die welt auf der erbse - MINORITEN KULTUR Graz, herzlich ...
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david oelz, serie lines moving, lamdaprint <strong>auf</strong> aluminium, 60 x 143 cm, 2010<br />
sammlung für gegenwartskunst des kulturzentrums bei den Minoriten, graz<br />
sPiel mit resten<br />
Pro – Methein, das „vorausdenken“ ist am 9. Mai,<br />
nach <strong>der</strong> verlängerungsetappe <strong>die</strong>ser ausstellung,<br />
nun zu ende. ProMetheus, <strong>die</strong> erste ausstellung<br />
in unseren neuen räumen, war ein schöner erfolg<br />
für <strong>die</strong>sen neustart mit Programmintention.<br />
<strong>die</strong> geschichten, <strong>die</strong> wir vor den Werken erzählen<br />
konnten, trafen das herzstück für einen anfang,<br />
indem wir kunst mit leben, denken, hoffen, zürnen,<br />
zweifeln, leiden, leuchten durchgemixt haben.<br />
Petra sterrys ewig schlagendes herz (premotorisiert<br />
von PreMotors und somit verdammt zur<br />
ewigkeit) war nicht von ungefähr im größten raum<br />
zu sehen, auch während all <strong>der</strong> vielen veranstaltungen<br />
imcubus, <strong>die</strong> seither bereits stattgefunden<br />
haben. auch <strong>die</strong> mit Peter strasser ende april so<br />
gut angel<strong>auf</strong>ene reihe <strong>der</strong> Wissenschaftsgespräche<br />
ist ein teil von ihnen – sie wird ab 4. Mai<br />
fortgesetzt mit den themen <strong>der</strong> datenspeicherung<br />
(mit erich Möchel und Peter Pilz), mit <strong>der</strong><br />
frage, ob sich <strong>die</strong> Politik <strong>auf</strong> dem Weg in den politischen<br />
Burnout begibt (mit falter-chefredakteur<br />
armin thurnher am 11. Mai), was von den<br />
vernetzten Biobanken zu halten ist (mit dem Mediziner<br />
kurt zatloukal und dem ethiker Walter<br />
schaupp am 18. Mai). spannend wird auch<br />
werden, wenn nach dem david & goliath-schema<br />
am 1. Juni das unbehagen an <strong>der</strong> letzten universitätsreform<br />
von Philipp funovits an den architekten<br />
<strong>die</strong>ser reformen, sigurd höllinger,<br />
herangetragen wird. fragen bezüglich <strong>der</strong> Bildung<br />
unter den gegenwärtigen konstellationen werden<br />
Bernd hackl und Bernd schilcher am<br />
8. Juni beleuchten. und <strong>der</strong> Münchener sozialpsychologie<br />
heiner keupp fragt am 22. Juni nach<br />
dem umgang mit dem fremden und einer gestalteten<br />
identitätspolitik. Über <strong>die</strong> „sichtbarkeit von<br />
religion“ angesichts <strong>der</strong> kreuz- und Moscheendebatten<br />
auch in unserer stadt geht es in einer diskussion<br />
am 26. Mai mit Wolfgang Benedek,<br />
rainer Bucher u.a.<br />
eine junge reihe für neue literatur & geräusch<br />
startet am 28. Mai, konzipiert von catherine nicholls<br />
und christian Winkler: hörgerede bringt<br />
kathrin röggla und Markus Bin<strong>der</strong> mit<br />
„literarischem gurgeln“ in verbindung: „<strong>der</strong> körper<br />
ist eine klangfabrik, <strong>die</strong> niemals stillsteht“: ein<br />
menschlicher <strong>auf</strong>takt für ein „orchester verschiedenster<br />
töne“. lautästhetische literaturkompositio-<br />
nen werden fortan halbjährlich bei den Minoriten<br />
zu erleben sein. in <strong>der</strong> reihe „literatur: ost-West“<br />
lesen am 20. Mai <strong>der</strong> tschechische autor Jaroslav<br />
rudiš und <strong>die</strong> kärntner autorin delphine<br />
Blumenfield in „arbeitslosheimatlosalles los“.<br />
im 2. Poetry slam in <strong>die</strong>sem Jahr (11. Juni) wird<br />
<strong>die</strong>se junge kunstform in ein internationales licht<br />
gerückt, beson<strong>der</strong>s werden englische texte berücksichtigt.<br />
eine lesung in englischer sprache wird<br />
auch „holding Places“ <strong>der</strong> amerikanischen schriftstellerin<br />
Jessica Weintraub und des serbischen<br />
autors Marko vidojkovic darstellen:<br />
Protagonistinnen bei<strong>der</strong> romane sind 16-Jährige:<br />
„normale“ teenager-geschichten <strong>auf</strong> <strong>der</strong> einen seite,<br />
alptraumartige zustände im Jugoslawienkrieg<br />
<strong>auf</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en.<br />
eine ganz beson<strong>der</strong>e veranstaltung in <strong>der</strong> sparte<br />
Junge augen bietet uns <strong>die</strong> mit vielfachen Preisen<br />
ausgezeichnete deutsche figurenspielerin annekathrin<br />
klatt am 8./10. Mai mit „elsas schöpfung“.<br />
im heiter-nachdenklichen spiel spinnt elsa,<br />
<strong>die</strong> einfache frau <strong>auf</strong> <strong>der</strong> straße, das biblische Menschenbild<br />
und <strong>die</strong> biblische Poesie von <strong>der</strong> entstehung<br />
<strong>der</strong> Welt weiter bis in unsere tage: ein bezauberndes<br />
stück über <strong>die</strong> Würde des Menschen für<br />
Junge Menschen ab acht! Barbara rauchenberger<br />
hat mit anne-kathrin klatt für <strong>die</strong>se Programmzeitung<br />
ein gespräch geführt.<br />
neben zwei weiteren konzerten in neuer Musik<br />
(17. Mai: zagreb-graz/graz-zagreb; 17. Juni: Manfred<br />
stern mit flöte solo) möchte ich <strong>auf</strong> das zwar<br />
bei den Minoriten schon längst bekannte, aber nun<br />
mit neuem namen versehene trio aMos (trio<br />
lacroix, Moser, sterev) am 2. Juni hinweisen, ebenso<br />
wie <strong>auf</strong> das <strong>die</strong>sjährige komponistenportrait von<br />
anselm sch<strong>auf</strong>ler am 24. Juni.<br />
abschließend bleibt mir noch, für den 30. Mai <strong>die</strong><br />
größte ausstellung (was <strong>die</strong> künstlerinnenanzahl<br />
betrifft), <strong>die</strong> je bei den Minoriten zu sehen war,<br />
anzukündigen. dem vorausdenken folgt<br />
nun doch das hinterherdenken…: Was<br />
haben wir getan? (Besser: Was haben wir<br />
vor?) dazu bitte ich sie umzublättern. (Markttauglich<br />
sind unsere RELIQTE ohne<strong>die</strong>s nur bedingt.<br />
auch da unterscheiden wir uns vom langen katholischen<br />
schatten. nicht aber in den ideen!) zuvor<br />
aber heiße ich sie ganz <strong>herzlich</strong> bei den Minoriten<br />
willkommen!<br />
Johannes Rauchenberger<br />
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