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Unsere Austauschprogramme 2007/2008! - YFU

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<strong>YFU</strong> aktuell Frühjahr/Sommer 2006<br />

Schüleraustausch<br />

– Internationale<br />

Freundschaften<br />

schließen<br />

Dr. Nils Oldenburg<br />

"Die Welt zu Gast bei Freunden!"<br />

Der Slogan der FIFA-Weltmeisterschaft<br />

2006 passt auch zu <strong>YFU</strong> – und das nicht nur<br />

für einige Wochen, sondern seit bald 50 Jahren.<br />

Im Austauschjahr schließen Menschen<br />

unterschiedlicher Herkunft internationale<br />

Freundschaften, die oft ein Leben lang halten.<br />

Ich selbst habe immer noch Kontakt zu meiner<br />

Gastfamilie in Nashville, Tennessee, bei<br />

der ich das Schuljahr 1986/1987 verbringen<br />

durfte.<br />

Eine neue Generation von Austauschschülern<br />

wird im Frühjahr 2006 auf unseren einwöchigen<br />

Tagungen von <strong>YFU</strong>-Ehemaligen auf ihren<br />

Auslandsaufenthalt im Schuljahr 2006/<strong>2007</strong><br />

vorbereitet. Gleichzeitig können sich 15- bis<br />

18-jährige Schülerinnen und Schüler ab April<br />

2006 für das Programmjahr <strong>2007</strong>/<strong>2008</strong> melden<br />

und sich für insgesamt 40 Länder bewerben,<br />

darunter wieder für Russland, die Slowakei<br />

und Tschechien sowie erstmalig für die<br />

Mongolei, Südkorea und die Türkei (siehe<br />

Seite 3).<br />

Mit der Ausschreibung von zehn Vollstipendien<br />

für Mittel- und Osteuropa hoffen wir, mehr<br />

Jugendliche für einen Aufenthalt in diesem<br />

aufstrebenden Teil Europas zu begeistern. Wie<br />

jedes Jahr stellen wir außerdem auch für<br />

<strong>2007</strong>/<strong>2008</strong> wieder zahlreiche Teilstipendien<br />

im Gesamtumfang von mehr als 650.000 Euro<br />

zur Verfügung. Damit möchten wir es allen<br />

geeigneten und motivierten jungen Menschen<br />

– unabhängig von deren finanzieller Situation<br />

– ermöglichen, ein Austauschjahr zu<br />

erleben.<br />

Während es beim Fußball nur einen Sieger<br />

geben kann, sind im Schüleraustausch alle<br />

Beteiligten Gewinner!<br />

Dr. Nils Oldenburg<br />

Erster Vorsitzender<br />

INFORMATIONEN FÜR LEHRER, GASTFAMILIEN UND ELTERN<br />

Jetzt bewerben:<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Austauschprogramme</strong> <strong>2007</strong>/<strong>2008</strong>!<br />

Zehn Vollstipendien<br />

für ein Austauschjahr in Osteuropa<br />

Moldawien? Rumänien? Polen? Viele unserer mittel- und<br />

osteuropäischen Nachbarländer sind Jugendlichen in<br />

Deutschland trotz ihrer geographischen Nähe fast völlig<br />

unbekannt. <strong>YFU</strong> hat sich zum Ziel gesetzt, den Austausch<br />

mit diesen Ländern kontinuierlich weiter zu ent- <strong>YFU</strong>-Austauschschülerinnen in Polen<br />

wickeln. Um mehr Interesse an der Region "jenseits des<br />

Westens" zu wecken, vergeben wir im Schuljahr <strong>2007</strong>/<strong>2008</strong> insgesamt zehn Vollstipendien<br />

für ein Austauschjahr in Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Moldawien, Polen,<br />

Rumänien, Russland, Slowakei, Tschechien, der Ukraine oder Ungarn.<br />

Jugendliche, die sich für ein <strong>YFU</strong>-Vollstipendium interessieren, bewerben sich mit den regulären<br />

Bewerbungsunterlagen und schreiben zusätzlich einen Aufsatz. Darin stellen sie ihre<br />

Motivation und ihre besondere Eignung dar, als Austauschschüler ein Jahr in dem jeweiligen<br />

