24.06.2013 Aufrufe

Diplomarbeit II - ZUB

Diplomarbeit II - ZUB

Diplomarbeit II - ZUB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Universität – Gesamthochschule Kassel<br />

<strong>ZUB</strong> - Zentrum für Umweltgerechtes Bauen<br />

Universität Gesamthochschule Kassel<br />

Fachgebiete Bauphysik / TGA, Gottschalkstr. 28, 34109 Kassel<br />

GhK<br />

<strong>Diplomarbeit</strong> <strong>II</strong><br />

Thermisch aktivierte<br />

Betondecken mit der Sohlplatte<br />

als Wärmesenke.<br />

Dynamische thermische<br />

Simulation des Gebäudes<br />

des Zentrums für Umweltbewusstes<br />

Bauen<br />

Verfasser<br />

Swen Klauß<br />

06.10.2001<br />

1


Thermisch aktivierte Betondecken<br />

mit der Sohlplatte als Wärmesenke<br />

Dynamisch thermische Simulation des Gebäudes<br />

des Zentrums für Umweltbewusstes Bauen<br />

1. Prüfer: Prof. Dr.-Ing. Gerd Hauser<br />

Betreuer: Dipl.-Ing. Dietrich Schmidt<br />

<strong>Diplomarbeit</strong> <strong>II</strong><br />

vorgelegt von<br />

Swen Klauß<br />

2. Prüfer: Prof. Dipl.-Ing. Bernd Stolzenberg<br />

Universität<br />

Gesamthochschule<br />

Kassel<br />

Kassel im November 2001<br />

Fachbereich:<br />

Bauingenieurwesen<br />

Fachgebiet:<br />

Bauphysik


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 EINLEITUNG 1<br />

1.1 Normative Hintergründe (VDI 6020) 3<br />

1.2 Simulation und Modellierung 3<br />

2 DAS <strong>ZUB</strong> – BESCHREIBUNG DES SIMULATIONSOBJEKTES 5<br />

2.1 Ansatz 5<br />

2.2 Gebäude 5<br />

2.3 Haustechnik 6<br />

2.4 Messtechnik 7<br />

3 THERMOAKTIVE BAUTEILSYSTEME – BETONKERNAKTIVIERUNG 8<br />

4 PROGRAMMBESCHREIBUNG 15<br />

4.1 Rechenmodell 15<br />

4.2 Programmgestaltung 17<br />

4.3 Besonderheiten 22<br />

4.4 Besondere Details 23<br />

4.4.1 Geteilte Wände 24<br />

4.4.2 Eingefügte Objekte 25<br />

5 VORGEHENSWEISE BEI DER SIMULATION 26<br />

5.1 Vereinfachungen und Annahmen 26<br />

5.1.1 Geometrie und bauliche Ausführung 27<br />

5.1.2 Haustechnik 34<br />

5.1.3 Nutzungszeiten 35<br />

5.1.4 TAD und Bodenplatte 36<br />

5.1.5 Klimadaten 36<br />

5.2 Vorgehensweise bei der Simulation des <strong>ZUB</strong> 38<br />

6 ERGEBNISSE DER SIMULATION 43<br />

I


Inhaltsverzeichnis<br />

6.1 Plausibilitätsprüfung 43<br />

6.1.1 Lüftungsschema 43<br />

6.1.2 Bodenplattenkühlung 46<br />

6.1.3 Verschattung durch umgebende Objekte 48<br />

6.2 Ergebnisfindung im Zusammenhang mit der Verwendung einer Beta-<br />

Testversion 49<br />

6.3 Simulationsvarianten und zugehörige Ergebnisse 50<br />

6.3.1 Erläuterungen zu den Ergebnissen 51<br />

6.3.2 Beschreibung der Grundvariante 51<br />

6.3.3 Ergebnisse aus der Simulation der Grundvariante 52<br />

6.4 Variationen der Grundvariante 56<br />

6.4.1 Variante 1 - mit verringerter Dämmstärke und 2-Scheiben-Verglasung 56<br />

6.4.2 Vergleich der Ergebnisse aus der Simulation der Grundvariante und der<br />

Variante 1 57<br />

6.4.3 Variante 2 – Grundvariante mit einer Luftwechselrate von 0,8 h -1 60<br />

6.4.4 Vergleich der Ergebnisse aus der Simulation der Grundvariante und der<br />

Variante 2 61<br />

6.4.5 Variante 3 – Grundvariante mit einer Luftwechselrate von 0,3 h -1 63<br />

6.4.6 Vergleich der Ergebnisse aus der Simulation der Grundvariante und der<br />

Variante 3 64<br />

6.4.7 Variante 4 – Grundvariante mit umgekehrtem Lüftungsprinzip 65<br />

6.4.8 Vergleich der Ergebnisse aus der Simulation der Grundvariante und der<br />

Variante 4 65<br />

6.5 Variantenvergleiche 66<br />

6.5.1 Heizenergieverbrauch 66<br />

6.5.2 Verluste 67<br />

6.5.3 Energieverbrauch für die Kühlung 69<br />

6.6 Zusammenfassung und Bewertung der Ergebnisse 72<br />

7 VERGLEICH MIT VORHANDENEN ERGEBNISSEN 74<br />

7.1 Gegenüberstellung der Simulationsergebnisse aus IDA ICE<br />

und HAUSer 75<br />

7.2 Gegenüberstellung der Ergebnisse aus IDA ICE und dem<br />

Wärmeschutznachweis nach WSVO 95 76<br />

7.3 Gegenüberstellung der drei Berechnungen 78<br />

8 RESÜMEE 80<br />

9 LITERATURVERZEICHNIS 84<br />

<strong>II</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

ANHANG<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Ausgabetabellen aus IDA ICE für alle ausgewerteten Varianten<br />

<strong>II</strong>I


1 Einleitung<br />

1 Einleitung<br />

Die Diskussionen um die Ratifizierung der Vereinbarungen von Kyoto im<br />

Rahmen der Welt-Klimakonferenz in Bonn haben deutlich gemacht, dass hin-<br />

sichtlich der globalen Reduzierung des CO2-Ausstoßes dringender Hand-<br />

lungsbedarf besteht. In erster Linie sind dabei die Industriestaaten, zu denen<br />

auch Deutschland gehört, in der Verantwortung. Noch immer wird zu mehr als<br />

50% die Verbrennung fossiler Brennstoffe für den Treibhauseffekt verantwortlich<br />

gemacht. Der Anteil von CO2 an den Treibhausgasen liegt in Deutschland<br />

bei mehr als 85% [12]. Die produzierte CO2-Menge wird zu großen Teilen<br />

durch die Beheizung und auch durch die Klimatisierung von Gebäuden er-<br />

zeugt.<br />

Ein weiterer Ansatzpunkt sind die im Laufe der Jahre gewachsenen Anforde-<br />

rungen an die Qualität der Gebäude, v.a. im Nichtwohnungsbau. Wichtigstes<br />

Kriterium bei der ganzheitlichen Betrachtung eines Gebäudes ist dabei die<br />

Umweltverträglichkeit des Gesamtkonzeptes. Gerade bei Verwaltungs-, For-<br />

schungs- und Produktionsbauten spielt auch das Wohlbefinden der Nutzer in<br />

den Räumen eine entscheidende Rolle bei der qualitativen Bewertung eines<br />

Bauobjekts. Das Nutzerverhalten wiederum beeinflusst in entscheidendem<br />

Maße die Energiebilanz und damit auch die Wirtschaftlichkeit des Gebäudes.<br />

Es erscheint daher für Neubauplanungen und auch für Sanierungskonzepte<br />

sinnvoll, ganzheitliche Ansätze hinsichtlich der Qualität der Immobilie zu ver-<br />

folgen. Während die Betriebskosten direkt die Wirtschaftlichkeit des Gebäudes<br />

beeinflussen, sind die Umweltbilanz sowie verbesserte Arbeitsbedingungen<br />

für die Nutzer und damit verbunden eine mögliche Leistungssteigerung ent-<br />

scheidende Kriterien, die über die Attraktivität eines Gebäudes entscheiden.<br />

Für alle Beteiligten, den Investor, die Planer und die potentielle Nutzer, stellt<br />

eine in den ersten Planungsstadien durchgeführte thermische Gebäudesimu-<br />

lation ein probates Mittel dar, verschiedene energetische Varianten auszuloten<br />

und die Investitionen im Vorfeld im Sinne aller Interessen zu optimieren. Durch<br />

einen integralen Planungsansatz können in einer sehr frühen Phase der Ge-<br />

bäudeentstehung die Weichen für ein umweltverträgliches und nutzerorientier-<br />

tes Konzept geschaffen werden. Dabei sind die Kosten für die Abwägung zwi-<br />

schen verschiedenen Alternativen an dieser Stelle des Planungsprozesses<br />

vergleichsweise gering, wobei die Effekte, im Hinblick auf die durchschnittliche<br />

Nutzungsdauer von etwa 40 Jahren, entscheidend sind.<br />

1


1 Einleitung<br />

Der wesentliche Ansatz bei der Durchführung einer dynamisch thermischen<br />

Gebäudesimulation ist es, verschiedene Ausführungsvarianten zu untersu-<br />

chen und die Ergebnisse zu vergleichen. Daraus kann eine günstige Lösung<br />

für das Gebäude abgeleitet werden. In der vorliegenden Arbeit sollen bauliche<br />

Variationen hinsichtlich der Auswirkungen auf den Gesamtenergiebedarf un-<br />

tersucht werden. Mit der verwendeten Software soll es möglich sein, entspre-<br />

chende Ergebnisse relativ unkompliziert zu ermitteln. Aus bereits durchgeführ-<br />

ten Simulationen mit anderen Programmen liegen Ergebnisse vor, die<br />

vergleichend betrachtet werden können, soweit die Randbedingungen dieses<br />

zulassen. Das Gebäude ist bereits realisiert, was die Möglichkeit bietet, den<br />

ausgeführten Zustand als Basis zu verwenden.<br />

Neben Niedrigenergiehaus- und Passivhausansätzen im Wohnungsbau und<br />

energetischen Sanierungskonzepten für den Bereich des Bestandes an<br />

Wohngebäuden haben sich Überlegungen zu energetischen Konzepten im<br />

Nichtwohnungsbau durchgesetzt. Die entsprechenden Ansätze beziehen da-<br />

bei verschiedene Bereiche, wie Verwaltungsgebäude und Produktionsstätten,<br />

aber auch öffentliche Gebäude wie Museen oder Veranstaltungsobjekte ein.<br />

In diesem Zusammenhang spielen im Gegensatz zum Wohnungsbau nicht nur<br />

Einsparungspotentiale während der Heizperiode eine Rolle. Von gleichrangi-<br />

ger Bedeutung kann das sommerliche Wärmeverhalten der Gebäude sein.<br />

Der Grund für diesbezügliche Überlegungen sind neben der meist großzügi-<br />

gen Verglasung der Gebäude und einem dementsprechend hohen Solarener-<br />

gieertrag die zum Teil enormen inneren Wärmegewinne. Diese resultieren aus<br />

den internen Lasten, die durch die Geräteausstattung erzeugt werden. Für die<br />

Bereitstellung angenehmer klimatischer Bedingungen im Gebäude ist es un-<br />

abdingbar, die internen Lasten abzuführen.<br />

Einige Länder, wie zum Beispiel die Schweiz oder auch Städte wie Hamburg,<br />

erschweren durch entsprechende Verordnungen die vollständige Klimatisie-<br />

rung im herkömmlichen Sinn in Gebäuden [4]. Um bei der Raumkonditionierung<br />

möglichst wenig Energie für Klimatechnik zu verwenden, kommen immer<br />

häufiger Konzepte zum Einsatz, bei denen die vorhandenen Speichermassen<br />

der Gebäudesubstanz genutzt werden. Eines dieser Konzepte ist zum Beispiel<br />

eine Bauteilaktivierung über thermoaktive Decken (TAD). Der Grundgedanke<br />

solcher Systeme stammt aus den dreißiger Jahren und wurde in den achtziger<br />

Jahren im Zuge verbesserter wärmedämmtechnischer Eigenschaften der Ge-<br />

bäudehülle weiterentwickelt [1].<br />

Solche Systeme sind variabel für den Heiz- oder Kühlbetrieb einsetzbar. Um<br />

den Wärmeaustausch zwischen Decke und Raum nicht zu behindern, sollte<br />

2


1 Einleitung<br />

möglichst auf abgehangene Deckensysteme verzichtet werden. Das stellt<br />

auch entsprechende von Anfang an zu berücksichtigende Anforderungen an<br />

die Planung und Bauausführung.<br />

1.1 Normative Hintergründe (VDI 6020)<br />

Die folgenden Ausführungen sind inhaltlich den Vorbemerkungen aus [5] ent-<br />

nommen. Im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte haben sich die Anforderungen<br />

an Planung und Ausführung von Anlagen der Gebäudetechnik verändert.<br />

Während in den 60er und 70er Jahren der Komfort im Vordergrund stand, was<br />

teilweise stark überdimensionierte Anlagen zur Folge hatte, spielen heute ver-<br />

stärkt energetische Betrachtungen eine Rolle. Mit dem häufigeren Einsatz verfeinerter<br />

Rechenverfahren hat sich ein Wandel weg von den statischen bzw.<br />

stark vereinfachten Verfahren eingestellt. Es soll damit auch aus Kostengrün-<br />

den erreicht werden, entgegen der früheren Überdimensionierung der Anla-<br />

gen, nur noch so viel technischen Aufwand wie nötig zu betreiben.<br />

Da sich bauliche und anlagentechnische Umsetzungen beeinflussen, sind Be-<br />

rechnungsverfahren notwendig, die eine vergleichende Beurteilung unter-<br />

schiedlicher Lösungen erlauben. Für eine derart ganzheitliche Gebäudepla-<br />

nung müssen viele Parameter in die Betrachtungen einbezogen werden. Dazu<br />

werden unterschiedliche Rechenverfahren in Simulationsprogrammen umge-<br />

setzt, was unabhängig von der Qualität variierende Ergebnisse zur Folge hat.<br />

Bisher hatten Softwareanwender auch nicht die Möglichkeit, die Simulations-<br />

ergebnisse zu prüfen.<br />

Aus diesem Grund hat der Richtlinienausschuss VDI 6020 eine Richtlinie herausgegeben,<br />

die Mindestanforderungen an entsprechende Rechenverfahren<br />

stellt. Durch die Vereinheitlichung einer Vielzahl von Randbedingungen und<br />

Bewertungskriterien und durch die Anwendung von Testbeispielen soll es we-<br />

nigstens grundlegend möglich sein, die eingesetzten Verfahren zu überprüfen.<br />

1.2 Simulation und Modellierung<br />

Um ein real existierendes oder geplantes Gebäude vor der Umsetzung von<br />

Sanierungsmaßnahmen oder der Erstellung energetisch bewerten und Umsetzungsalternativen<br />

vergleichen zu können, bietet sich der Einsatz einer ent-<br />

sprechenden Software an. Es handelt sich dabei um Programme, die eine dy-<br />

namisch thermische Computersimulation durchführen. Dazu ist es notwendig,<br />

die Realität in einem Modell zu erfassen. Es bedarf vereinfachter Annahmen,<br />

um die realen Randbedingungen entsprechend abbilden zu können. Die Ein-<br />

3


1 Einleitung<br />

gaben werden dann durch Modellierung in programmspezifische Daten für die<br />

weiteren Berechnungen nutzbar gemacht.<br />

Das Zentrum für umweltbewusstes Bauen in Kassel bietet für die Durchführung<br />

einer thermischen Gebäudesimulation günstige Voraussetzungen. Aus-<br />

gestattet mit etwa 450 Sensoren und Messpunkten besteht die Möglichkeit,<br />

die in einer Simulation des Gebäudes erhaltenen Ergebnisse zu verifizieren.<br />

4


2 Das <strong>ZUB</strong> – Beschreibung des Simulationsobjektes<br />

2 Das <strong>ZUB</strong> – Beschreibung des Simulationsobjektes<br />

2.1 Ansatz<br />

Mit der Gründung eines Vereins, dem Zentrum für Umweltbewusstes Bauen<br />

e.V. (<strong>ZUB</strong>), wurde auch der gedankliche Grundstein für die Errichtung des<br />

gleichnamigen Gebäudes gelegt. Das <strong>ZUB</strong> als Gebäude verkörpert den Ge-<br />

danken des Vereins und ist als Demonstrations- und Forschungsobjekt konzi-<br />

piert. Die Idee der Initiatoren war es, eine Schnittstelle für Forschung, Lehre<br />

und Praxis zu schaffen. Dass bei der Umsetzung umweltbewussten Denkens<br />

und Handelns im Bereich des Bauens fachübergreifende Kompetenz gefragt<br />

ist, zeigt sich auch im Vorstand des Vereins. Mit Prof. Dr.-Ing. Gerd Hauser<br />

(FG Bauphysik), Prof. Dr.-Ing. Gerhard Hausladen (FG Technische Gebäude-<br />

ausrüstung) und Prof. Dr.-Ing. Gernot Minke (FG Experimentelles Bauen)<br />

bringen drei Fachgebiete der Universität Gesamthochschule Kassel ihre Kompetenz<br />

in das Projekt ein. Dementsprechend hoch sind auch die Erwartungen<br />

und Anforderungen an das Bauobjekt.<br />

2.2 Gebäude<br />

Für die Vergabe des Planungsauftrages wurde ein Architektenwettbewerb<br />

durchgeführt. Das Ergebnis ist ein kompakt wirkendes Gebäude, das sich an<br />

die vorhandene Bebauung anpasst. Die Gebäudehülle besteht im Wesentli-<br />

chen aus drei markanten Elementen.<br />

Bild 1: Südansicht des <strong>ZUB</strong> [Quelle: Seddig-Architekten]<br />

Zum einen die durch ihre Verglasung charakterisierte Südfassade, die für alle<br />

Räume eine ausreichende Tageslichtversorgung bereitstellen soll. Um den<br />

sommerlichen Wärmeschutz zu gewährleisen, wurde eine 3-Scheiben-<br />

Wärmeschutzverglasung eingesetzt. Die Verglasung der Firma INTERPANE<br />

hat einen U-Wert von 0,6 W/m²K (laut Bundesanzeiger). Die Südfassade be-<br />

5


2 Das <strong>ZUB</strong> – Beschreibung des Simulationsobjektes<br />

steht aus festverglasten Teilen und zweiflügligen Elementen, so dass sich<br />

nach [1] ein gemittelter Gesamt-U-Wert von 0,8 W/m²K ergibt.<br />

Zum anderen haben die hochwärmegedämmten Außenwände aus 25 cm<br />

Stahlbeton und einem 30 cm Wärmedämmverbundsystem mit mineralischem<br />

Putz einen U-Wert von etwa 0,13 W/m²K.<br />

Das dritte markante Element ist die Lichtfuge, die den <strong>ZUB</strong>-Neubau an das<br />

bestehende Kolbenseeger-Gebäude anschließt. Die Aluminium-Glas-<br />

Konstruktion hat nach [1], ausgenommen der Rauchabzüge, einen U-Wert von<br />

0,7 W/m²K und soll so die Temperaturen im unbeheizten Atrium in akzeptab-<br />

len Bereichen halten.<br />

2.3 Haustechnik<br />

Das zentrale Element der haustechnischen Anlage sind die thermoaktiven<br />

Decken. Im 1. OG befinden sich im Fußboden und in der Decke je eine Ebene<br />

von Rohrregistern im Estrich und im Beton. Im 2. OG gibt es in der Decke nur<br />

eine Rohrebene und im Fußboden des EG nur eine im Estrich.<br />

Die Rohrebenen können getrennt voneinander betrieben werden. Dadurch<br />

kann wahlweise eine Beheizung oder Kühlung der Räume erfolgen. Für den<br />

Heizfall ist das System über einen entsprechenden Verteiler an die Fernwär-<br />

meübergabestation des Kolbenseeger-Gebäudes angeschlossen. Wenn das<br />

System zur Kühlung der Räume beitragen soll, wird der Volumenstrom durch<br />

die in der Bodenplatte befindlichen Rohre geführt. Durch die permanente Zir-<br />

kulation des Wassers im Rohrsystem erfolgt eine Abgabe der in den Ge-<br />

schossdecken gespeicherte Wärme über die Bodenplatte an das Erdreich.<br />

Damit ist zur Raumkonditionierung nur die Energie für den Betrieb der Um-<br />

wälzpumpen notwendig. Ebenfalls zum Abführen der im Beton der Geschoss-<br />

decken gespeicherten Wärme trägt das Prinzip der Nachtlüftung bei.<br />

Bild 2:Variante des<br />

Lüftungsprinzips<br />

6


2 Das <strong>ZUB</strong> – Beschreibung des Simulationsobjektes<br />

Neben den Temperaturen ist für ein behagliches Raumklima auch die Luftqua-<br />

lität von Bedeutung. Alle Räume können durch Öffnen der Fenster gelüftet<br />

werden. Zusätzlich gibt es eine mechanische Lüftungsanlage, bei der zwei in<br />

Reihe geschaltete Kreuzwärmetauscher integriert sind. Dadurch kann der Ab-<br />

luft wertvolle Energie entzogen werden, die zur Vorwärmung der angesaugten<br />

Frischluft dient.<br />

2.4 Messtechnik<br />

Das gesamte Gebäude ist als Forschungsobjekt konzipiert. Dementsprechend<br />

ist das <strong>ZUB</strong> mit umfangreicher Messtechnik ausgestattet. So werden zum Bei-<br />

spiel die Temperaturen und der Volumenstrom der Lüftungsanlage erfasst und<br />

ausgewertet. Teile der Geschossdecken sind mit Sensoren in drei Ebenen<br />

versehen, um die Temperaturverläufe im aktivierten Betonkern zu untersu-<br />

chen. Es werden zudem auch Wärmemengenzählungen durchgeführt und das<br />

Verhalten des Erdkollektors wird messtechnisch überwacht.<br />

7


3 Thermoaktive Bauteilsysteme – Betonkernaktivierung<br />

3 Thermoaktive Bauteilsysteme – Betonkernaktivierung<br />

Es steht außer Frage, dass die ökologischen Erfordernisse weitere Einspa-<br />

rungen im Bereich der CO2-Produktion notwendig machen. Die gestiegenen<br />

Anforderungen an die bauliche Ausführung von Gebäuden haben ein neues<br />

Niveau hinsichtlich der Wärmedämmung gerade auch bei Nichtwohnungsbau-<br />

ten hervorgebracht. Die Transmissionswärmeverluste können dadurch derart<br />

reduziert werden, dass für den Heizfall die Nutzung von Niedertemperatur-<br />

wärme in Betracht gezogen werden kann.<br />

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) bezieht die gesamte Anlagentechnik in<br />

die Bilanzierung des Energiebedarfs von Gebäuden ein. Damit ergibt sich der<br />

Ansatz, auch für den Kühlfall optimierte Lösungen anzustreben. Es müssen<br />

Alternativen zur konventionellen Klimatisierung untersucht werden. Da Innen-<br />

flächen seit längerem auch zum Heizen verwendet werden, ist es nahelie-<br />

gend, diese Kapazitäten auch zum Kühlen heranzuziehen. Zur Verfügung ste-<br />

hen dabei Wände, Decken und Fußböden. Im Zuge einer konsequenten<br />

Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, tritt die Nutzung natürlicher Kälte-<br />

quellen in den Vordergrund.<br />

Für das Kühlsystem hat die Verwendung natürlicher Ressourcen ein erhöhtes<br />

Temperaturniveau zur Folge. Das wiederum bedingt im Gegensatz zu konven-<br />

tionellen Systemen, bei denen die anfallenden Wärmelasten sofort abgeführt<br />

werden können, einen zeitlichen Versatz zwischen Bedarf und Verfügbarkeit<br />

der Kälte. Das macht eine Zwischenspeicherung der Wärmelasten notwendig.<br />

Dazu können die vorhandenen Gebäudemassen, vor allem die Geschossdecken<br />

und Fußböden, aktiviert werden.<br />

Durch die Speicherung verteilt sich die Kühlarbeit über einen längeren Zeit-<br />

raum. Es können damit Lastspitzen umgangen werden. Ein Teil der gespei-<br />

cherten Wärme kann in den Nachtstunden auf natürliche Weise entweichen.<br />

Dem steht entgegen, dass die hohen Dämmstandards die Wärmetransmission<br />

und damit die Auskühlung behindern. Aus Sicherheitsgründen ist eine Nacht-<br />

auskühlung durch geöffnete Fenster oft nicht realisierbar.<br />

Die Leistungsfähigkeit eines thermoaktiven Bauteilsystems ist unter anderem<br />

dadurch bestimmt, dass ein großer Anteil freier Oberflächen zur Verfügung<br />

steht, über die die anfallenden Wärmelasten in das Speicherelement gelangen<br />

können. An Decken und auf Böden sollten möglichst wenig zusätzliche ther-<br />

8


3 Thermoaktive Bauteilsysteme – Betonkernaktivierung<br />

mische Widerstände, wie Doppeldecken, Doppelböden oder Bodenbelege,<br />

vorgesehen werden.<br />

Eine Voraussetzung, um den Wärmefluss zwischen Raum und Bauteil zu rea-<br />

lisieren, ist eine gegenüber der Bauteiltemperatur erhöhte Raumtemperatur.<br />

Der Unterschied sollte im Bereich von 2-3 K liegen, was aber die maximale<br />

Kühllast für den Raum beschränkt. Aus diesem Grund sollten die internen<br />

Lasten möglichst klein gehalten werden, was natürlich nur bedingt möglich ist.<br />

Die Wärmeabgabe von Personen und Apparaten lässt sich nutzungsbedingt<br />

kaum reglementieren. Damit bleibt an dieser Stelle nur die Möglichkeit, die so-<br />

laren Energieeinträge zu minimieren. Um ein thermoaktives Bauteilsystem<br />

sinnvoll betreiben zu können, müssen gehobene Anforderungen an die Ver-<br />

glasung gestellt werden.<br />

• U-Wert der Glas-/Rahmenkonstruktion < 1,0 W/m²K<br />

• Gesamtenergiedurchlassgrad g < 0,5<br />

• Außenliegender Sonnenschutz [10]<br />

Nach [11] sollten die Anforderungen an den Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

noch strenger sein und sich dieser in einem Bereich von U ~ 0,6 W/m²K be-<br />

wegen.<br />

Flächensysteme zum Heizen und Kühlen [11]<br />

Die Fußbodenheizung ist ein bekanntes und verbreitetes System, um Flächen<br />

zum Heizen zu verwenden. Daneben gibt es aber auch Systeme, bei denen<br />

das Heizsystem in Wand oder Decke integriert ist.<br />

Bei Flächenheizsystemen werden die Rohrebenen vorwiegend oberflächen-<br />

nah positioniert. Das bedeutet für eine Fußbodenheizung in einer Deckenkon-<br />

struktion, dass sich die Rohre im Estrich befinden. Durch die Lage nahe der<br />

Oberfläche kann ein direkter Wärmeaustausch mit dem Raum erfolgen. Die<br />

Speichermasse der Rohdecke ist weitgehend vom Raum entkoppelt, was sich<br />

teilweise negativ auf die Raumklimatisierung auswirkt.<br />

Bei der Betonkernaktivierung soll gerade die Speicherfähigkeit genutzt wer-<br />

den. Deshalb werden bei diesen speziellen Flächensystemen die Rohre im<br />

Beton verlegt. Meistens erfolgt der Einbau zwischen oberer und unterer Bewehrung.<br />

Die ideale Einbautiefe der Rohre lässt sich nicht ohne weiteres bestimmen, da<br />

sie vom dynamischen Verlauf der anfallenden Lasten und dem Aufbau der ak-<br />

tiven Bauteile abhängt. Das thermodynamische Verhalten des Bauteils wird<br />

9


3 Thermoaktive Bauteilsysteme – Betonkernaktivierung<br />

wiederum durch Dicke, Dichte, Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität der<br />

einzelnen Schichten bestimmt.<br />

Es wurden Untersuchungen an einer ca. 30 cm starken Betondecke mit einer<br />

unteren Rohrlage 12 cm vom Rand durchgeführt. Man prägte 12 Stunden lang<br />

eine konvektive Raumlast von 90 W/m² auf beide Oberflächen auf. Ein 24<br />

Stunden Zyklus wurde betrachtet. Erwähnung sollen dabei die Fälle mit und<br />

ohne Betonkernaktivierung finden.<br />

Ohne Betonkernaktivierung fällt die Raumlufttemperatur unmittelbar nach<br />

Wegfall der Belastung unter die Oberflächentemperaturen. Grund dafür sind<br />

der Luftwechsel und die Transmissionswärmeverluste. Ab diesem Moment<br />

kann die Entladung der Speichermasse erfolgen. Es wird aber ein sehr lang-<br />

samer Prozess sein, so dass sich die Speichermasse bei einer wiederholten<br />

thermischen Belastung bereits auf einem höheren Temperaturniveau befindet.<br />

Die operative Temperatur liegt am Ende des Zyklus, wie auch die Fußboden-,<br />

Decken- und die mittlere Massentemperatur, bei 21,3 °C.<br />

Wird im Gegensatz dazu die Kernschicht durch das Rohrregister konstant auf<br />

20 °C gekühlt, liegt die operative Temperatur mit 21,1 °C nur geringfügig tiefer<br />

als im ungekühlten Zustand. Ganz entscheidend ist aber, dass die Auskühlung<br />

der Speichermasse wesentlich intensiver erfolgt, so dass mit einer mittleren<br />

Massentemperatur von 20,1 °C annähernd der Ausgangszustand erreicht<br />

werden kann. Das bedeutet, dass zu Beginn einer neuen Belastungsphase<br />

wieder die gesamte Speicherkapazität zur Verfügung steht.<br />

Die Bilanz fällt für den ungekühlten Fall noch ungünstiger aus, wenn man da-<br />

von ausgeht, dass die Transmissionswärmeverluste durch hochwärmege-<br />

dämmte Bauteile geringer ausfallen und sich die Raumlufttemperatur langsa-<br />

mer abkühlt.<br />

Behaglichkeit [11]<br />

Neben den energetischen Aufwendungen für eine Vollklimatisierung von Ge-<br />

bäuden während der Nutzungszeit kann diese auch Unzufriedenheit bei den<br />

Nutzern hervorrufen. Der effektive Einsatz von Klimaanlagen setzt, neben<br />

dem Betreiben einer Wärmerückgewinnung, voraus, dass die Fenster ge-<br />

schlossen bleiben. Ein Zustand, den viele Menschen als unbefriedigend empfinden.<br />

