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Materialien zur Didaktik

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<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong><br />

für die<br />

Volksschule


Abdruck der digitalen Kopiervorlage.<br />

Verfielfältigung nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Eigentümers!<br />

Eigentümer und Verleger: Jüdisches Museum Hohenems<br />

Herausgeber: Eva Grabherr und Bruno Winkler<br />

Erarbeitet von: Anton Drexel, Hiltrud Fußenegger und Rita Reis<br />

Layout: Florian Steininger<br />

© Jüdisches Museum Hohenems 2003


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule 3<br />

Vorwort<br />

Wenn Menschen verschiedener Kulturen und Religionen zusammen leben und arbeiten müssen, gibt<br />

es immer wieder Probleme, Missverständnisse, ja manchmal sogar offene Feindschaft. Diese<br />

Schwierigkeiten stammen zu einem großen Teil aus einer Verunsicherung durch die Begegnung mit<br />

Menschen einer fremden Kultur, aus dem Unwissen über andere Religionen und dem Unverständnis<br />

gegenüber anderen Kulturkreisen. Diese Problematik zu erkennen und Vorurteile abzubauen, ist eine<br />

wichtige Aufgabe unserer Gesellschaft und somit auch unserer Schulen.<br />

Wenn wir uns im Unterricht mit der Geschichte der Juden von Hohenems beschäftigen, so tun wir<br />

das nicht nur, weil im Lehrplan für die dritte Schulstufe die Beschäftigung mit der Vergangenheit des<br />

Heimatortes angeführt ist. Vielmehr bietet sie uns die Möglichkeit, ehemals in Hohenems lebende<br />

Menschen einer anderen Kultur kennen zu lernen, was gerade angesichts der aktuellen Vorarlberger<br />

Situation von großer Bedeutung ist.<br />

35 Prozent der Kinder, die die Volksschule Hohenems-Markt <strong>zur</strong> Zeit besuchen, sind nämlich<br />

sogenannte "Migrantenkinder" und stammen zum überwiegenden Teil aus der Türkei. Dass unter<br />

diesen Umständen interkulturelles Lernen einen besonderen Stellenwert einnimmt, liegt auf der Hand.<br />

Die vorliegenden Unterrichtsbeispiele haben das Ziel, Toleranz und Verständnis zwischen verschiedenen<br />

Kulturkreisen zu fördern. In Hohenems war es immer wieder möglich, in Frieden und gegenseitiger<br />

Achtung mit der jüdischen Gemeinde zu leben. Diese Tatsache soll uns bei unserer Arbeit ermutigen.<br />

Anton Drexel<br />

(Direktor der VS Hohenems-Markt)


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule 4<br />

Inhalt<br />

Vorwort<br />

Einführung 5<br />

Aus der Geschichte des jüdischen Volkes 7<br />

Die Anfänge der jüdischen Gemeinde von Hohenems 9<br />

Die jüdische Gemeinde Hohenems 12<br />

Menschen des jüdischen Hohenems 14<br />

Das Ende der jüdischen Gemeinde in Hohenems 15<br />

Menschen aus anderen Ländern ziehen nach Vorarlberg 17<br />

Verschiedene Völker - verschiedene Feste 18<br />

Christentum - Islam - Judentum 21<br />

Anhang<br />

Arbeitsblätter 1 - 15<br />

Bibliographie<br />

Seite<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

Einführung<br />

"Wir sammeln nicht Gegenstände, wir erzählen eine Geschichte." Diese Aussage Jesaja Grünbergs<br />

vom Diasporamuseum in Tel Aviv kann der Arbeit des Jüdischen Museums Hohenems als Motto<br />

vorangestellt werden. Nicht die einzelnen Gegenstände als solche, sondern die Vermittlung der<br />

Geschichte, die sie zu erzählen vermögen, steht im Mittelpunkt seiner Aktivitäten. So wurden die<br />

Museumsbesucher mit ihren Voraussetzungen und Bedürfnissen in die inhaltliche und gestalterische<br />

Konzeption der Ausstellung einbezogen, und auch dem museumspädagogischen Konzept kommt in<br />

der Museumsarbeit besondere Bedeutung zu.<br />

Die Ziele der didaktischen Programme des Jüdischen Museums Hohenems liegen zum einen in der<br />

inhaltlichen Beschäftigung mit den gebotenen Themen, beziehen aber auch das Arbeiten im Museum<br />

selbst mit ein. So soll ein kreativer Umgang mit den Objekten, die zu eigener und selbständiger<br />

Interpretation einladen, angeregt werden: Das Museum hat nicht einfach eine fertige Geschichte zu<br />

erzählen. Vielmehr wirft es durch seine Objekte Fragen auf und bietet dann Möglichkeiten, sich aktiv<br />

und forschend auf die Suche nach Antworten zu begeben. Dem Arbeitsprozess im Museum kommt<br />

in diesen Programmen eine höhere Bedeutung zu als der Definierung fixer Inhalte, die unbedingt<br />

übermittelt werden sollten.<br />

Zu diesem Zweck wurde ein Leitfragensystem entwickelt, anhand dessen Schüler in Kleingruppen<br />

Arbeitsaufgaben erfüllen. Die Betreuung der Kleingruppen erfolgt individuell, die Auswertung ihrer<br />

Arbeitsergebnisse durch die Betreuer oder im Klassen-Plenum. Ergänzend zum Material, das die<br />

Ausstellung bietet, kann auch mit Videofilmen und Diareihen gearbeitet werden.<br />

Für die Vor- und Nachbereitung des Museumsbesuches in der Schule, aber auch für die eigenständige<br />

Arbeit zu Themen der jüdischen Geschichte, Kultur und Religion erstellten Lehrer <strong>Didaktik</strong>material,<br />

das nun in Ausgaben für die Volksschule, die Unter- und Mittelstufe wie auch für die Oberstufe und<br />

Erwachsenenbildung vorliegt. Leitthema dieser <strong>Materialien</strong> ist die Geschichte der Juden in Hohenems.<br />

Die Betrachtung der Geschichte dieser kleinen Landjudengemeinde bietet aber darüber hinaus die<br />

Möglichkeit, wichtige Phänomene der europäischen Geschichte des jüdischen Volkes exemplarisch<br />

zu betrachten. Auch in diesen <strong>Materialien</strong> kommt dem Thema des Umgangs mit Geschichte und dem<br />

bewussten Erarbeiten einer historischen Betrachtung höhere Bedeutung zu als dem Einstudieren von<br />

als wichtig erachteten Fakten. So beziehen sie in vielfacher Weise das Auffinden von Spuren der<br />

Vergangenheit und deren Bewertung, wie auch die Analyse der Rahmenbedingungen der Entstehung<br />

historischer Betrachtungen mit ein.<br />

Der vorliegende Band der "<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Unter- und Mittelstufe" wurde von<br />

Vorarlberger Hauptschullehrern in seinen Grundzügen erarbeitet und von Seiten des Museums inhaltlich<br />

überarbeitet und ergänzt. Unterteilt in acht Bausteine, umfasst er die Geschichte des jüdischen Volkes<br />

in der Alten Welt und im Mittelalter, wie auch die Geschichte der Entstehung und Entwicklung der<br />

jüdischen Gemeinde in Hohenems bis zu deren gewaltsamen Ende in unserem Jahrhundert. Einen<br />

besonderen Schwerpunkt bildet die Geschichte wie auch die innere und äußere Dynamik des<br />

Antisemitismus, dem die letzten beiden Bausteine gewidmet sind.<br />

Die einzelnen Bausteine enthalten Informationen, die für die Vorbereitung der Unterrichtenden gedacht<br />

sind, sowie Arbeitsblätter mit Quellen- und Bildmaterial für die Arbeit in der Klasse. Diese Arbeitsblätter<br />

bieten <strong>zur</strong> Auswahl bestimmtes Material für die Erarbeitung der im Bausteinkonzept erwähnten<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

5


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

Themen und sind als Kopiervorlage gedacht. Im Anhang der "<strong>Materialien</strong>" finden sich zudem Angaben<br />

<strong>zur</strong> verwendeten wie auch zu weiterführender Literatur, die ein vertiefendes Arbeiten zu den ausgewählten<br />

Themen ermöglichen.<br />

Die Vermittlungsarbeit des Hauses und die "<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong>" als ein Bestandteil davon sind<br />

eingebunden in die deklarierten Ziele der Museumsarbeit, die sich als Gedächtnisarbeit definiert: Das<br />

Jüdische Museum Hohenems will Gedächtnis konstituieren. Ein Gedächtnis, das die jüdischen<br />

