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Tomas Pereira

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Biographie von Tomás <strong>Pereira</strong> SJ, Chinamissionar<br />

Varianten des Namens:<br />

Pereyra<br />

Chinesisch: Xu Risheng.<br />

Relevanz für die Chinamission:<br />

Tomás <strong>Pereira</strong> gehörte nicht zu den wohlbekannten Missionaren der Chinamission,<br />

aber er hatte eine wichtige Stelle am Hofe von Kaiser Kangxi. Er<br />

trug maßgeblich zum Zustandekommen des Vertrags von Nerchinsk im Jahre<br />

1689 bei und war für europäische Musik am Kaiserhof zuständig.<br />

Geburts- und Todesdaten:<br />

(∗) 1. November 1645 in S. Martinho do Valle, Diözese Braga, Portugal<br />

(†) 24. Dezember 1708 in Peking (Beijing), China<br />

Familiendaten:<br />

Tomás <strong>Pereira</strong> entstammte einer adeligen Familie, den Costa-<strong>Pereira</strong>.<br />

Seit 25. September 1661 Mitglied der Societas Jesu (Jesuit). Sein 4. Gelübde<br />

des Gehorsams gegenüber dem Papst legte er am 15. August 1680 in Peking<br />

ab.<br />

Ausbildung:<br />

<strong>Pereira</strong> machte seine Studien am Jesuitenkolleg in Braga. Er beendete seine<br />

Studien in Goa (Indien) oder in Macau, die beide zum portugiesischen<br />

Padroado gehörten.<br />

Mission:<br />

Aufgrund der besonderen Gegebenheiten Portugals (portugiesische Jesuiten<br />

mußten sich nicht per “Indipetae”, per Bewerbungsschreiben, beim Jesuitengeneral<br />

in Rom darum ersuchen, in die Mission gehen zu dürfen, sondern<br />

ihr Anliegen wurde direkt in Portugal als der Padroadomacht entschieden)<br />

durfte er schon 1666 in den Fernen Osten reisen. Sein Aufbruch von Portugal<br />

erfolgte am 15. April 1666.<br />

<strong>Pereira</strong> erreichte 1672 China und wurde wegen seiner Kenntnisse der Musik<br />

sofort an den Kaiserhof berufen, wo er im Januar 1673 ankam.


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Beruflicher Werdegang:<br />

<strong>Pereira</strong>, der offensichtlich das absolute Gehör besaß, beeindruckte Kaiser<br />

Kangxi (1662-1722) damit, daß er Töne nach einmaligem Hören augenblicklich<br />

auf dem Harpsichord (einem Vorläufer des Klaviers) wiedergeben konnte.<br />

In den folgenden Jahren diente er dem Kaiser in verschiedenen Funktionen.<br />

Er verfaßte einen Traktat über Musik, der 1713 als 5. Bändchen (europäische<br />

Musik) des Lülü shengyi, “Wahre Lehre über die Musik”, veröffentlicht<br />

wurde. Zusammen mit seinem belgischen Mitbruder Antoine Thomas<br />

(1644-1709) war er Lehrer des Kaiser: Thomas bereitete die mathematische<br />

Lektionen vor, seine chinesischen Sprachkenntnisse waren jedoch eher dürftig,<br />

so daß er zusammen mit <strong>Pereira</strong> dem Kaiser den Unterricht erteilte.<br />

Als im Januar 1688 der Flame Ferdinand Verbiest (1623-1688), der europäische<br />

Präsident des Astronomischen Tribunals, starb, wurde der Piedmontese Claudio<br />

Filippo Grimaldi (1638-1712) am 9. April 1688 zu seinem Nachfolger ernannt.<br />

Da er als Missionsprokurator und Gesandter des Kaisers von 1686<br />

bis August 1694 abwesend war, wurden <strong>Pereira</strong> und Thomas zusammen<br />

seine Vertreter am Astronomischen Amt. Dort waren sie die europäischen<br />

Verantwortlichen für den offiziellen chinesischen Kalender. Im Januar 1688<br />

kamen auch die ersten französischen Jesuiten in Peking an, die von Louis<br />

XIV. sozusagen mit einer “wissenschaftlichen” Mission nach China entsandt<br />

worden waren: sie sollten mit den Akademie in Paris Daten austauschen,<br />

den Katholischen Glauben verbreiten und franösischen Einfluß propagieren.<br />

Daß <strong>Pereira</strong> als überzeugter Vertreter des portugiesischen Padroado, in dessen<br />