Eine nahezu konstante Raumtemperatur kann nur durch permanente<br />

Luftzufuhr erreicht werden, was zu Zugerscheinungen oder Geräuschbelästi-<br />

gung durch Ventilatoren führen kann.<br />

10


3 Thermoaktive Bauteilsysteme – Betonkernaktivierung<br />

Bei Betonkernaktivierungen treten Zugerscheinungen und Geräusche nicht<br />

auf. Diese sanfte Temperierung ist ein großer Vorteil solcher Systeme. Außer-<br />

dem kann eine schwankende Raumtemperatur als angenehm empfunden<br />

werden.<br />

Es ist nicht ratsam, Flächensysteme zur Temperierung einzusetzen, ohne die<br />

thermische Behaglichkeit zu berücksichtigen. Wesentlich dafür sind Bekleidung,<br />

Tätigkeit, Lufttemperatur und –geschwindigkeit, mittlere Strahlungstem-<br />

peratur und Feuchtigkeit im Raum. Ein Flächensystem beeinflusst in erster Li-<br />

nie die „operative Temperatur“, die sich als einfacher Mittelwert aus<br />

Lufttemperatur und mittlerer Strahlungstemperatur ergibt. Die operative Tem-<br />

peratur für sitzende Tätigkeit (1,2 met) sollte für den Heizfall (Winter) im Be-<br />

reich von 20-24 °C liegen und sich in einem Bereich für Kühlung (Sommer)<br />

von 23-26 °C bewegen.<br />

Ein System mit Betonkernaktivierung nutzt den Beriech der operativen Raum-<br />

temperaturen aus. Im sommerlichen Kühlfall liegen die Temperaturen mit<br />

21-23 °C an der unteren Grenze und erreichen im Tagesverlauf den oberen<br />

Bereich von 24-26 °C. Solange die Temperaturänderungsrate < ± 5 K pro<br />

Stunde bleibt, kann davon ausgegangen werden, dass die subjektive Bewer-<br />

tung in einem akzeptablen Bereich liegt (± 0,5 auf der PMV-Skala). In Gebäu-<br />

den mit Betonkernaktivierung wird keine höhere Temperaturänderungsrate er-<br />

reicht.<br />

Auf Grund der Anforderungen an die Strahlungsasymmetrie < 5 K im Heizfall,<br />

muss die Deckentemperatur auf 27-28 °C begrenzt sein. Damit liegt die ma-<br />

ximale Heizleistung bei 40-50 W/m². Für den Kühlfall stellt lediglich der Tau-<br />

punkt eine Begrenzung dar, der nicht unterschritten werden darf. Andernfalls<br />

würde sich Feuchte an der Decke niederschlagen. Für Fußbodensysteme ist<br />

ein Temperaturbereich von 19-29 °C vorgegeben. Die Fußbodentemperatur<br />

darf 20 °C nicht unterschreiten, wenn die sich im Raum aufhaltenden Perso-<br />

nen überwiegend sitzen.<br />

Mit Flächensystemen lässt sich die Raumtemperierung bewältigen. Für die<br />

Konditionierung ist aber die Feuchtigkeit im Raum ebenfalls von Bedeutung,<br />

die sich mit solchen Systemen nicht beeinflussen lässt. Zum einen wird die<br />

Behaglichkeit durch eine zu hohe Luftfeuchte negativ beeinflusst. Zum ande-<br />

ren kann auch die Kühlleistung eines Flächensystems stärker begrenzt wer-<br />

den, weil es bei hoher Luftfeuchtigkeit eher zur Unterschreitung des Taupunk-<br />

tes kommt. So werden Systeme mit Betonkernaktivierung häufig in<br />

Kombination mit mechanischen Be- und Entlüftungssystemen umgesetzt. Um<br />

hygienische Zustände zu gewährleisten, ist es ausreichend, die Lüftungsanla-<br />

11


3 Thermoaktive Bauteilsysteme – Betonkernaktivierung<br />

ge auf einen Luftwechsel von 1 bis 2 pro Stunde auszulegen. Im Vergleich da-<br />

zu sind für eine Vollklimatisierung 4-6fache Luftwechsel notwendig [11].<br />

Leistung [11]<br />

Entscheidend für die Beurteilung der möglichen Leistung eines Flächensys-<br />

tems sind Kenntnisse über verschiedene Einflussgrößen:<br />

• Wärmeübergangskoeffizienten zwischen Flächen und Raum<br />

• Zulässige minimale und maximale Oberflächentemperaturen<br />

• Flächengröße<br />

• Verfügbarkeit der thermischen Speicherung<br />

Der letzte Punkt ist wiederum von Temperatur, Wärmespeicherkapazität und<br />

Wärmeleitfähigkeit der einzelnen Materialschichten abhängig.<br />

Tabelle 1: Angaben zur Leistungsbestimmung von Flächensystemen [Olesen, 95 u. 97]<br />

Boden Randzone<br />

Wand<br />

Decke<br />

Aufenthalt<br />

Wärmeübergangs -<br />

koeffizient<br />

W/m²K<br />

Heizung Kühlung Max.<br />

11<br />

11<br />

7<br />

7<br />

Oberflächentemperatur<br />

Heizung<br />

35<br />

29<br />

°C<br />

Min.<br />

Kühlung<br />

20<br />

20<br />

Maximale<br />

Leistung<br />

W/m²<br />

Heizung Kühlung<br />

165<br />

8 8 ~40 17 160 72<br />

6 11 ~27 17 42 99<br />

Die Wärmeübergangskoeffizienten für den Heizfall haben jeweils einen Anteil<br />

von 5,5 W/m²K für den Strahlungswärmeübergang. Der Rest entfällt auf den<br />

konvektiven Teil.<br />

Für den Kühlfall ist es wesentlich, zu welchen Teilen die Wärmelast in Kon-<br />

vektion und Strahlung vorliegt. Durch den Strahlungsanteil werden die Raum-<br />

temperaturen nicht direkt erhöht, weil die Wärme in die umschließenden Ober-<br />

flächen übertragen wird. Je geringer also der konvektive Anteil einer<br />

Wärmequelle ist, desto geringer ist auch die notwendige Temperaturdifferenz<br />

zwischen Raumlufttemperatur und Oberfläche.<br />

99<br />

42<br />

42<br />

12


3 Thermoaktive Bauteilsysteme – Betonkernaktivierung<br />

Auslegung [11]<br />

Grundsätzlich kann bei der Berechnung einer Betonkernaktivierung von den-<br />

selben Verfahren ausgegangen werden wie bei anderen Flächensystemen.<br />

Für Verlegeabstand, Rohrdurchmesser, Wassertemperatur und Wasserdurch-<br />

strömung können die Kenntnisse und Normen für Fußbodenheizungen heran-<br />

gezogen werden. Es müssen nur die Wärmeübergangskoeffizienten zwischen<br />

Fläche und Raum angepasst werden; sie sind von der Fläche (Boden, Wand<br />

oder Decke) und vom Lastfall (Heizen oder Kühlen) abhängig.<br />

Bei einer Betonkernaktivierung dürfte der Kühlfall für die Auslegung maßge-<br />

bend sein. Die Auslegung erfolgt mit einer geringen Temperaturdifferenz von<br />

2-5 K zwischen Vor- und Rücklauf (Spreizung). Damit wird erreicht, dass sich<br />

die Wassertemperaturen möglichst den Raumtemperaturen annähern. Übli-<br />

cherweise ergibt sich ein Rohrdurchmesser von 20 bis 25 mm bei einem Ver-<br />

legeabstand von 15 bis 30 cm.<br />

Der Einbau der Rohrregister erfolgt während der Rohbauphase zwischen obe-<br />

rer und unterer Bewehrung. Das und die jahrzehntelange Gebrauchsdauer er-<br />

fordern einen besonders widerstandsfähigen Rohrwerkstoff. Aus diesen Grün-<br />

den kommt dabei ein PE-Xa-Rohr zum Einsatz, dessen Ausgangsmaterial<br />

gute Schlag- und Kerbschlagzähigkeit, sowie eine hohe Reißdehnung auf-<br />

weist.<br />

Wärme- und Kältequellen [11]<br />

Durch die niedrigen Vorlauftemperaturen von 26 bis 28 °C können im Heizfall<br />

unterschiedliche, erneuerbare Wärmequellen Verwendung finden. So kann<br />

beispielsweise Solarenergie mit geringen Wassermengen bis auf ein niedriges<br />

Temperaturniveau genutzt werden. Es kommen auch industrielle Abwärme-<br />

quellen wie Kondensatoren für gewerbliche Kälte oder andere Formen pro-<br />

zessbedingter Abwärme in Frage.<br />

Auch für den Kühlbetrieb bieten sich in der Konsequenz eines energiesparen-<br />

den Ansatzes erneuerbare Ressourcen an. „So wird das erste Bürogebäude<br />

mit wasserbetriebener Betonkernkühlung nur während der Nacht gekühlt. Das<br />

Wasser in den Rohrleitungen wird in trockenen Rückkühlern durch Nachtluft<br />

auf 19 °C gekühlt.“ Zitat [11]<br />

Eine weitere Kühlquelle stellt das Grundwasser dar. Des weiteren können<br />

auch erd- oder grundwasserberührende Bauteile, wie Pfahlgründungen oder<br />

Bodenplatten, zur Kühlung herangezogen werden. Problematisch ist dabei je-<br />

doch die nicht konstante Verfügbarkeit der unterstützenden Wirkung des<br />

13


3 Thermoaktive Bauteilsysteme – Betonkernaktivierung<br />

Grundwassers. Durch verschiedenste Einwirkungen kann sich der Wasserzu-<br />

fluss ändern und so die Kühlleistung eingeschränkt werden. In diesem Zu-<br />

sammenhang ist es wichtig, dass Möglichkeiten geschaffen werden, die eine<br />

Rückkühlung des Erdspeichers in kalten Nächten oder während kalter Monate<br />

zulassen.<br />

14


4 Programmbeschreibung<br />

4 Programmbeschreibung<br />

Für die Bearbeitung der <strong>Diplomarbeit</strong> stand die Software IDA Indoor Climate<br />

and Energy (ICE) zur Verfügung. Es handelt sich dabei um ein kommerzielles<br />

Simulationswerkzeug, das von der Firma EQUA Simulation Technology Group<br />

AB, Stockholm, Schweden entwickelt wurde. Im Rahmen eines Kooperations-<br />

vertrages steht dem FG Bauphysik die Lizenz zur Verfügung. Dafür wird bei-<br />

spielsweise die vorliegende Untersuchung mit der jeweils aktuellen Beta-Test-<br />

Version durchgeführt. Eventuell auftretende Fehler oder Unregelmäßigkeiten<br />

werden an den Softwarehersteller weitergeleitet.<br />

Basis für das spezielle Werkzeug ist die Simulationsumgebung IDA Simulation<br />

Environment (IDA SE). Die Grundlagen dafür bildeten wiederum Forschungen<br />

und Entwicklungen des schwedischen Instituts für angewandte Mathematik<br />

(ITM – Institutet för Tillämpad Matematik), die in die 60er Jahre zurückreichen.<br />

Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass IDA für „ITMs Differential-Algebraic mo-<br />

deling and simulation environment“ steht.<br />

IDA-ICE ist nicht in erster Linie für wissenschaftliche Anwendungen oder For-<br />

schungen entwickelt wurden, wobei aber die Möglichkeit besteht, auch auf<br />

dem Gebiet der Forschung mit der Software zu arbeiten. Hauptindikation des<br />

in dieser Form noch relativ neuen Simulationswerkzeuges sind praktische Hil-<br />

festellungen bei der Planung und Entwicklung von Gebäuden. In diesem Zu-<br />

sammenhang spielen die thermische Behaglichkeit, die Luftqualität in den<br />

Räumen und der Energieverbrauch des Gebäudes eine wesentliche Rolle.<br />

4.1 Rechenmodell<br />

IDA Indoor Climate and Energy (ICE) ist die erste Anwendung einer neuen<br />

Generation von Programmen zur Gebäudesimulation, das die mathemati-<br />

schen Modelle in Form von Gleichungen beschreibt. Dadurch können bei-<br />

spielsweise physikalische Vorgänge und Abläufe direkt in mathematischen<br />

Formeln erfasst und umgesetzt werden. So ist es möglich, Programmmodule<br />

auf einfache Art zu ersetzen oder zu erweitern [8].<br />

15


4 Programmbeschreibung<br />

IDA<br />

Modeller<br />

*.IDA<br />

System<br />

description<br />

file<br />

IDA<br />

Solver<br />

*.PRN<br />

IDA NMF<br />

Translator<br />

generierte Zeitreihen<br />

*.APP<br />

*.LSP<br />

*.EO<br />

*.FOR<br />

Datei zur Definition<br />

der Anwendung<br />

Spezifischer Quellcode<br />

der Anwendung<br />

Beschreibung einer<br />

Komponente<br />

Gleichung einer<br />

Komponente<br />

*.NMF<br />

Bild 3: Schematische Darstellung der Modellierung und Simulation [nach Per Sahlin]<br />

ICE basiert auf Bibliotheken mathematischer Modelle für Bestandteile von<br />

Gebäuden, die im Rahmen des IEA-Projektes (International Energy Agency)<br />

„Solar Heating & Cooling Programm, Task 22, Subtask B“ entwickelt und vali-<br />

diert wurden. Die entsprechende Bibliothek ist im Neutral Model Format (NMF)<br />

geschrieben. Der gleichungsbasierte NMF-Code ist eine programmunabhän-<br />

gige Sprache. Mit dieser ist es möglich, dynamische Systeme unter Verwen-<br />

dung von Gleichungen der differentialen Algebra zu modellieren [8]. Physikali-<br />

sche Vorgänge können modular abgebildet werden, was bedeutet, dass<br />

Teilprozesse direkt in Gleichungen im NMF-Code umgesetzt werden können.<br />

Damit dient NMF der Nachvollziehbarkeit des Modells und gleichermaßen als<br />

Eingabe für die automatische Übersetzung in das Format verschiedener Simu-<br />

lationsumgebungen (wie z.B. TRNSYS, HVACSIM+, IDA SE).<br />

NMF-Quellcode<br />

einer Komponente<br />

Vereinfachend kann der grobe Zusammenhang für den speziellen Fall IDA<br />

ICE wie folgt wiedergegeben werden: Das Gebäude mit seinen Komponenten,<br />

16


4 Programmbeschreibung<br />

wie z.B. der Geometrie, dem Strahlungsaustausch und der Haustechnik wird<br />

modular betrachtet. Diese einzelnen Module werden dann in Form von Glei-<br />

chungen im NMF-Code wiedergegeben und bilden so die mathematische Ba-<br />

sis. Beispielsweise gibt es für eine Pumpe ein entsprechendes NMF-Modell.<br />

Der IDA NMF Translator konvertiert dann diese Dateien in einen FORTRAN<br />

oder C Code und damit in ein Format, das vom IDA Solver zum Lösen der<br />

Gleichungen benötigt wird [9].<br />

4.2 Programmgestaltung<br />

Die folgenden Ausführungen orientieren sich inhaltlich am IDA ICE Handbuch<br />

[6]. Grundsätzlich gliedert sich das Programm IDA ICE in drei Niveaus (Level),<br />

die sich durch die Möglichkeiten der Eingabe und teilweise durch die mögli-<br />

chen Ergebnisse unterscheiden. Es sollen die Bezeichnungen wie im Pro-<br />

gramm verwendet werden:<br />

• Room Wizard<br />

• Standard Level<br />

• Advanced Level.<br />

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es bei der Parametereinstellung<br />

für z.B. Wände oder Fenster ebenfalls eine Eingabemöglichkeit ‚Advanced’<br />

gibt, die aber auf dem Niveau des ‚Standard Levels’ eine Bearbeitung ermög-<br />

licht und nicht mit dem ‚Advanced Level’ verwechselt werden sollte.<br />

Room Wizard<br />

Dabei handelt es sich um eine einfache Eingabevariante, bei der man ver-<br />

schiedene Einstellungen für eine einzelne Zone vornehmen kann. Es bieten<br />

sich dem Nutzer der Reihe nach verschiedene Möglichkeiten, vorgegebene<br />

Randbedingungen anzupassen. Dieses sehr einfache Niveau kann dazu dienen,<br />

die Auswirkungen bei Veränderungen einzelner Parameter zu untersu-<br />

chen oder die Ausgangsbasis für den nächsten Level bereitzustellen.<br />

17


4 Programmbeschreibung<br />

Bild 4: Eingabemaske im einfachsten Level – Room Wizard<br />

Auch in diesem einfachen Level bestehen individuelle Anpassungsmöglichkeiten<br />

für die im Bild zu sehenden Eigenschaften einer Zone. Alle unterstriche-<br />

nen Eingabefelder führen zu Untermenüs, z.B. der Hülle, der Verglasung, der<br />

inneren Verschattung oder des ausgewählten Standorts. Das Registerfeld<br />

‚General’ lässt ebenfalls Anpassungen im einfachen Modus zu. Über die drei<br />

übrigen Registerfelder gelangt man in das ‚Standard Level’, welches ein höhe-<br />

res Niveau darstellt, von dem aus man nicht mehr in den einfachen Modus<br />

wechseln kann.<br />

Es besteht die Möglichkeit, eine Simulation für die angepasste Zone durchfüh-<br />

ren zu lassen. In der aktuellen IDA ICE Version 3.beta ist der Room Wizard<br />

ein eigenständiger Programmteil, der zur Ermittlung der Ergebnisse eine Ver-<br />

bindung zum IDA-Server herstellt.<br />

Mit der Option ‚Create building model’ wird ein Gebäudemodell erstellt, wel-<br />

ches eine Zone enthält. Diese Zone entspricht mit ihren Parametern dem<br />

Raum aus dem Room Wizard.<br />

18


4 Programmbeschreibung<br />

Standard Level<br />

Mit der Erzeugung eines Gebäudemodells vom einfachen Modus aus hat man<br />

eine Möglichkeit genutzt, in den ‚Standard Level’ zu wechseln. Es sei noch<br />

einmal darauf hingewiesen, dass sich Veränderungen, die in einem höheren<br />

Level gemacht werden, nicht auf die niedrigeren Level auswirken. Eine zweite<br />

Möglichkeit, in den ‚Standard Level’ zu gelangen, besteht darin, nach dem<br />

Programmstart ein Gebäudemodell mit oder ohne „Zone“ erstellen zu lassen.<br />

Bild 5: Möglichkeit einer Gebäudesimulation mit einer Zone – Standard Level<br />

Das Bild zeigt die allgemeine Eingabeoberfläche (General). An dieser Stelle<br />

kann man alle Anpassungsoptionen anwählen, die für das Gesamtobjekt not-<br />

wendig sind oder über das Öffnen einer Zone dort jeweils individuelle Anpas-<br />

sungen vornehmen.<br />

19


4 Programmbeschreibung<br />

Die Anpassungsmöglichkeiten bezüglich des Gebäudes und der allgemeinen<br />

Parameter beziehen sich z.B. auf:<br />

• die Definition der Gebäudegeometrie<br />

• verwendete Materialien<br />

• Kontrolleinstellungen für die Anlagentechnik<br />

• die Verschattung durch umgebende Objekte<br />

• die Auswahl bestimmter Klimaprofile etc.<br />

Das ‚Standart Level’ soll in seiner Detailtiefe so gestaltet sein, dass es auch<br />

von Anwendern mit wenig speziellen Simulationskenntnissen bearbeitet wer-<br />

den kann. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig, da die meisten Einstellungen<br />

über weitere Parameter definiert sind. So kann man beispielsweise über eine<br />

Zone zur Definition derer Wände bis hin zur Erstellung eines neuen Materials<br />

als Ressource gelangen.<br />

An dieser Stelle sind zwei wichtige Bemerkungen notwendig. Zum einen sind<br />

bei den ‚IDA Resources’ gemachte Einträge und Veränderungen immer nur im<br />

entsprechenden Projekt verfügbar. Soll also eine Ressource für verschiedene<br />

Projekte verwendet werden, empfiehlt es sich, die entsprechend neuen Datei-<br />

en aus IDA heraus als Kopie über den Befehl ‚Save as...’ vom bestehenden<br />

Projekt abzuleiten. Eine zweite Möglichkeit, Ressourcen generell verfügbar zu<br />

machen, besteht darin, die entsprechende Ressource in die Datenbank zu<br />

schreiben. Bei mehreren Objekten mit vielen unterschiedlichen Komponenten<br />

dürfte die Datenbank bald recht unübersichtlich werden.<br />

Eine weitere wichtige Bemerkung bezieht sich auf das Eingabefeld für die<br />

Wanddefinitionen. Im folgenden Bild ist ein Registerfeld ‚Advanced’ sichtbar.<br />

Dabei handelt es sich aber nicht um einen Wechsel in das ‚Advanced Level’,<br />

sondern um die abgebildeten Einstellungsmöglichkeiten für die ausgewählte<br />

Wand einer Zone.<br />

Unter ‚Wall’ können Objekte, z.B. Fenster, Heizkörper etc., eingefügt und die<br />

Geometrie verändert werden. Das Registerfeld ‚Outline’ enthält eine Zusam-<br />

menfassung aller Informationen bezüglich der Wand. An dieser Stelle besteht<br />

auch die Möglichkeit, einige Einträge zentral anzupassen.<br />

20


4 Programmbeschreibung<br />

Bild 6: Eingabemaske zur Definition einer Wand<br />

Advanced Level<br />

Diese dritte Ebene des Programms kann man nicht auf direktem Weg errei-<br />

chen. Um im ‚Advanced Level’ arbeiten zu können, ist es notwendig, ein ma-<br />

thematisches Modell des Gebäudes erstellen zu lassen. Dazu wählt man über<br />

‚Tools’ den Befehl ‚Build model’. IDA ICE versucht nun aus den vorgegebenen<br />

Parametern ein mathematisches Modell des Gebäudes inklusive aller Zonen<br />

und der Anlagentechnik zu erstellen. Sollte dies nicht möglich sein, wird in ei-<br />

nem Dialogfeld eine Fehlermeldung unter Angabe der nicht verwertbaren Ein-<br />

stellungen gegeben.<br />

Sollten alle Eingaben korrekt sein, wird ein mathematisches Modell gebildet<br />

und die allgemeine Eingabemaske, wie auch die Eingabemasken der einzel-<br />

nen Zonen, erhalten ein zusätzliches Registerfeld ‚Scheme’.<br />

Innerhalb dieses Systems bewegt man sich nicht mehr in den physischen<br />

Grenzen des Simulationsmodells. Vielmehr liegt das Modell jetzt in Form ein-<br />

zelner, miteinander verknüpfter Komponenten vor, deren Bedeutungen durch<br />

Gleichungen definiert sind [6].<br />

In dieser Ebene können die Struktur der Verbindungen und die Parameter der<br />

Gleichungen frei verändert werden. An dieser Stelle vorgenommene Verände-<br />

rungen geschehen direkt am mathematischen Modell. Diese haben aber keine<br />

Wirkung auf den ‚Standard Level’. Alle Veränderungen, die im ‚Advanced Level’<br />

vorgenommen werden, gehen verloren, wenn man erneut ein mathemati-<br />

sches Modell erzeugen ließe. Dafür werden immer die Eingaben des ‚Stan-<br />

21


4 Programmbeschreibung<br />

dard Levels’ verwendet. Das bedeutet wiederum, dass Veränderungen im<br />

‚Advanced Level’ nicht durch das Programm auf Modellkonformität überprüft<br />

werden können. Der Fehler für eine nicht lauffähige Simulation dürfte nicht<br />

leicht zu lokalisieren sein.<br />

Bild 7: Darstellung einer Zone im Advanced Level<br />

4.3 Besonderheiten<br />

Eine Besonderheit zeichnet sich beim Speichern der Dateien ab. Wird von IDA<br />

ICE aus eine Datei gespeichert, entstehen zwei Dateien und ein Ordner im<br />

ausgewählten Verzeichnis. Ordner und Dateien erhalten den gleichen Namen.<br />

Die Dateien erhalten die Dateinamenerweiterungen .idm und .idc. In der *.idm<br />

werden alle logischen Informationen gespeichert, wie z.B. Parameter, Variable<br />

und Zeitpläne. Die *.idc enthält graphische Informationen, z.B. zur Größe und<br />

Positionierung entsprechender Objekte. Der zu einer Datei gehörende Ordner<br />

enthält ebenfalls .idm und .idc-Dateien einzelner Komponenten, wie dem<br />

Wärme-/Kälteerzeuger, der Lüftungs-Steuer-Einheit und der enthaltenen Zo-<br />

nen. Für den Fall einer erfolgreich durchgeführten Simulation werden Unter-<br />

ordner mit den Ergebnisdateien im .prn-Format angelegt. Es empfiehlt sich,<br />

Kopien von Projekten aus IDA ICE zu erstellen oder beim Kopieren im Explo-<br />

22


4 Programmbeschreibung<br />

rer darauf zu achten, dass die zusammengehörenden Ordner und Dateien<br />

vollständig erfasst werden.<br />

Es erfolgt während der Benutzung bzw. während der Eingabe kein automati-<br />

sches Speichern. Das hat zur Folge, dass der Anwender nach einer geeigne-<br />

ten Anzahl von Veränderungen selbstständig den aktuellen Bearbeitungsstand<br />

fixieren muss.<br />

In diesem Zusammenhang ist eine weitere Besonderheit bedeutsam. Es be-<br />

steht nicht die Möglichkeit, eine oder mehrere Veränderungen rückgängig zu<br />

machen. Wird also nicht sehr häufig zwischengespeichert und möchte man<br />

Veränderungen wieder zurücksetzen, muss man die Ausgangssituation erneut<br />

eingeben. Das kann sehr aufwendig sein, wenn schon einige Bearbeitungs-<br />

schritte durchgeführt wurden. Es ist deshalb sinnvoll, häufig zu speichern und<br />

regelmäßig durch Erstellen des mathematischen Modells, die Richtigkeit der<br />

durchgeführten Anpassungen hinsichtlich der Modellierbarkeit zu prüfen. Au-<br />

ßerdem ist das erzeugte mathematische Modell sichtbar und bietet eine Viel-<br />

zahl von Überprüfungsmöglichkeiten für die getroffenen Annahmen mittels Pa-<br />

rametern und Variablen.<br />

Die Simulation kann aus dem ‚Avanced Level’ heraus mit dem Befehl ‚Run<br />

model’ gestartet werden, wobei das zuvor erstellte, mathematisch Modell er-<br />

halten bleibt. Hat man Veränderungen im ‚Scheme’ des ‚Advanced Levels’<br />

vorgenommen, die in der Simulation berücksichtigt werden sollen, bleibt nur<br />

diese Möglichkeit zum Berechnen der Ergebnisse.<br />

Würde zum Start der Befehl ‚Run’ verwendet, kommt es zu einer Sicherheits-<br />

abfrage, da für die notwendige Erstellung des mathematischen Modells die<br />

Eingaben des Standardlevels herangezogen werden. Die Veränderungen des<br />

‚Advanced Levels’ werden verworfen. Beim Arbeiten mit dem Befahl ‚Run’ er-<br />

hält man die Simulationsergebnisse, ohne dass ein bearbeitbares, mathemati-<br />

sches Modell erstellt wird. Sind Eingaben nicht modellierbar, erfolgt die ent-<br />

sprechende Fehlermeldung und der Vorgang wird abgebrochen.<br />

4.4 Besondere Details<br />

In diesem Kapitel soll auf einige Problempunkte bei der Eingabe hingewiesen<br />

werden, um möglichen Schwierigkeiten vorzubeugen. Der Ansatz ist es, die<br />

Nachvollziehbarkeit des Modells zu gewährleisten.<br />

23


4 Programmbeschreibung<br />

4.4.1 Geteilte Wände<br />

Es gibt die Möglichkeit, dass einige Wände des Gebäudemodells aus zwei<br />

oder mehr Teilabschnitten bestehen. Diese Partitionierung von Wänden ist<br />

aus verschiedenen Gründen hilfreich.<br />

Besteht die Wand einer Zone aus verschiedenen Materialien, kann man diese<br />

über die Variante einer Teilung der Wand modellieren. Der Fall kann eingabe-<br />

bedingt eintreten, wenn, durch die Zusammenlegung von Räumen zu Zonen,<br />

eine Zonenwand aus unterschiedlichen Aufbauten der einzelnen Räume be-<br />

steht.<br />

Die Aufteilung einer Wand in Teilabschnitte ist dabei die Variante mit den<br />

meisten Freiräumen bei der weiteren Modellierung. Jeder Teilabschnitt kann<br />

wie eine separate Wand behandelt und angepasst werden. Es können alle<br />

Möglichkeiten für die Definition einer Wand angewendet werden, einschließ-<br />

lich des Einfügens von Objekten, wie Türen, Fenster, Heiz- oder Kühlgeräte.<br />

Es existieren nicht alle Optionen, wenn man einen Wandteil über das Einfügen<br />

des Objektes ‚Wall part’ bestimmt. Es können beispielsweise keine weiteren<br />

Objekte eingefügt werden, da es sich bei ‚Wall part’ selbst um ein solches<br />

handelt.<br />

Bild 8: Markierte Zone zum Teilen von Wänden<br />

Die beschriebene Möglichkeit Wände zu teilen, besteht unter dem Register<br />

‚Floor plan’. Hier kann die Zone mit der linken Maustaste markiert werden. An-<br />

schließend wird über die rechte Maustaste ein Untermenü geöffnet und der<br />

Befehl ‚Edit’ gewählt. Die Markierung der Zone ändert sich in eine editierbare<br />

24


4 Programmbeschreibung<br />

Polylinie, auf der neue Wandpunkte eingefügt werden können. Jeder dieser<br />

neuen Polygonpunkte definiert Anfang und Ende eines Wandabschnitts. Wird<br />

ein Punkt eingefügt, entstehen zwei Wandabschnitte, die vom Programm au-<br />

tomatisch nummeriert und aufgelistet werden. Diese können jetzt separat de-<br />

finiert werden.<br />

Für eine andere Situation ist das Teilen der Wände ebenso hilfreich. Bei gegliederten<br />

Fassaden, wie auch beim bearbeiteten <strong>ZUB</strong>, reichen Zonen meist<br />

über verschiedene Fassadenabschnitte. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese<br />

Situation vorliegt, nimmt mit der Größe der Zonen zu. Über das Teilen der<br />

Wände besteht die Möglichkeit, die Wandabschnitte den zugehörigen Fassa-<br />

den zuzuordnen.<br />

4.4.2 Eingefügte Objekte<br />

Je nach Bauteil (Wand, Boden, Decke) gibt es die Möglichkeit, verschiedene<br />

Objekte einzufügen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Türen, Fenster,<br />

