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Lernbereich III / Konstruktionstechnik - Berufliche Bildung in Hessen

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Schwerpunkt: Konstruktion Seite 105<br />

Stundentafel:<br />

Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Schwerpunkt<br />

Konstruktion<br />

<strong>Lernbereich</strong> <strong>III</strong><br />

Fach Schwerpunkt<br />

Allgeme<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>enbau<br />

Automatisierungstechnik 160 Stunden<br />

Fertigungstechnik/ Qualitätssicherung<br />

200 Stunden<br />

<strong>Konstruktionstechnik</strong> 320 Stunden<br />

Produktionsorganisation 120 Stunden<br />

Projektarbeit 200 Stunden


Seite 106 Fachschulrahmenplan Fachrichtung Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Zweijährige Fachschule<br />

Fachrichtung: Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Schwerpunkt: Konstruktion<br />

<strong>Lernbereich</strong> <strong>III</strong><br />

Fach: Automatisierungstechnik (160 Stunden)<br />

Übersicht der Lernfelder:<br />

I. Steuerungs- und Regelungsprozesse<br />

II. Automatisierte Produktion<br />

Vorbemerkungen:<br />

• Im Fach Automatisierungstechnik besteht die Gefahr, durch e<strong>in</strong>e additive Aufzählung neuer<br />

Techniken und neuer Geräte den gegenwärtigen Stand der Technik festzuschreiben (z.B.: speicherprogrammierbare<br />

Steuerungen, PC-kompatible Steuerungen). Damit unterliegt ihre Aussagefähigkeit<br />

aufgrund der raschen technischen Entwicklung e<strong>in</strong>er sehr engen, zeitlichen Begrenzung.<br />

• Der Rahmenplan des Faches Automatisierungstechnik beruht auf abstrakten, allgeme<strong>in</strong>gültigen<br />

Automatisierungshandlungen ( z.B.: Orientierung prüfen) und soll so - neben der Technikorientierung<br />

- auch die Arbeitsorientierung, die Gesellschaftsorientierung und die <strong>Bildung</strong>sorientierung<br />

stärker berücksichtigen und damit vom technischen Fortschritt unabhängiger se<strong>in</strong>. Die ganzheitliche<br />

Betrachtungsweise des Automatisierungsvorganges ist das erkenntnisleitende Interesse des<br />

Lehrens und Lernens (z.B.: Orientierung prüfen mit unterschiedlichen Sensoren <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

des E<strong>in</strong>satzes).<br />

• Ausgehend von den Kenntnissen der beruflichen Erstausbildung und der e<strong>in</strong>schlägigen Berufserfahrung<br />

können <strong>in</strong> der Anfangsphase des Unterrichts typische Handhabungsfunktionen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren<br />

Projekten realisiert werden (z.B.: Aufteilung e<strong>in</strong>es Werkstückstroms, Bereitstellung von<br />

Werkstücken aus e<strong>in</strong>em Stapelmagaz<strong>in</strong>). Diese Projekte dienen der Wiederholung der Vorkenntnisse<br />

und s<strong>in</strong>d Grundlage für komplexe fächerübergreifende (Konstruktion, Fertigungstechnik,<br />

Arbeitsvorbereitung) Automatisierungsaufgaben (z.B.: Automatisierte Beschickung e<strong>in</strong>er<br />

Bearbeitungsstation).


Schwerpunkt: Konstruktion Seite 107<br />

Zweijährige Fachschule<br />

Fachrichtung: Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Schwerpunkt: Konstruktion<br />

<strong>Lernbereich</strong> <strong>III</strong><br />

Fach: Automatisierungstechnik (160 Stunden)<br />

Lernfeld I: Steuerungs- und Regelungsprozesse<br />

Ziele:<br />

• Steuerungs- und Regelungstechnische Aufgaben unter technischen, wirtschaftlichen, ökologischen<br />

und gesellschaftlichen Gesichtspunkten erfassen, beurteilen und beschreiben.<br />

• Steuerungen und Regelungen mit unterschiedlichen Technologien unter Beachtung der Arbeitssicherheit,<br />

der Qualität, der Energie- und Umweltprobleme entwickeln.<br />

• Steuerungen und Regelungen <strong>in</strong>dustriegerecht, unter E<strong>in</strong>beziehung aktueller Technik ausführen,<br />

überwachen, <strong>in</strong>standhalten und dokumentieren.<br />

Inhalte:<br />

Grundlegene Funktionen wie<br />

• Speichern (geordnetes Speichern, teilgeordnetes Speichern)<br />

• Menge verändern (Abteilen, Zuteilen, Verzweigen, Zusammenführen, Sortieren)<br />

• Bewegen (Schwenken, Orientieren, Positionieren, Fügen, Ordnen, Führen, Weitergeben)<br />

• Sichern (Spannen, Entspannen)<br />

• Kontrollieren (Prüfen auf Anwesenheit, Form, Identität, Größe, Farbe, Gewicht, Position,<br />

Orientierung, Messen Physikalischer Größen)<br />

• Regeln (Regeln von physikalischen Größen)<br />

• Mit Hilfe von technischen Systemen automatisieren.


Seite 108 Fachschulrahmenplan Fachrichtung Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Didaktische und methodische H<strong>in</strong>weise:<br />

• Die Realisierung der Funktionen erfolgt mit unterschiedlichen Technologien für Sensorik, Aktorik<br />

und Prozessorik.<br />

• Dies kann geschehen z.B. mit pneumatischen, hydraulischen, elektrischen oder elektronischen<br />

Komponenten.<br />

• Die Realisierung soll <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit exemplarisch ausgewählten Systemen wie z.B. verfahrenstechnischen<br />

Anlagen, Werkzeugmagaz<strong>in</strong>en, Teilemagaz<strong>in</strong>en, Sortiere<strong>in</strong>richtungen, Zuteile<strong>in</strong>richtungen,<br />

Industrierobotern, Transporte<strong>in</strong>richtungen, Meße<strong>in</strong>richtungen, numerisch gesteuerten<br />

Masch<strong>in</strong>en etc. geschehen.<br />

• In die Planung und Dokumentation s<strong>in</strong>d aktuelle rechnerunterstützte Werkzeuge e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

• Ausgehend von e<strong>in</strong>er Automatisierungsaufgabe soll der Unterricht problemorientiert organisiert<br />

werden.<br />

• Übergreifendes Ziel muß es se<strong>in</strong>, aufgrund e<strong>in</strong>es Produktes die Arbeit im Unterricht projektbezogen<br />

zu gestalten.<br />

• Unterrichtsschwerpunkt <strong>in</strong> der Automatisierungstechnik ist immer das systematische Lösen automatisierungstechnischer<br />

Aufgaben und nicht die Betrachtung der Gerätetechnik.<br />

• Die Forderung e<strong>in</strong>es handlungsorientierten didaktisch methodischen Ansatzes bed<strong>in</strong>gt Laborunterricht<br />

mit kle<strong>in</strong>en Lerngruppen.