Einflußbereich China und der ganze Ferne Osten lag, diese Konkurrenz<br />

von französischer Seite nicht besonders schätzte, ist verständlich. Zwei der<br />

französischen Jesuiten blieben in Peking, nämlich Jean-François Gerbillon<br />

(1654-1707) und Joachim Bouvet (1656-1730), die von <strong>Pereira</strong> als Eindringlinge<br />

betrachtet wurden und denen er daher das Leben nicht leicht machte.<br />

Auch sie wurden Lehrer des Kaisers in europäischen Naturwissenschaften.<br />

Zur selben Zeit kamen aber auch Weltpriester nach China, die von der Sacra<br />

Congregatio de Propaganda Fide, der römischen Missionszentrale, geschickt<br />

waren. Es kam zu Konflikten zwischen den verschiedenen Gruppierungen um<br />

die Vorherrschaft, da die Propaganda Fide versuchte, Apostolische Vikariate<br />

in China zu errichten, die sich mit dem Gebiet der portugiesischen Diözese<br />

Macau überschnitten, was zu Querelen führte. Nach der Errichtung der<br />

ersten Apostolischen Vikariate in China bekam Portugal 1690 zwei weitere<br />

Bischofssitze vom Hl. Stuhl zugestanden, nämlich Peking und Nanking, ab<br />

1696 wurde China dann neben den drei Bischofssitzen noch in zwölf Apostolische<br />

Vikariate unterteilt.


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1689 war <strong>Pereira</strong> wichtiger Teilnehmer an den Verhandlungen für den Vertrag<br />

von Nerchinsk. Dabei sollte der Grenzverlauf zwischen Rußland und China<br />

neu festgelegt werden. Das Problem der Verhandlungen bestand u.a. darin,<br />

daß keine der beiden Mächte Beziehungen zwischen zwei gleichberechtigten<br />

Staaten akzeptierte: die anderen wurden stets als unterlegen und tributpflichtig<br />

betrachtet. Die russische Delegation wurde geleitet von Fürst Feodor Alekseyevich<br />

Golovin (1650-1706), die chinesische vom Onkel der Kaiserin, dem<br />

Manju-Fürsten Songgotu (gest. 1703). Als Begleiter, der ihn notfalls vertreten<br />

sollte, wählte <strong>Pereira</strong> sich seinen französischen Mitbruder Jean-François<br />

Gerbillon aus. Verhandlungssprache zwischen den Parteien war Latein, doch<br />

wäre es möglich, daß Fürst Golowin auch französisch konnte und Gerbillon<br />

den Vertrag mit ihm unter der Hand vorbereitete (so die These Paul Rules).<br />

Die Verhandlungen führten zum Vertrag von Nerchinsk vom 7. September<br />

1689, der allgemein nicht als ungleicher Vertrag betrachtet wird und in dem<br />

der Grenzverlauf zwischen Rußland und China festgelegt wurde. Beide Jesuiten<br />

hatten damit maßgeblich zum Frieden und Kulturaustausch beigetragen.<br />

Über dieses Thema berichten übrigens auch die Novissima Sinica (1697), eine<br />

von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) herausgegebene Edition von<br />

Berichten aus China, wo Leibniz Auszüge aus zwei Briefen Gerbillons von<br />

Anfang September 1689 bringt.<br />

Auch im Jesuitenorden erlangte <strong>Pereira</strong> wichtige Positionen. 1692-1695 war<br />

er Vize-Provinzial von China, d.h. Jesuiten-Superior der Vize-Provinz China.<br />

Gleichzeitig wurde er auch Vize-Visitator als Stellvertreter für den Visitator<br />

(in diesem Fall höchster Oberer der Jesuiten im Fernen Osten) Francisco<br />

Nogueira (1632-1696). Eine herausragende Rolle spielte <strong>Pereira</strong>, der inzwischen<br />

eine wichtige Rolle am Kaiserhof hatte und sozusagen der Vertreter der<br />

Jesuiten war, auch beim Toleranzedikt, das am 22. März 1692 vom Kaiser<br />

erlassen wurde. Schon Verbiest hatte versucht, die Stellung des Christentums<br />

in China zu festigen. Der noch junge Kangxi hatte im 1675 eine Tafel mit<br />

der Aufschrift Jing Tian, “den Himmel verehren”, geschenkt. Solche Tafeln<br />

dienten verschiedenen Religionen in China als kaiserlicher Schutz, doch erschien<br />

eine mehr förmliche Anerkennung als wünschenswert. Die Jesuiten<br />

setzten zusammen mit Manju-Höflingen eine Bittschrift an den Kaiser auf,<br />

die an das Ritenamt weiterleitete, das jedoch ablehnte, während der Kaiser<br />

selbst sich nicht allzusehr für die Religion der Fremdlinge exponieren wollte.<br />

