungen werden sorgfältig ausgewertet und<br />
mit den <strong>YFU</strong>-Partnerorganisationen ausgetauscht. Dort, wo die<br />
Ergebnisse nicht zufrieden stellen, beraten die Mitarbeiter<br />
über Verbesserungsmöglichkeiten.<br />
In den verschiedenen Gremien des Vereins wird kontinuierlich<br />
darüber diskutiert, welche Anforderungen <strong>YFU</strong> selbst an die<br />
Qualität der eigenen Arbeit richtet, aber auch, welche Erwartungen<br />
von außen an <strong>YFU</strong> herangetragen werden. In einem<br />
ständigen Erfahrungsaustausch mit Mitarbeitern, Partnerorganisationen<br />
und Dachverbänden überprüft <strong>YFU</strong> die Qualitätskriterien<br />
und deren Einhaltung.<br />
<strong>YFU</strong> versteht Qualitätssicherung nicht nur als Kontrolle der<br />
selbst gesetzten Ziele und Vorgaben, sondern auch als Dialog<br />
mit den Teilnehmern. Die ausführlichen Rückmeldungen belegen,<br />
dass sich die Jugendlichen und ihre Eltern als Partner<br />
ernst genommen und mit ihren Erwartungen und Vorschlägen,<br />
Lob und Kritik willkommen fühlen.<br />
Der hohe Anspruch an die eigene Arbeit gilt in gleichem Maße<br />
für das Aufnahmeprogramm. Auch hier werden die internationalen<br />
Schüler, ihre Gastfamilien und die Schulen regelmäßig<br />
um eine Einschätzung der Arbeit von <strong>YFU</strong> gebeten, die zum<br />
großen Teil von ehrenamtlichen Mitarbeitern vor Ort geleistet<br />
wird.<br />
Im kommenden Jahr soll die Befragung ehrenamtlicher Mitarbeiter<br />
und der Austausch mit den <strong>YFU</strong>-Partnerorganisationen<br />
zum Thema Qualität weiter ausgebaut werden.
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
DDas Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP)<br />
wurde im Jahr 1983 vom Kongress der Vereinigten Staaten<br />
von Amerika und dem Deutschen Bundestag gemeinsam ins<br />
Leben gerufen. Dieses Austauschprogramm hat das Ziel, der<br />
jungen Generation beider Länder die Bedeutung freundschaftlicher<br />
Zusammenarbeit zu vermitteln, die auf gemeinsamen<br />
politischen und kulturellen Wertvorstellungen<br />
beruht. <strong>YFU</strong> ist seit der Gründung des Programms als durchführende<br />
Organisation am PPP beteiligt.<br />
Entsendeprogramm<br />
Im Herbst 2004 fanden die Auswahlgespräche für den<br />
PPP-Jahrgang 2005/2006 statt. Aus den Vorschlagslisten<br />
der <strong>YFU</strong>-Auswahlkomitees wählten die für die jeweiligen<br />
Wahlkreise zuständigen Bundestagsabgeordneten eine Person<br />
aus, für die sie die Patenschaft übernehmen wollten.<br />
Vor der Abreise in die USA nahmen die Jugendlichen neben<br />
der regulären Vorbereitungstagung von <strong>YFU</strong> zusätzlich an<br />
einem achttägigen Seminar zu landeskundlichen Themen teil.<br />
In den USA organisierte AIFS Foundation für die Schülerinnen<br />
und Schüler ein Ankunftsseminar in New York und eine<br />
Abschlussveranstaltung in Washington. Abgerundet wurde<br />
das Stipendienprogramm im Herbst 2006 mit der Urkundenverleihung<br />
auf der dreitägigen PPP-Nachbereitungstagung.<br />
Auch in diesem Jahr haben alle 60 Teilnehmer das Austauschprogramm<br />
erfolgreich abgeschlossen.<br />
Aufnahmeprogramm<br />
Ende Juli 2005 reisten die 50 von <strong>YFU</strong> betreuten USamerikanischen<br />
Stipendiaten nach einer dreitägigen Vorbereitung<br />
in Washington nach Deutschland. Direkt nach ihrer<br />
Ankunft fand ein vierwöchiger Orientierungs- und Sprachkurs<br />
für die Stipendiaten statt, bevor sie Mitte August zu<br />
ihren Jahresfamilien kamen. Auf zwei Mittelseminaren<br />
beschäftigten sich die Jugendlichen wahlweise in Hamburg<br />
mit dem Thema „Deutsch-Amerikanische Beziehungen”<br />
oder in Dresden mit dem Thema „Deutsche Geschichte und<br />
Kultur”. Die abschließende Berlinfahrt bildete den Höhepunkt<br />
ihres Austauschjahres. Im Rahmen dieses Seminars<br />
setzten sich die Stipendiaten mit geschichtlichen, politischen<br />
und kulturellen Themen auseinander, nahmen an<br />
einer Plenarsitzung teil und diskutierten mit einigen Bundestagsabgeordneten,<br />
die sich als Paten engagieren<br />
(siehe Kasten).<br />
DAS PARLAMENTARISCHE PATENSCHAFTS-PROGRAMM<br />
Im Auftrag des Bundestags<br />
Das Parlamentarische Patenschafts-Programm<br />
Empfang in der US-Botschaft: PPP-Stipendiaten mit John K. Bauman,<br />
Gesandter Botschaftsrat für politische Angelegenheiten<br />
Geschichte erleben –<br />
Junge Botschafter in Berlin<br />
Die Berlinfahrt bot einen gelungenen Abschluss für das Austauschjahr<br />
aller US-amerikanischen PPP-Stipendiaten in<br />
Deutschland. Ob das Jüdische Museum oder der Grenzübergang<br />
Checkpoint Charlie, ein Besuch im Opernhaus oder im<br />
Theater – Geschichte, Politik und Kultur bildeten den Rahmen<br />
für vier unvergessliche Tage in der Hauptstadt.<br />
Den Höhepunkt des Seminars stellte die Einladung in den Bundestag<br />
dar. Dort konnte die Gruppe auf der Zuschauertribüne<br />
eine Plenarsitzung beobachten. Später gab es auf der Fraktionsebene<br />
einen gemeinsamen Empfang für insgesamt fast 1.000<br />
junge Menschen: Neben den 350 PPP-Stipendiaten waren im<br />
Rahmen der Jugendmedientage etwa 600 junge Journalisten im<br />
Bundestag anwesend, wodurch Gelegenheit zum regen Austausch<br />
zwischen deutschen und amerikanischen Jugendlichen<br />
bestand.<br />
Nach einer Grill-Party im Garten des US-Botschafters wurde das<br />
Seminar mit einer Bootsfahrt auf der Spree abgerundet. Bei<br />
herrlichem Wetter konnten die Schülerinnen und Schüler Berlin<br />
vom Wasser aus erleben und zeigten sich beeindruckt, wie viel<br />
Geschichte während der Bootsfahrt an ihnen vorbeizog.<br />
„Durch ALLES, was ich in diesem Jahr erlebt habe, hat Deutschland<br />
einen besonderen Platz in meinem Herzen gefunden. Sowohl die positiven<br />
als auch die negativen Erlebnisse haben mir geholfen, mich<br />
selbst besser zu verstehen.”<br />
Michael Goldstein, PPP-Stipendiat aus den USA, Deutschland 2005/2006<br />
7
ZU GAST IN DER WELT – UNSER ENTSENDEPROGRAMM<br />
Zu Gast in der Welt<br />
8<br />
Unser Entsendeprogramm<br />
In unserem Entsendeprogramm sind wir mit dem Jahr<br />
2005/2006 sehr zufrieden! Insgesamt 1.244 Schülerinnen<br />
und Schüler haben ein erfolgreiches Austauschjahr in einem<br />
von über 33 Partnerländern verbracht.<br />
Wir freuen uns auch über den weiteren Anstieg unserer<br />
Bewerber- und Teilnehmerzahlen im Vergleich zu den beiden<br />
Vorjahren (2004/2005: 1.168 Teilnehmer, 2003/2004:<br />
1.116 Teilnehmer). Je mehr Jugendliche ein Austauschjahr<br />
in einem anderen Land erleben, desto näher kommen wir<br />
dem Ziel der weltweiten interkulturellen Verständigung.<br />
Programmländer und Teilnehmerzahlen<br />
In die USA haben wir traditionell das größte <strong>YFU</strong>-Entsendeprogramm.<br />
Nachdem die Terroranschläge vom 11. September<br />
2001 und der Krieg im Irak sich leicht negativ auf<br />
die Bewerberzahlen ausgewirkt hatten, stieg das Interesse<br />
für ein Austauschjahr in den USA seit 2004 wieder an. Somit<br />
freuen wir uns sehr, dass wir 2005 weiterhin erhöhte Bewerber-<br />
und Teilnehmerzahlen für die Vereinigten Staaten verzeichnen<br />
konnten. Mit insgesamt 927 Schülerinnen und<br />
Schülern verbrachten 2005/2006 genau 30 Jugendliche<br />
mehr als im Jahr zuvor ein Austauschjahr in den USA.<br />
Darüber hinaus ist es uns gelungen, mehr Jugendliche für<br />
den Austausch mit anderen Ländern zu begeistern. Im Sommer<br />
2005 traten insgesamt 317 Schülerinnen und Schüler<br />
ihr Austauschjahr in einem der 32 weiteren <strong>YFU</strong>-Partnerländer<br />
an. Davon verbrachten 114 Jugendliche ein Schuljahr in<br />
Lateinamerika, 22 ein Jahr in Australien, Neuseeland, Kanada<br />
oder Südafrika, 31 ein Jahr in Asien und 150 Jugendliche<br />
gingen in eins unserer europäischen Partnerländer. Zum ersten<br />
Mal reisten kleine Schülergruppen nach Indien und<br />
Litauen.<br />
Eine Medaille für den<br />
Schulabschluss: Lasse Ehmsen<br />
mit seinen Gasteltern in Venezuela<br />
Stipendien<br />
Genau 439 von insgesamt 1.184 Austauschschülern<br />
(ohne Berücksichtigung der 60 Stipendiaten im Parlamentarischen<br />
Patenschafts-Programm) haben im Programmjahr<br />
2005/2006 einen Stipendiumsantrag gestellt. Mit einem<br />
Antragsvolumen von knapp 1,4 Millionen Euro lag das Niveau<br />
erneut über dem der Vorjahre. Diese beantragte Gesamtsumme<br />
stellte uns bei der Bearbeitung der Stipendienanträge vor<br />
eine besonders schwierige Aufgabe. Dank der Hilfe zahlreicher<br />
Spender und Förderer haben wir einen Betrag von fast<br />
680.000 Euro für die Vergabe von Stipendien im Entsendeprogramm<br />
eingesetzt und damit 305 Teilnehmer aus Deutschland<br />
finanziell unterstützt (siehe Seite 18).<br />
Seminare in Deutschland<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
Eine neue Klasse: Vinzenz Raquet besuchte eine Schule in Kapstadt<br />
Alle <strong>YFU</strong>-Austauschschüler sind verpflichtet, an einer einwöchigen<br />
Vorbereitungstagung teilzunehmen. Dort verbringen<br />
Teams von <strong>YFU</strong>-Ehemaligen eine intensive Woche mit<br />
den Jugendlichen und diskutieren in Kleingruppen darüber,<br />
wie man interkulturelle Kommunikationsschwierigkeiten<br />
bewältigen und sich in einer fremden Kultur zurecht finden<br />
kann. Am Ende ihres Austauschjahres werden alle innereuropäischen<br />
Austauschschüler zum „Young Europeans' Seminar<br />
(YES)” eingeladen, und einige Wochen später bieten wir<br />
zudem eine Nachbereitungstagung an. Einen Überblick über<br />
unsere Seminare geben wir im Kapitel „Bildungsarbeit”<br />
(siehe Seite 12-14).
