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Inelastische Lichtstreuung

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<strong>Inelastische</strong> <strong>Lichtstreuung</strong><br />

Ramanspektroskopie


Geschichte / Historisches<br />

● 1920er Forschung von Wechselwirkung der<br />

Materie mit Elektromagnetischer-Strahlung<br />

● 1923 Compton Effekt (Röntgen Photonen)<br />

● Hypothese → Ähnlicher Effekt für sichtbares<br />

Licht (Behauptung u. a. von Heisenberg<br />

1925)<br />

● 1928 Nachweis von Raman, Landsberg und<br />

Mandelstam (Nobelpreis 1930, Raman)<br />

→ Seither: Raman-Streuung als Begriff


Raman-Streuung<br />

● Laser trifft auf eine Probe → eingestrahltes Licht<br />

wird gestreut<br />

● Beobachtung: Geringer Teil des Streulichtes ist<br />

gegenüber dem einfallendem Licht in der<br />

Frequenz verschoben = Raman-Effekt


Klassische Erklärung I<br />

● Elektrisches Feld des einfallenden Lichtes<br />

⃗E= ⃗E 0⋅cos(2 π v 0t)<br />

Induziert Dipolmoment in Material<br />

μ⃗ind= ̂α⋅⃗E<br />

μ ind=α⋅E 0⋅cos(2π ν 0t)<br />

→ Gleiche Frequenz wie die Anregung → elastische<br />

<strong>Lichtstreuung</strong> (Rayleighstreuung, I ~ ν 4 )


Klassische Erklärung II<br />

● Zentrale Größe: Polarisierbarkeit α → Veränderlich<br />

durch mechanische Eigenschwingungen der Moleküle<br />

(Frequenz ν r ):<br />

q=q 0⋅cos(2 π ν r t)<br />

Taylorentwicklung für<br />

Polarisierbarkeit:<br />

Auslenkung q wird als klein<br />

angenommen<br />

+(<br />

∂ α<br />

α(q)=α 0)<br />

∂α<br />

0 q+O(( )<br />

∂ q ∂q 0)2<br />

Einfluss der mechanischen<br />

Eigenschwingungen auf die Polarisierbarkeit


Klassische Erklärung III<br />

μ ind=[ α 0+(<br />

∂ α<br />

∂ q 0) q 0cos(2 π ν r t)] ⋅E 0⋅cos(2 π ν 0t)<br />

Additionstheorem<br />

μ ind=α 0 E 0cos(2 π ν 0t) Rayleigh Streuung<br />

+ 1<br />

2 E 0q 0( ∂α<br />

∂ q 0) cos(2 π(ν 0−ν r)t) Stokes-Raman Streuung<br />

+ 1<br />

2 E 0q 0( ∂α<br />

∂ q 0) cos(2 π(ν 0+ν r)t) Anti-Stokes-Raman Streuung<br />

Modulation der Schwingung des induzierten Dipolmoments → zwei<br />

neue Frequenzbeiträge (Raman-Effekt)