Heizkörper, Kühlgeräte, Wandteile, Leckagen, etc..<br />

Man muss beachten, dass zwei solcher Objekte programmbedingt nicht über-<br />

einander liegen können. Aus diesem Grund ist es auch nicht möglich, die<br />

Fußbodenheizung und die Kühldecken mit dem gleichen Objekt ‚Flächenheizung’<br />

in einer Decke abzubilden.<br />

Zu einer Abweichung von den Gegebenheiten hat diese Einschränkung in der<br />

Zone EG 2, die den Hörsaal modelliert, geführt. Ein Teil des Fußbodens be-<br />

findet sich nicht über dem Kellergeschoss, sondern hat Kontakt mit dem Erd-<br />

reich, weil der Hörsaal aus dem Gebäude herausragt. Diese Situation konnte<br />

nur darüber abgebildet werden, dass ein ‚Wall part’ als Objekt eingeführt wur-<br />

de. Die Konsequenz daraus ist, dass die ebenfalls als Objekt eingefügte Fuß-<br />

bodenheizung nur noch die verbleibende Fläche einnehmen kann.<br />

25


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

Im Kapitel 4 ist auf die verwendete Simulationssoftware eingegangen worden.<br />

In diesem Kapitel sollen spezielle Details bei der real durchgeführten Simulati-<br />

on erläutert werden. Eine der Schwierigkeiten der durchgeführten Untersu-<br />

chung liegt darin, dass im Vorfeld nicht überschaubar war, ob die Modellierung<br />

des Gebäudes in seiner Gesamtheit möglich ist. Am betreuenden Fachgebiet<br />

ist die verwendete Software neu und in diesem Zusammenhang noch nicht<br />

angewendet worden.<br />

Um die Komplexität eines gesamten Gebäudes mit den verschiedenen Räu-<br />

men und Bauteilen zu simulieren, bedarf es einer Vielzahl von Vereinfachun-<br />

gen und Annahmen, auf die im vorliegenden Kapitel ausführlich eingegangen<br />

wird.<br />

5.1 Vereinfachungen und Annahmen<br />

Um ein reales Gebäude wie das <strong>ZUB</strong> simulieren zu können, ist es notwendig,<br />

die vorhandene Geometrie und die Aufteilung des Gebäudes zu vereinfachen.<br />

Dieses Vorgehen dient dazu, bei der Ergebnisfindung den Rechenaufwand<br />

und die Fehleranfälligkeit zu reduzieren. Die Vereinfachung erfolgt im geomet-<br />

rischen Zusammenhang so, dass einzelne Räume mit gleichen Eigenschaften<br />

zu Zonen zusammengefasst werden. Die Zonenbildung für die jeweiligen Ge-<br />

schosse wird im Kapitel 5.1.1 erläutert. Bei den Maßen handelt es sich pro-<br />

grammbedingt um Innenmaßbezüge. Die den Plänen entnommenen Maße<br />

werden auf volle Zentimeter aufgerundet.<br />

In erster Linie soll möglichst eine Betrachtung des Gesamtenergiebedarfs des<br />

Gebäudes erfolgen. Priorität hat dabei der jährliche Heizwärmebedarf. Aus<br />

diesem Grund wird als eine der Grundoptionen bei der Simulation das Ener-<br />

giemodell der Software gewählt. Beim Klimamodell wäre das mathematische<br />

Modell entsprechend detaillierter, was einen erhöhten Zeitaufwand bei der<br />

Simulation zur Folge haben kann. Das Innenklima könnte Inhalt späterer Un-<br />

tersuchungen sein. Die entsprechende Auswahl des Energiemodells bedeutet,<br />

dass zur Simulation ein einfacheres mathematisches Modell erstellt wird.<br />

26


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

5.1.1 Geometrie und bauliche Ausführung<br />

Im Kellergeschoss befinden sich Sanitäreinrichtungen, der Haustechnikraum<br />

und ein Experimentalbereich. Es ist nicht erforderlich, die Räume separat zu<br />

untersuchen, bzw. deren gegenseitige thermische Beeinflussung zu betrach-<br />

ten. Im Kellergeschoss ist lediglich die Bodenplatte interessant. In dieser befindet<br />

sich eine Rohrlage, die im Bedarfsfall zur Kühlung der TAD beitragen<br />

soll, indem Wärme über die Bodenplatte an das Erdreich abgegeben wird. Zur<br />

vereinfachten Anpassung des Modells der Fußbodenheizung als Kühlregister,<br />

wird das Kellergeschoss zu zwei einfachen, rechtwinkligen Zonen zusammen-<br />

gefasst. Diese sind der Experimentalbereich und eine größere Zone, die die<br />

restlichen Räume umfasst. Die lichte Höhe im Kellergeschoss beträgt 2,78 m.<br />

Der Experimentalbereich reicht bis in das Erdgeschoss und hat somit eine<br />

lichte Höhe von 6,71 m. Im Erdgeschoss betragen die lichten Raumhöhen<br />

6,63 und in den Obergeschossen 3,35 m.<br />

Tabelle 2: Zuordnung der Zonen im Kellergeschoss<br />

Zone Räume in der Zone Abmessungen [m * m]<br />

KG 1 R –01, –02, –03, –04, -05, -06, -07, -09, -10, 8,32 * 32,26<br />

KG 2 R –08 (Experimentalbereich) 6,41 * 13,29<br />

Im Erdgeschoss werden die Büroräume R 0.01 und R 0.02 zur Zone EG 1<br />

zusammengefasst. Dabei wird großzügig vereinfacht. Der schlauchförmige<br />

Eingangsbereich wird dem Atrium zugewiesen, wodurch wiederum ein regel-<br />

mäßiges Rechteck für EG 1 entsteht. Der Innenwandstummel der Lehmwand<br />

soll vernachlässigt werden und in der Modellierung entfallen. Eine weitere Zo-<br />

ne ist der Hörsaal als ein großer Raum, ohne Berücksichtigung der mobilen<br />

Trennwand. Das Stuhllager und der Experimentalbereich gehen mit ihren entsprechenden<br />

Dimensionen in den jeweiligen Zonen auf. Die Empore sowie der<br />

Lehmwandstummel im Experimentalbereich werden nicht in die Betrachtun-<br />

gen einbezogen. Zu erwähnen ist, dass der Experimentalbereich aus dem Kel-<br />

lergeschoss bis ins Erdgeschoss reicht, so dass er keine separate Zone dar-<br />

stellt.<br />

Das Atrium bildet mit seiner verbleibenden Fläche die vierte Zone dieser Ebe-<br />

ne. Dabei wird der Flächenzugewinn aus der Vereinfachung im Eingangsbe-<br />

reich bei Zone EG 1 durch eine weitere geometrische Vereinfachung kompen-<br />

siert. Die Glasfassade wird in einer Flucht mit der Innenwand des<br />

Experimentalbereichs modelliert. Mit Ausnahme der Nische des gegenüberlie-<br />

27


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

genden Eingangsbereiches entsteht somit wieder eine einfache, rechteckige<br />

Form mit einer dementsprechend geringen Anzahl von Ecken.<br />

Die Form des Atriums musste während der Eingaben noch einmal vereinfacht<br />

werden, weil die Gestalt der angrenzenden Flächen für die Modellbildung zu<br />

komplex war. So musste die Gestalt des Atriums auf ein einfaches Rechteck<br />

reduziert werden. Die daraus resultierende Verkürzung in Längsrichtung wird<br />

durch einen Zuschlag bei der Tiefe ausgeglichen. Die mit der Umgebung in<br />

Verbindung stehende Glasfassade des Atriums wird dabei nicht beeinträchtigt.<br />

Tabelle 3: Zuordnung der Zonen im Erdgeschoss<br />

Zone Räume in der Zone Abmessungen [m * m]<br />

EG 1 R 0.01 und 0.02 (ohne Eingangsschlauch) 7,06 * 5,50<br />

EG 2 R 0.04 und 0.05 (Hörsaal insgesamt) 8,12 * 21,40<br />

EG 3 R 0.07 (Stuhllager) 5,20 * 4,77<br />

EG 4 R 0.09 (Atrium) 4,30 * 26,80<br />

Im 1. Obergeschoss wird das Atrium in der gleichen Weise abgebildet wie im<br />

Erdgeschoss. Zur Vereinfachung wird der Durchgang zur Terrasse nicht zum<br />

Atrium gerechnet, sondern der Zone der Büroräume zugewiesen. Der Besprechungsraum<br />

und das angrenzende Büro, sowie die verbleibenden drei Büro-<br />

räume zuzüglich dem Durchgang werden zu je einer Zone zusammengefasst.<br />

Tabelle 4: Zuordnung der Zonen im 1. Obergeschoss<br />

Zone Räume in der Zone Abmessungen [m * m]<br />

1.OG 1 R 1.01 und 1.02 (ohne Eingangsschlauch) 2,30 * 5,39<br />

4,77 * 13,45<br />

1.OG 2 R 1.05, 1.06, 1.07 (Büroräume)+Durchgang 4,77 * 18,70<br />

1.OG 3 R 1.08 (Experimentalbereich) 7,06 * 13,29<br />

1.OG 4 R 1.09 (Atrium) 4,30 * 26,80<br />

Die Aufteilung des 2. Obergeschosses soll dem des 1. Obergeschosses ent-<br />

sprechen. Eine Ausnahme ist hier der wirklich vorhandene Büroraum an Stelle<br />

des Durchgangs. Abweichend von der gedanklich gemachten geometrischen<br />

Gestalt der Zonen musste im 2. Obergeschoss ebenfalls programmbedingt ei-<br />

ne Anpassung erfolgen. Wie beim Atrium im Erdgeschoss war bei Zone<br />

28


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

2.OG 1 die Gestalt der angrenzenden Flächen in Bezug auf die darunter be-<br />

findliche Zone 1.OG 1 zu komplex. Dementsprechend wurde die Zone wäh-<br />

rend der Eingabe auf eine nicht verwinkelte Rechteckform reduziert. Das Feh-<br />

len der nicht erfassten 10 m² wird als gering angesehen, weil die Möglichkeit<br />

einer Gesamtsimulation des Gebäudes Priorität hat.<br />

Tabelle 5: Zuordnung der Zonen im 2. Obergeschoss<br />

Zone Räume in der Zone Abmessungen [m * m]<br />

2.OG 1 R 2.01 und 2.02 (reduziert) 4,77 * 13,45<br />

2.OG 2 R 2.04, 2.05, 2.06 und 2.07 (Büroräume) 4,77 * 18,70<br />

2.OG 3 R 2.08 (Experimentalbereich) 7,06 * 13,29<br />

2.OG 4 R 2.09 (Atrium) 4,30 * 26,80<br />

Die Geometrie des Gebäudes ist die äußere Begrenzung der Zonen. Für sie<br />

gilt: Damit alle Zonen innerhalb der Außenwände liegen, muss die projezierte<br />

Fläche des Gebäudes als Grundfläche angenommen werden. Da aber beim<br />

untersuchten Objekt nur der Hörsaal im Erdgeschoss aus der Fassade hervor-<br />

tritt, bedeutet dies, dass die Zonen über und unter der Zone EG 2 keine Au-<br />

ßenwände an der Südseite haben. Durch eine entsprechende Option ist es<br />

möglich, die betroffenen Wände mit der Fassade zu verbinden. Dabei ist mo-<br />

dellhaftes Denken gefragt, weil sich die Zonen optisch im Gebäudeinneren be-<br />

finden, aber trotzdem Außenwände aufweisen. Es kann notwendig werden,<br />

einzelne Wände zu teilen, wenn die Zonen über verschiedene Fassadenab-<br />

schnitte reichen.<br />

Das schräge Atriumdach aus einer Aluminium-Glas-Konstruktion konnte in der<br />

ausgeführte Form nicht problemlos modelliert werden. An dieser Stelle wurde<br />

die Vereinfachung getroffen, das Dach als horizontal anzusetzen und wie ein<br />

geschlossenes Fenster zu behandeln.<br />

Im Folgenden wird die Aufteilung der Zonen an Hand der Grundrisse verdeut-<br />

licht. Gleichzeitig wird die Zusammenfassung der Räume zu den Zonen dar-<br />

gestellt.<br />

29


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

KG 2<br />

KG 1<br />

Bild 9: Aufteilung der Zonen im Kellergeschoss<br />

30


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

EG 4<br />

KG 2<br />

EG 3<br />

EG 1<br />

EG 2<br />

Bild 10: Aufteilung der Zonen im Erdgeschoss<br />

31


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

1.OG 4<br />

1.OG 3<br />

1.OG 2<br />

1.OG 1<br />

Bild 11: Aufteilung der Zonen im 1. Obergeschoss<br />

32


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

2.OG 4<br />

2.OG 3<br />

2.OG 1<br />

2.OG 2<br />

Bild 12: Aufteilung der Zonen im 2. Obergeschoss<br />

33


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

5.1.2 Haustechnik<br />

In diesem Bereich sollen keine näheren Untersuchungen im Rahmen dieser<br />

Arbeit gemacht werden. Aus diesem Grund sind die meisten Parameter der<br />

haustechnischen Eingabemöglichkeiten mit Idealwerten angesetzt. Das be-<br />

deutet beispielsweise, dass die Leistung des Heizkessels auf einen sehr hohen<br />

Maximalwert gesetzt wird. Dadurch steht immer ausreichend Heizleistung<br />

zur Verfügung, wenn diese zur Erwärmung der Räume benötigt wird. Auf die-<br />

se Weise werden die mindestens geforderten Raumtemperaturen zur Füh-<br />

rungsgröße.<br />

Die beheizten Zonen sind mit Fußbodenheizung ausgestattet. In der verwen-<br />

deten Beta-Test-Version der Simulationssoftware ist es möglich, eine Fußbo-<br />

denheizung als Objekt einzufügen. Ein eingefügtes Objekt darf aber nicht die<br />

gesamte Fläche einnehmen. Es wurde dementsprechend umlaufend ein<br />

Randabstand von 10 cm belassen.<br />

Die Lüftungsanlage ist im Simulationsprogramm standardmäßig mit der Mög-<br />

lichkeit der Beheizung und Kühlung der Zuluft angesetzt. Da im <strong>ZUB</strong> keine<br />

Klimaanlage vorhanden ist, sind diese beiden Anlagenteile mit einem Nut-<br />

zungsgrad von Null angegeben. Das bedeutet praktisch, dass keine zusätzli-<br />

che Temperierung der Zuluft erfolgt. Im Bedarfsfall kann die kühle Frischluft<br />

über einen Kreuzwärmetauscher vorgewärmt werden. Ein Modul zur Simulati-<br />

on der Wärmerückgewinnung ist im Modell der Lüftungsanlage abgebildet und<br />

wird mit einem Wirkungsgrad von 0,8 angesetzt [3].<br />

Der Luftwechsel wird wie eine Variante im Auslegungsfall in [3] mit n=0,5 h -1<br />

angesetzt, was dem üblichen Auslegungsluftwechsel entspricht. Dabei kann<br />

natürliche Lüftung simuliert werden, wenn der Wirkungsgrad des Wärmetau-<br />

schers zu Null gesetzt wird. Das bedeutet dann, dass die Zuluft mit Außen-<br />

temperaturen eingebracht wird. Es wird von einem ideal dichten Gebäude<br />

ausgegangen und somit kein zusätzlicher Infiltrationsluftwechsel berücksich-<br />

tigt. Programmbedingt muss das entsprechende Eingabefeld für die Lecka-<br />

genfläche belegt sein. Es ist dort ein kleiner Wert angesetzt, den man ver-<br />

nachlässigen kann.<br />

Bei den Leuchtmitteln kommen durchgängig Leuchtstoffröhren zum Einsatz.<br />

Eine Ausnahme bilden die zusätzlichen Spots im Hörsaal. Es ist davon aus-<br />

zugehen, dass entweder nur die Leuchtstoffröhren oder nur die Spots betrie-<br />

ben werden. Aus diesem Grund wird die größere Leistung der Leuchtstoffröh-<br />

ren angesetzt. Durch das eingesetzte Kunstlicht entstehen bei der<br />

Betrachtung des sommerlichen Wärmeverhaltens zusätzliche interne Lasten.<br />

Für den Winterfall bedeuten diese eine positive Beeinflussung der Wärmebi-<br />

34


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

lanz. In beiden Fällen stellt das Kunstlicht einen Anteil am Gesamtenergie-<br />

verbrauch des Gebäudes dar. Aus diesen Gründen werden die entsprechen-<br />

den Leistungen für das eingesetzte Kunstlicht zusammengefasst für die Zonen<br />

in die Untersuchungen aufgenommen. Erfasst werden nur die Zonen, bei de-<br />

nen von einer regelmäßigen Nutzung auszugehen ist.<br />

5.1.3 Nutzungszeiten<br />

Tabelle 6: Leistungswerte für Kunstlicht in den Zonen (Quelle [1])<br />

Raumart Zone Leitung [W] Lichtausbeute<br />

Büro<br />

Flur/Atrium<br />

Experimental<br />

EG 1 6*39 = 234<br />

1.OG 1 15*39 = 585<br />

1.OG 2 12*39 = 468<br />

2.OG 1 10*39 = 390<br />

2.OG 2 14*39 = 546<br />

EG 4 6*55 = 330<br />

1.OG 4 6*55 = 330<br />

2.OG 4 6*55 = 330<br />

KG 2 24*55 = 1320<br />

1.OG 3 24*55 = 1320<br />

2.OG 3 24*55 = 1320<br />

[lm/W]<br />

Hörsaal EG 2 36*55 = 1980 91<br />

Es kann durchschnittlich von einer wochentäglichen Nutzung zwischen 8 und<br />

17 Uhr ausgegangen werden. Die Nutzungszeit entspricht der Raumbelegung<br />

und hat damit Einfluss auf die Lichtanschaltzeiten und die internen Wärmegewinne<br />

durch Personen und Geräteausstattung.<br />

In diesem Zusammenhang kann die angenommene Raumbelegung mit Per-<br />

sonen und die Ausstattung der Zonen mit Geräten angeführt werden.<br />

Für die vordergründig betrachtete Heizperiode wird bei den Personen mit ei-<br />

nem Bekleidungsfaktor von 1,0 clo gerechnet, was für den Winterfall ein rea-<br />

listischer Ansatz ist. Im Bürobetrieb ist von Personen mit sitzender Tätigkeit<br />

(1,2 met) auszugehen. Es wird angenommen, dass sich während der Nut-<br />

85<br />

91<br />

91<br />

35


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

zungszeit in jedem Büroraum eine Person befindet. Der Hörsaal wird für die<br />

Modellierung mit durchschnittlich 20 Personen besetzt.<br />

Nach [11] können für die in einem Büro befindlichen Geräte folgende Leis-<br />

tungswerte angegeben werden.<br />

Tabelle 7: Angaben für den aktiven Betrieb von Bürogeräten (Quelle [11])<br />

Gerät Leistungs-<br />

angabe<br />

[W]<br />

Wärme-<br />

abgabe<br />

[W]<br />

Konvektion<br />

[%]<br />

PC mit 17“ Monitor 575 133 78<br />

Laser Drucker 836 248 89<br />

Kopierer 1320 181 86<br />

Auf Grund der ständigen Leistungszunahme bei den Geräten und einer mögli-<br />

chen Belegung der Büros mit zwei Arbeitsplätzen ist pro Büro ein summierter<br />

Wert von 500 W für die Wärmeabgabe angesetzt worden. Der konvektive An-<br />

teil wird mit durchschnittlich 20 % veranschlagt.<br />

5.1.4 TAD und Bodenplatte<br />

Bei den thermoaktiven Decken müssen hinsichtlich ihrer Ausführung und da-<br />

mit auch für deren Betrieb starke Vereinfachungen getroffen werden. Wie<br />

noch näher erläutert wird, kann das System im Hinblick auf die Aufgabenstel-<br />

lung nicht wie vorhanden modelliert werden. Im Wesentlichen werden sich die<br />

Vereinfachungen darauf beziehen, die obere und untere Rohrebene getrennt<br />

abzubilden. Das Gebäude wird für den Heizfall im Winter nur mit der Rohrlage<br />

im Estrich modelliert und dementsprechend als konventionelle Fußbodenhei-<br />

zung simuliert. Die Rohrlage in den Rohdecken soll nicht zum Erwärmen der<br />

Räume herangezogen werden, was praktisch möglich ist. Es soll versucht<br />

werden, diese untere Rohrebene mit den Rohrregistern in der Bodenplatte zu<br />

koppeln. So könnte die Wärmeabfuhr aus den Speichermassen der Ge-<br />

schossdecken simuliert werden.<br />

5.1.5 Klimadaten<br />

Die Anwendung IceWeather, die Bestandteil von IDA ist, soll in der Lage sein,<br />

entsprechende Dateien IDA-konform zu kompilieren. Beim Inhalt der Aus-<br />

gangsdateien handelt es sich um Wetterdaten der Testreferenzjahre. Die An-<br />

wendung unterstützt in der Version des Lieferumfangs aber nur die Dateifor-<br />

36


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

mate EC_TRY, SOLMET_TMY und SMHI_TY. Aus den TRY-Dateien des<br />

Deutschen Wetterdienstes konnten nicht die von IDA-ICE benötigten Datei-<br />

formate erzeugt werden. Mitarbeitern des Fachgebiets Technische Gebäude-<br />

ausrüstung ist es gelungen, das Programm so zu modifizieren, dass es in der<br />

Lage ist, die deutschen Wetterdaten zu verarbeiten.<br />

Das Gebiet der alten Bundesländer ist nach [7] in 12 Testreferenzjahr-<br />

Regionen eingeteilt. Zu jeder Region existiert eine Repräsentanzstation, deren<br />

Daten den charakteristischen Wetterverlauf für die entsprechende Region<br />

beinhalten. Über längere Zeiträume betrachtet, entsprechen die Mittelwerte<br />

den regionalen Klimamittelwerten [7]. Der Wetterverlauf wird in Stundenschrit-<br />

ten über ein Jahr beschrieben, so dass pro Datei 8760 Wetterdaten enthalten<br />

sind. Zusätzlich gibt es geographische Informationen zum jeweiligen Standort.<br />

Das <strong>ZUB</strong> befindet sich in Kassel. Die Stadt ist der Klimaregion 4 zugeordnet<br />

und damit müssen die Werte der TRY-Datei für den Standort Trier (Standort-<br />

Nr. 10609) zur Anwendung kommen [7].<br />

37


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

5.2 Vorgehensweise bei der Simulation des <strong>ZUB</strong><br />

Bisher gibt es im betreuenden Fachgebiet Bauphysik der Universität Gesamt-<br />

hochschule Kassel nur wenig Erfahrungen bei der Anwendung der hier einge-<br />

setzten Simulationssoftware IDA Indoor Climate and Energy. Die Herange-<br />

hensweise bei der Simulation des gesamten Gebäudes ist deshalb davon<br />

bestimmt, aus verschiedenen Strategien durch Ausprobieren die effektivste<br />

auszuwählen. Oberstes Ziel war es, dass gesamte Gebäude in der Simulation<br />

zu erfassen. Die Abbildung der realen Gegebenheiten sollte mit geringer De-<br />

tailtiefe erfolgen.<br />

Der ersten Ansatz war, das Gebäude so abzubilden, wie es existiert. Dazu<br />

sollte ein Raum so modelliert werden, dass dieser als Basis dienen konnte,<br />

um die anderen Räume durch Kopieren davon ableiten zu können. Die Basis-<br />

arbeit sollte darin bestehen, den Raum mit den Parametern einzugeben, die in<br />

den meisten Räumen vorhanden sind.<br />

Zu diesem Zeitpunkt wurde die Begrifflichkeit einer geringen Detailtiefe anders<br />

interpretiert als zu einem späteren Bearbeitungszeitpunkt. Es wurde davon<br />

ausgegangen, Regelstrategien nicht näher zu betrachten, weil sie Inhalt wei-<br />

terführender Aufgaben sein sollen. Auch anlagentechnische Details sollten<br />

vereinfacht oder idealisiert angenommen werden. Das Lüftungsschema war<br />

ebenfalls nicht zur genauen Modellierung vorgesehen.<br />

Als erstes wurden alle vorkommenden Bauteile und Materialien als IDA Res-<br />

source angelegt. Das hat den Vorteil, dass nötige Veränderungen später zent-<br />

ral an dieser Stelle durchgeführt werden können und sich diese dann auf alle<br />

Zonen auswirken, in denen die entsprechende Ressource verwendet wurde.<br />

Die U-Werte werden in der folgenden Tabelle so wiedergegeben, wie sie<br />

durch die Simulationssoftware ermittelt wurden. Ein Großteil der Material-<br />

kennwerte wurde wegen der möglichen Vergleichbarkeit der Ergebnisse in Anlehnung<br />

an [3] angesetzt. Für die Zusammensetzung der Bauteile wurde der<br />

ausgeführte Zustand zugrunde gelegt. Die Wärmeleitfähigkeit der Luftschicht<br />

in der Lehmwand ergibt sich aus der Zugrundelegung eines entsprechenden<br />

Wärmedurchlasswiderstandes von R=0,17 m²K/W [15].<br />

38


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

Tabelle 8: Zusammenfassung der verwendeten Bauteile und Materialien<br />

Bauteil Material<br />

U-Wert<br />

[W/m²K]<br />

1 Bodenplatte 0,29 Zementestrich<br />

Dämmstoff<br />

Stahlbeton<br />

Gesamt<br />

2 Kellerwand 0,31 Stahlbeton<br />

Dämmstoff<br />

Gesamt<br />

3 Betonwand 3,77 Stahlbeton<br />

4 Betonwand,<br />

innengedämmt<br />

0,57 Stahlbeton<br />

Dämmstoff<br />

Gesamt<br />

5 KS Wand 11,5 2,99 Kalksandstein<br />

6 KS Wand 17,5 2,38 Kalksandstein<br />

7 Geschossdecke 1,17 Magnesitestrich<br />

Zementestrich<br />

Dämmung<br />

Stahlbeton<br />

Gesamt<br />

s<br />

[mm]<br />

50<br />

120<br />

400<br />

570<br />

400<br />

120<br />

520<br />

ρ<br />

[kg/m³]<br />

2000<br />

15<br />

2400<br />

2400<br />

15<br />

λ<br />

[W/mK]<br />

1,40<br />

0,04<br />

2,10<br />

2,10<br />

0,04<br />

200 2400 2,10<br />

200<br />

60<br />

260<br />

2400<br />

8<br />

2,10<br />

0,04<br />

115 1400 0,70<br />

175 1400 0,70<br />

20<br />

60<br />

20<br />

250<br />

350<br />

Fortsetzung auf der folgenden Seite<br />

2000<br />

2000<br />

15<br />

2400<br />

0,90<br />

1,40<br />

0,04<br />

2,10<br />

39


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

Bauteil Material<br />

U-Wert<br />

[W/m²K]<br />

8 Außenwand 0,13 Stahlbeton<br />

Dämmung<br />

Putz<br />

Gesamt<br />

9 Lehmwand 1,60 Massivlehm<br />

Luftschicht<br />

Massivlehm<br />

Gesamt<br />

10 Brandwand 1,57 Klinker<br />

11 HWS-Element 0,54 HWS-Platte<br />

Dämmstoff<br />

HWS-Platte<br />

Gesamt<br />

12 Dach 0,19 Stahlbeton<br />

13 Südfassade 0,80<br />

(mittel)<br />

14 Atrium 0,70<br />

Dämmstoff<br />

Gesamt<br />

s<br />

[mm]<br />

250<br />

300<br />

10<br />

560<br />

135<br />

365<br />

135<br />

635<br />

ρ<br />

[kg/m³]<br />

2400<br />

15<br />

1200<br />

1800<br />

1,2<br />

1800<br />

λ<br />

[W/mK]<br />

2,10<br />

0,04<br />

0,70<br />

0,95<br />

2,15<br />

0,95<br />

450 2000 0,96<br />

16<br />

60<br />

16<br />

92<br />

250<br />

200<br />

450<br />

700<br />

15<br />

700<br />

2400<br />

15<br />

3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung<br />

Ug=0,6 W/m²K, g = 0,42<br />

Uf=1,4 W/m²K, Rahmenanteil = 25,5%<br />

3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung<br />

Ug=0,6 W/m²K, g = 0,42<br />

Uf=1,1 W/m²K, Rahmenanteil = 10%<br />

(ohne Rauchabzüge, Ug=1,0 W/m²K)<br />

0,17<br />

0,04<br />

0,17<br />

2,10<br />

0,04<br />

40


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

Von Anfang an wurde das mathematische Modell nach einer überschaubaren<br />

Menge von Eingaben erstellt. Dadurch können Fehler frühzeitig erkannt und<br />

behoben werden. Die erfolgreiche Fehleranalyse bei der Erzeugung des ma-<br />

thematischen Modells ist aber kein Garant dafür, dass auch eine Simulation<br />

durchführbar ist. Aus diesem Grund sollte nach erfolgreicher Modellbildung<br />

auch eine Simulation des Modells erfolgen. Dazu ist es ausreichend, einfache<br />

Vorgaben für die Randbedingungen der Simulation vorzugeben, um die Über-<br />

nahme und Verarbeitbarkeit der Eingabeparameter zu prüfen. Sollten dabei<br />

Fehler auftreten, ist es meist schwierig deren Ausgangspunkt eindeutig zu lo-<br />

kalisieren. Es ist klar, dass die Chance sinkt, die entsprechende Eingabe an-<br />

zupassen, je komplexer das Modell und je größer die Menge der Eingabewer-<br />

te ist.<br />

Der gedankliche Einstieg erfolgte über einen inhaltlichen Hauptbestandteil des<br />