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
„Im Winter werde ich gleich wieder nach Indien fliegen, weil ich<br />
es einfach so klasse fand! Für ein Jahr nach Indien zu gehen, und<br />
das auch noch mit <strong>YFU</strong>, war die bis jetzt beste Entscheidung<br />
meines Lebens! Vielen, vielen Dank!”<br />
Mareike Herbst aus Deutschland, Indien 2005/2006<br />
Betreuung und<br />
Seminare im Ausland<br />
Mit der Ankunft im Austauschland ist jeder Schüler ganz<br />
persönlich gefordert, sich in die fremde Kultur einzuleben<br />
und die Inhalte der einwöchigen Vorbereitungstagung individuell<br />
umzusetzen. Die <strong>YFU</strong>-Partnerorganisationen veranstalten<br />
Orientierungsseminare und vereinzelt auch Sprachkurse,<br />
um die Jugendlichen zu Beginn des Austauschjahres<br />
sehr gezielt auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten.<br />
Zusätzlich stehen den Austauschschülern vor Ort ehrenamtlich<br />
tätige Betreuer zur Verfügung, die nicht nur in der<br />
Anfangsphase, sondern auch während des gesamten Austauschjahres<br />
bei Schwierigkeiten vermitteln. Gegen Ende<br />
des Jahres werden die Austauschschüler dann auf „Re-<br />
Entry-Seminaren” im Gastland auf die Rückkehr nach<br />
Deutschland vorbereitet.<br />
Betreuung von Eltern<br />
Über 40 regionale, durch ehrenamtlich tätige Mitarbeiter<br />
organisierte Informationsveranstaltungen bot <strong>YFU</strong> im Programmjahr<br />
2005/2006 speziell für die Eltern unserer Austauschschüler<br />
an. Durch diese Veranstaltungen erhielten<br />
Eltern vor der Abreise ihrer Kinder die Möglichkeit, mit ehemaligen<br />
Programmteilnehmern oder deren Eltern Fragen zu<br />
klären und sich mit anderen Eltern zukünftiger Austauschschüler<br />
oder auch Gasteltern von Austauschschülern in<br />
Deutschland zu unterhalten. Diese Treffen geben Eltern eine<br />
gute Möglichkeit, Prozesse und Entwicklungen ihrer Kinder<br />
während des Austauschjahres besser zu verstehen.<br />
Kurz vor der Rückreise der Schüler nach Deutschland organisierte<br />
<strong>YFU</strong> ebenfalls Veranstaltungen für Eltern, in denen<br />
die Wiedereingliederung der Austauschschüler in Deutschland<br />
thematisiert wurde. Zusätzlich boten viele <strong>YFU</strong>-Landesgruppen<br />
informelle „Elternstammtische” an, die während<br />
des gesamten Austauschjahres einen intensiven Meinungsaustausch<br />
ermöglichen.<br />
ZU GAST IN DER WELT – UNSER ENTSENDEPROGRAMM<br />
Während des Austauschjahres ihres Kindes stehen den<br />
Eltern darüber hinaus drei hauptamtlich tätige, pädagogische<br />
Fachkräfte in der Entsendeprogrammabteilung der<br />
<strong>YFU</strong>-Geschäftstelle beratend zur Seite.<br />
Eine jährlich aktualisierte, speziell für Eltern verfasste Informationsmappe,<br />
die direkt nach der Abreise des Kindes an<br />
die Eltern verschickt wird, lieferte viele wichtige Materialien,<br />
die zu einem besseren Verständnis des Austauscherlebnisses<br />
führen. Darin werden neben lebenspraktischen Informationen<br />
auch spezielle Themen wie der Umgang mit Heimweh<br />
und einem möglichen Kulturschock des Kindes<br />
angesprochen.<br />
Jubel im internationalen Team:<br />
Austauschschülerin Sinah Schmid spielte Netball in Neuseeland<br />
„Although we appreciate your thanks, it really should be us thanking you, and the Leßke family,<br />
for allowing such a wonderful young lady to spend this time with us. The only problem we had<br />
was we had to let her go back to Germany. As you are well aware, the youth of today are the<br />
leaders of tomorrow. I can only say if the young people I met through Katja are an indication of<br />
our countries future leaders, we just might have a chance to achieve world peace. Once again,<br />
thank you and the Leßke family for sharing Katja with us.”<br />
Sincerely, Ron & Kathy Shepard aus den USA, Gasteltern von Katja Leßke<br />
9
EIN JAHR DEUTSCHLAND – UNSER AUFNAHMEPROGRAMM<br />
Ein Jahr Deutschland<br />
UUnser Aufnahmeprogramm wächst weiter und darüber<br />
freuen wir uns sehr! 468 Jugendliche aus 40 verschiedenen<br />
Ländern verbrachten das Schuljahr 2005/2006 mit <strong>YFU</strong> in<br />
Deutschland. Noch mehr Jugendliche als in den Vorjahren<br />
(2003: 399, 2004: 434) hatten Interesse, unsere Kultur<br />
kennen zu lernen und hier für ein Jahr zur Schule zu gehen.<br />
Vor allem über den Zuwachs in unseren Lateinamerika- und<br />
Asienprogrammen sind wir sehr glücklich!<br />
10<br />
Gastfamilien<br />
Über 800 Gastfamilien aus ganz Deutschland hatten<br />
sich für 2005/2006 bereit erklärt, ein Gastkind von <strong>YFU</strong> aufzunehmen.<br />
Sie interessierten sich entweder für das Jahres-,<br />
Semester- und Sommerprogramm oder für die fast 300 Teilnehmer<br />
an den insgesamt 37 vierwöchigen Orientierungsund<br />
Sprachkursen (siehe Seite 12). Diese große Gastfreundschaft<br />
ermöglichte es uns, für alle Jugendlichen aus dem<br />
Ausland rechtzeitig eine deutsche Familie zu finden – eine<br />
wichtige Voraussetzung für einen guten Start in das Abenteuer<br />
Austauschjahr!<br />
Gastfamilien tragen aktiv dazu bei, dass sich Menschen aus<br />
verschiedenen Kulturen besser verstehen lernen. Die Bereitschaft<br />
aller <strong>YFU</strong>-Gastfamilien, einen fremden Jugendlichen<br />
für ein Jahr als Familienmitglied aufzunehmen, ist ein<br />
Beweis für den hohen Stellenwert von Toleranz, Offenheit<br />
und Großzügigkeit in unserer Gesellschaft.<br />
Internationale Kontakte: Carlos Santos Aliga aus<br />
Chile mit einer Freundin in Deutschland<br />
Unser Aufnahmeprogramm<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
Gastfamilien machen Austauschschülern ein einzigartiges<br />
Geschenk: ein zweites Zuhause. Ihre Gastfreundschaft bildet<br />
die Grundlage für unsere Austauschprogramme. Dafür möchten<br />
wir allen Gastfamilien, auch im Namen unserer Austauschschüler,<br />
ganz herzlich danken!<br />
Auch wenn jedes Austauschjahr eigene Höhen und Tiefen<br />
mit sich bringt, haben uns die Rückmeldungen gezeigt, dass<br />
fast alle Familien einen Gewinn aus ihrer Erfahrung ziehen.<br />
Für die meisten Gastfamilien war es während des Jahres<br />
selbstverständlich, eigene Lebensweisen und Wertvorstellungen<br />
zu hinterfragen, um ihr neues Familienmitglied besser<br />
zu verstehen und vollständig zu integrieren. Die neu entstandene<br />
Freundschaft und der veränderte Blick auf eigene<br />
Gewohnheiten wogen kleinere Einschränkungen bei weitem<br />
auf. Vielen Gastfamilien fiel der Abschied von ihrem neuen<br />
Familienmitglied am Ende des Jahres daher sehr schwer.<br />
Sechs Wochen Deutschland –<br />
Das Sommerprogramm 2006<br />
Zusätzlich zu unseren Langzeitprogrammen bieten wir Jugendlichen<br />
aus dem Ausland ein sechswöchiges Sommerprogramm<br />
an. Im Juni und Juli 2006 verbrachten insgesamt 19<br />
Schülerinnen und Schüler aus den USA, Finnland, Frankreich,<br />
Estland und Bulgarien ihre großen Ferien bei einer deutschen<br />
Gastfamilie. Genau wie im Jahresprogramm begleiten wir diese<br />
Jugendlichen mit einem abwechslungsreichen und inhaltlich<br />
anspruchsvollen Seminarangebot. Auch hier steht jeder<br />
Gastfamilie und jedem Schüler eine ehrenamtliche Betreuerin<br />
oder ein Betreuer zur Seite.<br />
Um ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen oder weiter auszubauen,<br />
hatten die Jugendlichen außerdem die Möglichkeit,<br />
während der ersten drei Wochen des Programms einen<br />
Sprachkurs zu besuchen. Fünf Schüler nahmen an dem Kurs<br />
teil, der von Ehrenamtlichen in Memmingen organisiert wurde.<br />
Das Sommerprogramm wurde von allen Jugendlichen und<br />
Gastfamilien wieder sehr positiv bewertet. Ein großes Dankeschön<br />
geht an alle Beteiligten!