Schwerpunkt: Konstruktion Seite 109<br />

Zweijährige Fachschule<br />

Fachrichtung: Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Schwerpunkt: Konstruktion<br />

<strong>Lernbereich</strong> <strong>III</strong><br />

Fach: Automatisierungstechnik (160 Stunden)<br />

Lernfeld II: Automatisierte Produktion<br />

Ziele:<br />

• Die automatisierte Produktion unter technischen, wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen<br />

Gesichtspunkten erfassen, beurteilen und beschreiben.<br />

• Automatisierte Systeme mit unterschiedlichen Technologien unter Beachtung der Qualität, der<br />

Arbeitssicherheit, der Energie- und Umweltprobleme entwickeln.<br />

• Automatisierungsprobleme <strong>in</strong>dustriegerecht, unter E<strong>in</strong>beziehung aktueller Technik ausführen,<br />

überwachen, <strong>in</strong>standhalten und dokumentieren.<br />

Inhalte:<br />

• Technische Systeme l<strong>in</strong>ear, nichtl<strong>in</strong>ear oder hierarchich verknüpfen<br />

• Informationen verarbeiten und verwalten (Informationen erstellen, formatieren, verzweigen,<br />

zusammenführen und speichern)<br />

• Leiten von technischen Anlagen und überwachen von Produktionsabläufen<br />

Didaktische und methodische H<strong>in</strong>weise:<br />

• Die Verknüpfung der Systeme soll <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit exemplarisch ausgewählten Systemen wie<br />

SPS, CAQ, CNC, CAD, Industrieroboter, Handhabungssystemen etc. erfolgen.<br />

• Dabei s<strong>in</strong>d die Schnittstellengestaltung, die Rechnervernetzung und Datenbanken e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

• Die Verknüpfung geschieht im H<strong>in</strong>blick auf die automatisierte Produktion, flexible Fertigungssysteme,<br />

Prozessleitsysteme, Montagesysteme, Handhabungs- und Transportsysteme.<br />

• Ausgehend von den gelösten Automatisierungsaufgaben des vorhergehenden Themenfeldes<br />

sollen diese zu komplexen Systemen verknüpft werden.<br />

• Die Umsetzung dieser Aufgabenstellung kann <strong>in</strong> Abhängigkeit der Aufgabenstellung <strong>in</strong> Form<br />

von Projekten und Simulationen erfolgen.<br />

• Wenn möglich sollten Projekte gewählt werden, die e<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit mit den regionalen<br />

Betrieben erlauben.


Seite 110 Fachschulrahmenplan Fachrichtung Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Zweijährige Fachschule<br />

Fachrichtung: Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Schwerpunkt: Konstruktion<br />

<strong>Lernbereich</strong> <strong>III</strong><br />

Fach: Fertigungstechnik/ Qualitätssicherung (200 Stunden)<br />

Übersicht der Lernfelder:<br />

I. E<strong>in</strong>zel- und Kle<strong>in</strong>serienfertigung<br />

II. Serienfertigung<br />

<strong>III</strong>. Massenfertigung<br />

IV. Qualitätssicherung<br />

Vorbemerkungen:<br />

• Das Fach Fertigungstechnik/Qualitätssicherung soll die angehende Techniker<strong>in</strong>/den angehenden<br />

Techniker des Schwerpunktes Konstruktion <strong>in</strong> die Lage versetzen, relevante Fertigungsverfahren<br />

und Systeme der Qualitätssicherung im H<strong>in</strong>blick auf qualitative, ökonomische und ökologische<br />

Ziele zu beurteilen und e<strong>in</strong>zusetzen. Zur Bee<strong>in</strong>flußung der Produktkosten ist für den Konstrukteur<br />

produktionspezifisches Sachwissen von großer Bedeutung.<br />

• E<strong>in</strong> enger Bezug zur Praxis und die Orientierung am aktuellen Stand der Technik s<strong>in</strong>d dazu unerläßlich.<br />

Die enge Verknüpfung zwischen:<br />

- der Form e<strong>in</strong>es Produktes,<br />

- der geforderten Qualität,<br />

- dem vorgesehen Werkstoff und<br />

- der Technologie zu se<strong>in</strong>er Herstellung<br />

fordert e<strong>in</strong>e enge, fachübergreifende Zusammenarbeit zwischen Werkstofftechnik, Konstruktion,<br />

Automatsierungstechnik, Produktionsorganisation und Fertigungtechnik/Qualitätssicherung.<br />

• Die fachsystematische Behandlung der Fertigungsverfahren führt wegen der Vielzahl der Verfahren<br />

und ihrer Besonderheiten zu e<strong>in</strong>em unauflösbaren Lehrstoff-Zeit-Problem. Für den Rahmenplan<br />

im Fach FT/QS wird deshalb e<strong>in</strong> exemplarischer Ansatz zugrundegelegt, der sich auf<br />

die Sicht e<strong>in</strong>es potentiellen Anwenders bezieht und das Produkt <strong>in</strong> den Mittelpunkt der Betrachtung<br />

stellt.<br />

• Die Fachkonferenz hat darauf zu achten, daß <strong>in</strong> den Lernfeldern I bis <strong>III</strong> die Verfahrensgruppen<br />

Urformen, Umformen, Trennen und Fügen angemessen berücksichtigt werden.<br />

• Zur Verbesserung des Praxisbezuges werden z.B. Betriebserkundungen, Messebesuche und die<br />

Zusammenarbeit mit Betrieben empfohlen. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten sollten die Schulen<br />

Tutorien zur Kompensation von unterschiedlichem Vorwissen anbieten.<br />

• Gleichgewichtigkeit <strong>in</strong> <strong>in</strong>haltlicher und zeitlicher H<strong>in</strong>sicht zwischen Fertigungstechnik und Qualitätssicherung<br />

ist anzustreben.<br />

• Es ist den Studierenden zu verdeutlichen, daß die Qualitätssicherung ke<strong>in</strong> eigenständiges Fach<br />

darstellt, sondern durchgängiges Pr<strong>in</strong>zip bei der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung e<strong>in</strong>es<br />

Produktes oder e<strong>in</strong>er Dienstleistung ist. In allen betroffenen Fächern s<strong>in</strong>d die für diese Funktionsbereiche<br />

notwendigen Elemente e<strong>in</strong>es Qualtitätssicherungssystems angemessen zu berücksichtigen<br />

und dafür ausgewählte QS-Methoden anzuwenden.