Hohenemser mitdenkt, das die Trauer darüber kennt, dass sie nicht mehr hier sind, ein Gedächtnis<br />

aber auch, das verbunden ist mit dem Wissen, warum sie nicht mehr hier sind.<br />

Eva Grabherr<br />

Legende<br />

info<br />

Lehrziele<br />

Arbeitsblätter<br />

Für den Unterricht konzipierte und zum Kopieren bestimmte <strong>Materialien</strong>.<br />

Informationstext<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

6


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

Aus der Geschichte des jüdischen Volkes<br />

info<br />

15. Jhdt.<br />

13. Jhdt.<br />

12. Jhdt.<br />

10. Jhdt.<br />

722<br />

587<br />

539<br />

64<br />

66<br />

70<br />

Die "Apiru" (=Bezeichnung für nomadisierende semitische Stämme in Ägypten, die<br />

Sklavenarbeit verrichten) leben im ägyptischen Nilland. (Der durch keine außerbiblischen<br />

Quellen belegbare Auszug aus Ägypten wird in das 13. Jahrhundert datiert.)<br />

Wandernde semitische Stämme erobern kanaanitischen Boden.<br />

Im syrisch-palästinischen Raum entstehen Königreiche. Die ersten Könige Israels sind<br />

Saul, David und Salomon. David erobert Jerusalem, das <strong>zur</strong> Hauptstadt des Königreiches<br />

wird. Salomon lässt dort einen Tempel für die Bundeslade - die Fünf Bücher Moses -<br />

errichten.<br />

Das Reich zerfällt in zwei Teile.<br />

Das Nordreich (Israel) wird von den Assyrern erobert.<br />

Das Südreich (Juda) wird von den Babyloniern erobert. Die Hauptstadt Jerusalem fällt,<br />

der Tempel wird zerstört, und viele Judäer werden nach Babylon deportiert. Die Existenz<br />

in der Fremde prägt das jüdische Selbstverständnis und wirkt entscheidend auf die<br />

Ausformung der Religion, die jetzt auch außerhalb des Landes, ohne Tempel und ohne<br />

Priester, praktiziert werden muss. Die Zerstörung Jerusalems und die Deportation wird<br />

als Strafe Gottes für sündhaftes Handeln interpretiert.<br />

König Kyros erlaubt den Juden seines Reiches die Rückkehr. In Babylon bleibt weiterhin<br />

eine große jüdische Diasporagemeinde bestehen.<br />

Das ehemalige israelitische Königreich wird ein Teil des römischen Weltreiches.<br />

Der jüdische Aufstand gegen Rom beginnt.<br />

Die Römer erobern Jerusalem und zerstören den Tempel. Viele Juden werden als Sklaven<br />

nach Rom verschleppt und lassen sich in der Folge im gesamten römischen Reich nieder.<br />

Die Tempel- und Priestertradition der jüdischen Religion verschwindet, die pharisäischrabbinische<br />

Tradition überdauert. Die Rückkehr nach Israel und die Existenz eines<br />

nationalen jüdischen Staates wird nun in der religiösen Tradition mit dem Kommen des<br />

Messias verbunden.<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

7


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

Die Kinder<br />

Einstieg<br />

lernen Geschichten aus der Geschichte des jüdischen Volkes in der Antike kennen.<br />

lernen historische Personen und Begriffe aus der Geschichte des jüdischen Volkes kennen.<br />

begreifen die ihnen bekannte Geschichte des Alten Testaments als die des jüdischen Volkes.<br />

1) Detektive suchen Buchstaben und Wörter<br />

2) Textvorlage "Der Auszug aus Ägypten" aus der Patmos-Bibel<br />

3) Lückentext "Aus der Geschichte des jüdischen Volkes"<br />

1) Detektive suchen Buchstaben und Wörter<br />

Die Kinder lösen alleine (oder in Partner- bzw. Gruppenarbeit) das Kreuzworträtsel. Gemeinsam mit<br />

der unterrichtenden Person erarbeiten sie die gesuchten Begriffe. Auch Informationen <strong>zur</strong> aktuellen<br />

Situation im Nahen Osten können in dieser Unterrichtsphase mit eingebaut werden.<br />

Unterrichtseinheit<br />

2) Textvorlage "Der Auszug aus Ägypten" aus der Patmos-Bibel<br />

Auf historischen oder aktuellen Karten kann den Kindern die Region, in der die in dieser Geschichte<br />

beschriebenen Ereignisse stattfanden, gezeigt werden. Sie erhalten die für das Verständnis wichtige<br />

Information und lesen sie dann. In dieser Unterrichtseinheit können auch Dias mit Motiven aus<br />

Jerusalem und der Wüste eingesetzt werden.<br />

info<br />

Da die Israeliten nicht weiter als Sklaven in Ägypten leben wollten, flohen sie. 40 Jahre zogen sie<br />

durch die Wüste und nahmen dann das Land, das ihnen Gott versprochen hatte, in Besitz. Gott verlangte<br />

dafür, dass die Israeliten den Gesetzen und Geboten, die er ihnen aufgetragen hatte, zu gehorchen<br />

hätten. In der Wüste war Gott den Israeliten oft zu Hilfe gekommen. Er hatte sie vor den Ägyptern<br />

geschützt und vor dem Hungertod gerettet. In Jerusalem, der Hauptstadt ihres Landes, bauten sie daher<br />

zu seiner Ehre einen Tempel. Später wurden die Juden immer wieder aus ihrem Land vertrieben, da<br />

andere große Reiche es besitzen wollten. Im 20. Jahrhundert kehrten viele Juden dorthin <strong>zur</strong>ück und<br />

gründeten einen Staat, dessen Hauptstadt wieder Jerusalem wurde.<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

8


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

Schülerarbeit<br />

3) Lückentext "Aus der Geschichte des jüdischen Volkes"<br />

Zur Zusammenfassung der in dieser Unterrichtseinheit vermittelten Informationen füllen die Kinder<br />

den vorbereiteten Lückentext aus oder übertragen den Gesamttext in ihr Heft. Das Arbeitsblatt mit<br />

dem Lückentext enthält einen Rahmen, der mit einer Zeichnung zu der erzählten Geschichte gefüllt<br />

werden kann.<br />

Aus der Geschichte des jüdischen Volkes<br />

Moses führte die Israeliten (Juden) aus Ägypten durch das Rote Meer in das gelobte<br />

Land Israel. In Jerusalem bauten sie einen Tempel zu Ehren Gottes. Aber auch dort<br />

wurden sie immer wieder bekämpft und schließlich vertrieben. Erst viel später<br />

kamen sie allmählich wieder <strong>zur</strong>ück. Im Jahre 1948 wurde der Staat Israel gegründet.<br />

Auch heute noch kehren Juden von überall her nach Israel <strong>zur</strong>ück.<br />

Die Anfänge der jüdischen Gemeinde in<br />

Hohenems<br />

info<br />

1617<br />

1676<br />

1765<br />

1781-1789<br />

Graf Kaspar von Hohenems erlässt einen Schutzbrief, der die Ansiedlung von Juden in<br />

Hohenems möglich macht. Der Schutzbrief - eine Art Vertrag - regelt die wirtschaftlichen<br />

Tätigkeiten der Juden, setzt die an den Grafen zu leistenden Abgaben und Verpflichtungen<br />

fest und erlaubt den Juden, ihre Religion beinahe ohne Einschränkungen auszuüben. Die<br />

Hohenemser Juden sind vorwiegend im Handel und im Geldverleih tätig, denn<br />

Handwerksberufe und Ackerbau sind den Juden in Europa seit dem Mittelalter verboten.<br />

Wirtschaftliche und politische Schwierigkeiten des gräflichen Hauses werden durch die<br />

Forderung höherer Abgaben und andere Restriktionen auch für die jüdische Gemeinde<br />

spürbar.<br />

Graf Franz Karl von Hohenems weist die Juden aus seiner Grafschaft aus. Diese lassen<br />

sich vorwiegend in Sulz, einer Gemeinde bei Feldkirch, nieder. 1744 werden die Sulzer<br />

Juden nach einer vom Landammann von Rankweil und Sulz organisierten Plünderung<br />

ihrer Häuser ausgewiesen. Graf Franz Rudolf nimmt sie wieder in Hohenems auf.<br />

Das gräfliche Reichslehen Hohenems fällt an die Habsburger, die damit auch die neuen<br />

Schutzherren der Hohenemser Juden werden.<br />

Kaiser Josef 11. erlässt eine Reihe von Gesetzen - "Toleranzpatente" genannt -, die die<br />

Emanzipation der Juden und damit ihre rechtliche Gleichstellung zum Ziel haben.<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

