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Artikel Ute Noack

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1. Informationen zur Ausgangssituation/ Entstehung<br />

1992 gab es vermehrt Anfragen von Schulen an den schulpsychologischen Beratungsdienst der<br />

Stadt Bielefeld bezüglich einer Lösung der Gewaltproblematik an einzelnen Schulen. Befaßte<br />

man sich eingehender mit gängigen psychologischen Theorien und betrachtete die „neue Realität“<br />

unter Hinzuziehung von empirischen Untersuchungen, so kamen in der Fachdebatte folgende<br />

Thesen zustande:<br />

1. Nicht „Gewalt“ herrscht vor, aber insbesondere das soziale Verhalten der Schülerinnen<br />

und Schüler ist mangelhaft.<br />

Die Belege aus Untersuchungen und Befragungen von Jugendlichen zeigen: Anstieg der verbalen<br />

Aggressionen, Lächerlich-Machen anderer, mangelnde Hilfsbereitschaft, Unfähigkeit Konflikte<br />

zu lösen bzw. auszuhalten, Geringschätzung von eigenem und fremdem Eigentum, Ansprüche<br />

auf schnelle Bedürfnisbefriedigung, Unkenntnis der Grenzen zwischen Spaß und Ernst.<br />

2. Die Grundannahme für eine Vielzahl von schulischen Konfliktfeldern beinhaltet:<br />

Aggression ist nicht ausschließlich negativ, sondern lerntheoretisch auch funktional.<br />

Der Umgang mit Konflikten und Gefühlen ist dabei eine wichtige und ernstzunehmende Kraft,<br />

die nicht als unkontrolliert angesehen werden sollte, sondern für Menschen wieder steuerbar<br />

und handhabar werden soll.<br />

3. Prävention im Vorfeld zur Verhinderung von „Gewaltstrukturen“ ist wichtig.<br />

Präventionskonzepte für die Probleme der Schulen können dabei<br />

a) am Individuum, z. B. Selbstwertstärkung, oder<br />

b) am System bzw. Interaktionsfeld, wie z. B. schulische Kommunikations- oder Konfliktlöseformen,<br />

Interaktionsregeln für eine Streitkultur, ansetzen.<br />

Die Empfehlungen des Europarates bezüglich des Erwerbs bestimmter sozialer Fähigkeiten in<br />

der Schule (Walker, 1989), wie z.B.<br />

• Erkennen und Annehmen von Unterschieden,<br />

• Schaffung positiver, unterdrückungsfreier persönlicher Beziehungen,<br />

• gewaltfreie Lösung von Konflikten,<br />

• Übernahme von Verantwortung oder<br />

• Beteiligung an Entscheidungen<br />

weisen deutliche Richtungen für die Arbeit in Schulen auf.<br />

Quelle: http://www.learn-line.nrw.de/angebote/schulberatung/main/medio/banlass/av/ba_av_lit_streit.html 2<br />

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