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
„Wir wissen jetzt mehr über China und die asiatische Mentalität. Wir haben<br />
gelernt, einen fremden Menschen in unserer Familie aufzunehmen und mit<br />
seiner Andersartigkeit zu akzeptieren. Und wir mussten verstehen, dass der<br />
deutsche Blick nicht immer oder ausschließlich hilfreich ist. Wir hatten<br />
wirklich ein lustiges Jahr!”<br />
Familie Krauß mit Zhang Le aus China, Deutschland 2005/2006<br />
Betreuung<br />
Nicht immer klappt es reibungslos, einen Austauschschüler<br />
in die eigene Familie zu integrieren. Um auftretende<br />
Spannungen aufzufangen und Lösungsmöglichkeiten zu<br />
erarbeiten, unterstützt <strong>YFU</strong> alle Beteiligten durch persönliche<br />
Betreuung und begleitende Treffen. Unseren Austauschschülern<br />
und Gastfamilien steht ein Betreuungsnetzwerk zur<br />
Verfügung, das von individueller ehrenamtlicher Betreuung<br />
vor Ort über regionale Betreuungskoordinatoren bis hin zu<br />
professionellen Betreuungskräften in der Geschäftsstelle<br />
reicht.<br />
Die individuelle Betreuung wurde im Programmjahr<br />
2005/2006 von 523 ehrenamtlichen Mitarbeitern übernommen,<br />
wovon 212 als „Co-Betreuer” an die Aufgabe<br />
herangeführt wurden. Betreuer und Co-Betreuer sind die<br />
ersten Ansprechpartner bei Fragen und Problemen für Austauschschüler<br />
und Gastfamilien. In schwierigen Situationen<br />
helfen die regionalen Betreuungskoordinatoren, die ein<br />
wichtiges Bindeglied in der Kommunikation zwischen hauptund<br />
ehrenamtlichen Mitarbeitern darstellen.<br />
In der <strong>YFU</strong>-Geschäftsstelle sind drei professionelle Betreuungskräfte<br />
für das Aufnahmeprogramm zuständig, die in<br />
Notfällen immer erreichbar sind. Das Team verfügt neben<br />
Englischkenntnissen auch über Chinesisch-, Spanisch- und<br />
Portugiesischkenntnisse. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
versuchen am Anfang des Jahres möglichst alle Austauschschüler<br />
persönlich kennen zu lernen, um eine Vertrauensbasis<br />
aufzubauen.<br />
<strong>YFU</strong> schult alle ehrenamtlichen Betreuer und Begleiter der<br />
Seminare auf regelmäßig stattfindenden Fortbildungen (siehe<br />
Seite 14). So können wir eine umfassende Unterstützung<br />
der Familien und Austauschschüler gewährleisten. Um die<br />
Qualität unserer Betreuung darüber hinaus kontinuierlich<br />
verbessern zu können, werden die Jugendlichen dreimal im<br />
Jahr dazu befragt, ob sie vor Problemen stehen, für die sie<br />
Hilfe von <strong>YFU</strong> benötigen, und wie gut der Kontakt zu ihrem<br />
persönlichen Betreuer ist.<br />
EIN JAHR DEUTSCHLAND – UNSER AUFNAHMEPROGRAMM<br />
Seminare<br />
Winter in Deutschland: Zhang Le aus China verstand sich gut<br />
mit ihrer Gastschwester Laura Krauß<br />
Durch Seminare zur interkulturellen Bildung und Treffen<br />
zum Erfahrungsaustausch stellen wir sicher, dass das Miteinander<br />
von Gastfamilie und Gastkind erfolgreich verläuft.<br />
Orientierungsseminare vor Beginn des gemeinsamen<br />
Zusammenlebens, regionale Treffen während des Jahres<br />
sowie Mittel- und Abschluss-Seminare bieten allen Programmteilnehmern<br />
die Möglichkeit, sich auszutauschen,<br />
Erfahrungen zu reflektieren und gegebenenfalls Lösungen<br />
für die Zukunft zu erarbeiten (siehe dazu Seite 12-13).<br />
Auf Wiedersehen: Abschiednehmen gehört zum Austausch dazu<br />
„Ohne die Familie würde das Austauschjahr sinnlos sein. Die<br />
einzigen, die immer für dich da sind, sind Mama und Papa, mit<br />
denen man unvergessliche Erfahrungen hat. Meine Gastfamilie<br />
bedeutet alles für mich!”<br />
María López Perche aus Venezuela, Deutschland 2005/2006<br />
11
BILDUNGSARBEIT – SEMINARE & SCHULUNGEN<br />
Bildungsarbeit<br />
12<br />
Seminare & Schulungen<br />
Volle Konzentration:<br />
Gruppenarbeit im<br />
Orientierungsunterricht<br />
Jugendaustausch mit <strong>YFU</strong> bedeutet neue Perspektiven<br />
zu eröffnen, Vorurteile abzubauen und Verständigung zwischen<br />
verschiedenen Kulturen zu fördern. Als gemeinnütziger<br />
Verein verstehen wir unsere Austauschprogramme als<br />
Bildungsarbeit und Beitrag zur Demokratie- und Friedenserziehung.<br />
Daher sind Seminare zur interkulturellen Bildung<br />
für unsere Schülerinnen und Schüler sowie Schulungen für<br />
unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein<br />
wichtiger Teil unserer Programme.<br />
Der weit überwiegende Teil unserer Seminare wird von<br />
Ehrenamtlichen, die selbst Austauscherfahrung haben, vorbereitet,<br />
geleitet und betreut. Wir verwenden selbst entwickelte<br />
Konzepte und legen großen Wert auf persönlichen<br />
Kontakt zu allen unseren Teilnehmern.<br />
Vorbereitung auf das Austauschjahr<br />
Ein Schuljahr in einem anderen Land zu verbringen ist<br />
eine einmalige Erfahrung, eine gute Vorbereitung der<br />
Schlüssel dazu. Viele unserer Ehemaligen übernehmen gern<br />
die Verantwortung, ihre Nachfolger auf das Austauscherlebnis<br />
vorzubereiten und dabei ihre persönlichen Erfahrungen<br />
weiterzugeben.<br />
Für unsere Teilnehmer aus Deutschland bieten wir einwöchige<br />
Vorbereitungstagungen vor der Abreise an. Unsere Austauschschüler<br />
aus anderen Ländern besuchen – je nach<br />
Stand ihrer Deutschkenntnisse – eine Orientierungswoche<br />
oder einen vierwöchigen Orientierungs- und Sprachkurs in<br />
Deutschland.<br />
Für das Programmjahr 2005/2006 fanden insgesamt 78<br />
Vorbereitungsseminare statt.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
Orientierungswochen (OWO) sowie Orientierungs- und<br />
Sprachkurse (OSK) für Jugendliche aus dem Ausland:<br />
• 6 OWO für Jugendliche mit guten Deutschkenntnissen<br />
• 16 OSK für Jugendliche aus englischsprachigen Ländern<br />
• 9 OSK für Jugendliche aus spanischsprachigen Ländern<br />
• 3 OSK für Jugendliche aus Brasilien<br />
• 3 OSK für Jugendliche aus Japan<br />
• 6 OSK für Jugendliche aus China<br />
Vorbereitungstagungen (VBT) für Jugendliche aus<br />
Deutschland:<br />
• 26 VBT für die USA<br />
• 3 VBT für Lateinamerika<br />
• 4 VBT für Europa<br />
• 2 VBT für Asien, Pazifik und Südafrika<br />
Interkulturelle Kompetenz –<br />
Was steckt dahinter?<br />
Wenn sich Austauschschüler in ihren Gastfamilien einleben,<br />
wenn sie Kontakte zu Mitschülern knüpfen und wenn sie sich in<br />
ihren neuen Schulen zurecht finden, sprechen wir von Interkulturellem<br />
Lernen.<br />
Die Bildungsprogramme von <strong>YFU</strong> ermöglichen allen Beteiligten<br />
das Erlernen Interkultureller Kompetenz. Zuerst auf Orientierungsseminaren,<br />
dann beim täglichen Kontakt im gemeinsamen<br />
Alltag finden unsere Teilnehmer Wege, über nationale und kulturelle<br />
Grenzen hinweg einen möglichst hohen Grad an Verständigung<br />
und Verständnis zu erzielen.<br />
Ein Austauschjahr bietet enorme Lernchancen, wenn alle Beteiligten<br />
sich auf Neues und Fremdes einlassen. Unsere Teilnehmer<br />
erfahren mehr über andere Kulturen, sie verstehen eigene<br />
und fremde Sichtweisen. Sie können je nach Situation die Perspektive<br />
wechseln und haben erkannt, dass die eigenen Wertvorstellungen<br />
nicht universal gültig sind. Angeregt durch <strong>YFU</strong>-<br />
Seminare analysieren und reflektieren sie ihre interkulturellen<br />
Begegnungen. Dieser Prozess fördert Werte und Einstellungen<br />
wie Offenheit, Toleranz, Akzeptanz und Respekt.
