Felis News - Ausgabe 2006 - Zoo Magdeburg
Felis News - Ausgabe 2006 - Zoo Magdeburg
Felis News - Ausgabe 2006 - Zoo Magdeburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Thema<br />
14<br />
Stiftung Artenschutz<br />
Von Birgit Benzing<br />
Die Arbeit der Stiftung Artenschutz erfolgt<br />
auf der Grundlage des 1992 auf der UN-<br />
Konferenz von Rio verabschiedeten „Übereinkommens<br />
über die biologische Vielfalt“.<br />
Gemeinsam mit ihren Partnern will die<br />
Stiftung einen Beitrag zur wirkungsvollen<br />
Umsetzung dieses Abkommens leisten,<br />
indem der Erhalt existentiell gefährdeter<br />
Tierarten und ihrer angestammten Lebensräume<br />
gefördert wird. Weltweit werden<br />
jährlich Hunderte bis Tausende von Tierarten<br />
ausgerottet. Über ein Viertel aller<br />
bekannten Säugetiere und Reptilien und<br />
sogar mehr als ein Drittel aller untersuchten<br />
Fischarten gelten heute als „bedroht“; jede<br />
fünfte untersuchte Amphibienart und jede<br />
siebte Vogelart tragen den Status „gefährdet“.<br />
Wichtigste Bedrohungsfaktoren sind<br />
neben der Lebensraumzerstörung die Verinselung<br />
der Wildbestände, unkontrollierte<br />
Nutzung von Pflanzen und Tieren sowie<br />
eingeschleppte Fremdarten. Daher hatte<br />
Roland Wirth, der 1. Vorsitzende der <strong>Zoo</strong>logischen<br />
Gesellschaft für Arten- und<br />
Populationsschutz e.V. (ZGAP), die Idee,<br />
eine Stiftung mit neuem Konzept zur Bekämpfung<br />
des weltweiten Artensterbens<br />
zu gründen. Er fand im zoologischen<br />
Direktor des Allwetterzoo Münster, H. Jörg<br />
Adler, einen Partner, der in der <strong>Zoo</strong>welt<br />
das Interesse für eine Vision weckte. Durch<br />
gemeinsames Handeln von Natur- und<br />
Artenschutzorganisationen, <strong>Zoo</strong>logischen<br />
Gärten und Wirtschaftsunternehmen sollen<br />
Arterhaltungsprojekte auf eine langfristig<br />
finanziell abgesicherte Basis gestellt werden.<br />
Im März 2001 wurde die Stiftungsurkunde<br />
durch den Regierungspräsidenten<br />
in Münster offiziell überreicht.<br />
Die Stiftung Artenschutz bemüht sich um<br />
Sponsoren aus der Wirtschaft und sonstige<br />
Förderer für ausgewählte Tierarten, für<br />
deren Schutz es bislang keine ausreichenden<br />
finanziellen Mittel gibt, obwohl sie<br />
laut der „Roten Liste“ der Weltnaturschutzorganisation<br />
(IUCN) in ihrem Fortbestand<br />
hochbedroht sind. Die Stiftung übernimmt<br />
die Organisation der Artenschutzprojekte<br />
und die Öffentlichkeitsarbeit. Vor Ort<br />
werden die Projekte von Partnerzoos der<br />
Stiftung oder von Naturschutzorganisationen<br />
ausgeführt.<br />
Mittlerweile unterstützen 40 <strong>Zoo</strong>s und<br />
Tierparks die Arbeit der Stiftung. Dazu<br />
gehören große, namhafte <strong>Zoo</strong>s, die mit<br />
ihren hohen Besucherzahlen unser gemeinsames<br />
Anliegen – den Erhalt der Artenvielfalt<br />
– an viele Menschen herantragen.<br />
Aber auch zahlreiche kleinere <strong>Zoo</strong>s und<br />
Tierparks kooperieren mit der Stiftung.<br />
Die Unterstützung des Artenschutzes in<br />
den natürlichen Lebensräumen, trotz<br />
häufiger Finanz-Knappheit, zeugt von<br />
hohem Engagement.<br />
Die Stiftung Artenschutz freut sich sehr,<br />
dass der <strong>Zoo</strong>logische Garten <strong>Magdeburg</strong><br />
seit dem Jahr 2004 Partner der Stiftung<br />
ist.<br />
Neu im Konzept der Stiftung Artenschutz<br />
ist neben der herkömmlichen Spendenund<br />
Sponsoringakquisition auch die Idee,<br />
Unternehmen aus dem Wirtschaftsbereich<br />
als langjährige Förderer einer bestimmten<br />
Tierart zu gewinnen. Mit deren Unterstützung<br />
können die von Fachleuten konzipierten<br />
Schutzmaßnahmen für die je-