Schwerpunkt: Konstruktion Seite 111<br />

Zweijährige Fachschule<br />

Fachrichtung: Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Schwerpunkt: Konstruktion<br />

<strong>Lernbereich</strong> <strong>III</strong><br />

Fach: Fertigungstechnik/ Qualitätssicherung (200 Stunden)<br />

Lernfeld II: E<strong>in</strong>zel- und Kle<strong>in</strong>serienfertigung<br />

Ziel:<br />

• Planen, Realisieren, Prüfen und Optimieren der Fertigung von typischen Werkstücken der E<strong>in</strong>zel-<br />

und Kle<strong>in</strong>serienfertigung.<br />

Inhalte:<br />

• Auswahl geeigneter Masch<strong>in</strong>en und Fertigungsverfahren unter wirtschaftlichen, technologischen<br />

und ökologischen Gesichtspunkten<br />

• Erstellen des Operationsplans, Festlegen wichtiger Parameter<br />

• Durchführen und Korrigieren der Fertigung<br />

• Planung und Durchführung der Werkstückprüfung unter Berücksichtigung geeigneter QS-<br />

Verfahren<br />

Didaktische und methodische H<strong>in</strong>weise:<br />

• Bei der praxisbezogenen Aufgabenstellung bietet es sich an, vorwiegend prismatische Werkstücke<br />

vorzusehen. Ausgehend von der technischen Zeichnung sollen verschiedene Fertigungsverfahren<br />

unter den erwähnten Gesichtspunkten ausgewählt werden. Für das entsprechende<br />

Verfahren ist e<strong>in</strong> Arbeitsplan zu erstellen, Parameter für die Fertigung müssen besprochen werden.<br />

• Auf der Basis der meßtechnischen Grundbegriffe (systematische und zufällige Meßabweichungen,<br />

Meßunsicherheit) s<strong>in</strong>d hier anhand prozeßorientierter Aufgaben Prüfverfahren auszuwählen<br />

und praktisch anzuwenden, wie z.B. 2-D- und 3-D-Meßverfahren, optische, elektronische,<br />

pneumatische, optoelektronische Meßverfahren <strong>in</strong>cl. Oberflächen-Meßverfahren, Wegmeßsysteme<br />

und Verfahren der Form- und Lage-Prüfung; Meßdatenverarbeitung mit PC.<br />

• Es ist davon auszugehen, daß die Studierenden von Ausbildung und Beruf her umfangreiche<br />

Kenntnisse mitbr<strong>in</strong>gen. Vorhandene Defizite sollten von den Studierenden unter Zuhilfenahme<br />

geeigneter Medien selbst erarbeitet werden können.<br />

• Für den Bereich der Urformtechnik werden Betriebserkundungen <strong>in</strong> geeigneten Betrieben empfohlen.<br />

• Dieses Themenfeld eigenet sich im Rahmen der Projektarbeit gut für e<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Fach Konstruktion.


Seite 112 Fachschulrahmenplan Fachrichtung Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Zweijährige Fachschule<br />

Fachrichtung: Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Schwerpunkt: Konstruktion<br />

<strong>Lernbereich</strong> <strong>III</strong><br />

Fach: Fertigungstechnik/ Qualitätssicherung (200 Stunden)<br />

Lernfeld II: Serienfertigung<br />

Ziel:<br />

• Anforderungen an Systeme zur Serienfertigung von Teilefamilien zusammenstellen und Merkmale<br />

bewerten.<br />

Inhalte:<br />

• Auswahl geeigneter Fertigungssysteme (Automatisierungsgrad, Produktivität, Flexibilität) unter<br />

werkstofftechnischen, technologischen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten<br />

• Festlegen und Berechnen fertigungsrelevanter Parameter<br />

• Werkzeugverwaltung, Werkzeugbereitstellung, NC-Programmierung, Vorstellen unterschiedlicher<br />

Programmierverfahren, rechner<strong>in</strong>tegrierte Fertigung (CIM)<br />

• Organisation e<strong>in</strong>es geeigneten Qualitässicherungssystems für die gegebene Teilefamilie<br />

• Planen und Durchführen von Prüfaufgaben<br />

Didaktische und methodische H<strong>in</strong>weise:<br />

• Es empfiehlt sich, <strong>in</strong> den Mittelpunkt der Betrachtung die spanende Bearbeitung rotationssymmetrischer<br />

Werkstücke zu stellen. Es s<strong>in</strong>d technische und organisatorische Lösungen im Bereich<br />

Werkzeugversorgung, Materialzuführung, Werkstückhandhabung, Spannmittelvorbereitung<br />

und Späneentsorgung zu erarbeiten.<br />

• Es bietet sich hier e<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit mit der Automatisierungstechnik und der Produktionsorganisation<br />

an.<br />

• Unterschiedliche technische und organisatorische Lösungen der NC-Programmierung (manuell,<br />

masch<strong>in</strong>ell, APT-Systeme) sollten thematisiert werden.<br />

• In der Serienfertigung von Teilefamilien kommt der Organisation von geeigneten Qualitätssicherungssystemen<br />

e<strong>in</strong>e zentrale Bedeutung zu. Diese Bedeutung ist durch die Qualitätsplanung,<br />

Qualitätslenkung und Qualitätsprüfung sowie Spezifikation der Produktqualität und der<br />

Qualitässtandards (DIN 55350, DIN ISO 9000 bis 9004 und z.B. FORD Q 101) zu begründen.<br />

Fehler, Fehlerkosten und Fehlervermeidung (FMEA) e<strong>in</strong>erseits und rechtliche Aspekte (Produkthaftung)<br />

andererseits s<strong>in</strong>d im Zusammenhang mit dem betrachteten Fertigungsprozeß aufzuzeigen.<br />

• Qualitätssicherungssysteme s<strong>in</strong>d anhand typischer Beispiele darzustellen und zu bewerten; ausgehend<br />

vom Qualitätsregelkreis s<strong>in</strong>d Aufgaben der Qualitätstechnik und -prüfung zu entwickeln<br />