Land zu verbringen. Nach einem Auswahlgespräch entscheidet unser Stipendienausschuss<br />

über die Vergabe der zehn Vollstipendien.<br />

Daneben vergibt <strong>YFU</strong> jedes Jahr mehr als 200 Teilstipendien für alle Länder an Jugendliche<br />

aus finanziell benachteiligten Familien, denn einer unserer wichtigsten Grundsätze lautet:<br />

Niemand soll aus finanziellen Gründen auf ein Austauschjahr verzichten müssen.<br />

YEP! Youth Exchange Program<br />

Neue Firmenkooperation mit<br />

Deutsche Post World Net<br />

Im Bereich Firmenstipendien hat <strong>YFU</strong> Ende<br />

2005 eine neue Kooperation geschlossen.<br />

Unter dem Namen "YEP! Youth Exchange Program"<br />

bietet das Unternehmen Deutsche<br />

Post World Net (DPWN) für Kinder von Mitarbeitern<br />

zwei <strong>Austauschprogramme</strong> an: Zum<br />

einen werden Stipendien für das <strong>YFU</strong>-Jahresprogramm<br />

zur Verfügung gestellt, zum anderen<br />

wird das Unternehmen in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>YFU</strong> ein vierwöchiges Sommerprogramm<br />

für 15- bis 18-jährige Jugendliche anbieten.<br />

"Wir freuen uns über das Vertrauen eines großen<br />

internationalen Unternehmens in unsere<br />

Erfahrung im internationalen Jugendaustausch<br />

und sind uns sicher, dass wir den Qualitätsanforderungen<br />

dieser Kooperation entsprechen<br />

können," sagt Knut Möller,<br />

Geschäftsführer von <strong>YFU</strong>. Selbstverständlich<br />

gehören auch interkulturelle Bildungsangebote<br />

wie Vor- und Nachbereitungstreffen sowie<br />

Orientierungsseminare zum YEP!-Angebot. Es<br />

ist geplant, das Programm in den nächsten<br />

Jahren auszuweiten.<br />

Inhalt dieser Ausgabe:<br />

YEP! Youth Exchange Program<br />

Neue Kooperation mit Deutsche Post World Net<br />

Messer und Gabel statt Stäbchen<br />

Asiatische Jugendliche in Deutschland<br />

Neue Länder bei <strong>YFU</strong><br />

Aserbaidschan, Moldawien, Mongolei, Russland,<br />

Slowakei, Südkorea, Tschechien, Türkei<br />

Ein Jahr in Litauen<br />

Erfahrungsbericht eines <strong>YFU</strong>-Austauschschülers<br />

Internationale Konferenz in Polen<br />

15 Jahre deutsch-polnischer Jugendaustausch<br />

Toleranzworkshops für Schulklassen<br />

<strong>YFU</strong>-Ehemalige aktiv bei "Colored Glasses"<br />

III. Stipendiatenkongress in Berlin<br />

"Austauschschüler für Toleranz und Demokratie


Die Welt nach Hause holen<br />

Frühjahr/Sommer 2006<br />

<strong>YFU</strong> aktuell<br />

Ein Austauschjahr<br />

für die ganze Familie<br />

In unseren Partnerländern bereiten sich<br />

zurzeit über 450 Jugendliche auf ein Austauschjahr<br />

in Deutschland vor. Im Sommer<br />

2006 werden sie hierher kommen, um<br />

unsere Kultur, unsere Werte sowie das<br />

Familien-, Schul- und Alltagsleben in<br />

Deutschland kennen zu lernen. Für viele<br />

dieser Austauschschüler sucht <strong>YFU</strong> noch<br />

aufgeschlossene Gastfamilien!<br />

Gastfamilien bekommen für ein Jahr eine<br />

Xiaolong aus China mit seinen Gasteltern neue Tochter oder einen neuen Sohn, eine<br />

neue Schwester oder einen neuen Bruder.<br />

Durch das Zusammenleben mit einer Person aus einem anderen Land lernen sie eine fremde<br />

Kultur viel intensiver kennen als bei einer Urlaubsreise und schließen internationale Freundschaften,<br />

die oftmals ein Leben lang halten. Gastfamilien erleben ihre längst selbstverständlich<br />

gewordenen Gewohnheiten wieder bewusster und sehen die eigene Kultur mit anderen<br />