Realobjektes. Es wurde versucht, die thermoaktiven Decken für einen Raum<br />

abzubilden und mit der Anlagentechnik zu koppeln. Dieser Raum mit einem<br />

dann funktionstüchtigen Heizprinzip sollte durch Anpassungen bezüglich Ge-<br />

ometrie, Lage und enthaltenen Bauteilen als Kopiervorlage für alle anderen<br />

Räume dienen. Es hat sich aber herausgestellt, dass diese Vorgehensweise<br />

mit Blick auf das Hauptziel nicht die richtige Strategie sein kann. Zwar besteht<br />

programmseitig die Möglichkeit eine Flächenheizung einzufügen, die Modellierung<br />

einer zweiten Lage von Rohren in der Decke, wie im <strong>ZUB</strong> umgesetzt, er-<br />

fordert aber ein Arbeiten im ‚Advanced Level’. Die in dieser Bearbeitungsebe-<br />

ne gemachten Eingaben verändern direkt das mathematische Modell. Damit<br />

ist keine programmabhängige Überprüfung der Korrektheit der Eingaben mög-<br />

lich. Würde man erneut ein Modell erzeugen lassen, würde dieses aus den<br />

Eingaben des ‚Standard Levels’ entwickelt, was die eigenhändigen Verände-<br />

rungen am Modell überschreiben würde. Es kommt bezüglich der Fehleranfäl-<br />

ligkeit dieser Vorgehensweise dazu, dass notwenige Kopien zur Vervielfälti-<br />

gung der Zonen ebenfalls im ‚Advanced Level’ ausgeführt werden müssten.<br />

Erst bei der Simulation käme es zu einer Fehlermeldung, die aber wie zuvor<br />

beschrieben, nicht immer einen direkten Rückschluss auf die Fehlerquelle zu-<br />

lässt.<br />

Auf Grund der beschriebenen Schwierigkeiten wurde für das weitere Vorgehen<br />

und die Zielerreichung eine neue Strategie erarbeitet. Die Untersuchun-<br />

gen zum Energiebedarf in Verbindung mit den thermoaktiven Decken müssen<br />

in den Heiz- und Kühlfall getrennt werden. Dabei wird immer nur eine Rohrla-<br />

ge modelliert. Das bedeutet, dass in einem ersten Schritt versucht wird, das<br />

<strong>ZUB</strong> möglichst in seiner Gesamtheit mit einer Fußbodenheizung in den ent-<br />

sprechenden Räumen abzubilden, um den zugehörigen Heizwärmebedarf zu<br />

41


5 Vorgehensweise bei der Simulation<br />

ermitteln. Wenn es möglich ist, den Bodenplattenkühler zu modellieren, kann<br />

das sommerliche Verhalten nachgestellt werden.<br />

Es hat sich im Laufe der Bearbeitung herausgestellt, dass die Modellierung<br />

des Bodenplattenkühlers im Rahmen dieser Arbeit mit Blick auf die Zielset-<br />

zung nicht umgesetzt werden konnte. Es musste eine Alternative gewählt<br />

werden, die in Kapitel 6.1.2 beschrieben wird.<br />

Der Begriff der geringen Detaillierung bekommt zunehmend eine veränderte<br />

Bedeutung. Die geringere Detailtiefe muss sich auf eine verringerte Anzahl<br />

von Zonen beziehen. Das heißt, dass nicht mehr davon ausgegangen wird, al-<br />

le Räume zu modellieren, sondern diese zu Zonen zusammenzufassen, wie<br />

es in Kapitel 5.1.1 erläutert ist. Beispielsweise werden auch nicht alle Innentü-<br />

ren erfasst, da diese eher für Untersuchungen zur Bewertung des Luftstroms<br />

von Interesse sind. Das Übergehen der Wandöffnungen bedeutet einen Zu-<br />

gewinn an internen Massen der Lehmwand. Dieser Fehler kann aber als ge-<br />

ringfügig eingestuft werden, zumal die Lehmwandstummel im Experimentalbe-<br />

reich und in den westlich gelegenen Büros vernachlässigt wurden.<br />

42


6 Ergebnisse der Simulation<br />

6 Ergebnisse der Simulation<br />

Um sich auf die angestrebten Endergebnisse einer Jahressimulation verlassen<br />

zu können, müssen die Eingaben und die getroffenen Annahmen auf ihre<br />

Plausibilität hin überprüft werden. Auf Grund der gegenseitigen Abhängigkei-<br />

ten verschiedener Größen, wie z.B. mechanischer Luftwechsel und Tempera-<br />

tur in den Zonen im Zusammenhang mit dem Energieverbrauch für die Lüfter,<br />

ist die Plausibilitätsprüfung sehr aufwendig. Nur so ist es aber möglich, die<br />

gegenseitige Beeinflussung der Zonen und die Annäherung des Modells an<br />

die Realität abzuschätzen.<br />

6.1 Plausibilitätsprüfung<br />

6.1.1 Lüftungsschema<br />

Das eingegebene Modell musste gerade in Bezug auf die spezifischen Ver-<br />

hältnisse im <strong>ZUB</strong> untersucht werden. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei<br />

den geplanten Lüftungsvarianten und deren realitätsnaher Umsetzung im Mo-<br />

dell. Als lüftungstechnische Variante zur Überprüfung wurde ein Schema he-<br />

rangezogen, bei dem die Zuluft nur im Kellergeschoss ins Atrium eingebracht<br />

wird. Von dort verteilt sich die Luft durch Überströmöffnungen in der Lehm-<br />

wand frei in die Büros und die Experimentalbereiche. Dort wird die Abluft me-<br />

chanisch abgeführt. Diese Variante ist für den Heizbetrieb vorgesehen. Um<br />

aber die Auswirkungen auf die Temperaturen deutlicher zu erkennen, wurde<br />

ein Sommermonat betrachtet. Für eine Jahressimulation muss im Sinne einer<br />

geringen Detailtiefe ohnehin ein Lüftungsprinzip für das ganze Jahr gewählt<br />

werden.<br />

Für das Modell bedeutet die Abbildung dieses Lüftungsschemas, dass in der<br />

Zone KG 1 nur Zuluftbetrieb gefahren wird, in den Atriumzonen keine mecha-<br />

nische Be- oder Entlüftung erfolgt und in den restlichen Zonen nur der Abluft-<br />

betrieb aktiviert ist. Die Zonen müssen miteinander verbunden sein. Diese<br />

notwendige Verbindung wird im Modell durch Leckagen abgebildet. In den<br />

Decken der Atriumzonen stellen sie die vertikalen Verbindungen dar und in<br />

der Wand zwischen Atrium und den angrenzenden Zonen bilden die Leckagen<br />

die Überströmöffnungen ab. Es musste geklärt werden, ob die Modellierung<br />

der Verbindung zwischen den Zonen auf diese Weise möglich ist.<br />

Anfänglich war die Menge der sich beeinflussenden Parameter kaum ab-<br />

schätzbar. Es wurde davon ausgegangen, die Beeinflussung der Zonen an-<br />

43


6 Ergebnisse der Simulation<br />

hand der Temperaturveränderungen in den Zonen überprüfen zu können,<br />

wenn die Leckagen vorhanden sind oder nicht.<br />

Erwartung: Wenn die Leckage in der Decke zwischen KG1 und EG4 entfernt<br />

wird und somit keine Zuluftversorgung der darüber liegenden<br />

Atriumzonen mehr erfolgt, müsste der Temperaturabfall um 8.00<br />

Uhr, wenn die Lüftungsanlage in Betrieb genommen wird, wegfallen.<br />

Ergebnis: Es gab keinerlei Veränderungen des Temperaturverlaufs im EG4<br />

oder den Zonen darüber.<br />

Erklärung: Möglicherweise ist die Modellierung der Öffnungen über die Le-<br />

ckagen in dieser Form nicht möglich oder der Temperaturabfall<br />

liegt anderweitig begründet (eventuell durch den Abluftbetrieb)<br />

und kann zur Plausibilitätsprüfung nicht allein herangezogen<br />

werden.<br />

Auf Grund dieser Feststellung und den daraus abgeleiteten Vermutungen,<br />

wurden die Ergebnisse bezüglich des Luftvolumenstroms mit in die Betrach-<br />

tungen einbezogen, um die Wirksamkeit der Leckagen im Modell zu testen.<br />

Das bedeutete aber noch einmal eine Zunahme an Komplexität der Überle-<br />

gungen, denn für die Zonen gibt es mehrere Luftvolumenströme, die sich teil-<br />

weise gegenseitig beeinflussen. Es handelt sich dabei um folgende Größen:<br />

• Luftvolumenstrom in die Zone hinein (inflow) oder aus der Zone heraus<br />

(outflow) durch die Außenwände<br />

• Luftvolumenstrom in die Zone hinein (inflow) oder aus der Zone heraus<br />

(outflow) durch die Innenwände<br />

• Mechanischer Zu- und Abluftvolumenstrom<br />

Die Leckagefläche in den Außenwänden ist eine weitere Größe, von der diese<br />

Werte abhängen. Diese muss programmbedingt einen Wert größer Null ha-<br />

ben. Setzt man diesen Parameter sehr klein an, findet praktisch kein Luftvo-<br />

lumenstrom über die Außenwände statt.<br />

Beispielsweise wurde bei einer der vielen Variationen der Wert für die Lecka-<br />

genfläche in den Außenwänden mit 1*10 -6 m² sehr klein gewählt. In KG2 gibt<br />

es nur einen mechanischen Abluftbetrieb (die Zuordnung der Zonen ist ersichtlich<br />

in Kapitel 5.1.1 ab Seite 27). Gleichzeitig war die Zone, über die Zu-<br />

luft eingebracht wird (KG1) nur mit Zone KG2 verbunden. Folgerichtig konnte<br />

nur soviel Luft in KG2 eingebracht werden, wie über die Abluftanlage abge-<br />

führt werden kann. Das war auch das Ergebnis der Simulation. Etwa 34 l/s<br />

konnte die Abluftanlage entziehen, was einen Durchschnittswert für eine Wo-<br />

44


6 Ergebnisse der Simulation<br />

che darstellt und aus einer Luftwechselrate von 0,5 während der Nutzungs-<br />

phase hervorgeht. Die Luft, die über Innenwände nach KG2 einströmt, ent-<br />

spricht etwa diesem Wert. Die einzige Verbindung besteht zu KG1, aus der<br />

eben diese 34 l/s über die Innenwände ausströmen. Zudem konnte festgestellt<br />

werden, dass der in Bezug auf den Zuluftvolumenstrom von 553 l/s verblei-<br />

bende große Rest von 529 l/s über die Außenwände abgeführt wird.<br />

Setzt man nun auch für die Zone KG1 die Leckagenfläche der Außenwände<br />

sehr klein an, wird der mechanisch aufgezwungene Luftvolumenstrom auf die<br />

beiden miteinander verbundenen Zonen fast gleichmäßig verteilt. Das bedeu-<br />

tet, dass fast gleiche Luftvolumenströme über die Außenwände von KG1 und<br />

über die Innenwände nach KG2 und dann dort über die Außenwände trans-<br />

portiert werden.<br />

Infolgedessen werden auch die Temperaturen, vor allem in KG2, beeinflusst.<br />

Durch den vergleichsweise großen Luftvolumenstrom aus KG1 sind die<br />

Raumlufttemperaturen geringer und auch die Temperatursenkung mit der Ak-<br />

tivierung der Lüftungsanlage fällt deutlich größer aus.<br />

Im Laufe der Untersuchungen hat sich eine mögliche Erklärung bestätigt und<br />

unterstreicht ebenfalls die Richtigkeit der Annahme, dass die Wirkungsweise<br />

von Öffnungen über Leckagen modelliert werden kann. Für eine Atriumzone<br />

wurden alle Leckagen zu anderen Zonen entfernt. Dadurch ging folgerichtig<br />

der Einfluss der mechanischen Entlüftung der benachbarten Zonen verloren<br />

und es gab kein Absinken der Temperaturen in der Atriumzone, wenn die Ab-<br />

luftanlage aktiviert wurde.<br />

Aus diesen Erkenntnissen lässt sich ableiten, dass die gesamtenergetischen<br />

Größen von Parameterfestlegungen, die an speziellen Stellen gemacht wer-<br />

den, unabhängig sind. Gemeint ist damit, dass der Gesamtenergieverbrauch<br />

nicht davon beeinflusst wird, wie die Modellierung an speziellen Stellen umge-<br />

setzt wird. Die Modellierung muss aber die Zusammenhänge und Abhängig-<br />

keiten richtig wiedergeben. Es ist dabei wichtig, im möglichen Rahmen der<br />

Abstraktion die geplanten oder wie in Bezug auf das <strong>ZUB</strong> die vorhandenen<br />

Bedingungen in ausreichender Annäherung wiederzugeben. Umfangreiche<br />

Untersuchungen zu speziellen Einflussgrößen hinsichtlich der Plausibilität der<br />

Ergebnisse zeigen deren realistische Umsetzung und führen zu einem fundierten<br />

Gesamtergebnis.<br />

Letztendlich hat sich auch herausgestellt, dass es für die Abbildung der Öff-<br />

nungen in den Decken gar keine andere Möglichkeit gibt, als diese über Le-<br />

ckagen zu modellieren. Die Variante, eine ständig geöffnete Tür zu wählen,<br />

45


6 Ergebnisse der Simulation<br />

wird vom Programm für Decken nicht unterstützt. Die Plausibilitätsuntersu-<br />

chungen haben so die einzig mögliche Umsetzung legitimiert.<br />

6.1.2 Bodenplattenkühlung<br />

Die vorhandene Situation der Bodenplattenrückkühlung mittels Erdkollektor<br />

konnte im Rahmen dieser Aufgabe nicht direkt modelliert werden. Aus diesem<br />

Grund wurde eine grobe Annäherung an die realen Umstände gewählt, um die<br />

möglichen Energieeinsparungen im Vergleich zu einer Kühlanlage abschätzen<br />

zu können.<br />

Die Annahme, die im Hinblick auf die mögliche Kühlleistung der Bodenplatte<br />

getroffen wurde, war, die abgeschätzte Kühlleistung aus den Untersuchungen<br />

in [3] zu Grunde zu legen. Es wurden idealisierte Bedingungen für das Kälte-<br />

reservoir des Erdspeichers angenommen. Mit der Annahme, dass die Erd-<br />

reichtemperatur 1 m unter der Bodenplatte konstant 10 °C beträgt und auch in<br />

der Kühlperiode nicht mit einer Erwärmung des Erdspeichers zu rechen ist,<br />

wurde eine Dauerleistung für die Kühlung von 8,2 W/m² für die Kühldecken<br />

angesetzt. Daraus wurde über die zu kühlenden Flächen der Geschossdecken<br />

eine Maximalleistung für die Kältemaschine ermittelt, die der Leistung des Bo-<br />

denplattenkühlers entsprechen soll. Diese wurde zu 6665 W bestimmt. Durch<br />

die Leistungsbegrenzung kann von der Kältemaschine nicht mehr Kühlenergie<br />

geliefert werden, was gleichzeitig bedeutet, dass der Energieverbrauch für die<br />

Kälteerzeugung dementsprechend begrenzt ist.<br />

Der so ermittelte Wert soll dahingehend bewertet werden, dass er der Ener-<br />

gieeinsparung entspricht, wenn man statt der künstlichen Kälteerzeugung die<br />

natürliche Rückkühlung des Erdreichs nutzen kann.<br />

Im Zusammenhang mit der Frage, wie die so angenommenen Randbedingun-<br />

gen umsetzbar sind, wurde am Beispiel einer Zone ein Deckenkühlsystem auf<br />

Plausibilität und realitätsnahe Umsetzung geprüft. In IDA ICE besteht die Mög-<br />

lichkeit, Kühlgeräte als Objekte der Decken zu definieren. Diese symbolisieren<br />

dann die Rohrlage in den Geschossdecken. Sie sind mit dem Kälteerzeuger<br />

verbunden, der als Adäquat zur Bodenplatte dient.<br />

Die Kühlgeräte werden über verschiedene Parameter, wie die maximale Kühl-<br />

leistung, die Temperaturdifferenz zwischen Kühlmittel und Luft sowie neben<br />

weiteren Parametern auch über die flächenmäßige Größe des Geräts defi-<br />

niert. Die folgenden Bilder zeigen die Temperaturverläufe für zwei unter-<br />

schiedlich große Kühlgeräte. Einem Kühlegerät wurde eine Fläche von 1 m²<br />

zugewiesen (klein) während sich das andere auf fast die gesamte Deckenflä-<br />

che erstreckt (groß). Am deutlichsten erkennt man aus der grünen Kurve ‚t in’<br />

(Vorlauftemperatur) die vorgegebene Leistungsbegrenzung. Die Vorlauftem-<br />

46


6 Ergebnisse der Simulation<br />

peratur des Wassers, die von der Kältemaschine zur Verfügung gestellt wird,<br />

beträgt für den gewählten Testfall 18 °C. Man erkennt deutlich, dass diese<br />

Temperatur nicht dauerhaft vom Kälteerzeuger bereitgestellt werden kann.<br />

Das ist dann der Fall, wenn die Raumtemperaturen ansteigen. Das heißt, dass<br />

die Rücklauftemperaturen so hoch sind, dass der Kälteerzeuger mit seiner im<br />

Testfall begrenzten Leistung von 200 W nicht mehr in der Lage ist, das Wasser<br />

auf die geforderte Temperatur von 18 °C zu kühlen.<br />

30.0<br />

29.0<br />

28.0<br />

27.0<br />

26.0<br />

25.0<br />

24.0<br />

23.0<br />

22.0<br />

21.0<br />

20.0<br />

19.0<br />

18.0<br />

Week: from 2001-07-16 to 2001-07-22<br />

Mon Tue Wed Thu Fri Sat Sun<br />

t liqu, Deg-C<br />

t in, Deg-C<br />

t air, Deg-C<br />

t out, Deg-C<br />

t surf, Deg-C<br />

Bild 13: Temperaturverläufe für eine max. Kühlleistung von 200 W und großer Fläche<br />

Wird nun die zentrale Kühlleistung vergleichsweise hoch angesetzt, ist dieser<br />

Effekt nicht mehr erkennbar. Die Vorlauftemperatur hält sich auf dem konstan-<br />

ten Wert von 18 °C. Dieses Verhalten liegt darin begründet, dass immer ge-<br />

nug Leistung vorhanden ist, um die erhöhten Rücklauftemperaturen zu kom-<br />

pensieren. Es wird aber auch deutlich, dass die Raumtemperaturen davon<br />

unbeeinflusst sind. Der Grund dafür liegt in der ebenfalls begrenzten Kühlleis-<br />

tung der lokalen Kühlgeräte, die auf die Zonengröße bezogen ist.<br />

Eine weitere beeinflussende Größe ist die geometrische Fläche des modellier-<br />

ten Kühlgeräts. Diese hat vor allem Einfluss auf den Strahlungsaustausch des<br />

Kühlgeräts mit den übrigen Flächen. Für den Fall einer kleinen Fläche geht<br />

nur ein geringer Teil der Kühlleistung als Strahlungsanteil zu den Umfassungswänden<br />

(einschließlich Boden). Der Großteil wird konvektiv an die<br />

47


6 Ergebnisse der Simulation<br />

Raumluft abgegeben, was sich auch an den etwas geringeren Lufttemperatu-<br />

ren zeigt. Das folgende Bild veranschaulicht diese Feststellungen.<br />

29.0<br />

28.0<br />

27.0<br />

26.0<br />

25.0<br />

24.0<br />

23.0<br />

22.0<br />

21.0<br />

20.0<br />

19.0<br />

18.0<br />

Week: from 2001-07-16 to 2001-07-22<br />

Mon Tue Wed Thu Fri Sat Sun<br />

t liqu, Deg-C<br />

t in, Deg-C<br />

t air, Deg-C<br />

t out, Deg-C<br />

t surf, Deg-C<br />

Bild 14: Temperaturverläufe für eine max. Kühlleistung von 200 W und kleiner Fläche<br />

Es bleibt als Ergebnis aus diesen Vergleichen festzustellen, dass die Variante<br />

mit einer großen Paneelfläche und begrenzter Gesamt- wie auch Lokalleistung<br />

die realistischeren Ergebnisse liefert. Die Ergebnisse bilden in grober<br />

Annäherung ein träges Verhalten des Systems ab. Das entspricht dem Verhal-<br />

ten der thermoaktiven Decken in Kombination mit der Bodenplatte als<br />

Rückkühler.<br />

6.1.3 Verschattung durch umgebende Objekte<br />

Es wurden die südlich und westlich gelegenen Gebäude mit in das Modell<br />

aufgenommen. Vereinfachend wurden nur die jeweiligen Firstlinien einbezo-<br />

gen, was für die Verschattung des <strong>ZUB</strong> die notwendigen Kriterien liefert. Der<br />

First des im Süden gelegenen Gebäudes ist etwa 20 m entfernt und hat eine<br />

Höhe von 13,50 m. Das westlich gelegene Gebäude befindet sich mit seiner<br />

Firstlinie in etwa 25 m Entfernung und ist etwa 19 m hoch. Weder bei den<br />

Temperaturen in den Südzonen noch beim Energiebedarf für die Kühlung<br />

konnten Veränderungen auf Grund der Verschattung festgestellt werden. Die<br />

48


6 Ergebnisse der Simulation<br />

Untersuchungen für den Sommerfall haben damit ergeben, dass die Gebäude<br />

in der Umgebung die thermischen Bedingungen im <strong>ZUB</strong> nicht beeinflussen.<br />

6.2 Ergebnisfindung im Zusammenhang mit der Verwendung<br />

einer Beta-Testversion<br />

Wie bereits zu Beginn der Ausarbeitung erwähnt wurde, ist zur Simulation des<br />

<strong>ZUB</strong> eine Software eingesetzt worden, die als Beta-Testversion verfügbar ist.<br />

Es ist wichtig, diesen Umstand zu erwähnen, weil die Ergebnisfindung davon<br />

stark beeinflusst wurde und teilweise erheblichen Beschränkungen unterlag.<br />

Um die modellierten Systeme auf Lauffähigkeit zu testen, wurden jeweils aus-<br />

gewählte Sommer- oder Wintermonate simuliert. Bei erfolgreichen Probeläu-<br />

fen sollten die Modelle für einen Zeitraum von einem Jahr simuliert werden.<br />

Dabei wurde festgestellt, dass die Lauffähigkeit über relativ kurze Zeiträume<br />

(z.B. ein Monat) kein Garant für eine erfolgreiche Jahressimulation ist.<br />

Die große Schwierigkeit bestand darin, von der Grundvariante ausgehend Pa-<br />

rametervariationen umzusetzen, die vergleichbare Ergebnisse für eine Simula-<br />

tionsperiode von einem Jahr liefern. Es traten dabei wiederholt Fehler wäh-<br />

rend der Simulation auf, für die es anwenderseitig keine Möglichkeit der<br />

Vermeidung gibt. Diese Feststellung musste nach regem Informationsaus-<br />

tausch mit den Programmentwicklern der Softwarefirma gemacht und so ak-<br />

zeptiert werden. Es kam im Zuge sehr vieler Simulationsläufe wiederholt zum<br />

Auftreten numerischer Probleme, die zum Abbruch der Berechnungen führten.<br />

Dieser Umstand ist nach Auskunft der Entwickler bekannt, aber nicht dahin-<br />

gehend eingrenzbar, dass der Anwender die Möglichkeit hat, durch die An-<br />

passung einer Randbedingung einen kompletten Simulationslauf zu gewähr-<br />

leisten. Die Variationen sind extrem vielfältig und der Zeitpunkt, an dem der<br />

Fehler auftritt, ist nicht vorhersehbar. Bei einem zeitlichen Aufwand von einer<br />

Stunde pro Jahressimulation war es teilweise sehr zeitaufwändig, eine Einstel-<br />

lung zu finden, die zu einer lauffähigen Version führt.<br />

Das bedeutet für die Ergebnisfindung dieser Arbeit, dass bewusst Modelle er-<br />

stellt wurden, die das reale Objekt nicht korrekt abbilden. Zwischenzeitlich war<br />

es aber nur auf diese Weise möglich, überhaupt Ergebnisse zu erhalten. Mit<br />

diesen Ergebnissen sollte zumindest ein relativer Vergleich gewährleistet wer-<br />

den.<br />

Eine entscheidende Randbedingung in diesem Zusammenhang ist die Abbildung<br />

der Kellerwände als Wände gegen das Erdreich. In der verwendeten<br />

Version 3.0b von IDA ICE besteht die Möglichkeit, Wände mit einem Erdmo-<br />

dell zu verknüpfen. Für die unter 6.3.2 beschriebene Grundvariante war eine<br />

49


6 Ergebnisse der Simulation<br />

Simulation des Modells möglich, bei dem die Wände mit dem Erdreich ver-<br />

bunden sind. Ebenso gelang eine Jahressimulation für die Variante 1 mit ver-<br />

schlechterten Dämmeigenschaften für Außenwände und Fenster. Für die Va-<br />

riation der Luftwechselraten mit 0,3 und 0,8 schlugen die Simulationsversuche<br />

jeweils wegen numerischer Probleme fehl. Erst gegen Ende des Bearbei-<br />

tungszeitraums der <strong>Diplomarbeit</strong> gelang es nach einer Vielzahl von Versuchen,<br />

für diese Parametervariationen Ergebnisse zu erhalten, denen ein rea-<br />

listisches Modell zu Grunde liegt.<br />

6.3 Simulationsvarianten und zugehörige Ergebnisse<br />

Das Hauptanliegen der durchgeführten Untersuchungen ist es, Erkenntnisse<br />

über den jährlichen Energieverbrauch des Gebäudes zu erhalten. Dabei soll<br />

auch die Verteilung der Verluste und Gewinne in die Betrachtung einbezogen<br />

werden. Es lassen sich aus den Jahressimulationen ebenfalls Aussagen über<br />

den Bedarf für Kunstlicht und die Geräteausstattung ableiten.<br />

Die internen Gewinne aus Kunstlicht, Geräteausstattung und Nutzern sowie<br />

die passiven Solarenergiegewinne beeinflussen den Gesamtenergiebedarf<br />

des Gebäudes in zweierlei Hinsicht. Zum einen reduzieren sie den Heizwär-<br />

mebedarf für die Wintermonate. Zum anderen führen gerade im Sommer die<br />

internen Lasten in Kombination mit dem in dieser Periode hohen Solarener-<br />

gieeintrag zu einem gesteigerten Kühlenergiebedarf.<br />

Eine Randbedingung für die vom System bereitzustellenden Leistungen be-<br />

züglich Heizen und Kühlen sind die festgelegten Eckdaten für die Temperatu-<br />

ren in den Räumen. Dabei wurden die Grenzwerte wie folgt angenommen:<br />

• untere Temperaturgrenze 21 °C<br />

• obere Temperaturgrenze 25 °C<br />

Die untere Temperaturgrenze legt die Bedingungen für den Heizfall fest, während<br />

die obere Temperaturgrenze als Marke zur Aktivierung der Kühlung ge-<br />

sehen werden kann. Durch die Begrenzung der Kühlleistung der Kältemaschi-<br />

ne kann die Reduzierung der Raumtemperaturen aber nur bedingt erwartet<br />

werden. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang die jährlich verfügbare<br />

Kälteleistung, weil dadurch die mögliche Ersparnis durch den Einsatz der Bo-<br />

denplattenkühlung abgeschätzt werden soll.<br />

50


6 Ergebnisse der Simulation<br />

Tabelle 9: Für die Jahressimulationen verwendete Modellvarianten<br />

Grundvariante Umsetzung des ausgeführten Zustands des Gebäudes mit<br />

einer Luftwechselrate von 0,5 h -1<br />

Variante 1 Außenwände mit nur 10 cm Dämmung und 2-Scheiben-<br />

Wärmeschutzverglasung, n=0,5 h -1<br />

Variante 2 Grundvariante mit erhöhtem Luftwechsel von 0,8 h -1<br />

Variante 3 Grundvariante mit verringertem Luftwechsel von 0,3 h -1<br />

Variante 4 Grundvariante mit umgekehrtem Lüftungsprinzip, n=0,5 h -1<br />

6.3.1 Erläuterungen zu den Ergebnissen<br />

Übergeordnet wird bei den Betrachtungen zum gesamtenergetischen Verhal-<br />

ten des Gebäudes nach zwei Verbrauchsarten unterschieden. Zum einen wird<br />

der Verbrauch an elektrischer Energie erfasst. Dabei erfolgt eine getrennte<br />

Betrachtung für die zentralen Verbraucher, wie die Kältemaschine, die Lüfter<br />

und die Pumpen. Unter den lokalen Verbrauchern findet sich der Energiebe-<br />

darf für das Kunstlicht und die Geräteausstattung wieder. Zum anderen enthält<br />

die gesamtenergetische Auswertung den Verbrauch für die Beheizung des<br />

Gebäudes, die im speziellen Fall des <strong>ZUB</strong> über eine Fernwärmeversorgung<br />

sichergestellt wird.<br />

Die Ausgabe der Energiebilanzen für die einzelnen Zonen hat eine so große<br />

Datenmenge zur Folge, dass programmseitig keine Ausgabe der Ergebnisse<br />

möglich war. Eine Betrachtung einzelner Zonen ist auch nicht Inhalt dieser Ar-<br />

beit. Um dennoch einen gewissen Bezug zu den zonalen Vorgängen zu ha-<br />

ben, werden für bestimmte Zonen die Temperaturverläufe über ein Jahr aus-<br />

gegeben und gegebenenfalls in die Untersuchungen einbezogen.<br />

6.3.2 Beschreibung der Grundvariante<br />

Den vergleichenden Untersuchungen liegt eine Variante des modellierten Ge-<br />

bäudes zu Grunde. Diese ist aus den Plausibilitätsuntersuchungen abgeleitet<br />

worden und enthält folgende grundlegende Bedingungen.<br />

• Die baulichen Gegebenheiten wurden so modelliert, wie sie ausgeführt<br />

worden sind. Das bezieht sich auf die Wand- und Deckenkonstruktio-<br />

nen sowie auf die Fenster und auf die Verglasung des Atriums.<br />

• Es sind grundsätzlich keine geöffneten Fenster umgesetzt, da sich das<br />

Nutzerverhalten wie auch der sich daraus ergebende Luftvolumen-<br />

51


6 Ergebnisse der Simulation<br />

strom nicht genau quantifizieren lassen. Für die Fenster wurde eine<br />

externe Verschattung mit einem Verschattungsfaktor z = 0,5 modelliert.<br />

• Die einzelnen Räume sind, wie in 5.1.1 bereits ausgeführt, zu größe-<br />

ren Zonen vereinfacht worden. Dabei wurden die Räume nicht nur ge-<br />

ometrisch zusammengefasst, sondern auch die Ausstattung und die<br />

Beleuchtung wurden summarisch pro Zone erfasst. Die so vernachlässigten<br />

Wände zwischen den Büros wurden als interne Massen berück-<br />

sichtigt.<br />

• Als Lüftungsvariante wurde der Abluftbetrieb über die Büro- und Expe-<br />

rimentalbereiche gewählt. Nur im Kellergeschoss (KG 1) wird Frischluft<br />

zugeführt, die sich dann frei über das Atrium und die Überströmöffnun-<br />

gen in die Büros bewegen kann. Im Atrium erfolgt nur eine freie Luft-<br />

bewegung, da hier kein Zu- oder Abluftbetrieb modelliert wurde. Die<br />

einzige Zone mit mechanischem Zu- und Abluftbetrieb ist der als EG 2<br />

modellierte Hörsaal im Erdgeschoss. In allen entsprechenden Zonen<br />

ist ein Luftwechsel von 0,5 h -1 angesetzt. In Kombination mit den ge-<br />

schlossenen Fenstern erfolgt die Lüftung im Modell ausschließlich me-<br />

chanisch, wodurch die Eingangswerte bestimmt werden können und<br />

quantifizierbare Größen als Ergebnis darstellbar sind.<br />

• Für die Heizkurve wurden die Annahmen aus [13] zu Grunde gelegt.<br />

Es wird eine außentemperaturabhängige Heizkurve abgebildet, die aus<br />

den Heizkurven für ein Standardbüro mit 26 m² und für ein Eckbüro mit<br />

32 m² abgeleitet wurde. Die gewählten Vorlauftemperaturen betragen<br />

28 °C bei –12 °C Außentemperatur und 22 °C bei +12 °C Außentem-<br />

peratur.<br />

Aus dieser Grundvariante sollen andere Modelle abgeleitet werden. Für die<br />

gesamtenergetischen Untersuchungen werden nur Variationen bezüglich der<br />

Luftwechselraten und Veränderungen der Gebäudehülle bzw. der Verglasung<br />

betrachtet. Es sollte nur ein Parameter verändert werden, um mögliche Aus-<br />

wirkungen deutlich zuordnen zu können.<br />

6.3.3 Ergebnisse aus der Simulation der Grundvariante<br />

Mit den Ergebnissen aus der Simulation des Grundmodells werden erste Größenordnungen<br />

festgehalten, die als Basis für den Vergleich mit den Ergebnis-<br />

sen der variierten Modelle dienen sollen. Des weiteren kann ein Vergleich mit<br />

den Ergebnissen einer anderen Simulationsrechnung durchgeführt werden,<br />

sofern die Ausgabewerte dieses zulassen.<br />

52


6 Ergebnisse der Simulation<br />

Es erscheint sinnvoll, sich auf gesamtenergetische Betrachtungen zu be-<br />

schränken. Dabei sind zum einen die verbrauchten Mengen an Energie von<br />

Interesse, die sich im Wesentlichen auf die elektrischen Verbraucher und den<br />

