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ALLES WEGEN EINER NACHT Lustspiel in drei Akten von EMIL ...

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Vevi: Sehr richtig! Wie e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong> solcher Gedanke auch nur kommen kann?! (zu Liesl) Oder<br />

hast du am Ende gar schon mit ihm darüber geredet?<br />

Liesl: (sche<strong>in</strong>heilig) Aber Mutter! Wo denkst du denn h<strong>in</strong>? So etwas täte ich mich doch nie<br />

trauen.<br />

Vevi: Ich möchte dir's auch nicht raten.<br />

Sebas: (aufstehend) Vergelt's Gott!<br />

Alle: (ebenfalls aufstehend) Vergelt's Gott!<br />

Sebas: (zu Jogl) Ist im Stall draußen alles <strong>in</strong> Ordnung?<br />

Jogl: Gleich geh' ich nachschau'n, Bauer. B<strong>in</strong> schon unterwegs. (geht Mitte ab)<br />

Vevi: (zu Liesl, die mit Resi den Tisch abräumt) Und du hilfst der Resi beim Abwaschen, damit<br />

sie schneller fertig wird. Wir müssen schau'n, dass wir heut' bald <strong>in</strong>s Bett kommen.<br />

Morgen haben wir e<strong>in</strong>en schweren Tag, da müssen wir ausgeschlafen se<strong>in</strong>!<br />

Resi: (maulend) Möcht' schon wissen, wann wir da auf dem Hof schon e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en leichten<br />

Tag gehabt haben! (ab Mitte)<br />

Vevi: (der ebenfalls abgehenden Liesl nachrufend) Und dir möchte ich e<strong>in</strong>es sagen: Wenn dir<br />

der Michel im Ort irgendwo begegnet, dass du dich ja nicht unterstehst, mit ihm zu reden!<br />

Sollte er dich ansprechen, hast du dich umzudrehen, und de<strong>in</strong>er Wege zu gehen. Hast du<br />

mich verstanden?<br />

Liesl: Wenn die Mutter es so haben will. Ich täte nie wagen, was anderes zu machen, als mir<br />

angeschafft wird. (geht ebenfalls Mitte ab)<br />

Vevi: (beruhigt) Na, dann ist es ja recht. (zu Sebastian, der es sich bequem gemacht hat und<br />

se<strong>in</strong>e Pfeife stopft) So! Jetzt reden wir zwei mite<strong>in</strong>ander - und zwar vernünftig.<br />

Sebas: Mit mir wirst du heute nicht mehr viel vernünftig reden können. Bei der Wut, die ich im<br />

Bauch hab'!<br />

Vevi: Wegen dem Servitutsweg?<br />

Sebas: Wegen was denn sonst? So e<strong>in</strong> Raubritter, dieser Michel. So e<strong>in</strong> miserabler Strauchdieb!<br />

Ich weiß gar ke<strong>in</strong>en Namen, der überhaupt richtig zu ihm passt.<br />

Vevi: Das Schimpfen kannst du dir ruhig ersparen. Wenn du was erreichen willst, musst du dir<br />

e<strong>in</strong>en Anwalt nehmen. So wie ich es schon immer gesagt hab'. Aber du willst ja nichts<br />

wissen da<strong>von</strong>! Und jetzt stehst du eben da mit der Zunge im Maul.<br />

Sebas: Wo soll ich sie denn sonst h<strong>in</strong>tun!?<br />

Vevi: Das kommt vom Sparen auf dem unrichtigen Fleck. Kannst dich jetzt giften, bis du grün<br />

und blau wirst. Und zuschau'n, wie de<strong>in</strong>e Wiesen zertrampelt werden. Geschieht dir<br />

vollkommen recht. Das hast du jetzt da<strong>von</strong>!<br />

Sebas: Vevi, ich sag' dir's - mach' mich nicht rabiat! Und ich sag' es heute noch e<strong>in</strong>mal: Die<br />

Advokaten s<strong>in</strong>d alle nur Gauner! An so e<strong>in</strong>en darf e<strong>in</strong> anständiger Christenmensch nicht<br />

e<strong>in</strong>mal anstreifen. Die schauen ja nur auf ihren eigenen Säckel. Ne<strong>in</strong>, ne<strong>in</strong>! Das ist ke<strong>in</strong>e<br />

Lösung. Bei so was kann man nur zur Selbsthilfe greifen. Was brauchen wir e<strong>in</strong>en<br />

Advokaten? E<strong>in</strong>en Brief kann ich ihm selber schreiben. Und ohne große Spesen. Jawohl!<br />

Und das mache ich auch sofort. Jetzt gleich. - Oder Halt! Nichts schreib' ich ihm - gar<br />

nichts! H<strong>in</strong>übergehen werde ich. Und erzählen werd' ich was diesem Herrn! Das kann er<br />

sich dann h<strong>in</strong>ter den Spiegel stecken.<br />

2. Szene<br />

Vevi, Sebastian, dazu Michel<br />

Michel: (der schon etwas früher rückwärts here<strong>in</strong>gekommen ist, lachend) Das Rübergehen zu mir<br />

kannst du dir ruhig ersparen, Herr Pfeifelhofer! Ich b<strong>in</strong> nämlich schon da! Und ich b<strong>in</strong><br />

wirklich neugierig, was das se<strong>in</strong> soll, was ich mir h<strong>in</strong>ter den Spiegel stecken soll.<br />

Sebas: Also, das ist doch die Höhe! Der Kerl traut sich was, das muss man ihm lassen! Wie<br />

kommst denn du da here<strong>in</strong>?<br />

Michel: Durch die Tür, nachdem ich ke<strong>in</strong> Geist b<strong>in</strong>.<br />

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