Aus: Lombriser/Abplanalp: Strategisches Management, 5. Auflage ...
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<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 1<br />
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� Abbildung 1.1 Geplante und «aufgetauchte» Strategien (Mintzberg 1994, S. 24)<br />
Ressourcen/Fähigkeiten<br />
� personelle<br />
� materielle<br />
� immaterielle<br />
� organisationale<br />
Marktattraktivität<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Umfang, Art, Qualität,<br />
Kosten und Verbindung<br />
der Tätigkeiten/Prozesse<br />
Wettbewerbsstrategie<br />
nicht realisierte<br />
Strategie<br />
geplante Strategie<br />
Positionierung<br />
Welche Leistung, wo, für wen und<br />
für welche Bedürfnisse?<br />
Aktivitäten<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
Relative Wettbewerbsposition<br />
Erfolg<br />
(z.B. ROI)<br />
� Abbildung 1.2 Strategische Erfolgsdeterminanten<br />
«aufgetauchte» (ungeplante)<br />
Strategie<br />
Top-, Durchschnittsoder<br />
Low-Performer<br />
realisierte<br />
Strategie<br />
Strategische Faktoren<br />
� Standort und regionale Vernetzung<br />
� Größe und <strong>Aus</strong>lastung<br />
� Synergien mit anderen SGE<br />
� Investitions-Timing<br />
� vertikale Integration<br />
� Leistung (Differenzierung)<br />
� Kosten
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� Abbildung 1.3 Operative Effizienz: notwendig, aber nicht hinreichend (in Anlehnung an Porter 1997)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Operative Effizienz<br />
(= vergleichbare Tätigkeiten besser,<br />
schneller, günstiger ausführen)<br />
…<br />
Prozessmanagement<br />
Benchmarking<br />
TQM<br />
Gefahr bei einseitiger <strong>Aus</strong>richtung<br />
auf operative Effizienz:<br />
Entwicklung nachhaltiger Strategien<br />
wird vernachlässigt!<br />
CRM (Customer Relationship <strong>Management</strong>)<br />
Formale/prozessuale Aspekte Inhaltliche Aspekte<br />
� Eine Strategie weist umfassenden<br />
Charakter auf.<br />
� Eine Strategie ist langfristig und auf<br />
Nachhaltigkeit ausgerichtet.<br />
� Eine Strategie ist sowohl ein Plan (Weg-<br />
Ziel-Beschreibung) wie auch das<br />
Muster, das sich aus den tatsächlichen<br />
Entscheidungen und Handlungen ergibt.<br />
� Eine Strategie stützt sich auf stark<br />
aggregierte Informationen.<br />
� Eine Strategie basiert sowohl auf<br />
geplantem Handeln als auch auf<br />
Flexibilität, Kreativität und unternehmerischem<br />
Lernen.<br />
� Eine Strategie enthält rationale, motivierende<br />
und emotionale Elemente.<br />
Wettbewerbsvorteil<br />
durch Einzigartigkeit<br />
� Eine Strategie ist fundamental erfolgsorientiert.<br />
� Eine Strategie ist sowohl extern auf<br />
attraktive Tätigkeitsfelder (vor allem<br />
Produkte und Märkte) als auch intern<br />
auf Ressourcen, Aktivitäten und Fähigkeiten<br />
zur Erlangung von Wettbewerbsvorteilen<br />
ausgerichtet.<br />
� Eine Strategie zielt darauf ab, eine<br />
einzigartige Position im relevanten<br />
Wettbewerbsumfeld zu erreichen.<br />
� Eine Strategie schließt sowohl Ziele<br />
als auch Maßnahmen und Mittel<br />
(Ressourcen) ein.<br />
� Abbildung 1.4 Formale, prozessuale und inhaltliche Aspekte einer umfassenden Strategiedefinition<br />
(vgl. Rühli 1989, S. 16; Mintzberg 1994)
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� Abbildung 1.5 Traditionelle Sicht der Unternehmensführung<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Entscheiden, Planen<br />
<strong>Aus</strong>führen<br />
Strategische<br />
Führung<br />
«Gesamtsicht»<br />
Operative<br />
Führung<br />
«Teilprobleme»<br />
Taktische<br />
Führung<br />
«Detailprobleme»<br />
langfristig<br />
mittelfristig<br />
kurzfristig<br />
zunehmende Bedeutung der Entscheide
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<strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong><br />
= Führung der strategischen Aktivitäten<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Unternehmensführung<br />
Operatives <strong>Management</strong><br />
= Führung der operativen Aktivitäten<br />
Strategische Aktivitäten Operative Aktivitäten<br />
Entscheiden:<br />
� langfristige Ziele<br />
� kurz-/mittelfristige strategische Meilensteine<br />
� Geschäftsfelder, Positionierung, Wettbewerbsvorteile<br />
� Produkte, Dienstleistungen, Technologien<br />
� langfristige Marketingstrategien<br />
� Kapazitätsausweitung, Investitionsbudgets<br />
� usw.<br />
<strong>Aus</strong>führen:<br />
� neue Technologien entwickeln/beschaffen<br />
� Produkte-, Dienstleistungsinnovationen<br />
� Kapazität ausweiten, Produktivität nachhaltig steigern<br />
� neue Fähigkeiten entwickeln<br />
� neue Märkte suchen, entwickeln, testen<br />
� Produkte lancieren<br />
� langfristige Personalentwicklung<br />
� usw.<br />
Blickwinkel:<br />
� langfristig ⇒ nachhaltige Wirksamkeit<br />
� umfassend (Strategie und operative Effizienz)<br />
Entscheiden:<br />
� kurzfristige Ziele<br />
� Produktionsmengen<br />
� Produktionsabläufe<br />
� Preise<br />
� Werbekampagnen<br />
� operative Budgets<br />
� usw.<br />
<strong>Aus</strong>führen:<br />
� produzieren, werben, verkaufen<br />
� einkaufen, liefern<br />
� Service<br />
� Maschinen warten, reparieren<br />
� kurzfristige Kostensenkungsprogramme<br />
� Qualitätszirkel durchführen<br />
� Cash-<strong>Management</strong><br />
� Personalgewinnung, -honorierung<br />
� usw.<br />
Blickwinkel:<br />
� kurzfristig ⇒ finanzielle Resultate<br />
� fokussiert auf das Tagesgeschäft<br />
Ziel des Strategischen <strong>Management</strong>s Ziel des operativen <strong>Management</strong>s<br />
Erfolge ermöglichen<br />
(Erfolgspotenziale aufbauen und erhalten)<br />
«Das Richtige tun»<br />
Erfolge realisieren<br />
(Erfolgspotenziale ausschöpfen)<br />
«Die Dinge richtig tun»<br />
� Abbildung 1.6 Vergleich zwischen strategischer und operativer Führung (nach Ansoff 1991)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 5<br />
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� Abbildung 1.7 <strong>Aus</strong>wirkungen von strategischen und operativen Tätigkeiten auf den Cash-flow<br />
(nach Ansoff/McDonnell 1990)<br />
aus Liste<br />
streichen<br />
«Fehlalarm»<br />
weiterverfolgen<br />
(keine unmittelbare<br />
Aktion)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Cash-flow<br />
+<br />
–<br />
Umwelttrends<br />
Strategische Tätigkeiten<br />
planen entwickeln testen lancieren<br />
schwach<br />
gering<br />
� Abbildung 1.8 Strategic Issue <strong>Management</strong> (vgl. Ansoff/McDonnell 1990)<br />
–<br />
Interne Trends<br />
erwartete<br />
<strong>Aus</strong>wirkung?<br />
stark<br />
Dringlichkeit?<br />
hoch<br />
«Top Issue»-Projekt<br />
(zeitlich und finanziell<br />
höchste Priorität)<br />
mittelmäßig<br />
Operative Tätigkeiten<br />
Produktion, Marketing, Verkauf, usw.<br />
Leistungstrends<br />
+<br />
in der nächsten<br />
Planungsperiode<br />
behandeln<br />
t
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Informationsinhalt<br />
Beispiel:<br />
Entwicklung<br />
des Transistors<br />
© Versus Verlag 2010<br />
schwach Stärke des Signals<br />
stark<br />
Überzeugung,<br />
dass Diskontinuität<br />
bevorsteht.<br />
Gefühl, dass die<br />
Entwicklung in der<br />
Physik ein großes<br />
Potenzial für die<br />
Elektronikindustrie<br />
darstellt.<br />
Quelle der Bedrohung/Chance<br />
identifiziert.<br />
Festkörper-Physik<br />
als Quelle für<br />
Bedrohungen/<br />
Chancen erkannt.<br />
Merkmale der Bedrohung/Chance<br />
und Art der Wirkung<br />
bekannt.<br />
Erste Anwendungen<br />
entstehen dank<br />
der Erfindung des<br />
Transistors.<br />
Reaktionsmöglichkeiten(Aktionen,<br />
Programme)<br />
bekannt.<br />
Einige aggressive<br />
Firmen investieren<br />
in die<br />
neue Technologie;<br />
Nachfrage nach<br />
Transistoren ist<br />
feststellbar.<br />
Konsequenzen der<br />
Reaktionen auf<br />
Ertragslage sind<br />
absehbar oder<br />
schon spürbar.<br />
Firmen mit neuer<br />
Technologie machen<br />
Gewinne;<br />
jene, die immer<br />
noch Vakuumröhrenproduzieren,<br />
machen Verluste.<br />
ca. 1940 ca. 1945 1948 ca. 1950–1955 ab ca. 1955<br />
� Abbildung 1.9 Verlauf eines schwachen Signals am Beispiel der Transistoren-Entwicklung<br />
(vgl. Ansoff/McDonnell 1990)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 7<br />
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� Abbildung 1.10 Modell des Strategischen <strong>Management</strong>s<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Umweltanalyse<br />
(Kapitel 3)<br />
Feedback<br />
Strategische <strong>Aus</strong>gangslage/Segmentierung<br />
(Kapitel 2)<br />
Strategische Analyse<br />
(Kapitel 5)<br />
Vision/Leitbild<br />
(Kapitel 6)<br />
Strategieentwicklung<br />
(Kapitel 7)<br />
Strategieumsetzung<br />
(Kapitel 8)<br />
Leadership – Organisation – Systeme – Kultur<br />
<strong>Management</strong> des Wandels<br />
Strategiekontrolle<br />
(Kapitel 9)<br />
Unternehmensanalyse<br />
(Kapitel 4)<br />
SGE-Strategien Unternehmensstrategie<br />
Feedback
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Strategieebenen<br />
Gesamtunternehmensstrategie<br />
Geschäftseinheitsstrategien<br />
Funktionsstrategien<br />
Bereichs- bzw.<br />
Abteilungsstrategien<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Hauptverantwortliche<br />
Personen<br />
Geschäftsleiter (CEO), Konzernleitungs-,Direktionsmitglieder(Entscheidungen<br />
werden normalerweise<br />
vom Aufsichts- bzw. Verwaltungsrat<br />
genehmigt)<br />
Leiter der Geschäftseinheiten,<br />
Divisionen bzw. Profitcenter<br />
(Entscheidungen<br />
werden normalerweise von<br />
der Unternehmensleitung<br />
genehmigt)<br />
Funktionsleiter (Entscheidungen<br />
werden normalerweise<br />
vom Geschäftseinheitsleiter<br />
genehmigt)<br />
Bereichs- oder Abteilungsleiter<br />
(z.B. Werbeleiter,<br />
Verkaufsstellenleiter, Werkleiter,<br />
Produkt-Manager)<br />
Primäre Strategieinhalte und behandelte Themen<br />
� Unternehmenspolitik (Grundsätze zu Wachstum, Unabhängigkeit,<br />
Flexibilität, Risiko, Ethik, Humanisierung der Arbeit, Führung usw.)<br />
� Auf welchen Märkten und mit welchen Produkten soll das Unternehmen<br />
tätig sein<br />
� Portfoliomanagement (Diversifikation, Aufbau neuer Geschäfte,<br />
Desinvestitionen, Verstärkung bestehender Geschäfte)<br />
� Prioritätensetzung für die Verteilung der Ressourcen (Personal,<br />
Finanzmittel, Anlagen usw.) auf die strategischen Geschäftseinheiten<br />
(z.B. anhand der Portfolio-Analyse)<br />
� Vertikale Integration, Globalisierung<br />
� Nutzung von Synergieeffekten zwischen den einzelnen Geschäftseinheiten<br />
(u.a. <strong>Aus</strong>balancieren der Wachstums- und Finanzierungssynergien)<br />
� Bestimmung und Aufbau von Kernkompetenzen<br />
� Überprüfung, Revision, Genehmigung, Koordination der Geschäftseinheitsstrategien<br />
� <strong>Aus</strong>wahl der Produkt-Markt-Kombination, in denen die Geschäftseinheit<br />
nachhaltige Wettbewerbsvorteile erzielen soll<br />
� Bestimmung der dazu notwendigen Tätigkeiten, Fähigkeiten und<br />
Kenntnisse (strategische Erfolgspositionen)<br />
� Umwelt- und Unternehmensanalyse<br />
� geschäftseinheitsspezifische Herausforderungen und Projekte<br />
� Überprüfung, Revision, Genehmigung, Koordination der Funktionsstrategien<br />
� Entwicklung von Aktionen und Maßnahmen zum Aufbau und Erhalt<br />
der funktionalen Fähigkeiten zur optimalen Unterstützung der Geschäftseinheitsstrategie<br />
� Überprüfung, Revision, Genehmigung, Koordination der Bereichs-<br />
oder Abteilungsstrategien<br />
� Entwicklung von Aktionen und Maßnahmen zur optimalen Unterstützung<br />
der Geschäftseinheits- und Funktionsstrategien<br />
� Abbildung 1.11 Strategieebenen, Hauptverantwortliche und Strategieinhalte<br />
(vgl. Thompson/Strickland 1995, S. 38)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 9<br />
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Ort<br />
Wo?<br />
Beteiligte<br />
Wer?<br />
Zeit<br />
Wann?<br />
Mittel<br />
Womit?<br />
Vorgehen<br />
Wie?<br />
Zusammenarbeit<br />
Wie?<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Verantwortlichkeit<br />
Einflussrichtung<br />
Beteiligungsgrad<br />
Perspektivenmix<br />
Fähigkeitsmix<br />
Dauer<br />
<strong>Aus</strong>löser<br />
Horizont<br />
Ressourceneinsatz<br />
Methodeneinsatz<br />
Arbeitsweise<br />
Darstellungsweise<br />
Strukturierungsgrad<br />
Kontext<br />
Konfliktintensität<br />
Entscheidungsform<br />
Transparenz<br />
zentral<br />
top-down<br />
elitär<br />
homogen<br />
monodisziplinär<br />
kurz<br />
terminorientiert<br />
kurzfristig<br />
gering<br />
spärlich<br />
analytisch<br />
quantitativ<br />
fein<br />
rigid – formell<br />
niedrig<br />
patriarchisch<br />
gering<br />
� Abbildung 1.12 Möglichkeiten zur Gestaltung des Strategieprozesses<br />
(vgl. Müller-Stewens/Lechner 2003, S. 58)<br />
dezentral<br />
bottom-up<br />
breit gestreut<br />
heterogen<br />
interdisziplinär<br />
lang<br />
ereignisorientiert<br />
langfristig<br />
hoch<br />
reichhaltig<br />
intuitiv<br />
qualitativ<br />
grob<br />
offen – emergent<br />
hoch<br />
demokratisch<br />
hoch
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 10<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Produkte<br />
Maschinentyp<br />
A<br />
Maschinentyp<br />
B<br />
Maschinentyp<br />
C<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Verfahren<br />
Mechanik<br />
Elektronik<br />
Glasbearbeitung<br />
…<br />
Abnehmer<br />
Staatliche Labors<br />
Universitäten<br />
Chemie-Industrie<br />
…<br />
x gegenwärtige Tätigkeitsfelder<br />
? mögliche neue Tätigkeitsfelder<br />
Nutzen/Funktionen/Leistungen (Kundenbedürfnis)<br />
Verdampfen von<br />
Lösungsmitteln<br />
� Abbildung 2.1 Beispiel einer Aktivitätsfeldanalyse (<strong>Aus</strong>zug)<br />
Märkte<br />
mechanisch<br />
elektrisch<br />
elektronisch<br />
mechanisch<br />
elektrisch<br />
elektronisch<br />
mechanisch<br />
elektrisch<br />
elektronisch<br />
heutige Produkt-Markt-Kombinationen<br />
?<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
Stickstoff- und Fettstoffbestimmung<br />
…<br />
Inland <strong>Aus</strong>land (Europa) <strong>Aus</strong>land (Rest)<br />
Textil Bau Metall Textil Bau Metall Textil Bau Metall<br />
� Abbildung 2.2 Produkt-Markt-Matrix eines Maschinenherstellers<br />
x<br />
?<br />
?<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
?<br />
x<br />
x<br />
?<br />
x<br />
?<br />
?
