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bewegliche Wehre - Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und ...

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<strong>Wasserwirtschaft</strong><br />

<strong>und</strong> allgemeiner Wasserbau<br />

LVA 816.110<br />

HS EH01 Montag, 8:30 – 11:45<br />

Bernhard PELIKAN<br />

Department <strong>für</strong> Wasser – Atmosphäre – Umwelt;<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Wasserwirtschaft</strong>, <strong>Hydrologie</strong> <strong>und</strong> konstruktiven Wasserbau – IWHW.<br />

Universität <strong>für</strong> Bodenkultur Wien. Muthgasse 18, A-1190 Wien.<br />

Tel: ++43 – 1 – 36006 – 5513 e-mail: bernhard.pelikan@boku.ac.at Web: http://iwhw.boku.ac.at/


Inhalte <strong>und</strong> Gliederung Kapitel 4<br />

4.1 Zweck <strong>und</strong> Aufgaben<br />

4.2 <strong>Wehre</strong><br />

4.3 Talsperren<br />

Stauanlagen<br />

4.2.1 Einteilung<br />

4.2.2 Feste <strong>Wehre</strong><br />

4.2.3 Bewegliche <strong>Wehre</strong><br />

4.3.1 Zweck <strong>und</strong> Einteilung<br />

4.3.2 Staumauern<br />

4.3.3 Staudämme<br />

4.4 Hochwasserentlastungsanlagen<br />

4.4.1 an Staumauern<br />

4.4.2 an Staudämmen<br />

Bernhard PELIKAN LVA 816.110 <strong>Wasserwirtschaft</strong> <strong>und</strong> allgemeiner Wasserbau WS 2005/2006


Unterteilung in<br />

4.1 Zweck <strong>und</strong> Aufgaben (1)<br />

<strong>Wehre</strong><br />

Talsperren<br />

<strong>Wehre</strong> bewirken eine Anhebung des Wasserspiegels <strong>und</strong> sperren<br />

nur den Flußquerschnitt ab.<br />

Zwecke: Änderung des Gefälles<br />

Schiffbarmachung<br />

Wasserkraftnutzung<br />

Bewässerung<br />

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4.1 Zweck <strong>und</strong> Aufgaben (2)<br />

Talsperren dienen vorwiegend der Speicherbildung <strong>und</strong> damit der<br />

Speicherung von Wasser. Sie sperren neben dem Flußquerschnitt<br />

auch den Talquerschnitt ab.<br />

Zwecke: Hochwasserschutz<br />

Niedrigwasseranreicherung<br />

Wasserkraftnutzung<br />

Bereitstellung von Trink-, Brauch- <strong>und</strong><br />

Bewässerungswasser<br />

Es gibt keine feste Grenze zwischen Wehr <strong>und</strong> Talsperren sondern<br />

eine Vielzahl von Übergangsformen<br />

(z.B. bei Hochwasserrückhaltebecken)<br />

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4.1 Zweck <strong>und</strong> Aufgaben (3)<br />

Jede Stauanlage hat folgende gr<strong>und</strong>legenden<br />

Funktionen zu erfüllen:<br />

Stützkörper muß den maximalen Wasserdruck aufnehmen können<br />

Wasserdicht, um ein Aussickern zu verhindern oder auf ein<br />

unschädliches Maß reduzieren<br />

Bemessungsabfluß muß zerstörungs- bzw. beschädigungsfrei<br />

abgeführt werden können<br />

Aufnahme der erforderlichen Betriebseinrichtungen zur geregelten<br />

<strong>und</strong> gesicherten Wasserentnahme<br />

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Vorarbeiten<br />

4.1 Zweck <strong>und</strong> Aufgaben (4)<br />

Hydrologische Untersuchungen (Einzugsgebiet, Niederschlag,<br />

extreme Abflüsse, Abfluß- <strong>und</strong> Feststoffregime)<br />

Geologische Untersuchungen (Sperrenstelle, Staubecken)<br />

Umwelteinflüsse (flußauf <strong>und</strong> flußab)<br />

Auswirkungen auf bestehende Anlagen (Umsiedlungen,<br />

Verkehrswege, Versorgungsleitungen)<br />

Verfügbarkeit von Baumaterialien<br />

Rechtsfragen (z.B. bestehende Wasserrechte)<br />

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4.2 <strong>Wehre</strong> (1)<br />