9


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

1784<br />

1805-1814<br />

Die Kinder<br />

1849<br />

1867<br />

1878<br />

1940<br />

Die Hohenemser Juden errichten - wie vom Toleranzpatent gefordert - eine "nach der<br />

Normallehrart geführte Schule". Sie wird in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch<br />

von christlichen Kindern besucht und existiert bis 1913. Schon 1896 aber wird katholischen<br />

Kindern der Besuch dieser Schule per Verordnung unmöglich gemacht.<br />

Vorarlberg gehört zu Bayern. Die in Bayern wirksame napoleonische Gesetzgebung ist<br />

von den Ideen der Französischen Revolution beeinflusst, die die Juden in Frankreich zu<br />

gleichberechtigten Bürgern gemacht hat. Die bayerische Gesetzgebung wirkt sich in<br />

einigen Punkten zum Vorteil der Hohenemser Juden aus.<br />

Die Jüdische Gemeinde wird als eigene politische Körperschaft anerkannt. In Hohenems<br />

existieren somit zwei politische Gemeinden. Die Jüdische Gemeinde zählt 521 Mitglieder.<br />

Durch den Erlass des Staatsgrundgesetzes werden Juden den Christen gleichgestellt. Bis<br />

1938 -Inkrafttreten der rassistischen Nürnberger Gesetze in Österreich - sind Juden den<br />

Bürgern christlicher Konfessionen gleichgestellte Staatsbürger.<br />

Die Jüdische Gemeinde wird in die christliche Ortsgemeinde eingegliedert. Sie zählt 165<br />

Mitglieder..<br />

Die Israelitische Kultusgemeinde Hohenems wird zwangsaufgelöst. Ihre letzten Mitglieder<br />

werden nach Wien umgesiedelt und in Konzentrationslagern ermordet.<br />

werden über die Anfänge der jüdischen Gemeinde informiert.<br />

lernen das damalige Hohenems und den regierenden Grafen Kaspar kennen.<br />

setzen und drucken in der Schuldruckerei einen Text.<br />

4) Alte Ansichten und Pläne von Hohenems<br />

5) Lückentext "Die Anfänge der jüdischen Gemeinde in Hohenems"<br />

6) Beispiel für ein von Schülern gesetztes und gedrucktes Blatt<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

10


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

Unterrichtseinheit<br />

4) Alte Ansichten und Pläne von Hohenems<br />

Mit den <strong>zur</strong> Ansicht vorgelegten Abbildungen und Plänen von Hohenems lässt sich die Geschichte<br />

der Ansiedlung und des Anwachsens der jüdischen Gemeinde in Hohenems illustrieren. Diese<br />

Unterrichtseinheit ist eine Vorbereitung auf das Kennenlernen der letzten sichtbaren Spuren der<br />

jüdischen Gemeinde im heutigen Hohenems. Die Kinder lernen verstehen, dass heutige Strukturen -<br />

auch räumliche und materielle - ihre Wurzeln in der Vergangenheit haben und Produkte einer<br />

historischen Entwicklung sind.<br />

info<br />

1617 erlaubte Graf Kaspar den Juden, sich in Hohenems niederzulassen. Er verlangte Geldabgaben<br />

dafür und erwartete von den Juden, fleißig Handel zu betreiben. Die Juden kannten sich in diesem<br />

Gewerbe aus, da ihnen andere Berufe seit Jahrhunderten verboten waren. Graf Kaspar gab ihnen auch<br />

einen eigenen Platz für ihre Häuser, denn sie sollten sich nicht in der Gasse niederlassen, in der seine<br />

christlichen Untertanen lebten. Das hatte er seinem Bruder, dem Erzbischof von Salzburg, versprochen.<br />

Die Gasse, in der die Juden ihre Häuser bauten, hieß dann über viele Jahrhunderte "Judengasse". Die<br />

Gasse, in der die Christen lebten, trug den Namen "Christengasse". In unserem Jahrhundert wurden<br />

alle Juden aus Hohenems vertrieben und auch der Name ihrer Straße musste damals verschwinden.<br />

Heute heißt sie "Schweizer Straße". Die ehemalige Christengasse heißt heute "Marktstraße".<br />

Graf Kaspar, der den Juden erlaubte, sich in Hohenems niederzulassen, errichtete auch die erste<br />

Buchdruckerei des Landes.<br />

Schülerarbeit<br />

5) Lückentext "Die Anfänge der jüdischen Gemeinde von Hohenems"<br />

6) Beispiel für ein von Schülern gesetztes und gedrucktes Blatt<br />

Als Zusammenfassung der in dieser Unterrichtseinheit vermittelten Informationen füllen die Kinder<br />

den vorbereiteten Lückentext aus oder übertragen den Gesamttext in ihr Heft. Es kann auch ein Blatt<br />

nach vorliegendem Beispiel gedruckt werden.<br />

Die Anfänge der jüdischen Gemeinde von Hohenems<br />

Vor mehr als 300 Jahren kamen die Juden nach Hohenems. Sie waren gute Händler,<br />

und so erlaubte ihnen Graf Kaspar, sich in Hohenems niederzulassen. Sie wohnten<br />

in der Judengasse, die heute Schweizerstraße heißt. Durch die Juden erlebte die<br />

Gemeinde ein Aufblühen von Handel und Gewerbe.<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

11


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

Die Jüdische Gemeinde Hohenems<br />

info<br />

Das Gebetshaus (Synagoge), die Schule, die Mikwe (das Bad für die rituelle Reinigung) und der<br />

Friedhof sind wichtige Institutionen einer jüdischen Gemein-<br />

de. Zehn erwachsene jüdische Männer werden benötigt, um einen Gottesdienst und andere<br />

religiöse Praktiken nach jüdischem Ritual feiern zu können. Erst ab dieser Anzahl von<br />

Mitgliedern spricht man von der Existenz einer Gemeinde. Weitere wichtige Institutionen<br />

sind das Armenhaus und der Verein der "Chewra Kadischa", der sich um die Armen der<br />

Gemeinde wie auch um die Bestattung der Verstorbenen und die trauernden Hinterbliebenenkümmert.<br />

Der Rabbiner ist in erster Linie für die Auslegung der Schrift und damit für<br />

die aktuelle Adaptierung der Gesetze zuständig, in zweiter Linie erst für den jüdischen<br />

Gottesdienst, dessen musikalische Gestaltung dem Kantor obliegt.<br />

Ein Rundgang durch das ehemalige jüdische Viertel von Hohenems bietet den Kindern die Möglichkeit,<br />

Informationen über das Leben der jüdischen Gemeinde mit konkreten Spuren, die davon geblieben<br />

sind, zu verbinden. Die Kinder versuchen anhand historischer Ansichten, Gebäude des ehemaligen<br />

jüdischen Hohenems zu erkennen. Die zu diesem Zwecke angeführten Fragen lenken den Blick auf<br />

Inhalte tragende Merkmale dieser Häuser.<br />

Der Rundgang führt von der Villa Heimann-Rosenthal, dem Haus einer Fabrikantenfamilie des 19.<br />

Jahrhunderts, in dem heute das Jüdische Museum Hohenems untergebracht ist, zum ehemaligenjüdischen<br />

Armenhaus in der heutigen Jakob-Hannibal-Straße. Das Armenhaus ist ein Teil des ehemaligen<br />

"Judenwinkels", in dem die Häuser der armen Familien standen. Diese kleinen und verfallenen Häuser<br />

werden heute von Gastarbeitern bewohnt. Der Weg <strong>zur</strong> ehemaligen Synagoge, dem Feuerwehrhaus<br />

in der heutigen Schweizerstraße, führt an den Häusern der wohlhabenden Familien der jüdischen<br />

Gemeinde vorbei. Diese Häuser sind alle renoviert.<br />

Die Synagoge wurde 1954 in ein Feuerwehrhaus umgebaut. Im Inneren des Gebäudes befindet sich<br />

eine Tafel mit der Aufschrift, dass dieses Gebäude 1954/55 errichtet worden sei. An der Außenwand<br />

informiert eine Gedenktafel, dass es der jüdischen Gemeinde als Synagoge diente - ein Widerspruch,<br />

der zum Nachdenken über die Schwierigkeiten des Sich-Erinnerns an historische Ereignisse einlädt.<br />

Das in hebräischen Buchstaben eingemeißelte Wort "Zachor" steht für "Gedenke", "Erinnere Dich".<br />

Die Synagoge diente der jüdischen Gemeinde <strong>zur</strong> Abhaltung ihrer Gottesdienste, aber auch für die<br />