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 11<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Produkte<br />
Maschinentyp<br />
A<br />
Maschinentyp<br />
B<br />
Maschinentyp<br />
C<br />
mechanisch<br />
elektrisch<br />
elektronisch<br />
mechanisch<br />
elektrisch<br />
elektronisch<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Märkte<br />
mechanisch<br />
elektrisch<br />
elektronisch<br />
heutige Produkt-Markt-Kombinationen<br />
Inland <strong>Aus</strong>land (Europa) <strong>Aus</strong>land (Rest)<br />
Textil Bau Metall Textil Bau Metall Textil Bau Metall<br />
SGF 2<br />
SGF 7<br />
SGF 4<br />
SGF 1<br />
SGF 5<br />
SGF 3<br />
� Abbildung 2.3 Geschäftsfeldabgrenzung nach der Inside-out-Methode<br />
Glasbearbeitung<br />
Elektronik*<br />
Technologien<br />
Kundenbedürfnis<br />
(Nutzen/Funktion/Leistung)<br />
Mechanik<br />
Bestimmen des Schmelzpunktes*<br />
Stickstoff- und Fettstoffbestimmung<br />
Verdampfen von Lösungsmitteln<br />
Staatliche<br />
Labors<br />
Universitäten<br />
SGF 8<br />
* = mögliche neue Bereiche für unser Unternehmen<br />
bisheriges SGF 1<br />
neues (mögliches) SGF 2<br />
Chemie-/<br />
Pharmaindustrie<br />
Nahrungsmittelindustrie*<br />
� Abbildung 2.4 Abgrenzungs-Bezugsrahmen (Outside-in-Methode) für eine Laborgerätefirma<br />
SGF 6<br />
Abnehmer
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 12<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Unternehmensleitung<br />
Linienbereiche<br />
Unternehmensleitung<br />
2. Dimension: z.B. Produkte<br />
SGE 1<br />
SGE 2<br />
SGE 3<br />
� Abbildung 2.5 SGE-Struktur als Sekundärorganisation zur operativen Organisationsstruktur<br />
(in Anlehnung an Drexel 1987 und Hinterhuber 1989b)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Schweiz Deutsch-<br />
land<br />
SGE<br />
SGE 1<br />
1. Dimension: z.B. Länder<br />
USA Asien<br />
SGE als Planungs- oder Projekteinheiten<br />
� verschiedene Varianten sind möglich:<br />
� die SGE wird von einem vollamtlichen SGE-Manager<br />
geführt (ähnlich wie Produktmanager)<br />
� die SGE wird von einer Kommission (bestehend aus<br />
Mitgliedern der Linienbereiche) geführt<br />
� die SGE wird als permanentes Projekt (bestehend aus<br />
freigestellten Mitgliedern der Linienbereiche) geführt<br />
� Vorteil: Sicherstellung strategischer Aktivitäten bei KMU<br />
� Nachteil: Gefahr der Verantwortungsdiffusion oder der<br />
fehlenden Durchsetzungskraft<br />
SGE als zweite Dimension einer Matrixorganisation<br />
� vor allem für diversifizierte Unternehmen geeignet,<br />
deren SGE viele Gemeinsamkeiten, Abhängigkeiten<br />
und Leistungsverflechtungen aufweisen<br />
� je nach Fall Bildung von SGE nach Produktbereichen,<br />
Marktregionen, Kundengruppen/-branchen, Technologien<br />
usw.<br />
� Vorteil: Berücksichtigung von Gemeinsamkeiten und<br />
Abhängigkeiten bei Strategieentwicklung<br />
� Nachteil: Doppelunterstellungen der operativen Einheiten<br />
und dadurch Gefahr von Mehrdeutigkeiten und<br />
Konflikten
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 13<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung 2.6 Unterscheidung zwischen strategischen Geschäftsfeldern und<br />
strategischen Geschäftseinheiten<br />
(in Anlehnung an Ansoff/McDonnell 1990, S. 51; Link 1985, S. 614; Kuppel 1993, S. 46)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Strategische Geschäftsfelder Strategische Geschäftseinheiten<br />
SGF<br />
Umwelt<br />
SGF<br />
SGF<br />
ein SGF ist<br />
� ein Teil der Umwelt<br />
� eine gedankliche Abgrenzung<br />
Zweck<br />
Hilfsmittel zur Planung wirksamer Strategien<br />
und Fähigkeiten<br />
Abgrenzungskriterien<br />
� Kundenbedürfnis<br />
� Produkte, Verfahren, Technologie<br />
� Marktsegmente (Kundengruppen) und Marktregionen<br />
Geschäftsbereich<br />
A<br />
SGE SGE SGE SGE<br />
Unternehmensleitung<br />
Geschäftsbereich<br />
B<br />
SGE SGE SGE SGE<br />
Unternehmensleitung<br />
SGE SGE SGE<br />
eine SGE ist<br />
� ein Teil des Unternehmens<br />
� eine real-organisatorische Abgrenzung<br />
Zweck<br />
Führungsinstrument zur Umsetzung der SGF-Strategien<br />
Abgrenzungskriterien<br />
� Eigenständigkeit<br />
� Identifizierbare Konkurrenz<br />
� Führbarkeit<br />
� Ressourcennutzung<br />
� diversifiziertes Unternehmen mit großer Anzahl SGE<br />
� SGE des gleichen Geschäftsbereichs haben wichtige<br />
Gemeinsamkeiten/Abhängigkeiten<br />
� Leiter der Geschäftsbereiche koordinieren die SGE-Aktivitäten und<br />
sind für optimale Ressourcennutzung verantwortlich<br />
� löst das Problem zu großer Leitungsspannen der Unternehmensleitung<br />
Geschäftsbereich<br />
C<br />
SGE SGE SGE SGE<br />
� Abbildung 2.7 SGE-Struktur mit Geschäftsbereichen als koordinierende Hierarchieebene
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 14<br />
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Kundenbedürfnisse<br />
� genaue Bearbeitung<br />
von Metall-,<br />
Graphit- und<br />
Kunststoffteilen<br />
� Herstellung<br />
von Präzisionsgeräten<br />
� Herstellung von<br />
Kunststoffteilen<br />
� Abbildung 2.8 Segmentierung eines Maschinenherstellers (in Anlehnung an Gomez/Probst 1995, S. 135)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Produkte Technologien Absatzwege Kundengruppen<br />
� Werkzeugmaschinen<br />
für spanende<br />
Bearbeitung<br />
� Universalfräsmaschinen<br />
� Bearbeitungszentren<br />
� Werkzeugmaschinen<br />
für Präzisionsmetallteile<br />
� Spritzgussmaschinen<br />
� Schleifmaschinen<br />
� Erodiermaschinen<br />
<strong>Aus</strong>maß<br />
der Macht<br />
� Spezialmaschinen<br />
� Standardmaschinen<br />
für<br />
Nischenmärkte<br />
� Standardmaschinen<br />
für<br />
Volumenmärkte<br />
� eigene Verkaufsgesellschaft<br />
� Handelsvertretung<br />
als Wiederverkäufer<br />
� Handelsmittler<br />
� eigene Verkaufsabteilung<br />
im Werk<br />
� Katalogverkauf<br />
mit Direktversand<br />
� Verkauf ab Rampe<br />
� Abbildung 3.1 Die Bedeutung der Stakeholder (nach Johnson/Scholes 1999, S. 216)<br />
� Großunternehmen<br />
� mittlere, kleine<br />
Unternehmen<br />
� Großserienhersteller<br />
� Mittel- und Kleinserienhersteller<br />
� Werkzeug- und<br />
Formenbauer<br />
� Kunststoffteile-<br />
Hersteller<br />
Abgrenzung SGF1 «Fräsmaschinen»<br />
Abgrenzung SGF2 «Präzisionsteile»<br />
hoch zufriedenstellen «key players»<br />
gering minimal betreuen informieren<br />
gering hoch<br />
<strong>Aus</strong>maß des Interesses am Unternehmen
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 15<br />
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Faktoren Vergangenheit Zukunft<br />
Wirtschaftlicher Überblick Hohe Inflation, mäßige<br />
Arbeitslosigkeit und<br />
hohe Zinsen; weltweite<br />
Rezession<br />
Wichtigste Marktsegmente<br />
� <strong>Aus</strong>ländische Regierungen<br />
� Inländische internationale<br />
Konzerne und Finanzinstitute<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Liquiditätsprobleme des<br />
<strong>Aus</strong>lands wegen politischer<br />
und wirtschaftlicher<br />
Verhältnisse<br />
Privatkundengeschäft Steigerung des Marktanteils<br />
im In- und <strong>Aus</strong>land<br />
Technologische Trends Computertechnologie<br />
steigerte die Effizienz bei<br />
repetitiven Verwaltungsfunktionen<br />
Politische/soziale Faktoren Politischer Trend zur<br />
Lockerung von Vorschriften<br />
Gesetzliche Faktoren Beschränkungen für das<br />
Angebot umfassender<br />
Finanzpakete an alle<br />
Marktsegmente<br />
Personalangebot Zunehmend aggressiver<br />
Stil in Verbindung mit<br />
gutem Firmenimage ist<br />
attraktiv für kompetente<br />
Kräfte<br />
Mäßiger Aufschwung in<br />
den USA vorausgesagt;<br />
weiterhin hohe Arbeitslosigkeit<br />
erwartet<br />
Aufschwung in den USA<br />
sollte das Wirtschaftswachstum<br />
im <strong>Aus</strong>land<br />
anregen<br />
Wirtschaftsaufschwung<br />
fördert die Nachfrage nach<br />
finanziellen Dienstleistungen<br />
Technologie wird sich auf<br />
Datenverarbeitung und<br />
Kommunikationswege<br />
konzentrieren<br />
Weiterhin aufmerksam<br />
bleiben für Gesetzesreform<br />
Völlige Freiheit von Vorschriften<br />
nicht zu erwarten<br />
Der Vorrat an talentierten<br />
Leuten wird weiter bestehen,<br />
doch der Wettbewerb<br />
wird sich verschärfen<br />
Wichtige Risiken und<br />
Chancen<br />
Rückstellungen für Verluste<br />
aus Kreditgewährung<br />
nehmen zu<br />
Unterstützung des <strong>Aus</strong>lands<br />
durch den Internationalen<br />
Währungsfonds<br />
Positive Reaktion des<br />
Publikums auf finanztechnologischeNeuerungen<br />
Geringere Kosten für<br />
Zweigstellennetze<br />
Lobbying wird eine wichtige<br />
Rolle spielen<br />
Reaktion auf Wettbewerbskräfte<br />
mit beschränktem<br />
Freiraum<br />
bleibt wichtige Aufgabe<br />
Unser Image und globale<br />
<strong>Aus</strong>richtung erfordern<br />
eine sehr vielseitige,<br />
hohe Qualifikation<br />
� Abbildung 3.2 Umweltanalyse einer Großbank auf Konzernebene (<strong>Aus</strong>zug aus Hax/Majluf 1991, S. 316ff.)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 16<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Wirtschaft<br />
� Entwicklungstendenzen des Volkseinkommens<br />
in den relevanten Ländern<br />
� Entwicklung des internationalen Handels<br />
� Güteraustausch<br />
� Wirtschaftsintegration<br />
� Protektionismus<br />
� Entwicklungstendenzen der Zahlungsbilanzen<br />
und Wechselkurse<br />
Technologie<br />
� Produktionstechnologie<br />
� Entwicklungstendenzen in der<br />
Verfahrenstechnologie<br />
� Innovationspotenzial<br />
� Automation/Prozesssteuerung/<br />
Informationstechnologie/CIM/CAD<br />
� Substitutionstechnologien<br />
� mögliche Innovationen<br />
� Kostenentwicklung<br />
Ökologie<br />
� Verfügbarkeit von Energie<br />
� Erdöl<br />
� Gas<br />
� Elektrizität<br />
� Kohle<br />
� andere Energiequellen<br />
� Verfügbarkeit von Rohstoffen<br />
Demographische und sozialpsychologische Entwicklungstendenzen<br />
� Bevölkerungsentwicklung<br />
� allgemein<br />
� Entwicklung wichtiger Bevölkerungsgruppen<br />
� Bevölkerungswanderungen<br />
� Sozialpsychologische Strömungen<br />
� Einstellung zur Arbeit<br />
� Sparneigung<br />
Politik und Recht<br />
� Globalpolitische Entwicklungstendenzen<br />
� Ost-West<br />
� Nord-Süd<br />
� Gefahr lokaler oder internationaler Konflikte<br />
� Marktstellung der Rohstoffproduzenten<br />
© Versus Verlag 2010<br />
� Erwartete Inflation<br />
� Entwicklung der Kapitalmärkte<br />
� Entwicklung der Beschäftigung<br />
� Zu erwartende Investitionsneigung<br />
� Zu erwartende Konjunkturschwankungen<br />
� Häufigkeit<br />
� <strong>Aus</strong>prägung<br />
� Entwicklung der Wirtschaftssektoren<br />
� Produktinnovation<br />
� Entwicklungstendenzen in der Produkttechnologie<br />
– Hardware<br />
– Software<br />
� Innovationspotenzial<br />
� Informatik und Telekommunikation<br />
� Strömungen im Umweltschutz<br />
� Umweltbewusstsein<br />
� Umweltbelastung<br />
� Umweltschutzgesetzgebung<br />
� Recycling<br />
� Verfügbarkeit von Recyclingmaterial<br />
� Recyclingkosten<br />
� Freizeitverhalten, Gesundheitsbewusstsein<br />
� Einstellung gegenüber der Wirtschaft<br />
� Einstellung gegenüber der Automation<br />
� Einstellung gegenüber Werkstoffen<br />
� Einstellung gegenüber Produkten<br />
� Unternehmerische Grundhaltungen<br />
� Parteipolitische Entwicklung<br />
� Entwicklungstendenzen in der Wirtschaftspolitik<br />
� Entwicklungstendenzen in der Sozialgesetzgebung und<br />
im Arbeitsrecht<br />
� Bedeutung und Einfluss der Gewerkschaften<br />
� Handlungsfreiheit der Unternehmen<br />
� Abbildung 3.3 Checkliste zur Analyse des globalen Umfeldes (Pümpin 1992, S. 194f.)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 17<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung 3.4 Modell des «Structure-Conduct-Performance-Paradigmas» (vgl. Scherer 1980)<br />
Pharmaceuticals, biotechnology<br />
Household, personal products<br />
Software, services<br />
Media<br />
Commercial services, supplies<br />
Health care equipment, supplies<br />
Semiconductors & equipment<br />
Consumer services<br />
Food, beverage, tobacco<br />
Capital goods<br />
Automobiles, components<br />
Consumer durables, apparel<br />
Technology hardware, equipment<br />
Retailing<br />
Food, staples retailing<br />
Materials<br />
Energy<br />
Transportation<br />
Telecommunications services<br />
Utilities<br />
© Versus Verlag 2010<br />
0<br />
50th percentile<br />
(median)<br />
25th<br />
percentile<br />
Grundlegende Angebots- und Nachfragesituation<br />
Branchenstruktur<br />
Verhalten (Strategie)<br />
Erfolg<br />
5 10 15 20 25 30 35 40<br />
Median annual Return on Invested Capital (ROIC) 1963–2004 (%)<br />
75th<br />
percentile<br />
Renditeunterschiede zwischen<br />
Unternehmen innerhalb einer Branche<br />
sind oft viel größer als zwischen Branchen.<br />
� Abbildung 3.5 Renditeunterschiede zwischen und innerhalb Branchen (Jiang/Koller 2006, S. 60)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 18<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung 3.6 Die fünf Wettbewerbskräfte (nach Porter 2008a, S. 35)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Potenzielle neue<br />
Konkurrenten<br />
4. Verhandlungs-<br />
Wettbewerber in<br />
der Branche<br />
3. Verhandlungsstärke<br />
der<br />
stärke der<br />
Lieferanten<br />
Abnehmer<br />
Lieferanten <strong>5.</strong> Rivalität unter<br />
den bestehenden<br />
Unternehmen<br />
Abnehmer<br />
2. Bedrohung durch<br />
Ersatzprodukte oder -dienste<br />
Ersatzprodukte<br />
1. Bedrohung durch<br />
neue Konkurrenten
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 19<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Branchenanalyse: Zusammenfassung sehr<br />
unattraktiv<br />
1. Bedrohung durch neue Konkurrenten X<br />
� … Kommentar zu den relevanten Faktoren<br />
� …<br />
2. Bedrohung durch Ersatzprodukte X<br />
� …<br />
� …<br />
© Versus Verlag 2010<br />
mäßig<br />
unattraktiv<br />
3. Verhandlungsmacht der Abnehmer X<br />
� …<br />
� …<br />
neutral mäßig<br />
attraktiv<br />
4. Verhandlungsmacht der Lieferanten X<br />
� …<br />
� …<br />
<strong>5.</strong> Rivalität unter bestehenden Konkurrenten X<br />
� …<br />
� …<br />
6. Verhandlungsstärke der Arbeitnehmer X<br />
� …<br />
� …<br />
7. Staatliche Maßnahmen X<br />
� …<br />
� …<br />
Gesamtbeurteilung:<br />
…<br />
� Abbildung 3.7 Arbeitsblatt zur Branchenstrukturanalyse<br />
sehr<br />
attraktiv
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 20<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
0<br />
� Abbildung 3.8 Strategische Gruppen in der Automobilbranche in drei Gruppen zusammengefasst<br />
(vgl. Hill/Jones 1992, S. 83)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
hoch<br />
Preis, Leistung<br />
tief<br />
Jaguar<br />
Mercedes<br />
BMW<br />
Hyundai<br />
«Osteuropäer»<br />
Ford<br />
General Motors<br />
Chrysler<br />
Nissan<br />
Toyota<br />
Honda<br />
VW<br />
wenige Anzahl bediente Marktsegmente<br />
(Breite der Produktlinie)<br />
viele<br />
Entstehung Wachstum Reife<br />
Alter<br />
� rapides Wachstum<br />
� technologische<br />
Neuerungen<br />
� intensive Bemühungen<br />
um Abnehmer<br />
� fragmentierte,<br />
wechselnde<br />
Marktanteile<br />
� schnelles Wachstum<br />
� Abnehmer, Marktanteile<br />
und Technologie<br />
sind besser bekannt<br />
� Eintritt schwieriger<br />
� Stabilität bezüglich der<br />
Abnehmer, Technologie und<br />
Marktanteile<br />
� Wettbewerb kann jedoch<br />
intensiv sein<br />
� Konkurrenzdruck steigt<br />
� Gewinnspannen werden<br />
enger<br />
Gewinn<br />
� Abbildung 3.9 Phasen im Branchenlebenszyklus (vgl. Hax/Majluf 1991, S. 206ff.)<br />
Cash-flow<br />
Umsatz<br />
� abnehmende Nachfrage<br />
� sinkende Konkurrentenzahl<br />
� Verengung der Produktlinie
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 21<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung 3.10 Wettbewerbskräfte in der Musikindustrie 1998<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Musikindustrie 1998:<br />
sehr attraktiv für Majors<br />
Lieferantenmacht<br />
(Urheber)<br />
Musiker müssen Regeln<br />
der Majors akzeptieren<br />
(keine andere Vertriebsalternative)<br />
+<br />
Bedrohung durch<br />
Neueintritte<br />
hohe Eintrittsbarrieren:<br />
Aufbau neuer Künstler<br />
erfordert viel Knowhow,<br />
Investitionen und<br />
Beziehungen<br />
++ +<br />
++<br />
Brancheninterne<br />
Rivalität (Majors)<br />
Kampf um die besten<br />
Stars, dank Wachstum<br />
(Wechsel auf CDs) jedoch<br />
stabile hohe Preise<br />
+<br />
Bedrohung durch<br />
Ersatzprodukte<br />
Konzertbesuche als<br />
Alternative;<br />
Kopieren von Kassetten<br />
mühsam und nur mit<br />
Qualitätsverlust<br />
Abnehmermacht<br />
(Konsumenten)<br />
einzige Möglichkeit,<br />
Lieblingsmusik zu hören,<br />
ist über CDs der Majors
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 22<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung 3.11 Wettbewerbskräfte in der Musikindustrie 2010<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Musikindustrie 2010:<br />
unattraktiv für Majors<br />
Lieferantenmacht<br />
(Urheber)<br />
Internet-Direktvertrieb<br />
von Musikern über<br />
eigene Homepage oder<br />
Zusammenarbeit mit<br />
Bedrohung durch<br />
Neueintritte<br />
Onlinedienste, virtuelle<br />
Labels, Internetradio,<br />
private Homepages<br />
Brancheninterne<br />
Rivalität (Majors)<br />
intensiver (Preis-)<br />
Wettbewerb aufgrund<br />
abnehmender CD-Ver-<br />
käufe und zunehmender<br />
Onlinediensten Konkurrenz durch<br />
unabhängige Labels<br />
Bedrohung durch<br />
Ersatzprodukte<br />
Substitution des reinen<br />
CD-Geschäfts durch<br />
Multimedia; Konzerte als<br />
wichtige Einnahmequelle<br />
für Musiker<br />
Abnehmermacht<br />
(Konsumenten)<br />
Nutzung der Vielfalt<br />
des Onlineangebots,<br />
Musikpiraterie, sin-<br />
kende Wertschätzung<br />
der Musik; iTunes<br />
kontrolliert ca. 70%<br />
der Musik-Downloads
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 23<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung 3.12 Elemente einer Konkurrentenanalyse (nach Porter 2008a, S. 88)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Was den Konkurrenten motiviert: Wie sich der Konkurrent verhält<br />
und verhalten kann:<br />
1. Ziele für die Zukunft 3. Gegenwärtige Strategie<br />
Auf allen <strong>Management</strong>ebenen<br />
und für verschiedene Gebiete<br />
2. Annahmen<br />
Über sich selbst und<br />
über die Branche<br />
Wie der Konkurrent zur Zeit den<br />
Wettbewerb führt<br />
Reaktionsprofil des Konkurrenten<br />
� Ist der Konkurrent mit seiner gegenwärtigen<br />
Situation zufrieden?<br />
� Welche voraussichtlichen Schritte oder<br />
strategischen Veränderungen wird der Konkurrent<br />
vornehmen?<br />
� Wo ist der Konkurrent verwundbar?<br />
� Was wird die größte und wirkungsvollste Reaktion<br />
des Konkurrenten hervorrufen?<br />
4. Fähigkeiten<br />
Sowohl Stärken als<br />
auch Schwächen
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 24<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Kriterien<br />
Erkennbare Strategie<br />
� Produktpolitik<br />
� Preispolitik<br />
� Marktstrategie<br />
� wichtige Investitionen<br />
� Konzernstrategie<br />
� Wachstumsziele<br />
� Rentabilitätsziele<br />
Umsatz/Trend<br />
� insgesamt<br />
� pro Produktgruppe<br />
Marktanteil/Trend<br />
� insgesamt<br />
� pro Produktgruppe<br />
Gewinnsituation<br />
Kostenstruktur<br />
Finanzkraft<br />
Fähigkeiten in den relevanten<br />
Bereichen<br />
� Produkte<br />
� Produktion<br />
� Kapazitäten<br />
� F&E<br />
� Absatz, Verkauf<br />
� Technischer Service<br />
� Marketing<br />
� Personal<br />
� Finanzen<br />
� Führung<br />
� Organisation<br />
� Planungssysteme<br />
� Informatik<br />
� Zugang zu Ressourcen<br />
Hauptstärken<br />
Hauptschwächen<br />
Wettbewerber<br />
Konkurrent<br />
A<br />
� Abbildung 3.13 Checkliste zur Konkurrentenanalyse<br />
(vgl. Kreikebaum 1989, Michel 1986, Thompson/Strickland 1995)<br />
Konkurrent<br />
B<br />
Konkurrent<br />
…
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 25<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Branche Bisherige Erfolgsfaktoren Neue/zusätzliche Erfolgsfaktoren<br />
Automobil � PS-Leistung/Geschwindigkeit<br />
� Technik/Sicherheit<br />
Fotokopierer � Geschwindigkeit<br />
� Qualität<br />
© Versus Verlag 2010<br />
� Design<br />
� sparsamer Benzinverbrauch<br />
� Preis, Größe<br />
� Stromverbrauch<br />
Stahl � Qualität � Preis<br />
� Lieferzeit<br />
Kaffeemaschinen � Qualität<br />
� Geschmack<br />
Uhren � Genauigkeit<br />
� Funktionalität<br />
Computer � Speicherkapazität<br />
� Geschwindigkeit<br />
� Design<br />
� Funktionalität<br />
� Image<br />
� Design<br />
� Benutzerfreundlichkeit<br />
� Gewicht/Größe<br />
� Preis<br />
� Abbildung 3.14 Veränderung der Erfolgsfaktoren in verschiedenen Branchen
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 26<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Ökologie<br />
Globales Umfeld<br />
Branche<br />
Konkurrenten<br />
Erfolgsfaktoren<br />
Wirtschaft<br />
� Abbildung 3.15 Umweltanalyse im Überblick<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Technologie<br />
Globales Umfeld<br />
Branche<br />
Demographie<br />
Wettbewerbskräfte Strategische Gruppen<br />
Branchenentwicklung<br />
?<br />
Konkurrenten<br />
Erfolgsfaktoren<br />
Politik und Recht<br />
Gesellschaft<br />
Mit welchen Entwicklungen (Chancen, Gefahren) ist in Zukunft zu rechnen?<br />
� Wettbewerbskräfte<br />
Welche Branchentriebkräfte bestehen?<br />
� Strategische Gruppen<br />
Welche strategischen Faktoren erklären brancheninterne Rentabilitätsunterschiede<br />
und welche Unternehmen mit ähnlichen Strategien können wir<br />
in strategischen Gruppen zusammenfassen?<br />
� Branchenentwicklung<br />
Welche Entwicklungskräfte deuten auf eine strukturelle Veränderung der<br />
Branche hin?<br />
Welches sind die Ziele, Annahmen, Strategien, Stärken und Schwächen der<br />
wichtigsten Konkurrenten und mit welchen (Re-)Aktionen ist zu rechnen?<br />
Welche Faktoren sind für den Erfolg unabdingbar?