Erst das energische Eingreifen von Fürst Songgotu, der seit dem Vertrag von<br />

Nerchinsk gute Beziehungen zu den Jesuiten hatte, beim Ritentribunal führte<br />

zum gewünschten Resultat, das Toleranzedikt wurde erlassen. Das Christentum<br />

wurde neben Daoismus und Buddhismus als Religion erlaubt, an deren<br />

Riten jedermann teilnehmen durfte. Als gut wurde es deswegen betrachtet,


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weil seine europäischen Vertreter dem chinesischen Staat nützliche Dienste<br />

erwiesen hatten: sie bauten Kanonen zu Verteidigung und sie berechneten<br />

den wichtigen Kalender. Mit diesem Toleranzedikt sahen die Jesuiten nicht<br />

nur die Lage des Christentums als sicherer an, sondern sie hofften auch auf<br />

viele Neubekehrungen, besonders aber auf die des Kaisers, der das Hauptziel<br />

ihrer Bemühungen darstellte. Über dieses Toleranzedikt, das als einer der<br />

Höhepunkte der jesuitischen Akkommodationsmethode in China gilt, gibt<br />

es zwei zeitgenössische Berichte, von denen einer mehr die Verdienste der<br />

portugiesischen Jesuiten, der andere die der Franzosen herausstreicht.<br />

Am 26. März 1693 jedoch erließ der Apostolische Vikar von Fujian, Charles<br />

Maigrot (1652-1730), sein Mandat, worin er die Teilnahme der chinesischen<br />

Christen an den Riten für Confucius und die Ahnen verbot und alle chinesischen<br />

Gottesnamen außer Tianzhu verbot. Da er das Mandat nach Rom<br />

bringen ließ, um ihm für ganz China Gültigkeit zu verschaffem, brach der<br />

chinesische Ritenstreit erneut aus. Als Gegenmaßnahme sammelten die Jesuiten<br />

in China Zeugnisse von Chinesen gegen dieses Verbot. Als höchstrangiger<br />

Zeuge wurde der Kaiser selbst befragt, der am 30. November 1700 der<br />

Petition der Jesuiten folgte und bestätigte, daß die Verehrung der Eltern<br />

und Lehrer ein natürliches Gefühl und kein Aberglaube sei. Zu den Unterzeichnern<br />

der Bittschrift an den Kaiser gehörte auch Tomás <strong>Pereira</strong>. Diese<br />

Schrift wurde 1701 in China im Xylographieverfahren gedruckt unter dem<br />

Titel Brevis Relatio eorum<br />

Im Hl. Offizium in Rom wurde über Maigrots Antrag verhandelt, schließlich<br />

entsandte Papst Clemens XI. 1702 einen Apostolischen Legaten nach Ostasien,<br />

der die bevorstehende Verurteilung der Riten und des Verbots der meisten<br />

chinesischen Namen für Gott durchsetzen sollte. Im April 1705 landete dieser<br />

Legat Charles-Thomas Maillard de Tournon (1668-1710) in China; auf seinen<br />

Wunsch hin bekamen die Jesuiten nach längerem Drängen beim Kaiser<br />

seine Einladung an den Hof. Tournon stieß mit seinem Verbot nicht nur beim<br />

Kaiser und bei den meisten Missionaren auf Unverständnis und Widerstand,<br />

sondern er stieß auch viele vor den Kopf, indem er seine Machtbefugnis in<br />

recht unfreundlicher und überheblicher Art ausspielte. Als der Kaiser bemerken<br />

mußte, daß er es sich anmaßte, die Riten eines anderen Volkes als<br />

schlecht zu beurteilen, ließ er ihn 1707 nach Macau ausweisen, wo Tournon<br />

1710 starb.<br />

<strong>Pereira</strong> und die übrigen Jesuiten bei Hofe wurden in diese Auseinandersetzungen<br />

sehr stark involviert. Tournon mit Gefolge wohnte in einem der Jesuitenhäuser<br />

in Peking. Tournon verlangte beständig, daß ihm die Missionare<br />

dienten und abolut gehorsam waren. Andererseits gehörten die Jesuiten


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jedoch zum “Inneren Hof” des Kaisers, sie waren Teil seiner persönlichen<br />