Zweck<br />

Wehranlagen dienen dem Aufstau des Wassers = Anhebung<br />

des Wasserspiegels (nicht der Speicherung)<br />

Bemessung<br />

Belastungsgröße ist die Differenzhöhe zwischen OW-Sp. <strong>und</strong><br />

UW-Sp.<br />

Entwurfsgröße ist der maximal abzuführende Abfluß<br />

Unterteilung in feste <strong>Wehre</strong> <strong>und</strong> <strong>bewegliche</strong> <strong>Wehre</strong><br />

Feste <strong>Wehre</strong> ermöglichen keine Regulierung des OW-Sp.,<br />

Baumaterial: Stein, Beton, Holz sowie Kombination<br />

Bewegliche <strong>Wehre</strong> ermöglichen Regulierung des OW-Sp.<br />

Baumaterial: Stahl, Kunststoff, teilweise Holz<br />

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4.2.2 Feste <strong>Wehre</strong> (1)<br />

Zufolge mangelnder Technologie früher dominant<br />

Häufige Bauformen: Steinwehre <strong>und</strong> Holzkastenwehre<br />

Krone: gerade, geknickt, schräg, gekrümmt<br />

Vorteile: preiswert, wartungsarm, keine <strong>bewegliche</strong>n Teile<br />

Nachteile: große Schwankungen des OWSp.<br />

Schema:<br />

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4.2.2 Feste <strong>Wehre</strong> (2)<br />

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4.2.2 Feste <strong>Wehre</strong> (3)<br />

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Sonderformen<br />

4.2.2 Feste <strong>Wehre</strong> (4)<br />

Streichwehr: Krone verläuft etwa strömungsparallel<br />

Einsatz als Entlastungsbauwerk (Begrenzung des Durchflusses)<br />

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Sonderformen<br />

Streichwehr<br />

4.2.2 Feste <strong>Wehre</strong> (5)<br />

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4.2 Feste <strong>Wehre</strong> (6)<br />

Sonderformen<br />

Tirolerwehr: Wasserentnahme in stark geschiebeführenden<br />

Gewässern<br />

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Sonderformen<br />

Tirolerwehr:<br />

4.2.2 Feste <strong>Wehre</strong> (7)<br />

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Sonderformen<br />

Tirolerwehr:<br />

4.2.2 Feste <strong>Wehre</strong> (8)<br />

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4.2.2 Feste <strong>Wehre</strong> (9)<br />

Sonderformen<br />

Heberwehr: Häufig Entlastungsanlagen zufolge hoher<br />

hydraulischer Leistungsfähigkeit bei geringen baulichen<br />

Abmessungen<br />

Vorteile:<br />

Automatische Funktion<br />

Keine <strong>bewegliche</strong>n Teile<br />

Hohe Abflußleistung<br />

Nachteile:<br />

Stoßbelastung im Unterwasser<br />

Keine Abfuhr von Eis, Treibgut<br />

Komplizierter teuerer Bau<br />

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4.2.3 Bewegliche <strong>Wehre</strong> (1)<br />

Heute sehr häufig anzutreffen.<br />

Bewegliche <strong>Wehre</strong> werden gr<strong>und</strong>sätzlich quer zur Fließrichtung<br />

(zumeist normal) eingebaut.<br />

Sie bestehen aus einer festen Wehrschwelle (dem F<strong>und</strong>ament)<br />

<strong>und</strong> einem <strong>bewegliche</strong>n Verschluß.<br />

Die Verschlussorgane sind vielfältig, haben unterschiedliche<br />

Anwendungsbereiche. (Verhältnis Breite zu Höhe)<br />

Sie sind aus hydraulischer Sicht entweder überströmbar oder<br />

unterströmbar .<br />

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4.2.3 Bewegliche <strong>Wehre</strong> (2)<br />

Übersicht über <strong>bewegliche</strong> <strong>Wehre</strong><br />

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Schützenwehre<br />

4.2.3 Bewegliche <strong>Wehre</strong> (3)<br />

Unterscheidung in Gleitschützen <strong>und</strong> Rollschützen.<br />

Schützen sind vertikal verschiebbare, plattenförmige Bauteile.<br />

Gleitschütze gleiten in Führungsprofilen (billiger, <strong>für</strong> geringere<br />