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 27<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung 3.16 Trade-off-Beziehung zwischen Manövrierfähigkeit und Gewissheit über Umweltentwicklung<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Manövrierfähigkeit<br />
des Unternehmens<br />
(Handlungsspielraum)<br />
Stärke und Häufigkeit der<br />
Signale (Gewissheit über<br />
Umweltentwicklung)<br />
Prozessphase Operative Frühaufklärung Strategische Frühaufklärung<br />
Input<br />
� Charakteristika der<br />
Information<br />
� Fähigkeiten der<br />
Beteiligten<br />
� strukturiert<br />
� eher quantitativ<br />
� eher wertfrei<br />
(z.B. Auftragseingang)<br />
� eher analytisch<br />
� eher beweisend<br />
� eher erfahrungsgeleitet<br />
Verarbeitung<br />
� Durchführung � eher delegierbar<br />
� eher in einer institutionalisierten Form<br />
� eher standardisiert<br />
(z.B. monatliche Kennzahlen)<br />
Zeit<br />
� unstrukturiert<br />
� eher qualitativ<br />
� eher wertebeladen, politisierend<br />
(z.B. neuer gesellschaftlicher Trend)<br />
� eher ganzheitlich<br />
� eher überzeugend<br />
� eher kreativ<br />
� nicht delegierbar (Nutzer sind Betreiber;<br />
Information ist interpretationsbedürftig)<br />
� eher in informellen Arenen<br />
� Instrumente � Kausalanalysen � Umgang mit Diskontinuitäten<br />
Output � signifikante Abweichungen von Sollwerten<br />
oder Toleranzgrenzen<br />
Wirkung<br />
� Reflexivität des Systems<br />
(Selbstkorrektur)<br />
� «Misfits» (Unverträglichkeit zwischen<br />
Entwicklungen)<br />
� «Drittvariable», d.h. Diskontinuitäten,<br />
welche eine kontinuierliche Entwicklung<br />
stören<br />
� «schwache Signale»<br />
� Überprüfung der Gesetzmäßigkeit � Überprüfung der Beobachtungsquellen<br />
und -prozeduren<br />
� Konsequenzen � <strong>Aus</strong>lösung von Reaktionsprozeduren � Tiefenanalyse; Monitoring<br />
� organisatorisches Lernen<br />
� Schnittstellen � Suche nach Erklärungen aus Erkenntnissen<br />
der strategischen Frühaufklärung<br />
� Suche nach <strong>Aus</strong>wirkungen auf die<br />
operative Frühaufklärung<br />
� Abbildung 3.17 Unterschiede zwischen einer operativen und strategischen Frühaufklärung<br />
(nach Krystek/Müller-Stewens 1993, S. 12)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 28<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung 3.18 Modell zur Darstellung von Szenarien (Reibnitz 1987, S. 30)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Störereignis<br />
(z.B. Ölkrise)<br />
durch das Störereignis<br />
veränderte Entwicklungslinie<br />
Zeit<br />
Entscheidungspunkt<br />
(Einsetzen von Maßnahmen)<br />
Gegenwart Zukunft<br />
A<br />
A1<br />
Extremszenario<br />
Trendszenario<br />
Extremszenario
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 29<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
1. Problem definieren und<br />
strukturieren<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Was ist Gegenstand der Untersuchung? Welches sind die wichtigsten<br />
zukunftsbezogenen Problembereiche? Untersuchungsfeld definieren und<br />
eingrenzen. Zeithorizont für die Szenarien festlegen (Faustregel: Zeitdauer,<br />
die ein Unternehmen für die Entwicklung geeigneter Strategien braucht, plus<br />
Zeitpuffer von ca. fünf bis sieben Jahren).<br />
2. Schlüsselfaktoren auflisten Welche Faktoren wirken direkt auf das Untersuchungsfeld ein und wie sind<br />
sie miteinander vernetzt? (Beim Szenario «Auto der Zukunft» könnte man<br />
zum Beispiel folgende Faktoren auflisten: Mobilitätsbedarf, Qualitäts- und<br />
Komfortansprüche, Sicherheitsansprüche sowie Image des Autos.)<br />
3. Triebkräfte der Schlüsselfaktoren<br />
auflisten<br />
4. Schlüsselfaktoren und Triebkräfte<br />
nach Wichtigkeit und Unsicherheit<br />
einordnen<br />
<strong>5.</strong> Zukunftsprojektionen für die einzelnen<br />
Szenariovariablen erstellen<br />
6. Szenariovariablen zu konsistenten<br />
Szenarien bündeln<br />
7. Hauptszenarien auswählen und<br />
interpretieren<br />
8. <strong>Aus</strong>wirkungen (Chancen und<br />
Gefahren) für unser Unternehmen<br />
ableiten<br />
9. Konsequenzen von möglichen<br />
Störereignissen abschätzen<br />
10. Maßnahmen und Planungen<br />
konzipieren<br />
Welche Umwelttrends (Triebkräfte) beeinflussen die Entwicklung der<br />
Schlüsselfaktoren (vgl. 2. Schritt)? Welche Trends sind vorherbestimmt,<br />
welche sind unsicher?<br />
Welche zwei bis drei Trends sind besonders wichtig und unsicher?<br />
(Sie bilden die Szenariovariablen. Die Szenarien werden sich aufgrund der<br />
verschiedenen Werte dieser Szenariovariablen unterscheiden.)<br />
Wie könnten sich die einzelnen Szenariovariablen in Zukunft entwickeln<br />
(pessimistische, optimistische und wahrscheinliche Werte)?<br />
Welche Zukunftsprojektionen können logisch und widerspruchsfrei<br />
kombiniert werden? Welche schließen sich gegenseitig aus?<br />
Welche zwei oder drei Hauptszenarien zeigen das mögliche Spektrum<br />
zukünftiger Realitäten auf? Die Szenarien werden als Zukunftsbilder<br />
(z.B. in Form einer Kurzgeschichte) ausformuliert.<br />
Wie wirken sich unsere Entscheidungen in den verschiedenen Szenarien<br />
aus?<br />
Wie könnten (positive und negative) Störereignisse die Entwicklung beeinflussen?<br />
Wie stabil sind unsere Szenarien gegenüber den Störereignissen?<br />
Welche Präventivmaßnahmen oder Reaktionen sind vorzubereiten?<br />
Welche Maßnahmen sind zu planen? Welche Frühwarn-Indikatoren sind zu<br />
definieren und zu beobachten, um frühzeitig auf Störereignisse reagieren zu<br />
können?<br />
(Dieser Schritt ist streng genommen nicht mehr Teil der Szenariotechnik.)<br />
� Abbildung 3.19 Arbeitsschritte zur Entwicklung eines Szenarios<br />
(vgl. Geschka/Hammer 1990; Schwartz 1991; Reibnitz 1987; Porter 2008a)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 30<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Ebene<br />
4. Ressourcen und<br />
4. Fähigkeiten<br />
3. Tätigkeiten<br />
2. Nutzen (Wett-<br />
4. bewerbsvorteile)<br />
1. Finanzen und<br />
4. Rentabilität<br />
� Abbildung 4.1 4-Ebenen-Modell der Ursachen und Wirkungen von Wettbewerbsvorteilen<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Ressourcen<br />
� personell<br />
� materiell<br />
� immateriell<br />
Was haben wir?<br />
Strategische Faktoren<br />
� Positionierung<br />
� Standort/<br />
regionale Vernetzung<br />
� Größe/<strong>Aus</strong>lastung/Timing<br />
� Synergien mit anderen SGE<br />
� vertikale Integration, usw.<br />
SEP, Kernkompetenzen<br />
Was zeichnet uns aus?<br />
Tätigkeiten (Wertkette)<br />
� was machen wir wie?<br />
� zu welchen Kosten?<br />
� was machen wir anders?<br />
� was machen wir nicht?<br />
Fähigkeiten<br />
� Know-how in Funktionen<br />
� Prozess-Know-how<br />
� Organisation, Kultur,<br />
Führung<br />
� <strong>Management</strong><br />
Was können wir?<br />
Wettbewerbsvorteile: Nutzen für…<br />
Kunden: das Unternehmen: weitere Anspruchsgruppen:<br />
� Leistungsvorteile � Kostenvorteile<br />
� soziale und ökologische Vorteile<br />
(Differenzierung)<br />
� gesellschaftliche Vorteile<br />
Materielle<br />
Ressourcen<br />
Immaterielle<br />
Ressourcen<br />
Preis (Zahlungsbereitschaft) × Menge – Kosten = Erfolg<br />
� Abbildung 4.2 Materielle und immaterielle Ressourcen<br />
� finanzielle Ressourcen (z.B. Kapitalausstattung)<br />
� physische Ressourcen (z.B. Infrastruktur, Rohmaterialien,<br />
Maschinen, Grundstücke)<br />
� IT-basierte Ressourcen (z.B. Software, Hardware, Netze)<br />
� Humankapital (<strong>Aus</strong>bildungsstand, Berufserfahrung, Expertenwissen,<br />
Problemlösungskompetenz, Motivation, Vertrauen, Kreativität der<br />
Mitarbeitenden und des <strong>Management</strong>s)<br />
� rechtliche Ressourcen (Patente, Lizenzen, Marken, Verträge)<br />
� Informationen (über Kunden, Markt, Technologieentwicklung usw.)<br />
� Reputation, Akzeptanz<br />
� Beziehungen (zu Kunden, Partnern, Netzwerken usw.)<br />
� <strong>Management</strong>systeme (Kommunikations-, Planungs-, HR-Systeme)<br />
� Produktions- und Logistiksysteme
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
31<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Bereich Produkte und<br />
Dienstleistungen<br />
Bereich Markt<br />
Bereich Unternehmensfunktionen<br />
�<br />
�<br />
© Versus Verlag 2010<br />
� Fähigkeit, Kundenbedürfnisse rascher und besser als die Konkurrenz zu erkennen,<br />
um damit die Sortimente beziehungsweise Produkte und Dienstleistungen schneller<br />
den Marktbedürfnissen anpassen zu können. Beispiel: Amazon<br />
� Fähigkeit, eine hervorragende Kundenberatung und einen überlegenen Kundenservice<br />
zu bieten. Beispiel: Bank Wegelin & Co.<br />
� Fähigkeit, einen bestimmten Werkstoff in der Herstellung und der Anwendung besser<br />
zu kennen und zu beherrschen. Beispiel: Franke (Edelstahl)<br />
� Fähigkeit, einen bestimmten Markt beziehungsweise eine bestimmte Abnehmergruppe<br />
gezielter und wirkungsvoller als die Konkurrenz zu bearbeiten.<br />
Beispiel: Geberit (Sanitärtechnik)<br />
� Fähigkeit, in einem Markt ein überlegenes Image (z.B. Qualität) aufzubauen und zu<br />
halten. Beispiel: IBM<br />
� Fähigkeit, bestimmte Distributionskanäle am besten zu erschließen und zu besetzen.<br />
Beispiel: Direktvertrieb von Hilti<br />
� Fähigkeit, durch laufende Innovationen schneller als die Konkurrenz neue, überlegene<br />
Produkte auf den Markt zu bringen. Beispiel: Apple<br />
� Fähigkeit, überlegene Beschaffungsquellen zu erschließen und zu sichern.<br />
Beispiel: Otto’s (Beschaffung aus Liquidationsbeständen)<br />
� Fähigkeit, effizienter und kostengünstiger als die Konkurrenz zu produzieren.<br />
Beispiel: Toyota<br />
� Fähigkeit, die bestqualifizierten Mitarbeiter zu rekrutieren und zu behalten.<br />
Beispiel: McKinsey & Co.<br />
Abbildung 4.3 Beispiele strategischer Erfolgspositionen (vgl. Pümpin/Geilinger 1988, S. 14)<br />
Beziehungen<br />
(zu Universitäten,<br />
Behörden,<br />
Allianzpartnern, …)<br />
…………<br />
Kultur<br />
Geschäftsprozesse<br />
(Auftragsabwicklung, Innovationen,<br />
Errichtung neuer Filialen, …)<br />
Mitarbeiter<br />
(spezifische Fähigkeiten<br />
von Einzelpersonen,<br />
Engagement, Motivation, …)<br />
Abbildung 4.4 Bausteine einer Kernkompetenz<br />
Standorte<br />
Kernkompetenz<br />
Technologien,<br />
Anlagen<br />
Wissen/Erfahrung<br />
(Branchenkenntnisse,<br />
Konkurrenz- und<br />
Kundeninformationen, …)<br />
Lizenzen/Patente<br />
Marke/Image<br />
organisationale<br />
funktionale Fähigkeiten
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
32<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Bausteine<br />
(Ressourcen/Fähigkeiten)<br />
Design (= SEP)<br />
� Konzeption<br />
� Kompetenz Mitarbeitende<br />
Technik (= SEP)<br />
� Kompetenz Mitarbeitende<br />
� Organisation<br />
� Prozesse<br />
Qualität (= SEP)<br />
� Standards<br />
� Systeme<br />
Kommunikation (= SEP)<br />
� Information<br />
� Aufbau Image<br />
�<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Kernkompetenz<br />
Entwicklung, Herstellung<br />
und Vermarktung<br />
von Qualitätsprodukten<br />
mit innovativer<br />
Technik und funktionsorientiertem<br />
Design<br />
Abbildung 4.5 Die Kernkompetenz von Braun (modifiziert nach Livis/Rams 1997, S. 122)<br />
Kundennutzen<br />
Braun-Geräte<br />
helfen Menschen,<br />
auf angenehme Weise<br />
zu leben<br />
� einfache Handhabung<br />
� Haltbarkeit<br />
� Ästhetik<br />
� Umweltfreundlichkeit
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
33<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Wettbewerbsvorteil<br />
(relativer Kundennutzen<br />
oder Kostenvorteil)<br />
�<br />
© Versus Verlag 2010<br />
hoch<br />
niedrig<br />
einzigartige Fähigkeiten (SEP)<br />
SEP<br />
SEP<br />
SEP<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
erfolgsrelevante strategische<br />
Erfolgspositionen (SEP) in einem<br />
SGE (z.B. Vertriebskonzept,<br />
Beratung)<br />
Standardfähigkeiten/-ressourcen<br />
z.B. einzelne Ressourcen wie<br />
Fähigkeiten der Mitarbeitenden,<br />
Lizenzen oder Standardfähigkeiten<br />
bezüglich Qualität, Kundenservice<br />
Kernkompetenzen<br />
nachhaltige<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
z.B. Braun: Kernkompetenz «funktionales<br />
Design» als Kombination<br />
aus Technik, Design, Qualität und<br />
Kommunikation<br />
unerschlossene Fähigkeiten<br />
? ?<br />
z.B. Siemens: Fax-Technologie<br />
mangels Marktfähigkeiten nicht<br />
ausgeschöpft<br />
gering<br />
Verteidigungs- und<br />
<strong>Aus</strong>baufähigkeit<br />
hoch<br />
Abbildung 4.6 Standardfähigkeiten/-ressourcen vs. SEP vs. Kernkompetenzen (leicht modifiziert nach<br />
Deutsch et al. 1997, S. 24)<br />
?<br />
?
