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Diese Zielgruppe will jeder haben: Menschen<br />
um die 20. Jung, unerfahren, konsumorientiert.<br />
In der Tat werden Tauchanfänger<br />
immer jünger. Soweit die eine Seite<br />
der Medaille – besser gesagt der Münze,<br />
denn dieser Trend soll sich ja versilbern<br />
lassen. Und so zahlen die Tauchproduktehersteller<br />
Tausende von Werbeeuros, um<br />
diese Zielgruppe anzusprechen. Und<br />
schmeißen dieses Geld zum Fenster hinaus.<br />
Denn die Kehrseite der Medaille sieht<br />
anders aus. Es stimmt, dass<br />
junge Menschen mehr konsu-<br />
mieren als ältere. Die Krux ist<br />
nur, dass junge Menschen viel<br />
mehr geringwertige Konsumgüter<br />
anschaffen als höherwertige.<br />
Das sagt nicht nur eine<br />
2006 erstellte Studie von Procter<br />
& Gamble, das sagen beispielsweise<br />
auch Studien des Zentralverbands des<br />
Deutschen Handwerks oder firmeninterne<br />
Statistiken von Konsumgüterherstellern.<br />
Der Reihe nach: Procter & Gamble stellt<br />
fest, dass junge Menschen bis etwa 28<br />
Jahre damit befasst sind, sich im Leben zu<br />
verankern. Dazu gehört eine Wohnung<br />
samt Einrichtung, ein Auto, die Partnersuche.<br />
Da bleibt wenig Geld für Hochwertiges.<br />
Die Studie des Handwerks kommt zu<br />
ähnlichen Ergebnissen. Erst ab einem Alter<br />
von etwa 32 Jahren denken Jüngere daran,<br />
sich beispielsweise ein Maßregal vom<br />
Schreiner fertigen zu lassen. Vorher befinden<br />
sie sich in den Klauen Ikeas. Werfen<br />
wir einen Blick auf die Medien und wir sehen<br />
dort, wie sich die internen Statistiken<br />
der Konsumgüterhersteller auswirken. Auf<br />
3<br />
NachtGedanken<br />
Sind Twens die besseren Käufer?<br />
eine griffige Formel gebracht: In Medien<br />
mit der Zielgruppe junges Publikum finden<br />
wir Werbung für Genussmittel wie zuckrige<br />
Getränke, Fertiggerichte und Kompaktkameras,<br />
während in Medien, die bevorzugt<br />
von Älteren wahrgenommen werden, hochwertige<br />
Produkte oder Geldanlagen beworben<br />
werden.<br />
Eine nicht repräsentative Umfrage an der<br />
Verkaufsfront bestätigt das. Axel Früh vom<br />
Tauchcenter Freiburg sagt<br />
beispielsweise: „ Wir wohnen<br />
Tausende<br />
Werbeeuros:<br />
verschwendet<br />
in einer Studentenstadt mit<br />
vielen jungen Leuten. Doch<br />
Geld für Tauchausrüstung<br />
wird erst ab 28 bis 30 Jahren<br />
ausgegeben.“ Monika Richter<br />
von Orca Reisen weiß:<br />
„Grundsätzlich buchen bei uns alle Altersklassen,<br />
aber der Schwerpunkt bei den<br />
<strong>Taucher</strong>n liegt deutlich auf Kunden über<br />
30.“ Bei den Abonnenten von ATLANTIS ist<br />
es so: Unsere Leserschaft ist zwischen 30<br />
und 55 Jahre alt und gönnt sich was. Ein<br />
überdurchschnittlich hohes Haushaltseinkommen<br />
macht’s möglich. Da stellt sich<br />
mir glatt die<br />
Frage, ob die<br />
Hersteller eigentlich<br />
mit<br />
dem Rest des<br />
Marktes reden.<br />
Heinz Käsinger,<br />
Chefredakteur Atlantis