Organisation ihrer Gemeindeangelegenheiten. Biegt man von der Harrachgasse in die Schulgasse ein,<br />

steht man vor dem ehemaligen jüdischen Schulhaus. In dieser Schule wurden in der zweiten Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts jüdische wie christliche Kinder gemeinsam unterrichtet. 1913 musste sie<br />

geschlossen werden. Den katholischen Kindern war ab 1896 der Besuch nichtchristlich- geführter<br />

Schulen verboten worden, und auch die Jüdische Gemeinde war inzwischen zu klein geworden, um<br />

noch eine eigene Schule zu unterhalten. Heute leben kurdische Gastarbeiter aus der Türkei in diesem<br />

Gebäude.<br />

Der jüdische Friedhof liegt weit außerhalb im Ortsteil Schwefel. Seine Errichtung wurde den Juden<br />

schon im ersten Schutzbrief von 1617 genehmigt. Aber auch im 20. Jahrhundert<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

12


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

Die Kinder<br />

wurden noch jüdische Verstorbene hier begraben. Die Familie Singer zum Beispiel kam nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg nach Vorarlberg. Für ihre Schwester Piroschka, die in einem Konzentrationslager<br />

ermordet worden war, errichteten ihre Eltern und Geschwister einen Gedenkstein. (Die Gräber der<br />

Familie Singer befinden sich im rechten unteren Teil des Friedhofs.) Die Inschriften vieler Grabsteine<br />

sind in Hebräisch, der heiligen Sprache der Juden, geschrieben. Im 19. Jahrhundert beherrschten nicht<br />

mehr alle Juden diese Sprache. Ihre Grabsteine sind in deutschen Lettern beschriftet. Nach jüdischem<br />

Gesetz darf ein Friedhof, im Hebräischen auch "Haus des Lebens" genannt, nicht aufgelöst werden.<br />

Auch die jeweilige Grabstelle gehört dem Verstorbenen bis zum Tag seiner Auferstehung. Die Gräber<br />

sind nach Osten, Jerusalem zu, ausgerichtet. Auf dem Gelände wachsen Zedem: Bäume, die im Nahen<br />

Osten, der traditionellen Heimat der Juden, beheimatet sind.<br />

lernen die öffentlichen Einrichtungen einer jüdischen Gemeinde kennen.<br />

erkunden die Spuren der ehemaligen jüdischen Gemeinde im heutigen Hohenems.<br />

7) Historische Ansichten von Häusern des ehemaligen jüdischen Viertels<br />

8) Lückentext "Die Jüdische Gemeinde Hohenems"<br />

Unterrichtseinheit<br />

7) Historische Ansichten von Häusern des ehemaligen jüdischen Viertels<br />

Der Rundgang führt von der Villa Heimann-Rosenthal in der Schweizer Straße zum ehemaligen<br />

jüdischen Armenhaus in der heutigen Jakob-Hannibal-Straße, von dort <strong>zur</strong> ehemaligen Synagoge -<br />

dem heutigen Feuerwehrhaus - und weiter <strong>zur</strong> ehemaligen jüdischen Schule in der Schulgasse (Ortsplan<br />

siehe Arbeitsblatt 4/1). Für den Zutritt zum Friedhof im Schwefel am südlichen Ortsende von Hohenems<br />

benötigt man einen Schlüssel, der beim Portier der Firma Otten oder im Jüdischen Museum ausgehändigt<br />

wird. Die Kinder vergleichen die historischen Ansichten mit den Aktuellen. Die begleitende Person<br />

informiert über die Geschichte der Häuser und hilft bei der Beantwortung der Fragen.<br />

Schülerarbeit<br />

8) Lückentext "Die Jüdische Gemeinde Hohenems"<br />

Als Zusammenfassung der in dieser Unterrichtseinheit vermittelten Informationen füllen die Kinder<br />

den vorbereiteten Lückentext aus oder übertragen den Gesamttext in ihr Heft.<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

13


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

Die Kinder<br />

Die Jüdische Gemeinde Hohenems<br />

Die Juden bildeten eine eigene Gemeinde. Sie hatten ein Gotteshaus, einen Friedhof,<br />

eine Schule, ein Armenhaus,... Das jüdische Gotteshaus wird Synagoge genannt.<br />

Der Priester der Juden ist der Rabbiner. Den Friedhof errichteten sie im Schwefel<br />

an der Straße nach Götzis. Er wurde mehrmals vergrößert und ist heute noch gut<br />

erhalten.<br />

Menschen des jüdischen Hohenems<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

14<br />

lernen Menschen des jüdischen Hohenems kennen. suchen, was heute in Hohenems noch an sie<br />

erinnert.<br />

erfahren, dass Spuren, die von Menschen bleiben, mit ihrem Schaffen und ihrem sozialen Status<br />

zu tun haben.<br />

9) Menschen des jüdischen Hohenems<br />

10) Kreuzworträtsel<br />

Unterrichtseinheit<br />

9) Menschen des jüdischen Hohenems<br />

Den Kindern werden einzelne Personen des jüdischen Hohenems vorgestellt. Zu den Abbildungen<br />

des Arbeitsblattes notieren sie sich die wichtigsten Informationen über diese Persönlichkeiten. Wichtig<br />

ist auch der Hinweis auf das, was heute noch an diese Menschen erinnert: ein Haus oder eine Straße,<br />

die ihren Namen tragen, ein Buch, ein Bild, Von Mina Weil, einer jüdischen Hausiererin, ist nichts<br />

dergleichen geblieben.<br />

info<br />

Josef Rosenthal (1805-1862)<br />

Josef war ein Mitglied der großen Familie Rosenthal, die eine Textilfabrik im Schwefel besaß. Die<br />

Firma gehört heute der Familie Otten. Josef stiftete auch Geld für das jüdische Armenhaus. Sein Neffe<br />

ließ sich die Villa Heimann-Rosenthal bauen, in der heute das Jüdische Museum untergebracht ist.<br />

Dort hängt sein Portrait. Nach der Familie Rosenthal ist heute eine Straße in Hohenems benannt.


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

info<br />

Aron Tänzer (1871-1937)<br />

Aron Tänzer war Rabbiner der Hohenemser jüdischen Gemeinde. Er schrieb ein umfangreiches Buch<br />

über die Geschichte der Juden in Hohenems, das heute noch von vielen gelesen wird. Im Jüdischen<br />

Museum sind viele Fotografien, die ihn und seine Familie zeigen, zu sehen. Sein Sohn Erwin lebt<br />

heute in Amerika.<br />

info<br />

Salomon Sulzer (1804-1890)<br />

Salomon Sulzer war Kantor. Er sang in der Hohenemser Synagoge und später in Wien. Er war auch<br />

ein Freund des Komponisten Schubert. Sulzer hat viele Lieder für den Synagogen-Gottesdienst<br />

komponiert, die auch heute noch gesungen werden. In Hohenems erinnert eine Gedenktafel und eine<br />

nach ihm benannte Straße an den Kantor. Im Jüdischen Museum steht seine Büste und hängen Bilder<br />

von ihm.<br />

info<br />

Mina Weil (1814-1900)<br />

Mina Weil lebte und arbeitete als Hausiererin in Hohenems. Sie zog mit ihren Waren von Haus zu<br />

Haus, um sie zum Verkauf anzubieten. Von Mina Weil sind keine Bilder erhalten. Auch ist keine<br />

Straße im heutigen Hohenems nach ihr benannt. Wir kennen nur ihr Grab in der ersten Reihe des<br />

jüdischen Friedhofs.<br />

Schülerarbeit<br />

10) Kreuzworträtsel<br />

Das Lösen des Kreuzworträtsels dient der Wiederholung der Informationen der letzten<br />

Unterrichtseinheiten.<br />

Das Ende der jüdischen Gemeinde in Hohenems<br />

info<br />

1933 In Deutschland kommt die Nationalsozialistische Partei an die Macht.<br />

1935 Der deutsche Reichstag erlässt die Juden-diskriminierenden Nürnberger Gesetze.<br />

1938<br />

Österreich wird an das Deutsche Reich angeschlossen. Damit gelten die Nürnberger<br />

Gesetze auch für die in Österreich lebenden Juden.<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

15


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

1940<br />

Die Israelitische Kultusgemeinde Hohenems besteht nur noch aus wenigen Mitgliedern.<br />

(In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts - Juden durften sich in immer mehr Ländern<br />

frei niederlassen -haben viele Juden Hohenems verlassen.) Der Besitz der Kultusgemeinde<br />

wird nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten von der Gemeinde<br />

beschlagnahmt.<br />

Die Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs werden - mit Ausnahme der von Wien<br />

- aufgelöst. Die außerhalb Wiens lebenden Juden werden in die Hauptstadt umgesiedelt.<br />