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
34<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Marketing<br />
� Marktleistung<br />
� Sortiment<br />
– Breite des Sortiments<br />
– Tiefe des Sortiments<br />
– Bedürfniskonformität des Sortiments<br />
� Qualität<br />
– Qualität der Hardware-Leistungen (Dauerhaftigkeit,<br />
Konstanz der Leistung, Fehlerraten, Zuverlässigkeit,<br />
Individualität usw.)<br />
– Qualität der Software-Leistungen (Nebenleistungen,<br />
Anwendungsberatung, Garantieleistungen, Lieferservice,<br />
individuelle Betreuung der Kunden usw.)<br />
– Qualitätsimage<br />
� Preis<br />
� Allgemeine Preislage<br />
� Rabatte, Angebote usw.<br />
� Zahlungskonditionen<br />
� Marktbearbeitung<br />
� Verkauf<br />
� Verkaufsförderung<br />
� Werbung<br />
� Öffentlichkeitsarbeit<br />
� Markenpolitik<br />
� Image (eventuell differenziert nach Produktgruppen)<br />
� Distribution<br />
� Inländische Absatzorganisation<br />
� Exportorganisation<br />
� Lagerbewirtschaftung und Lagerwesen<br />
� Lieferbereitschaft<br />
� Transportwesen<br />
Personal<br />
� Qualitative Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden<br />
� Arbeitseinsatz<br />
� Salärpolitik/Sozialleistungen<br />
� Betriebsklima<br />
� Teamgeist/Unité de Doctrine<br />
� Unternehmenskultur<br />
Innovationsfähigkeit<br />
� Einführung neuer Marktleistungen<br />
� Erschließung neuer Märkte<br />
� Erschließung neuer Absatzkanäle<br />
Synergiepotenziale<br />
� Marketing, Produktion, Technologie usw.<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Produktion<br />
� Produktionsprogramm<br />
� Vertikale Integration<br />
� Produktionstechnologie<br />
� Zweckmäßigkeit der Anlagen<br />
� Modernität der Anlagen<br />
� Automationsgrad<br />
� Produktionskapazitäten<br />
� Produktivität<br />
� Produktionskosten<br />
� Einkauf und Versorgungssicherheit<br />
Forschung und Entwicklung<br />
� Forschungsaktivitäten und -investitionen<br />
� Entwicklungsaktivitäten und -investitionen<br />
� Leistungsfähigkeit der Forschung<br />
� Leistungsfähigkeit der Entwicklung<br />
� Verfahrensentwicklung<br />
� Produktentwicklung<br />
� Softwareentwicklung<br />
� Forschungs- und Entwicklungs-Know-how<br />
� Patente und Lizenzen<br />
Finanzen<br />
� Kapitalvolumen und Kapitalstruktur<br />
� Stille Reserven<br />
� Finanzierungspotenzial<br />
� Working Capital<br />
� Liquidität<br />
� Kapitalumschlag<br />
� Gesamtkapitalumschlag<br />
� Lagerumschlag<br />
� Debitorenumschlag<br />
� Investitionsintensität<br />
Führung und Organisation<br />
� Stand der Planung<br />
� Geschwindigkeit der Entscheide<br />
� Kontrolle<br />
� Qualität und Leistungsfähigkeit der Führungskräfte<br />
� Zweckmäßigkeit der Organisationsstruktur/organisatorische<br />
Friktionen<br />
� Innerbetriebliche Kommunikation<br />
� Innerbetriebliche Information<br />
� Rechnungswesen<br />
� Marktinformation<br />
Know-how in Bezug auf<br />
� Kooperation<br />
� Beteiligungen<br />
� Akquisitionen<br />
� Restrukturierungen<br />
Weitere Faktoren<br />
� Standort<br />
� Realisierung ökologischer Anliegen<br />
� Beziehungen zu öffentlichen Stellen (Lobbying)<br />
� Abbildung 4.7 Checkliste zur Fähigkeitsanalyse (leicht modifiziert nach Pümpin/Geilinger 1988, S. 58f.)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 35<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Kriterien<br />
Marketing � Sortiment<br />
� Qualität<br />
� …<br />
Produktion � Produktivität<br />
� Anlagen<br />
� …<br />
F&E � Know-how<br />
� Patente<br />
� …<br />
Finanzen � Liquidität<br />
� Stille Reserven<br />
� …<br />
Personal � Altersstruktur<br />
� Qualifikation<br />
� …<br />
Führung/<br />
Organisation<br />
Innovationsfähigkeit<br />
© Versus Verlag 2010<br />
� Informationssystem<br />
� <strong>Management</strong>kompetenz<br />
� …<br />
� Erschließung neuer<br />
Märkte<br />
� …<br />
Know-how � Strategische Allianzen<br />
� …<br />
Synergien � Produktion<br />
� …<br />
Bewertung im Vergleich zur Hauptkonkurrenz<br />
viel schlechter gleich viel besser<br />
� Abbildung 4.8 Arbeitsblatt zur Ressourcen- oder Fähigkeitsanalyse<br />
×<br />
×<br />
×<br />
×<br />
×<br />
×<br />
×<br />
×<br />
×<br />
×<br />
×<br />
×<br />
×<br />
×<br />
×<br />
Begründung
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 36<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Unterstützende Aktivitäten<br />
Unternehmensinfrastruktur<br />
Geschäftsführung, Planung, Finanzen, Rechtsfragen,<br />
Kontakte zu Behörden, Qualitätskontrollen usw.<br />
Personalwirtschaft<br />
Personalgewinnung, -beurteilung, -honorierung, -entwicklung usw.<br />
Technologieentwicklung<br />
Produkte- und Verfahrenstechnologie, Know-how,<br />
Arbeitsabläufe, Telekommunikation, Büroautomation usw.<br />
Beschaffung<br />
Einkauf von Rohstoffen, Hilfs- und Betriebsstoffen,<br />
Anlagegütern, Verpflegung, Beratung usw.<br />
Eingangslogistik<br />
Empfang,<br />
Lagerung und<br />
Distribution<br />
von Betriebsmitteln<br />
für<br />
das Produkt<br />
� Abbildung 4.9 Modell einer Wertkette nach Porter (2002, S. 86)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Operationen Marketing<br />
und Vertrieb<br />
Maschinelle<br />
Bearbeitung,<br />
Montage,<br />
Verpackung,<br />
Instandhaltung<br />
der<br />
<strong>Aus</strong>rüstung,<br />
Betrieb der<br />
Anlagen<br />
Werbung,<br />
Verkaufsförderung,<br />
Außendienst,<br />
Angebote,<br />
Wahl und<br />
Pflege der<br />
Vertriebs-<br />
wege, Preis-<br />
festsetzung<br />
Primäre Aktivitäten<br />
<strong>Aus</strong>gangslogistik<br />
Sammlung,<br />
Lagerung und<br />
physische<br />
Distribution<br />
Kundendienst<br />
Installierung,<br />
Reparaturen,<br />
<strong>Aus</strong>bildung,<br />
Ersatzteilliefe-<br />
des Produktes rung, Produktanpassung<br />
Gewinnspanne<br />
Gewinnspanne
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 37<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Unternehmensinfrastruktur<br />
Personalwirtschaft<br />
Einstellung<br />
<strong>Aus</strong>bildung<br />
Technologieentwicklung<br />
<strong>Aus</strong>legung<br />
des automatischen<br />
Systems<br />
Beschaffung<br />
Eingangs- Operationen Marketing <strong>Aus</strong>gangslogistik<br />
und Vertrieb logistik<br />
MaterialeingangEingangsprüfungTeilebereitstellung<br />
� Abbildung 4.10 Wertkette eines Kopiergeräteherstellers (Porter 2002, S. 152)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Komponenten-,<br />
MontagebandundMaschinenauslegung,<br />
Prüfverfahren,<br />
Energiemanagement<br />
Material,<br />
Energie,<br />
elektrische/<br />
elektronische<br />
Teile, andere<br />
Teile, Hilfs-/<br />
Betriebsstoffe<br />
Teiletransport,<br />
Komponentenfertigung,<br />
Montage,<br />
Feinabstimmung<br />
und Erprobung,<br />
Instandhaltung,<br />
Betrieb der<br />
Anlagen<br />
Entwicklung des<br />
Informationssystems<br />
Computerdienstleistungen,Transportdienstleistungen<br />
Werbung<br />
Verkaufsförderung<br />
Außendienst<br />
Einstellung<br />
<strong>Aus</strong>bildung<br />
Marktforschung,<br />
Verkaufsunterstützung<br />
und<br />
technische<br />
Literatur<br />
Leistungen<br />
von Werbeagenturen,Hilfs-/Betriebsstoffe,<br />
Reisen<br />
und Verpflegung<br />
Auftragsabwicklung<br />
Versand<br />
Einstellung<br />
<strong>Aus</strong>bildung<br />
Bedienungsanleitungen<br />
und<br />
Kundendienst<br />
Ersatzteile<br />
Reisen und<br />
Verpflegung<br />
Kundendienst<br />
Reparaturdienst<br />
Ersatzteillieferung<br />
Gewinnspanne<br />
Gewinnspanne
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 38<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Kosten<br />
Vielfalt<br />
eine<br />
Variante<br />
Produktentwicklung<br />
Engineering<br />
� Abbildung 4.11 Wertkette Billigauto am Beispiel Dacia Logan (Dudenhöffer 2008, S. 80)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
StandardBilligauto auto<br />
JiT<br />
Lager<br />
Eingang/<br />
Logistik<br />
Konventioneller<br />
8000-Dollar-<br />
Kleinwagen<br />
hochwertiges<br />
Design einfach<br />
Handarbeit<br />
Material Montage<br />
Billigauto<br />
4000 Dollar<br />
(Dacia Logan)<br />
FabrikFabrikautomaautomatisierungtisierung Handarbeit<br />
Konventioneller<br />
8000-Dollar-<br />
Kleinwagen (in $)<br />
High-<br />
Budget-<br />
Werbung<br />
hochwertiges<br />
Autohaus<br />
qualifiziertes<br />
Personal<br />
After-<br />
Sales-<br />
Service<br />
Low<br />
Budget<br />
einfaches<br />
Autohaus<br />
einfaches<br />
Personal<br />
Marketing/<br />
Vertrieb<br />
Kostenvorteil<br />
Billigauto<br />
4000 Dollar<br />
(Dacia Logan) (in $)<br />
Zulieferer 50% 50% 4 000 2 000<br />
Kapital (Zins, Abschreibungen) 10% 5% 800 200<br />
Löhne und Gehälter 15% 25% 1 200 1 000<br />
Logistik 10% 5% 800 200<br />
F&E 3% 3% 240 120<br />
Vertrieb/Verwaltung 11% 9% 880 360<br />
Gewinn/ROS 1% 3% 80 120<br />
Total 100% 100% 8 000 4 000<br />
� Abbildung 4.12 Strategische Kostenanalyse Billigauto (geschätzt, Dudenhöffer 2008)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 39<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Wir legen sehr großes<br />
Gewicht darauf<br />
Wir legen großes<br />
Gewicht darauf<br />
Wir tun etwas<br />
Wir tun das Nötigste<br />
Man legt sehr großes<br />
Gewicht darauf<br />
Man legt großes<br />
Gewicht darauf<br />
Man tut etwas<br />
Man tut das Nötigste<br />
� Abbildung 4.13 Beispiel für Wertketten im qualitativen Wettbewerbsvergleich (Esser 1994, S. 141)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Entwicklung<br />
Entwicklung<br />
hoch<br />
Relative<br />
Leistungsstufe<br />
niedrig<br />
Objektbearbeitung<br />
Objektbearbeitung<br />
Die eigene Wertkette<br />
Marketing Vertrieb Logistik Service<br />
Die Wertkette eines Wettbewerbers<br />
Konkurrent B<br />
Eigenes<br />
Unternehmen<br />
Marketing Vertrieb Logistik Service<br />
Preis* Produkt- Kunden- Liefer- Ökologie<br />
qualität dienst geschwindigkeit<br />
Kaufkriterien (Wettbewerbsfaktoren):<br />
Kundennutzen bezüglich Produkt, Service, Anwendung, Logistik/<strong>Aus</strong>lieferung<br />
* hoch = hoher Preis<br />
Konkurrent A<br />
� Abbildung 4.14 Wettbewerbsvorteile und -nachteile anhand der Wertkurve<br />
(in Anlehnung an Kim/Mauborgne 2005)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 40<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Kaufkriterien<br />
der Abnehmer*<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Primäraktivitäten Unterstützende Aktivitäten<br />
EL O AL MV KD B TE PW UI<br />
1. Produktqualität + +<br />
2. Kundendienst + +<br />
3. Lieferzeit ++<br />
4. Preis + ++ + +<br />
<strong>5.</strong> Ökologie ++ +<br />
6. …<br />
* Kriterien in der Reihenfolge der Wichtigkeit<br />
Legende:<br />
EL = Eingangslogistik, O = Operationen, AL = <strong>Aus</strong>gangslogistik, MV = Marketing und Vertrieb, KD = Kundendienst,<br />
B = Beschaffung, TE = Technologische Entwicklung, PW = Personalwirtschaft, UI = Unternehmensinfrastruktur<br />
++ starke Unterstützung des Kaufkriteriums (durch zeitliche, finanzielle und personelle Ressourcen)<br />
+ mittlere Unterstützung des Kaufkriteriums<br />
� Abbildung 4.15 Abstimmung der Wertkette mit den Kaufkriterien der Abnehmer<br />
(in Anlehnung an Porter 2008a und Esser 1994)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 41<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Kriterien<br />
Kundenorientierung <strong>Aus</strong>richtung auf Kundenbedürfnisse,<br />
Kundenservice/-pflege/-beziehungen, …<br />
Bemerkung:<br />
Mitarbeiterorientierung Wertschätzung, Vertrauen, Teamwork, Partizipation,<br />
transparentes Personalmanagement, …<br />
Bemerkung:<br />
Leistungs- und<br />
Resultatsorientierung<br />
© Versus Verlag 2010<br />
klare und herausfordernde Zielsetzungen,<br />
Identifikation der Mitarbeitenden mit Zielen,<br />
Einsatzbereitschaft, Leistungshonorierung, …<br />
Bemerkung:<br />
Kostenorientierung Kostenbewusstsein, Sparmentalität, …<br />
Bemerkung:<br />
Innovationsorientierung Förderung von innovativem und unternehmerischem<br />
Verhalten, Risikobereitschaft, Tolerieren von Experimenten/Fehlern,<br />
Existenz kreativer Champions, …<br />
Bemerkung:<br />
Flexibilitätsorientierung Lern-/Veränderungsbereitschaft, Offenheit für Neues,<br />
dezentrale/schlagkräftige Einheiten, …<br />
Bemerkung:<br />
Zeitorientierung <strong>Management</strong> of Speed, Reduktion von Durchlaufzeiten<br />
als Selbstverständlichkeit, …<br />
Bemerkung:<br />
Technologieorientierung Stellenwert der Technologie, technologischer Stand<br />
von Anlagen, Produkten, Verfahren, …<br />
Bemerkung:<br />
Unité de Doctrine Identifikation mit dem Unternehmen, Loyalität, Gemeinschaftsgeist,<br />
konstruktives Konfliktverhalten, …<br />
Bemerkung:<br />
… …<br />
Bemerkung:<br />
<strong>Aus</strong>prägung<br />
� Abbildung 4.16 Checkliste zur Analyse der Unternehmenskultur<br />
(nach Pümpin 1992, S. 99f.; Pümpin et al. 1985, S. 42f.)<br />
schwach stark<br />
1 2 3 4 5
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 42<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Anteil am Gesamtumsatz (in Prozent)<br />
� Anzahl Kunden<br />
� Umsatz (Mio. Fr.)<br />
� Umsatz in % des Gesamtumsatzes<br />
� Deckungsbeitrag bzw. Gewinn in % des Totals<br />
� ø Umsatz/Kunde<br />
� ø Nutzung des Kundenpotenzials<br />
� Anzahl Bestellungen/Aufträge<br />
� ø Fakturabetrag in Fr.<br />
� ø Aufwand für Auftragsabwicklung pro Auftrag in Fr.<br />
� Anteil Stammkunden<br />
� Anteil Einmal- oder Gelegenheitskunden<br />
© Versus Verlag 2010<br />
100<br />
A-Kunden B-Kunden C-Kunden<br />
50<br />
1<br />
28%<br />
30%<br />
20 000,–<br />
40%<br />
300<br />
3 300,–<br />
350,–<br />
90%<br />
10%<br />
� Abbildung 4.17 Beispiel einer Analyse der Kundenstruktur (Pipp 1990, S. 24)<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
120<br />
0,54<br />
15%<br />
35%<br />
4 500,–<br />
70%<br />
850<br />
635,–<br />
280,–<br />
90%<br />
10%<br />
2 000<br />
2<br />
57%<br />
35%<br />
1 000,–<br />
20%<br />
10 000<br />
200,–<br />
190,–<br />
80%<br />
20%
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 43<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Umweltschutzbereich<br />
Ressourcenschutz<br />
Emissionsbegrenzung<br />
Risikobegrenzung<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Inputs<br />
(Rohstoffe,<br />
Maschinen-/<br />
Bauteile)<br />
Produktion Logistik<br />
(Lagerung,<br />
Verpackung,<br />
Transport)<br />
Stoffe � ✗<br />
Konsum und<br />
Entsorgung<br />
Infrastruktur<br />
(Bauten,<br />
Anlagen)<br />
Energie � �<br />
Wasser � ✗<br />
Boden<br />
Luft<br />
…<br />
Feste Abfälle � ✗<br />
Wasserbelastung �<br />
Luftverschmutzung<br />
� �<br />
Bodenbelastung<br />
Landschaftszerstörung<br />
Strahlen<br />
…<br />
Unfälle �<br />
Störfälle<br />
Gesundheitsschäden<br />
�<br />
Umweltschäden<br />
…<br />
Unternehmensbereich<br />
� aktuelle negative <strong>Aus</strong>wirkungen<br />
� potenzielle negative <strong>Aus</strong>wirkungen<br />
✗ ökologische Profilierungsmöglichkeiten<br />
� Abbildung 4.18 Analyse der ökologischen <strong>Aus</strong>wirkungen (in Anlehnung an Dyllick 1990 und Pipp 1990)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 44<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Derzeitige Kompetenzen<br />
(Stärken)<br />
Fehlende<br />
(aber erforderliche)<br />
Kompetenzen (Schwächen)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
1. Stark diversifiziert; kompetentes Personal weltweit vorhanden.<br />
2. Globales Kommunikationsnetz, das die wichtigsten Zweigstellen in 96 Ländern<br />
miteinander verbindet.<br />
3. Fähigkeit, mühelos Kapital zu beschaffen.<br />
4. Technologische Verpflichtung.<br />
<strong>5.</strong> Fähigkeit und Bereitschaft, Risiken einzugehen.<br />
6. …<br />
1. Ungenügendes Verständnis der Kostendynamik der Branche.<br />