Dimensionen <strong>und</strong> kleinere Wasserdrücke )<br />

Rollenschütze rollen in Führungsprofilen. (teuerer, leichtgängig,<br />

<strong>für</strong> größere Belastungen)<br />

Schützen sind entweder unterströmbar (bei Anhebung) oder<br />

überströmbar (bei Absenkung).<br />

Es gibt einfache Schützen (eine Tafel) <strong>und</strong> Doppelschützen (zwei<br />

knapp nebeneinander angeordnete Tafeln)<br />

Anwendungsbereich: Öffnungen bei Höhe: Breite > 0,5<br />

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4.2.3 Bewegliche <strong>Wehre</strong> (4)<br />

Der Antrieb erfolgt: mechanisch, motorisch oder hydraulisch;<br />

Material: häufig Holz (Lärche), Stahl<br />

mittig oder beidseitig (je nach Breite)<br />

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Segmentwehre<br />

4.2.3 Bewegliche <strong>Wehre</strong> (5)<br />

Segmentverschlüsse werden über zwei feste Drehlager in den<br />

Pfeilerwänden abgestützt. Je nach Positionierung zur<br />

Fließrichtung des Wassers spricht man von Drucksegmenten<br />

oder Zugsegmenten<br />

Für größere Verschlussflächen. Der Antrieb erfolgt zumeist<br />

beidseitig hydraulisch.<br />

Segmente sind überströmbar (z.B. bei HQ) oder unterströmbar<br />

(im normalen Betrieb bei Anhebung)<br />

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4.2.3 Bewegliche <strong>Wehre</strong> (6)<br />

Segmentwehre<br />

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Klappenwehre<br />

4.2.3 Bewegliche <strong>Wehre</strong> (7)<br />

Klappen drehen um eine auf der festen Wehrschwelle liegenden<br />

horizontalen Achse.<br />

Einfache Ableitung der Kräfte ins Wehrf<strong>und</strong>ament.<br />

Klappen eignen sich <strong>für</strong> geringe Stauhöhen (max.5m) <strong>und</strong> große<br />

Wehrbreiten.<br />

Klappen müssen torsionssteif ausgeführt werden <strong>und</strong> sind<br />

zumeist Stahlkonstruktionen.<br />

Antrieb: hydraulisch, elektromotorisch oder Gegengewicht, 1-od.2<br />

seitig<br />

Die hydraulisch günstigste Form ist die Fischbauchklappe.<br />

Anordnung von Strahlaufreißern an der überströmten Kante der<br />

Klappe um die Belüftung des Raumes zwischen der Luftseite der<br />

Klappe <strong>und</strong> dem Überfallstrahl (Wasservorhang) zu ermöglichen.<br />

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4.2.3 Bewegliche <strong>Wehre</strong> (8)<br />

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4.2.3 Bewegliche <strong>Wehre</strong> (9)<br />

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4.2.3 Bewegliche <strong>Wehre</strong> (10)<br />

Schlauchwehre <strong>und</strong> Dachwehre<br />

Stauschläuche sind als neuere Entwicklung im Wasserbau zu<br />

bezeichnen. Sie werden r<strong>und</strong> seit 1980 hergestellt.<br />

Hinsichtlich des Anwendungsbereiches sind sie den Klappen<br />

gleichzustellen.<br />

Schlauchwehre sind die technischen Nachfolger der früheren<br />

Dachwehre<br />

Auch Dachwehre wurden mit Wasser gefüllt <strong>und</strong> der Innendruck<br />

stützte die Bauteile gegen den Wasserdruck des Oberwassers.<br />

Das Schlauchwehr perfektioniert die Idee <strong>und</strong> verwendet<br />

gewebeverstärkte Gummibahnen.<br />

Medium ist überwiegend Wasser aber auch Luft<br />

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4.2.3 Bewegliche <strong>Wehre</strong> (11)<br />

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4.2.3 Bewegliche <strong>Wehre</strong> (12)<br />

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4.2.3 Bewegliche <strong>Wehre</strong> (13)<br />