(z.B. Prüfarten, Prüfplan, Darstellung von Prüfergebnissen, Q-Regelkarten).<br />

• Besuche von Unternehmen mit ausgeprägten QS-Systemen und Fachmessen s<strong>in</strong>d möglichst<br />

wahrzunehmen, Systeme der Betriebsdatenerfassung (BDE) und Masch<strong>in</strong>endatenerfassung<br />

(MDE) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die Betrachtung e<strong>in</strong>zubeziehen


Schwerpunkt: Konstruktion Seite 113<br />

Zweijährige Fachschule<br />

Fachrichtung: Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Schwerpunkt: Konstruktion<br />

<strong>Lernbereich</strong> <strong>III</strong><br />

Fach: Fertigungstechnik/ Qualitätssicherung (200 Stunden)<br />

Lernfeld <strong>III</strong>: Massenfertigung<br />

Ziel:<br />

• Merkmale und Bed<strong>in</strong>gungen der Massenfertigung anhand ausgewählter Produkte analysieren<br />

und Strategien zur Prozeßbeherrschung anwenden.<br />

Inhalte:<br />

• Aufbau und Merkmale der Masch<strong>in</strong>en und Anlagen für die Massenfertigung (Automaten, Transferstraßen)<br />

• Logistik (Materialfluß, Informationsfluß, Verknüpfung)<br />

• Optimierung fertigungsrelevanter Parameter, Optimierungsziele<br />

• Wartungs- und Instandhaltungsstrategien, Diagnosesysteme<br />

• Anwendung der CAQ-Elemente auf Aufgabenstellungen aus der Entwicklung, Fertigung und<br />

dem Vertrieb<br />

• automatisierte Verfahren der Prüfdatenermittlung<br />

• Qualitätsregelkreis<br />

Didaktische und methodische H<strong>in</strong>weise:<br />

• Verfahren des Urformens und Umformens dom<strong>in</strong>ieren <strong>in</strong> der Massenfertigung. Daher sollten<br />

Schwerpunkte auf Gießverfahren, Tiefziehen und Fließpressen gelegt werden.<br />

• Unbed<strong>in</strong>gt ist die Bearbeitung unterschiedlicher Werkstoffe mit e<strong>in</strong>zubeziehen (NE-Metalle,<br />

Kunststoffe).<br />

• Bei den Anlagen der Massenfertigung s<strong>in</strong>d die Schwerpunkte auf die Logistik (Materialfluß) und<br />

auf Wartungs- sowie Instandhaltungsstrategien e<strong>in</strong>schließlich geeigneter Diagnosesysteme zu<br />

legen.<br />

• Automatisierte Prüfdatenermittlung und rechnerunterstützte Auswertung erhalten hier e<strong>in</strong>e besondere<br />

Bedeutung, ebenso die Überwachung der Prozesse mit Hilfe geeigneter Parameter und<br />

Verfahren.<br />

• E<strong>in</strong> Vergleich der Fertigung von Produkten mit gegebener Geometrie <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zel-, Serien- und<br />

Massenfertigung bietet sich als e<strong>in</strong>e zusätzliche methodische Variante an.


Seite 114 Fachschulrahmenplan Fachrichtung Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Zweijährige Fachschule<br />

Fachrichtung: Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Schwerpunkt: Konstruktion<br />

<strong>Lernbereich</strong> <strong>III</strong><br />

Fach: Fertigungstechnik/ Qualitätssicherung (200 Stunden)<br />

Lernfeld IV: Qualitätssicherung<br />

Ziel:<br />

• Anwendung statistischer Methoden der Qualitätssicherung zur Auswertung und Dokumentation<br />

von Qualitätsdaten.<br />

Inhalte:<br />

• Meßprotokolle; Verteilungen (Normalverteilung), Mittelwert, Standardabweichung, Regelkarten<br />

(variable und attributive Merkmale), Fehlersammelkarten, graphische Auswertemethoden<br />

• statistische Prozeßlenkung (SPC)<br />

• Masch<strong>in</strong>en- und Prozeßfähigkeit<strong>in</strong>dizes<br />

Didaktische und methodische H<strong>in</strong>weise:<br />

• Umfassende Anwendungen der statistischen Methoden bauen auf die im <strong>Lernbereich</strong> II (Mathematik)<br />

vermittelten praxisbezogenen Inhalte auf.<br />

• Als Schwerpunkt der SPC wird die Erstellung und Interpretation unterschiedlicher Qualitätsregelkarten<br />

betrachtet, wobei e<strong>in</strong>e Anpassung an aktuelle Entwicklungen der Industrie (z.B. FORD Q<br />

101) erforderlich ist.<br />

• Es bietet sich daher an, <strong>in</strong> Laborversuchen Masch<strong>in</strong>en- und Prozeßfähigkeit zu untersuchen. Dazu<br />

kann auch geeignete SPC-Software e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

• Geeignete Projekte s<strong>in</strong>d nur geme<strong>in</strong>sam mit Fertigung, Produktionsorganisation (PPS) und Konstruktion<br />

s<strong>in</strong>nvoll zu realisieren.<br />

• Es muß den Studierenden verdeutlicht werden, daß die Qualitätssicherung ke<strong>in</strong> eigenständiges<br />

Fach darstellt, sondern durchgängiges Pr<strong>in</strong>zip bei der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung<br />

e<strong>in</strong>es Produktes oder e<strong>in</strong>er Dienstleistung ist.