Von hier erfolgt die Deportation in die Konzentrationslager.<br />

Theodor, Helene und Hans Elkan, Sofie Steingraber-Hauser, Klara Heimann-Rosenthal,<br />

Gisela Fidgor, Frieda Nagelberg, Luis Weil und Markus Silberstein werden im<br />

Konzentrationslager ermordet. Harry Weil und Ivan Landauer flüchten in die Schweiz.<br />

Ivan Landauer stirbt 1943 nach seiner Entlassung aus einem Internierungslager in der<br />

Schweiz, Harry Weil 1973 als erfolgreicher Geschäftsmann in den Vereinigten Staaten.<br />

11) Herr Meermann sucht seinen Freund Hans Elkan<br />

12) Lückentext "Das Ende der Jüdischen Gemeinde in Hohenems"<br />

Unterrichtseinheit<br />

11) Herr Meermann sucht seinen Freund Hans Elkan<br />

Die Kinder werden anhand des Arbeitsblattes über Hans Elkan, sein Leben und seinen Tod in<br />

Theresienstadt informiert. Als fiktive Empfänger des Briefes von Herrn Meermann, der sich nach<br />

Hans Elkan erkundigt, schreiben sie einen Antwortbrief, in dem sie ihn über das Schicksal seines<br />

Freundes informieren. Der Brief von Alois Meermann wurde als Original übernommen. Die Kinder<br />

versuchen in Partnerarbeit und unter Mithilfe des Lehrers oder der Lehrerin den Brief zu entziffern.<br />

Schülerarbeit<br />

12) Lückentext "Das Ende der Jüdischen Gemeinde in Hohenems"<br />

Zur Zusammenfassung der in dieser Unterrichtseinheit vermittelten Informationen füllen die Kinder<br />

den vorbereiteten Lückentext aus oder übertragen den Gesamttext in ihr Heft.<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

16


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

Das Ende der Jüdischen Gemeinde in Hohenems<br />

Im 20. Jahrhundert lebten nur noch wenige Juden in Hohenems. So mussten mit<br />

der Zeit das Armenhaus und die jüdische Schule geschlossen werden.<br />

Die Nationalsozialisten verfolgten die Juden. Sie glaubten, dass die Juden fremd<br />

und daher schlecht seien. Einige Hohenemser Juden konnten in die Schweiz oder<br />

nach Amerika flüchten. Viele Juden kamen nicht mehr fort und wurden in Lagern<br />

ermordet. Aus der Synagoge wurde nach dem Krieg das Feuerwehrhaus. Der jüdische<br />

Friedhof blieb erhalten und steht unter Denkmalschutz. Viele Juden gingen in den<br />

Nahen Osten und gründeten dort den Staat Israel.<br />

Menschen aus anderen Ländern ziehen<br />

nach Vorarlberg<br />

info<br />

Die Kinder<br />

Vorarlberg war immer wieder Zielland arbeitssuchender Menschen. Im 19. Jahrhundert lockten große<br />

Bauvorhaben, aber auch die Textilindustrie des Rheintals Menschen aus dem Trentino nach Vorarlberg.<br />

Während des Zweiten Weltkrieges wurden Südtiroler in Vorarlberg angesiedelt, und nach 1945 lockte<br />

der rasch expandierende industrielle Sektor viele Arbeitssuchende aus anderen Bundesländern in den<br />

Westen Österreichs. In den sechziger Jahren -der Bedarf nach Arbeitskräften war weiterhin gestiegen<br />

- kamen die ersten Arbeitsuchenden aus südosteuropäischen Länder nach Vorarlberg. In Bedarfszeiten<br />

gesuchte Arbeitskräfte, in Krisenzeiten Spielball politischer Agitation, leben heute viele türkische und<br />

serbokroatische Menschen in Vorarlberg. Viele Vorarlberger aber arbeiten - nicht zuletzt des guten<br />

Verdienstes wegen - in der grenznahen Schweiz.<br />

lernen Vorarlberg als Zuwanderungsland und die Gründe dafür kennen.<br />

suchen die Spuren der unterschiedlichen Herkunft der Vorarlberger in Familien- und<br />

Straßennamen.<br />

13) Menschen aus anderen Ländern ziehen nach Vorarlberg<br />

Vorarlberger Telefonbuch<br />

Straßenbuch der Gemeinde<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

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<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

Unterrichtseinheit<br />

13) Menschen aus anderen Ländern ziehen nach Vorarlberg<br />

Vorarlberger Telefonbuch<br />

Diese Unterrichtseinheit sollte auf die jeweilige Schul- und Gemeindesituation der Kinder bezogen<br />

sein. Sie sollten darüber informiert werden, was Menschen dazu bewegt, ihre Heimat zu verlassen<br />

und sich in einer neuen Umgebung, der Sprache und Kultur der Einheimischen unkundig, niederzulassen.<br />

Weiters sollte erklärt werden, dass ein industrialisiertes Land wie Vorarlberg der Arbeitskraft<br />

sogenannter Gastarbeiter dringend bedarf, und Einwanderungswellen oft auch Einladungen vorausgingen.<br />

Die Kinder werden ausgeschickt, in Erfahrung zu bringen, woher ihre Eltern und Großeltern kommen<br />

und welche Gründe sie veranlassten, sich im jeweiligen 0,rt niederzulassen. In der Klasse versuchen<br />

sie dann, die Namen der Klassenkameraden nach Herkunftsländern zu ordnen. Die Aufgabe, Namen<br />

im Telefonbuch zu suchen und nach ihrer Herkunft zu ordnen, kann auch zu Hause gelöst werden.<br />

Schülerarbeit<br />

Familiennamen erzählen uns, woher ihre Träger stammen:<br />

Vorarlberger Familiennamen: Amann, Drexel, Waibel,...<br />

Italienische (Trentiner) Familiennamen: Collini,...<br />

Südtiroler Familiennamen: Untermazoner,...<br />

Familiennamen aus anderen Bundesländern: Pirnbacher, Roßmanith,...<br />

Jugoslawische Familiennamen: Jovanovic, Jusic,...<br />

Türkische Familiennamen: Cil, Ünal,...<br />

Straßen- und Siedlungsnamen erinnern uns an ihre Bewohner:<br />

Südtirolersiedlung<br />

Verschiedene Völker - verschiedene Feste<br />

info<br />

Feste gliedern das Jahr, beziehen sich auf die jeweilige Jahreszeit und werden oft erst später mit<br />

historischen Ereignissen verbunden. So feiern Juden wie Christen im Winter, der dunklen Jahreszeit,<br />

ein Lichterfest (Chanukka und Weihnachten), im Frühjahr - den Aufbruch neuen Lebens feiernd - ein<br />

Fruchtbarkeitsfest (Pessach und Ostern) und im Herbst ein Erntedankfest (Sukkot und Erntedank).<br />

In beiden Kulturen wird gegen Ende des Winters, einer langen Durststrecke, ein Freudenfest (Purim<br />

und Fasnacht) mit Umzügen gefeiert. Viele Feste beziehen sich zudem auf konkrete, als wichtig für<br />

die Geschichte der Gruppe erachtete Ereignisse und halten die Erinnerung an diese wach. So gedenken<br />

die Juden zu Pessach des Auszugs aus Ägypten und zu Sukkot der Wanderjahre durch die Wüste. Das<br />

gemeinsame Feiern betont das Gefühl der Zusammengehörigkeit und stärkt die kollektive Identität.<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

18


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

Die Kinder<br />

erfahren, dass Feste einer Vorbereitung bedürfen. erfahren, dass Feste gemeinsam gefeiert<br />

werden.<br />

hören andere Kinder über die Feste ihrer Religionsgemeinschaft erzählen.<br />

14) Verschiedene Völker - verschiedene Feste<br />

Unterrichtseinheit<br />

14) Verschiedene Völker - verschiedene Feste<br />

Den Kindern sollte der Zusammenhang zwischen Jahreszeit, Vegetation, menschlichen Bedürfnissen<br />

und Festkultur einer Gemeinschaft einerseits und der Bedeutung jährlichen Gedenkens an für die<br />

Gemeinschaft wichtige Ereignisse andererseits vermittelt werden. Sie vervollständigen das Arbeitsblatt,<br />

das die Informationen zu den jüdischen Festen enthält. Die christlichen Feste kennen sie aus eigenem<br />

Erleben. Über die Feste des Islam werden sie durch die moslemischen Mitschüler informiert. (Beachten<br />

Sie bitte, dass moslemische Kinder oft gehemmt sind, wenn sie über ihre Religion und Kultur zu<br />

erzählen haben. In diesem Fall sollte die Information durch den Lehrer erfolgen.)<br />