2. Mangelnde Fähigkeit, den Zweigstellenbetrieb außerhalb des Staates New York<br />
zu führen.<br />
3. Beschränkter Zugang zu den wichtigsten Märkten.<br />
4. Unzureichende Einschränkung der unproduktiven Zeit für organisatorische und<br />
administrative Funktionen.<br />
<strong>5.</strong> …<br />
� Abbildung 4.19 Unternehmensanalyse einer Großbank auf Konzernebene<br />
(leicht modifiziert nach Hax/Majluf 1991, S. 323)<br />
Unternehmen Kernkompetenzen<br />
Samsung � Design (Integration von Funktionalität und Ästhetik)<br />
Sony � Miniaturisierung<br />
Honda � Antriebstechnik<br />
Canon � Feinoptik<br />
� Präzisionsmechanik<br />
� Elektronische Bildverarbeitung<br />
Philips � Optische Speichermedien<br />
� Abbildung 4.20 Beispiele von Kernkompetenzen (vgl. Prahalad/Hamel 1991; Ramge 2005)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 45<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung 4.21 Kernkompetenzbaum von Canon (modifiziert nach Prahalad/Hamel 1991, S. 68)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Endprodukte<br />
SGE<br />
Drucker<br />
Kernkompetenz<br />
Mikroelektronik<br />
Normalkopierer<br />
Kernprodukt<br />
Kopiereinheit<br />
Laserkopierer<br />
Taschenfotokopierer<br />
Farbkopierer<br />
Endprodukte<br />
SGE<br />
Kopierer<br />
Kernkompetenz<br />
Feinoptik<br />
Farblaserkopierer<br />
Kernprodukt<br />
Kamera<br />
Endprodukte<br />
SGE<br />
Video<br />
Kernkompetenz<br />
Feinmechanik
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 46<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Verflechtungsquelle Mögliche Formen gemeinsamer Durchführung<br />
Beschaffung<br />
� gekaufte Inputs � Beschaffung<br />
Technologie<br />
� Produkttechnologie<br />
� Prozesstechnologie<br />
� Technologie bei anderen Wertaktivitäten<br />
� Produkt, das in ein anderes eingebunden ist<br />
� Schnittstelle zwischen Produkten<br />
Infrastruktur<br />
� Bedarf an Unternehmensinfrastruktur<br />
� Kapital<br />
Produktion<br />
� Standort der Rohstoffe<br />
� Fertigungsverfahren<br />
� Montageverfahren<br />
� Methoden zur Güteprüfung/Qualitätskontrolle<br />
� Bedarf an Hilfsanlagen<br />
Markt<br />
� Abnehmer<br />
� Vertriebskanäle<br />
� geografischer Markt<br />
© Versus Verlag 2010<br />
� Technologieentwicklung<br />
� Schnittstellen entwerfen<br />
� Kapitalbeschaffung (Finanzierung)<br />
� Nutzung der Barmittel<br />
� Rechnungswesen<br />
� Rechtsabteilung<br />
� Kontakte zu staatlichen Stellen<br />
� Personaleinstellung und -ausbildung<br />
� andere Infrastrukturaktivitäten<br />
� Eingangslogistik<br />
� Komponentenfertigung<br />
� Montageanlagen<br />
� Anlagen zur Güteprüfung/Qualitätskontrolle<br />
� indirekte Aktivitäten im Betrieb<br />
� Betriebsinfrastruktur<br />
� Markenname<br />
� kombinierter Produktabsatz<br />
� gekoppelter oder kombinierter Verkauf<br />
� konzerninterne Subventionierung von Komplementärprodukten<br />
� Marketingabteilung<br />
� Außendienst<br />
� Kundendienst/Reparaturnetz<br />
� System der Auftragsabwicklung<br />
� physisches Verteilungssystem<br />
� Finanzierungsorganisation für Abnehmer oder Verteiler<br />
� Abbildung 4.22 Formen der Verflechtung zwischen Geschäftseinheiten (Porter 2002)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 47<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Art Vorteile Nachteile<br />
Internes Benchmarking<br />
(… innerhalb eines<br />
Unternehmens)<br />
Wettbewerberorientiertes<br />
Benchmarking<br />
(… mit Mitbewerbern)<br />
Funktionales<br />
Benchmarking<br />
(… mit Branchenexternen)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
� Datenerfassung relativ einfach<br />
� gute Ergebnisse für diversifizierte,<br />
«herausragende» Unternehmen<br />
� geschäftsrelevante Informationen<br />
� Produkte/Prozesse vergleichbar<br />
� relativ hohe Akzeptanz<br />
� eindeutige Positionierung im Wettbewerb<br />
� relativ hohes Potenzial zum Finden innovativer<br />
Lösungen<br />
� Vergrößerung des Ideenspektrums<br />
� Abbildung 4.23 Arten von Benchmarking (Pieske 1994a, S. 20)<br />
� begrenzter Blickwinkel<br />
� interne Vorurteile<br />
� schwierige Datenerfassung<br />
� Gefahr branchenorientierter «Kopien»<br />
� relativ schwierige Transformation von<br />
«Anderem» in ein betriebliches Umfeld<br />
� mangelnde Vergleichbarkeit (aufgrund<br />
großer struktureller oder strategischer<br />
Unterschiede)<br />
� zeitaufwändige Analyse
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 48<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>1 Effekt der kumulierten Produktionsverdoppelung auf die Stückkosten bei drei unterschiedlichen<br />
Erfahrungskurven<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Stückkosten (Fr. pro Stück)<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
2<br />
81<br />
64<br />
49<br />
4<br />
6<br />
72,9<br />
51,2<br />
34,3<br />
8<br />
10% Kostenreduktion<br />
20% Kostenreduktion<br />
30% Kostenreduktion<br />
Kumuliertes Produktionsvolumen<br />
(in Mio. Stück)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 49<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Umsatz<br />
Umsatz<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>2 Nachfrage-, Technologie- und Produktlebenszyklen (Ansoff/McDonnell 1990, S. 52)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
E = Entstehung<br />
W1 = beschleunigtes Wachstum<br />
W2 = verlangsamtes Wachstum<br />
R = Reife<br />
N = Niedergang<br />
E<br />
W1<br />
P1<br />
P2<br />
W2<br />
T1<br />
P3<br />
P4<br />
T1<br />
T2<br />
Produktlebenszyklen (P1 – P4)<br />
R<br />
Technologielebenszyklen<br />
(T1, T2)<br />
Technologielebenszyklus<br />
(T1)<br />
N<br />
Nachfragelebenszyklus<br />
Zeit<br />
Zeit<br />
Nachfragelebenszyklus
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 50<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Erfolgs-<br />
faktoren<br />
Umsatz<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>3 Nachfragelebenszyklus und Erfolgsfaktoren (Ansoff/McDonnell 1990, S. 54)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
E = Entstehung<br />
W1 = beschleunigtes Wachstum<br />
W2 = verlangsamtes Wachstum<br />
R = Reife<br />
N = Niedergang<br />
E<br />
� Innovation<br />
� Timing<br />
W1<br />
� Undifferenzierte<br />
Produkte zum<br />
tiefsten Preis<br />
nationale Strategien<br />
Leistungsfähigkeit der Technologie<br />
(Nutzen/Kosten)<br />
Grenze alter Technologie<br />
W2<br />
� Differenzierte<br />
Produkte/Märkte<br />
� Antizipation neuer<br />
Bedürfnisse<br />
R<br />
� Innovation<br />
� «Artificial obsolescence»<br />
� Marktsegmentierung<br />
internationale Strategien<br />
Grenze neuer Technologie<br />
Wiederbelebung<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>4 Das S-Kurven-Konzept in der Technologiesubstitution (Osterloh 1994, S. 48)<br />
N<br />
noch ausschöpfbare<br />
technische Potenziale<br />
heutiger Stand<br />
Nachfragelebenszyklus<br />
Zeit<br />
Kumulierter F&E-Aufwand
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 51<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>5 Entwicklung von Tintenstrahldrucker<br />
© Versus Verlag 2010<br />
24<br />
20<br />
16<br />
12<br />
8<br />
4<br />
0<br />
Leistung<br />
(Anzahl Seiten pro Minute)<br />
InkJet Leistung<br />
LaserJet Leistung<br />
High-End-Bedarf<br />
Low-End-Bedarf<br />
1984 1988 1992<br />
1996<br />
Hauptchancen Begründung<br />
Zukünftige gesetzliche Beschränkung<br />
von Lösungsmitteln<br />
Hohe Kaufkraftsteigerungen in den<br />
Absatzmärkten X und Y<br />
…<br />
Hauptgefahren Begründung<br />
Rasante Entwicklung in der Elektronik<br />
Politische Unruhen im Land Z<br />
Entwicklung eines neuen Ersatzproduktes<br />
durch einen Branchenaußenseiter<br />
…<br />
Year<br />
Wir haben (im Gegensatz zur Konkurrenz)<br />
schon viele Erfahrungen mit Alternativstoffen<br />
gesammelt.<br />
Wir besitzen schon starke Absatzorganisationen<br />
in den Märkten X und Y.<br />
…<br />
Unsere eigenen Produkte sind bedroht,<br />
da wir keine Erfahrung mit der neuen<br />
Technologie haben.<br />
Wir erzielen einen großen Umsatzanteil<br />
im Land Z.<br />
Unser Hauptumsatzträger könnte dadurch<br />
gefährdet sein, da unsere Umstellungskosten<br />
auf das Ersatzprodukt sehr hoch<br />
sind.<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>6 Chancen-Gefahren-Analyse<br />
(in Anlehnung an Pümpin 1992, S. 105; Pümpin/Geilinger 1988, S. 24)<br />
…
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 52<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
1. Strategische<br />
Leistungsindikatoren<br />
(der letzten<br />
fünf Jahre)<br />
2. Umweltentwicklungen<br />
3. Unternehmensfähigkeiten<br />
4. Position<br />
gegenüber<br />
Branchenkräften<br />
© Versus Verlag 2010<br />
� Umsatz<br />
� Gewinn<br />
� Cash-flow<br />
� Marktanteil<br />
� Rentabilität<br />
� …<br />
Hauptchancen:<br />
� …<br />
� …<br />
Hauptgefahren:<br />
� …<br />
� …<br />
Hauptstärken:<br />
� …<br />
� …<br />
Hauptschwächen:<br />
� …<br />
� …<br />
� neue Konkurrenten<br />
� Ersatzprodukte<br />
� Abnehmer<br />
� Lieferanten<br />
� Rivalität der Etablierten<br />
� evolutionäre Prozesse<br />
<strong>5.</strong> Wettbewerbsstellung<br />
Erfolgsfaktoren:<br />
� …<br />
� …<br />
� …<br />
� …<br />
� …<br />
Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr 4 Jahr 5<br />
_____ _____ _____ _____ _____<br />
_____ _____ _____ _____ _____<br />
_____ _____ _____ _____ _____<br />
_____ _____ _____ _____ _____<br />
_____ _____ _____ _____ _____<br />
_____ _____ _____ _____ _____<br />
Begründung:<br />
� …<br />
� …<br />
Begründung:<br />
� …<br />
� …<br />
Bemerkung:<br />
� …<br />
� …<br />
Bemerkung:<br />
� …<br />
� …<br />
schwach stark<br />
:____:____:____:____:<br />
:____:____:____:____:<br />
:____:____:____:____:<br />
:____:____:____:____:<br />
:____:____:____:____:<br />
:____:____:____:____:<br />
Hauptkonkurrenten:<br />
Wir A B<br />
__* __* __*<br />
__ __ __<br />
__ __ __<br />
__ __ __<br />
__ __ __<br />
Bemerkung:<br />
Bemerkung:<br />
* (++ großer Vorteil, + Vorteil, 0 durchschnittlich, – Nachteil, – – großer Nachteil)<br />
6. Schlussfolgerungen a)Schlüsselerkenntnisse:<br />
� Wie gut ist unsere bisherige Strategie (Leistungstrend)? Wie wirksam ist sie in Zukunft?<br />
� Wie sehen unsere Fähigkeiten im Vergleich zum Wettbewerb in Zukunft aus?<br />
� Wo liegen noch ungenügend genutzte Stärken/Fähigkeiten, wo besondere Schwächen?<br />
� Welche Kompetenzen könnten wir auf andere SGE übertragen?<br />
� Welche Chancen bzw. Gefahren muss die neue Strategie wahrnehmen bzw. abwenden?<br />
b)Dringende Maßnahmen: Begründung:<br />
� … � …<br />
� … � …<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>7 Zusammenfassung der Informationsanalyse (SGE-Ebene)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 53<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Stärken (+++/++/+) Schwächen (– – –/– –/–)<br />
+++ Kompetenz Fertigungssysteme – – – finanzieller Engpass<br />
++ moderner Werkzeugbau – – Anlagenbürde<br />
+ gute Qualitätssicherung – – Position Drehmaschinen<br />
+ gutes Image – aufwändige Organisation<br />
+ engagierte Führungskräfte – Führungswechsel<br />
Chancen (+++/++/+) Gefahren (– – –/– –/–)<br />
+++ Marktpotenzial Fertigungssysteme – – – Absturz Drehautomaten (mangelnde Nachfrage)<br />
++ Einsparungsmöglichkeiten bei Infrastruktur – – – Finanzen (Liquidität)<br />
++ frei werdende Mittel bei Verwertung – – Kostenstruktur (überdimensioniert!)<br />
+ neues engagiertes Führungsteam – Abhängigkeit von Lieferanten (Werkzeugbau)<br />
+ Kooperation mit XY – Nachfolge/Übergang<br />
+ Werkzeugbau als zweites Bein (Stabilisierung) – Generalunternehmer-Risiken<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>8 Einfache SWOT-Matrix für einen Werkzeugbauer (vgl. <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>/Wernigk 2007)<br />
Umweltfaktoren<br />
Unternehmensfaktoren<br />
Strengths (Stärken)<br />
1. Starke Cashposition<br />
2. Forschung und<br />
Entwicklung<br />
3. Mitarbeitermotivation<br />
4. …<br />
Weaknesses (Schwächen)<br />
1. Hohe Personalkosten<br />
2. Schwaches Marketing im<br />
Südpazifik<br />
3. Kapazitätsauslastung in<br />
Südeuropa nur bei 65%<br />
4. …<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Opportunities (Chancen)<br />
1. Steigerung des persönlichen Einkommens<br />
um 12% p.a. im Südpazifik<br />
2. Weltweit zunehmendes Gesundheitsbewusstsein<br />
3. Handelsabkommen mit China<br />
4. …<br />
SO-Strategien<br />
a)Entwicklung neuer Gesundheitsprodukte<br />
(S2/S3/O2)<br />
b)Kauf eines Nahrungsmittelherstellers in<br />
Hongkong mit starker Stellung in China<br />
(S1/O3)<br />
WO-Strategien<br />
a)Eingehen eines Joint Ventures mit<br />
einem japanischen Unternehmen<br />
(W2/O1)<br />
b)Produktionsverlagerung nach China<br />
(W1/O2/O3)<br />
Threats (Gefahren)<br />
1. Zunahme der gesetzlichen<br />
Beschränkungen im EU-Raum<br />
2. Neue ausländische Konkurrenz<br />
3. Erodierende Margen im Food-Bereich<br />
4. …<br />
ST-Strategien<br />
a)Drastische Erhöhung der<br />
Werbeausgaben (S1/T2)<br />
b)Neue, innovative Produkte im<br />
traditionellen Food-Bereich entwickeln<br />
(S2/S3/T3)<br />
WT-Strategien<br />
a)Unrentable Operationen in Südeuropa<br />
schließen (W3/T1)<br />
b)Diversifikation in Nonfood-Bereich<br />
(W1/T3)<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>9 Erweiterte SWOT-Matrix eines Nahrungsmittelherstellers (<strong>Aus</strong>zug)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 54<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>10 Beispiel einer BCG-Matrix für einen Getränkekonzern<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Marktwachstum in %<br />
(Kapitalbedarf)<br />
gering hoch<br />
Fragezeichen<br />
großer negativer Cash-flow<br />
??<br />
Süßgetränke<br />
bescheidener positiver<br />
oder negativer Cash-flow<br />
Armer Hund<br />
gering hoch<br />
Relativer Marktanteil<br />
(Kapitalfreisetzung)<br />
Lagerbier<br />
Stern<br />
bescheidener positiver oder<br />
negativer Cash-flow<br />
Mineralwasser Vitamin-Fruchtsäfte<br />
Light-Bier<br />
Feld Rentabilität Normstrategie Erforderliche<br />
Investitionen<br />
Sterne hoch Investitionsstrategie:<br />
Position halten oder ausbauen; Wettbewerbsvorteile<br />
verstärken<br />
Cash-Kühe hoch Abschöpfungsstrategie:<br />
Position halten/festigen; nur notwendige<br />
Investitionen (z.B. zur Rationalisierung) tätigen<br />
Fragezeichen<br />
Arme<br />
Hunde<br />
null oder<br />
negativ<br />
gering oder<br />
negativ<br />
gering oder<br />
negativ<br />
Offensivstrategie:<br />
große Investitionen (finanziert durch Cash-Kühe);<br />
Patente, Lizenzen kaufen<br />
oder<br />
Defensivstrategie:<br />
wenn keine Erfolgsaussichten bestehen oder keine<br />
Mittel vorhanden sind<br />
Desinvestitionsstrategie:<br />
abschöpfen (minimale Investitionen; halten,<br />
solange noch positive Deckungsbeiträge erzielt<br />
werden); auf attraktive Nische zurückziehen;<br />
verkaufen oder liquidieren<br />
großer positiver Cash-flow<br />
Cash-Kuh<br />
Netto-<br />
Cash-flow<br />
hoch etwa Null oder<br />
leicht negativ<br />
gering sehr positiv<br />
sehr hoch<br />
liquidieren<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>11 Implikationen der BCG-Matrix für die strategische Positionierung<br />
(vgl. Hax/Majluf 1991, S. 160; Hinterhuber 1989a, S. 127ff.)<br />
sehr negativ<br />
positiv<br />
liquidieren positiv
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 55<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>12 Ideale und unerwünschte Geschäftsentwicklungen (Hax/Majluf 1991, S. 161)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Marktwachstumsrate in %<br />
(Kapitalbedarf)<br />
gering hoch<br />
Fragezeichen<br />
Armer Hund<br />
X<br />
?<br />
X<br />
?<br />
gering hoch<br />
Relativer Marktanteil<br />
(Kapitalfreisetzung)<br />
ideale Abfolge<br />
unerwünschte Abfolge<br />