Augen. Zudem erleben sie das schöne Gefühl, zur persönlichen Entwicklung eines jungen<br />

Menschen beizutragen.<br />

Voraussetzungen für Gastfamilien<br />

Die Teilnehmer unserer Programme sind zwischen 15 und 18 Jahre alt. Sie besuchen in<br />

Deutschland eine öffentliche Schule und nehmen am ganz normalen Alltag teil. Austauschschüler<br />

sind weder Gast noch Au Pair-Hilfe, sondern vollwertige Familienmitglieder mit allen<br />

Rechten und Pflichten.<br />

Von Gastfamilien wird nichts Außergewöhnliches erwartet – sie sollten einfach nur bereit sein,<br />

einem Jugendlichen aus dem Ausland für ein Jahr ein liebevolles Zuhause zu geben. Gastfamilien<br />

müssen dabei keine eigenen Kinder haben. Auch Familien mit allein erziehenden<br />

Elternteilen und beruflich sehr engagierte Eltern beteiligen sich oft an unserem Aufnahmeprogramm.<br />

Persönliche Betreuung und interkulturelle Bildung<br />

<strong>YFU</strong> sieht sich nicht als bloßer Vermittler von Auslandsaufenthalten, sondern für uns gehören<br />

persönliche Betreuung und interkulturelle Bildung mit zum Programm. Allen Austauschschülern<br />

und Gastfamilien steht eine ehrenamtliche Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter während<br />

des gesamten Jahres als Betreuer zur Seite. Wir veranstalten zahlreiche Treffen und Seminare,<br />

bei denen alle am Austausch Beteiligten ihre interkulturellen Erfahrungen reflektieren.<br />

Interessierte Familien können sich bei <strong>YFU</strong> unter Telefon (040) 22 70 02 -0 und im Internet<br />

auf www.yfu.de/gastfamilien unverbindlich informieren. Wir freuen uns auf jede Familie!<br />