Schwerpunkt: Konstruktion Seite 115<br />

Zweijährige Fachschule<br />

Fachrichtung: Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Schwerpunkt Konstruktion<br />

<strong>Lernbereich</strong> <strong>III</strong>:<br />

Fach: <strong>Konstruktionstechnik</strong> (320 Stunden)<br />

Übersicht der Lernfelder:<br />

I. Baugruppen planen, konstruieren, entwerfen und ausarbeiten<br />

Vorbemerkungen:<br />

• Die Entwicklung neuer Produkte gew<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> den Industrieunternehmen e<strong>in</strong>e zunehmend höhere<br />

Bedeutung. Dieses resultiert daher, daß die Produktlebenszeiten immer kürzer werden und somit<br />

auch <strong>in</strong> immer kürzerer Folge neue Produkte auf den Markt gebracht werden müssen. Dabei wird<br />

die Entwicklungszeit zu e<strong>in</strong>em erheblichen Wettbewerbsfaktor. Die Produktentwicklung wird immer<br />

mehr zum wichtigsten Entscheidungszentrum des Industriebetriebes, <strong>in</strong> dem wichtige Parameter<br />

für den Ablauf der Produktionsprozesse sowie die Kostensituation des Unternehmens festgelegt<br />

werden.<br />

• Wesentliche Aufgabe der Techniker<strong>in</strong>/des Technikers ist es, für begrenzte technische Probleme<br />

(Teilaufgabe, Baugruppe) mit Hilfe allgeme<strong>in</strong>er natur- und <strong>in</strong>genieurwissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

unter Berücksichtigung von stofflichen, technologischen, gesetzlichen, sowie umweltbezogenen<br />

und humanen Bed<strong>in</strong>gungen und E<strong>in</strong>schränkungen <strong>in</strong> vorgegebener Zeit Lösungsmöglichkeiten<br />

zu f<strong>in</strong>den.<br />

• Die Lösungen sollen die <strong>in</strong> der Teilaufgabe gestellten Anforderungen möglichst optimal erfüllen.<br />

Ihre gedankliche Realisierung erfordert die Fähigkeit, strukturiert und funktionsorientiert zu denken<br />

und sich gegenseitig bee<strong>in</strong>flussende Wechselwirkungen zu berücksichtigen.<br />

• Die Studierenden sollen lernen, ausgehend von kle<strong>in</strong>en Konstruktionsaufgaben schließlich komplexe<br />

Baugruppen aus dem Bereich der Masch<strong>in</strong>entechnik auszuarbeiten.


Seite 116 Fachschulrahmenplan Fachrichtung Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Zweijährige Fachschule<br />

Fachrichtung: Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Schwerpunkt: Konstruktion<br />

<strong>Lernbereich</strong> <strong>III</strong><br />

Fach: <strong>Konstruktionstechnik</strong> (320 Stunden)<br />

Lernfeld I: Baugruppen planen, konstruieren, entwerfen und ausarbeiten<br />

Ziele:<br />

• Erstellen und Bewerten technischer Entwürfe auf der Basis der Methodik zum Entwickeln<br />

technischer Systeme und Produkte unter Berücksichtigung von rechtlichen, ökonomischen,<br />

ökologischen, ergonometrischen und sozialen Bed<strong>in</strong>gungen und E<strong>in</strong>schränkungen.<br />

• Bauteile, Baugruppen und Anlagen berechnen und gestalten.<br />

Inhalte:<br />

• Analyse der Aufgabenstellung, Erstellen der Anforderungsliste<br />

• Erkennen der Funktion und Erstellen der Funktionsstruktur (lösungsneutrale Beschreibung)<br />

• Methoden der Lösungsf<strong>in</strong>dung, Lösungssuche für die Teilfunktionen<br />

• Lösungskonzepte darstellen<br />

• Technische und wirtschaftliche Bewertung, Auswahl e<strong>in</strong>er Lösung<br />

• Werkstoff-, festigkeits-, fertigungs-, umwelt-, montagegerechtes und ergonomisches Gestalten<br />

• Ausgewählte Masch<strong>in</strong>enelemente und Funktionse<strong>in</strong>heiten auf der Grundlage von Festigkeitsund<br />

Lebensdauertheorien berechnen (z.B. Verb<strong>in</strong>dungs- Übertragungs- und Triebwerkselemente)<br />

• Erstellen von Entwürfen, Beseitigung der Schwachstellen<br />

• Ausarbeiten der Zeichnungen, Stücklisten, Anleitungen, Beschreibungen und anderer<br />

notwendiger Unterlagen<br />

Didaktische und methodische H<strong>in</strong>weise:<br />

• Der methodenbezogene Konstruktionsunterricht orientiert sich nach Form und Inhalt an den Arbeitsschritten<br />

des methodischen Konstruierens. Für die Festlegung der Lern<strong>in</strong>halte s<strong>in</strong>d die beim<br />

methodischen Konzipieren, Entwerfen und Ausarbeiten technischer Produkte und Anlagen auszuübenden<br />

Tätigkeiten maßgebend. Die Vermittlung von punktuellem Faktenwissen und der Erwerb<br />

manueller Zeichenfertigkeiten treten demgegenüber <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund.<br />

• Im Interesse e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen Abgrenzung und Bezeichnung der Arbeitsschritte wird dem methodenbezogenen<br />

Konstruktionsunterricht <strong>in</strong>sbesondere die Richtliche VDI 2221/2222 Blatt 1 zugrunde<br />

gelegt.<br />

• Die methodische Vorgehensweise, d.h. e<strong>in</strong> geordnetes Vorgehen <strong>in</strong> Arbeitsschritten, e<strong>in</strong> gezieltes<br />

Suchen nach Lösungsmöglichkeiten und e<strong>in</strong>e systematische Lösungsauswahl ist vom Beg<strong>in</strong>n<br />

an Unterrichtspr<strong>in</strong>zip.<br />

• Der Rechner ist als Werkzeug für Konstruktion und Kommunikation e<strong>in</strong>zusetzen. Die Verknüpfung<br />

mit anderen Inhalten des LB <strong>III</strong> (z.B. Datenaustausch über Schnittstellen, Zeichnungsaustausch,<br />

Nutzung von Datenbanken, PPS, Kalkulationsprogramme, CNC-Fertigung, Qualitätssicherung)<br />

ist herzustellen.


Schwerpunkt: Konstruktion Seite 117<br />

• Die Schwerpunkte der Konstruktionsübungen liegen beim Konzipieren und Entwerfen. Die Tätigkeiten<br />

der Ausarbeitungsphase werden <strong>in</strong> exemplarischer Weise geübt.<br />

• Die Übungen beg<strong>in</strong>nen mit e<strong>in</strong>er ausreichend offenen Aufgabenstellung und enden mit e<strong>in</strong>er<br />

konkreten Problemlösung <strong>in</strong> Form grobmaßstäblicher Skizzen, maßstäblicher Entwürfe bzw. <strong>in</strong><br />

der Ausarbeitung fertigungsgerechter Zeichnungen und der Erstellung der Ausführungsunterlagen.<br />

Der Lösungsweg ist zu dokumentieren und das Konstruktionsergebnis technisch und wirtschaftlich<br />

zu bewerten. Dabei s<strong>in</strong>d technische Regelwerke, Veröffentlichungen, Unterlagen von<br />