Schülerarbeit<br />

info<br />

Chanukka ist ein Lichterfest, das im Monat Kislew (November/Dezember) acht Tage lang gefeiert<br />

wird. Es erinnert an die Wiedereinweihung (Chanukka) des Tempels in Jerusalem nach dem<br />

Unabhängigkeitskampf der Makkabäer.<br />

Im Jahr 167 vor unserer Zeitrechnung hatte Antiochus, König der Seleukiden und Besatzungsherr in<br />

Judäa und Jerusalem, den Tempel erobert und in eine Verehrungsstätte für Zeus umgewandelt. Später<br />

eroberten ihn die Makkabäer, eine Gruppierung, die für die nationale und kulturelle Eigenständigkeit<br />

der Juden kämpfte, <strong>zur</strong>ück. An diesem Punkt setzt nun die Legende ein: Der Tempel musste vor seiner<br />

Wiedereinweihung rituell gereinigt werden. Von den noch vorhandenen Krügen mit geweihtem Öl<br />

war nur einer rituell rein erhalten geblieben. Dessen Öl reichte -wunderbarerweise - aus, ein Licht<br />

im Tempel für acht Tage und damit solange brennen zu lassen, bis geweihtes Öl herbeigeschafft<br />

werden konnte. Die acht brennenden Lichter des Chanukkaleuchters erinnern an dieses Geschehen.<br />

Zentrales Ereignis dieser Festtage ist das allabendlich in den Häusern stattfindende Anzünden der<br />

Lichter.<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

19


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

info<br />

Pessach im Monat Nisan (März/April) ist wie Sukkot ein Erntedank- und Pilgerfest und wird acht<br />

Tage lang gefeiert. Es wurde später mit dem zentralen Ereignis der Geschichte des jüdischen Volkes,<br />

dem Auszug aus Ägypten, verbunden.<br />

Denn im Frühlingsmonate hat dich der Ewige, dein Gott, in der Nacht aus Ägypten geführt.<br />

Deut.16, 1<br />

Das Pessachfest beginnt am Vorabend zum 15. Nisan mit einer Feier in der Synagoge und einem<br />

daran anschließenden feierlichen Mahl im Kreis der Familie. Es ist dies der Sederabend, dessen Ritual<br />

in der Pessach-Haggada genau beschrieben ist. Die zentrale Geschichte dieses Abends ist die<br />

Auszugsgeschichte aus dem Buch Exodus. Der jüngste Sohn der Familie bittet den Vater in drei von<br />

der Tradition genau vorgeschriebenen Fragen um die Erzählung dieser Geschichte.<br />

Verschiedene Völker - verschiedene Feste<br />

Christentum<br />

Fest Jahreszeit Feier Historisches Ereigniss<br />

Judentum Chanukka Winter ein achttägiges Fest Rückeroberung und<br />

- täglich wird ein Wiedereinweihung des<br />

Licht mehr ange- Tempels<br />

zündet, bis acht<br />

Lichter brennen<br />

Islam<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

20


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

Die Kinder<br />

Christentum<br />

Fest Jahreszeit Feier Historisches Ereigniss<br />

Judentum Pesach Frühling ein achttägiges Fest Auszug aus Ägypten<br />

- die Familie feiert<br />

dieses Fest mit<br />

einem gemeinsamen<br />

Mahl am Vorabend<br />

Islam<br />

Christentum - Islam - Judentum<br />

bringen ihr Wissen über ihre Religion und die der anderen in die Gruppenarbeit ein.<br />

lernen die verschiedenen Begriffe der Religionen kennen.<br />

stellen die Gemeinsamkeiten in den drei Religionen fest.<br />

15) Christentum - Islam - Judentum im Vergleich<br />

Plakat "Christentum - Islam - Judentum im Vergleich"<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

21


<strong>Materialien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Didaktik</strong> für die Volksschule<br />

Unterrichtseinheit<br />

15) Christentum - Islam - Judentum im Vergleich<br />

Plakat "Christentum - Islam - Judentum im Vergleich"<br />

Das Plakat enthält die Rastereinteilung des Arbeitsblattes. Die Kinder erarbeiten die einzelnen Begriffe<br />

mit Hilfe des Lehrers. Die Ergebnisse werden auf dem Plakat festgehalten und auf das Arbeitsblatt<br />

übertragen. Das Plakat und das Arbeitsblatt werden mit Bildern und Zeichnungen versehen, die von<br />

den Kindern gesammelt wurden.<br />

Schülerarbeit<br />

Gotteshaus Kirche Moschee Synagoge<br />

Vorsteher Pfarrer Hodscha Rabbiner<br />

Heiliges Buch die Bibel der Koran die Tora<br />

Lebensregeln die zehn Gebote die fünf Pfeiler des Koran die zehn Gebote<br />

- Glaubensbekenntnis<br />

das Gebot der - das tägliche Pflichtgebet die 613 Mizwot (Pflichten),<br />

Nächstenliebe - Armenhilfe welche die Tora enthält<br />

- Fasten<br />

- Wallfahrt nach Mekka das Gebot der<br />

Nächstenliebe<br />

Bezeichung für Gott, Vater Allah Jehova, Adonai, Name<br />

den einen Gott<br />

eine wichtige die Kreuzigung Jesu Mohammed erlebt eine der Auszug aus Ägypten<br />

Geschichte Erleuchtung. Der Engel<br />

Gabriel offenbart ihm<br />

den Koran<br />

ein wichtiges Fest Ostern die Heilige Nacht des Pesach<br />

Ramadan<br />

© Jüdisches Museum Hohenems<br />

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1) Detektive suchen Buchstaben und Wörter<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


2a) Textvorlage “Der Auszug aus Ägypten” aus der Patmos-Bibel<br />

Die Ägypter jagen hinter den Israeliten her<br />

Gott sprach zu Moses: "Zieht nicht durch das Land der Philister." Moses antwortete:<br />

"Warum nicht? Der Weg ist doch kürzer." Gott erwiderte: "Ich weiß. Dennoch sollt<br />

ihr nicht durch das Land der Philister ziehen, denn die werden mit Beilen kommen<br />

und euch den Weg versperren. Wenn die Israeliten dann die Beile sehen, werden<br />

sie rufen: Hast du uns dazu aus Ägypten herausgeführt, dass die Philister uns hier<br />

mit ihren Beilen erschlagen?" - "Gut", sagte Moses, "welchen Weg sollen wir aber<br />

dann nehmen?" Gott sprach zu ihm: "Zieht durch die Wüste. Dort braucht ihr<br />

niemanden zu fürchten." Doch Moses fragte: "Wer zeigt uns aber den Weg?" - "Sei<br />

unbesorgt", entgegnete Gott, "ich will immer vor euch herziehen." Moses fragte:<br />

"Wie können wir dich aber erkennen?" Und Gott sagte: "Am Tage ziehe ich in<br />

einer großen Wolke vor euch her, <strong>zur</strong> Nacht in einer Feuersäule. So könnt ihr mich<br />

immer sehen, und ihr braucht keine Angst zu haben."<br />

Also zogen die Israeliten durch die Wüste.<br />

Endlich kamen die Israeliten an das Rote Meer. Dort blieb die Wolke stehen, und<br />

so wussten sie, dass sie hier rasten sollten. Inzwischen liefen viele Leute zum König<br />

von Ägypten und riefen: Pharao, warum hast du die Israeliten ziehen lassen? Jetzt<br />

müssen wir alle schwere Arbeit selber tun." Der Pharao antwortete: "Sie werden<br />

sich in der Wüste verirrt haben und jämmerlich zugrunde gehen." - "Das glauben<br />

wir nicht", erwiderten die Leute. Da wurde der Pharao wütend und schrie: "Wir<br />

wollen nachsehen, ob sie noch leben. " Und er rief alle seine Soldaten zusammen,<br />

und so fuhren sie in schnellen Wagen hinter den Israeliten her. Der Pharao rief:<br />

"Ich will ihnen zeigen, dass ihr Gott den König von Ägypten nicht besiegen kann."<br />

Gott sprach zu Moses: "Hörst du das Rasseln hinten in der Wüste? Das ist<br />

der Pharao mit seinen Soldaten. Sie kommen immer näher." Moses sagte:<br />

"Dann sind wir allesamt verloren." Gott aber sprach zu ihm: "Ist dein Glaube<br />

so klein? Weißt du nicht, dass ich stärker bin als alle Könige dieser Erde<br />

zusammen? Sie haben alle Macht von mir, und ich kann sie ihnen wieder<br />

nehmen. Kirchenvater, Der Pharao hat Augustinus, gerufen, dass Staatsreligion, er mich besiegen Menschenrechte kann. Ich will ihm<br />

aber zeigen, dass ich der HERR bin." Moses fragte: "Was sollen wir tun?"<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