Heizwärmebedarf aufteilen. Zum anderen können die Verluste betrachtet wer-<br />

den. Energie, die über Wände (inklusive Dach und Bodenplatte), Fenster, Lüf-<br />

tung und Infiltration entweicht, wird in diesen Ergebnissen erfasst.<br />

Anteilige Verbräuche - Grundvariante<br />

24%<br />

42%<br />

34%<br />

Elektrizität - zentrale<br />

Verbraucher<br />

Elektrizität - lokale<br />

Verbraucher<br />

Wärmeverbrauch<br />

Bild 15: Prozentuale Aufteilung nach Verbrauchsarten<br />

In entsprechenden Mengen ausgedrückt, bedeutet das einen Energie-<br />

verbrauch an elektrischer Energie von ca. 58.000 kWh/a und einen Verbrauch<br />

an Heizenergie von etwa 18.000 kWh/a. Daraus lässt sich ableiten, dass der<br />

Wärmebedarf nur knapp ein Drittel des Bedarfs an elektrischer Energie aus-<br />

macht.<br />

In diesem Zusammenhang muss erneut auf die Modellierung der Sohlplatten-<br />

rückkühlung eingegangen werden. Da die direkte Umsetzung nicht möglich<br />

war, wurde ein Kälteerzeuger mit begrenzter Leistung in das Modell integriert.<br />

Wie das nächste Bild zeigt, hat dieser einen bedeutenden Anteil am Energie-<br />

verbrauch der elektrischen Abnehmer.<br />

34%<br />

Anteilige Verbräuche an elektrischer<br />

Energie<br />

21%<br />

2%<br />

43%<br />

Kühlung<br />

Bürogeräte<br />

Kunstlicht<br />

Lüfter<br />

Bild 16: Prozentuale Verteilung bezüglich elektrischer Verbraucher<br />

53


6 Ergebnisse der Simulation<br />

Die Menge an elektrischer Energie, die für die Kühlung des Gebäudes ver-<br />

braucht wurde, beträgt etwa 25.000 kWh/a. Das Ergebnis ist jedoch als eine<br />

grob vereinfachte Näherung zu bewerten, die aus der Leistungsbegrenzung<br />

für die Kältemaschine und die maximale Kühlleistung in den Zonen abgeleitet<br />

wurde. Grundlage für die Begrenzung war die Annahme, dass aus dem Erd-<br />

speicher eine Dauerleistung an Kühlenergie von 8,2 W/m² (bezogen auf die<br />

Fläche der Kühldecken) zur Verfügung steht [3]. Geht man jetzt von den rea-<br />

len Gegebenheiten aus, dass keine künstliche Kühlung eingesetzt wird, kann<br />

man schlussfolgern, dass eben die Menge von 25.000 kWh/a an elektrischer<br />

Energie eingespart wird. Neben der Energieersparnis bedeutet dies eine Kos-<br />

tenreduzierung von etwa 3200 DM/a (mit Tagstrompreis laut Sondervertrag<br />

GhK, nach [1]). Die Zahlen sind unter dem Vorbehalt zu bewerten, dass der<br />

Bodenplattenkühler die entsprechende Dauerleistung erbringen kann.<br />

59%<br />

4%<br />

Ohne Kühlung<br />

37%<br />

Bürogeräte<br />

Kunstlicht<br />

Lüfter<br />

Bild 17: Verteilung am elektrischen Energieverbrauch bei Vernachlässigung der Kühlung<br />

Ohne den Einsatz elektrischer Energie für den Betrieb eines Kälteerzeugers<br />

stellt sich auch die Verteilung des Stromverbrauchs anders dar (Bild 17). Mehr<br />

als die Hälfte der Elektrizität wird vom Kunstlicht beansprucht. Bei einer Grö-<br />

ßenordnung von etwa 19.000 kWh/a entspricht das einem finanziellen Auf-<br />

wand von ca. 2500 DM.<br />

In den Ausgaben finden sich auch die Anteile, die keine elektrische Energie<br />

verbrauchen. Neben der Heizenergie, die einen Anteil der Kostenverursa-<br />

chung ausmacht, sind die solaren Gewinne und die von den Nutzern produ-<br />

zierte Wärmemenge erfasst. Das folgende Bild zeigt den Jahresverbrauch für<br />

die verschiedenen Anteile. Sehr deutlich ist die große Menge solarer Erträge<br />

im Vergleich zur Wärmemenge für die Beheizung. Dabei ist zu beachten, dass<br />

etwa 75% der solaren Erträge in den Monaten April bis September gewonnen<br />

werden. Damit stehen sie nur bedingt zur Entlastung des Heizenergie-<br />

verbrauchs zur Verfügung. Andererseits müssen diese solaren Einträge in den<br />

Sommermonaten zum Einhalten angemessener klimatischer Bedingungen in<br />

54


6 Ergebnisse der Simulation<br />

den Räumen durch Kühlung oder Lüftung abgeführt werden. Das bedeutet<br />

wiederum einen gewissen Anstieg der entsprechenden Verbrauchsmengen in<br />

der Sommerperiode oder bei gleichen Leistungswerten eine Erhöhung der<br />

Temperaturen.<br />

9769<br />

76150<br />

Energiezufuhr [kWh/a]<br />

18154<br />

Bild 18: In das Gebäude eingebrachte Energie<br />

Heizung<br />

Solarer Eintrag<br />

Nutzer<br />

Das folgende Diagramm macht die Bilanzierung der Einträge und Verluste<br />

deutlich. Die Ergebnisse zeigen wie erwartet die summarische Übereinstim-<br />

mung der beiden Gruppen. Damit wird noch einmal die generelle Korrektheit<br />

der Modellbildung bestätigt.<br />

Bei den Verlusten wird deutlich, dass die Transmissionswärmeverluste durch<br />

die Fenster den Großteil ausmachen. Der Anteil beträgt 59% an den Gesamt-<br />

verlusten. Dieser Umstand ist nicht besonders verwunderlich, da der Fenster-<br />

flächenanteil knapp 30% der wärmetauschenden Hüllfläche beträgt [1]. Zudem<br />

ist der mittlere U-Wert (0,8 W/m²h) im Vergleich zu dem der Außenwände et-<br />

wa sieben mal so groß.<br />

Die Verluste aus Infiltration und Lüftung können zusammengefasst als eine<br />

Größe betrachtet werden. Programmseitig werden die Ergebnisse separiert,<br />

was in den vorliegenden Untersuchungen jedoch nicht von Bedeutung ist, da<br />

die Leckageflächen in den Außenwänden sehr klein angesetzt wurden. Da un-<br />

ter Infiltration auch die Verluste durch Leckagen in den Innenwänden erfasst<br />

werden, ist davon auszugehen, dass deren Größe hauptsächlich von den<br />

Luftwechseln in den Abluftzonen geprägt ist. Dort wird die mechanisch abge-<br />

saugte Luft über die Leckagen nachgeführt, was für die entsprechenden Zo-<br />

nen bedeutet, dass die Verluste unter Infiltration erfasst werden. Ausgenom-<br />

men vom folgenden Diagramm werden die Werte gemeinsam als<br />

Lüftungsverluste ausgewertet.<br />

55


6 Ergebnisse der Simulation<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Nutzer<br />

Nutz<br />

Solarer Eintrag<br />

Heizung<br />

Einträge Verluste<br />

Bild 19: Gegenüberstellung der Einträge und Verluste<br />

Infiltration<br />

Lüftung<br />

Transmission<br />

Fenster<br />

Transmission<br />

Wände<br />

Aus diesen Ergebnissen lässt sich die Frage ableiten, wie sich das energeti-<br />

sche Verhalten des Gebäudes verändert, wenn eine andere Verglasung und<br />

ein geringerer Dämmstandard gewählt werden.<br />

6.4 Variationen der Grundvariante<br />

Für die Untersuchung des gesamtenergetischen Verhaltens des Gebäudes<br />

werden Modelle herangezogen, die auf den Gegebenheiten der Grundvariante<br />

basieren. Eine zusammengefasste Darstellung der speziellen Anpassungen<br />

enthält Tabelle 9 auf Seite 51. Bauliche und lüftungstechnische Randbedin-<br />

gungen werden variiert.<br />

6.4.1 Variante 1 - mit verringerter Dämmstärke und 2-Scheiben-Verglasung<br />

Abgeleitet aus der Grundvariante (Kapitel 6.3.2, ab Seite 51) sollen die Er-<br />

gebnisse des folgenden Modells die Veränderungen verdeutlichen, die sich<br />

aus den baulichen Anpassungen ergeben. Die baulichen Anpassungen sind<br />

eine auf 10 cm verringerte Dämmstärke der Außenwände und die Verwen-<br />

dung einer 2-Scheiben-Wärmeschutzverglasung.<br />

Der U-Wert der Außenwände verschlechtert sich von 0,11 W/m²K auf etwa<br />

0,36 W/m²K. Die 2-Scheiben-Verglasung wird wie in [3] mit einem U-Wert für<br />

die Verglasung von 1,2 W/m²K angesetzt. Der Gesamtenergiedurchlassgrad<br />

hat einen Wert von 0,58.<br />

Für die so gewählte Kombination der veränderten Außenwandkonstruktion<br />

und der Verglasung wurde im Vorfeld der Wärmeschutznachweis nach der<br />

WSVO 95 geführt, um die Einhaltung der Vorgaben für das Gebäude zu über-<br />

56


6 Ergebnisse der Simulation<br />

prüfen. Zu Grunde gelegt wurden dabei die Berechnungen aus [1]. Mit den<br />

oben beschriebenen Modifikationen ergab sich ein auf das Gebäudevolumen<br />

bezogener Jahres-Heizwärmebedarf von 8,1 kWh/m³a. Damit wird der zuläs-<br />

sige Wert von 19,8 kWh/m³a deutlich unterschritten. Gegenüber der Grundva-<br />

riante ergibt sich jedoch eine Verschlechterung um 50%, wenn man sich auf<br />

deren Jahres-Heizwärmebedarf von 5,4 kWh/m³a bezieht.<br />

Mit dem statischen Verfahren der Wärmeschutzverordnung kann gezeigt wer-<br />

den, dass die gewählte Variation als sinnvoll angesehen werden kann, da die<br />

Anforderungen noch deutlich unterschritten werden. Das Ergebnis zeigt<br />

gleichzeitig, wie hoch die energetische Qualität des ausgeführten Gebäudes<br />

ist.<br />

6.4.2 Vergleich der Ergebnisse aus der Simulation der Grundvariante und der<br />

Variante 1<br />

Mit den statischen Ansätzen des Wärmeschutznachweises lassen sich bereits<br />

erste Annahmen bezüglich des veränderten Wärmebedarfs ableiten. Interes-<br />

sant ist es, wie sich die veränderten Randbedingungen in der dynamischen<br />

Simulation auswirken. Wie bei den Ergebnissen der Grundvariante zu erken-<br />

nen ist, lassen sich aus der dynamisch thermischen Simulation mehr Aussagen<br />

als nur zum Heizwärmebedarf treffen und vergleichen.<br />

Aussagen über die Größe der Verluste und deren Verteilung auf die Art der<br />

Umfassungsflächen können vergleichend ausgewertet werden. Außerdem ist<br />

eine Quantifizierung der Energieeinträge möglich, woraus ein Vergleich der Bi-<br />

lanzen abgeleitet werden kann. Die lokalen elektrischen Verbraucher wie<br />

Kunstlicht und Bürogeräte brauchen nicht in den Vergleich einbezogen wer-<br />

den, da sich an deren Größenordnung nichts geändert hat. Stattdessen wird<br />

der Anteil der Kühlung am zentralen Verbrauch der elektrischen Energie in<br />

den Vergleich aufgenommen.<br />

57


6 Ergebnisse der Simulation<br />

Verbrauch [kWh/a]<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

Elektrizität<br />

zentral...<br />

...davon<br />

Kühlung<br />

18154<br />

27490<br />

Wärme<br />

Grundvariante<br />

Variante 1<br />

Bild 20: Vergleich von Grundvariante und Variante 1 bezüglich Elektrizität und Wärme<br />

Die Unterschiede bezüglich des Verbrauchs an elektrischer Energie sind mar-<br />

ginal. Dabei handelt es sich um eine Reduzierung beim Energiebedarf für die<br />

Kühlung bei Variante 1 um etwa 800 kWh/a. Demgegenüber erhöht sich der<br />

Wärmebedarf vergleichsweise deutlich. Mit einer Zunahme von etwa 9300<br />

kWh/a bei Variante 1 ist der Wärmebedarf in Bezug auf die Grundvariante um<br />

ca. 51% gestiegen. In diesem Ergebnis wird die Verminderung des Wärme-<br />

schutzes der Außenwände und der Fenster erkennbar.<br />

Verluste [kWh/a]<br />

120000<br />

100000<br />

80000<br />

60000<br />

40000<br />

20000<br />

0<br />

Wände Fenster Lüftung<br />

Bild 21: Energieverluste nach außen über die entsprechenden Wege<br />

Grundvariante<br />

Variante 1<br />

Das Diagramm in Bild 21 zeigt den überragenden Einfluss der Fensterflächen<br />

bei den Verlusten. Zusätzlich erkennt man den deutlichen Zuwachs der<br />

Transmission durch die Fenster zwischen Grundvariante und Variante 1. Bei<br />

der Simulation der Grundvariante gingen nur etwa 62.700 kWh/a an Energie<br />

durch die Fenster verloren. Das sind fast 40% weniger als bei Variante 1, wo<br />

101.600 kWh/a der Energie durch die Fenster entweichen. Dabei ist zu er-<br />

wähnen, dass auch im Sommer während der kühleren Nachtstunden ein E-<br />

58


6 Ergebnisse der Simulation<br />

nergieverlust stattfindet. Außerdem werden durch die veränderte Verglasung<br />

höhere Erträge in das Gebäude eingebracht.<br />

Bezüglich der Energiebilanz lässt sich aus Bild 22 ein deutlicher Vorteil der<br />

Verglasung der Grundvariante erkennen. Es handelt sich um eine 3-Scheiben-<br />

Wärmeschutzverglasung mit einem rechnerischen U-Wert der Verglasung von<br />

0,6 W/m²K. Durch die entsprechend verglasten Fenster gelangt deutlich mehr<br />

Energie in das Gebäude als verloren geht, wobei der gesamte Ertrag mit etwa<br />

76.000 kWh/a nur 75% dessen von Variante 1 beträgt. Diese Feststellung ist<br />

vor allem für die Sommermonate von Bedeutung, wenn die solaren Erträge<br />

möglichst klein sein sollten. Mit 13.500 kWh/a ist der Gewinn an Solarenergie<br />

bei den Fenstern der Grundvariante acht mal so groß wie bei der modellierten<br />

2-Scheiben-Wärmeschutzverglasung der Variante 1.<br />

[kWh/a]<br />

120000<br />

100000<br />

80000<br />

60000<br />

40000<br />

20000<br />

0<br />

Erträge Fenster Verluste Fenster<br />

Grundvariante<br />

Variante 1<br />

Bild 22: Erträge und Verluste durch die Fenster für Grundvariante und Variante 1<br />

Betrachtet man die Verluste über die einzelnen Monate, wird bei beiden Vari-<br />

anten deutlich, dass in den Wintermonaten die Verluste die Erträge teilweise<br />

deutlich übersteigen. Die Relationen sind dabei ähnlich, wobei der absolute<br />

Betrag der Differenz bei Variante 1 deutlich größer als bei der Grundvariante<br />

ist. Die Unterschiede zwischen den Verlusten der Varianten liegen im Bereich<br />

von 2000 bis 4000 kWh pro Monat.<br />

59


6 Ergebnisse der Simulation<br />

[kWh]<br />

18000<br />

16000<br />

14000<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Erträge<br />

Verluste<br />

Bild 23: Gegenüberstellung der Erträge und Verluste durch die Fenster für Variante 1<br />

Die größeren absoluten Transmissionsverluste der Fenster bei Variante 1 be-<br />

einflussen in entscheidendem Maß den höheren Heizenergieverbrauch im<br />

Vergleich zur Grundvariante. Diese Aussage wird dadurch bekräftigt, dass die<br />

Verluste über die Wände sogar etwas geringer werden. Für das gesamte Jahr<br />

beträgt der Unterschied knapp 700 kWh (Bild 21).<br />

Bei der Lüftung sind ebenfalls kaum Veränderungen erkennbar. Die Reduzie-<br />

rung der Verluste über Wände und Lüftung begründet sich wahrscheinlich im<br />

sehr deutlichen Anstieg der Verluste über die Fenster. Aus den Ergebnissen<br />

der beiden Jahressimulationen lässt sich damit der entscheidende Einfluss der<br />

Verglasung am Heizenergieverbrauch ableiten.<br />

6.4.3 Variante 2 – Grundvariante mit einer Luftwechselrate von 0,8 h -1<br />

Als weitere Variationsmöglichkeit wurde eine veränderte Luftwechselrate von<br />

0,8 h -1 im Modell umgesetzt. Damit sollen die Auswirkungen einer Lüftungsan-<br />

lage auf die energetischen Verhältnisse im <strong>ZUB</strong> dargestellt werden.<br />

Es wurden keine weiteren Veränderungen am Modell der Grundvariante vor-<br />

genommen. Nur die Luftwechselraten in den Bürozonen und in den Experi-<br />

mentalbereichen wurden von 0,5 h -1 auf 0,8 h -1 erhöht.<br />

Im Ansatz kann davon ausgegangen werden, dass sich der Heizenergie-<br />

verbrauch erhöhen wird. Grund für die Annahme ist der Umstand, dass die<br />

mechanische Lüftungsanlage so modelliert ist, dass keine separate Erwär-<br />

mung der Zuluft erfolgt. Da pro Stunde eine größere Menge an Luft ausge-<br />

60


6 Ergebnisse der Simulation<br />

tauscht wird, muss auch ein größeres Luftvolumen durch die Zuführung von<br />

Heizenergie erwärmt werden.<br />

Es könnte weiterhin angenommen werden, dass durch die größere Menge an<br />

geförderter Luft auch mehr Wärme durch den Wärmetauscher zurückgewon-<br />

nen wird. Das würde sich aber nur auf die Menge der zurückgewonnen Ener-<br />

gie auswirken. Trotzdem muss vom Heizsystem die entsprechende Leistung<br />

bereitgestellt werden.<br />

6.4.4 Vergleich der Ergebnisse aus der Simulation der Grundvariante und der<br />

Variante 2<br />

Der erhöhte Luftwechsel bei Variante 2 hat Auswirkungen auf den Heizener-<br />

giebedarf, auf die verbrauchte elektrische Energie für die Kühlung und auf die<br />

Verteilung der Verluste.<br />

Verbrauch [kWh/a]<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

Wärme Kühlung (elektrisch)<br />

Bild 24: Energieverbrauch für Wärme und Kälte der beiden Varianten<br />

Grundvariante<br />

Variante 2<br />

Wie bereits vermutet wurde, steigt mit dem erhöhten Luftwechsel der Heiz-<br />

energiebedarf an. Bei einem von 0,5 auf 0,8 h -1 erhöhten Luftwechsel beträgt<br />

der zusätzliche Heizenergieverbrauch etwa 4000 kWh/a. Das entspricht einer<br />

Erhöhung um 22% bezogen auf die Grundvariante.<br />

Gleichzeitig sinkt aber der Energiebedarf für die Kühlung um knapp 2000<br />

kWh/a, was eine Reduzierung um 8,5% bedeutet.<br />

61


6 Ergebnisse der Simulation<br />

[kWh/a]<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

1151<br />

1626<br />

Grundvariante Variante 2<br />

Bild 25: Stromverbrauch durch die Lüfter der Lüftungsanlage<br />

Die erhöhte Förderleistung der Lüftungsanlage ist mit einer Zunahme des<br />

Verbrauchs an elektrischer Energie für den Betrieb der Ventilatoren verbun-<br />

den. Bei dem vergleichsweise geringen Leistungsbedarf fällt die Zunahme um<br />

knapp 40% deutlich auf.<br />

Kühlenergie<br />

Lüfterbetrieb<br />

Heizenergie<br />

-4000 -2000 0 2000 4000 6000<br />

[kWh/a]<br />

Bild 26: Zu- und Abnahme des Energiebedarfs bei erhöhtem Luftwechsel<br />

Durch die Erhöhung der Luftwechselrate ist insgesamt ein Mehrverbrauch an<br />

Energie zu verzeichnen. Während die Kühlung im Sommer unterstützt wird<br />

und auf diese Weise Energie eingespart werden kann, übersteigt der zusätzli-<br />

che Energieverbrauch für den Lüfterbetrieb und die Beheizung diese Einspa-<br />

rung in der Summe um etwa 2400 kWh/a.<br />

Deutliche Veränderungen werden sichtbar, wenn man sich die Gegenüberstel-<br />

lung der Verluste betrachtet. Es zeigt sich eine Verlagerung der Verluste von<br />

den Wänden und Fenstern zu den Verlusten durch Lüftung.<br />

Wie bereits bei den Ergebnissen der Grundvariante erläutert, setzt sich der<br />

Wert für Lüftung aus zwei Anteilen zusammen, dem für direkte Lüftung und<br />

62


6 Ergebnisse der Simulation<br />

dem für Infiltration. Den entscheidenden Einfluss am Gesamtbetrag hat die In-<br />

filtration. Im Vergleich zur Grundvariante ist der entsprechende Verlust fast<br />

doppelt so hoch, während sich der direkte Lüftungsverlust nur geringfügig er-<br />

höht. Insgesamt erhöhen sich die Verluste im Bereich Lüftung um etwa 43%<br />

im Vergleich zur Grundvariante. Dagegen bleiben die Verhältnisse bei den<br />

Fenstern in etwa konstant und die Transmissionsverluste über die Wände erhöhen<br />

sich um 1200 kWh/a.<br />

Verluste [kWh/a]<br />

70000<br />

60000<br />

50000<br />

40000<br />

30000<br />

20000<br />

10000<br />

0<br />

Wände Fenster Lüftung<br />

Grundvariante<br />

Variante 2<br />

Bild 27: Gegenüberstellung der Verluste der Grundvariante und Variante 2<br />

Insgesamt nehmen die Verluste in Folge des erhöhten Luftwechsels um<br />

10.500 kWh/a zu, was bezüglich der Grundvariante einem Anteil von etwa<br />

10% entspricht.<br />

6.4.5 Variante 3 – Grundvariante mit einer Luftwechselrate von 0,3 h -1<br />

Um den Vergleich mit einem unteren Wert abzurunden, wird mit der Grundva-<br />

riante als Basis ein Modell simuliert, bei dem die Büro- und Experimentalbe-<br />

reiche eine Luftwechselrate von 0,3 h -1 aufgeprägt bekommen. Da alle Fenster<br />

geschlossen sind und die Leckageflächen in den Außenwänden als sehr klein<br />

angenommen wurden, kann man die Ergebnisse für die variierten Luftwech-<br />

selraten auch als Maßstab für die Einflüsse einer mehr oder weniger dichten<br />

Bauausführung heranziehen.<br />

Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, ist vorrangig der Heizenergie-<br />

verbrauch als Vergleichsgröße von Interesse. Die Verteilung der Verluste lässt<br />

sich von der Art der Veränderung aus den bereits gewonnenen Erkenntnissen<br />

ableiten. Es ist davon auszugehen, dass die Lüftungsverluste sinken.<br />

63


6 Ergebnisse der Simulation<br />

6.4.6 Vergleich der Ergebnisse aus der Simulation der Grundvariante und der<br />

Variante 3<br />

Die Ergebnisse aus den Simulationen sollen im folgenden Kapitel vorrangig in<br />

Bezug auf den jeweiligen Energieverbrauch betrachtet werden. Es ist bei einer<br />

korrekten Modellierung davon auszugehen, dass der Heizenergieverbrauch<br />

und der Stromverbrauch für den Lüfter geringer wird, während der Energie-<br />

verbrauch für die Kälteproduktion ansteigen dürfte.<br />

Es sei noch einmal daran erinnert, dass die Kühlleistung auf einen Wert von<br />

6665 W begrenzt ist und deshalb der entsprechende Verbrauch im Sinne ei-<br />

ner Vergleichsgröße zu sehen ist. Die absolute Größe kann nicht als Referenz<br />

betrachtet werden. Die Kühlung wurde in die Untersuchungen mit einbezogen,<br />

um die mögliche Leistung des Bodenplattenkühlers in die Auswertung einflie-<br />

ßen zu lassen bzw. entsprechende Einsparungen zu verdeutlichen.<br />

Verbrauch [kWh/a]<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

18154<br />

17056<br />

24717<br />

25813<br />

Wärme Kühlung (elektrisch)<br />

Bild 28: Vergleich des Wärme- und Kälteverbrauchs der beiden Varianten<br />

Grundvariante<br />

Variante 3<br />

Das Diagramm in Bild 28 bestätigt die Annahme, dass der Heizenergie-<br />

verbrauch sinkt, während der Verbrauch für die Kühlung ansteigt. Die Verän-<br />

derungen sind jedoch relativ gering. Mit etwa 1100 kWh/a sinkt der Heizener-<br />

gieverbrauch um etwa 6% und der Verbrauch für die Kühlung steigt um etwa<br />

den gleichen absoluten Betrag, was bezogen auf die Grundvariante eine Erhöhung<br />

um 4,5% bedeutet.<br />

Die Veränderung beim Energieverbrauch für den Betrieb der Lüfter entspricht<br />

einer Reduzierung um 300 kWh/a. Da sich die Veränderungen für Beheizung<br />

und Kühlung aufheben, entspricht dieser Wert der gesamten Energieeinspa-<br />

rung bei reduziertem Luftwechsel.<br />

64


6 Ergebnisse der Simulation<br />

6.4.7 Variante 4 – Grundvariante mit umgekehrtem Lüftungsprinzip<br />

Eine andere Möglichkeit der Luftführung ist das für den Sommerfall gedachte<br />

Lüftungsprinzip, bei dem die Zuluft direkt in die Büro- und Experimentalberei-<br />

che eingebracht wird. In diesem Fall wird die Abluft zentral im Kellergeschoss<br />

abgesaugt. Die Luft gelangt bei diesem Prinzip durch die Überströmöffnungen<br />

aus den Büro- und Experimentalzonen in das Atrium. Von dort kann sie durch<br />

die Öffnungen in den Decken des Atriums (Treppenlöcher und Lufträume) bis<br />

in das Kellergeschoss gelangen, wo sie abgesaugt wird.<br />

Bei dieser Variante wurde die gleiche Luftwechselrate wie bei der Grundvari-<br />

ante umgesetzt (0,5 h -1 ). Es soll untersucht werden, ob die umgekehrte Rich-<br />

tung der Luftführung einen Einfluss auf die Ergebnisse hat.<br />

6.4.8 Vergleich der Ergebnisse aus der Simulation der Grundvariante und der<br />

Variante 4<br />

Eine Annahme kann sein, dass durch den Richtungswechsel bei der Luftfüh-<br />

rung kaum Veränderungen bei den energetischen Größen eintreten. Es wird<br />

bei sonst gleichen Bedingungen lediglich der Ort von Einbringung und Absau-<br />

gung der Luft vertauscht. Dadurch könnten sich aber Veränderungen bei der<br />

Verteilung der Verluste einstellen.<br />

Die Ergebnisse der entsprechenden Simulation haben die Erwartungen bestä-<br />

tigt. Der Heizenergieverbrauch steigt nur unwesentlich um etwa 100 kWh/a<br />

an. Beim Verbrauch an elektrischer Energie für die Kühlung ist eine leichte<br />

Erhöhung um knapp 700 kWh/a zu verzeichnen.<br />

Wesentlich auffälliger sind die Veränderungen in Bezug auf die Verluste, wie<br />

das folgende Bild zeigt.<br />

Verluste [kWh/a]<br />

70000<br />

60000<br />

50000<br />

40000<br />

30000<br />

20000<br />

10000<br />

0<br />

Wände Fenster Lüftung<br />

Grundvariante<br />

Variante 4<br />

Bild 29: Verteilung der Verluste für die Grundvariante und die Variante 4<br />

Es ist eine Zunahme der Verluste über die Lüftung zu erkennen. Der Anstieg<br />

beträgt in Bezug auf die Grundvariante 23%. Gleichzeitig nehmen die Verluste<br />