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
„Unglaublich, mit welchem Sachverstand und Engagement hier diskutiert<br />
wurde. Ich bin begeistert, ich bin wirklich begeistert.”<br />
Valerio Bonvini, Jugend- und Schulbeauftragter der EU-Kommission in Deutschland<br />
zu den Debatten im YES-Parlament 2006<br />
Reflektion während des Austauschjahres<br />
Nach der ersten Jahreshälfte ist viel passiert – ein guter<br />
Zeitpunkt für eine Reflektion. Jetzt ist es nicht mehr notwendig,<br />
nach Ländergruppen oder Deutschkenntnissen zu differenzieren.<br />
Auf den fünf- bis achttägigen <strong>YFU</strong>-Mittelseminaren<br />
werden unsere Austauschschüler zusammen mit einigen<br />
Gastgeschwistern in international gemischten Gruppen<br />
dazu angeleitet, bisherige Austauscherlebnisse zu diskutieren,<br />
kulturelle Unterschiede zu analysieren und Lösungsmöglichkeiten<br />
für Probleme zu finden. Daneben beschäftigen<br />
sich die Jugendlichen mit einem Extrathema ihrer Wahl,<br />
zum Beispiel Architektur, Fotografie, deutsche Geschichte,<br />
Kino, Medien oder Theater. Im Programmjahr 2005/2006<br />
veranstaltete <strong>YFU</strong> insgesamt 15 Mittelseminare in Berlin,<br />
Dresden, Hamburg, München und Nürnberg.<br />
Als zusätzliches Angebot hatten Austauschschüler die Möglichkeit,<br />
an drei verschiedenen „Kulturstreifzügen” teilzunehmen.<br />
Hier können die Jugendlichen ein Wochenende lang<br />
eine weitere deutsche Stadt erkunden. 2006 haben wir zum<br />
ersten Mal auch zwei Kulturstreifzüge für Gastfamilien angeboten,<br />
zu denen wir viele begeisterte Rückmeldungen erhalten<br />
haben.<br />
Rückkehr und Wiedereingliederung<br />
Der Abschied von zu Hause fällt nicht leicht, der<br />
Abschied aus dem Austauschjahr manchmal noch schwerer<br />
– denn keiner weiß, wann es ein Wiedersehen mit der neuen<br />
Heimat geben wird. <strong>YFU</strong> unterstützt die Austauschschüler<br />
in dieser schwierigen Phase mit weiteren Seminarangeboten:<br />
Auf dem Rückkehr- oder „Re-Entry”-Seminar im Austauschland<br />
geht es um das Abschiednehmen und die Rückkehr,<br />
auf der Nachbereitungstagung im Heimatland um das<br />
Wiedereinleben in der eigenen Kultur.<br />
Rückkehr- und Nachbereitungsseminare:<br />
• 17 Rückkehr-Seminare für Austauschschüler in Deutschland<br />
• Etwa 20 Nachbereitungstagungen für Austauschschüler<br />
aus Deutschland<br />
BILDUNGSARBEIT – SEMINARE & SCHULUNGEN<br />
Valerio Bonvini<br />
Young Europeans' Seminar (YES)<br />
Am Ende des Austauschjahres veranstaltet <strong>YFU</strong> für alle<br />
Schülerinnen und Schüler im innereuropäischen Austausch<br />
eine besondere Tagung: das „Young Europeans' Seminar”,<br />
kurz YES genannt. Rund 400 europäische Jugendliche aus<br />
über 20 Ländern treffen sich für fünf Tage am Werbellinsee<br />
in Brandenburg, um sich mit einem aktuellen Thema zu<br />
beschäftigen. 2006 war das Thema „Together in Europe –<br />
Förderung von Toleranz durch interkulturellen Dialog”. Das<br />
YES ermöglicht es, ein europäisches Miteinander zu<br />
(er)leben und stellt für viele Schülerinnen und Schüler ein<br />
unvergessliches Ereignis dar.<br />
Angebote für Gastfamilien und Eltern<br />
Zu einem guten Austauscherlebnis zählt für uns auch<br />
eine umfassende Vorbereitung und Betreuung der Gastfamilien<br />
und der Eltern unserer Teilnehmer. Daher veranstalten<br />
unsere Ehrenamtlichen in den <strong>YFU</strong>-Landesgruppen regelmäßig<br />
folgende Treffen:<br />
• Treffen für Gastfamilien zur Vorbereitung auf das Austauschjahr,<br />
zur Reflektion während des Jahres und vor der<br />
Abreise ihrer Gastkinder<br />
• Treffen für Eltern von deutschen Austauschschülern zur<br />
Vorbereitung und vor der Rückkehr ihrer Kinder<br />
• Elternstammtische während des Jahres für gemischte<br />
Gruppen<br />
Abstimmung im YES-Parlament: Jugend macht Europa-Politik<br />
13
BILDUNGSARBEIT – SEMINARE & SCHULUNGEN<br />
14<br />
Schulungen für Ehrenamtliche<br />
Die eigene Austauscherfahrung bildet eine gute Grundlage<br />
für die Begleitung auf Seminaren und die Betreuung<br />
von Austauschschülern und Gastfamilien. <strong>YFU</strong> legt zudem<br />
großen Wert darauf, ehrenamtliche Mitarbeiter zu schulen,<br />
bevor sie diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen.<br />
Unser Fortbildungsprogramm 2005/2006 beinhaltete unter<br />
anderem:<br />
• 2 Schulungen für Auswahlleitung<br />
• 1 Schulung für Seminarleitung<br />
• 4 Schulungen für den Unterricht in Orientierungs- und<br />
Sprachkursen<br />
• 3 Schulungen für Betreuung (inklusive eines internationalen<br />
Betreuerseminars)<br />
• jeweils 1 Schulung für die Koordination von Auswahlen,<br />
Orientierungs- und Sprachkursen, Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Elternveranstaltungen<br />
• Zahlreiche regionale Einweisungen und Fortbildungsveranstaltungen<br />
in den Landesgruppen<br />
Länderspezifische Seminare<br />
und Veranstaltungen<br />
Das Interesse unserer Mitarbeiter, mehr über andere<br />
Länder zu erfahren und international zu arbeiten, ist groß.<br />
Auf Seminaren und besonderen Veranstaltungen bieten<br />
<strong>YFU</strong>-Ehrenamtliche Workshops zu unterschiedlichen Themen<br />
an. Dabei geht es weniger um eine gezielte Schulung<br />
zur Vermittlung bestimmter Fähigkeiten, sondern um den<br />
Austausch von Erfahrungen, erweitertes Wissen und interkulturelles<br />
Lernen.<br />
Im Programmjahr 2005/2006 fanden folgende Veranstaltungen<br />
zu bestimmten Ländern, Regionen und Themen<br />
statt:<br />
• Internationale Konferenz „15 Jahre deutsch-polnischer<br />
Jugendaustausch: Erfahrungen und Perspektiven für<br />
Demokratie-Erziehung und interkulturelle Verständigung”<br />
(siehe Kasten)<br />
• <strong>YFU</strong>-Bildungsprogramm China<br />
• Interessen-Seminar Lateinamerika (ISLA)<br />
• Interessen-Seminar Asien (ISA)<br />
• Interessen-Seminar Europa (ISE)<br />
Wir bedanken uns herzlich bei allen Mitarbeitern, die<br />
sich in der Bildungsarbeit von <strong>YFU</strong> engagieren!<br />
Vier Wochen China: Teilnehmer des<br />
<strong>YFU</strong>-Bildungsprogramms in Peking<br />
Auf dem Podium: Austauschschüler diskutieren mit<br />
Experten über deutsch-polnische Verständigung<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
Internationale Konferenz in Polen<br />
15 Jahre deutsch-polnischer Jugendaustausch<br />
Begrüßung im Ballsaal, Arbeitsgruppen in Ausstellungsräumen<br />
und Schlafen auf dem Schlossgelände – der Rahmen<br />
der Internationalen Konferenz „15 Jahre deutsch-polnischer<br />
Jugendaustausch: Erfahrungen und Perspektiven<br />
für Demokratie-Erziehung und interkulturelle Verständigung”<br />
war ganz besonders festlich.<br />
Ende März 2006 veranstalteten <strong>YFU</strong> Deutschland und <strong>YFU</strong><br />
Polen die Konferenz als Beitrag zum deutsch-polnischen<br />
Jahr 2005/2006. Unter der Schirmherrschaft des Deutschen<br />
Generalkonsuls in Breslau, Dr. Helmut Schöps,<br />
kamen rund 130 Personen für vier Tage im Schloss Fürstenstein<br />
in Niederschlesien zusammen.<br />
In zahlreichen Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden<br />
erarbeiteten Polen und Deutsche, Jugendliche und<br />
Erwachsene gemeinsam Perspektiven und entwickelten<br />
Projektideen, um die deutsch-polnische Verständigung zu<br />
verstärken. Die Arbeitsgruppen wurden von <strong>YFU</strong>-Ehrenamtlichen,<br />
aber auch von externen Referenten geleitet, darunter<br />
Jürgen Klimke, Mitglied des Deutschen Bundestages,<br />
Dr. Mathias Kneip vom Deutschen Polen-Institut in Darmstadt<br />
und Dr. Krzysztof Wojciechowski von der Europa-Universität<br />
Viadrina in Frankfurt/Oder.<br />
Mit der Konferenz konnte <strong>YFU</strong> ein Forum zum länderspezifischen<br />
interkulturellen Erfahrungsaustausch schaffen.<br />
Der langfristige Jugendaustausch zwischen beiden Ländern<br />
soll in Zukunft weiter ausgebaut werden.
