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Hermann Köhl –

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<strong>Hermann</strong> <strong>Köhl</strong> <strong>–</strong><br />

Der Ozeanflieger und Ehrenbürger<br />

von …<br />

Fach: Geschichte<br />

Lehrkraft: Frau Schimanski


Lebenslauf von <strong>Hermann</strong> <strong>Köhl</strong><br />

<strong>Hermann</strong> <strong>Köhl</strong> wurde am 15. April 1888 in Neu-Ulm als Sohn eines damaligen Leutnants<br />

Wilhelm <strong>Köhl</strong> in Neu-Ulm geboren. Seine Mutter und deren Eltern führten eine Brauerei<br />

Gaststätte namens „Mahler“ in Pfaffenhofen an der Roth, die heute als „Äußere Taverne“<br />

bekannt ist. Er lebte mit seiner Familie in der Ludwigstraße 6 und war das zweite Kind<br />

zwischen fünf Jungen und drei Mädchen. Er besuchte in Neu-Ulm die Volksschule uns<br />

später das Gymnasium in Ulm. Da sein Vater in verschiedenen Orten stationiert wurde,<br />

lebte <strong>Hermann</strong> nur zum Teil in Neu-Ulm, dann in München und später auch in Nürnberg<br />

und Augsburg, wo er sein Abitur auf dem Realgymnasium abgeschlossen hatte. Die<br />

Ferien verbrachte er oft bei seinen Großeltern in Pfaffenhofen. Nach seiner Schulzeit<br />

beschloss er Offizier zu werden und trat dem 13. Pionierbataillon in Ulm bei und begann<br />

kurz danach ein zweijähriges Studium an der „Militärtechnischen Akademie“ in Berlin,<br />

dies er aber im August 1914 beenden musste, da der Krieg ausgebrochen war und er als<br />

Leutnant seinen Dienst antreten musste. Er erlitt eine schwere Beinverletzung in den<br />

Vogesen und wurde vom Fußdienst zur Fliegertruppe zugeteilt, wo er als Beobachter an<br />

der Flandernfront seine ersten Flug- und Navigationserfahrungen sammelte. Dann wurde<br />

er an der Somme als Staffelführer in einem Bombengeschwader eingesetzt, wo auch die<br />

ersten Nachtflüge mitflog, wurde aber wieder verwundet, konnte jedoch nach einem<br />

langem Lazarettaufenthalt wieder zu seiner Truppe zurückkehren. Da er bisher nur bei<br />

Einsätzen mitgeflogen war, lernte er während des Heimaturlaubes in Böblingen das<br />

Fliegen und erhielt das Pilotenzeugnis. Bei einem Einsatz bei der Zerstörung des<br />

Munitionslager von Blargies wurde er 1918 in Italien zum Hauptmann befördert und zum<br />

Kommandeur ernannt und erhielt den Orden „Pour le merite“, die höchste preußische<br />

Kriegsauszeichnung. Im selben Jahr noch kam er in französische Kriegsgefangenschaft,<br />

da er bei einem Angriffsflug notlanden musste, schaffte es aber im September 1919 nach<br />

mehreren Versuchen zurück nach Deutschland zu fliehen. Nur wenige Tage nach seiner<br />

Ankunft musste er der Polizeiwehr beitreten, um in Böblingen eine Polizeistaffel<br />

aufzubauen, die aber nicht lange hielt, da der Versailler Vertrag das Fliegen verbot und<br />

ihre Flugzeuge untauglich machte. Dadurch verlor <strong>Hermann</strong> seinen Dienst bei der Polizei<br />

und trat der Reichswehr bei, wo er in der Kraftfahrerabteilung als Hauptmann eingestellt<br />

wurde.


