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Streifig-retikuläre Veränderungen - Klinikfinder.de

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8<br />

Typisch für stauungsbedingte streifig-<strong>retikuläre</strong> Verschattungen<br />

ist nicht nur die Kombination mit pleuralen Ergüssen<br />

und einer Cardiomegalie (Tab. 143.3), son<strong>de</strong>rn auch die kurzfristige<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Befun<strong>de</strong>s innerhalb eines Tages o<strong>de</strong>r<br />

sogar weniger Stun<strong>de</strong>n: Die Abb. 143.1 zeigt einen Patienten<br />

nach kardialer Bypassoperation, <strong>de</strong>r zunächst zwar eine<br />

<strong>Streifig</strong>-<strong>retikuläre</strong> <strong>Verän<strong>de</strong>rungen</strong><br />

k<br />

Kardiomegalie, aber keine wesentliche Stauungskomponente<br />

aufwies (Abb. 143.1a). Am Folgetag kam es im Rahmen einer<br />

Linksherzinsuffizienz zu einer pulmonalen Flüssigkeitseinlagerung<br />

(Abb. 143.1b) mit zahlreichen Kerley-B-Linien (k),<br />

die kurze Zeit später wie<strong>de</strong>r ausgeschwemmt wer<strong>de</strong>n konnte<br />

(Abb. 143.1c).<br />

Abb. 143.1a Abb. 143.1b Abb. 143.1c<br />

Alveoläres Lungenö<strong>de</strong>m<br />

In fortgeschrittenen Stadien tritt das Ö<strong>de</strong>m aus <strong>de</strong>m<br />

Interstitium auch in die Alveolen über. Die flüssigkeitsgefüllten<br />

Azini und Lobuli verursachen Fleckschatten mit<br />

3-5 mm Größe. Es resultiert ein Bil<strong>de</strong>indruck konfluieren<strong>de</strong>r<br />

Abb. 143.2<br />

p<br />

k<br />

Fleckschatten (Abb. 143.2), <strong>de</strong>r dann nur noch schwer von<br />

entzündlich bedingten Infiltrationen abzugrenzen ist, da<br />

u.a. auch ein positives Bronchopneumogramm (p) resultieren<br />

kann (vgl. S.144). Wird die Stauung chronisch, kann sich<br />

daraus eine Lungenfibrose entwickeln (vgl. S.150).<br />

Checkliste pulmonal-venöse Stauung<br />

• vermehrte Lungengefäßzeichnung<br />

• unscharfe Gefäß- und Herzkonturen<br />

• betonte und verwaschene Hili<br />

• Cardiomegalie (bes. li. Vorhof von lat.)<br />

• Nachweis von Kerley-Linien (vgl. S.21)<br />

• verdickte Interlobien<br />

• Pleuraergüsse: oft re. > li.<br />

• unscharfe Zwerchfellkuppeln<br />

• evtl. Kranialisation <strong>de</strong>r Perfusion<br />

• später konfluieren<strong>de</strong> Fleckschatten (alveoläres Ö<strong>de</strong>m)<br />

• u.U. schnelle Dynamik im Verlauf<br />

Tab. 143.3<br />

(i.d.R. symmetrisch, außer nach Seitlagerung)<br />

Checkliste pulmonal-arterielle Stauung<br />

• prominentes Pulmonalissegment in p.a.<br />

• prominente V. azygos > 7 mm in p.a.<br />

(durch Rückstau vor <strong>de</strong>m re. Herzen)<br />

• rechte UL-Arterie > 18 mm Männer<br />

(vgl. S.18) > 16 mm Frauen<br />

• betonte und „amputierte“ Hili<br />

(plötzliche Kalibersprünge zur Peripherie)<br />

• periphere Gefäßrarifizierung hinter<br />

<strong>de</strong>m Verschluss (Westermark-Zeichen)<br />

143<br />

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