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
ENGAGEMENT MACHT UNS STARK – UNSERE MITARBEITER<br />
Engagement macht uns stark<br />
<strong>YFU</strong> verbindet<br />
Menschen<br />
„Meine Motivation besteht darin, jungen<br />
Menschen bei ihren Träumen zu<br />
helfen, ihnen bei Problemen zur Seite<br />
zu stehen und schöne Erlebnisse mit<br />
ihnen zu teilen. Mein Austauschjahr<br />
hat mich für mein Leben geprägt und<br />
ich bin noch heute allen Menschen<br />
dankbar, die mir dabei geholfen haben.<br />
Wenn ich mir die Katastrophen, Kriege und Krisen der Welt<br />
anschaue, kann ich oft nur ungläubig den Kopf schütteln. Wenn<br />
ich jedoch auf <strong>YFU</strong>-Seminaren junge Menschen aus aller Welt treffe<br />
und sehe, wie sie zusammenleben, dann bin ich glücklich.<br />
<strong>YFU</strong> verbindet Menschen aller Altersgruppen und Kulturen und<br />
lässt sie ihre Ängste und Träume teilen – deswegen engagiere ich<br />
mich bei <strong>YFU</strong>.”<br />
Finn Ehlert, Student (Kulturwirtschaft), USA 2000/2001<br />
<strong>YFU</strong> hält mich jung!<br />
„Die Mitarbeit bei <strong>YFU</strong> hält mich jung! Vorher habe ich oft nur aus<br />
meiner Erfahrung heraus gehandelt, an Bewährtem festgehalten<br />
und häufiger gesagt, 'Das machen wir wieder so wie letztes Mal.'<br />
Die Zusammenarbeit mit Jüngeren und ihre Spontaneität hat mir<br />
gezeigt, dass es immer wieder gut ist, Dinge neu zu überdenken<br />
und auch mal ungewöhnliche Wege auszuprobieren.<br />
Mit Jüngeren in einem Team zu arbeiten bringt Spaß und macht<br />
'alterslos'. Und so kann es dann schon mal passieren, dass man<br />
zusammen bei einem Fest ausgelassen auf der Straße tanzt.<br />
Die Mischung aus Erfahrung und<br />
neuen Ideen bringt nicht nur <strong>YFU</strong> weiter,<br />
sondern wirkt sich auch auf mein<br />
Privatleben und meinen Beruf aus!”<br />
Kristin Salchow,<br />
Kaufmännische Angestellte, Mutter<br />
eines ehemaligen Austauschschülers<br />
Kristin Salchow<br />
Finn Ehlert<br />
Unsere Mitarbeiter<br />
<strong>YFU</strong> bietet in seinen Programmen anspruchsvolle Seminare<br />
zur interkulturellen Bildung und ein enges Netz von<br />
Betreuerinnen und Betreuern. Diese Leistungen sind nur<br />
durch den Einsatz unserer über 1.500 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in ganz Deutschland möglich.<br />
Ein Großteil der Ehrenamtlichen hat selbst Austausch mit<br />
<strong>YFU</strong> erlebt, entweder als Schüler im Ausland oder als Gastfamilie<br />
in Deutschland. Einige dieser Mitarbeiter stellen sich<br />
und ihre Motivation für das Engagement bei <strong>YFU</strong> in dieser<br />
Rubrik vor.<br />
Es gibt viele Möglichkeiten, bei <strong>YFU</strong> aktiv zu werden, und<br />
mindestens genauso viele Gründe, das auch zu tun. Unser<br />
Verein wird von Ehrenamtlichen geleitet, die sich im Vorstand,<br />
im Beirat und in der Regionalversammlung engagieren.<br />
Weiterhin hat <strong>YFU</strong> in 16 Landesgruppen deutschlandweit<br />
ehrenamtliche Ansprechpartner vor Ort. Jeweils eine<br />
Landesvertreterin oder ein Landesvertreter koordiniert –<br />
ebenfalls ehrenamtlich – die Aktivitäten der Landesgruppe.<br />
Durch die Vielzahl von Ehrenamtlichen sind wir in der Lage,<br />
Seminare und Veranstaltungen für interessierte Jugendliche,<br />
Eltern, Gastfamilien und Austauschschüler direkt vor<br />
Ort zu organisieren. Die Teilnehmer an den Treffen profitieren<br />
dabei nicht nur von der Qualifikation und den persönlichen<br />
Erfahrungen der Mitarbeiter, sondern sie spüren, dass<br />
das Engagement von Herzen kommt.<br />
Unterstützt werden unsere Ehrenamtlichen von der Hamburger<br />
<strong>YFU</strong>-Geschäftsstelle, in der unter der Leitung von<br />
Geschäftsführer Knut Möller 30 hauptamtliche Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter beschäftigt sind. Diese leisten professionelle<br />
Betreuung und konzentrieren sich auf die notwendigen<br />
Verwaltungsaufgaben sowie die Kooperation im<br />
internationalen <strong>YFU</strong>-Netzwerk. Außerdem unterstützen sie alle<br />
Teilnehmer und Ehrenamtlichen bei Fragen und Problemen.<br />
Das gute Zusammenspiel einer breiten, engagierten Mitarbeiterbasis<br />
mit einer effektiven Geschäftsstelle ermöglicht<br />
es uns, die Qualität unserer Austauschprogramme aufrecht<br />
zu erhalten.<br />
Dankeschön!<br />
Ein herzliches Dankeschön gilt all denjenigen, die durch ihren<br />
unermüdlichen Einsatz für das hohe Niveau der Arbeit von <strong>YFU</strong><br />
stehen!<br />
15
ENGAGEMENT MACHT UNS STARK – UNSERE MITARBEITER<br />
16<br />
Vorstand 2006<br />
Dr. Nils Oldenburg 1. Vorsitzender Alsbach-Hähnlein<br />
Marcus von Garßen Stellvertr. Vorsitz. Helsinki/Finnland<br />
Joachim Braasch Schatzmeister Kuala Lumpur/<br />
Malaysia<br />
Michael Seberich 1. Beisitzer Gütersloh<br />
Dr. Hans-Holger Herrnfeld 2. Beisitzer Berlin<br />
Beirat 2006<br />
Julia Brehm Stuttgart<br />
Stephan Eichler München<br />
Sebastian Fetköter Ravensburg<br />
Dr. Cornelius Görres München<br />
Claudia Haas Tübingen<br />
Susanne Himstedt Berlin<br />
Corina Hoffmann Berlin<br />
Dr. Stefan Klein Düsseldorf<br />
Teje Konrad Bremen<br />
Elmar Lammerskitten Steinheim a. d. Murr<br />
Ernst Lüders Schneverdingen<br />
Gebhard Mohr Holzkirchen<br />
Knut Möller Hamburg<br />
Kai Mönkedieck Osnabrück<br />
(Sprecher der Regionalversammlung)<br />
Johannes Oerter Friedrichshafen<br />
Oliver Plessow Münster<br />
Martin Schlieker Bonn<br />
Christian Vogel Leipzig<br />
Karin Zahlten Ahrensburg<br />
Ulrich Zahlten (Ehrenvorsitzender) Ahrensburg<br />
Landesvertreter 2006 Landesgruppe<br />
Melmun Bajarchuu Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarl.<br />
Christopher Daniels Hamburg<br />
Nils-Christian Bormann Westfalen<br />
Judith Bretthauer Bayern<br />
Michael Jantzen Bremen<br />
Daniel Bloemers Niedersachsen/Hannover<br />
Gunnar Groß Schleswig-Holstein<br />
Corina Hoffmann Brandenburg<br />
Désirée Gromilovich Berlin<br />
Hanna Dumont Rheinland<br />
Kai Mönkedieck Niedersachsen/Oldenburg<br />
Stephanie Werth Sachsen-Anhalt<br />
Oskar Pfeifroth Baden-Württemberg<br />
Claudia Wloch Sachsen<br />
Mariella Scheer Mecklenburg-Vorpommern<br />
Juliane Kaden Thüringen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
Neue Impulse<br />
bekommen<br />
„Warum ich mich bei <strong>YFU</strong> engagiere?<br />
Es macht mir einfach irre viel<br />
Spaß, mit anderen interessanten,<br />
engagierten Menschen meine Zeit zu verbringen und dabei<br />
neue Impulse für mich selbst und meine Umgebung zu<br />
bekommen.<br />
Und das beste: Ich kenne jetzt Leute auf der ganzen Welt!”<br />
Valentina Thörner, Studentin (Interkulturelle Kommunikation),<br />
Ecuador 1998/1999<br />
Einsatz und Power<br />
„Ich war nicht mit <strong>YFU</strong> im Austausch, bin aber trotzdem<br />
überzeugter <strong>YFU</strong>ler. Warum? Weil ich erlebt habe, was man<br />
bewegen kann, wenn viele motivierte Leute gemeinsam ein<br />
Ziel verfolgen.<br />
Das fünftägige Young Europeans' Seminar (YES) mit vierhundert<br />
Teilnehmern und vielen Workshops mit all der<br />
nötigen Logistik allein mit ehrenamtlichen Helfern zu organisieren,<br />
war eine faszinierende Erfahrung. Und ich sehe,<br />
dass dieses Engagement auch den Schüleraustausch mit<br />
<strong>YFU</strong> so einzigartig macht.<br />
Der Einsatz und die Power der vielen Ehrenamtlichen bei<br />
Auswahlen, Seminaren und in der gesamten Betreuung –<br />
das ist die große Stärke des Vereins.”<br />
Ronnie Koch, Journalist<br />
Valentina Thörner<br />
Ronnie Koch