Deutsches YOUTH FOR UNDERSTANDING Komitee e.V.<br />

Träger der freien Jugendhilfe – Gemeinnütziger Verein<br />

Postanschrift: Postfach 76 21 67<br />

22069 Hamburg<br />

Geschäftsstelle: Averhoffstraße 10<br />

22085 Hamburg<br />

Tel.: (040) 22 70 02 -0<br />

Fax: (040) 22 70 02 -27<br />

E-Mail: info@yfu.de<br />

Internet: www.yfu.de<br />

Spendenkonto:<br />

Konto-Nummer 09 080 302 01<br />

Dresdner Bank (BLZ 200 800 00)<br />

Ute Schlegel<br />

Messer und Gabel<br />

statt Stäbchen<br />

Asiatische Jugendliche in Deutschland<br />

"Mit Austauschschülern an der Schule lernen<br />

unsere Schüler Toleranz und den Umgang mit Fremden<br />

nicht nur in der Theorie. Im Ethik-Unterricht kann ich durch<br />

Austauscherfahrungen praktische Beispiele aus der ganzen<br />

Welt verwenden!"<br />

Ute Schlegel, Lehrerin für Deutsch, Ethik und Musik in Sachsen-Anhalt<br />

Ab heute Messer und Gabel statt Stäbchen<br />

"Ich danke meiner Gastfamilie, die mich aufgenommen<br />

hat: nicht als Gast, sondern als Teil der<br />

Familie", sagt Ying aus China. Sie lebte als Austauschschülerin<br />

für ein Jahr in Deutschland und<br />

erfüllte sich damit einen großen Traum.<br />

Immer mehr Jugendliche aus asiatischen Ländern<br />

kommen mit <strong>YFU</strong> nach Deutschland. Sie<br />

tauschen beim Essen ihre Stäbchen gegen Messer<br />

und Gabel ein und möchten auch alle anderen<br />

Aspekte unserer Kultur während ihres Austauschjahrs<br />

kennen lernen. Aus Aserbaidschan,<br />

China, Indien, Japan, Kasachstan, der Mongolei,<br />

den Philippinen und Thailand erwarten wir im<br />

Sommer 2006 rund 90 Schülerinnen und Schüler,<br />

für die wir derzeit aufgeschlossene Gastfamilien<br />

suchen. Mehr als 40 dieser Jugendlichen<br />

kommen aus der Volksrepublik China und über<br />

20 aus Japan.<br />

Viele Familien in Deutschland haben noch<br />

Bedenken, einen Jugendlichen aus dem asiatischen<br />

Raum aufzunehmen, weil sie große<br />

Sprachschwierigkeiten befürchten. Aber alle Austauschschüler<br />

ohne Deutschkenntnisse nehmen<br />

an einem vierwöchigen Orientierungs- und<br />

Sprachkurs (OSK) teil, den <strong>YFU</strong> zu Beginn des<br />

Austauschjahres in Deutschland organisiert. Hier<br />

erwerben sie Grundkenntnisse der deutschen<br />

Sprache, die im weiteren Verlauf des Jahres vertieft<br />

werden. Die meisten Jugendlichen können<br />

sich zudem gut auf Englisch verständigen. Nach<br />

unserer Erfahrung ist eine fließende Unterhaltung<br />

auf Deutsch dann spätestens nach drei bis<br />

vier Monaten möglich.