Firmen und Fachverbänden u.a. zu benutzen.<br />

• Die Konstruktionsunterlagen müssen auch auf die gewachsene Bedeutung der Qualitätssicherung<br />

e<strong>in</strong>gehen. Fehlermöglichkeiten, Fehlervermeidung (FMEA) und rechtliche Aspekte<br />

(i.e. die Produkthaftung) s<strong>in</strong>d zu berücksichtigen.<br />

• Die Übungen werden bevorzugt <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen bearbeitet, um auch die Teamfähigkeit der Studierenden<br />

zu fördern. Bei der Auswahl der Projekte wirken die Studierenden mit.<br />

• Berechnungen s<strong>in</strong>d nach den jeweils gültigen technischen Regelwerken und Berechnungsvorschriften<br />

durchzuführen. Die Studierenden s<strong>in</strong>d auf die Bedeutung des Haftungsrechts h<strong>in</strong>zuweisen.<br />

• Der Konstruktionsunterricht hat die Aufgabe, ganzheitlich grundlegende und fächerübergreifende<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten aus allen <strong>Lernbereich</strong>en zu vermitteln.


Seite 118 Fachschulrahmenplan Fachrichtung Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Zweijährige Fachschule<br />

Fachrichtung: Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Schwerpunkt: Konstruktion<br />

<strong>Lernbereich</strong> <strong>III</strong><br />

Fach: Produktionsorganisation (120 Stunden)<br />

Übersicht der Lernfelder:<br />

I. Gestaltung und Planung<br />

II. Kostenrechnung<br />

Vorwort:<br />

• Im Schwerpunkt Konstruktion muß das Fach Produktionsorganisation auf e<strong>in</strong>e spezifische Auswahl<br />

von Zielen beschränkt werden. Im Mittelpunkt stehen daher Inhalte, die für die konstruktive<br />

Arbeit von besonderer Bedeutung s<strong>in</strong>d: Angebotsabwicklung, Kosten und Term<strong>in</strong>e.<br />

• In der Angebotsabwicklung geht es vor allem darum, die <strong>in</strong>nerbetrieblichen und außerbetrieblichen<br />

Abstimmungsprozesse zu verstehen. Gerade aus dem Produkthaftungsgesetz ergeben<br />

sich hier Anforderungen, über die auch der Konstrukteur Bescheid wissen sollte. (Lassen sich<br />

vorgesehene Funktionsrealisierungen überhaupt qualitätsmäßig im Betrieb erfassen? etc.)<br />

• Die Kosten e<strong>in</strong>es Produktes spielen meist schon bei der Kundenanfrage e<strong>in</strong>e entscheidende<br />

Rolle. Um den Auftrag zu bekommen bzw. Schaden für die Firma zu vermeiden, muß der Verkauf<br />

möglichst m<strong>in</strong>destens kostendeckende Angebotspreise unterbreiten. Während der gesamten<br />

weiteren Zeit bis zur Auslieferung des Produktes an den Kunden müssen die Kosten - je<br />

nach Produkt und Situation unterschiedlich umfangreich - kontrolliert und notfalls durch Maßnahmen<br />

korrigiert werden. Welche Möglichkeiten der Kostenermittlung bestehen, welche Faktoren<br />

dabei beachtet werden müssen bzw. welche Informationen dazu benötigt werden, sollte<br />

möglichst an Fallbeispielen unterrichtlich aufgearbeitet werden.<br />

• Neben dem Preis kommt dem Lieferterm<strong>in</strong> große Bedeutung zu. Wenn der Lieferterm<strong>in</strong> nicht<br />

zuverlässig genannt werden kann, kommt der Betrieb über kurz oder lang <strong>in</strong> Schwierigkeiten.<br />

Wie sich Durchlaufzeiten, die Grundlage für Lieferterm<strong>in</strong>zusagen, ermitteln lassen und welche<br />

E<strong>in</strong>flußfaktoren die Durchlaufzeit bestimmen, ist daher hier <strong>in</strong> den Mittelpunkt zu stellen.<br />

• Der Teamarbeit und damit auch der Kommunikation sowie der Kooperation zwischen e<strong>in</strong>zelnen<br />

Personen oder Gruppen kommt nicht nur aus didaktisch-methodischer Sicht im Lernprozeß hohe<br />

Bedeutung zu. Vor allem die Mitarbeiter der planenden Bereiche e<strong>in</strong>es Unternehmens müssen<br />

hier e<strong>in</strong>e überdurchschnittliche Kompetenz unter Beweis stellen. Die Förderung der Teamarbeit,<br />

der Kommunikation und der Kooperation muß daher zentrales Anliegen des Unterrichts se<strong>in</strong>.<br />

• Im Bereich der Organisation ist der EDV-E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> vielfältiger Weise anzutreffen , von der Datenerfassung,<br />

der Datenverarbeitung, der Datenverwaltung, der Datenarchivierung, der Datenpräsentation<br />

bis h<strong>in</strong> zur Simulation und Animation von Gestaltungs- (Fabriklayout, Arbeitsplatzlayout)<br />

Planungs- und Steuerungsvorgängen (PPS). Es muß daher sichergestellt werden,<br />

daß die Studierenden Funktionsumfänge sowie Chancen und Risiken solcher Werkzeuge kennen<br />

und abschätzen lernen.


Schwerpunkt: Konstruktion Seite 119<br />

Zweijährige Fachschule<br />

Fachrichtung: Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Schwerpunkt: Konstruktion<br />

<strong>Lernbereich</strong> <strong>III</strong><br />

Fach: Produktionsorganisation (120 Stunden)<br />

Lernfeld I: Gestaltung und Planung<br />

Ziel:<br />

• Angebots- und Auftragsbearbeitung im Masch<strong>in</strong>enbau und Betriebsmittelbau durchführen.<br />

Inhalte:<br />

• Angebots- und Auftragsbearbeitung<br />

• Fertigungsprogramme und Aufträge<br />

• Stücklistenauflösung und Arbeitspläne<br />

• Kapazitäts- und Term<strong>in</strong>wirtschaft<br />

• Betriebs- und Organisationsstrukturen<br />

• Gestaltung der Ablauforganisation unter den Gesichtspunkten des Kosten-, Zeit- und Qualitätswettbewerbs<br />

und Vergleich verschiedener Varianten<br />

Didaktische und methodische H<strong>in</strong>weise:<br />

• Die Vorgänge und Zusammenhänge bei der Produkterstellung, von der Angebotsbearbeitung<br />

