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Korrespondenz zwischen Blaise Pascal und Pierre de Fermat

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<strong>Korrespon<strong>de</strong>nz</strong> <strong>zwischen</strong> <strong>Blaise</strong> <strong>Pascal</strong> <strong>und</strong> <strong>Pierre</strong> <strong>de</strong><br />

<strong>Fermat</strong><br />

Antoine Gombaud, Chevalier <strong>de</strong> Méré formulierte eine Reihe von Problemen<br />

bzgl. <strong>de</strong>s Würfelspiels, zum Beispiel:<br />

1. Man wirft drei gleiche Würfel gleichzeitig <strong>und</strong> bestimmt die Augensumme.<br />

Welches Ergebnis hat die größere Chance: 11 o<strong>de</strong>r 12?<br />

2. (Teilungsproblem): Zwei Spieler A <strong>und</strong> B spielen eine Reihe von Partien.<br />

Dabei han<strong>de</strong>lt es sich immer um dasselbe Glücksspiel, bei <strong>de</strong>m es<br />

kein Remis gibt <strong>und</strong> die Chancen zu gewinnen für bei<strong>de</strong> gleich sind. Es<br />

wird um Geld gespielt. Nach <strong>de</strong>n Regeln gewinnt <strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r zuerst<br />

5 Partien gewonnen hat. Aus irgendwelchen Grün<strong>de</strong>n wird das Spiel<br />

beim Stand von 4:3 für A abgebrochen. Wie wird <strong>de</strong>r Einsatz “fair”<br />

geteilt?<br />

In einem Brief bat <strong>de</strong>r Chevalier <strong>de</strong> Méré <strong>de</strong>n Mathematiker <strong>Blaise</strong> <strong>Pascal</strong><br />

um die Lösung <strong>de</strong>r Probleme.<br />

<strong>Pascal</strong> sandte seine Lösungen an <strong>Fermat</strong>, woraus die berühmte “<strong>Korrespon<strong>de</strong>nz</strong>”<br />

<strong>zwischen</strong> <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n sich sich entwickelte. Sie dauerte von Juli bis<br />

Oktober 1654. Danach wur<strong>de</strong> sie von <strong>Pascal</strong> einseitig abgebrochen.<br />

Diese <strong>Korrespon<strong>de</strong>nz</strong> wird heute als die Gr<strong>und</strong>legung <strong>de</strong>r Wahrscheinlichkeitstheorie<br />

angesehen. Allerdings, ist das etwas vorschnell, aus <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n<br />

Grün<strong>de</strong>n:<br />

• Die Briefe <strong>de</strong>r <strong>Korrespon<strong>de</strong>nz</strong> enthalten nicht das Wort Wahrscheinlichkeit.<br />

• Das Problem Wahrscheinlichkeiten für Ereignisse zu bestimmen, tritt<br />

nirgends auf.<br />

• Alle Probleme beziehen sich darauf, die möglichen Ausgänge eines Glücksspiels<br />

korrekt aufzuzählen.<br />

• Das Problem <strong>de</strong>r Vorhersage tritt nicht auf.<br />

• Im Mittelpunkt steht das Problem <strong>de</strong>r “Gewinnerwartung.”<br />

• Alle Berechnungen beziehen sich auf Probleme, die man mit Hilfe <strong>de</strong>r<br />

Kombinatorik lösen kann.


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• Die <strong>Korrespon<strong>de</strong>nz</strong>, war also <strong>de</strong>r Beginn <strong>de</strong>r mathematischen Kombinatorik.<br />

<strong>Pascal</strong> <strong>und</strong> <strong>Fermat</strong> waren schon zu Lebzeiten berühmt <strong>und</strong> Glücksspiele waren<br />

überaus populär. Daraus erklärt sich die Tatsache, dass die <strong>Korrespon<strong>de</strong>nz</strong><br />

schnell in ganz Europa bekannt <strong>und</strong> die mathematische Analyse von<br />

Glücksspielen sehr popular wur<strong>de</strong>.<br />

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