Diener und Lehrer und als solche auch Garanten des Schutzes des Christentums.<br />

Daher bemerkte der Kaiser mit großem Mißfallen, daß “seine Jsuiten”<br />

einer nichtchinesischen Macht innerhalb von China stärker als ihm zum Gehorsam<br />

verpflichtet waren. Dieser Konflikt war für <strong>Pereira</strong> besonders stark.<br />

Er war sozusagen mit dem Kaiser befreundet (soweit man in einem Falle mit<br />

einem so großen Gefälle davon sprechen kann), der ihn wegen seiner großen<br />

Lauterkeit und Aufrichtigkeit sehr schätzte. Tournon jedoch sah in <strong>Pereira</strong><br />

seinen allerärgsten Feind. Als seine Pläne fehlschlugen, in Peking einen<br />

Oberen für alle Missionare zu installieren und ein eigenes Haus zu kaufen,<br />

machte er <strong>Pereira</strong> persönlich dafür verantwortlich, indem er ihm unterstellte,<br />

den Kaiser gegen ihn beeinflußt zu haben, denn sonst hätte der Kaiser ja<br />

einem Ritenverbot und einem Oberen, den Tournon aussuchen wollte, gewiß<br />

zugestimmt.<br />

Zur selben Zeit hatte <strong>Pereira</strong> auch begonnen, den Neubau der portugiesischen<br />

Jesuitenkirche Nantang zu organisieren. Diese Kirche war 1650 vom<br />

deutschen Jesuiten Johann Adam Schall von Bell (1592-1666) erbaut worden,<br />

ihr angeschlossen war das Jesuitenkolleg mit Bibliothek. Für die teilweise Finanzierung<br />

des Neubaus hatte der Kaiser den Jesuiten Geld geliehen, das<br />

sie für sich “arbeiten” ließen, indem sie es weiterverliehen. Als Tournon von<br />

den Geschäften erfuhr, verurteilt er sie als Wuchergeschäfte und verlangte,<br />

daß die Jesuiten ihren Schuldnern das Geld erließen. Grimaldi als Visitator<br />

wurde von Tournon aus seinem Amt entfernt, <strong>Pereira</strong> erfuhr seinen besonderen<br />

Zorn. Der psychische und physische Streß der Gesandtschaft und das<br />

Hin- und Hergerissensein zwischen den beiden Herren in Rom und Beijing<br />

dürfte dazu beigetragen haben, daß <strong>Pereira</strong> plötzlich einen Schlaganfall erlitt<br />

und am 24. Dezember 1708 verstarb. Der Kaiser sandte Geld für seine Beerdigung<br />

sowie ein Eulogium. Die Beerdigung fand mit großem Pomp am 10.<br />

Januar 1709 in Peking statt, <strong>Pereira</strong> wurde auf dem Jesuitenfreidhof Zhalan<br />

begraben, wo sich auch die Gräber seiner Mitbrüder und Vorgänger Matteo<br />

Ricci (1552-1610), Johann Adam Schall von Bell, Ferdinand Verbiest u.a.<br />

befanden, doch verschwand der Grabstein zu Beginn des 20. Jahrhunderts.<br />

In der Kirche der portugiesischen Jesuiten, der Xitang (heute Nantang), führte<br />

<strong>Pereira</strong> die erste Orgel in Peking ein und sowie ein Glockenspiel. An schriftlichen<br />

Erzeugnissen hinterließ er jedoch nicht besonders viel. Seine bekannteste<br />

Schrift dürfte das Lülü Zhengyi Xubian sein, der erste Traktat über<br />

europäische Musik, der auf Chinesisch erschien. Musik hatte im kaiserlichen<br />

China eine wichtige Funktion bei den Riten und Ritualen, da ungenaue Töne<br />

als schlecht für die Umgebung betrachtet wurden; sie wurden u.a. unter ma-


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thematischen Gesichtspunkten betrachtet. <strong>Pereira</strong>s Werk wurde vom Lazaristen<br />

Teodorico Pedrini (1671-1746) vollendet, es wurde in die kaiserliche<br />

Anthologie Siku Quanshu eingefügt im Kapitel über kalendarische und akustische<br />