Zu Gast in der Welt<br />

Immer mehr Jugendliche begeistern sich für<br />

die Möglichkeit, ein Schuljahr im Ausland zu<br />

verbringen. Nach wie vor zieht es die meisten<br />

Schülerinnen und Schüler aus Deutschland<br />

in die USA und in andere englischsprachige<br />

Länder. Aber auch für Europa, Lateinamerika<br />

und Asien steigt das Interesse. <strong>YFU</strong> möchte<br />

die Programme im nicht-englischsprachigen<br />

Raum vergrößern und bietet im Schuljahr<br />

<strong>2007</strong>/<strong>2008</strong> ein Austauschjahr in folgenden<br />

40 Ländern an:<br />

Argentinien, Australien, Belgien, Bulgarien,<br />

Brasilien, Chile, China, Dänemark, Ecuador,<br />

Estland, Finnland, Frankreich, Indien, Japan,<br />

Kanada, Kroatien, Lettland, Litauen, Mexiko,<br />

Moldawien, Mongolei, Neuseeland, Niederlande,<br />

Norwegen, Polen, Rumänien, Russland,<br />

Schweden, Schweiz, Slowakei, Südafrika,<br />

Südkorea, Thailand, Tschechien, Türkei,<br />

Ukraine, Ungarn, Uruguay, USA und Venezuela.<br />

Für alle <strong>YFU</strong>-Programme gilt: Die 16- bis 18jährigen<br />

Jugendlichen werden im Zielland für<br />

ein Jahr von Gastfamilien unentgeltlich aufgenommen.<br />

Sie besuchen dort eine allgemeinbildende<br />

Schule und werden vor Ort von<br />

<strong>YFU</strong>-Mitarbeitern persönlich betreut. Besondere<br />

Sprachkenntnisse sind für die Bewerbung<br />

nicht erforderlich (Ausnahme: französischsprachige<br />

Länder).<br />

Vor der Abreise werden die Jugendlichen auf<br />

einer einwöchigen Tagung von ehemaligen<br />

Austauschschülern intensiv auf ihr Auslandsjahr<br />

vorbereitet. Während des Jahres finden<br />

begleitende Seminare und Treffen statt und<br />

nach der Rückkehr bietet <strong>YFU</strong> eine Nachbereitungstagung<br />

an.<br />

Der Kostenbeitrag für das Austauschjahr ist<br />

abhängig vom Zielland. Wegen der Entwicklung<br />

des Dollarkurses und gestiegener Flugpreise<br />

mussten wir die Beiträge für das<br />

Schuljahr <strong>2007</strong>/<strong>2008</strong> leicht erhöhen, so<br />

dass sie nun zwischen 4.100 und 7.750 Euro<br />

liegen. Bei allen unseren Programmen sind<br />

Teilstipendien auf begründeten und belegten<br />

Antrag bei Nachweis finanzieller Bedürftigkeit<br />

möglich, die wir an etwa ein Viertel unserer<br />

Teilnehmer vergeben. <strong>Unsere</strong> Auswahlentscheidung<br />

wird unabhängig von einem solchen<br />

Stipendienantrag getroffen.<br />

Darüber hinaus ist <strong>YFU</strong> auch weiterhin am<br />

Parlamentarischen Patenschafts-Programm<br />

(PPP) beteiligt, in dessen Rahmen Vollstipendien<br />

für ein Jahr in den USA an Jugendliche<br />

aus Deutschland vergeben werden.<br />

Mehr Informationen über die <strong>YFU</strong>-Programme,<br />

Stipendien und zahlreiche Erfahrungsberichte<br />

finden sich auf unserer Internetseite:<br />

www.yfu.de/auslandsjahr<br />

Frühjahr/Sommer 2006<br />

<strong>YFU</strong> aktuell<br />

Neue Länder bei <strong>YFU</strong><br />

Aserbaidschan, Moldawien, Mongolei,<br />

Russland, Slowakei, Südkorea,<br />

Tschechien, Türkei<br />

Als Bildungsorganisation legt <strong>YFU</strong> großen<br />

Wert auf Jugendaustausch mit möglichst<br />

vielen verschiedenen Ländern und Kulturkreisen.<br />

Daher entwickelt unser Verein<br />

laufend weitere Programme und ist weltweit<br />

am Aufbau neuer Partnerorganisationen<br />

beteiligt. Seit Anfang der neunziger<br />