2b) Textvorlage “Der Auszug aus Ägypten” aus der Patmos-Bibel<br />

und Gott antwortete: "Ihr sollt auf meine Kraft vertrauen."<br />

Da tauchten aber schon die ersten Wagen der Ägypter in der Feme auf, und<br />

die Israeliten riefen: "Moses, warum hast du uns aus Ägypten herausgeführt?<br />

Jetzt kommen sie uns nach und stechen uns hier tot, und den langen<br />

fürchterlichen Weg durch die heiße, wasserlose Wüste sind wir ganz umsonst<br />

gegangen." Moses wollte sie beruhigen, doch sie riefen nur noch lauter:<br />

"Hatten wir dir nicht schon in Ägypten gesagt, du solltest uns in Frieden<br />

lassen mit deinem Gott? Es wäre besser gewesen, wir wären in Ägypten<br />

geblieben. Wenn auch die Arbeit in den Steinbrüchen hart war, w *ir hätten<br />

vielleicht doch ein wenig länger leben können. " Moses zeigte auf die Wolke,<br />

in der Gott verborgen war, aber die Leute starrten nur auf die Ägypter, die<br />

immer näher kamen, und sie jammerten und schrien. "Jetzt ist es mit uns<br />

zu Ende." Moses aber rief: "Fürchtet euch nicht. Gleich wird der HERR,<br />

der Ich-bin-da, euch zeigen, dass er mit euch ist."<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


2c) Textvorlage “Der Auszug aus Ägypten” aus der Patmos-Bibel<br />

Eine Straße führt mitten durch das Meer<br />

In höchster Not schrie Moses zum HERRN: "Was soll ich tun? Die Ägypter<br />

sind schon heran. " Gott sprach zu ihm: "Siehst du das Meer da in der Nähe?<br />

Geh ans Ufer und halte deinen Stock über das Wasser. Dann werden sich die<br />

Wellen teilen, und ihr könnt trockenen Fußes ans andere Ufer gehen. " Moses<br />

hob den Stock, und schon fuhr ein starker Wind daher und trocknete den Weg<br />

zwischen den hohen Wellen. Die Israeliten gingen ruhig ans andere Ufer.<br />

Da fuhren die Wagen der Ägypter das Ufer hinunter in das Meer. Als sie in der<br />

Mitte waren, ließ Gott die Räder von ihren Wagen fallen. Da blieben die Ägypter<br />

stecken, und alles Fluchen half nichts. Da rief Gott dem Moses zu: "Wenn der<br />

letzte Israelit am anderen Ufer angekommen ist, strecke deine Hand über das<br />

Meer aus. Dann werden die Wellen über den Ägyptern zusammenschlagen, und<br />

keiner von ihnen soll gerettet werden."<br />

Moses streckte seine Hand aus, und die Wellen stürzten auf die Ägypter herab.<br />

Die schrien: "Wir wollen eilends fliehen. Gott ist mit den Israeliten." Doch zum<br />

Fliehen war es schon zu spät. Sie schwammen um ihr Leben, aber keiner erreichte<br />

mehr das Ufer. Als die Israeliten das sahen, sprachen sie: "Unser Gott ist groß.<br />

Wieder hat er uns geholfen, und wir wollen fortan alles glauben, was er sagt."<br />

Zu Moses sagten sie: "Wir haben gesehen, dass Gott mit dir ist. Deshalb wollen<br />

wir dir folgen, wohin du uns führen willst."<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


3) Lückentext “Aus der Geschichte des jüdischen Volkes”<br />

Aus der Geschichte des jüdischen Volkes<br />

___________________ führte die Israeliten (_________________________)<br />

aus ________________ durch das ___________________ in das gelobte Land<br />

Israel.<br />

In Jerusalem bauten sie einen Tempel zu Ehren Gottes.<br />

Aber auch dort wurden sie immer wieder bekämpft und schließlich vertrieben<br />

.<br />

Erst viel später kamen sie allmählich wieder <strong>zur</strong>ück.<br />

Im Jahre 1948 wurde der Staat _______________ gegründet.<br />

Auch heute noch kehren Juden von überall her dorthin <strong>zur</strong>ück.<br />

Moses führt sein Volk durch das Rote Meer.<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


4a) Alte Ansichten und Pläne von Hohenems<br />

Hohenems, um 1610 (Ausschnitt, Emser Chronik), Blick nach Osten Die zum Kirchenplatz parallel<br />

verlaufende Straße nach links war die Domprobstengasse, benannt nach dem Bruder des Grafen<br />

Kaspar, Marcus Sitticus, der Erzbischof von Salzburg war. In ihr durften die Juden keine Häuser<br />

bauen. Graf Kaspar gab ihnen das Gebiet links von der Domprobstengasse, dem Emsbach zu. Dort<br />

entstand das jüdische Viertel.<br />

Hohenems, um 1774 (Ausschnitt, Tänzer), Blick nach Westen Die Christengasse war die ehemalige<br />

Domprobstengasse. Die Judengasse verlief durch das Gebiet, das Graf Kaspar den Juden zugewiesen<br />

hatte. Zentrum des jüdischen Viertels war die Synagoge (1) und das Rabbinerhaus (3).<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


4b) Alte Ansichten und Pläne von Hohenems<br />

Hohenems, 1991 (Ausschnitt, Hohenemser Straßen), Blick nach Westen Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

wurde die frühere Judengasse in Schweizer Straße umbenannt, die ehemalige Christengasse heißt<br />

heute Marktstraße.<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


5) Lückentext “Die Anfänge der jüdischen Gemeinde von Hohenems”<br />

Die Anfänge der jüdischen Gemeinde von Hohenems<br />

Vor mehr als 300 Jahren kamen die ________________ nach<br />

__________________. Sie waren gute Händler, und so erlaubte ihnen<br />

_________________________, sich in Hohenems niederzulassen.<br />

Sie wohnten in der _________________________, die heute Schweizer Straße<br />

heißt.<br />

Durch die Juden erlebte die Gemeinde ein Aufblühen von Handel und Gewerbe.<br />

Graf Kaspar von Hohenems, 1617 (Stich von Lucas Kilian)<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


6) Beispiel für ein von Schülern gesetztes und gedrucktes Blatt<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


7a) Historische Ansichten von Häusern des ehemaligen jüdischen Viertels<br />

Villa Heimann-Rosenthal, Schweizer Straße, heute: Jüdisches Museum Hohenerm, 1985<br />

1. Wie hat sich das Gebäude seit 1985 verändert?<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

2. Überlegt, was das Haus Euch über seine ehemaligen Bewohner erzählt!<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

3. Woran erkennt man, dass das Gebäude kein Privathaus mehr ist: also nicht nur von einer<br />

Familie bewohnt, sondern von vielen Menschen benutzt wird?<br />

_________________________________________________________________________<br />

_________________________________________________________________________<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


7b) Historische Ansichten von Häusern des ehemaligen jüdischen Viertels<br />

Jüdisches Armenhaus, Jakob-Hannibal-Straße, heute in Privatbesitz, um 1925<br />

1. Was erzählt Euch die Umgebung des ehemaligen Armenhauses über seine früheren<br />

Bewohner?<br />

________________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________________<br />

2. Lässt sich von außen etwas über die Zimmer dieser Häuser aussagen? (Raumhöhe, Fenster,<br />

Türen, ...)<br />

________________________________________________________________________________<br />

________________________________________________________________________________<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


7c) Historische Ansichten von Häusern des ehemaligen jüdischen Viertels<br />

Synagoge, Schweizer Straße, heute: Feuerwehrhaus, um 1925<br />

1. Wie wurde das Gebäude beim Umbau verändert? Welchen Zweck hat zum Beispiel die<br />

Veränderung der Vorderseite des Gebäudes?<br />

_______________________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________________<br />

2. Was ist vom alten Synagogengebäude noch geblieben?<br />

_______________________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________________<br />

3. Vergleicht die Inschrift der Tafel im Inneren des Gebäudes, beim linken Seiteneingang, mit<br />

der auf der 1991 angebrachten Gedenktafel außen!<br />

_______________________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________________<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


7d) Historische Ansichten von Häusern des ehemaligen jüdischen Viertels<br />

Jüdische Schule, Schulgasse, heute von Gastarbeitern aus der Türkei bewohnt, um 1900<br />

1. Beurteilt den äußeren Erhaltungszustand des Gebäudes!<br />

_______________________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________________<br />

2. Das Gebäude gehört heute der Stadt Hohenems. Welche Möglichkeiten gäbe es, dieses<br />

Gebäude zu nutzen?<br />

_______________________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________________<br />

3. Das kleine Gebäude links neben der Schule diente der jüdischen Gemeinde als Mikwe.<br />

Lasst Euch erklären, was eine Mikwe ist!<br />

_______________________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________________<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