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
„Ich will noch nicht nach Hause fahren, weil ich mich jetzt<br />
hier wie zu Hause fühle!”<br />
Alissa Morson aus den USA, 2005/2006 in Deutschland<br />
Christin Liedtke und Familie<br />
Lebensfreude<br />
und Perspektiven<br />
Colored Glasses –<br />
Toleranzworkshops<br />
„Mein Austauschjahr mit <strong>YFU</strong> hat meinem<br />
Leben eine so aufregende Richtung<br />
gegeben, dass ich dieses Gefühl<br />
gerne weitervermitteln möchte. Eines<br />
Tages, hoffe ich, sind auch unsere Kinder<br />
für so ein Abenteuer offen.<br />
Es ist schön zu sehen, was speziell junge Menschen alles erreichen können<br />
und welche Kräfte durch die Erfahrungen eines Austauschjahrs<br />
mobilisiert werden. <strong>YFU</strong> – danke und macht weiter so! In mir wird nun<br />
immer die Sehnsucht nach der Ferne bestehen ...”<br />
Christin Liedtke, Kaufmännische Assistentin und Mutter von zwei<br />
Söhnen, USA 1994/1995<br />
„Colored Glasses” steht für Toleranzworkshops in Schulklassen, ein Projekt von<br />
<strong>YFU</strong>-Ehrenamtlichen und ein weiteres Beispiel dafür, wie sich unsere Ehemaligen<br />
in der Gesellschaft engagieren. Das Projekt lief auch im vergangenen Jahr<br />
sehr erfolgreich und wurde unter anderem von der „Aktion Mensch” gefördert.<br />
Die gefärbte Brille steht symbolisch für die kulturelle Prägung durch die eigene<br />
Kultur. Diese Prägung geschieht unbewusst durch alle Elemente der Gesellschaft<br />
und so betrachtet jeder Mensch seine Umwelt zunächst „einfarbig” – aus<br />
einer Perspektive. In den interaktiven Workshops an Schulen zeigt „Colored Glasses”<br />
den Teilnehmern eine zweite Perspektive auf.<br />
Durch die „Werkzeuge” Toleranz, Akzeptanz und Offenheit entwickeln die Teilnehmer<br />
auch die dritte und wichtigste Perspektive – für Völkerverständigung<br />
und Friedenserziehung.<br />
Mehr über das Projekt im Internet: www.coloredglasses.de<br />
ENGAGEMENT MACHT UNS STARK – UNSERE MITARBEITER<br />
Jubiläumsfeier in Dresden:<br />
Die Landesgruppe Sachsen besteht seit 15 Jahren<br />
15 Jahre Landesgruppe Sachsen<br />
Große Jubiläumsfeier in Dresden<br />
Nach rund einem Jahr Vorbereitungen durch ein engagiertes<br />
Team ehrenamtlicher Mitarbeiter feierte die Landesgruppe<br />
Sachsen ihr 15-jähriges Jubiläum. Etwa 170<br />
ehemalige Austauschschüler, Gastfamilien, PPP-Abgeordnete<br />
und weitere prominente Gäste aus Sachsen versammelten<br />
sich am 19. November 2005 im Romain-Rolland-<br />
Gymnasium in Dresden.<br />
Der Abend begann mit einer musikalischen Weltreise.<br />
Darauf folgten mehrere inspirierende Reden: Der Ministerpräsident<br />
von Sachsen, Prof. Dr. Georg Milbradt, eröffnete<br />
– auch als ehemaliger Gastvater und Vater eines Austauschschülers<br />
– die Veranstaltung. Es folgten Worte von<br />
Dr. Beate Lindemann und Dr. Walther Leisler Kiep von der<br />
Atlantik-Brücke e.V., und von <strong>YFU</strong> sprachen der <strong>YFU</strong>-Ehrenvorsitzende<br />
Ulrich Zahlten, die Landesvertreterin aus<br />
Sachsen Claudia Wloch und abschließend der Vorsitzende<br />
Dr. Nils Oldenburg.<br />
Der Abend war die perfekte Gelegenheit für ein Wiedersehen<br />
mit alten Freunden und für ein Kennenlernen von<br />
neuen Bekannten. Nach dem offiziellen Teil wurde bis<br />
spät in Nacht gefeiert.<br />
Spaß im Workshop: Bei „Colored Glasses”<br />
steht Toleranz im Mittelpunkt<br />
17
STIPENDIEN – CHANCEN FÜR ALLE<br />
Stipendien<br />
Unsere „Eric Simon”-Stipendiaten<br />
Carlos Carrillo und Yadin Duran aus Venezuela, Maira Montoya aus Argentinien,<br />
Walmor Oliveira aus Brasilien, Marcia Tuya Martinez aus Uruguay und Javier<br />
Urbina aus Ecuador sind die diesjährigen „Eric Simon”-Stipendiaten. Sie werden<br />
das Schuljahr 2006/2007 in deutschen Gastfamilien verbringen und sind<br />
überglücklich über diese Chance!<br />
Marcia ist eine sehr motivierte und vielseitig interessierte<br />
Schülerin. Sie wünscht sich seit langer Zeit, an einem Marcia Tuya Martinez<br />
Austauschprogramm teilzunehmen und freut sich<br />
besonders darauf, vieles über die deutsche Kultur zu erfahren und sich mit<br />
den Menschen hier auszutauschen. Sie hofft, durch gegenseitige Verständigung<br />
die Welt ein bisschen besser zu machen.<br />
Auch für Carlos bedeutet dieses Jahr etwas ganz besonderes:<br />
„When my teacher came up to me to explain<br />
about the Eric Simon Scholarship … I cannot describe to<br />
Carlos Carrillo<br />
you how excited I was. Just to imagine a country like Germany,<br />
the industrial power of Europe! I would love to live the German culture …<br />
'Dankeschön' for letting my thoughts fly high and very far.”<br />
Javiers Familie in Ecuador hat in den letzten Jahren vier <strong>YFU</strong>-Schülern aus aller<br />
Welt ein Zuhause gegeben. Inspiriert durch diese Erlebnisse kann Javier nun<br />
seine eigenen Austauscherfahrungen bei uns in Deutschland machen.<br />
18<br />
Chancen für alle<br />
ÜDank an unsere Spender und Förderer<br />
Über 990.000 Euro als Stipendien haben wir im Programmjahr<br />
2005/2006 an deutsche und ausländische<br />
Jugendliche vergeben. 680.000 Euro fielen dabei auf Stipendien<br />
für Schülerinnen und Schüler aus Deutschland.<br />
Ausländischen Jugendlichen, die ein Jahr in Deutschland<br />
verbrachten, kamen 310.000 Euro zugute. Vor allem unseren<br />
treuen Freunden und Förderern gilt der herzliche Dank<br />
unserer Stipendiaten und ihrer Eltern!<br />
Ein besonderer Förderschwerpunkt des <strong>YFU</strong>-Stipendienfonds<br />
lag in diesem Programmjahr auf der Unterstützung<br />
von Schülerinnen und Schülern aus Lateinamerika. Die vorweihnachtliche<br />
Spendenaktion für den „Eric Simon Scholarship<br />
Fund” erlaubte die Vergabe von sechs Teilstipendien an<br />
Jugendliche aus mittel- und südamerikanischen Ländern<br />
(siehe Kasten).<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
Seit Mitte 2005 kooperiert <strong>YFU</strong> mit einem der größten Unternehmen<br />
Deutschlands, Deutsche Post World Net (siehe Seite<br />
5). Wir freuen uns sehr darüber, dass das Interesse der<br />
Wirtschaft am internationalen Jugendaustausch wächst. Als<br />
Qualitätsanbieter im Schüleraustausch ist <strong>YFU</strong> den komplexen<br />
Ansprüchen dieser Zusammenarbeit gewachsen und<br />
kann auf die Anforderungen von Unternehmen zuverlässig<br />
und flexibel reagieren.<br />
Ein weiterer wichtiger Fokus unserer Fundraising-Aktivitäten<br />
lag auch im Schuljahr 2005/2006 auf der Festigung bestehender<br />
und dem Aufbau weiterer neuer Kooperationen mit<br />
Stiftungen und Unternehmen in Deutschland. Dazu nahmen<br />
Anfang Juni 2006 über 60 deutsche und ausländische Stipendiaten<br />
am dritten bundesweiten <strong>YFU</strong>-Stipendiatenkongress<br />
in Berlin teil. Die Jugendlichen besuchten ihre Förderer,<br />
lernten sie in persönlichen Gesprächen kennen und diskutierten<br />
über ihre Erfahrungen im Austauschjahr.<br />
Javier Urbina<br />
Über den Fonds<br />
Der „Eric Simon Scholarship Fund”<br />
wurde als Fortführung des „Eric<br />
Simon-Stipendiums” im Jahr 2005<br />
von <strong>YFU</strong> Deutschland ins Leben<br />
gerufen. Er wird jährlich aus Spenden<br />
von unseren privaten Förderern<br />
und aus Vereinsmitteln aufgefüllt.<br />
Mit seinem Namen würdigt der<br />
Fonds das Engagement von Dr. Eric<br />
Simon, einem deutsch-jüdischen<br />
Arzt, der 1933 nach Uruguay floh.<br />
Dort gründete er 1960 <strong>YFU</strong> Uruguay<br />
und übernahm eine zentrale Rolle<br />
beim Aufbau weiterer Partnerorganisationen<br />
in Lateinamerika.
