Felis News - Ausgabe 2006 - Zoo Magdeburg

Dem Zoobesucher abgelauscht
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immer wieder seine Lautfolgen. Wie wirkt
dieses Verhalten auf den Zoobesucher?
Die Frage, „Traut der sich von da oben
nicht mehr runter?“, muss nun unbedingt
der Tierpfleger beantworten. Natürlich
traut der Affe sich wieder herunter, doch
gerade dort oben hat er einen guten Überblick
und seine Stimme wird weit in die
Umgebung getragen. Es entspricht seinen
natürlichen Bedürfnissen, sich in den
Baumkronen aufzuhalten und zu singen.
Dabei fühlt er sich wohl.
Der morgendliche Singsang unserer Weißhandgibbons
kann sich je nach Stimmung
der Tiere und Wetterlage bis in den Tag
hineinziehen. Auffällig sind dabei die
monoton wirkenden „Hu Huu“-Serien des
Männchens, die in ihrer lang anhaltenden
Eintönigkeit eher gequält wirken. Öfter
sind Bemerkungen von Zoobesuchern zu
hören: „Da ist ein Affe, der muss Schmer-
zen haben!“ oder „Das hört sich ja schlimm
an, das ist ja unerträglich!“ Andere Besucher
richten ihre Frage direkt an den
Tierpfleger: „Tut dem Affen was weh?
Weil der so jault?“ und „Warum schreit
der Affe so, tut dem was weh?“
Selbstverständlich verneinen wir diese für
uns außergewöhnliche Vermutung, denn
ganz naturgemäß trägt das Weißhandgibbonmännchen
seinen geschlechtsspezifischen
Gesang vor. Fühlen unsere
Zootiere sich wohl und zeigen dann ihr
natürliches Verhaltensrepertoire, gibt dies
den Besuchern die Möglichkeit, die Eigenheiten
vieler Tierarten zu erkennen und
zu verstehen.
Ein Zoobesuch hinterlässt so auf unterschiedliche
Art und Weise bleibende Eindrücke.
Mutige Fragen jedoch sind ein
Beleg für Ihr großes Interesse.
Fragen Sie weiter!