7e) Historische Ansichten von Häusern des ehemaligen jüdischen Viertels<br />

Jüdischer Friedhof, Ortsteil Schwefel, heute noch als Friedhof genutzt, um 1970<br />

1. Sucht die Gräber der Familie Singer! Lasst Euch erklären, wer Piroschka Singer war!<br />

_______________________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________________<br />

2. Sucht Grabsteine mit hebräischen Inschriften! Diese Schrift wird von rechts nach<br />

links geschrieben.<br />

_______________________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________________<br />

3. Durch welche Vorrichtungen werden manche Grabsteine vor dem Zerfall bewahrt?<br />

Was bedeutet es, wenn manche Grabsteine auf diese Art geschützt werden?<br />

_______________________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________________<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


8) Lückentext “Die Jüdische Gemeinde Hohenems”<br />

Die Jüdische Gemeinde Hohenems<br />

Die Juden bildeten eine eigene Gemeinde. Sie hatten ein Gotteshaus,<br />

_________________________, _______________ und ______________.<br />

Das jüdische Gotteshaus wird ____________________ genannt.<br />

Der Priester der Juden ist der ______________________.<br />

Den ___________________ errichteten sie im Schwefel an der Straße nach<br />

Götzis.<br />

Er wurde mehrmals vergrößert und ist heute noch gut erhalten.<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


9a) Menschen des jüdischen Hohenems<br />

Josef Rosenthal (1805-1862), Fabrikant<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

Rosenthalstraße in Hohenems, 1990<br />

Aron Tänzer (1871-1937)<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

Aron Tänzer, Rabbiner und Historiker, 1917<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


9b) Menschen des jüdischen Hohenems<br />

Salomon Sulzer (1804-1890), Kantor<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

Gedenktafel zu Salomon Sulzer, 1990<br />

Mina Weil (1814-1900), Hausiererin<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

Grabstein von Mina Weil auf dem<br />

Jiidischen Friedhof Hohenems, 1990<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


10) Kreuzworträtsel<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


11a) Herr Meermann sucht seinen Freund Hans Elkan<br />

info<br />

Hans Elkan wurde in Hohenems geboren. Dort besuchte er auch die jüdische Volksschule.<br />

Sein Vater war der letzte Kultusvorsteher der Juden in Hohenems. Ein Kultusvorsteher<br />

ist eine Art Bürgermeister der jüdischen Gemeinde. Hans besuchte auch die Universität<br />

und wurde Lehrer. 1938 marschierten deutsche Soldaten in Österreich ein, und Adolf<br />

Hitler, der Führer der nationalsozialistischen Partei, kam an die Macht. Die<br />

Nationalsozialisten sagten, dass alle Juden schlecht seien und verfolgt werden müssten.<br />

1940 musste Hans Hohenems verlassen und nach Wien umziehen. Dort durfte er nicht<br />

mehr als Lehrer, sondern musste als Schlosser arbeiten. 1943 wurde er mit seinen Eltern<br />

und vielen anderen Juden in ein Lager gebracht und ermordet.<br />

Postkarte von Alois Meermann an das Bürgermeisteramt in Hohenems, 1949<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


11b) Herr Meermann sucht seinen Freund Hans Elkan<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

_____________________<br />

__________________________________________________<br />

Postkarte Alois Meermanns an das Bürgermeisteramt in Hohenems, 1949<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

__________________________________________________<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


12) Lückentext “Das Ende der Jüdischen Gemeinde Hohenems”<br />

Das Ende der Jüdischen Gemeinde in Hohenems<br />

Im 20. Jahrhundert lebten nur noch wenige Juden in Hohenems. So mussten<br />

mit der Zeit das Armenhaus und die ___________________________ geschlossen<br />

werden.<br />

Die _______________________________________________ verfolgten die<br />

Juden. Sie glaubten, dass die Juden fremd und daher schlecht seien.<br />

Einige Hohenemser Juden konnten in die ________________ oder nach<br />

_______________ flüchten. Viele Juden kamen nicht mehr fort und wurden in<br />

ermordet.<br />

Aus der Synagoge wurde nach dem Krieg _____________________________.<br />

Der _________________________ blieb erhalten und steht unter Denkmalschutz.<br />

Viele Juden gingen in den Nahen Osten und gründeten dort den Staat _____________.<br />

Davidstern (Symbol des Staates Israel)<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


13a) Menschen aus anderen Ländern ziehen nach Vorarlberg<br />

info<br />

In Vorarlberg siedelten sich immer wieder Menschen in der Hoffnung an, hier Arbeit<br />

zu finden. So kamen im 19. Jahrhundert die Trentiner und im 20. Jahrhundert die<br />

Jugoslawen und Türken nach Vorarlberg. Die Südtiroler kamen während des Zweiten<br />

Weltkriegs. Hitler hatte sie aufgefordert, ihr Land zu verlassen und sich im "Deutschen<br />

Reich" niederzulassen.<br />

Sucht nach einer Landkarte, die Vorarlberg und die Länder zeigt, aus denen Menschen<br />

nach Vorarlberg gekommen sind! Lasst Euch erklären, warum diese Menschen ihre<br />

Heimat verlassen haben!<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


13b) Menschen aus anderen Ländern ziehen nach Vorarlberg<br />

Familiennamen erzählen uns, woher ihre Träger stammen<br />

Vorarlberger Familiennamen: _________________________________________<br />

_______________________________________________________________<br />

Italienische (Trentiner) Familiennamen: ______________________________<br />

_______________________________________________________________<br />

Südtiroler Familiennamen: _________________________________________<br />

_______________________________________________________________<br />

Familiennamen aus anderen Bundesländern: ____________________________<br />

_______________________________________________________________<br />

Jugoslawische Familiennamen: _____________________________________<br />

_______________________________________________________________<br />

Türkische Familiennamen: _________________________________________<br />

Straßen- und Siedlungsnamen erinnern uns an ihre<br />

Bewohner<br />

_______________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


14a) Verschiedene Völker - verschiedene Feste<br />

Fest Jahreszeit Feier Historisches Ereigniss<br />

Christentum<br />

Judentum Chanukka Winter ein achttägiges Fest Rückeroberung und<br />

- täglich wird ein Wiedereinweihung des<br />

Licht mehr ange- Tempels<br />

zündet, bis acht<br />

Lichter brennen<br />

Islam<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


14b) Verschiedene Völker - verschiedene Feste<br />

Fest Jahreszeit Feier Historisches Ereigniss<br />

Christentum<br />

Judentum Pesach Frühling ein achttägiges Fest Auszug aus Ägypten<br />

- die Familie feiert<br />

dieses Fest mit<br />

einem gemeinsamen<br />

Mahl am Vorabend<br />

Islam<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


15) Christentum - Islam - Judentum im Vergleich<br />

Gotteshaus<br />

Vorsteher<br />

Heiliges Buch<br />

Lebensregeln<br />

Bezeichung für<br />

den einen Gott<br />

eine wichtige<br />

Geschichte<br />

ein wichtiges Fest<br />

© Jüdisches Museum Hohenems


Bibliografie<br />

BILGERI, Richard: Jüdische Persönlichkeiten von Hohenems, Hausarbeit Feldkirch 1988<br />

BSCHADEN, Ingrid: Die Juden von Hohenems, Hausarbeit Hohenems 1979<br />

HOHENEMS, BcL 1: Geschichte, hsg. von der Marktgemeinde Hohenems, Hohenems 1975<br />

PETER, Norbert: Hohenems. Alte Bilder einer jungen Stadt, Hohenems 19 8 8<br />

PETER, Norbert: Zeittafel <strong>zur</strong> Geschichte von Hohenems, in: Hohenems 1333-1983.<br />

Gedenkschrift <strong>zur</strong> Stadterhebungsfeier, hsg. vom Amt der Stadt Hohenems,<br />

Hohenems 1983, S. 25-53<br />

SAYLER, Wilhelmine (Hrsg.): Bausteine <strong>zur</strong> interkulturellen Erziehung. Spiele und<br />

Übungen für bi- und multikulturelle Kindergruppen, Saarbrücken 1987<br />

STIEGNITZ, Peter: Judentum, Wien 1988<br />

TÄNZER, Aron: Die Geschichte der Juden in Hohenems, Bregenz 1982<br />

ULICH, Michaela, Oberhuemer, Pamela und Almut Reidelhuber: Der Fuchs geht um... auch anderswo.<br />

Ein multikulturelles Spiel- und Arbeitsbuch, Weinheim 1991

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