Kombinationsformen<br />

Um eine möglichst optimale Betriebsweise in mehrfacher Hinsicht<br />

zu gewährleisten, werden Verschlußtypen miteinander kombiniert.<br />

Durch folgende Anordnungen kann sowohl Unterströmung als<br />

auch Überströmung fein reguliert werden<br />

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Tosbecken<br />

4.2.3 Bewegliche <strong>Wehre</strong> (14)<br />

Zu jeder Wehranlage muß ein Tosbecken zur<br />

Energieumwandlung errichtet werden.<br />

Tosbecken dienen dem Schutz des <strong>Wehre</strong>s (Unterspülung etc.)<br />

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Zweck <strong>und</strong> Einteilung<br />

4.3 Talsperren (1)<br />

Die Errichtung von Talsperren dient vorwiegend der<br />

Wasserspeicherung.<br />

Es wird der gesamte Talquerschnitt abgesperrt.<br />

Die Höhe der Talsperre wird von der gewünschten Größe des<br />

Speicherraumes bestimmt.<br />

Enge Sperrenstellen sind ideal.<br />

Geologischer Aufbau des Untergr<strong>und</strong>es enorm wichtig.<br />

Einteilung in<br />

Staumauern (Konstruktion aus Beton oder Mauerwerk)<br />

Staudämme (Konstruktion aus Erd- oder Felsmaterial)<br />

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4.3 Talsperren (2)<br />

Auswahlkriterien <strong>für</strong> den Talsperrentyp<br />

Größe des Bauwerkes<br />

Geländeverhältnisse<br />

Untergr<strong>und</strong>verhältnisse<br />

Zur Verfügung stehende Baumaterialien<br />

Wirtschaftliche Gegebenheiten<br />

Einpassung in die Landschaft<br />

Aufnahme von Verkehrswegen<br />

Größe des abzuführenden Hochwassers<br />

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Staumauern<br />

4.3.2 Staumauern (1)<br />

werden in drei große Gruppen eingeteilt:<br />

Gewichtsstaumauern, die dem Wasserdruck durch ihre<br />

Eigenlast widerstehen<br />

Bogenstaumauern, die die Wasserdruckkräfte überwiegend<br />

zufolge der Gewölbewirkung in die Flanken <strong>und</strong> den<br />

Untergr<strong>und</strong> übertragen<br />

Aufgelöste Staumauern, die ohne Abstützung in die Flanken<br />

durch besondere konstruktive Gestaltung der Stauwand den<br />

Wasserdruck in den Untergr<strong>und</strong> übertragen<br />

Es gibt Übergangsformen wie z.B. Bogengewichtsmauern,<br />

Bogenmauer mit aufgesetzter Gewichtsmauer<br />

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Gewichtsmauern<br />

4.3.2 Staumauern (2)<br />

Haben zumeist einen Dreiecksquerschnitt mit senkrechter<br />

wasserseitiger <strong>und</strong> geneigter (1:0,65 – 1:0,8) luftseitiger<br />

Begrenzung<br />

Gewichtsstaumauern, die dem Wasserdruck durch ihre<br />

Eigenlast widerstehen<br />

Bogenstaumauern, die die Wasserdruckkräfte überwiegend<br />

zufolge der Gewölbewirkung in die Flanken <strong>und</strong> den<br />

Untergr<strong>und</strong> übertragen<br />

Aufgelöste Staumauern, die ohne Abstützung in die Flanken<br />

durch besondere konstruktive Gestaltung der Stauwand den<br />

Wasserdruck in den Untergr<strong>und</strong> übertragen<br />

Es gibt Übergangsformen wie z.B. Bogengewichtsmauern,<br />

Bogenmauer mit aufgesetzter Gewichtsmauer<br />

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4.3.2 Staumauern (3)<br />

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4.3.2 Staumauern (4)<br />

Beispiele: Grande Dixence (Schweiz)<br />

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4.3.2 Staumauern (5)<br />

Beispiele: Grande Dixence (Schweiz)<br />

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Beispiele: Hoover Dam (USA)<br />

4.3.2 Staumauern (6)<br />

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4.3.2 Staumauern (7)<br />

Bogenmauern (Gewölbemauern)<br />

Erfordern den geringsten Aufwand an Beton<br />

Eher schmale Täler <strong>und</strong> sehr gute Untergr<strong>und</strong>verhältnisse<br />

Verhältnis Talweite w zu Stauhöhe h < 10<br />

Gleichradienstaumauern (hier ist der Radius konstant <strong>und</strong> der<br />