Berechnung. <strong>Pereira</strong>s Haltung zum Buddhismus unterschied sich nicht<br />

von der anderer Missionare: der Buddhismus wurde bis ins 20. Jahrhundert<br />

hinein abgelehnt, die Missionare des 17. und 18. Jahrhunderts betrachteten<br />

ihn als üble Nachäffung des Katholizismus.<br />

Schriftenverzeichnis Tomás <strong>Pereira</strong>:<br />

• Zusammen mit Ferdinand Verbiest, Filippo Grimaldi and Gabriel de<br />

Magalhaes: Libu tigao, s.a.: vol. Nicolas Standaert, Ad Dudink (eds.),<br />

Yesu hui Luoma dang an guan Ming Qing tian zhu jiao wen xian (Chinese<br />

Christian texts from the Roman Archives of the Society of Jesus),<br />

12 vols. (Taibei 2002), vol. 12, # 87.<br />

• Zusammen mit Antoine Thomas: Nan xiansheng xingshu, in: Nicolas<br />

Standaert, Ad Dudink, Nathalie Monnet (eds.), Faguo guo jia tu shu<br />

guan Ming Qing tian zhu jiao wen xian. Di shi er ce (Chinese Christian<br />

Texts from the National Library of France = Textes chrétiens chinois<br />

de la bibliothèque nationale de France) (Taipei 2009), vol. 12, # 74.<br />

• Peireiras Schrift über Buddhismus, in: Fernão de Queiroz (1617-1687)<br />

(ed.), Conquista temporal e espiritual de Ceylão (erschien erst Colombo<br />

1916), Buch 1, Kap. 17-19.<br />

• Joseph Sebes (ed., intr., transl.), The Jesuits and the Sino-Russian<br />

Treaty of Nerchinsk (1689). The Diary of Thoma <strong>Pereira</strong> S.J. (Rom<br />

1961), portugiesisch: Joseph Sebes, O Diario do Padre Tomás <strong>Pereira</strong>.<br />

Os Jesuítas e o Tratado Sino-Russo de Nerchinsk (1689) (Roma 1999).<br />

Wissenschaftliche Ehrungen:<br />

Als besonderer Hulderweis des Kaisers befand sich auf der Rückseite des<br />

Grabsteins der Text des Toleranzediktes, an dessen Zustandekommen <strong>Pereira</strong><br />

maßgeblichen Einfluß hatte. Als weiteres Zeichen der Hochschätzung des<br />

Kaisers Kangxi ist auch die Inschrift anzusehen, die er der Nantang stiftete.<br />

Sie lautet in einer alten Übersetzung: Dem wahren Ursprung aller Dingen.<br />

1. Säule: Er ist unendlich gut / auch unendlich gerecht: Er erleuchtet / Er<br />

bewahrt / Er richtet alles mit gröstem Gewalt / und höchster Gerechtigkeit.<br />

2. Säule: Er hat keinen Anfang gehabt / und wird auch kein Ende haben; Er


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hat alle Dinge von Anfang erschaffen; Er ist derjenige / so dieselbe regiert /<br />

und ihr wahrhaffter HERR.<br />

Tomás <strong>Pereira</strong> Bibliographie:<br />

Über das Toleranzedikt:<br />

• José Suarez (ed.), La libertad de la ley de Dios, en el Imperio de la China.<br />

Compvesta por el Rmo. P. Ioseph Suarez, de la Compañia de Iesus, Rector<br />

del Colegio de Pekim, corte de aquel vastissimo Imperio. Y tradvcida de la<br />

lengva Potvgvesa à la Castellana, por Don Juan de Espinola, &c. Dedicada<br />

al Rm. P. M. Tyrso Gonçalez de Santalla, Preposito General de la misma<br />

Compañia de Jesvs (Lisboa 1696), auch in: Gottfried Wihelm Leibniz (ed.),<br />

Novissima Sinica (1697; 1699) pp. 1-148.<br />

• Charles Le Gobien (ed.), Histoire de l’edit de l’empereur de la Chine en<br />

faveur de la Religion Chrestienne (Paris 1698), deutsch : Des heutigen Sina<br />

dritter Teil / oder Historischer Bericht Des Edictes / welches der ietzo regierende<br />