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
Unser besonderer Dank für die Vergabe von Stipendien an<br />
deutsche und ausländische Austauschschüler geht in diesem<br />
Programmjahr an folgende Stiftungen und Unternehmen:<br />
Stiftungen<br />
• Bürgerstiftung Leverkusen<br />
• Fonds „Erinnerung und Zukunft” der Stiftung „Erinnerung,<br />
Verantwortung und Zukunft”<br />
• Lions Club Dresden e.V.<br />
• Programm „Young Leaders Fellowship” der Atlantik-Brücke e.V.<br />
• Stiftung West-Östliche Begegnungen<br />
• <strong>YFU</strong>-Stiftung<br />
Unternehmen<br />
• Aumüller Druck KG Regensburg<br />
• BMW Group<br />
• Deutsche Post World Net<br />
• Johnson & Johnson / Ethicon GmbH<br />
• Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH<br />
• Philip Morris GmbH<br />
• Skylink Travelhouse GmbH<br />
Der gesellschaftliche Nutzen interkultureller Bildungsarbeit<br />
wird durch die zunehmende Förderung unserer Arbeit von<br />
Stiftungen deutlich. Die Robert Bosch Stiftung und die Stiftung<br />
„Erinnerung, Verantwortung und Zukunft” unterstützten<br />
im Jahr 2006 das Young Europeans' Seminar (YES) (siehe<br />
Kasten). Ein weiteres <strong>YFU</strong>-Projekt, „Colored Glasses –<br />
Toleranzworkshops für Schulklassen” (siehe Seite 17), wurde<br />
im Rahmen des Wettbewerbs „demokratie leben” der<br />
NRW-Landeszentrale für Politische Bildung mit einem Preisgeld<br />
in Höhe von 3.000 Euro ausgezeichnet.<br />
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen unseren Förderern<br />
für das Vertrauen in unsere Arbeit, für den Glauben an die<br />
Langzeitwirkung von Schüleraustausch als einen Weg der<br />
Verständigung zwischen Menschen verschiedener Nationalitäten,<br />
und vor allem für die großzügige Unterstützung unserer<br />
Austauschschüler und ihrer Familien!<br />
STIPENDIEN – CHANCEN FÜR ALLE<br />
Elisabeth Müller<br />
„Hallo <strong>YFU</strong>!<br />
Ich bin Elisabeth Müller und war<br />
2005/2006 im Austauschjahr in<br />
Ecuador. Es war einfach das beste Jahr meines Lebens<br />
und ich werde es nie vergessen! Ich habe viele wunderbare<br />
Erfahrungen machen dürfen und viele tiefe<br />
Freundschaften schließen können, wofür ich sehr<br />
dankbar bin.<br />
Das alles wäre aber nicht ohne euer Teilstipendium<br />
möglich gewesen! Deshalb wollte ich mich noch einmal<br />
bei euch bedanken, dass ihr mir mein Austauschjahr<br />
ermöglicht habt. Vielen vielen Dank! …<br />
Liebste Grüße<br />
Elisabeth”<br />
Stiftungen unterstützen<br />
das YES 2006<br />
Die Robert Bosch Stiftung hat unseren Förderantrag für das<br />
„Young Europeans' Seminar” (YES) in voller Höhe bewilligt.<br />
Die Stiftung stellte 2006 erstmalig 15.000 Euro für die<br />
Organisation des Europa-Seminars zur Verfügung. Darüber<br />
hinaus freuen wir uns sehr über die großzügige Unterstützung<br />
des Fonds „Erinnerung und Zukunft” der Stiftung<br />
„Erinnerung, Verantwortung und Zukunft”, die die Seminarkosten<br />
für achtzehn eigene Stipendiatinnen und Stipendiaten<br />
aus und in Mittel- und Osteuropa übernimmt und ebenfalls<br />
eine Zuwendung für die Organisation des Seminars in<br />
Höhe von bis zu 5.400 Euro bewilligt hat.<br />
„Das große Interesse an diesem Projekt und die bereitwillige<br />
Unterstützung unserer Austauschschülerinnen und -<br />
schüler haben alle unsere Erwartungen übertroffen,” sagt<br />
Michael Seberich, Vorstandsmitglied von <strong>YFU</strong>, der die<br />
Ansprache der Förderer für dieses Projekt initiiert hat. „Wir<br />
hoffen, dass wir auch in Zukunft alle Förderer davon überzeugen<br />
können, dass diese Begegnung direkt zu der Etablierung<br />
eines neuen europäischen Bewusstseins beiträgt<br />
und Jugendlichen eine Möglichkeit bietet, gemeinsam und<br />
kreativ die Zukunft Europas zu gestalten.”<br />
19
<strong>YFU</strong> ZIEHT BILANZ – DAS WIRTSCHAFTSJAHR 2005<br />
<strong>YFU</strong> zieht Bilanz<br />
20<br />
Wir freuen uns, dass sich im Jahr 2005 der Trend der<br />
beiden Vorjahre fortgesetzt hat und unser Verein sich wirtschaftlich<br />
weiter stabilisieren konnte. Wir haben die von uns<br />
angebotenen Programme wieder kostendeckend durchgeführt.<br />
Zudem konnte <strong>YFU</strong> Deutschland Rücklagen für die Folgejahre<br />
bilden, die dazu beitragen, unserer Arbeit eine langfristige<br />
Perspektive zu sichern.<br />
Die besondere Herausforderung unserer wirtschaftlichen<br />
Entscheidungen besteht darin, dass wir bei der Ausschreibung<br />
unserer Programme den Eltern der Bewerber einen<br />
Festbetrag als von ihnen zu leistenden Kostenbeitrag zusichern.<br />
Bedingt durch die lange Bewerbungs- und Vorbereitungsphase<br />
der Programmteilnehmer muss dies mit einem<br />
Vorlauf von mehr als 18 Monaten geschehen. Zu diesem<br />
Zeitpunkt sind allerdings wesentliche Kostenfaktoren noch<br />
nicht endgültig bekannt, etwa die Zahl der Programmteilnehmer<br />
und die allgemeine Kostenentwicklung – hier vor allem<br />
die Entwicklung der Flugpreise und der in Fremdwährung<br />
abzurechnenden Programmteile. Dies zwingt uns dazu, uns<br />
durch Eigenmittel und Rücklagen für unerwartet ungünstige<br />
Entwicklungen abzusichern.<br />
Der Anstieg der Einnahmen für das Programmjahr<br />
2005/2006 um fast 12 Prozent basiert im Wesentlichen auf<br />
der Ausweitung unserer Programme durch die erneut<br />
gewachsene Zahl der Programmteilnehmer sowohl im Entsende-<br />
als auch im Aufnahmeprogramm. Darüber hinaus<br />
konnten wir eine Zuwendung der <strong>YFU</strong>-Stiftung in Höhe von<br />
225.000 Euro als Stipendien an ostdeutsche und US-amerikanische<br />
Programmteilnehmer ausschütten. Hinzu kamen<br />
einmalige Einnahmen wie der Verkauf unseres Tagungshauses<br />
in Nienwohld.<br />
„Sei nicht traurig, dass es vorbei ist – sei froh, dass du es<br />
erleben durftest!”<br />
Yevgenija Inozemtseva aus der Ukraine, Stipendiatin des<br />
Fonds „Erinnerung und Zukunft”, 2005/2006 in Deutschland<br />
Das Wirtschaftsjahr 2005<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
<strong>YFU</strong> verbindet: Internationale Freundinnen<br />
Auf der Ausgabenseite sind die Aufwendungen für unsere<br />
Programmarbeit überproportional zum Wachstum der Teilnehmerzahlen<br />
gestiegen. Dies ist vor allem auf die erheblich<br />
erhöhten Kosten für Gruppenflüge und die hohen Flughafengebühren<br />
aufgrund der sich ständig verschärfenden Sicherheitsbestimmungen<br />
zurückzuführen – eine Entwicklung, die<br />
sich auch im Jahr 2006 fortgesetzt hat.<br />
Die großzügige Unterstützung durch unsere Spender und<br />
Förderer machte es zudem möglich, im Jahr 2005 fast 50<br />
Prozent mehr Mittel für Stipendien auszuschütten als im Vorjahr.<br />
Zusätzlich konnten wir die zweckgebundene Rücklage<br />
für Stipendien zum Ende 2005 aufstocken. Hier stand jetzt<br />
zu Beginn des Programmjahres 2006/2007ein Stipendienfonds<br />
in Höhe der Mittel eines Durchschnittsjahres zur Verfügung.<br />
Mit diesem Verfahren stellen wir sicher, dass auch<br />
in Jahren von überraschenden, nicht planbaren Kostensteigerungen<br />
bedürftige deutsche und ausländische Programmteilnehmer<br />
die nötige Förderung erhalten werden.<br />
Meine neue Heimat: Gastfamilien sind unbezahlbar
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
Aktiva<br />
A.Anlagevermögen<br />
2005 2004<br />
1. Immaterielle Vermögensgegenstände 22.864 23.448<br />
2. Betriebs- und Geschäftsausstattung 78.856 69.923<br />
3. Tagungshaus Nienwohld 0 93.572<br />
Summe 101.720 186.943<br />
B.Umlaufvermögen<br />
1. Forderungen aus Leistungen 334.002 284.189<br />
2. Sonstige Vermögensgegenstände 168.377 203.627<br />
3. Wertpapiere<br />
Jochen Brodbeck<br />
313.828 307.846<br />
4. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten<br />