Jahre legen wir dabei einen Schwerpunkt<br />

auf Länder in Mittel-, Südost- und Osteuropa;<br />

ein weiterer Schwerpunkt liegt in den<br />

letzten Jahren auf Asien.<br />

Nachdem 2005 Aserbaidschan und die<br />

Slowakei neu zum <strong>YFU</strong>-Aufnahmeprogramm<br />

hinzugekommen waren, freuen wir<br />

uns nun auf unsere ersten Austauschschüler<br />

aus Tschechien, die ab Sommer<br />

2006 ein Jahr in Deutschland verbringen<br />

werden. So wird unser ehemaliges Programm<br />

mit der Tschechoslowakei durch<br />

zwei neue, voneinander unabhängige Programme<br />

mit Tschechien und der Slowakei<br />

ersetzt. Glücklich sind wir ebenfalls darüber,<br />

dass ab diesem Sommer unsere erste<br />

deutsche Programmteilnehmerin ein Jahr<br />

in Moldawien verbringen wird.<br />

Im Programmjahr <strong>2007</strong>/<strong>2008</strong> bieten wir<br />

neben der Slowakei und Tschechien auch<br />

Russland wieder als Zielland an. Darüber<br />

hinaus können sich deutsche Jugendliche<br />

erstmals für die Mongolei, Südkorea und<br />

die Türkei bewerben. Den Schüleraustausch<br />

mit der Türkei und weiteren islamisch<br />

geprägten Ländern verstehen wir<br />

als eine der wichtigsten Herausforderungen<br />

der Zukunft, der wir uns gemeinsam<br />

mit interessierten Jugendlichen und Gastfamilien<br />

sowie kompetenten Partnern vor<br />

Ort stellen möchten.<br />

Wir hoffen, dass sich viele Jugendliche<br />

aus Deutschland und ebenfalls zahlreiche<br />

Gastfamilien für den Austausch mit unseren<br />

neuen Ländern interessieren!<br />

Petra Walther<br />

Konstantin (zweiter v. l.) mit seinem Gastbruder und<br />

Gastcousin in Litauen<br />

Ein Jahr in Litauen<br />

Erfahrungsbericht<br />

Ein Austauschjahr ist, als würde man für ein<br />

Jahr ein völlig neues Leben ausprobieren –<br />

denn obwohl Litauen und Deutschland gar<br />

nicht einmal so weit entfernt voneinander<br />

liegen, sind es doch zwei unterschiedliche<br />

Kulturen.<br />

Ich wurde hier mit einer unglaublichen<br />

Freundlichkeit empfangen. Vielleicht liegt es<br />

daran, dass ich zur Gruppe der ersten Austauschschüler<br />

gehöre, die mit <strong>YFU</strong> in dieses<br />

Land kommen. Auf jeden Fall sind die Leute<br />

sehr aufgeregt und freuen sich riesig, dass<br />

wir uns entschieden haben, in ihre Heimat<br />

zu kommen. Die erste Frage, die mir gestellt<br />

wird, ist immer die gleiche: "Warum gerade<br />

Litauen?" Ich habe mich für dieses Land entschieden,<br />

weil mich Osteuropa schon immer<br />

sehr interessiert hat. Es ist ein Kindheitstraum,<br />

der in Erfüllung geht!<br />

Es sind die vielen Unterschiede, egal wie<br />

groß oder klein, die das ganze Jahr so interessant<br />

machen. Sicher wäre es einfacher<br />

gewesen, eine andere Sprache in einem<br />

anderen Land zu lernen, da Litauisch nicht<br />

sehr leicht ist – aber ich möchte den Wandel,<br />

den Litauen gerade durchläuft, nicht<br />

missen. Jeden Tag verändert sich etwas und<br />

man kann der Wirtschaft wie Sonnenblumen<br />

beim Wachsen zusehen. Für ein Kind,<br />

das wie ich aus dem zurzeit von Konjunkturflauten<br />

geprägten Deutschland kommt,<br />

ist das eine neue Erfahrung – und die hätte<br />

ich in Frankreich oder Amerika nicht machen<br />

können.<br />

Konstantin Käppner<br />

<strong>YFU</strong>-Austauschschüler in Litauen<br />

2005/2006<br />

"<strong>YFU</strong> bietet nicht nur Austausch mit dem englischsprachigen Raum an,<br />