Käyser in Sina der Christlichen Religion zum besten ergehen lassen<br />

(Frankfurt, Leipzig 1700).<br />

• Georg Pray, Geschichte der Steitigkeiten über die chinesischen Gebräuche,<br />

worinn ihr Ursprung, Fortgang und Ende in drey Bänden dargestellt wird<br />

vol. 1 (Augsburg 1791) pp. 364f.<br />

Weitere Literatur: • Joseph Dehergne, Répertoire des Jésuites de Chine de<br />

1552 à 1800 (Paris, Rome 1973).<br />

• Louis Pfister, Notices biographiques et bibliographiques sur les Jésuites de<br />

l’ancienne Mission de la Chine (Chang-hai 1932-1934).<br />

• Nicolas Standaert (ed.), Handbook of Christianity in China. Volume One:<br />

635-1800 (Handbook of Oriental Studies, section 4: China 15/1. Handbuch<br />

der Orientalistik, Abt. 4: China 15) (Leiden, Boston, Köln 2001).<br />

• Robert Streit, Bibliotheca Missionum, vols. 5 und 7 (Freiburg 1929, 1932).<br />

• Claudia von Collani, “Charles Maigrot’s Role in the Chinese Rites Controversy”,<br />

in: David E. Mungello (ed.), The Chinese Rites Controversy. Its<br />

History and Meaning (Monumenta Serica Monograph Series 33) (Nettetal<br />

1994) pp. 149-183.<br />

• Gerlinde Gild-Bohne, Das Lülü Zheng Yi Xubian. Ein Jesuitentraktat über<br />

die europäische Notation in China von 1713 (Orbis Musicorum 8) (Göttingen<br />

1991).<br />

• Gerlinde Gild, “The Introduction of European Musical Theory during the


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Early Qing Dynasty. The Achievements of Thomas <strong>Pereira</strong> and Theodorico<br />

Pedrini”, in: Roman Malek, S.V.D. (ed.), “Western Learning” and Christianity<br />

in China. The Contribution and Impact of Johann Adam Schall von Bell<br />

(1592-1666) (Monumenta Serica Monograph Series Vol. XXXV/1-2) (Sankt<br />

Augustin 1998) pp. 1189-1199.<br />

• César Guillén-Nuñez, “Tomás <strong>Pereira</strong>, S.J., and the Eclipse of the Portuguese<br />

Padroado”, Chinese Cross Currents 5,3 (2008) pp. 64-73.<br />

• Catherine Jami, “Tomé <strong>Pereira</strong> (1645-1708), clockmaker, musician and interpreter<br />

at the Kanxi Court: Portuguese interests and the transmission of<br />

science”, in: Luís Saraiva, Catherine Jami (eds.), History of Mathematical<br />

Sciences: Portugal and East Asia III (New Jersey, London 2008) pp. 187-<br />

204;<br />

• E.J. Malatesta/Z. Gao (eds.), Departed, yet Present. Zhalan. The Oldest<br />

Christian Cemetery in Beijing (Macau, San Francisco 1995).<br />

• J.-M. Planchet, Le cimetière de Chala et les oeuvres catholiques 1610-1927<br />

(Peking 1928).<br />

• Francis A. Rouleau, “Maillard de Tournon, Papal Legate at the Court of<br />

Peking. The First Imperial Audience (31 December 1705)”, Archivum Historicum<br />

Societatis Jesu 31 (1962) pp. 264-323.<br />

• António Vasconcelos de Saldanha, De Kangxi para o Papa pela via de Portugal,<br />

vols. I-III (Lisboa 2002).<br />

• António Vasconcelos de Saldanha, “Fr. Tomás <strong>Pereira</strong>, S.J.: An Exercise on<br />

Intellect, Loyality and Moral Authority”, Chinese Cross Currents 5,3 (2008)<br />

pp. 52-63.<br />

• Cheng-chi Wu, Die Ursprünge des Chinesisch-Sowjetischen Grenzkonfliktes<br />

(Bochum 1986).<br />

• Tomás <strong>Pereira</strong>, S.J. (1645-1708) - Life, Work and World 13.-15. Oktober<br />

2008, Lissabon, Centro Cientifico e Cultural de Macau:<br />

João Francisco Marques, The humanist training of Fr. Tomás <strong>Pereira</strong> (1645-<br />

1708) in the context of the Jesuit education of sixteen hundreds;<br />

Ana Cristina Costa Gomes, From São Martinjo do Vale to Goa (1645-1666).<br />

The birth, family and early studies of Tomás <strong>Pereira</strong>;<br />

Ines G. ˘ Zupanov, Tomás <strong>Pereira</strong> and the Jesuit knowledge of Buddhism;<br />

Jorge dos Santos Alves, Macao at the gates of the 18th century (1670-1700).<br />