$<br />
$<br />
Stern<br />
Cash-Kuh
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 56<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
1. Marktwachstum und<br />
Marktgröße<br />
2. Marktqualität � Rentabilität der Branche (Deckungsbeitrag, Umsatzrendite, Kapitalumschlag)<br />
� Stellung im Marktlebenszyklus<br />
� Spielraum für die Preispolitik<br />
� Technologisches Niveau und Innovationspotenzial<br />
� Schutzfähigkeit des technischen Know-how<br />
� Investitionsintensität<br />
� Wettbewerbsverhalten der etablierten Unternehmen<br />
� Anzahl und Struktur potenzieller Abnehmer<br />
� Verhandlungsstärke und Kaufverhalten der Abnehmer<br />
� Eintrittsbarrieren für neue Anbieter (Bedrohung durch neue Konkurrenten)<br />
� Anforderungen an Distribution und Service<br />
� Variabilität der Wettbewerbsbedingungen<br />
� Bedrohung durch Substitutionsprodukte<br />
� Wettbewerbsklima<br />
� u.a.m.<br />
3. Energie- und<br />
Rohstoffversorgung<br />
© Versus Verlag 2010<br />
� Störungsanfälligkeit in der Versorgung von Energie und Rohstoffen<br />
� Beeinträchtigung der Wirtschaftlichkeit der Produktionsprozesse durch Erhöhung<br />
der Energie- und Rohstoffpreise<br />
� Existenz von alternativen Rohstoffen und Energieträgern<br />
� Verhandlungsstärke und Verhalten der Lieferanten<br />
� u.a.m.<br />
4. Umweltsituation � Konjunkturabhängigkeit<br />
� Verhandlungsstärke und Verhalten der Arbeitnehmer und ihrer Organisationen<br />
� Inflationsauswirkungen<br />
� Abhängigkeit von der Gesetzgebung<br />
� Abhängigkeit von der öffentlichen Einstellung<br />
� Handelshemmnisse<br />
� Abhängigkeit von den Spielregeln des Marktes<br />
� Risiko staatlicher Eingriffe<br />
� Umweltschutzmaßnahmen<br />
� u.a.m.<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>13 Faktoren der Marktattraktivität (Hinterhuber 1989a, S. 114)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 57<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
1. Relative Marktposition � Marktanteil und seine Entwicklung<br />
� Größe und Finanzkraft des Unternehmens<br />
� Wachstumsrate des Unternehmens<br />
� Rentabilität (Deckungsbeitrag, Umsatzrendite und Kapitalumschlag)<br />
� Risiko (Grad der Etabliertheit im Markt)<br />
� Marketingpotenzial (Image des Unternehmens und daraus resultierende<br />
Abnehmerbeziehungen, Preisvorteile aufgrund Qualität, Lieferzeiten, Service,<br />
Technik, Sortimentsbreite usw.)<br />
� Vertriebsorganisation<br />
� <strong>Aus</strong>maß der Differenzierung oder der Kostenführerschaft<br />
� Abschirmungsfähigkeit des Unternehmens gegenüber dem Wirken der<br />
Wettbewerbskräfte<br />
� u.a.m.<br />
2. Relatives<br />
Produktionspotenzial<br />
(in Bezug auf die<br />
erreichte oder geplante<br />
Marktposition)<br />
3. Relatives Forschungs-<br />
und Entwicklungspotenzial<br />
4. Relative Qualifikation<br />
der Führungskräfte und<br />
Mitarbeitenden<br />
© Versus Verlag 2010<br />
A. Prozesswirtschaftlichkeit<br />
� Kostenvorteile aufgrund der Modernität der Produktionsprozesse, der Kapazitätsausnutzung,<br />
Produktionsbedingungen, Größe der Produktionseinheiten usw.<br />
� Innovationsfähigkeit und technisches Know-how des Unternehmens<br />
� Lizenzbeziehungen, Patente, Schutzrechte usw.<br />
� Anpassungsfähigkeit der Anlagen an wechselnde Marktbedingungen<br />
� u.a.m.<br />
B. Hardware<br />
� Erhaltung der Marktanteile mit den gegenwärtigen oder im Bau befindlichen<br />
Kapazitäten<br />
� Standortvorteile<br />
� Steigerungspotenzial der Produktivität<br />
� Umweltfreundlichkeit der Produktionsprozesse<br />
� Lieferbedingungen, Kundendienst<br />
� u.a.m.<br />
C. Energie- und Rohstoffversorgung<br />
� Erhaltung der gegenwärtigen Marktanteile unter den voraussichtlichen<br />
Versorgungsbedingungen<br />
� Kostensituation der Energie- und Rohstoffversorgung<br />
� Eingangslogistik<br />
� u.a.m.<br />
� Stand der orientierten Grundlagenforschung, angewandten Forschung,<br />
experimentellen Entwicklung und anwendungstechnischen Entwicklung im<br />
Vergleich zur Marktposition des Unternehmens<br />
� Innovationspotenzial und Innovationskontinuität<br />
� u.a.m.<br />
� Professionalität und Urteilsfähigkeit, Einsatz und Kultur der Führungskräfte<br />
� Innovationsklima<br />
� Qualität der Führungssysteme<br />
� Gewinnkapazität des Unternehmens, Synergien<br />
� u.a.m.<br />
Relativ = im Vergleich zum stärksten Konkurrenzunternehmen<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>14 Faktoren der Wettbewerbsstärke (Hinterhuber 1989a, S. 117)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 58<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>15 Beispiel eines Profils für die Darstellung der Wettbewerbsstärke (<strong>Aus</strong>zug)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
0<br />
16 33 50 67 83 100 Punkte<br />
gering mittel hoch<br />
Erfolgsfaktoren:<br />
Bemerkung:<br />
Marktanteil Seit drei Jahren stark abnehmend<br />
Marketingpotenzial Gutes Image und starkes Marketing<br />
Rentabilität Tief wegen hoher Personalkosten<br />
Kostenvorteile Suboptimale Größe<br />
Innovationsfähigkeit Hochqualifiziertes F&E-Personal<br />
F&E-Potenzial Hohes technisches Know-how<br />
Führungsqualität Durchschnittlich<br />
Innovationsklima Veränderungsbereitschaft vorhanden<br />
Attraktivitätsdimension Gewicht Beurteilung<br />
Wachstum<br />
Marktvolumen<br />
Rentabilität der Branche<br />
Verhandlungsstärke der Abnehmer<br />
Eintrittsbarrieren<br />
Wettbewerbsklima<br />
Bedrohung durch Ersatzprodukte<br />
Verhandlungsstärke der Lieferanten<br />
Konjunkturabhängigkeit<br />
Handelshemmnisse<br />
Marktattraktivität<br />
0,20<br />
0,20<br />
0,15<br />
0,05<br />
0,05<br />
0,05<br />
0,05<br />
0,05<br />
0,10<br />
0,10<br />
1,00<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>16 Gewichtete quantitative Beurteilung der Marktattraktivität<br />
67<br />
50<br />
50<br />
33<br />
67<br />
50<br />
50<br />
50<br />
67<br />
67<br />
Gewichtete<br />
Punktzahl<br />
13<br />
10<br />
8<br />
2<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
7<br />
7<br />
59
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 59<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>17 Positionierung in der McKinsey-Matrix<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Marktattraktivität<br />
Marktattraktivität<br />
mittel hoch<br />
gering<br />
100<br />
mittel hoch<br />
67<br />
33<br />
gering<br />
0<br />
0 gering 33 mittel 67 hoch<br />
Wettbewerbsstärke<br />
gering<br />
Zone der<br />
Mittelfreisetzung<br />
Zone der<br />
Mittelbindung<br />
Wertschöpfung<br />
mittel hoch<br />
Wettbewerbsstärke<br />
Investitions- und Wachstumsstrategien<br />
Selektive Strategien<br />
Abschöpfungs- oder Desinvestitionsstrategien<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>18 Grundschema der McKinsey-Matrix (Hinterhuber 1989a, S. 109)<br />
100<br />
Verbrauch an Ressourcen
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 60<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Zone Strategien, taktische Aktionen und ihre <strong>Aus</strong>wirkungen<br />
Kapitalbindung Investitions- und<br />
Wachstumsstrategien<br />
Kapitalfreisetzung<br />
Selektion<br />
Drei Strategievarianten<br />
sind<br />
möglich:<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Abschöpfungs- und<br />
Desinvestitionsstrategien<br />
Wettbewerbsvorteile sichern oder verstärken; Schwachstellen beseitigen;<br />
Konkurrenzunternehmen davon abhalten, in diese Marktsegmente<br />
einzudringen. Die Geschäfte in dieser Zone tragen zum<br />
zukünftigen Gewinn und Wachstum bei und erfordern hohe Investitionen,<br />
welche die selbsterarbeiteten Mittel in Form von Deckungsbeiträgen<br />
beträchtlich übersteigen; der Cash-flow ist kurzfristig<br />
negativ (z.B. aufgrund einer Kapazitätserweiterung), langfristig positiv<br />
(wenn das Marktwachstum zurückgeht).<br />
Rationalisierungsreserven und Synergieeffekte in Produktion und<br />
Vertrieb ausnutzen, ohne wesentliche Investitionen zu tätigen; abstoßen,<br />
wenn auch nach diesen Maßnahmen oder nach einer auf ein<br />
attraktives Marktsegment ausgerichteten Produktdifferenzierung<br />
kein positiver Cash-flow erzielt wird (Achtung: negativer Cash-flow<br />
kann auch konjunkturell bedingt sein). Bei positiven Cash-flows versuchen,<br />
diese ohne zusätzlichen Ressourceneinsatz zu maximieren.<br />
Die Geschäfte in dieser Zone enthalten keine hohen zukünftigen<br />
Gewinnchancen; sie können aber zum gegenwärtigen Gewinn des<br />
Unternehmens beitragen.<br />
1. Offensivstrategie Geschäfte mit hoher Marktattraktivität und geringen Wettbewerbsvorteilen<br />
erfordern hohe Aufbauinvestitionen; sie tragen zum zukünftigen<br />
Wachstum des Unternehmens bei; der Cash-flow ist kurz-/<br />
mittelfristig stark negativ, langfristig positiv. Kann das Unternehmen<br />
gegenüber den wichtigsten Konkurrenten (z.B. durch Erhöhung des<br />
relativen Marktanteils, Senkung der Stückkosten, stärkere Differenzierung<br />
usw.) keine Wettbewerbsvorteile aufbauen, ist es zweckmäßiger,<br />
das Geschäft aufzugeben.<br />
2. Defensivstrategie Bei Geschäften mit geringer Marktattraktivität aber hoher Wettbewerbsstärke<br />
muss das Unternehmen (z.B. durch Kostensenkungsprogramme,<br />
Produktdifferenzierung, besseren Kundendienst, preispolitische<br />
Maßnahmen) versuchen, die relativen Wettbewerbsvorteile<br />
zu halten und Konkurrenzunternehmen vom Eintritt in dieses<br />
Marktsegment abzuhalten, um dadurch den Cash-flow zu maximieren;<br />
der Cash-flow ist kurz-/mittelfristig stark positiv; diese Geschäfte<br />
tragen zum gegenwärtigen Gewinn bei und erfordern nur Erhaltungsinvestitionen.<br />
3. Übergangsstrategie Bei Geschäften mit mittlerer Marktattraktivität und mittlerer Wettbewerbsstärke<br />
(diese Situation ist auf Märkten mit einer Vielzahl von<br />
Anbietern typisch) muss das Unternehmen versuchen, durch Konsolidierung<br />
des bestehenden Leistungsprogramms (keine Neuentwicklungen,<br />
nur Erhaltungsinvestitionen, Umstrukturierung usw.), Expansion<br />
mit einem neuen Leistungsprogramm (Export, Joint Ventures,<br />
Verdrängungswettbewerb usw.) oder Verteidigung der gegenwärtigen<br />
Position (Kundenbereinigung, regionale Konzentration, gezielt<br />
gewinnorientierte <strong>Aus</strong>lands- bzw. Großaufträge) den Cash-flow zu<br />
maximieren.<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>19 Normstrategien aus der McKinsey-Matrix (Hinterhuber 1989a, S. 132ff.)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 61<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>20 Strategische Schlussfolgerungen aus der McKinsey-Matrix nach A.T. Kearny<br />
(Hax/Majluf 1991, S. 181 und 199)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Marktattraktivität<br />
mittel hoch<br />
gering<br />
Selektion<br />
� Spezialisieren<br />
� Nischen suchen<br />
� Akquisition erwägen<br />
Abschöpfen/<br />
Liquidieren<br />
� Spezialisieren<br />
� Nischen suchen<br />
� Marktaustritt<br />
erwägen<br />
Abschöpfen/<br />
Liquidieren<br />
� Zeit des Marktaustritts<br />
festlegen<br />
oder veräußern<br />
gering<br />
Selektives Wachstum<br />
� Marktführer-Potenzial<br />
durch Segmentierung<br />
beurteilen<br />
� Schwächen<br />
identifizieren<br />
� Stärken aufbauen<br />
Selektion<br />
� Wachstumssegmente<br />
identifizieren<br />
� Spezialisieren<br />
� Selektiv investieren<br />
Abschöpfen/<br />
Liquidieren<br />
� Produktlinien<br />
straffen<br />
� Investitionen<br />
minimieren<br />
� Veräußerung<br />
vorbereiten<br />
Investition und<br />
Wachstum<br />
� Wachsen<br />
� Vorherrschaft<br />
anstreben<br />
� Investitionen<br />
maximieren<br />
Selektives Wachstum<br />
� Wachstumssegmente<br />
identifizieren<br />
� Stark investieren<br />
� Ansonsten Position<br />
halten<br />
Selektion<br />
� Gesamtposition<br />
halten<br />
� Cash-flow anstreben<br />
� Investieren, um<br />
Position zu halten<br />
mittel hoch<br />
Wettbewerbsstärke
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 62<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Umweltfaktoren<br />
Unternehmensfaktoren<br />
Umweltfaktoren<br />
� Abbildung <strong>5.</strong>21 Die Anwendung der Portfolio-Analyse auf verschiedenen Ebenen<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Umweltfaktoren<br />
Unternehmensfaktoren<br />
Unternehmensfaktoren<br />
SGE<br />
Portfolio-Analyse<br />
auf Konzernebene<br />
Portfolio-Analyse<br />
auf SGE-Ebene<br />
z.B. Marktsegment, Produktgruppe, Land<br />
Portfolio-Analyse<br />
auf Marktsegment-,<br />
Produktgruppen- oder<br />
Länderebene<br />
z.B. Produkt, Modell, Kundengruppe
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 63<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Unternehmensphilosophie = strategische Mission + Grundwerte<br />
Strategische<br />
Mission<br />
(übergeordneter<br />
Zweck)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Die elementaren Existenzgründe eines Unternehmens, die über reines Gewinnstreben hinausgehen<br />
– ein ständiger Leitstern am Horizont; nicht zu verwechseln mit konkreten, detaillierten Unternehmenszielen<br />
oder Geschäftsstrategien. Die Mission weist auf den Nutzen hin, den das Unternehmen<br />
für die verschiedenen Anspruchsgruppen stiftet.<br />
Beispiele:<br />
� Merck: «Wir bemühen uns um die Bewahrung und Verbesserung des menschlichen Lebens.»<br />
� Walt Disney: «Wir setzen unsere Phantasie ein, um Millionen von Menschen glücklich zu machen.»<br />
Grundwerte Die tragenden und dauerhaften Grundsätze des Unternehmens – eine kleine Anzahl allgemeiner<br />
Handlungsleitlinien, die nicht mit den spezifischen kulturellen oder operativen Praktiken verwechselt<br />
und auch nicht aus Gewinnstreben oder aus kurzfristiger Opportunität aufs Spiel gesetzt werden<br />
sollten.<br />
Beispiele:<br />
� 3M: «Achtung vor Eigeninitiative»<br />
� Nordstrom: «Der Dienst am Kunden hat absoluten Vorrang.»<br />
� Abbildung 6.1 Unternehmensphilosophie (Collins/Porras 2003, S. 110ff.)<br />
Einerseits Andererseits<br />
� strategische Mission, jenseits reiner Gewinnorientierung<br />
� relativ stabile Unternehmensphilosophie<br />
� Bewahrung des Kerns<br />
� klare Vision und <strong>Aus</strong>richtung<br />
� riskante, hochfliegende Ziele<br />
� <strong>Aus</strong>wahl von Führungskräften, die die Unternehmensphilosophie<br />
befolgen<br />
� strategische Kontrolle<br />
� straffe Kultur (mit ausgeprägter «Unité de Doctrine»)<br />
� langfristige Investitionen<br />
� philosophisch, visionär, futuristisch<br />
� Konvergenz mit der Unternehmensphilosophie<br />
� pragmatisches Gewinnstreben<br />
� nachhaltiger Wandel und kräftige Dynamik<br />
� kühne, bindende und risikoorientierte Maßnahmen<br />
� Nutzung zufälliger Chancen und Experimentierfreude<br />
� schrittweise, evolutionäre Weiterentwicklung<br />
� <strong>Aus</strong>wahl von Führungskräften, die Veränderungen<br />
bewirken<br />
� operative Autonomie<br />
� Veränderungs- und Anpassungsfähigkeit<br />
� kurzfristige Gewinne<br />
� hervorragende operative Leistungsfähigkeit, «tagesaktuelles<br />
Geschäft»<br />
� Anpassung an die Umwelt<br />
� Abbildung 6.2 Gelöste Paradoxien durch ganzheitliche Unternehmensvisionen (Collins/Porras 2003, S. 70)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 64<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Phase I:<br />
Gemeinsame Analyse<br />
der <strong>Aus</strong>gangslage<br />
Phase II:<br />
Gemeinsamer Entwurf<br />
des Unternehmensleitbildes<br />
Phase III:<br />
Ableitung von Funktionsoder<br />
Bereichsleitbildern<br />
Führungs-/<br />
organisationsorientierte<br />
Leitsätze<br />
� Führung und Kooperation<br />
� Kommunikation<br />
� Innovation<br />
� Ethik<br />
� Ökologie<br />
� Abbildung 6.3 Drei-Phasen-Modell eines Leitbildworkshops (modifiziert nach Hilb 2008)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Umweltanalyse<br />