65


6 Ergebnisse der Simulation<br />

über die Fenster um knapp 5% zu, während die Transmissionsverluste über<br />

die Wände um 12% absinken.<br />

6.5 Variantenvergleiche<br />

Neben den Einzelvergleichen zwischen der Grundvariante und den Ergebnis-<br />

sen der daraus abgeleiten Modelle ist eine Gegenüberstellung aller Ergebnis-<br />

se interessant. Dadurch können mögliche Tendenzen oder Abhängigkeiten in<br />

Bezug auf die veränderten Parameter abgeleitet werden. Es ist auf diese Wei-<br />

se das Verhalten des Gebäudes als Reaktion auf bestimmte Veränderungen<br />

direkt vergleichbar.<br />

6.5.1 Heizenergieverbrauch<br />

Der Heizenergieverbrauch ist eine zentrale Größe bei der energetischen Be-<br />

wertung eines Gebäudes. Bei der Einstufung, ob ein Gebäude z.B. die Anfor-<br />

derungen der Wärmeschutzverordnung erfüllt, wird der flächen- oder volumenbezogene<br />

Jahres-Heizwärmebedarf berechnet und mit dem zulässigen<br />

Wert verglichen.<br />

In den Ergebnissen der Simulation wird der Energieverbrauch für die Behei-<br />

zung der entsprechend modellierten Zonen ausgegeben. Es handelt sich in-<br />

haltlich um die gleiche Größe wie beim Heizwärmebedarf.<br />

Verbrauch [kWh/a]<br />

30000<br />

20000<br />

10000<br />

0<br />

18154<br />

27490<br />

22227<br />

17056 18247<br />

Grundvariante<br />

Variante 1<br />

Variante 2<br />

Variante 3<br />

Variante 4<br />

Bild 30: Gegenüberstellung des Heizenergieverbrauchs aller Varianten<br />

Die Darstellung zeigt den enormen Einfluss der baulichen Veränderungen auf<br />

den Heizenergieverbrauch. Die verringerte Dämmstärke und die reduzierten<br />

Wärmedämmeigenschaften der Fenster führen bei Variante 1 zum Maximum<br />

des Verbrauchs an Heizenergie innerhalb des Vergleichs. Der Wert bedeutet<br />

eine Erhöhung bezüglich der Grundvariante um 52%.<br />

66


6 Ergebnisse der Simulation<br />

Der Mehrverbrauch an Energie durch die erhöhte Luftwechselrate von 0,8 h -1<br />

entspricht einer anteiligen Zunahme von 22% bezogen auf die Grundvariante.<br />

Im Vergleich mit Variante 1 ist das aber immer noch weniger als die Hälfte be-<br />

züglich der Zunahme des Energieverbrauchs.<br />

Bei Variante 3 mit einer reduzierten Luftwechselrate von 0,3 h -1 ist der Einfluss<br />

am geringsten. Die Veränderung liegt im Bereich von 6% und markiert mit einem<br />

absoluten Wert von knapp 17.000 kWh/a den unteren Bereich des Heiz-<br />

energieverbrauchs.<br />

Der Heizenergieverbrauch bei Variante 4 zeigt praktisch kaum eine Verände-<br />

rung bezüglich der Grundvariante.<br />

Damit lässt sich feststellen, dass der bauphysikalischen Ausführung der Au-<br />

ßenwände und der Fenster die größte Bedeutung zukommt, da deren Einfluss<br />

überwiegt. Im Planungsprozess können solche Ergebnisse bei der Entschei-<br />

dung für eine Ausführungsalternative herangezogen werden.<br />

Eine Erhöhung der Luftwechselrate scheint von größerem Einfluss zu sein als<br />

eine Verminderung. Der leichte Unterschied in der Differenz zur Grundluft-<br />

wechselrate (0,5 h -1 ) kann nicht allein den Ausschlag für die Spanne von 16%<br />

zwischen der Zunahme bei Variante 2 und der Reduzierung bei Variante 3<br />

geben.<br />

Für die Kostenentwicklung hat die Differenz von 10.400 kWh/a zwischen minimalem<br />

und maximalem Heizenergieverbrauch in der absoluten Größe eine<br />

relativ geringe Auswirkung. Mit einem Preis von 72,50 DM/MWh für Fernwär-<br />

me (Sondervertrag GhK, [1]) betragen die Mehrkosten beim Maximal-<br />

verbrauch 750 DM pro Jahr.<br />

6.5.2 Verluste<br />

Die Verluste können im Zusammenhang mit dem Verbrauch eines Gebäudes<br />

gesehen werden. Für den Heizfall im Winter bedeuten höhere Verluste eine<br />

Zunahme des Heizbedarfs. Im Sommer können höhere Verluste vorteilhaft<br />

sein, um die Wärmegewinne des Tages in den kühlen Nachtstunden abführen<br />

zu können. Das folgende Bild macht diesbezügliche Zusammenhänge deut-<br />

lich.<br />

67


6 Ergebnisse der Simulation<br />

Verluste [kWh/a]<br />

120000<br />

100000<br />

80000<br />

60000<br />

40000<br />

20000<br />

0<br />

Wände Fenster Lüftung<br />

Grundvariante<br />

Variante 1<br />

Variante 2<br />

Variante 3<br />

Variante 4<br />

Bild 31: Gegenüberstellung der Verluste für die untersuchten Varianten<br />

Im Bild 31 wird der entscheidende Einfluss der Fenster bei der Veränderung<br />

der bauphysikalischen Eigenschaften in Variante 1 deutlich. Die Verluste in<br />

Folge der verschlechterten Wärmedämmeigenschaften steigen enorm an und<br />

übersteigen die Werte der anderen Variationen durchschnittlich um fast 40%.<br />

Zudem ist erkennbar, dass die Fensterflächen bei allen Variationen den Groß-<br />

teil der Verluste ausmachen. Ein Grund für diese Tatsache ist der mit 30%<br />

große Anteil der Fensterflächen an der gesamten Hüllfläche. Als weiterer<br />

Grund ist der vergleichsweise hohe U-Wert der Fenster in Bezug auf die übri-<br />

ge Hüllfläche zu nennen.<br />

Durch den höheren Gesamtenergiedurchlassgrad von 0,58 (g=0,42 bei den<br />

vorhandenen Fenstern) gelangen aber auch größere Wärmegewinne durch<br />

die Fenster in das Gebäude. Im Durchschnitt sind es 34% mehr als bei den<br />

Varianten mit besserer Verglasung. Vergleicht man die Veränderungen der<br />

Gewinne und der Verluste, sind die Veränderungen der Verluste durchschnitt-<br />

lich 6% höher als die der Gewinne.<br />

Die Gegenüberstellung zeigt eine Verlagerung der Verluste für eine reduzierte<br />

Luftwechselrate bei Variante 3 zu den Wänden und Fenstern. Diese Verluste<br />

steigen an, während die Lüftungsverluste sinken. Dabei sind die Relationen<br />

für Anstieg und Reduzierung in Bezug auf die Grundvariante ähnlich. Bei Va-<br />

riante 2 ist ein solches Verhalten nicht zu erkennen, wobei dort die Zunahme<br />

der Lüftungsverluste wesentlich ausgeprägter ist. Die Verluste über die Wän-<br />

de und Fenster bleiben in etwa gleich.<br />

Betrachtet man die Gesamtverluste im folgenden Bild, ist im Zusammenhang<br />

mit dem Jahresheizenergieverbrauch auffällig, dass bei Variante 3 die Verlus-<br />

te nicht am geringsten sind, obwohl der Verbrauch an Heizenergie in diesem<br />

Fall am kleinsten ist. Die Grundvariante hat in der Summe die wenigsten Ver-<br />

luste. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass durch die reduzierte<br />

68


6 Ergebnisse der Simulation<br />

Luftwechselrate im Sommer ein größerer Verlust über die Fenster in den<br />

Nachtstunden provoziert wird. Diese Vermutung basiert auf der Überlegung,<br />

dass eine geringe Luftwechselrate höhere Temperaturen im Rauminneren zur<br />

Folge hat. Der größere Temperaturunterschied zwischen Innen und Außen<br />

regt dann einen stärkeren Wärmestrom durch die Umfassungsflächen an, wo-<br />

bei die Fenster das schwächstes Glied der Wärmedämmung und der größte<br />

Anteil der Hüllfläche sind. Damit wäre auch der deutlichere Zuwachs der Ver-<br />

luste über die Fenster zu erklären (Bild 31). Für den Heizfall bedeutet die ver-<br />

ringerte Luftwechselrate eine Reduzierung des Heizwärmebedarfs, da bei<br />

gleichbleibenden Anforderungen bezüglich der Temperaturen weniger Luftvo-<br />

lumen ausgetauscht wird, das erwärmt werden muss.<br />

Variante 4<br />

Variante 3<br />

Variante 2<br />

Variante 1<br />

Grundvariante<br />

Gesamt<br />

112276<br />

108164<br />

117456<br />

106922<br />

144324<br />

0 40000 80000 120000 160000<br />

Bild 32: Gesamtverluste aller Varianten für ein Jahr<br />

6.5.3 Energieverbrauch für die Kühlung<br />

[kWh/a]<br />

Wie bereits erwähnt wurde, soll die berechnete Kühlenergie als Vergleichs-<br />

wert herangezogen werden, um eventuelle Veränderungen zwischen den Va-<br />

rianten betrachten zu können. Die absoluten Werte des jeweiligen Energie-<br />

verbrauchs sind jedoch sehr kritisch zu beurteilen, weil bei der Modellierung<br />

einige grobe Näherungen und Annahmen getroffen werden mussten. Diese<br />

stellen einen Kompromiss zwischen den wahren Gegebenheiten und den<br />

Möglichkeiten der modellhaften Umsetzung dar.<br />

Im <strong>ZUB</strong> werden die Räume nicht mittels einer Kältemaschine klimatisiert. Zur<br />

Gewährleistung angenehmer Temperaturverhältnisse im Sommer sollen die<br />

thermoaktiven Decken beitragen, indem die Raumwärme mit Hilfe des Boden-<br />

plattenkühlers an das Erdreich abgegeben wird. Die unverkleideten Betonde-<br />

cken speichern die Wärme und geben sie teilweise an das Wasser im Rohr-<br />

69


6 Ergebnisse der Simulation<br />

system der Betonkernaktivierung ab. Die Rückkühlung des erwärmten Was-<br />

sers erfolgt über die Bodenplatte, indem die Wärme an das Erdreich abgege-<br />

ben wird. Das Erdreich dient als natürlicher Kältespeicher, so dass für das<br />

System der Bodenplattenrückkühlung nur die elektrische Energie für den Be-<br />

trieb der Pumpen benötigt wird.<br />

Die Umsetzung dieses Systems war für die Simulation im Zusammenhang mit<br />

der Abbildung des gesamten Gebäudes nicht möglich. Die Möglichkeit ist pro-<br />

grammseitig zwar generell gegeben, aber im Rahmen der Bearbeitungszeit<br />

wäre dieses Vorhaben nicht realisierbar gewesen.<br />

Aus diesen Gründen wurde eine Alternative gewählt, um die Möglichkeit der<br />

Kühlung überhaupt in die Betrachtungen einbeziehen zu können. Es wurde<br />

ein Kälteerzeuger modelliert, der über eine begrenzte Leistung von 6665 W<br />

verfügt. Damit soll die abgeschätzte Dauerleistung des Bodenplattenkühlers<br />

abgebildet werden.<br />

Der sich aus der Jahressimulation ergebende Energieverbrauch für die Küh-<br />

lung kann als mögliches Einsparungspotential gewertet werden. Um den<br />

Kühlkältebedarf zum Erreichen der geforderten Temperaturgrenzen zu ermit-<br />

teln, wurde eine weitere Simulation für die Monate April bis Oktober mit idealer<br />

Kühlung durchgeführt. Die Größenordnungen der erhaltenen Ergebnisse stel-<br />

len unter den gemachten Annahmen nur eine Orientierung und einen Maßstab<br />

für einen Vergleich untereinander dar.<br />

Verbrauch [kWh/a]<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

24718 23952 22681<br />

25813<br />

25450<br />

39000<br />

Bild 33: Kühlenergieverbrauch bei begrenzter und idealer Kühlung<br />

Grundvariante<br />

Variante 1<br />

Variante 2<br />

Variante 3<br />

Variante 4<br />

ideale Kühlung<br />

Die Ergebnisse der verschiedenen Jahressimulationen zeigen eine deutliche<br />

Tendenz in Bezug auf die unterschiedlichen Luftwechselraten. Mit sinkendem<br />

Volumen an ausgetauschter Luft nimmt der Kühlkältebedarf zu. Betrachtet<br />

man, ausgehend von der Grundvariante mit n=0,5 h -1 , den Bedarf als Adäquat<br />

zum Verbrauch (Wirkungsgrad=1,0), so steigt dieser bei abnehmender Luftwechselrate<br />

um etwa 4,5%. Wird dagegen die Luftwechselrate auf einen Wert<br />

von 0,8 h -1 erhöht, verringert sich der Energieverbrauch für die Kühlung um<br />

70


6 Ergebnisse der Simulation<br />

8% bezogen auf die Grundvariante. Im Vergleich zwischen dem niedrigsten<br />

(Variante 2, n=0,8 h -1 ) und dem höchsten Kühlbedarf (Variante 3, n=0,3 h -1 )<br />

beträgt der Unterschied fast 14% bezogen auf Variante 2. Die Abhängigkeit<br />

der Kühlung von der Menge des ausgetauschten Luftvolumens kann damit<br />

zweifelsfrei gezeigt werden. Die absolute Ersparnis beträgt in diesem Fall<br />

2400 kWh/a, wenn man die Mehrleistung für den Betrieb der Lüfter abrechnet.<br />

Für die real vorhandenen Gegebenheiten des <strong>ZUB</strong> mit der Bodenplatte als<br />

Rückkühler ist bezüglich des Verbrauchs nur der Mehrverbrauch von ca. 800<br />

kWh/a für den Betrieb der Lüfter relevant. Für die Kühlung an sich fallen durch<br />

die Nutzung natürlicher Ressourcen keine Mehrkosten an. Da die Leistung für<br />

die Kühlung beim realen Objekt begrenzt ist, kann auf jeden Fall von der un-<br />

terstützenden Wirkung einer erhöhten Luftwechselrate gesprochen werden.<br />

Es wird zudem eine Annahme bezüglich der Wärmedämmeigenschaften der<br />

Außenhülle bestätigt. Unterstützend für den Kühlfall im Sommer wirken ver-<br />

schlechterte Wärmedämmeigenschaften der Außenwände und der Fenster.<br />

Die Ergebnisse für Variante 1 zeigen eine Reduzierung des Kühlverbrauchs<br />

um 3,2%. Die Reduzierung ist im Vergleich zum Mehrverbrauch an Heizener-<br />

gie im Winter (+52%) sehr gering.<br />

Der extrem große Verbrauch für den idealen Kühlfall ist ein Beleg für die unzu-<br />

reichende Kühlleistung bei begrenzter Kapazität des Kälteerzeugers, wenn<br />

man von den modellierten Randbedingungen ausgeht. Mit dem Hintergrund,<br />

dass auf diese Weise die Bodenplattenrückkühlung umgesetzt wurde, bedeu-<br />

tet das Ergebnis, dass die abgeschätzte Leistung des Erdkollektors für die un-<br />

terstützende Kühlung der Räume nicht ausreicht. Die vorhandene Leistung er-<br />

reicht nur etwa 60% des Bedarfs, der für das Erreichen der vorgegebenen<br />

Maximaltemperaturen notwendig wäre.<br />

Man muss diese Feststellung relativieren und zusätzlich aus einer anderen<br />

Perspektive betrachten. Weil der Luftwechsel über die Fenster nicht quantifi-<br />

zierbar wäre und um die Luftwechselraten steuern zu können, werden die<br />

Fenster permanent geschlossen gehalten. Diese Annahme ist sicher unrealis-<br />

tisch, weil die Nutzer die Fenster bei Überhitzung öffnen würden. Wann und<br />

wie lange die Öffnung erfolgt, ist nicht quantifizierbar, aber ein entscheidender<br />

Einfluss auf die Raumtemperaturen und damit auf den Kühlbedarf ist zu vermuten.<br />

Es ist davon auszugehen, dass der Kühlbedarf erheblich gesenkt wer-<br />

den könnte. Anders ausgedrückt könnte der Bodenplattenkühler mit seiner<br />

begrenzten Leistung die sommerlichen Raumtemperaturen dann deutlicher<br />

verringern, da das Temperaturniveau in den Zonen niedriger wäre.<br />

71


6 Ergebnisse der Simulation<br />

6.6 Zusammenfassung und Bewertung der Ergebnisse<br />

Aus den vorliegenden Ergebnissen der Jahressimulationen lassen sich gene-<br />

relle Aussagen zum energetischen Verhalten des Gebäudes machen. Dabei<br />

werden zuvor gemachte Annahmen bestätigt. Man kann die umgesetzten Mo-<br />

dellvariationen aus verschiedenen Perspektiven betrachten und die Ergebnis-<br />

se entsprechend bewerten. Das angestrebte Ziel der Untersuchung spielt bei<br />

der Einschätzung der Resultate ebenfalls eine Rolle.<br />

Der Ansatz für die hier durchgeführten Simulationen war es, Erkenntnisse ü-<br />

ber das Verhalten des Gebäudes zu erhalten, wenn ausgewählte Parameter<br />

variiert werden. Die absolute Größe der Ergebnisse hat eine untergeordnete<br />

Wertigkeit.<br />

Im Vergleich der verschiedenen Varianten zeigen sich ganz klare Tendenzen.<br />

Mit zunehmender Luftwechselrate steigt der Heizenergieverbrauch an. Das<br />

Simulationsergebnis folgt damit der Logik und ist aus diesem Blickwinkel ge-<br />

sehen korrekt. In diesem Zusammenhang können die Ergebnisse für die Ver-<br />

luste ebenfalls betrachtet werden. Die Varianten mit dem höheren Heizener-<br />

gieverbrauch weisen auch die höheren Lüftungsverluste auf, was in Folge der<br />

erhöhten Luftwechselrate auch realistisch ist. Der gleiche Zusammenhang trifft<br />

auch auf die Variante 4 (umgekehrte Luftführung) zu, obwohl dort die gleiche<br />

Luftwechselrate wie bei der Grundvariante vorliegt. Damit beeinflussen die<br />

Lüftungsverluste, egal wodurch sie hervorgerufen werden, den Heizenergie-<br />

verbrauch.<br />

Bei den baulichen Veränderungen zeigen die Fenster ihren entscheidenden<br />

Einfluss auf den Heizenergieverbrauch. Dieser steigt stark an, während die<br />

Verluste über die Fenster in Variante 2 deutlich zunehmen. Der Einfluss der<br />

Transmissionsverluste über die Fenster ist so groß, dass dadurch der Ge-<br />

samtverlust maximal wird. Der enorme Einfluss der Fenster auf das energetische<br />

Verhalten war zu erwarten, da sie einen Großteil der Fassadenfläche<br />

einnehmen und die vergleichsweise ungünstigsten Wärmedämmeigenschaf-<br />

ten aufweisen.<br />

Die Ergebnisse für den Kühlverbrauch sind nur als Vergleichswerte zu sehen.<br />

Es ist nicht klar, warum der jeweilige Verbrauch bei begrenzter Leistung so<br />

stark von dem Wert bei idealer Kühlung abweicht. Es ist eine Tendenz zu er-<br />

kennen, die mit den Erkenntnissen aus den Heizenergiebetrachtungen kor-<br />

respondiert und auch logisch ist. Im Gegensatz zum sinkenden Heizenergie-<br />

verbrauch bei abnehmender Luftwechselrate, nimmt der Verbrauch für die<br />

Kühlung zu. Auch bei Variante 2 sinkt der Kühlenergieverbrauch leicht, wäh-<br />

rend in der Heizperiode ein starker Verbrauchsanstieg zu bemerken ist.<br />

72


6 Ergebnisse der Simulation<br />

Daraus kann die Vermutung abgeleitet werden, dass die Veränderungen (egal<br />

ob hinsichtlich der Luftwechselrate oder der Wärmedämmeigenschaften) für<br />

den Heizfall gravierendere Auswirkungen haben als für den Kühlfall. Die be-<br />

grenzte Kühlleistung kann ein Grund für dieses Verhalten sein.<br />

73


7 Vergleich mit vorhandenen Ergebnissen<br />

7 Vergleich mit vorhandenen Ergebnissen<br />

Für das <strong>ZUB</strong> gibt es zwei Datenquellen, die teilweise vergleichbare Ergebnisse<br />

enthalten. Ein Vergleich mit dem jeweils ermittelten Jahresheizwärme-<br />

verbrauch sollte möglich sein, wobei im Fall der Ergebnisse aus dieser Arbeit<br />

die Werte aus der Simulation der Grundvariante betrachtet werden.<br />

Eine Vergleichsrechnung ist der Wärmeschutznachweis nach WSVO 95, des-<br />

sen Ergebnisse unter anderem in [1] ermittelt worden. Dabei handelt es sich<br />

um ein statisches Berechnungsverfahren. Der Nachweis wurde in der genann-<br />

ten Arbeit mit der Software WPASS von der Energiepaß-Service GmbH ge-<br />

führt.<br />

Im Zuge der Planungen des <strong>ZUB</strong> wurde bereits eine dynamisch thermische<br />

Gebäudesimulation mit der Software HAUSer durchgeführt [3]. Dabei sind<br />

verschiedene Annahmen getroffen worden, von denen einige in der hier<br />

durchgeführten Simulation Verwendung finden. Ansonsten ist versucht wor-<br />

den, den ausgeführten Zustand des Gebäudes und der Technik zu simulieren.<br />

Das ist ein Grund, weshalb die Ergebnisse nicht direkt bezüglich der absolu-<br />

ten Werte verglichen werden können. Ein weiterer Grund sind Eingaben und<br />

Bedingungen, die in der Simulation mit HAUSer in Ansatz gebracht wurden,<br />

die in dieser Form mit IDA ICE nicht oder nur vergleichsweise umsetzbar sind.<br />

Beispielsweise sind in der HAUSer-Simulation Regelstrategien für den Heiz-<br />

und Kühlbetrieb umgesetzt, die in dieser Detailtiefe in IDA nicht problemlos<br />

abgebildet werden können. Der Heizbetrieb wird über Massenströme gesteu-<br />

ert, was für das Modell der Fußbodenheizung in IDA ICE nicht direkt möglich<br />

ist. Es kann auch nicht angegeben werden, dass der Luftwechsel in Abhän-<br />

gigkeit von der Temperatur erhöht oder verringert werden soll. Die entspre-<br />

chenden Eingaben und Anpassungen sind eventuell durchführbar, können<br />

aber im zeitlichen Rahmen dieser Untersuchung nicht berücksichtigt werden.<br />

Speziell ein Ergebnis der HAUSer-Simulation, die Darstellung der Übertempe-<br />

raturgradstunden, ist in IDA ICE kein Bestandteil der Ergebnisausgabe. Dieser<br />

Ausdruck für den Raumkomfort bzw. zu hohe Temperaturen kann also nicht<br />

verglichen werden.<br />

Eine qualitative Gegenüberstellung entsprechender Ergebnisse sollte aber<br />

möglich sein, wobei vor allem relative Veränderungen sichtbar werden dürften.<br />

Die absolute Größe der Ausgabewerte ist auf Grund der unterschiedlichen Be-<br />

rechnungssysteme bedingt aussagekräftig.<br />

74


7 Vergleich mit vorhandenen Ergebnissen<br />

7.1 Gegenüberstellung der Simulationsergebnisse aus IDA<br />

ICE und HAUSer<br />

In der Planungsphase für das <strong>ZUB</strong> wurde eine dynamisch thermische Gebäu-<br />

desimulation mit der Software HAUSer durchgeführt. Die Software wurde von<br />

Prof. Dr.-Ing. G. Hauser im Rahmen seiner Dissertation entwickelt.<br />

Beim folgenden Vergleich soll der Heizwärmebedarf verglichen werden, der in<br />

den jeweiligen Jahressimulationen ermittelt wurde. Für die Simulation mit IDA<br />

ICE werden dazu die Ergebnisse der Grundvariante herangezogen. In beiden<br />

Modellen wurde eine ideale Beheizung des Gebäudes angenommen.<br />

Verbrauch [kWh/a]<br />

[kWh]<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

0<br />

Januar<br />

Februar<br />

Jahresheizwärmeverbrauch<br />

April<br />

18154<br />

10695<br />

Monatliche Verteilung<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

IDA ICE<br />

HAUSer<br />

IDA ICE<br />

HAUSer<br />

Bild 34: Jahresheizwärmeverbrauch und Verteilung des Verbrauchs für die einzelnen<br />

Monate<br />

Der Jahresverbrauch der beiden Simulationen differiert sehr deutlich. Bezogen<br />

auf das Ergebnis der Simulation mit HAUSer liegt der Vergleichswert aus IDA<br />

ICE um knapp 41% höher.<br />

75


7 Vergleich mit vorhandenen Ergebnissen<br />

Im ersten Teil der Heizperiode liegen die absoluten Verbrauchswerte teilweise<br />

deutlich auseinander, aber in der Relation verhalten sich die Ergebnisse ähn-<br />

lich. Die Reduzierung des Heizwärmeverbrauchs von Januar zu Februar ist<br />

beim HAUSer-Ergebnis mit 2815 kWh wesentlich größer als der Rückgang bei<br />

IDA ICE mit einem Wert von 1270 kWh. Noch extremer ist die Differenz der<br />

Ergebnisse in der zweiten Heizperiode, wie in Bild 34 zu erkennen ist. Aus der<br />

Simulation mit HAUSer ergibt sich praktisch nur ein nennenswerter Heizener-<br />

giebedarf für den Monat Dezember, während der Verbrauch bei IDA ICE be-<br />

reits im Oktober mit einem Wert von 420 kWh beginnt und bis Dezember auf<br />

etwa 4700 kWh ansteigt. In der HAUSer-Simulation wird ein Verbrauch er-<br />

rechnet, der im Dezember nur 72% des IDA ICE-Wertes entspricht.<br />

Da beiden Simulationen die gleichen Wetterdaten für die Klimaregion 4 zu<br />

Grunde liegen, können die Ursachen für das Abweichen der Ergebnisse viel-<br />

fältig sein. Ein möglicher Grund könnte die Genauigkeit der umgesetzten<br />

Heizanlage sein. Beide Simulationsmodelle gehen von einer idealen Behei-<br />

zung, was bedeutet, dass immer eine ausreichend große Leistungsabgabe<br />

des Kessels gegeben ist, um die geforderten Temperaturen in den Räumen zu<br />

erzielen.<br />

Das in IDA ICE umgesetzte Modell einer Fußbodenheizung ist erstmals in der<br />

verwendeten Version 3.0b verfügbar. Die geplante Heizleistung wird in W/m²<br />

angegeben, woraus programmseitig die Vorlauftemperatur und der Massen-<br />

strom berechnet werden. Bei der HAUSer-Simulation erfolgt dagegen direkt<br />

die Vorgabe des Massenstroms und der Vorlauftemperatur.<br />

Es sollen hier aber keine tiefgreifenden Analysen über die unterschiedlichen<br />

Eingabemöglichkeiten und die möglicherweise daraus resultierenden Unter-<br />

schiede in den Ergebnissen durchgeführt werden. Es kann und soll auch keine<br />

Bewertung der Qualität der Resultate erfolgen.<br />

Die Gegenüberstellung wird einfach als Möglichkeit verstanden, das Vorhan-<br />

densein der Ergebnisse aus unterschiedlichen Berechnungen zu nutzen, um<br />

Differenzen aufzuzeigen.<br />

7.2 Gegenüberstellung der Ergebnisse aus IDA ICE und dem<br />

Wärmeschutznachweis nach WSVO 95<br />

In diesem Fall werden Ergebnisse gegenübergestellt, die aus zwei unter-<br />

schiedlichen rechnerischen Ansätzen hervorgehen. Der Wärmeschutznachweis<br />

nach Wärmeschutzverordnung 1995 basiert auf statischen Randbedin-<br />

gungen während in der Simulation dynamische Werte für die Berechnungen<br />

verwendet werden. Es erfolgt damit in der dynamisch thermischen Simulation<br />

76


7 Vergleich mit vorhandenen Ergebnissen<br />

unter bestimmten Vereinfachungen eine realistischere Umsetzung der Gege-<br />

benheiten. Genannt werden sollen hier beispielsweise der Verlauf der Außen-<br />

temperaturen, die Sonneneinstrahlung und die damit zusammenhängenden<br />

thermischen Veränderungen in den Räumen. Daraus resultiert folglich auch<br />

ein dynamisch angepasster Heizenergieverbrauch.<br />

Bedarf [kWh/a]<br />

60000<br />

50000<br />

40000<br />

30000<br />

20000<br />

10000<br />

0<br />

18154<br />

Jahresheizwärmebedarf<br />

36443<br />

27490<br />

54950<br />

Grundvariante Variante 1<br />

Bild 35: Jahresheizwärmebedarf nach IDA ICE und WSVO 95<br />

IDA ICE<br />

WSVO 95<br />

In der Wärmeschutzverordnung wird der Jahresheizwärmebedarf ermittelt, der<br />

dem Heizenergieverbrauch aus den Simulationsberechnungen entspricht, da<br />

der Heizkessel im Modell mit einem Wirkungsgrad von 1,0 abgebildet wurde.<br />

Die Ergebnisse zeigen deutlich die weitaus höheren Werte, die aus den stati-<br />

schen Ansätzen resultieren. Für beide Varianten beträgt der Bedarf an Heiz-<br />

wärme bei der Simulation mit IDA ICE nur etwa 50% des Wertes, der aus den<br />

Berechnungen für den Wärmeschutznachweis hervorgeht. Die Ungenauigkeit<br />

bezüglich des real zu erwartenden Bedarfs wird erkennbar. Es muss beachtet<br />

werden, dass im Wärmeschutznachweis ein Vergleich mit einem zulässigen<br />

Maximalwert durchgeführt wird und der Hauptansatz nicht eine Voraussage<br />

über den real zu erwartenden Verbrauch ist. Der so ermittelte Wert muss im<br />

Vergleich mit dem Simulationsergebnis kritisch betrachtet werden, da dieses<br />

in Anbetracht der Feststellungen aus Kapitel 7.1 wohl auch noch als recht<br />

hoch eingestuft werden muss.<br />

Die Ergebnisse verhalten sich im Vergleich der Varianten untereinander nahe-<br />

zu identisch. Die Simulationsergebnisse zeigen eine Zunahme des<br />

Verbrauchs bezogen auf die Grundvariante um gut 51%. Nach der WSVO 95<br />

ergibt sich prinzipiell das gleiche Ergebnis, wo sich der Heizwärmebedarf der<br />