An overall vision;<br />

Wang Bing, A Survey of the works of Thomas <strong>Pereira</strong>;<br />

Ugo Baldini, <strong>Pereira</strong>’s superior in Beijings’s mission: Claudio Filippo Grimaldi<br />

as a scientist;<br />

Isabel Pina, Beyond Bejing;<br />

Pedro Lage Reis Correia, Between “centers” and “peripheries”: the definition


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of the space of the politico-religious action of Tomás <strong>Pereira</strong>. An analysis of<br />

correspondence sent to Europe (1673-1708);<br />

Elisabetta Corsi, Art and Baroque visuality in Beijing during the reign of<br />

Kangxi;<br />

James K. Chin, Tomás <strong>Pereira</strong> S.J. and the Sino-Russian Treaty of Nerchinsk;<br />

Elisabetta Colla, G.F. Gemelli Careri, fiction or reality?<br />

No˝el Golvers, F. Verbiest, G. Magalhães, T. Pereyra and the others: The<br />

portrait of an extra-ordinary professional milieu (Xitang, 1670-1688);<br />

Mariagrazia Russo, Tomás <strong>Pereira</strong> and the Italian Jesuits<br />

Daniela Dumbrava, Statejnyj spisok & The Diary of Thomas <strong>Pereira</strong> S.J.,<br />

The two main European sources about Nercinsk Treaty (1689);<br />

Ronnie Po-Chia Hsia, <strong>Pereira</strong>, French Jesuits and the Kangxi Emperor;<br />

Willy Vande Walle, Ferdinand Verbiest and geographic intelligence on the<br />

Tartar Land.<br />

• In Beijing fand folgende Konferenz statt: History of Mathematical Sciences:<br />

Portugal and East Asia IV, 6.-8. November 2008:<br />

Rui Magone, Portugal and the Jesuit mission to China: new trends in historiography;<br />

Alexei Volkov, The Jesuits in Vietnam: evangelisation, science, and politics;<br />

Henrique Leitão, How China influenced mathematical practice in Portugal:<br />

the Jesuit long distance network of schools;<br />

Hsü Kuang-tai, “Donglinist” Xiong Mingyu’s three-stage acceptance of Western<br />

learning: from Ze cao to Gezhi cao;<br />

Sun Chengshen, Transformation and assimilation: the response of Chinese<br />

literati to Western cosmology in the late King and early Qing period;<br />

Tian Miao, Western learning and Han learning during the Qianlong and<br />

Jiaqing reigns;<br />

Han Qi, The Jesuits and the study of Chinese astronomy in the 17th and<br />

18th centuries;<br />

Nii Yoko, The French Jesuit Amiot and Chinese Music in the 18th century;<br />

Isabel Pina, Some data on Tomás <strong>Pereira</strong>’s life and deeds;<br />

Davor Antonucci, <strong>Pereira</strong>’s trip to Tartary;<br />

Wang Bing, Thomas <strong>Pereira</strong> and the knowledge of Western music in the 17th<br />

and 18th century China;<br />

Joyce Lindorff, <strong>Pereira</strong>’s contributions to the Lülü Zhengyi in the context of<br />

the 17th century European music theory;<br />

Efthymios Nicolaidis, Verbiest’s manuscript on astronomy and mechanics<br />

(1676): from Beijing to Moscow and Constantinople;<br />

Watanabe Junsei, Two Manchu manuscripts on mathematics at the Toyo<br />

Bunko and the Bibliothèque nationale de France;


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Shi Yunli, A new thermoscope and a slice of Boyle’s experimental philosophy<br />

at the Kangxi Court;<br />

Catherine Jami, The material culture of imperial mathematics: cannon, pendulum<br />

and scales in the Yuzhi shuli jingyun (1723);<br />

Lu Dalong, The theory of lunar motion in the Yuzhi Lixiang Kaocheng<br />

(1723);<br />

Liu Dun, Yan Jiale (Karel Slavícek) and his scientific work in China;<br />

Ugo Baldini, Guillaume Fabre-Bonjour OSA (1670-1714): antiquarian, linguist,<br />

scientist;<br />

Lim Jongtae, Western Astronomy vs. Korean Geography: Intellectual Exchanges<br />

between a Korean and the Jesuits Seen from Yi Kiji’s 1720 Beijing<br />

Travelogue.<br />

Konferenz: • Na Luz a na sombra de um Imperador - In the Light and<br />

Shadow of an Emperor: Tomás <strong>Pereira</strong>, S.J. (1645-1708), the Kangxi Emperor<br />

and the Jesuit Mission in China Lissabon, Museu do Oriente, 10.-12.<br />

November 2008. This was a symposium in two parts for the 300th anniversary<br />

of the death of Tomás <strong>Pereira</strong>, organized by the Ricci-Institute Macau<br />

together with the Technical University Lisbon and the Faculty of Science of<br />

the University of Lisbon. The symposium took place in Lisbon and in Macau<br />

(27.-29. November 2008): Keynote: Paul Rule, Tomás <strong>Pereira</strong> and the Jesuits<br />

of the court of Kangxi;<br />

Ku Weiying, Fr. Tomás <strong>Pereira</strong> S.J., Emperor Kangxi and the Court Westerners;<br />