Öffnungswinkel ist variabel)<br />

Kuppelstaumauern (die heute übliche moderne Form: hier sind<br />

Radius <strong>und</strong> Öffnungswinkel variabel)<br />

Gleichwinkelstaumauern (hier ist der Öffnungswinkel konstant<br />

<strong>und</strong> der Radius ist variabel)<br />

Zylinderstaumauern (hier sind der Radius <strong>und</strong> der<br />

Öffnungswinkel konstant)<br />

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4.3.2 Staumauern (8)<br />

Bogenmauern (Gewölbemauern)<br />

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4.3.2 Staumauern (9)<br />

Bogenmauern (Gewölbemauern)<br />

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4.3.2 Staumauern (10)<br />

Bogenmauern (Gewölbemauern)<br />

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4.3.2 Staumauern (11)<br />

Bogenmauern (Gewölbemauern)<br />

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4.3.2 Staumauern (12)<br />

Aufgelöste Mauern (Pfeilerkopfmauer)<br />

Die Abstützung erfolgt durch eine Reihe von Pfeilern, die durch<br />

Platten, gewölbe oder Kuppeln mit einander verb<strong>und</strong>en sind.<br />

Vorteil: Massenersparnis<br />

geringe Einwirkung des<br />

Sohlwasserdruckes<br />

leichte Zugänglichkeit<br />

Beobachtbarkeit<br />

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4.3.2 Staumauern (13)<br />

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Gr<strong>und</strong>sätzliches<br />

4.3.3 Staudämme (1)<br />

Staudämme stellen wesentliche geringere Anforderungen an den<br />

Untergr<strong>und</strong>.<br />

Der Anschluß an einen wasserdichten Untergr<strong>und</strong> ist nicht<br />

zwingend notwendig.<br />

Ein Damm ist in Grenzen beweglich entsprechend den Setzungen.<br />

Dämme haben in der Regel einen Aufbau in mehrere Zonen:<br />

Stützkörper<br />

Dichtkörper<br />

Filter<br />

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4.3.3 Staudämme (2)<br />

Unterscheidungsmöglichkeiten<br />

Erddämme nutzen örtlich anstehende Lockergesteine<br />

Felsschüttdämme nutzen Steinbruchmaterial<br />

Dämme mit natürlicher (z.B. Lehm oder Ton) oder künstlicher<br />

(z.B. Asphalt, Stahlbeton, Folien) Dichtung<br />

Dämme mit außenliegender oder innenliegender Dichtung<br />

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4.3.3 Staudämme (3)<br />

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4.3.3 Staudämme (4)<br />

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4.3.3 Staudämme (5)<br />

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4.3.3 Staudämme (6)<br />

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4.4 Hochwasserentlastungsanlagen (1)<br />

Hochwasserentlastungsanlagen an Sperrenbauwerken dienen dem<br />

Schutz des Bauwerkes.<br />

Es muß ein sorgfältig gewähltes Bemessungshochwasser<br />

schadlos abgeführt werden können.<br />

Das Bemessungshochwasser ist bei Dämmen größer als bei<br />

Mauern, da die gefährdung eines Dammes wesentlich höher ist.<br />

Hochwasserentlastungsanlagen können als feste oder <strong>bewegliche</strong><br />

<strong>Wehre</strong> ausgebildet sein.<br />

Die einwandfreie hydraulische Gestaltung ist notwendig, um<br />

Unterdrücke <strong>und</strong> Schwingungen auszuschließen.<br />

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4.4 Hochwasserentlastungsanlagen (2)<br />

An Staumauern<br />

In der Regel Teil des<br />

Staubauwerkes<br />

Rücken des Staubauwerkes<br />

als Schußrinne<br />

Sprungschanze<br />

Freier Überfall<br />

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4.4 Hochwasserentlastungsanlagen (3)<br />

Beispiele<br />

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4.4 Hochwasserentlastungsanlagen (4)<br />

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4.4 Hochwasserentlastungsanlagen (5)<br />

An Staudämmen<br />

Üblicherweise als eigenes Bauwerk. Die geschüttete Konstruktion<br />

darf nicht überströmt werden.<br />

Seitlich angeordnete Schußrinnen<br />

Überfalltrichter <strong>und</strong> Stollen<br />

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