Der Ozeanflieger und Ehrenbürger Neu-Ulms / New-York<br />

Der erste Pilot, der mit dem Flugzeug „Bremen“ es schaffte den Atlantik von Ost nach<br />

West zu überqueren, war <strong>Hermann</strong> <strong>Köhl</strong>, geboren 1888 als Sohn eines Offiziers in Neu-<br />

Ulm. Er erhielt eine militärische Ausbildung und rückte bei dem Kriegsbeginn 1914 als<br />

Offizier aus. Nachdem er bei einem Kampf eine schwere Verletzung am Bein erlitt, trat er<br />

den Fliegerdienst an. Er wurde zum Beobachter ausgebildet und ebenso zum Feldflieger<br />

(Abteilung 42). Jedoch war er nicht mit dieser Ausbildung zufrieden und legte deshalb<br />

während eines Urlaubs seine Pilotenprüfung ab, durch diese Prüfung wurde er zum Führer<br />

einer Kampfstaffel an der Westfront ernannt. Schon in jungen Jahren wurde <strong>Köhl</strong> zum<br />

Kommandant des Bombengeschwaders ernannt. Als er in einem Luftkampf zweimal<br />

Abgeschossen wurde, geriet er kurz nach der Verleihung eines Ordens in französische<br />

Gefangenschaft, jedoch nach mehrfachen Versuchen gelang ihm die Flucht. Zurück in<br />

der Heimat war er bei der Fliegerstaffel der Polizei in Böblingen angestellt wechselte<br />

jedoch zur Reichswehrkompanie in Ludwigsburg. 1925 wechselte er vom Militär zur<br />

Junkers Luftverkehr AG und organisierte die Nachtflug-Versuchsstrecke Berlin-<br />

Warnemünde, er wurde dann von der Neu gegründeten Luft Hansa übernommen und<br />

mit der Leitung des gesamten Nachtflugbetriebes vertraut gemacht. In dieser Zeit<br />

begannen seine Pläne für einen Ozeanflug zu reifen, am 14. August 1927 unternahm <strong>Köhl</strong><br />

seinen ersten Versuch den Nordatlantik zu überqueren, der an der Witterung scheiterte,<br />

jedoch viele Erfahrungen mit sich brachte. Am 12. April 1928 folgte der zweite Versuch<br />

mit zwei weiteren Piloten und dann klappte es. Als Ausrede galt, dass er einen Testflug<br />

nach Dessau starten wolle. Um 5.38 gab <strong>Köhl</strong> die Anweisung „Bremsklötze weg“ und die<br />

Junker W hebte ab, zwar mit kleineren Startschwierigkeiten doch letzten endlich war sie<br />

in der Luft. Nach 36 Stunden Flug landeten die drei Piloten und die Junker in Irland,<br />

Greenly Island eine Insel, die zu dieser Zeit völlig mit Schnee und Eis bedeckt war und auf<br />

der nur 14 Bewohner lebten. Der Leuchtturmwärter nahm die Piloten freundlich auf und<br />

bietete ihnen einen Schlafplatz. Die „Bremen“ musste vorerst auf Greenly Island bleiben<br />

und wurde im nach hinein in das Henry-Ford-Museum in den USA gebracht, dort stand es<br />

viele Jahre. <strong>Köhl</strong> und seine Kameraden wurden wurden mit einem Flugzeug abgeholt,<br />

mit dem zuvor der amerikanische Flieger Floyd Bennet trotz Fieber aufgestiegen war.<br />

In Quebec musste der Flieger in Krankenhaus und erlag dort seinem Fieber. Wie sich<br />

herausstellte war es eine türkische Grippe. Er hatte sein Leben eingesetzt, um <strong>Köhl</strong> und<br />

seinen Kameraden zu helfen. Für diese war es eine Ehrensache, nach Washington zu<br />

fliegen, um die Flaggen ihrer Heimatländer auf dem Grab des toten Freundes<br />

niederzulegen.<br />

In New York wurden die 3 Kameraden mit einem Triumphzug empfangen, als erster<br />

Deutscher wurde Herrmann <strong>Köhl</strong> mit der höchsten amerikanischen Fliegerauszeichnung<br />

ausgezeichnet. Die Städte St. Louis und Chicago verliehen ihm die Ehrenbürgerschaft.<br />