Zhang Xianqing, The image of Tomás <strong>Pereira</strong> as seen from Chinese documents<br />

during the Qing dynasty;<br />

Jin Guoping, “Amicissimos”: Tomás <strong>Pereira</strong> and Zhao Chang;<br />

Ad Dudink, “Riding a Crane She Ascended to the Remote Regions”: <strong>Pereira</strong><br />

and the last memorial of Verbiest;<br />

Rui Magone, The Fô and the Xekiâ: Tomás <strong>Pereira</strong>’s Critical Description of<br />

Chinese Buddhism;<br />

No˝el Golvers, F. Verbiest’s 1678 letter to King Afonso VI, and the possible<br />

role of Tomás <strong>Pereira</strong> in its conception;<br />

Henrique Leitão, Portuguese Jesuits and the scientific apostolate during Tomás<br />

<strong>Pereira</strong>’s time;<br />

Antonella Romano, Defending European astronomy in China . . . against Europe:<br />

Tomás <strong>Pereira</strong> and the Tribunal of Mathematics in 1688;<br />

Nicolas Standaert, The “Edict of Tolerance” Revisited;<br />

Tereza Sena, After the Edict. Tomás <strong>Pereira</strong>’s appeal to Coimbra and the<br />

Portuguese recruitment to China;<br />

Eugenio Menegon, Ubi Dux, Ibi Curia: Kangxi’s Imperial hunts and the Je-


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suits: Sciences and arts for the summer retreat (1680s);<br />

Francisco Rocque de Oliveira, “Six months from Beijing to Lhasa, four months<br />

from Beijing to Moscow”. Jesuit surveys for a secure overland route from China<br />

to Europe in the seventeenth century;<br />

Peter Perdue, The Jesuits at Nerchinsk: Language, War, and Ethnicity;<br />

Tao Yabing, On Tomás <strong>Pereira</strong>’s Musical writings;<br />

Gerlinde Gild, Mission by Music. The challenge of translating European music<br />

into Chinese in the Lülü Zuanyao;<br />

João Paulo Janeiro, The organist and organ builder Tomás <strong>Pereira</strong>: some<br />

newly discovered sources;<br />

Peter Allsop, Tomás <strong>Pereira</strong>’s musical successor: Teodorico Pedrini - reluctant<br />

maestro and missionario apostolico;<br />

João de Deus Ramos, Tomás <strong>Pereira</strong>, Jing Tian and Nerchinsk: China’s evolving<br />

world-view during the Kangxi period;<br />

Claudia von Collani, From the earthly Court to the Heavenly Court - Tomás<br />

<strong>Pereira</strong>’s funeral in 1709;<br />

António Vasconcelos de Saldanha, The last Imperial honors, Nantang, Tomás<br />

<strong>Pereira</strong> and the eulogium of the “Europaeorum Doctorum” in 1711;<br />

Gong Yingyan, The Fruits in the Light and Shadow of Kangxi’s Edict - a<br />

Study of Some Chinese Documents Kept in the Biblioteca Apostolica Vaticana;<br />

Thierry Meynard, The conditional service of missionaries to the Court and<br />

the opposition of Han literati;<br />

Shi Yumin, Textual Researches on the Position and Construction of the Qing<br />

Dynasty Qintianjian Yashu (Qing dynasty Astronomical Bureau);<br />

Vladimir Stepanovich Myasnikov, Tomás <strong>Pereira</strong> at the Nerchinsk Conference;<br />

César Guillen-Nuñez, Tomás <strong>Pereira</strong>, the Nantang, Its Organ and the Introduction<br />

of Roman Catholic Church Architecture in Beijing;<br />

Yu Sanle, The Vicissitudes of the Portuguese Seminary in Beijing and the<br />

Misfortune of the Tombstone of Tomás <strong>Pereira</strong>.<br />

Autor(en) dieses Beitrags:<br />

Claudia von Collani<br />

Version: 1.00

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