Kapitel 5 - Beschreibung und Interpretation der Bohrprofile
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5 <strong>Beschreibung</strong> <strong>und</strong> <strong>Interpretation</strong> <strong>der</strong> <strong>Bohrprofile</strong> 77<br />
medialer distributary Fazies sind zunehmend unscharf <strong>und</strong> nur noch vereinzelt entwickelt.<br />
Deutlich kanalisierte fluviatile Sequenzen treten generell nicht auf.<br />
Dethlingen-Formation (KM 4630 bis KM 4429,7)<br />
Ab KM 4630 wird das lückenhafte Profil <strong>der</strong> Dethlingen-Formation fast ausschließlich<br />
durch tonsiltige Lithologien mit stark schwankenden Feinsandgehalten des Mud Flat-Subenvironments<br />
aufgebaut. Fluviatile Sequenzen sind auf einzelne Schichtflutablagerungen<br />
innerhalb <strong>der</strong> Tonebenen begrenzt. Lakustrine Ablagerungen sind nicht beobachtet<br />
worden.<br />
Hannover-Formation (KM 4429,7 bis KM 4299)<br />
Die genaue Bestimmung <strong>der</strong> Untergrenze <strong>der</strong> Hannover-Formation ist wegen einer Kernlücke<br />
von ca. 35 m nicht möglich. Direkt nach Wie<strong>der</strong>einsetzen <strong>der</strong> Kernmarsch bei KM<br />
4429,7 sind in die tonsiltigen Mud Flat-Sedimente vielfarbige, laminierte Tonhorizonte<br />
zwischengelagert, die eine voll-lakustrine Fazies repräsentieren. Insgesamt wurden vier<br />
dieser Horizonte aufgenommen. Der Übergang zum basalen Zechstein ist nicht gekernt.<br />
<strong>Interpretation</strong>: Die Sedimentation des Rotliegenden in <strong>der</strong> Bohrung Stavenhagen 1/76 setzt<br />
an <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Parchim-Formation (52,9 m) mit dem Einschub eines gleichförmigen,<br />
mo<strong>der</strong>atenergetischen Konglomeratpakets <strong>der</strong> braided plain-Fazies ein. Nach Aussetzen<br />
<strong>der</strong> Schüttungen etabliert sich in <strong>der</strong> oberen Parchim-Formation eine proximale Sand Flat-<br />
Fazies.<br />
Die insgesamt 289 m umfassende Mirow-Formation ist in <strong>der</strong> Bohrung Stavenhagen 1/76<br />
nur durch generell niedrigenergetische fluviatile Fazies repräsentiert. Zum Top nimmt<br />
dieser Einfluß sukzessiv zugunsten des Mud Flat-Subenvironments ab.<br />
Die 200 m mächtige Dethlingen-Formation <strong>der</strong> Bohrung Stavenhagen 1/76 zeigt eine<br />
Phase <strong>der</strong> relativen Ruhe an, in <strong>der</strong> monofaziell Sedimente des Mud Flat-Subenvironments<br />
zur Ablagerung kommen.<br />
Die Sedimentation <strong>der</strong> Hannover-Formation (130 m) verdeutlicht neben einer überwiegenden<br />
Mud Flat-Fazies auch eine starke Beeinflussung durch den beckenzentralen perennierenden<br />
Salzsee, <strong>der</strong> bei Seenspieglhochständen das Gebiet bedeckte. Die bunten, laminierten<br />
Tonsteinlagen dieser Bohrung sind als Litholeithorizonte nach BEHRENDT (1990,<br />
1993) im zentralen Teil des NEDB lateral beckenweit zu korrelieren.