Auch seine Heimatstadt Neu-Ulm und Pfaffenhofen, der Geburtsort seiner Mutter,<br />

würdigten seinen Dienst mit der Ehrenbürgerschaft. Besonders große Freude hatte <strong>Köhl</strong><br />

als ihm bewusst wurde, dass man ihn auch in seiner Heimat ehren wollte. Der Empfang in<br />

Neu-Ulm/Pfaffenhofen verlief sehr herzlich. Die Häuser wurden mit weiß-blauen Flaggen<br />

geschmückt, ganz Pfaffenhofen war auf den Beinen und so auch die Umgebung.<br />

Gegen 13 Uhr wurde <strong>Köhl</strong> an seinem Elternhaus abgeholt und unter Begleitung von Musik<br />

zum Nahen Biergarten geführt. Wieder in der Heimat angekommen versuchte <strong>Köhl</strong> neue<br />

Probleme zu lösen. Er plante das Tanken in der Luft. Er entwarf einige Flugzeuge wie z.B.<br />

den „Fliegenden Flügel“.


Lieber hochverehrter Gast!<br />

Sei mir gegrüßt und hochwillkommen,<br />

Sei heut' gegrüßt von jung und alt<br />

In deinem lieben Pfaffenhofen,<br />

Wo stets dein Lieblings‐Aufenthalt.<br />

Schon in deinen jungen Jahren,<br />

Als du in die Ferien kamst,<br />

Und bei Großpapa und Onkel,<br />

Immer wieder Herberg' nahmst.<br />

Weißt du noch wie du geritten<br />

Auf Pferd und Ochsen flott einher<br />

Und hast dir da gleich eingebildet<br />

Du sei'st ein strammer Schwulischör (Chevauleger).<br />

Wie oft hast du in der Roth gebadet<br />

Am Tag zweimal bis drei,<br />

Doch das hat dir nicht geschadet,<br />

Schon damals warst nicht wasserscheu.<br />

Doch niemand konnte damals ahnen,<br />

Daß aus dir wird ein solcher Mann,<br />

Der mit dem Flugzeug so waghalsig<br />

Fliegt gleich über'n Ozean.<br />

Im Kriege wurdest du verwundet,<br />

Geriet'st auch in Gefangenschaft,<br />

Doch warst du heller wie d' Franzosen,<br />

Hast bald dich wieder freigemacht.<br />

Erlaubnis hattest du erhalten,<br />

Zu malen dort der Fluren Reiz,<br />

Doch gar bald warst du entkommen,<br />

Nach der wunderschönen Schweiz.<br />

In der Heimat war dein stilles Sehnen,<br />

Es reifte der Gedanke, ja<br />

Mit dem Flugzeug will ich fliegen<br />

Gleich bis nach Amerika.<br />

Dir glückte auch dein kühnes Wagnis,<br />

Du kamest drüben glücklich an.<br />

Mit Jubel wurdest du empfangen,<br />

Angestaunt als Wundermann.<br />

Überall wirst Du bewundert,<br />

Auf dem Lande wie zum Meer,<br />

Durch dich kam das gebeugte Deutschland<br />

Wiederum zu Ruhm und Ehr.<br />

Und freut sich heut' ganz Pfaffenhofen<br />

Alles wünscht dir heute Glück,<br />

Wenn alles wünscht und all's sich freut,<br />

Bleibt unser Hans auch nicht zurück.<br />

Und bin ich auch ein junges Bürschchen,<br />

Getrau ich mir zu rufen doch,<br />

Stimmt mit mir bei ihr lieben Leute:<br />

Der Hauptmann <strong>Köhl</strong> soll leben hoch ‐ hoch ‐ hoch.