3.193.257 2.592.713<br />
(1)<br />
Summe 4.009.464 3.388.375<br />
C.Rechnungsabgrenzungsposten 30.121 22.770<br />
Summe Aktiva 4.141.305 3.598.088<br />
(1) inkl. Anzahlungen für das folgende Programmjahr<br />
Bilanz zum 31.12.2005 (in Euro)<br />
<strong>YFU</strong> ZIEHT BILANZ – DAS WIRTSCHAFTSJAHR 2005<br />
Passiva<br />
A.Eigenkapital<br />
2005 2004<br />
1. Anfangskapital 544.987 356.717<br />
2. Überschuss / Unterdeckung 306.004 188.270<br />
Summe 850.991 544.987<br />
B.Rücklagen<br />
1. Zweckgebundene Rücklagen 1.150.000 550.000<br />
C. Rückstellungen<br />
1. Rückstellungen für Programmdurchführungen 868.156 798.674<br />
2. Sonstige Rückstellungen 229.726 286.385<br />
Summe 1.097.882 1.085.059<br />
D.Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten aus Leistungen und Lieferung 43.882 72.843<br />
2. Sonstige Verbindlichkeiten 128.439 231.178<br />
Summe 172.321 304.021<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten (1) 870.111 1.114.021<br />
Summe Passiva 4.141.305 3.598.088<br />
Gewinn- und Verlustrechnung (in Euro)<br />
2005 2004<br />
Einnahmen aus Programmdurchführung 8.828.306 8.221.697<br />
Spenden und Zuwendungen 412.627 200.619<br />
Mitgliedsbeiträge 57.442 55.773<br />
Sonstige betriebliche Erträge 540.892 319.643<br />
Einnahmen Gesamt 9.839.267 100% 8.797.732<br />
Aufwendungen für Programme 5.741.884 5.284.074<br />
Stipendien 991.495 664.867<br />
Sonderveranstaltungen 138.495 111.838<br />
Programmausgaben 6.871.874 70% 6.060.779<br />
Gemeinkosten 2.061.388 21% 2.148.683<br />
Rücklagen für Stipendienprogramme<br />
Rücklagen für Entwicklungsprojekte Asien/<br />
450.000 250.000<br />
Osteuropa 150.000 150.000<br />
Rücklagen 600.000 6% 400.000<br />
Jahresüberschuss 306.005 3% 188.270<br />
100%<br />
69%<br />
24%<br />
5%<br />
2%<br />
21
<strong>YFU</strong> WIRD 50! – JUBILÄUM 2007<br />
<strong>YFU</strong> wird 50!<br />
Y<br />
22<br />
Jubiläum 2007<br />
<strong>YFU</strong> Deutschland feiert im Jahr 2007 sein 50-jähriges<br />
Bestehen! 50 Jahre <strong>YFU</strong> – das bedeutet 50 Jahre Schüleraustausch,<br />
50 Jahre internationale Freundschaften und<br />
50 Jahre Vereinsgeschichte.<br />
In diesem halben Jahrhundert haben rund 45.000 Jugendliche<br />
an einem Programm von <strong>YFU</strong> teilgenommen. Vom binationalen<br />
Austausch zwischen Deutschland und den USA hat<br />
sich <strong>YFU</strong> zu einer weltweit agierenden Organisation mit Partnern<br />
in über 50 Ländern entwickelt. All das wollen wir<br />
anlässlich unseres Jubiläums mit allen, die zum Verein gehören,<br />
würdigen und feiern.<br />
Motto: „In der Welt zu Hause”<br />
Über 60 Ehrenamtliche in der Projektgruppe Jubiläum<br />
haben das Jahr 2006 genutzt, um die Feierlichkeiten zu planen.<br />
Unter dem Motto „In der Welt zu Hause - 50 Jahre <strong>YFU</strong>”<br />
wollen wir unseren Verein hochleben lassen. Dies soll während<br />
des ganzen Jahres 2007 in verschiedenen größeren<br />
und kleineren, lokalen und zentralen Veranstaltungen<br />
geschehen (siehe Kasten). Über die Vorbereitungen und die<br />
Veranstaltungen informiert unsere Jubiläums-Internetseite:<br />
www.50jahre.yfu.de<br />
Festtag in Hamburg: 22. September 2007<br />
Der Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten wird vom<br />
20. bis 23. September 2007 in Hamburg stattfinden. Im<br />
Rahmen einer dreitägigen Veranstaltung mit Workshops,<br />
Diskussionsrunden und Vorträgen wird ein großer Festtag<br />
am Samstag, dem 22. September 2007, in den Räumen der<br />
Handelskammer Hamburg stattfinden. Vor allem an diesem<br />
Tag soll ein besonderes Augenmerk auf den vielen Menschen<br />
liegen, die <strong>YFU</strong> nahe stehen – denn sie haben durch<br />
ihr Interesse, ihr Engagement und ihre Teilnahme an einem<br />
Austauschprogramm <strong>YFU</strong> geprägt und die Entwicklungen<br />
des Vereins möglich gemacht.<br />
Die Vorbereitungen laufen:<br />
Über 60 ehrenamtliche Mitarbeiter<br />
planen das <strong>YFU</strong>-Jubiläum<br />
Höhepunkte: Festakt und Ball<br />
Auf die Plätze, fertig, los!<br />
Die <strong>YFU</strong>-Jubiläumsstaffel<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
Der Festtag wird mit einem Festakt beginnen, zu dem<br />
wir bis zu 1.000 Gäste aus allen Bereichen des Vereins<br />
erwarten. Den krönenden Abschluss des Tages bildet ein<br />
Ball, der einen unvergesslich schönen Tag feierlich<br />
abschließen wird.<br />
Wir laden alle Ehemaligen, alle Freunde und alle Förderer<br />
von <strong>YFU</strong> ganz herzlich ein, das 50-jährige Jubiläum<br />
mit uns zu feiern!<br />
Handelskammer Hamburg:<br />
Hier werden wir 50 Jahre <strong>YFU</strong> feiern!<br />
Unser Jubiläum soll natürlich nicht nur in Hamburg, sondern<br />
auch in allen Landesgruppen gefeiert werden – eben dort, wo<br />
<strong>YFU</strong>ler zu Hause sind. Ab März 2007 soll die Staffeltour sechs<br />
Monate von Landesgruppe zu Landesgruppe ziehen. In dieser<br />
Zeit wollen wir den Ehrenamtlichen und auch den Schulen vor<br />
Ort dafür danken, dass sie sich mit <strong>YFU</strong> für interkulturelle Verständigung<br />
engagieren.<br />
Auf dem Weg durch ganz Deutschland möchten wir gleichzeitig<br />
auch auf die Arbeit von <strong>YFU</strong> aufmerksam machen. Die Staffeltour<br />
bietet eine Chance, Schüleraustausch bekannt zu machen,<br />
die wir nutzen wollen – für 50 weitere Jahre „YOUTH FOR UNDER-<br />
STANDING”!
<strong>Jahresbericht</strong> 2005/2006<br />
Anzahl der Austauschschüler 2005/2006 von <strong>YFU</strong> Deutschland<br />
Entsendeprogramm (EP) gesamt: 1244<br />
Aufnahmeprogramm (AP) gesamt: 468<br />
LAND EP AP<br />
Kanada 2 0<br />
USA 867 40<br />
USA PPP* 60 50<br />
Argentinien 16 2<br />
Brasilien 28 29<br />
Chile 14 9<br />
Ecuador 19 30<br />
Kolumbien 0 6<br />
Mexiko 10 17<br />
Uruguay 23 2<br />
Venezuela 4 3<br />
LAND EP AP<br />
Aserbaidschan 0 1<br />
Belgien 5 2<br />
Bulgarien 4 13<br />
Dänemark 7 2<br />
Estland 9 24<br />
Finnland 38 18<br />
Frankreich 4 5<br />
Georgien 0 14<br />
Kroatien 2 2<br />
Lettland 13 8<br />
Litauen 4 8<br />
Moldawien 0 20<br />
* Parlamentarisches Patenschafts-Programm<br />
<strong>YFU</strong>-WELT – DER AUSTAUSCHJAHRGANG 2005/2006 IN ZAHLEN<br />
LAND EP AP<br />
Niederlande 6 0<br />
Norwegen 20 3<br />
Polen 11 11<br />
Rumänien 2 21<br />
Russland 0 2<br />
Schweden 10 1<br />
Schweiz 3 14<br />
Slowakei 0 4<br />
Ukraine 1 3<br />
Ungarn 11 6<br />
Weißrussland 0 1<br />
LAND EP AP<br />
Australien 5 8<br />
Neuseeland 3 0<br />
Südafrika 12 8<br />
„Jeder Austauschschüler ist ein kleiner<br />
'Weltverbesserer' und trägt eine große<br />
Verantwortung.”<br />
Nikolay Avdzhiyski aus Bulgarien,<br />
2005/2006 in Deutschland<br />
LAND EP AP<br />
China 7 41<br />
Indien 2 4<br />
Japan 16 23<br />
Kasachstan 0 1<br />
Mongolei 0 5<br />
Philippinen 0 1<br />
Thailand 6 6<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Deutsches YOUTH FOR UNDERSTANDING Komitee e.V. (<strong>YFU</strong>)<br />
Averhoffstr. 10 • 22085 Hamburg<br />
Redaktion: Annina Duchardt, Andre Haberzeth<br />
Gestaltung und Satz: www.nordzone-grafik.de<br />
Druck: Aumüller Druck KG, Regensburg<br />
Gedruckt auf 100% chlorfrei gebleichtem Papier aus nachhaltiger Produktion.<br />
© <strong>YFU</strong> November 2006
Deutsches YOUTH FOR UNDERSTANDING Komitee e.V.<br />
Träger der freien Jugendhilfe – Gemeinnütziger Verein<br />
Postanschrift: Postfach 76 21 67<br />
22069 Hamburg<br />
Geschäftsstelle: Averhoffstraße 10<br />
22085 Hamburg<br />
Tel.: (040) 22 70 02 -0<br />
Fax: (040) 22 70 02 -27<br />
E-Mail: info@yfu.de<br />
Internet: www.yfu.de<br />
Spendenkonto: Konto-Nummer 09 080 302 01<br />
Dresdner Bank (BLZ 200 800 00)