über die Auftragsannahme bis zur Auslieferung e<strong>in</strong>schließlich Gewährleistung soll als roter Faden<br />

den Unterricht strukturieren.<br />

• Für konkrete Produkte s<strong>in</strong>d Arbeitsabläufe und exemplarisch die dazu notwendigen Arbeitssysteme<br />

zu gestalten. Dabei s<strong>in</strong>d verschiedene Lösungsvarianten auf der Basis unterschiedlicher<br />

betriebsorganisatorischer Konzepte (z.B. nach Brödner: anthropozentrische versus technokratische)<br />

vergleichend gegenüber zustellen und Bewertungskriterien zu ermitteln.<br />

• Gestaltungsmaßnahmen sollen auch unter Beachtung gegenwärtiger und zukünftiger technischer<br />

Entwicklungen, den sich verändernden Anforderungen an den Menschen, der rechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

(Entwicklung des EG-B<strong>in</strong>nenmarktes!), arbeitswissenschaftlicher und arbeitspädagogischer<br />

Erkenntnisse und wirtschaftlicher Überlegungen stattf<strong>in</strong>den.<br />

• In enger Verknüpfung mit dem Fach Konstruktion ist herauszuarbeiten, welche Bedeutung, welche<br />

Möglichkeiten und welche Grenzen die Wertanalysen von Erzeugnissen (im H<strong>in</strong>blick auf<br />

Materialfluß, Lagerkapazitäten, Fremdfertigung,...) haben.<br />

• Besonderer Wert ist auf das Erlernen klarer methodischer Vorgehensweisen zu legen.<br />

• Zu e<strong>in</strong>er vollständigen Gestaltungsmaßnahme gehören nachvollziehbare Begründungen und e<strong>in</strong>e<br />

angemessene Dokumentation.<br />

• Bei der Erarbeitung unterschiedlicher Lösungsvarianten ist es s<strong>in</strong>nvoll, daß die Studierenden<br />

weitgehend selbständig tätig werden. So können sie zum e<strong>in</strong>en durch Anwendung der methodischen<br />

Instrumente Erfahrungen sammeln und zum anderen eigenverantwortlich Gestaltungsvarianten<br />

entwickeln und geme<strong>in</strong>sam bewerten.


Seite 120 Fachschulrahmenplan Fachrichtung Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Zweijährige Fachschule<br />

Fachrichtung: Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Schwerpunkt: Konstruktion<br />

<strong>Lernbereich</strong> <strong>III</strong><br />

Fach: Produktionsorganisation (120 Stunden)<br />

Lernfeld II: Kostenrechnung<br />

Ziel:<br />

• Kostenrechnung zur F<strong>in</strong>dung und Beurteilung von Preisen und als Hilfsmittel zur Analyse betrieblicher<br />

Entscheidungen e<strong>in</strong>setzen.<br />

Inhalte:<br />

• Vor- und Nachkalkulation<br />

• Prozeßkostenrechnung<br />

• Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />

• Investitionsrechnung<br />

• Kostenbeurteilung<br />

Didaktische und methodische H<strong>in</strong>weise:<br />

• Im Rahmen e<strong>in</strong>er umfassenden Angebotskalkulation bietet es sich an, auch auf die Grundstruktur<br />

der Kostenarten-, der Kostenstellen und der Kostenträgerrechnung e<strong>in</strong>zugehen.<br />

• E<strong>in</strong> besonderer Schwerpunkt ist auf die Betrachtung der E<strong>in</strong>satzbereiche der unterschiedlichen<br />

Kalkulationsverfahren zu legen.<br />

• Anspruchsvoller und umfassender lassen sich Kostenrechnungsprobleme für e<strong>in</strong> oder mehrere<br />

Produkte am Beispiel e<strong>in</strong>facher Modellbetriebe erarbeiten.<br />

• Die Kalkulation sollte möglichst <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den Fächern Konstruktion und Fertigung<br />

erfolgen. Insbesondere die Kooperation mit dem Fach Konstruktion ist von großer Bedeutung, da<br />

der überwiegende Anteil der Kosten e<strong>in</strong>es Produkts im Rahmen der Konstruktion festgelegt wird.<br />

• E<strong>in</strong>e erste Kalkulation kann bereits auf der Basis von Entwürfen erfolgen, und rückwirkend die<br />

weitere konstruktive Ausgestaltung des Produkts bee<strong>in</strong>flussen.<br />

• Rechtsfragen (u.a. Produkthaftung) s<strong>in</strong>d bei der Festlegung der vertraglichen Bed<strong>in</strong>gungen anzusprechen.<br />

• Die Kostenrechnung mit ihren unterschiedlichen Teilbereichen eignet sich für den E<strong>in</strong>satz von<br />

Anwendersoftware - z.B. Tabellenkalkulation - und Beispielen e<strong>in</strong>er DV-gestützten Kostenrechnung.


Schwerpunkt: Konstruktion Seite 121<br />

Zweijährige Fachschule<br />

Fachrichtung: Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Schwerpunkt: Konstruktion<br />

Fach: Projektarbeit<br />

Im Fach Projektarbeit sollen <strong>in</strong> der Regel fachrichtungsbezogene und fächerübergreifende<br />

Aufgaben bearbeitet werden, die sich aus den betrieblichen E<strong>in</strong>satzbereichen von Techniker<strong>in</strong>nen<br />

und Technikern ergeben. Die Aufgabenstellung ist so offen zu formulieren, daß<br />

sie die Aktivität der Studierenden <strong>in</strong> der Gruppe herausfordert und unterschiedliche Lösungsvarianten<br />

zuläßt. Durch den fächer- und lernbereichsübergreifenden Ansatz können<br />

Beziehungen und Zusammenhänge der Fächer des <strong>Lernbereich</strong>es <strong>III</strong> mit denen der <strong>Lernbereich</strong>e<br />

I und II hergestellt werden.<br />

Bei der Bearbeitung von Projektaufgaben sollen die Studierenden <strong>in</strong> der Gruppe e<strong>in</strong>e Problemstellung<br />

analysieren, strukturieren, praxisgerecht lösen sowie das Handlungsprodukt<br />

und den Arbeitsprozeß bewerten. Aspekte wie z.B. Wirtschaftlichkeit, Energie- und Rohstoffe<strong>in</strong>satz,<br />

Fragen der Arbeitsergonomie und Arbeitssicherheit, Haftung und Gewährleistung,<br />

Qualitätssicherung, Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sowie Entsorgung und<br />