Grundvariante um 50% erhöht. Trotz der großen absoluten Unterschiede der<br />

beiden Berechnungen zeigt sich, dass die Veränderungen der Variante 1 in<br />

beiden Fällen die gleichen Auswirkungen haben. Da die Eingabewerte für den<br />

Wärmeschutznachweis klar definiert sind, kann man davon ausgehen, dass<br />

77


7 Vergleich mit vorhandenen Ergebnissen<br />

diese Tendenz zutreffend ist. Daraus abgeleitet, kann man feststellen, dass<br />

für die Simulation ein Modell abgebildet wurde, das sich trotz der Vielzahl der<br />

zu definierenden Parameter vergleichbar und damit korrekt verhält.<br />

7.3 Gegenüberstellung der drei Berechnungen<br />

Als letztes soll eine Gegenüberstellung erfolgen, die einen Überblick zu bei-<br />

den Simulationsergebnissen und dem Ergebnis aus dem Wärmeschutznach-<br />

weis bietet. Damit kann das Ergebnis der hier durchgeführten Simulation in<br />

der Relation zu den anderen Ergebnissen eingestuft werden. Als Vergleichs-<br />

wert findet zusätzlich der zulässige Jahresheizwärmebedarf Erwähnung, um<br />

eine Aussage zur Größenordnung der Ergebnisse machen zu können.<br />

Für die Ergebnisse der Simulation (mit IDA ICE) und des Wärmeschutznach-<br />

weises liegen die baulichen Randbedingungen der Grundvariante zu Grunde.<br />

Der zulässige Heizwärmebedarf als möglicher Maßstab ist Bestandteil des<br />

Wärmeschutznachweises und wird dort bei Raumhöhen, die mehr als 2,60 m<br />

betragen, auf das Gebäudevolumen bezogen. Das außenmaßbezogene Vo-<br />

lumen des <strong>ZUB</strong> ist in [1] mit 6788 m³ ermittelt worden.<br />

[kWh/m³a]<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

19,8<br />

maximal<br />

zulässig<br />

nach<br />

WSVO 95<br />

5,4<br />

Ist-Wert<br />

nach<br />

WSVO 95<br />

2,7 1,6<br />

IDA ICE HAUSer<br />

Bild 36: Gegenüberstellung des Jahresheizwärmebedarfs aller Berechnungen<br />

In seiner bestehenden Ausführung unterschreitet das <strong>ZUB</strong> den zulässigen<br />

Jahresheizwärmebedarf nach WSVO 95 sehr deutlich. Der ermittelte Wert be-<br />

trägt nur etwas mehr als ein Viertel der maximal zulässigen Größe. Damit liegt<br />

das <strong>ZUB</strong> im Bereich des Niedrigenergiehausstandards, da der maximal zuläs-<br />

sige Wert um mehr als 25% unterschritten wird (Eigenheimzulagegesetz, §9,<br />

Absatz 4, Satz1).<br />

Die Ergebnisse der dynamisch thermischen Gebäudesimulationen liegen in<br />

Bereichen, die ein noch höheres Niveau der energetischen Optimierung zei-<br />

gen. Während das Resultat aus IDA ICE bei weniger als einem Siebtel des zulässigen<br />

Wertes liegt, unterschreitet die HAUSer-Simulation auch diesen Wert<br />

78


7 Vergleich mit vorhandenen Ergebnissen<br />

noch einmal. Mit 1,6 kWh/m³a entspricht das gerade mal einem Betrag von<br />

8,1% am zulässigen Jahresheizwärmebedarf.<br />

Ein Grund für die gravierenden Unterschiede dürfte wohl der genauere Ansatz<br />

der Simulationsprogramme hinsichtlich der Randbedingungen sein. Eine we-<br />

sentliche Rolle spielen dabei mit Sicherheit die Verwendung der stündlichen<br />

Wetterdaten für die entsprechende Region und der dynamische Verlauf der<br />

Berechnungen.<br />

79


8 Resümee<br />

8 Resümee<br />

Entgegen dem häufigeren Ansatz bei thermischen Gebäudesimulationen, ein<br />

geplantes Objekt zu untersuchen, war der Inhalt dieser Arbeit ein bereits be-<br />

stehendes Gebäude, mit seinen geometrischen Abmessungen, seinen Fassa-<br />

den und seiner technischen Ausstattung. Man neigt dazu, das Modell zu stark<br />

an die vorhandenen Bedingungen anpassen und so eine zu große Detailtiefe<br />

erzeugen zu wollen.<br />

Das Zentrum für umweltbewusstes Bauen in Kassel sollte in Bezug auf sein<br />

energetisches Verhalten als Gesamtobjekt betrachtet werden. Dazu war es<br />

notwendig, die realen Gegebenheiten in einem Modell umzusetzen, welches<br />

die Grundlage für die dynamisch thermische Gebäudesimulation ist. Dabei<br />

muss eine Vielzahl von Vereinfachungen und Annahmen getroffen werden,<br />

um die Eigenschaften des Gebäudes mit den programmtechnischen Möglich-<br />

keiten von IDA ICE abbilden zu können.<br />

Da die programmseitige Verarbeitung der Informationen nicht immer bis ins<br />

Detail nachvollzogen werden kann, wurden vor der eigentlichen Simulation<br />

umfangreiche Plausibilitätsuntersuchungen durchgeführt. Beispielsweise ist<br />

das modellierte Lüftungsschema durch das Nachvollziehen der Luftvolumen-<br />

ströme, die sich durch das Gebäude bewegen, überprüft worden. Es konnte<br />

mittels der Ergebnisse nachgewiesen werden, dass die Modellierung der rich-<br />

tigen Logik folgt (Kapitel 6.1.1). Die absolute Größe der Endergebnisse muss<br />

damit nicht zwangsläufig korrekt sein, aber das tendenzielle Verhalten kann<br />

als fundiert angesehen werden.<br />

Um das energetische Verhalten des modellierten Gebäudes untersuchen zu<br />

können, wurden Jahressimulationen mit variierten Parametern durchgeführt.<br />

Zum einen wurden die Ausführung der Außenwände und der Verglasung ver-<br />

ändert, zum anderen unterschiedliche Luftwechselraten betrachtet und die<br />

Richtung der Luftführung umgekehrt.<br />

Ursprünglich sollte auch die Kühlung der Räume über die thermoaktiven Decken<br />

mit der Bodenplatte als Wärmesenke in der Modellierung erfasst werden.<br />

Dieser Punkt hat sich aber im Rahmen der Gesamtaufgabe als zu aufwendig<br />

erwiesen, so dass eine alternative Umsetzung gewählt wurde. Eine Kältema-<br />

schine dient als Ersatz, wobei deren Energieverbrauch als Ersparnis in Bezug<br />

auf die reale Situation gewertet wird. Außerdem sind relative Veränderungen<br />

durch die Variation der Parameter erkennbar.<br />

80


8 Resümee<br />

Es ist nach einigen Schwierigkeiten gelungen, das Gebäude im Rahmen der<br />

Möglichkeiten so abzubilden, dass ein lauffähiges Modell existiert, an dem Pa-<br />

rametervariationen getestet werden können. Die Umsetzung der realen Gege-<br />

benheiten kann als ausreichend genau angesehen werden.<br />

Alle Vergleiche beziehen sich auf die Grundvariante, die den ausgeführten<br />

Zustand des <strong>ZUB</strong> abbildet. Dabei wurde eine Luftwechselrate von 0,5 h -1 angesetzt.<br />

Die Ergebnisse der Jahressimulationen zeigen deutliche Tendenzen. Erwar-<br />

tungsgemäß führt eine erhöhte Luftwechselrate zu einer Zunahme des Heiz-<br />

energieverbrauchs und zur Reduzierung der eingebrachten Kühlenergie. Der<br />

Heizenergieverbrauch verändert sich dabei stärker als der Kühlenergie-<br />

verbrauch. Ein Grund für dieses Verhalten könnte die als ideal angesetzte<br />

Heizleistung des Kessels sein, während die Kühlleistung begrenzt wurde.<br />

Die umgekehrte Richtung der Luftführung (Zuluft in den Büro- und Experi-<br />

mentalbereichen, Abluft zentral) hat ebenfalls einen veränderten Verbrauch<br />

zur Folge. Es handelt sich um relativ kleine Veränderungen, wobei der Kühl-<br />

energieverbrauch stärker ansteigt als der für die Beheizung. Dieses Verhalten,<br />

dass Heiz- und Kühlenergieverbrauch ansteigen, differiert von dem der ande-<br />

ren Varianten. Ungewöhnlich ist auch der Mehrbedarf für die Kühlung, obwohl<br />

die Lüftungsverluste gestiegen sind (Bild 31).<br />

Den entscheidenden Einfluss auf den Heizenergieverbrauch hat das Herab-<br />

setzen der Dämmeigenschaften für Fenster und Außenwände. Dominant ist<br />

dabei der enorm gestiegene Verlust über die Fenster, der damit die Ergebnis-<br />

se am stärksten beeinflusst. Die Gesamtverluste sind für diese Variante eben-<br />

falls maximal. Der Kühlenergieverbrauch ist trotz der hohen Verluste nicht am<br />

geringsten. Durch die schlechtere Verglasung sind auch die solaren Gewinne<br />

höher, was diesen Umstand erklären könnte.<br />

Zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Heizenergieverbrauch besteht<br />

ein Unterschied von knapp 10.500 kWh/a. Im konkreten Fall des <strong>ZUB</strong> ent-<br />

spricht das einem jährlichen Kostenunterschied von momentan etwa 760,-DM.<br />

Man darf jedoch nicht nur den relativ geringen finanziellen Mehraufwand se-<br />

hen, sondern muss auch den Ausstoß an Kohlendioxid bedenken. Bei der<br />

Nutzung von Fernwärme wird eine Menge von 0,24 kg CO2/kWh produziert<br />

[14], was für das <strong>ZUB</strong> eine ausführungsabhängige Differenz von 2,5 t CO2 pro<br />

Jahr bedeutet. In Bezug auf die Umweltbeeinflussung muss der energetischen<br />

Optimierung eines Gebäudes die nötige Aufmerksamkeit geschenkt werden.<br />

Die Ergebnisse zum Kühlenergieverbrauch dieser Untersuchung sollten nur<br />

als Vergleichswerte dienen, da bei den absoluten Größen enorme Unterschie-<br />

81


8 Resümee<br />

de zwischen begrenzter und idealer Kühlung auftreten. Die Spanne zum Kühl-<br />

bedarf in [3] ist mit ca. 10.000 kWh/a ebenfalls sehr groß.<br />

Bewertet man die Feststellungen qualitativ, kann der Einsatz eines Bodenplat-<br />

tenkühlers auf jeden Fall als ökologisch sinnvoll eingestuft werden, da ein er-<br />

heblicher Anteil elektrischer Energie für die Kälteerzeugung eingespart wird.<br />

Die Aussage gewinnt an Relevanz, wenn man die bei der Stromerzeugung<br />

produzierte Menge von 0,56 kg CO2/kWh bedenkt [14].<br />

Vergleicht man nur die Ergebnisse aus den Modellen mit begrenzter Kühlung,<br />

kann man folgendes feststellen: Zwischen den Verbrauchswerten der einzel-<br />

nen Varianten treten Unterschiede auf, was bedeutet, dass die maximale<br />

Kühlleistung nicht immer voll ausgeschöpft wird. Betrachtet man den zeitlichen<br />

Verlauf der von der Kältemaschine zugeführten Kühlleistung, kann man er-<br />

kennen, dass diese während der gesamten Sommerperiode an ihre Leis-<br />

tungsgrenze stößt. Damit dürften die Leistungsreserven des Bodenplattenküh-<br />

lers, der auf diese Art abgebildet wurde, in den Übergangsmonaten liegen. In<br />

den entscheidenden Sommermonaten reicht die abgeschätzte Kälteleistung<br />

des Bodenplattenkühlers für das <strong>ZUB</strong> nicht aus, um die Wärmelasten abzu-<br />

führen und die angestrebten Temperaturen zu erreichen. Diese Aussage gilt<br />

nur im Zusammenhang mit den übrigen, angenommenen Randbedingungen.<br />

Einen entscheidenden Einfluss haben dabei die Festlegungen für die Lüftung.<br />

Die Übertragung der Realität in ein Modell macht es notwendig, individuelle<br />

Festlegungen und Annahmen zu treffen. Davon wird eine thermische Gebäu-<br />

desimulation stark geprägt, was auch der Unterschied zwischen den Ergeb-<br />

nissen dieser Untersuchung und den Ergebnissen aus [3] erkennen lässt.<br />

Deshalb kann man die Ergebnisse auch nicht als richtig oder falsch einstufen.<br />

Vielmehr liegen sie mehr oder weniger weit von den wirklichen Größen ent-<br />

fernt.<br />

Eine thermische Gebäudesimulation bietet vielfältige Variationsmöglichkeiten,<br />

um in der Planungsphase eines Gebäudes Ausführungsalternativen auf ihre<br />

energetischen Auswirkungen zu prüfen. Das gleiche gilt für geplante Sanie-<br />

rungen im Baubestand. Darüber hinaus können beispielsweise unterschiedli-<br />

che Regelstrategien für die Heizanlage untersucht werden.<br />

Es sind auch andere Untersuchungsansätze denkbar. Eine Möglichkeit wäre<br />

die Bestimmung der Luftwechselraten bei definiert geöffneten Fenstern. So<br />

könnte näherungsweise der Einfluss des Nutzerverhaltens auf den Energie-<br />

verbrauch betrachtet werden. Das wahre Nutzerverhalten ist jedoch schwer<br />

abschätzbar, was die Ergebnisse wieder entscheidend von den getroffenen<br />

Annahmen abhängig macht.<br />

82


8 Resümee<br />

Neben den energetischen Größen können die raumklimatischen Bedingungen<br />

als Ergebnis einer Simulation ausgewertet werden. Einen Konsens zwischen<br />

Energieverbrauch und Behaglichkeit zu finden, wäre ein weiterer Ansatz für<br />

die Durchführung einer thermischen Gebäudesimulation, was aber eine sehr<br />

komplexe Aufgabenstellung sein dürfte.<br />

Ein erster Schritt für weiterführende Untersuchungen ist mit der vorliegenden<br />

Arbeit getan worden. Das Ziel, das <strong>ZUB</strong> als gesamtes Gebäude abzubilden,<br />

und daran dynamisch thermische Jahressimulationen durchzuführen, wurde<br />

erreicht. Trotz teilweise programmbedingter Schwierigkeiten bei den Berech-<br />

nungen für ein Jahr, konnten im Rahmen der Bearbeitungszeit fünf Varianten<br />

getestet und verglichen werden. Die aus den Ergebnissen abgeleiteten Ver-<br />

gleiche zeigen deutliche Tendenzen. Dass eine dynamisch thermische Simu-<br />

lation ein probates Instrument zur Bewertung des energetischen Verhaltens<br />

eines Gebäudes ist, wurde mit den durchgeführten Untersuchungen gezeigt.<br />

83


9 Literaturverzeichnis<br />

9 Literaturverzeichnis<br />

[1] Katrin Schlegel, Zentrum für Umweltbewusstes Bauen Kassel – Doku-<br />

mentation und Analyse eines innovativen Forschungs- und Demonstra-<br />

tionsobjektes, <strong>Diplomarbeit</strong>, 2001<br />

[2] Kalksandstein; Planung, Konstruktion, Ausführung; 3. Auflage<br />

[3] Thermische Simulationsrechnungen zu dem Neubau des Zentrums für<br />

umweltgerechtes Bauen; Ingenieurbüro Prof. Dr. Hauser GmbH, Ch.<br />

Kempkes; Januar 2001<br />

[4] Hauser G., Kempkes Ch., Olesen B.W.; Computer Simulation of Hydonic<br />

Heating/Cooling System with Embedded Pipes, DA-00-8-4<br />

[5] VDI 6020, Blatt 1; Anforderungen an Rechenverfahren zur Gebäude-<br />

und Anlagensimulation, Gebäudesimulation; Mai 2001<br />

[6] Handbuch IDA-ICE, Bris Data AB, 1999, (EQUA Simulation Technol-<br />

ogy Group AB)<br />

[7] BINE, Profi Info-Service, Nr.1/Oktober 1991<br />

[8] Mika Vuolle, Per Sahlin; IDA Indoor climate and Energy – A New-<br />

Generation Simulation Tool; Proceedings of Healthy Buildings 2000,<br />

Vol. 2<br />

[9] Handbuch IDA NMF Translator, Bris Data AB, 1999, (EQUA Simulation<br />

Technology Group AB)<br />

[10] Markus Koschenz, Beat Lehmann; Thermoaktive Bauteilsysteme tabs;<br />

EMPA Dübendorf, 1. Auflage Juli 2000<br />

[11] Meierhans / Olesen; Betonkernaktivierung; VELTA Norderstedt, 1. Auf-<br />

lage 1999<br />

[12] Jahresbericht des Umweltbundesamtes 1999<br />

[13] Stephanie Koch, Praktische Auswirkungen und Konsequenzen für Pla-<br />

nung und Fertigung von Hochbauten durch den Einsatz thermisch akti-<br />

ver Decken, <strong>Diplomarbeit</strong> 2001<br />

[14] Wärmeschutz bei Gebäuden; Broschüre des Bundesministeriums für<br />

Raumordnung , Bauwesen und Städtebau; März 1996<br />

[15] Bautabellen für Ingenieure, Herausgegeben von Klaus-Jürgen Schnei-<br />

der, 12. Auflage 1996, Werner-Verlag<br />

84


Anhang<br />

Anhang<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Ausgabetabellen aus IDA ICE für alle ausgewerteten<br />

Varianten


Anhang<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Bild 1: Südansicht des <strong>ZUB</strong> [Quelle: Seddig-Architekten] 5<br />

Bild 2: Variante des Lüftungsprinzips 6<br />

Bild 3: Schematische Darstellung der Modellierung und Simulation [nach Per Sahlin] 16<br />

Bild 4: Eingabemaske im einfachsten Level – Room Wizard 18<br />

Bild 5: Möglichkeit einer Gebäudesimulation mit einer Zone – Standard Level 19<br />

Bild 6: Eingabemaske zur Definition einer Wand 21<br />

Bild 7: Darstellung einer Zone im Advanced Level 22<br />

Bild 8: Markierte Zone zum Teilen von Wänden 24<br />

Bild 9: Aufteilung der Zonen im Kellergeschoss 30<br />

Bild 10: Aufteilung der Zonen im Erdgeschoss 31<br />

Bild 11: Aufteilung der Zonen im 1. Obergeschoss 32<br />

Bild 12: Aufteilung der Zonen im 2. Obergeschoss 33<br />

Bild 13: Temperaturverläufe für eine max. Kühlleistung von 200 W und großer Fläche<br />

47<br />

Bild 14: Temperaturverläufe für eine max. Kühlleistung von 200 W und kleiner Fläche<br />

48<br />

Bild 15: Prozentuale Aufteilung nach Verbrauchsarten 53<br />

Bild 16: Prozentuale Verteilung bezüglich elektrischer Verbraucher 53<br />

Bild 17: Verteilung am elektrischen Energieverbrauch bei Vernachlässigung der<br />

Kühlung 54<br />

Bild 18: In das Gebäude eingebrachte Energie 55<br />

Bild 19: Gegenüberstellung der Einträge und Verluste 56<br />

Bild 20: Vergleich von Grundvariante und Variante 1 bezüglich Elektrizität und Wärme<br />

58<br />

Bild 21: Energieverluste nach außen über die entsprechenden Wege 58<br />

Bild 22: Erträge und Verluste durch die Fenster für Grundvariante und Variante 1 59<br />

Bild 23: Gegenüberstellung der Erträge und Verluste durch die Fenster für Variante 1<br />

60<br />

Bild 24: Energieverbrauch für Wärme und Kälte der beiden Varianten 61<br />

Bild 25: Verbrauch durch die Lüfter der Lüftungsanlage 62<br />

Bild 26: Zu- und Abnahme des Energiebedarfs bei erhöhtem Luftwechsel 62<br />

Bild 27: Gegenüberstellung der Verluste der Grundvariante und Variante 2 63<br />

Bild 28: Vergleich des Wärme- und Kälteverbrauchs der beiden Varianten 64<br />

Bild 29: Verteilung der Verluste für die Grundvariante und die Variante 4 65<br />

Bild 30: Gegenüberstellung des Heizenergieverbrauchs aller Varianten 66<br />

Bild 31: Gegenüberstellung der Verluste für die untersuchten Varianten 68<br />

Bild 32: Gesamtverluste aller Varianten für ein Jahr 69<br />

Bild 33: Kühlenergieverbrauch bei begrenzter und idealer Kühlung 70<br />

Bild 34: Jahresheizwärmeverbrauch und Verteilung des Verbrauchs für die einzelnen<br />

Monate 75<br />

Bild 35: Jahresheizwärmebedarf nach IDA ICE und WSVO 95 77<br />

Bild 36: Gegenüberstellung des Jahresheizwärmebedarfs aller Berechnungen 78


Anhang<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Angaben zur Leistungsbestimmung von Flächensystemen<br />

[Olesen, 95 u. 97] 12<br />

Tabelle 2: Zuordnung der Zonen im Kellergeschoss 27<br />

Tabelle 3: Zuordnung der Zonen im Erdgeschoss 28<br />

Tabelle 4: Zuordnung der Zonen im 1. Obergeschoss 28<br />

Tabelle 5: Zuordnung der Zonen im 2. Obergeschoss 29<br />

Tabelle 6: Leistungswerte für Kunstlicht in den Zonen (Quelle [1]) 35<br />

Tabelle 7: Angaben für den aktiven Betrieb von Bürogeräten (Quelle [11]) 36<br />

Tabelle 8: Zusammenfassung der verwendeten Bauteile und Materialien 39<br />

Tabelle 9: Für die Jahressimulationen verwendete Modellvarianten 51


Anhang<br />

Ausgabetabellen aus IDA ICE für alle<br />

ausgewerteten Varianten


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 5<br />

Ausgabetabellen von IDA ICE<br />

Erläuterung der spezifischen Bezeichnungen in den Ausgabetabellen<br />

Bei der Ausgabe der Ergebnisse hat man die Auswahl zwischen verschiedenen Op-<br />

tionen. In der Eingabemaske ‚General’ befindet sich der Button ‚Requested output’.<br />

Darunter verbergen sich verschiedene Möglichkeiten, die den Umfang und die Inhal-<br />

te der Ergebnisse steuern. Es handelt sich um die Unterscheidung nach Gesamter-<br />

gebnissen für das Gebäude und um Ergebnisse für die einzelnen Zonen. Inhaltlich<br />

unterscheiden sich die Ergebnisse dahingehend, dass für das Gebäude energeti-<br />

sche Auswertungen möglich sind, wohingegen für die Zonen vorrangig Ergebnisse<br />

hinsichtlich des Komforts eine Rolle spielen, wie z.B. die operativen Temperaturen,<br />

Fanger’s Komfort Indices oder die Luftqualität in den Räumen.<br />

Erläuterungen zu den Ergebnissen für das Gebäude<br />

Wie bereits erwähnt, spielen in diesem Zusammenhang vorrangig energetische Er-<br />

gebnisse eine Rolle, die im Bereich von Gesamtbewertungen liegen. Für eine Jah-<br />

ressimulation werden die Ergebnisse der einzelnen Monate aufgeführt und der Jah-<br />

resverbrauch zusammengefasst dargestellt.<br />

Unter den Angaben für ‚Purchased energy’ sind die Ergebnisse für bezahlbare E-<br />

nergieverbräuche aufgelistet. Es wird nach Stromverbrauch und Wärmeverbrauch<br />

unterschieden. Der Stromverbrauch ist nach zentralem Verbrauch (HVAC System)<br />

und dem Verbrauch für Licht und Geräte aller Zonen unterteilt. Im zentralen<br />

Verbrauch werden die Werte für Lüfter, Pumpen und die Kälteerzeugung zusam-<br />

mengefasst. Die Bezeichnung ‚Primärenergie’ ist an dieser Stelle verwirrend, weil<br />

die Größe gar nicht über Primärenergiefaktoren bewertet ist. Vielmehr handelt es<br />

sich um die Energiezufuhr vor dem Kessel. Daraus ergibt sich, dass dieser Wert mit<br />

dem des Wärmebedarfs korrespondiert, der in der Auswertung unter ‚Energy used<br />

by zone’ aufgeführt ist. Der Wärmebedarf muss von den entsprechenden Einheiten,<br />

in diesem Fall von der Fußbodenheizung, in den Zonen zur Verfügung gestellt wer-<br />

den. Dieser steht mit der Energiezufuhr vor dem Kessel über den Kesselwirkungs-<br />

grad in Verbindung. Im konkreten Fall erfolgt die Bereitstellung der Wärme über ei-<br />

nen Fernwärmeanschluss. Dafür muss ein Wirkungsgrad für den Kessel von 1,0<br />

angesetzt werden. Die eingebrachte Energiemenge steht also voll, ausgenommen<br />

von Transportverlusten, für die Beheizung zur Verfügung.<br />

Die Ergebnisse in der Zusammenfassung ‚Energy used by zone’ beinhalten den<br />

Energiebedarf für Heizung und Kühlung, die vom System zurückgewonnene Ener-<br />

gie, den aufgeteilten Energiebedarf für zentrale Geräte, wie die Lüfter und Pumpen<br />

sowie den Energieverbrauch für Kunstlicht und Geräte. Negative oder sehr kleine


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 6<br />

Werte bei den Werten für Heizung und Kühlung sind möglicherweise auf numeri-<br />

sche Instabilitäten bei der Berechnung zurückzuführen.<br />

Bei der Zusammenfassung unter ‚Free energy’ werden die Energieströme erfasst,<br />

die in den Zonen produziert oder über die Gebäudehülle und die Lüftung transportiert<br />

werden. Beim Wärmetransport über die Gebäudehülle wird nach der Transmis-<br />

sion über Wände und Fenster unterschieden. Des weiteren gibt es eine Erfassung<br />

für die Verluste infolge Infiltration und geöffnete Fenster. Vorerst werden die Fenster<br />

als permanent geschlossen eingegeben. Für die Infiltration über Leckagen muss<br />

programmbedingt ein Wert größer Null gegeben sein. Dieser ist mit 0,001 m² sehr<br />

klein angesetzt worden, weil die Einflüsse praktisch vernachlässigt werden sollen.<br />

Als Wärmeströme in die Zone hinein sind die direkten und indirekten solaren Wär-<br />

megewinne sowie die Wärme, die von den Nutzern produziert wird, einbezogen.<br />

In der Tabelle ‚Worklost’ sind sogenannte ‚verlorene Stunden’ aufgetragen. Diese<br />

Werte geben den Verlust an Arbeitszeit an, wenn die Temperaturen außerhalb eines<br />

bestimmten Bereiches liegen. Es wird davon ausgegangen, dass der Verlust an Ar-<br />

beitszeit bei 2% pro °C liegt, wenn die operative Temperatur größer als 25 °C oder<br />

kleiner als 20 °C ist. Die verminderte Arbeitsleistung wird dann als Verlust an Ar-<br />

beitszeit ausgedrückt. Damit erfolgt indirekt auch eine Aussage über das Wohlbefin-<br />

den der Nutzer.<br />

Für die Grundvariante sei exemplarisch das Diagramm für die vom Kessel und von<br />

der Kältemaschine an die Zonen abgegebene Leistung aufgeführt. Für die Kühlung<br />

wird die Leistungsbegrenzung deutlich, weil in den Sommermonaten die Leistung<br />

beim vorgegeben Wert abgeschnitten wird. Dieses Verhalten ist bei allen Varianten<br />

erkennbar.<br />

Die Angaben zu den Kosten [€] der Grundvariante, der Variante 1 und der Variante<br />

4 in den Ausgabetabellen sind falsch, weil für die Berechnungen falsche Ansätze zu<br />

Grunde gelegt wurden. Die Verbrauchswerte sind aber korrekt.