Funktions-<br />
Leitbilder<br />
ressourcenorientierte<br />
Leitsätze<br />
� Personal<br />
� Finanzen<br />
� Anlagen<br />
� Material<br />
� Information<br />
� Energie<br />
Unternehmensanalyse<br />
Unternehmen<br />
im Dienste der<br />
Eigentümer<br />
Mitwelt<br />
Stakeholder-<br />
Analyse<br />
Mitarbeiter<br />
Kunden<br />
marktleistungsorientierte<br />
Leitsätze<br />
� F&E<br />
� Produktion<br />
� Marketing<br />
Analyse der<br />
Wertvorstellungen<br />
Bereichs-<br />
Leitbilder<br />
SGE 1<br />
Abteilung A<br />
Abteilung B<br />
Abteilung C<br />
SGE 2<br />
Abteilung A<br />
Abteilung B<br />
Abteilung C
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 65<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Faktoren <strong>Aus</strong>prägung<br />
Gewinnausschüttung so wenig wie<br />
möglich<br />
Reinvestition des<br />
Gewinns<br />
Risikoneigung höchste<br />
Sicherheit<br />
© Versus Verlag 2010<br />
stabil,<br />
bescheiden<br />
null geringer<br />
Gewinnanteil<br />
gering,<br />
nach Ergebnis<br />
mittlerer<br />
Gewinnanteil<br />
angemessen,<br />
nach Ergebnis<br />
hoher Gewinnanteil<br />
hoch, nach<br />
Ergebnis<br />
so viel wie<br />
möglich<br />
gering mittel hoch sehr hoch<br />
Umsatzwachstum stabil bleiben klein mittel groß maximal<br />
Marktleistungsqualität<br />
Geografische<br />
Reichweite<br />
Eigentumsverhältnisse<br />
keine<br />
Bedeutung<br />
gering mittel hoch maximal<br />
lokal regional national international global<br />
Einzelbesitz Familienbesitz kleiner Eigentümerkreis<br />
Publikumsgesellschaft<br />
Mitarbeiterbeteiligung<br />
Innovationsneigung sehr gering gering mittel hoch sehr hoch<br />
Verhältnis zum Staat Abwehrhaltung politische<br />
Abstinenz<br />
Berücksichtigung<br />
gesellschaftlicher<br />
Ziele<br />
Berücksichtigung<br />
von Mitarbeiterzielen<br />
keine nur wenn im<br />
Eigeninteresse<br />
keine nur soweit leistungsfördernd<br />
Führungsstil autoritär beschränkt<br />
kooperativ<br />
politische<br />
Neutralität<br />
wenn Opfer<br />
gering<br />
auch wenn mit<br />
Opfern verbunden<br />
politische<br />
Aktivität<br />
wenn mit<br />
eigener Überzeugungübereinstimmend<br />
maximale<br />
Unterstützung<br />
generell so weit<br />
als möglich<br />
maximal<br />
weitgehend kooperativ demokratisch<br />
� Abbildung 6.4 Beispiel eines Wertvorstellungsprofils (nach Ulrich 1987, S. 51ff.)<br />
� Abbildung 6.5 Schema der überlappenden Arbeitsgruppen (Hilb 2008)<br />
Konzernleitbild<br />
Abteilungsleitbilder<br />
SGE-Leitbilder
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 66<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Inhaltliche Aspekte � unternehmensspezifisch und umfassend (nicht nur auf Teilbereiche bezogen)<br />
formulierte Ziele und Grundsätze<br />
� langfristige Orientierung (mindestens fünf Jahre)<br />
� hochgesteckte aber realistische Ziele und Verhaltensnormen<br />
� Herz und Verstand ansprechend<br />
� konsistente, sich nicht widersprechende <strong>Aus</strong>sagen<br />
� wahre <strong>Aus</strong>sagen, welche die ernsthaften Absichten der obersten Führungskräfte<br />
widerspiegeln<br />
� allgemeingültige Handlungsanweisungen (in vielen Führungssituationen anwendbar)<br />
� Beschränkung auf das Wesentliche<br />
� keine vagen Formulierungen oder Leerformeln<br />
Gestalterische Aspekte � klare Grundsätze (keine Missverständnisse)<br />
� Formulierung des Textes in Gegenwartsform («wir sind …») statt in Zukunftsform<br />
(«wir wollen …»)<br />
� keine negativen Formulierungen<br />
� «So einfach wie möglich, aber nicht einfacher!»<br />
� Verdeutlichung des Geschriebenen durch kreative, bildliche Darstellungen<br />
Prozessuale Aspekte � partizipative Entwicklung in einem Workshop mit dem ganzen Führungsteam<br />
� Grundaussagen im Konsens entwickeln<br />
� KISS+S (Keep it simple, systematic and stimulating)<br />
Situative Aspekte � Anpassung an die situativen Bedingungen der einzelnen Organisationseinheiten,<br />
-bereiche und -funktionen<br />
� Abbildung 6.6 Anforderungen an ein Leitbild<br />
(vgl. Hilb 2008, S. 30f.; Ulrich 1987, S. 29f.; zur Bonsen 2000, S. 65)<br />
© Versus Verlag 2010
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 67<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Vision � richtungsweisendes Gedankenmodell für die zukünftige Unternehmensentwicklung<br />
� setzt sich zusammen aus der strategischen Mission, den Grundwerten und der<br />
strategischen Intention<br />
© Versus Verlag 2010<br />
synonym verwendete Begriffe: Mission, Leitbild, Credo<br />
Strategische Mission � grundlegende Existenzgründe des Unternehmens<br />
� angestrebte Nutzenstiftung für die Anspruchsgruppen<br />
synonym verwendete Begriffe: Leitbild, Credo<br />
Grundwerte � tragende und dauerhafte Grundsätze des Unternehmens<br />
� allgemeine Handlungsleitlinien<br />
synonym verwendete Begriffe: Unternehmensgrundsätze, Unternehmensphilosophie,<br />
Unternehmenspolitik, Wertvorstellungen, Unternehmensnormen, Leitlinien<br />
Unternehmensphilosophie � setzt sich zusammen aus der strategischen Mission und den Grundwerten<br />
synonym verwendete Begriffe: Wertvorstellungen, Unternehmensnormen<br />
Strategische Intention � hochgesteckte, herausfordernde, stimulierende Ziele<br />
synonym verwendeter Begriff: Mission<br />
Leitbild � schriftliche Verankerung der Vision («Wer sind wir? Was machen wir? Wozu machen<br />
wir es? Wie machen wir es?»)<br />
� das Leitbild ist ein vielseitiges Führungsinstrument; es dient u.a. als Grundlage für die<br />
strategische Planung, den Zielsetzungsprozess auf allen Ebenen, das Mitarbeitergespräch,<br />
die Personalentwicklung, die Öffentlichkeitsarbeit usw. (Probst 1989)<br />
synonym verwendete Begriffe: Unternehmensverfassung, Vision, Credo, Mission Statement,<br />
Unternehmenspolitik<br />
Unternehmenspolitik � Gesamtheit der Grundsätze und «Entscheide, die das Verhalten des Unternehmens<br />
nach außen und nach innen langfristig bestimmen» (Thommen 2002, S. 283)<br />
� «innere Einstellung des Unternehmers und/oder der obersten Führungskräfte zu<br />
sämtlichen unternehmerischen Tätigkeiten» (Hinterhuber 1989a, S. 55)<br />
� wird in sogenannten Teilpolitiken (z.B. leistungswirtschaftliche, finanzwirtschaftliche<br />
und soziale Teilpolitik) unterteilt und konkretisiert (Ulrich 1987); ein abgeleitetes<br />
Funktions- bzw. Bereichsleitbild kann einer solchen Teilpolitik gleichgesetzt werden<br />
synonym verwendete Begriffe: Unternehmensverfassung, Unternehmensphilosophie,<br />
Leitbild<br />
� Abbildung 6.7 Verschiedene Begriffe im Überblick
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 68<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung 6.8 Vision und Leitbild als Leitplanke unternehmerischer Aktivitäten<br />
(in Anlehnung an Gausemeier et al. 1995, S. 48)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Unser<br />
Unternehmen<br />
heute<br />
Leitplanken für unternehmerische Aktivitäten<br />
Vision:<br />
Bild unseres<br />
Unternehmens<br />
in Zukunft<br />
Strategische Ziele<br />
Produkt-Markt-Ziele,<br />
organisatorische Ziele<br />
Strategien<br />
umgesetzt in Maßnahmen<br />
und Aktionsprogrammen<br />
Leitbild:<br />
Beschreibung<br />
der Vision
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 69<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Strategieentwicklung auf SGE-Ebene<br />
Welches sind die strategierelevanten Themen?<br />
Abschnitt 7.1.1: Inhaltliche Gestaltung der Wettbewerbsstrategie (SGE-Strategie)<br />
Abschnitt 7.1.2: Dualstrategien<br />
Abschnitt 7.1.3: Grundsätze bei der Entwicklung von Wettbewerbsstrategien<br />
Abschnitt 7.1.4: Fazit: Komponenten einer nachhaltigen Strategie<br />
Instrumente/Konzepte: generische Strategien nach Porter, Wertkette, Wertkurve<br />
Wie läuft der Prozess der Strategieentwicklung ab?<br />
Abschnitt 7.1.5: Vorgehen bei der SGE-Strategieentwicklung<br />
Abschnitt 7.1.6: Prozessuale Aspekte<br />
Instrumente/Konzepte: Nutzwertanalyse, Ansoff-Matrix<br />
Wie dokumentieren wir das Resultat der Strategieentwicklung?<br />
Abschnitt 7.1.7: Dokumentation der SGE-Strategie<br />
Instrumente/Konzepte: Grundstrategie nach Pümpin, Wertkette/Aktivitätensystem<br />
� Abbildung 7.1 Übersicht SGE-Strategieentwicklung<br />
*<br />
Wettbewerbsfeld<br />
(bez. Abnehmergruppe,<br />
Produktprogramm und/oder<br />
geografischer <strong>Aus</strong>richtung)<br />
branchenweit<br />
segmentspezifisch*<br />
Kostenführerschaft<br />
Kostenfokus<br />
� Abbildung 7.2 Die vier generischen Wettbewerbsstrategien nach Porter (2002)<br />
Differenzierung<br />
Differenzierungsfokus<br />
niedrige Kosten Differenzierung<br />
Wettbewerbsvorteil
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 70<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Erforderliche Fähigkeiten<br />
und Mittel<br />
Organisatorische<br />
Anforderungen<br />
© Versus Verlag 2010<br />
� hohe Investitionen und Zugang zu Kapital<br />
� Verfahrensinnovation und -verbesserung<br />
� Produkte, die im Hinblick auf einfache Herstellung entworfen sind<br />
� kostengünstiges Vertriebssystem<br />
� intensive Kostenkontrolle<br />
� häufige detaillierte Kontrollberichte<br />
� klar gegliederte Organisation und Verantwortlichkeiten<br />
� Anreizsystem, das auf der strikten Erfüllung quantitativer Ziele beruht<br />
Risiken � Kostenführerschaft geht verloren (Nachahmung durch Konkurrenten; technologische<br />
Veränderungen; andere Grundlagen der Kostenführerschaft verschwinden)<br />
� die beinahe paritätische Differenzierung geht verloren (Kostenvorteil wird durch<br />
Differenzierungsnachteil zunichte gemacht)<br />
� auf Kostenfokus ausgerichtete Unternehmen erzielen in ihren Segmenten einen noch<br />
größeren Kostenvorsprung<br />
Typische Fehler � ausschließliche Beachtung der Fertigungskosten (Kosten für Beschaffung, Marketing,<br />
Verkauf, Kundendienst, Technologieentwicklung, Infrastruktur usw. werden<br />
vernachlässigt)<br />
� Kosten indirekter oder kleinerer Aktivitäten werden übersehen<br />
� mangelnde Nutzung von Verknüpfungen<br />
� notwendige Produkt- oder Marktänderungen werden nicht erkannt<br />
� Abbildung 7.3 Voraussetzungen und Risiken der Kostenführerschaft (vgl. Porter 2002)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 71<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Unternehmensinfrastruktur<br />
Unterstützung des Verkaufs durch die Geschäftsführung<br />
Das Unternehmensimage fördernde Betriebseinrichtungen<br />
Leistungsstarkes <strong>Management</strong>informationssystem<br />
Personalwirtschaft<br />
Gute Personalausbildung<br />
Technologieentwicklung<br />
Gute Materialhandhabungs-<br />
und<br />
-sortierverfahren;<br />
unternehmenseigene<br />
<strong>Aus</strong>rüstung<br />
zur Qualitätssicherung<br />
Beschaffung<br />
Höchst zuverlässiger<br />
Transport der<br />
Zulieferungen<br />
Minimale Beschädigung<br />
oder Qualitätsverlust<br />
bei der<br />
Handhabung von<br />
Inputs;<br />
zeitliche Abstimmung<br />
der Lieferanten<br />
auf den Fertigungsablauf<br />
� Abbildung 7.4 Mögliche Differenzierungsquellen in der Wertkette (Porter 2002)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Stabile Personalpolitik;<br />
Programme<br />
zur Verbesserung<br />
des Arbeitslebens;<br />
Programme zur Einstellung<br />
der besten<br />
Wissenschaftler<br />
und Ingenieure<br />
Einmalige Produktattribute;<br />
schnelle<br />
Modelleinführung;<br />
einmalige Fertigungsverfahren<br />
oder -maschinen;<br />
Automatische Prüfverfahren<br />
Rohstoffe bester<br />
Qualität;<br />
Komponenten<br />
bester Qualität<br />
Genaue Einhaltung<br />
der Spezifikationen;<br />
ansprechendes<br />
Erscheinungsbild<br />
des Produktes;<br />
Anpassung an<br />
Spezifikationsänderungen;<br />
wenig Mängel;<br />
kurze Fertigungszeiten<br />
Einmalige Fahrzeugeinsatzplanung;<br />
Software;<br />
Spezialfahrzeuge<br />
oder Container<br />
Lager mit guten<br />
Standorten; minimaleBeschädigung<br />
bei Transportunternehmen<br />
Schnelle und<br />
pünktliche Lieferung;<br />
genaue und<br />
schnelle Auftragsabwicklung;<br />
minimale Beschädigungen<br />
bei der<br />
Handhabung<br />
Verkaufsanreize,<br />
um die besten Verkäufer<br />
zu halten;<br />
Einstellung besser<br />
qualifizierten Verkaufs-<br />
und Kundendienstpersonals<br />
Anwendungstechnische<br />
Hilfe;<br />
gute Mediaforschung;<br />
schnelle Preisangebote<br />
für Sonderanfertigungen<br />
Platzierung in den<br />
begehrtesten Werbeträgern;<br />
Produktplatzierung<br />
und -image<br />
und Vertrieb<br />
Hoher Werbeaufwand<br />
und -qualität;<br />
hohe Reichweite<br />
und Qualität des<br />
Außendienstes;<br />
persönliche Beziehungen<br />
zu<br />
Vertriebskanälen<br />
und Käufern;<br />
gute Fachliteratur<br />
und andere Verkaufshilfen;<br />
umfassende Verkaufsförderung;<br />
umfassende<br />
Kreditvergabe an<br />
Abnehmer oder<br />
Vertriebskanäle<br />
Intensive<br />
Schulung<br />
von<br />
Kundendiensttechnikern<br />
Fortschrittliche<br />
Kundendienstmethoden<br />
Ersatzteile bester<br />
Qualität<br />
Eingangslogistik Operationen <strong>Aus</strong>gangslogistik Marketing Kundendienst<br />
Schnelle Installierung;<br />
beste Kundendienstqualität;<br />
vollständige Ersatzteillager;<br />
hohe Reichweite<br />
des Kundendienstes;<br />
intensive Abnehmerschulung<br />
Gewinnspanne<br />
Gewinnspanne
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 72<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Erforderliche Fähigkeiten<br />
und Mittel<br />
Organisatorische<br />
Anforderungen<br />
© Versus Verlag 2010<br />
� Gute Marketingfähigkeiten<br />
� Produkt-Engineering<br />
� Kreativität<br />
� Stärken in der Grundlagenforschung<br />
� Gutes Image bezüglich Qualität und Technologie<br />
� Lange Branchentradition oder einmalige Kombination von Fähigkeiten, die aus<br />
anderen Branchen stammen<br />
� Enge Kooperation mit Beschaffungs- und Vertriebskanälen<br />
� Gute Koordination der Tätigkeiten in den Bereichen F&E, Produktentwicklung und<br />
Marketing<br />
� Subjektive Bewertungen und Anreize anstelle von quantitativen Kriterien<br />
� Annehmlichkeiten, um hochqualifizierte Arbeitskräfte, Wissenschafter oder kreative<br />
Menschen anzuziehen<br />
Risiken � Differenzierung geht verloren (Nachahmung durch Konkurrenten; Grundlagen der<br />
Differenzierung verlieren bei den Abnehmern an Bedeutung)<br />
� Die beinahe paritätische Kostenposition geht verloren<br />
� Auf Differenzierungsfokus ausgerichtete Unternehmen erzielen in ihren Segmenten<br />
noch stärkere Differenzierung<br />
Typische Fehler � Konzentration auf das Produkt statt auf die ganze Wertkette<br />
� Die Differenzierung bietet keinen echten Mehrwert für den Abnehmer<br />
� Die Differenzierung wird nicht ausreichend signalisiert oder vom Abnehmer nicht<br />
wahrgenommen<br />
� Unnötige Differenzierung (z.B. liegt Produktqualität oder Kundendienst über den<br />
Abnehmerbedürfnissen)<br />
� Zu hohe Preisprämie<br />
� Zu hohe oder intransparente Differenzierungskosten<br />
� Abbildung 7.5 Voraussetzungen und Risiken der Differenzierung (vgl. Porter 2002)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 73<br />
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© Versus Verlag 2010<br />
Branchenweite Strategie Segmentspezifische Strategie<br />
Merkmale � Abdeckung eines breiten Leistungsangebotes,<br />
das unterschiedliche Bedürfnisse verschiedener<br />
Abnehmergruppe in mehreren Regionen<br />
abdeckt<br />
� Sortimentsbreite und uneingeschränkte Verfügbarkeit<br />
dienen als Anreiz für den Kundenkontakt<br />
Vorteile � Economies of Scope durch Nutzung von<br />
Imagevorteilen sowie segmentübergreifenden<br />
Ressourcen, Anlagen, Vertriebswegen usw.<br />
� segmentübergreifender Know-how-Transfer<br />
� Mengeneffekte durch die Bedienung mehrerer<br />
Segmente (v.a. wichtig bei umfassender Kostenführerschaft)<br />