sondern mit so vielen unterschiedlichen Ländern. Die Jugend der Welt soll<br />

sich kennen lernen und erleben, wie man in einer anderen Kultur lebt,<br />

arbeitet und zur Schule geht – das finde ich klasse!"<br />

Petra Walther, Realschullehrerin für Sport und Erdkunde in Nordrhein-Westfalen


Podiumsdiskussion über die Zukunft des<br />

deutsch-polnischen Jugendaustauschs<br />

Internationale Konferenz<br />

in Polen<br />

15 Jahre deutsch-polnischer<br />

Jugendaustausch mit <strong>YFU</strong><br />

"15 Jahre deutsch-polnischer Jugendaustausch:<br />

Erfahrungen und Perspektiven für<br />

Demokratieerziehung und interkulturelle<br />

Verständigung" lautete der Titel einer internationalen<br />

Konferenz, die <strong>YFU</strong> im Rahmen<br />

des deutsch-polnischen Jahres 2005/2006<br />

Ende März 2006 in Schloss Fürstenstein in<br />

Niederschlesien veranstaltete. Unter der<br />

Schirmherrschaft des Deutschen Generalkonsuls<br />

in Breslau, Dr. Helmut Schöps,<br />

kamen rund 130 Personen aus Polen und<br />

Deutschland zusammen.<br />

Zu den Teilnehmern zählten ehemalige und<br />

derzeitige Austauschschüler, Gastfamilien,<br />

Lehrer sowie ehren- und hauptamtliche <strong>YFU</strong>-<br />

Mitarbeiter. Als Referenten besuchten Experten<br />

für deutsch-polnische Beziehungen die<br />

Konferenz, darunter Jürgen Klimke, Mitglied<br />

des Deutschen Bundestages, Dr. Mathias<br />

Kneip vom Deutschen Polen-Institut in Darmstadt<br />

und Dr. Krzysztof Wojciechowski von<br />

der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt<br />

an der Oder.<br />

In zahlreichen Workshops, Vorträgen und<br />

Diskussionsrunden erarbeiteten Polen und<br />

Deutsche, Jugendliche und Erwachsene<br />

gemeinsam Perspektiven und Projektideen<br />

zur Intensivierung der deutsch-polnischen<br />

Verständigung. "So viele Leute unterschiedlichen<br />

Alters haben sich so gut verstanden",<br />

sagte eine Teilnehmerin begeistert. Mit der<br />

Konferenz konnte <strong>YFU</strong> ein Forum zum interkulturellen<br />

Erfahrungsaustausch und<br />

zugleich eine kreative Ideenwerkstatt<br />

schaffen. Der langfristige Jugendaustausch<br />

zwischen beiden Ländern soll in Zukunft<br />

erweitert werden und zahlreiche Ehemalige<br />

möchten sich dafür ehrenamtlich engagieren.<br />

Frühjahr/Sommer 2006<br />

<strong>YFU</strong> aktuell<br />

Toleranzworkshops<br />

für Schulklassen<br />

<strong>YFU</strong>-Ehemalige engagieren sich<br />

für "Colored Glasses"<br />

Auch im Jahr 2006 bieten <strong>YFU</strong>-Ehemalige<br />

"Colored Glasses"-Toleranzworkshops für<br />

Schulklassen in sieben Bundesländern an:<br />

Bayern, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen,<br />

Rheinland-Pfalz, Sachsen<br />

und Sachsen-Anhalt. In den Workshops werden<br />

Schülerinnen und Schüler dazu angeregt,<br />

sich mit interkulturellen Problemen in<br />

ihrem Alltag bewusster auseinander zu setzen.<br />

Für verschiedene Altersgruppen gibt es<br />

unterschiedlich komplexe Bausteine, so<br />

dass "Colored Glasses" den jeweiligen<br />

Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht wird.<br />

Schüler im Toleranzworkshop von Colored Glasses<br />

Was Thema, Zeitpunkt und Dauer der Workshops<br />

angeht, können die Teams flexibel auf<br />

Wünsche der Klassen und Lehrer eingehen.<br />

In den 30 durchgeführten Workshops im<br />

Jahr 2005 haben die Teams Rückmeldungen<br />

von Teilnehmern gesammelt. So fand<br />

ein Achtklässler "Colored Glasses" sinnvoll,<br />

"weil man dadurch besser versteht, wie sich<br />

Ausländer fühlen und wie man sich mit<br />

ihnen verständigen kann." Ein anderer Schüler<br />

bemerkte, dass durch Toleranzworkshops<br />

"mehr Gruppengemeinschaft in die Klasse<br />

kommt." Einer Schülerin hat an "Colored<br />

Glasses" gefallen, "dass man gemerkt hat,<br />

wie wichtig es ist, sich gegen Diskriminierung<br />

zu stellen."<br />

Mehr Schülerfeedback und weitere Informationen<br />

im Internet:<br />

www.toleranzworkshops.de<br />

<strong>YFU</strong>-Stipendiatenkongress<br />

"Austauschschüler für Toleranz und<br />

Demokratie"<br />

Der dritte <strong>YFU</strong>-Stipendiatenkongress findet im<br />

Mai 2006 in Berlin statt. Über 50 deutsche<br />

und ausländische Jugendliche, die zurzeit in<br />

Deutschland leben oder das Schuljahr<br />

2006/<strong>2007</strong> im Ausland verbringen werden,<br />

treffen einander unter dem Motto "Austauschschüler<br />

für Toleranz und Demokratie".<br />

Die Stipendiaten werden über ihre Erfahrungen<br />

im Austauschjahr und ihre Erwartungen<br />

an das Leben in einem fremden Land diskutieren,<br />

den Deutschen Bundestag auf Einladung<br />

von Anna Lührmann MdB besuchen und<br />

ihre Förderer persönlich kennen lernen.<br />

Gesprächsrunden bei der Stiftung "Erinnerung,<br />

Verantwortung und Zukunft" und der<br />

Atlantik-Brücke e.V. sowie ein Projekttag im<br />

Anne-Frank-Zentrum stehen auf dem Programm.<br />

Die Stipendien für diese Austauschschüler<br />

stammen aus den Fördermitteln der <strong>YFU</strong>-Stiftung<br />

und der Atlantik-Brücke e.V., den Mitteln<br />

des Zukunftsfonds der Stiftung "Erinnerung,<br />

Verantwortung und Zukunft", des Ulrich Zahlten<br />

International Scholarship Fonds (UZISF),<br />

den Firmenkooperationen sowie aus Spenden<br />

unserer Mitglieder und Förderer.<br />

Austauschschüler im Bundestag beim Stipendiatenkongress 2005<br />

Qualitätskriterien für den Schüleraustausch<br />

Bei der wachsenden Zahl von Anbietern im Schüleraustausch fällt es Jugendlichen,<br />

Eltern und Lehrern häufig schwer, sich für eine bestimmte Organisation zu<br />

entscheiden. Eine Orientierungshilfe bieten die Qualitätskriterien des AJA (Arbeitskreis<br />

gemeinnütziger Jugendaustauschorganisationen), die im Internet heruntergeladen<br />

werden können: www.aja-org.de

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