Erinnerungen an <strong>Hermann</strong> <strong>Köhl</strong><br />

Museum in Pfaffenhofen<br />

Die „Bremen“<br />

<strong>Hermann</strong> <strong>Köhl</strong>'s Grab in Pfaffenhofen


Gliederung<br />

1. Lebenslauf von <strong>Hermann</strong> <strong>Köhl</strong><br />

Schulbildung<br />

Geburtsort und Tag<br />

Informationen über die Eltern,<br />

Karriereverlauf<br />

Ehefrau / Familie<br />

Todesort und Ursache<br />

2. Der Ozeanflieger <strong>Hermann</strong> <strong>Köhl</strong><br />

Wie kam es dazu?<br />

Was hat er getan um so eine Auszeichnung zu bekommen?<br />

Was bedeutete das für ihn?<br />

3. <strong>Hermann</strong> <strong>Köhl</strong> der Ehrenbürger<br />

New Yorks<br />

Wie kam es zu dieser Auszeichnung?<br />

Was bedeutete diese für ihn?<br />

Was hatte es für Folgen für ihn?<br />

Neu-Ulms<br />

Wie kam es zu dieser Auszeichnung?<br />

Was bedeutete das für ihn?<br />

Was hatte es für Folgen für ihn?<br />

4. Erinnerungen an <strong>Hermann</strong> <strong>Köhl</strong><br />

Bilder<br />

Grab


Quellen<br />

Stadtarchiv:<br />

Museum in Pfaffenhofen<br />

<strong>Hermann</strong> <strong>Köhl</strong> Schule<br />

Stadtarchiv<br />

Elfride <strong>Köhl</strong>, 1902, *Ludwigsburg<br />

„Mein Leben mit <strong>Hermann</strong> <strong>Köhl</strong>“ NSC 23<br />

Atlantikflug der „BREMEN“ NSC 50<br />

Biografisches Lexikon Ulm/Neu-Ulm NSC 146<br />

Internet:<br />

http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.marktpfaffenhofen.de/bilder_ehrenbuerger/hermann_koehl.jpg&imgrefurl=http://w<br />

ww.markt-pfaffenhofen.de/hermann_koehl.htm&usg=__-<br />

HiRURtjDzFUawpPXgBH2onv8Ck=&h=615&w=467&sz=10&hl=de&start=1&sig2=g<br />

zbqPhi7p0xrNfM3QAd5-<br />

A&zoom=1&um=1&itbs=1&tbnid=MGy3GUYU8AkwaM:&tbnh=136&tbnw=103&<br />

prev=/images%3Fq%3Dhermann%2Bk%25C3%25B6hl%26um%3D1%26hl%3Dde<br />

%26sa%3DN%26tbs%3Disch:1&ei=U_A7TeHHOJKq8AOo54mcCA<br />

http://www.google.de/imgres?imgurl=http://vorbild.ipmsdeutschland.de/Wal<br />

k_Around/Junkers_W33/Junkers_W33_33.jpg&imgrefurl=http://vorbild.ipmsdeut<br />

schland.de/Walk_Around/Junkers_W33/index.html&usg=__A1NdA_sfxyCjXYI_Y<br />

CvSffMh3tI=&h=600&w=393&sz=30&hl=de&start=10&sig2=Q7u4PWgTNa--<br />

PTdjfQu3SQ&zoom=1&um=1&itbs=1&tbnid=Dz2Ixe_k0ia7OM:&tbnh=135&tbnw<br />

=88&prev=/images%3Fq%3Dhermann%2Bk%25C3%25B6hls%2Bflugzeug%2Bder<br />

%2Bjunker%2Bw%26um%3D1%26hl%3Dde%26client%3Dfirefoxa%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26tbs%3Disch:1&ei=oKBSTYXEHY3tsga93dG8<br />

BA<br />

http://www.markt-pfaffenhofen.de/h_koehl_start.htm<br />

http://www.br-online.de/wissen/bildung/pioniere-der-luefte-<br />

DID1231239079506/motorflug-junker-atlantikflug-ID1252928411907.xml<br />

http://www.pionier-bataillon-13.de/<strong>Hermann</strong>_Koehl.html<br />

Zeitungsartikel:<br />

Frau Schimanski, Quelle Unbekannt

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