Wiederverwertung s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>zubeziehen. Besonderer Wert ist auf die Förderung von<br />

Kommunikation und Kooperation zu legen.<br />

Im ersten Ausbildungsabschnitt werden mit den Studierenden die Zielvorstellungen, die<br />

<strong>in</strong>haltlichen Anforderungen sowie die Durchführungsmodalitäten besprochen. Hierbei s<strong>in</strong>d<br />

die Studierenden auch darüber zu <strong>in</strong>formieren, daß sie selbst Vorschläge für Projektaufgaben<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen können. Es können auch Aufgaben vorgeschlagen werden, die sich aus<br />

der Zusammenarbeit von Schulen und außerschulischen E<strong>in</strong>richtungen ergeben. Die Vorschläge<br />

für Projektaufgaben s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>en Anforderungskatalog möglichst genau zu<br />

beschreiben.<br />

Spätestens zu Beg<strong>in</strong>n des zweiten Ausbildungsabschnittes werden alle e<strong>in</strong>gebrachten<br />

Vorschläge für Projektaufgaben durch die zuständige Konferenz geprüft, z.B. auf Realisierbarkeit,<br />

F<strong>in</strong>anzierbarkeit, ausgewählt und beschlossen. Die Konferenz beschließt auch<br />

darüber, ob unterschiedliche, gleiche oder arbeitsteilige Projektaufgaben bearbeitet werden,<br />

welche Bewertungskriterien angewandt werden und welchem Fach die Projektaufgabe<br />

zugeordnet wird.<br />

Für jede Projektaufgabe wird das für die Betreuung verantwortliche Lehrer<strong>in</strong>nen/Lehrer-<br />

Projekt-team festgestellt. Innerhalb dieses Teams übernimmt die Lehrer<strong>in</strong> oder der Lehrer<br />

die Koord<strong>in</strong>a-tion, zu deren oder dessen Fach die Projektaufgabe zugeordnet wurde.<br />

Es empfiehlt sich, während der Projektdurchführung die Arbeit <strong>in</strong> größeren Projektblöcken<br />

zu organisieren und den z.T. stündlichen Fächerwechsel aufzuheben. Während dieser<br />

Phase bietet es sich an, Projekttage e<strong>in</strong>zuführen, an denen zu e<strong>in</strong>er festgelegten Unterrichtszeit<br />

alle am Projekt beteiligten Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer zur Verfügung stehen. Die<br />

Betreuungsarbeit <strong>in</strong> dieser Form wird ermöglicht, wenn für diese Unterrichtszeit im Stundenplan<br />

Mehrfachbesetzungen vorgesehen werden. Durch diese Organisationsmaßnahme<br />

bietet sich für das Lehrer<strong>in</strong>nen/Lehrer-Projektteam die Möglichkeit, die während des<br />

Bearbeitungsprozesses auftretenden <strong>in</strong>haltlichen, methodischen und gruppenspezifischen<br />

Fragen geme<strong>in</strong>sam zu erörtern und die notwendigen Entscheidungen zu treffen.<br />

Projektaufgaben können wie folgt strukturiert werden:


Seite 122 Fachschulrahmenplan Fachrichtung Masch<strong>in</strong>entechnik<br />

Aufgabenf<strong>in</strong>dung: Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer sowie Studierende reichen Vorschläge<br />

für Projektaufgaben e<strong>in</strong>.<br />

Projektauftrag: Für jede Projektaufgabe wird e<strong>in</strong>e genaue Beschreibung mit<br />

e<strong>in</strong>em Anforderungskatalog erstellt.<br />

Projektplanung: Term<strong>in</strong>e, Bedarf an Räumlichkeiten, Kosten und F<strong>in</strong>anzierungwerden<br />

geplant. Teilaufgaben und Arbeitsorganisation<br />

werden strukturiert.<br />

Projektorganisation: Aufgaben und Verantwortungen werden zugeordnet.<br />

Projektpräsentation: Hilfsmittel, Form und Bewertungskriterien werden vere<strong>in</strong>bart.<br />

E<strong>in</strong>e Strukturierung ist notwendig, um für alle Beteiligten den Bearbeitungsprozeß nachvollziehbar<br />

zu machen. Sämtliche Phasen der Projektdurchführung sollen ausführlich dokumentiert<br />

werden.<br />

Für die Projektdurchführung gibt das Lehrer<strong>in</strong>nen/Lehrer-Projektteam weder Arbeits- noch<br />

Lernschritte vor. Es trägt als Moderator und Berater Sorge und Verantwortung dafür, daß<br />

für alle Beteiligten der Arbeits- und Lernprozeß möglichst optimal verlaufen kann. Dabei ist<br />

besonders bei arbeitsteiligen Projektaufgaben den Studierenden Gelegenheit zu geben,<br />

sich gegenseitig über den Stand ihrer Tätigkeiten zu <strong>in</strong>formieren, die weiteren Arbeitsschritte<br />

zu organisieren und den Zusammenhang zur Gesamtaufgabe herzustellen. Die<br />

Präsentation ist e<strong>in</strong> Bestandteil e<strong>in</strong>er Projektarbeit. Die Ergebnisse der Projektaufgaben<br />

sollen den anderen Projektgruppen zugänglich gemacht werden sowie deren Beurteilung<br />

und Kritik erfahren.<br />

Die Bewertung der Projektarbeit und des Arbeitsprozesses erfolgt durch das Lehrer<strong>in</strong>nen/-<br />

Lehrer-Projektteam, das mit der Betreuung beauftragt wurde. Die anzuwendenden Bewertungskriterien<br />

werden zuvor vom jeweils betreuenden Team und den Studierenden<br />

festgelegt.<br />

Bewertungskriterien können z.B. se<strong>in</strong>:<br />

- Beschaffung von Informationen/Umgang mit Informationen<br />

- Art der Bearbeitung von Teilproblemen und E<strong>in</strong>zelaufgaben<br />

- Kommunikation und Kooperation<br />

- Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung<br />

- Engagement<br />

- Kreativität<br />

- Strukturierung und methodisches Vorgehen<br />

- Praxisgerechte Problemlösung<br />

- Technologie- und Systemverständnis<br />

- Berücksichtigung von ökologischen und ökonomischen Zusammenhängen<br />

- Präsentation der Ergebnisse, z.B. unter Berücksichtigung von<br />

- Fach- und Projektbezügen<br />

- fachübergreifenden Zusammenhängen.

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