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 7<br />

Project Data<br />

IDA Indoor Climate and Energy<br />

vers. 3.00<br />

License: ICE30:01DEC/C0TG<br />

Simulated by Swen Klauß<br />

Date 26.10.2001 18:07:20<br />

Project name GRUNDVARIANTE<br />

Customer<br />

Description<br />

Location Trier<br />

Climate Trier<br />

Simulation type Dynamic simulation<br />

Simulation period 2001-01-01 - 2001-12-31<br />

Simulation Results<br />

Power supplied by plant<br />

W<br />

16000.0<br />

14000.0<br />

12000.0<br />

10000.0<br />

8000.0<br />

6000.0<br />

4000.0<br />

2000.0<br />

0.0<br />

Entire simulation: from 2001-01-01 to 2001-12-31<br />

0. 1000. 2000. 3000. 4000. 5000. 6000. 7000. 8000.<br />

Cooling power to zones, W<br />

AHU cooling coil power, W<br />

AHU heating coil power, W<br />

Heating power to zones, W


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 8<br />

Purchased energy<br />

Electric energy<br />

Primary energy<br />

Month<br />

Central (HVAC systems)<br />

Consumption Cost<br />

Local (zones)<br />

Consumption Cost<br />

(fuel heating value)<br />

Consumption Cost<br />

(kWh) (€) (kWh) (€) (kWh) (€)<br />

1. 126.60 22.17 2747.00 418.30 4847.00 185.50<br />

2. 166.30 27.88 2396.00 365.10 3584.00 137.90<br />

3. 303.90 48.98 2639.00 402.00 1891.00 74.95<br />

4. 1931.00 294.90 2504.00 381.50 393.90 18.84<br />

5. 3902.00 593.10 2761.00 420.50 4.95 4.43<br />

6. 4065.00 617.50 2505.00 381.70 0.00 4.11<br />

7. 5017.00 761.50 2639.00 402.00 0.00 4.25<br />

8. 5028.00 763.30 2756.00 419.70 0.00 4.25<br />

9. 3915.00 594.90 2401.00 365.90 0.00 4.11<br />

10. 1151.00 177.10 2756.00 419.80 417.90 19.88<br />

11. 189.80 31.62 2627.00 400.10 2300.00 90.12<br />

12. 101.10 18.30 2514.00 383.20 4694.00 179.80<br />

Total 25896.70 3951.25 31245.00 4759.80 18132.75 728.13<br />

Energy used by zone [kWh], contributions by source<br />

Month<br />

1.00<br />

2.00<br />

3.00<br />

4.00<br />

5.00<br />

6.00<br />

7.00<br />

8.00<br />

9.00<br />

10.00<br />

11.00<br />

12.00<br />

Energy delivered<br />

by room units<br />

Energy delivered or re-<br />

covered<br />

by central air handling<br />

units<br />

Energy used, other than via<br />

mechanical heating or cooling<br />

Heat Cooling Heat Cooling Recovery Fans Pumps Equipment Lighting<br />

4853.00<br />

3584.00<br />

1895.00<br />

394.50<br />

4.81<br />

-0.27<br />

-0.20<br />

0.25<br />

0.32<br />

418.30<br />

2305.00<br />

4699.00<br />

24.22<br />

77.04<br />

205.70<br />

1838.00<br />

3798.00<br />

3969.00<br />

4915.00<br />

4922.00<br />

3823.00<br />

1048.00<br />

91.28<br />

6.55<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.03<br />

0.06<br />

0.41<br />

0.75<br />

0.68<br />

0.75<br />

0.19<br />

0.23<br />

0.70<br />

0.99<br />

0.39<br />

0.11<br />

109.80<br />

54.42<br />

20.61<br />

5.20<br />

0.00<br />

0.00<br />

-0.00<br />

-0.00<br />

-0.00<br />

0.28<br />

27.05<br />

84.80<br />

98.38<br />

86.08<br />

95.62<br />

92.06<br />

103.20<br />

94.23<br />

99.96<br />

104.60<br />

90.27<br />

101.30<br />

95.28<br />

90.05<br />

3.94<br />

3.11<br />

2.19<br />

0.91<br />

0.84<br />

0.89<br />

1.10<br />

1.10<br />

0.87<br />

0.85<br />

2.80<br />

4.16<br />

1063.00<br />

927.00<br />

1021.00<br />

968.50<br />

1068.00<br />

969.00<br />

1021.00<br />

1066.00<br />

928.80<br />

1066.00<br />

1016.00<br />

972.60<br />

1684.00<br />

1469.00<br />

1618.00<br />

1535.00<br />

1693.00<br />

1536.00<br />

1618.00<br />

1690.00<br />

1472.00<br />

1690.00<br />

1611.00<br />

1542.00<br />

Total 18153.71 24717.79 0.00 5.29 302.15 1151.03 22.75 12086.90 19158.00


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 9<br />

Lost work, due to under or over heating<br />

Month<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

Total Working<br />

Hours<br />

6808.00<br />

5940.00<br />

6540.00<br />

6206.00<br />

6844.00<br />

6209.00<br />

6541.00<br />

6832.00<br />

5951.00<br />

6832.00<br />

6512.00<br />

6232.00<br />

Lost Working<br />

Hours<br />

43.48<br />

41.26<br />

19.84<br />

153.90<br />

430.60<br />

460.90<br />

761.60<br />

768.90<br />

448.50<br />

77.08<br />

15.52<br />

43.05<br />

Total 77447.00 3264.63<br />

Free energy [kWh], total for all zones<br />

Transported through envelope Within<br />

zones<br />

Month Wall<br />

Window<br />

Transmission<br />

Transmission<br />

Cold bridges<br />

Ventilation<br />

(not always<br />

free)<br />

Infiltration &<br />

Openings<br />

Solar,<br />

direct<br />

and indirect<br />

Heat (incl.<br />

latent)<br />

from<br />

occupants<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

4121.66<br />

2179.37<br />

1710.41<br />

934.89<br />

772.29<br />

147.40<br />

352.19<br />

1149.16<br />

2247.54<br />

2640.00<br />

2793.07<br />

3018.98<br />

-6429.80<br />

-5550.80<br />

-5543.00<br />

-5173.52<br />

-5268.64<br />

-4589.48<br />

-4906.72<br />

-4626.14<br />

-4566.22<br />

-5040.53<br />

-5095.00<br />

-5898.90<br />

-1397.10<br />

-1164.68<br />

-1138.71<br />

-914.59<br />

-919.80<br />

-756.65<br />

-877.05<br />

-910.23<br />

-849.40<br />

-1107.54<br />

-1111.30<br />

-1247.57<br />

-983.19<br />

-842.03<br />

-840.58<br />

-799.84<br />

-839.96<br />

-732.92<br />

-786.70<br />

-752.21<br />

-737.55<br />

-782.79<br />

-779.66<br />

-893.49<br />

2022.53<br />

3121.05<br />

4512.68<br />

8943.50<br />

10299.60<br />

10122.80<br />

11416.50<br />

9313.40<br />

7847.20<br />

4676.03<br />

2423.42<br />

1452.18<br />

871.93<br />

760.20<br />

824.64<br />

778.06<br />

857.44<br />

777.81<br />

819.41<br />

855.84<br />

745.60<br />

856.16<br />

822.15<br />

799.65<br />

Total 22066.96 -62688.75 -12394.62 -9770.92 76150.89 9768.89


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 10<br />

Project Data<br />

Project name VARIANTE 1 – Außenwand mit nur 10 cm Dämmung und 2-<br />

Customer<br />

Description<br />

Location Trier<br />

Climate Trier<br />

Scheiben-Wärmeschutzverglasung<br />

Simulation type Dynamic simulation<br />

Simulation period 2001-01-01 - 2001-12-31<br />

Simulation Results<br />

Purchased energy<br />

Electric energy<br />

Primary energy<br />

Month<br />

Central (HVAC systems)<br />

Consumption Cost<br />

Local (zones)<br />

Consumption Cost<br />

(fuel heating value)<br />

Consumption Cost<br />

(kWh) (€) (kWh) (€) (kWh) (€)<br />

1. 110.30 19.71 2749.00 418.70 6756.00 256.90<br />

2. 128.70 22.19 2396.00 365.00 5211.00 198.70<br />

3. 230.80 37.92 2625.00 399.90 3060.00 118.70<br />

4. 1786.00 273.00 2518.00 383.70 687.20 29.81<br />

5. 3814.00 579.80 2761.00 420.40 32.66 5.47<br />

6. 4043.00 614.20 2517.00 383.50 0.00 4.11<br />

7. 5038.00 764.80 2636.00 401.60 0.00 4.24<br />

8. 5044.00 765.60 2745.00 418.00 0.00 4.25<br />

9. 3842.00 583.80 2394.00 364.90 0.00 4.11<br />

10. 862.60 133.40 2753.00 419.20 793.50 33.92<br />

11. 142.90 24.54 2629.00 400.40 3523.00 135.90<br />

12. 108.50 19.92 2853.00 434.90 7373.00 280.70<br />

Total 25150.80 3838.88 31576.00 4810.20 27436.36 1076.81


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 11<br />

Energy used by zone [kWh], contributions by source<br />

Month<br />

1.00<br />

2.00<br />

3.00<br />

4.00<br />

5.00<br />

6.00<br />

7.00<br />

8.00<br />

9.00<br />

10.00<br />

11.00<br />

12.00<br />

Energy delivered<br />

by room units<br />

Energy delivered or re-<br />

covered<br />

by central air handling<br />

units<br />

Energy used, other than via<br />

mechanical heating or cooling<br />

Heat Cooling Heat Cooling Recovery Fans Pumps Equipment Lighting<br />

6761.00<br />

5211.00<br />

3070.00<br />

687.20<br />

32.67<br />

-0.35<br />

-0.24<br />

0.31<br />

0.38<br />

794.50<br />

3540.00<br />

7394.00<br />

5.25<br />

37.40<br />

132.20<br />

1695.00<br />

3710.00<br />

3946.00<br />

4937.00<br />

4938.00<br />

3750.00<br />

759.20<br />

43.47<br />

-1.78<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.03<br />

0.06<br />

0.41<br />

0.74<br />

0.63<br />

0.66<br />

0.11<br />

0.18<br />

0.65<br />

0.99<br />

0.39<br />

0.12<br />

112.70<br />

55.43<br />

20.36<br />

5.15<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

-0.00<br />

-0.00<br />

0.26<br />

27.21<br />

85.54<br />

98.22<br />

85.86<br />

94.96<br />

92.54<br />

103.20<br />

94.73<br />

100.00<br />

104.30<br />

90.09<br />

101.10<br />

95.17<br />

102.00<br />

4.55<br />

3.83<br />

3.26<br />

1.19<br />

0.86<br />

0.89<br />

1.11<br />

1.11<br />

0.87<br />

1.35<br />

3.76<br />

5.40<br />

1063.00<br />

926.80<br />

1015.00<br />

974.20<br />

1068.00<br />

973.80<br />

1020.00<br />

1062.00<br />

926.20<br />

1065.00<br />

1017.00<br />

1104.00<br />

1686.00<br />

1469.00<br />

1609.00<br />

1544.00<br />

1693.00<br />

1544.00<br />

1616.00<br />

1683.00<br />

1468.00<br />

1688.00<br />

1612.00<br />

1749.00<br />

Total 27490.48 23951.74 0.00 4.98 306.64 1162.17 28.18 12215.00 19361.00<br />

Lost work, due to under or over heating<br />

Month<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

Total Working<br />

Hours<br />

6814.00<br />

5939.00<br />

6506.00<br />

6242.00<br />

6843.00<br />

6240.00<br />

6534.00<br />

6804.00<br />

5935.00<br />

6824.00<br />

6516.00<br />

7072.00<br />

Lost Working<br />

Hours<br />

72.66<br />

57.47<br />

23.16<br />

144.60<br />

429.50<br />

477.70<br />

835.20<br />

821.10<br />

468.40<br />

52.15<br />

24.65<br />

75.76<br />

Total 78269.00 3482.35


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 12<br />

Free energy [kWh], total for all zones<br />

Month Wall<br />

Transmission<br />

Cold bridges<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

2332.33<br />

1621.05<br />

1530.67<br />

1248.41<br />

1237.94<br />

744.33<br />

1118.96<br />

1629.04<br />

2147.15<br />

2098.72<br />

2112.16<br />

3499.83<br />

Transported through envelope Within<br />

zones<br />

Window<br />

Transmission Ventilation<br />

(not always<br />

free)<br />

Infiltration &<br />

Openings<br />

Solar,<br />

direct<br />

and indirect<br />

Heat (incl.<br />

latent)<br />

from<br />

occupants<br />

-9414.30<br />

-8218.80<br />

-8446.40<br />

-8533.50<br />

-8952.50<br />

-7972.70<br />

-8856.70<br />

-8149.00<br />

-7734.10<br />

-7775.90<br />

-7542.70<br />

-9983.20<br />

-1263.52<br />

-1028.85<br />

-1003.90<br />

-830.69<br />

-857.64<br />

-731.64<br />

-901.02<br />

-938.75<br />

-858.38<br />

-1042.45<br />

-1010.28<br />

-1280.83<br />

-914.00<br />

-780.92<br />

-791.49<br />

-784.11<br />

-844.02<br />

-748.29<br />

-833.02<br />

-789.54<br />

-753.21<br />

-749.33<br />

-728.30<br />

-961.53<br />

2807.03<br />

4146.18<br />

6215.90<br />

12055.10<br />

13755.60<br />

13628.30<br />

15487.80<br />

12616.40<br />

10592.70<br />

6287.30<br />

3368.20<br />

2281.14<br />

893.59<br />

773.60<br />

824.73<br />

783.38<br />

857.31<br />

781.77<br />

818.59<br />

852.37<br />

743.50<br />

855.69<br />

829.52<br />

927.99<br />

Total 21320.58 -101579.80 -11747.97 -9677.76 103241.65 9942.04


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 13<br />

Project Data<br />

Project name VARIANTE 2 – Grundvariante mit Luftwechselrate 0,8<br />

Customer<br />

Description<br />

Location Trier<br />

Climate Trier<br />

Simulation type Dynamic simulation<br />

Simulation period 2001-01-01 - 2001-12-31<br />

Simulation Results<br />

Purchased energy<br />

Electric energy<br />

Primary energy<br />

Month<br />

Central (HVAC systems)<br />

Consumption Cost<br />

Local (zones)<br />

Consumption Cost<br />

(fuel heating value)<br />

Consumption Cost<br />

(kWh) (DM) (kWh) (DM) (kWh) (DM)<br />

1. 149.90 19.19 2756.00 352.70 5518.00 400.00<br />

2. 165.80 21.22 2398.00 306.90 4176.00 302.80<br />

3. 251.70 32.22 2628.00 336.40 2408.00 174.60<br />

4. 1663.00 212.80 2515.00 321.90 535.90 38.85<br />

5. 3626.00 464.10 2756.00 352.70 40.71 2.95<br />

6. 3834.00 490.80 2516.00 322.00 0.00 0.00<br />

7. 4996.00 639.50 2646.00 338.70 0.00 0.00<br />

8. 4951.00 633.70 2753.00 352.40 0.00 0.00<br />

9. 3655.00 467.90 2392.00 306.20 0.00 0.00<br />

10. 897.40 114.90 2753.00 352.40 635.30 46.06<br />

11. 179.30 22.95 2634.00 337.20 2820.00 204.40<br />

12. 150.70 19.28 2863.00 366.50 6070.00 440.00<br />

Total 24519.80 3138.56 31610.00 4046.00 22203.91 1609.66


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 14<br />

Energy used by zone [kWh], contributions by source<br />

Month<br />

1.00<br />

2.00<br />

3.00<br />

4.00<br />

5.00<br />

6.00<br />

7.00<br />

8.00<br />

9.00<br />

10.00<br />

11.00<br />

12.00<br />

Energy delivered<br />

by room units<br />

Energy delivered or re-<br />

covered<br />

by central air handling<br />

units<br />

Energy used, other than via<br />

mechanical heating or cooling<br />

Heat Cooling Heat Cooling Recovery Fans Pumps Equipment Lighting<br />

5518.00<br />

4176.00<br />

2414.00<br />

537.70<br />

40.58<br />

-0.28<br />

-0.16<br />

0.24<br />

0.31<br />

635.90<br />

2822.00<br />

6083.00<br />

7.29<br />

41.63<br />

115.50<br />

1532.00<br />

3480.00<br />

3701.00<br />

4855.00<br />

4803.00<br />

3528.00<br />

754.00<br />

42.13<br />

1.17<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.03<br />

0.06<br />

0.41<br />

0.82<br />

0.85<br />

0.94<br />

0.31<br />

0.43<br />

0.87<br />

1.01<br />

0.40<br />

0.12<br />

130.50<br />

64.17<br />

23.92<br />

5.97<br />

0.00<br />

-0.00<br />

-0.00<br />

-0.00<br />

-0.00<br />

0.31<br />

31.76<br />

99.09<br />

138.00<br />

120.40<br />

133.10<br />

129.10<br />

143.70<br />

132.10<br />

139.80<br />

145.70<br />

125.50<br />

141.30<br />

133.50<br />

143.50<br />

4.29<br />

3.51<br />

2.73<br />

1.00<br />

0.80<br />

0.83<br />

1.08<br />

1.08<br />

0.81<br />

1.10<br />

3.32<br />

5.19<br />

1066.00<br />

927.60<br />

1017.00<br />

972.80<br />

1066.00<br />

973.20<br />

1024.00<br />

1065.00<br />

925.40<br />

1065.00<br />

1019.00<br />

1108.00<br />

1690.00<br />

1470.00<br />

1612.00<br />

1542.00<br />

1690.00<br />

1543.00<br />

1622.00<br />

1688.00<br />

1467.00<br />

1688.00<br />

1615.00<br />

1756.00<br />

Total 22227.29 22860.71 0.00 6.25 355.72 1625.70 25.74 12229.00 19383.00<br />

Lost work, due to under or over heating<br />

Month<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

Total Working<br />

Hours<br />

6831.00<br />

5944.00<br />

6515.00<br />

6233.00<br />

6831.00<br />

6236.00<br />

6559.00<br />

6824.00<br />

5930.00<br />

6825.00<br />

6529.00<br />

7098.00<br />

Lost Working<br />

Hours<br />

54.25<br />

46.59<br />

20.26<br />

114.00<br />

345.30<br />

381.30<br />

629.70<br />

623.40<br />

358.90<br />

46.20<br />

19.51<br />

54.58<br />

Total 78355.00 2693.99


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 15<br />

Free energy [kWh], total for all zones<br />

Transported through envelope Within<br />

zones<br />

Month Wall<br />

Window<br />

Transmission<br />

Transmission<br />

Cold bridges<br />

Ventilation<br />

(not always<br />

free)<br />

Infiltration &<br />

Openings<br />

Solar,<br />

direct<br />

and indirect<br />

Heat (incl.<br />

latent)<br />

from<br />

occupants<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

4071.20<br />

2139.76<br />

1645.41<br />

888.12<br />

717.78<br />

89.45<br />

275.32<br />

1053.21<br />

2208.32<br />

2573.09<br />

2728.40<br />

4875.70<br />

-6354.00<br />

-5485.50<br />

-5467.40<br />

-5128.78<br />

-5201.30<br />

-4535.02<br />

-4751.22<br />

-4421.65<br />

-4468.13<br />

-4943.17<br />

-5017.54<br />

-6767.70<br />

-1483.14<br />

-1233.65<br />

-1201.47<br />

-966.63<br />

-943.66<br />

-772.32<br />

-877.84<br />

-890.65<br />

-853.74<br />

-1133.67<br />

-1166.83<br />

-1507.17<br />

-1862.50<br />

-1573.48<br />

-1576.94<br />

-1491.76<br />

-1588.82<br />

-1363.45<br />

-1513.33<br />

-1434.57<br />

-1338.12<br />

-1493.17<br />

-1470.07<br />

-1912.48<br />

2004.99<br />

3111.85<br />

4538.41<br />

9022.30<br />

10453.60<br />

10286.40<br />

11518.80<br />

9431.60<br />

7969.60<br />

4697.72<br />

2439.99<br />

1611.25<br />

880.64<br />

764.53<br />

824.08<br />

782.05<br />

855.79<br />

781.25<br />

821.69<br />

854.82<br />

742.84<br />

855.35<br />

826.97<br />

914.37<br />

Total 23265.75 -62541.41 -13030.77 -18618.69 77086.51 9904.38


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 16<br />

Project Data<br />

Project name VARIANTE 3 – Grundvariante mit Luftwechselrate von 0,3<br />

Customer<br />

Description<br />

Location Trier<br />

Climate Trier<br />

Simulation type Dynamic simulation<br />

Simulation period 2001-01-01 - 2001-12-31<br />

Simulation Results<br />

Purchased energy<br />

Electric energy<br />

Primary energy<br />

Month<br />

Central (HVAC systems)<br />

Consumption Cost<br />

Local (zones)<br />

Consumption Cost<br />

(fuel heating value)<br />

Consumption Cost<br />

(kWh) (DM) (kWh) (DM) (kWh) (DM)<br />

1. 105.10 13.45 2756.00 352.70 4494.00 325.80<br />

2. 158.60 20.30 2396.00 306.70 3300.00 239.20<br />

3. 325.50 41.67 2636.00 337.40 1629.00 118.10<br />

4. 2059.00 263.50 2514.00 321.80 319.80 23.19<br />

5. 4099.00 524.60 2758.00 353.00 0.03 0.00<br />

6. 4189.00 536.30 2516.00 322.10 0.00 0.00<br />

7. 5031.00 643.90 2639.00 337.80 0.00 0.00<br />

8. 5034.00 644.30 2760.00 353.30 0.00 0.00<br />

9. 4123.00 527.70 2396.00 306.70 0.00 0.00<br />

10. 1286.00 164.60 2756.00 352.70 302.40 21.92<br />

11. 192.20 24.60 2638.00 337.70 2034.00 147.50<br />

12.<br />

94.71 12.12 2869.00 367.20 4966.00 360.10<br />

Total 26697.11 3417.04 31634.00 4049.10 17045.23 1235.81


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 17<br />

Energy used by zone [kWh], contributions by source<br />

Month<br />

1.00<br />

2.00<br />

3.00<br />

4.00<br />

5.00<br />

6.00<br />

7.00<br />

8.00<br />

9.00<br />

10.00<br />

11.00<br />

12.00<br />

Energy delivered<br />

by room units<br />

Energy delivered or re-<br />

covered<br />

by central air handling<br />

units<br />

Energy used, other than via<br />

mechanical heating or cooling<br />

Heat Cooling Heat Cooling Recovery Fans Pumps Equipment Lighting<br />

4494.00<br />

3300.00<br />

1629.00<br />

319.70<br />

-0.11<br />

-0.30<br />

-0.20<br />

0.26<br />

0.37<br />

302.90<br />

2034.00<br />

4976.00<br />

28.96<br />

92.49<br />

253.10<br />

1989.00<br />

4022.00<br />

4118.00<br />

4956.00<br />

4955.00<br />

4055.00<br />

1210.00<br />

119.00<br />

14.45<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.03<br />

0.06<br />

0.41<br />

0.71<br />

0.54<br />

0.61<br />

0.09<br />

0.13<br />

0.55<br />

0.96<br />

0.40<br />

0.12<br />

102.80<br />

50.83<br />

18.91<br />

4.76<br />

0.00<br />

0.00<br />

-0.00<br />

-0.00<br />

-0.00<br />

0.25<br />

25.29<br />

78.00<br />

72.35<br />

63.11<br />

70.07<br />

67.84<br />

75.66<br />

69.53<br />

73.43<br />

76.99<br />

66.19<br />

74.38<br />

70.23<br />

75.41<br />

3.68<br />

2.90<br />

1.92<br />

0.87<br />

0.89<br />

0.92<br />

1.11<br />

1.11<br />

0.92<br />

0.72<br />

2.54<br />

4.56<br />

1066.00<br />

927.00<br />

1020.00<br />

972.50<br />

1067.00<br />

973.40<br />

1021.00<br />

1068.00<br />

927.00<br />

1066.00<br />

1021.00<br />

1110.00<br />

1690.00<br />

1469.00<br />

1616.00<br />

1541.00<br />

1691.00<br />

1543.00<br />

1618.00<br />

1692.00<br />

1469.00<br />

1690.00<br />

1618.00<br />

1759.00<br />

Total 17055.62 25813.00 0.00 4.61 280.84 855.19 22.15 12238.90 19396.00<br />

Lost work, due to under or over heating<br />

Month<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

Total Working<br />

Hours<br />

6831.00<br />

5940.00<br />

6534.00<br />

6232.00<br />

6836.00<br />

6237.00<br />

6541.00<br />

6842.00<br />

5940.00<br />

6831.00<br />

6540.00<br />

7111.00<br />

Lost Working<br />

Hours<br />

42.13<br />

40.95<br />

21.20<br />

178.90<br />

495.60<br />

530.10<br />

866.30<br />

875.80<br />

518.90<br />

96.45<br />

15.41<br />

41.23<br />

Total 78415.00 3722.97


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 18<br />

Free energy [kWh], total for all zones<br />

Transported through envelope Within<br />

zones<br />

Month Wall<br />

Window<br />

Transmission<br />

Transmission<br />

Cold bridges<br />

Ventilation<br />

(not always<br />

free)<br />

Infiltration &<br />

Openings<br />

Solar,<br />

direct<br />

and indirect<br />

Heat (incl.<br />

latent)<br />

from<br />

occupants<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

4127.81<br />

2200.21<br />

1725.14<br />

955.54<br />

803.48<br />

159.89<br />

427.76<br />

1211.42<br />

2330.79<br />

2684.07<br />

2841.47<br />

4996.88<br />

-6540.90<br />

-5668.30<br />

-5681.70<br />

-5366.94<br />

-5533.91<br />

-4849.38<br />

-5274.50<br />

-4967.68<br />

-4845.28<br />

-5206.70<br />

-5223.39<br />

-6997.20<br />

-1195.55<br />

-990.02<br />

-968.41<br />

-777.92<br />

-792.21<br />

-655.75<br />

-787.30<br />

-828.10<br />

-754.73<br />

-965.96<br />

-955.35<br />

-1220.88<br />

-654.88<br />

-568.14<br />

-561.62<br />

-539.97<br />

-563.11<br />

-499.26<br />

-517.28<br />

-490.11<br />

-514.97<br />

-511.94<br />

-518.76<br />

-712.62<br />

2017.10<br />

3117.07<br />

4528.44<br />

9039.30<br />

10468.20<br />

10350.00<br />

11622.90<br />

9488.70<br />

7986.60<br />

4698.47<br />

2431.55<br />

1630.20<br />

874.12<br />

759.59<br />

823.19<br />

781.24<br />

856.35<br />

781.42<br />

819.40<br />

857.15<br />

744.15<br />

855.89<br />

825.13<br />

909.10<br />

Total 24464.47 -66155.88 -10892.19 -6652.66 77378.53 9886.73


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 19<br />

Project Data<br />

Project name VARIANTE 4 – umgekehrtes Lüftungsprinzip, Zuluft in die Büro-<br />

Customer<br />

Description<br />

Location Trier<br />

Climate Trier<br />

Simulation type Dynamic simulation<br />

und Experimentalbereiche, Abluft zentral<br />

Simulation period 2001-01-01 - 2001-12-31<br />

Simulation Results<br />

Purchased energy<br />

Electric energy<br />

Primary energy<br />

Month<br />

Central (HVAC systems)<br />

Consumption Cost<br />

Local (zones)<br />

Consumption Cost<br />

(fuel heating value)<br />

Consumption Cost<br />

(kWh) (€) (kWh) (€) (kWh) (€)<br />

1.<br />

92.55 17.02 2756.00 419.70 4900.00 187.50<br />

2. 128.40 22.15 2396.00 365.10 3558.00 136.90<br />

3. 244.70 40.01 2632.00 401.00 1762.00 70.14<br />

4. 1907.00 291.30 2516.00 383.30 314.60 15.88<br />

5. 4109.00 624.30 2756.00 419.70 3.92 4.39<br />

6. 4221.00 641.10 2516.00 383.40 0.00 4.11<br />

7. 5032.00 763.80 2636.00 401.60 0.00 4.24<br />

8. 5039.00 764.90 2756.00 419.70 0.00 4.25<br />

9. 4184.00 635.50 2396.00 365.30 0.00 4.11<br />

10. 1159.00 178.30 2756.00 419.70 274.80 14.52<br />

11. 150.70 25.72 2636.00 401.50 2125.00 83.59<br />

12.<br />

84.55 16.29 2866.00 436.90 5292.00 202.90<br />

Total 26351.90 4020.39 31618.00 4816.90 18230.32 732.54


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 20<br />

Energy used by zone [kWh], contributions by source<br />

Month<br />

1.00<br />

2.00<br />

3.00<br />

4.00<br />

5.00<br />

6.00<br />

7.00<br />

8.00<br />

9.00<br />

10.00<br />

11.00<br />

12.00<br />

Energy delivered<br />

by room units<br />

Energy delivered or re-<br />

covered<br />

by central air handling<br />

units<br />

Energy used, other than via<br />

mechanical heating or cooling<br />

Heat Cooling Heat Cooling Recovery Fans Pumps Equipment Lighting<br />

4900.00<br />

3559.00<br />

1765.00<br />

314.40<br />

3.83<br />

-0.32<br />

-0.24<br />

0.26<br />

0.38<br />

275.40<br />

2126.00<br />

5303.00<br />

14.26<br />

60.50<br />

170.50<br />

1837.00<br />

4030.00<br />

4148.00<br />

4956.00<br />

4959.00<br />

4115.00<br />

1082.00<br />

75.79<br />

2.03<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.03<br />

0.06<br />

0.41<br />

0.74<br />

0.55<br />

0.61<br />

0.09<br />

0.09<br />

0.54<br />

0.98<br />

0.40<br />

0.12<br />

63.93<br />

31.52<br />

11.68<br />

2.94<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

-0.00<br />

-0.00<br />

0.15<br />

15.56<br />

48.59<br />

74.11<br />

64.59<br />

71.53<br />

69.33<br />

77.20<br />

70.94<br />

74.93<br />

78.53<br />

67.64<br />

76.09<br />

71.75<br />

77.17<br />

4.03<br />

3.24<br />

2.20<br />

0.87<br />

0.91<br />

0.94<br />

1.11<br />

1.11<br />

0.95<br />

0.68<br />

2.80<br />

4.91<br />

1066.00<br />

927.00<br />

1018.00<br />

973.30<br />

1066.00<br />

973.40<br />

1020.00<br />

1066.00<br />

927.00<br />

1066.00<br />

1020.00<br />

1109.00<br />

1690.00<br />

1469.00<br />

1614.00<br />

1543.00<br />

1690.00<br />

1543.00<br />

1616.00<br />

1690.00<br />

1469.00<br />

1690.00<br />

1616.00<br />

1757.00<br />

Total 18246.72 25450.08 0.00 4.62 174.37 873.81 23.76 12231.70 19387.00<br />

Lost work, due to under or over heating<br />

Month<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

Total Working<br />

Hours<br />

6831.00<br />

5940.00<br />

6524.00<br />

6237.00<br />

6831.00<br />

6237.00<br />

6534.00<br />

6831.00<br />

5940.00<br />

6831.00<br />

6534.00<br />

7104.00<br />

Lost Working<br />

Hours<br />

51.17<br />

45.95<br />

21.17<br />

159.80<br />

470.60<br />

515.80<br />

863.00<br />

893.60<br />

520.40<br />

86.03<br />

18.32<br />

50.85<br />

Total 78374.00 3696.69


Ausgabetabellen IDA ICE Anhang Seite 21<br />

Free energy [kWh], total for all zones<br />

Transported through envelope Within<br />

zones<br />

Month Wall<br />

Window<br />

Transmission<br />

Transmission<br />

Cold bridges<br />

Ventilation<br />

(not always<br />

free)<br />

Infiltration &<br />

Openings<br />

Solar,<br />

direct<br />

and indirect<br />

Heat (incl.<br />

latent)<br />

from<br />

occupants<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

2098.06<br />

1448.41<br />

1374.68<br />

1097.02<br />

1087.67<br />

608.10<br />

952.97<br />

1476.17<br />

2033.72<br />

1989.33<br />

1998.62<br />

3321.77<br />

-6430.80<br />

-5580.30<br />

-5601.90<br />

-5318.50<br />

-5500.80<br />

-4842.87<br />

-5285.10<br />

-5030.50<br />

-4878.50<br />

-5191.50<br />

-5152.40<br />

-6888.80<br />

-986.80<br />

-866.90<br />

-894.16<br />

-843.39<br />

-924.24<br />

-809.09<br />

-968.43<br />

-985.53<br />

-826.45<br />

-909.63<br />

-840.45<br />

-1012.82<br />

-1526.80<br />

-1307.28<br />

-1324.81<br />

-1283.90<br />

-1403.93<br />

-1230.75<br />

-1399.29<br />

-1363.11<br />

-1241.97<br />

-1301.84<br />

-1240.79<br />

-1595.22<br />

2024.70<br />

3119.95<br />

4541.74<br />

9028.60<br />

10461.00<br />

10335.10<br />

11610.00<br />

9480.50<br />

7982.50<br />

4701.86<br />

2437.81<br />

1631.46<br />

878.32<br />

762.56<br />

824.02<br />

782.14<br />

855.79<br />

781.42<br />

818.59<br />

855.79<br />

744.15<br />

856.03<br />

826.36<br />

912.50<br />

Total 19486.50 -65701.97 -10867.90 -16219.69 77355.22 9897.67

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!