Klassische Sichtweise IV


Quantenmechanische Sichtweise<br />

Erwartung: Wenn T → 0, Eigenschwingungen der<br />

Moleküle stoppen → keine Raman-Peaks<br />

ABER<br />

Experiment zeigt: Peaks dennoch vorhanden<br />

Boltzmannverteilung: Anzahl der angeregten Atome<br />

bei einer gegebenen Temperatur T<br />

N i=N 0⋅e − E n<br />

k B⋅T<br />

E=h⋅ν Betrachtung des Lichts als Teilchen mit Energie E


eine kleine Animation...<br />

http://www.youtube.com/watch?v=IJPKROErsl0


Quantenmechanische Sichtweise


Polarisation<br />

● Aus Wechselwirkung mit polarisiertem Licht<br />

ergibt sich:<br />

● Isotropische Molekülschwingungen → keine<br />

Depolarisation des einfallenden Lichtes<br />

● Anisotropisch Molekülschwingungen →<br />

Depolarisation des einfallenden Lichtes<br />

P=I ⊥ / I ∥<br />

I ‖ : Parallel zur Polarisationsrichtung der Erregerstrahlung<br />

gemessene Intensität der Streustrahlung.<br />

I ┴ : senkrecht auf I ‖ stehende Komponente der Raman-Strahlung


Anwendung<br />

● Untersuchung von Materialeigenschaften<br />

● Untersuchung von wässrigen Lösungen<br />

● Anwendung in: Pharmazie, Archäologie,<br />

Lebensmittelchemie, Pigmentherstellung,<br />

Halbleiter- und Sprengstoffuntersuchungen<br />

UND<br />

Untersuchung von korrelierten Elektronen


Korrelation der Elektronen<br />

● Bisherige Annahme: ideales Elektronengas<br />

→ Punktförmige Teilchen, keine<br />

Wechselwirkung<br />

● Elektronen wechselwirken über Coulombkraft<br />

∼ 1<br />

r 2<br />

● Verantwortlich für das Auftreten verschiedener<br />

Phänomene (Kuprat-Supraleiter)<br />

→ Notwendigkeit die Korrelation über<br />

Raman-Spektroskopie zu untersuchen


Kuprat-Supraleiter<br />

(1), (2) Kupferoxid Ebenen<br />

→ nichtleitend wegen Korrelation<br />

der Elektronen (Quelle: Hubbard<br />

Modell)<br />

(3) Dotierung durch Einbringen<br />

von Sauerstoffatomen<br />

→ entzieht Elektronen, Löcher<br />

entstehen<br />

Isolierende Schichten<br />

Z.B.: YBa 2 Cu 3 O 6+x<br />

Anstatt Sauerstoff: Yttrium<br />

durch Calcium ersetzen


Kuprat-Supraleiter<br />

optimal doping<br />

T CMax = 92,5K


Eisenarsenid-Supraleiter<br />

● Ba(Fe 1-x Co X ) 2 As 2 (mit x > 0)<br />

● (quasi) 2D-Eisen-Arsen<br />

Ebene<br />

● Supraleitung durch Dotierung<br />

(mit Cobalt) oder externem<br />

Druck → Elektronenübersch.<br />

● Lochdot.: Ba 1-x Ka x Fe 2 As 2<br />

● Phasenübergang durch<br />

Gitterverzerrung oder<br />

Ladungsträger?


Eisenarsenid-Supraleiter<br />

Antiferromagnetische<br />

Spindichtewelle Phase<br />

Tetragonal → Orthorhombische Struktur


Eisenarsenid-Supraleiter<br />

Im Vergleich: T C von BaFe 2 As 2 bei verschiedenen<br />

Drücken, experimentell bestimmt.


Ramanstreuung an Elektronen<br />

Wechselwirkung von N Elektronen mit elektromagnetischem Feld<br />

Wechselwirkung der Elektronen mit den Photonen<br />

Strom-Response Ladungsdichte-Response


Ramanstreuung an Elektronen<br />

Wirkungsquerschnitt der elektronischen Ramanstreuung<br />

elektronischer Thomson-Radius<br />

Übergangsrate R durch Fermis Goldene Regel bestimmt


Vielen Dank!


Quellen<br />

● www.wmi.badw.de/publications/theses/Rossner_Diplomarbeit_2010.pdf<br />

● Review of Modern Physics, Volume 79, Inelastic light scattering from correlated electrons, Thomas P. Devereaux, Rudi<br />

Hackl, 2007<br />

● E. Colombier, S. L. Bud’ko, N. Ni, and P. C. Canfield, Phys. Rev. B 79, 224518 (2009).<br />

● P. Alireza, Y. T. Chris Ko, J. Gillett, C. M. Petrone, J. M. Cole, G. G. Lonzarich, and S. E. Sebastian, J. Phys. Condens.<br />

Matter 21, 012208 (2009).<br />

● F. Ishikawa, N. Eguchi, M. Kodama, K. Fujimaki, M. Einaga, A. Ohmura, A. Nakayama, A. Mitsuda, and Y. Yamada,<br />

Phys. Rev. B 79, 172506 (2009).<br />

● B. Muschler, W. Prestel, R. Hackl, T. P. Devereaux, J. G. Analytis, J.-H. Chu, and I. R. Fisher, Phys. Rev. B 80, 180510<br />

(2009).<br />

● J.-H. Chu, J. G. Analytis, C. Kucharczyk, and I. R. Fisher, Phys. Rev. B 79, 014506 (2009).<br />

● H. Wadati, I. Elfimov, and G. A. Sawatzky, Phys. Rev. Lett. 105, 157004 (2010).<br />

● M. Rotter, C. Hieke, and D. Johrendt, Phys. Rev. B 82, 014513 (2010).<br />

● T. P. Devereaux and R. Hackl, Rev. Mod. Phys. 79, 175 (2007).

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