� ein umfassendes Leistungsangebot entspricht<br />
dem Trend zu vielfältigen Kundenbedürfnissen<br />
und zur Aufsplitterung der Massenmärkte<br />
� Risikostreuung: neue Segmente ersetzen<br />
solche, die vom Markt verschwinden<br />
Risiken � Leistungen fokussierter Konkurrenten sind<br />
besser (dank auf Kundenwünsche zugeschnittener<br />
Leistung) oder günstiger (Wegfall unnötiger<br />
Aktivitäten)<br />
� Verzettelung der Ressourcen (teure Erschließung<br />
ständig neuer Kundensegmente bei<br />
gleichzeitiger Vernachlässigung bisheriger<br />
Segmente)<br />
� fehlende Anpassung an spezielle Kundenwünsche<br />
(v.a. bei «one-size-fits-all»-Strategien)<br />
� Konzentration auf einzelne Leistungsangebote<br />
(Produkte/Dienstleistungen, Kundengruppen,<br />
geografische Märkte)<br />
� herausragende Kompetenz beim gewählten<br />
Segment dient als Anreiz für den Kundenkontakt<br />
� Konzentration der Kräfte auf das entsprechende<br />
Segment<br />
� unnötige Aktivitäten und Investitionen, die für<br />
andere Segmente erforderlich sind, fallen weg;<br />
dafür lohnen sich spezielle Aktivitäten, die für<br />
einen branchenweiten Anbieter zu teuer sind<br />
� geringere Koordinations- und Kompromisskosten<br />
� höhere Flexibilität gegenüber Veränderungen<br />
der Kundenbedürfnisse<br />
� Schutz vor (größeren) Konkurrenten, wenn das<br />
abgedeckte Segment aufgrund der fehlenden<br />
Größe uninteressant ist<br />
� fehlende Economies of Scale & Scope (im<br />
Vergleich zu branchenweiten Konkurrenten)<br />
� Abhängigkeit von einem Segment (v.a. bei<br />
veränderten Marktbedingungen oder Kundenwünschen)<br />
� bei ambitiöser Wachstumsstrategie: Verwässerung<br />
der bisherigen Vorteile<br />
� Abbildung 7.6 Merkmale, Vorteile und Risiken branchenweiter und segmentspezifischer Strategien<br />
(vgl. Bercovitz/Mitchell 2007, Besanko et al. 2007, Sorenson et al. 2006, Porter 2002 und<br />
Bleicher 1992)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 74<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Innovationsstrategie (First-Mover-Strategie) Imitationsstrategie (Follower-Strategie)<br />
Als erster …<br />
� die kostengünstigste Produktgestaltung oder Herstellungsmethode<br />
einführen<br />
� ein einmaliges Produkt lancieren, das den Kunden<br />
einen zusätzlichen Nutzen bringt<br />
� ein neues Geschäftsmodell (z.B. Internet-gestützt)<br />
aufbauen<br />
Vorteile:<br />
� technologische Führerschaft: Image; Schutz des<br />
vorhandenen Know-hows durch Patente; Setzen des<br />
Standards (z.B. MS-Betriebssystem)<br />
� Kosteneinsparungen durch Erfahrungs- oder Mengenvorteile<br />
� Besetzung von knappen Ressourcen (z.B. günstige<br />
Produktionsstandorte, Vertriebskanäle; Sendekonzessionen)<br />
� Besetzen von Differenzierungs-Nischen<br />
� Kundenbindung (Umstellungskosten; Markenloyalität)<br />
� Etablierungsvorteil: beim Vergleich von Produkten<br />
wählen Kunden das bekannte Produkt des Pioniers<br />
� Netzwerkeffekte: Kunden wählen das Produkt, das<br />
ihnen den besten Zugang zu anderen Kunden/Anwendern<br />
verschafft<br />
© Versus Verlag 2010<br />
<strong>Aus</strong> den Erfahrungen des Innovators lernen und …<br />
� durch Nachahmung die Kosten des Produkts senken<br />
bzw. F&E-Kosten vermeiden<br />
� das Produkt oder das Distributionssystem besser an die<br />
Kundenbedürfnisse anpassen<br />
Vorteile:<br />
� <strong>Aus</strong>nutzen von Freerider-Effekten: Follower kann von<br />
(teuren) Erfahrungen und Vorleistungen des Pioniers<br />
profitieren (z.B. beim Aufbau von Lieferantenbeziehungen,<br />
Vertriebskanälen oder der Marktakzeptanz)<br />
� weniger technologische oder marktbezogene Unsicherheiten<br />
� geringeres Risiko bei Technologiesprüngen<br />
� <strong>Aus</strong>nutzen der Verletzbarkeit des Pioniers bei technologischen<br />
oder marktbezogenen Veränderungen<br />
(v.a. wenn dieser mit der älteren Technologie identifiziert<br />
wird oder mit seinen Investitionen an die überholte<br />
Technologie gebunden ist)<br />
� Abbildung 7.7 Merkmale und Vorteile von Innovations- bzw. Imitationsstrategien<br />
(vgl. Markides/Geroski 2005, Porter 2002; zu Knyphausen 1995)<br />
Abnehmerwert<br />
100<br />
A<br />
durchschnittlicher<br />
Wettbewerber<br />
200<br />
B<br />
erfolgreicher<br />
Differenzierer<br />
C<br />
erfolgreicher<br />
Kostenführer<br />
D<br />
erfolgreiche<br />
Dual-Strategie<br />
� Abbildung 7.8 Abnehmerwert, Preis und Kosten bei verschiedenen Strategien<br />
200<br />
200 50<br />
Preis<br />
Kosten<br />
E<br />
«stuck-in-themiddle»-Position
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 75<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Strategie Typische Merkmale Erfolg*<br />
Hybride Strategie<br />
(branchenweit)<br />
Hybride Strategie<br />
(segmentspezifisch)<br />
Differenzierung<br />
(branchenweit)<br />
Differenzierung<br />
(segmentspezifisch)<br />
Kostenführerschaft<br />
(branchenweit)<br />
Kostenführerschaft<br />
(segmentspezifisch)<br />
«Zwischen-den-Stühlen»-<br />
Strategie<br />
© Versus Verlag 2010<br />
� günstige Kostenstruktur kombiniert mit hoher Differenzierung<br />
� beruht üblicherweise auf Marktdominanz<br />
� vor allem in reifen Branchen zu finden<br />
� günstige Kostenstruktur kombiniert mit hoher Differenzierung<br />
� vor allem in Wachstumsbranchen anzutreffen<br />
� Einzigartigkeit erlaubt Preisprämie, die auch in schwierigen<br />
Zeiten noch angemessene Erträge ermöglicht<br />
� Differenzierung basiert meist auf hoher Produktqualität und<br />
auf Innovation<br />
� Einzigartigkeit ist mit einem tiefen Marktanteil verbunden<br />
� sehr hohe Produktinnovationsrate<br />
� erhebliche F&E- und Marketingaufwendungen<br />
� typisch für Produktionsunternehmen, die auf Economies of Scale<br />
angewiesen sind<br />
� notwendig bei «Commodity-Produkten» (z.B. Aluminium, Stahl,<br />
Expresslieferungen), wo man vom Marktpreis abhängig ist<br />
� Kostenführerschaft basiert meist auf einem Produkt von<br />
geringerer Qualität<br />
� tiefe Produktinnovationsrate<br />
� hohe Kapitalintensität<br />
� weder günstige Kostenstruktur noch klare Differenzierung noch<br />
klare Fokussierung<br />
� oft Unternehmen in der Reifephase des Lebenszyklus oder in<br />
der Phase des Niedergangs, die von der Konkurrenz überflügelt<br />
wurden<br />
� vor allem in sehr wettbewerbsintensiven Branchen<br />
ROI = 37,8%<br />
ROI = 31,6%<br />
ROI = 32,9%<br />
ROI = 17,0%<br />
ROI = 30,2%<br />
ROI = 23,7%<br />
ROI = 17,8%<br />
* Durchschnittliche Rentabilität der untersuchten Gruppe. Untersucht wurden insgesamt 715 Geschäftseinheiten aus<br />
unterschiedlichen Branchen.<br />
� Abbildung 7.9 Wettbewerbsstrategien und SGE-Erfolg (Resultate der Studie von Miller/Dess 1993)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 76<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Herkömmlicher Möbelanbieter<br />
(Differenzierungsstrategie)<br />
Ikea<br />
(Kostenführerstrategie)<br />
Rohmaterial je nach Material: geringe bis hohe Kosten geringe Kosten<br />
Herstellung kleine Mengen: hohe Kosten große Mengen: geringe Kosten<br />
Montage arbeitsintensiv: hohe Kosten durch Kunden: keine Kosten<br />
Transport mehr Luft als Material: hohe Kosten kompakt zerlegt: geringe Kosten<br />
Showroom zentrale Lage: hohe Kosten außerhalb: geringe Kosten<br />
Lieferzeit kleines Lager: lang großes Lager: kurz<br />
Anlieferung mehr Luft als Material: hohe Kosten Abholung durch Kunde: keine Kosten<br />
� Abbildung 7.10 Wertaktivitäten bei unterschiedlichen Wettbewerbsstrategien (Esser 1994, S. 137)<br />
Produkt (hoher anerkannter Produktwert)<br />
Verbesserung der<br />
Herstellungs«Absetzverfahren phase»<br />
Schaffung<br />
eines<br />
Standards<br />
� Abbildung 7.11 Differenzierungs-Kosten-Matrix bei «Outpacing»-Strategien<br />
(modifiziert nach Gilbert/Strebel 1987, S. 32)<br />
«Überholphase»<br />
Wettbewerbsziel<br />
Produktdifferenzierung<br />
(Wiederbelebung)<br />
Herstellung (niedrige Herstellungskosten)<br />
Legende:<br />
Typische Route des Erstanbieters<br />
(z.B. IBM in der PC-Branche Anfang 1980er Jahre)<br />
Typische Route des Zweitanbieters<br />
(z.B. japanische Unternehmen in den 1970er und 1980er Jahren)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 77<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung 7.12 Komponenten einer nachhaltigen Strategie (nach Porter 1997)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Klare strategische Positionierung<br />
� welche Produkte/Leistungen?<br />
� für welche Kunden mit welchen Bedürfnissen?<br />
� welchen Zugang zum Kunden (geografische<br />
Märkte, Standorte, Vertriebskanäle)?<br />
Konsistentes Aktivitätensystem<br />
= Abstimmung aller Tätigkeiten/<br />
Fähigkeiten:<br />
→auf strategische Positionierung<br />
→mit anderen Tätigkeiten<br />
→mit Tätigkeiten der Lieferanten,<br />
Kunden<br />
nachhaltige<br />
Strategie<br />
Trade-off-Entscheidungen<br />
klare Leistungsabwägung →<br />
Vermeidung von Imageverwässerung,<br />
widersprüchlichen Fähigkeiten/Kulturen,<br />
Konfusion der Mitarbeiter<br />
«Die Essenz der Strategie besteht in der<br />
Wahl dessen, was nicht zu tun ist!»
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 78<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Hauptmerkmale<br />
der Strategie<br />
abgestimmte<br />
Tätigkeiten<br />
Warenkataloge<br />
mit Erläuterungen,<br />
informative <strong>Aus</strong>-<br />
stellungen und Kennzeichnungen<br />
Leicht<br />
zu transportieren<br />
und zu Hause<br />
aufzustellen<br />
Zu Bausätzen<br />
abgepackt<br />
Große <strong>Aus</strong>wahl<br />
an leicht<br />
herstellbaren<br />
Modellen<br />
� Abbildung 7.13 Systematische Vernetzung der Tätigkeiten bei Ikea (Porter 1997, S. 49)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Abtransport<br />
der Ware durch<br />
die Kunden selbst<br />
Eingeschränkter<br />
Kundendienst<br />
Selbstmontage<br />
durch die Kunden<br />
Möbelkonstruktion<br />
nach Baukastensystem<br />
Niederlassungen<br />
im Stadtgürtel mit<br />
reichlich Parkplatz<br />
Wenig<br />
Verkaufspersonal<br />
Erhöhte<br />
Wahrscheinlichkeit<br />
weiterer<br />
Einkäufe<br />
Eigene Möbelentwürfe,<br />
maßgeblich sind nur<br />
die Herstellkosten<br />
<strong>Aus</strong>stellungsräume<br />
für großen<br />
Kundenandrang<br />
<strong>Aus</strong>wahl durch die<br />
Kunden selbst<br />
Reichhaltiges<br />
Warenlager vor Ort<br />
Niedrige<br />
Herstellkosten<br />
Mehr<br />
Impulskäufe<br />
Die meisten<br />
Artikel vorrätig<br />
Ganzjährige<br />
Bevorratung<br />
Bezug von<br />
Dauerlieferanten
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 79<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Gegenwärtige Märkte<br />
Neue Märkte<br />
� Abbildung 7.14 Wertkurve Zara im Vergleich zu traditioneller Modekette<br />
© Versus Verlag 2010<br />
sehr hoch<br />
Relative<br />
Leistungsstufe<br />
sehr niedrig<br />
Zara<br />
Preis Modegehalt<br />
Sortimentsbreite<br />
Gegenwärtige Produkte Neue Produkte<br />
Marktdurchdringung<br />
<strong>Aus</strong>schöpfen des Marktes (Umsatz steigern) mit<br />
dem Ziel, bei Kunden erhöhte Kaufraten zu erreichen,<br />
Kunden der Konkurrenz abzuwerben und/oder Neukunden<br />
zu gewinnen. Ansätze:<br />
� Intensivierung der Marktbearbeitung<br />
� Relaunches<br />
� Imitationen («Me-too»-Produkte)<br />
� Kosten- und Preissenkung<br />
� Unbundling (Elemente separat anbieten)<br />
� Segmentierung<br />
Marktentwicklung<br />
Suche nach neuen Märkten, die man mit dem gegenwärtigen<br />
Leistungsangebot bedienen kann. Ansätze:<br />
� geografische <strong>Aus</strong>weitung<br />
� Erschließung neuer Abnehmergruppen bzw.<br />
Käuferschichten<br />
� neue Vertriebskanäle<br />
� neue Verwendungszwecke<br />
Traditionelle<br />
Modekette<br />
(z.B. H&M)<br />
Laden- Aktualität Lage Preisatmo-nach<br />
sphäre schläge<br />
Nutzenkriterien (Wettbewerbsfaktoren)<br />
Produktentwicklung<br />
Verbesserung des bisherigen Leistungsangebots für<br />
gegenwärtige Märkte. Ansätze:<br />
� Entwicklung neuer bzw. besserer Produkteigenschaften<br />
für bestehende Produkte<br />
� Entwicklung von Varianten eines Produktes<br />
� Entwicklung von neuen Produkten<br />
� zusätzliche Leistungen (z.B. Beratung, Service,<br />
Systemlösungen)<br />
Diversifikation<br />
Bearbeitung eines neuen Marktes außerhalb des<br />
gegenwärtigen Tätigkeitsfeldes. Ansätze:<br />
� horizontal (Synergien mit bisherigen Tätigkeiten)<br />
� lateral (Aufnahme völlig neuer Geschäftstätigkeiten)<br />
� vertikale Integration (in vor- oder nachgelagerte<br />
Wertschöpfungsstufen)<br />
� Abbildung 7.15 Strategievarianten in der Produkt-Markt-Matrix nach Ansoff (1965)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 80<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Kriterien Strategie A Strategie B Strategie C<br />
1. Übereinstimmung mit Vision<br />
2. Kapitalrentabilität (< 5% = 1, 6–10% = 2,<br />
11–15% = 3, 16–20% = 4, > 20% = 5)<br />
3. Attraktivität der Nutzenpotenziale<br />
4. <strong>Aus</strong>nutzen vorhandener Stärken/Fähigkeiten<br />
<strong>5.</strong> Schutz vor den fünf Wettbewerbskräften<br />
6. Timing<br />
7. Risiken: überschaubar? Erfolgswahrscheinlichkeit?<br />
8. Unterstützung durch Unternehmenskultur<br />
© Versus Verlag 2010<br />
G E G × E E G × E E G × E<br />
G = Gewicht E = Erfüllungsgrad Gesamtnutzwert 117 112 119<br />
� Abbildung 7.16 Beispiel einer Nutzwertanalyse bei der Strategiebewertung<br />
A) Leitidee/Positionierung Vision des Unternehmens über die zukünftige <strong>Aus</strong>richtung.<br />
Positionierung (Kosten- und Differenzierungsvorteile; Wettbewerbsfelder/Segmente).<br />
B) Nutzenpotenziale Kernaussagen über die Konstellationen, die das Unternehmen zur Erzielung einer<br />
gesunden Wertschöpfung zu erschließen gedenkt.<br />
Darstellung der Mechanismen, die zu einer zukunftssichernden Wertschöpfung führen<br />
sollen.<br />
C) Strategische<br />
Erfolgspositionen<br />
5<br />
5<br />
5<br />
4<br />
5<br />
3<br />
3<br />
4<br />
5<br />
4<br />
3<br />
4<br />
2<br />
3<br />
2<br />
4<br />
Vom Unternehmen zur erfolgreichen Strategieumsetzung aufzubauende oder weiterzuentwickelnde<br />
Fähigkeiten.<br />
D) Multiplikation Darstellung der Prozesse, Systeme und Fähigkeiten, die zur Erzielung von Erfahrungskurveneffekten,<br />
Kostendegressionen, Zeitgewinnen usw. bewusst multipliziert werden<br />
sollen.<br />
E) Leistungs-<br />
Markt-Prioritäten<br />
F) Funktionale Grundsätze/<br />
Aktivitäten<br />
G) Zeitbezogenes Vorgehen/Maßnahmen<br />
Nach Prioritäten geordnete Leistungsprogramme/Zielmärkte (Kundengruppen und<br />
Regionen) des Unternehmens.<br />
Sich aus Leitidee, Nutzenpotenzialen, Multiplikation, SEP und Leistungs-Markt-Prioritäten<br />
ergebende Konsequenzen für die <strong>Aus</strong>gestaltung der Wertkette/Aktivitäten und<br />
der funktionalen Strategien.<br />
Festlegung zeitbezogener Aspekte (Timing) der sich aus der Strategie ergebenden<br />
Hauptaktivitäten.<br />
� Abbildung 7.17 Aufbau eines Strategiedokuments nach Pümpin (1992, S. 120)<br />
25<br />
20<br />
15<br />
16<br />
10<br />
9<br />
6<br />
16<br />
4<br />
3<br />
3<br />
5<br />
3<br />
1<br />
4<br />
3<br />
20<br />
15<br />
15<br />
20<br />
15<br />
3<br />
12<br />
12<br />
3<br />
2<br />
3<br />
5<br />
3<br />
3<br />
5<br />
5<br />
15<br />
10<br />
15<br />
20<br />
15<br />
9<br />
15<br />
20
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 81<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
A) Leitidee/<br />
Positionierung<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Wir sind umsatzmäßig und technologisch weltweit die Nr. 1 in der Entwicklung und Produktion<br />
von Hochleistungsmaschinen zur Herstellung von konservierenden Verpackungen für die<br />
Nahrungsmittelindustrie.<br />
Die Verbindung technologischer und kostenmäßiger Wettbewerbsvorteile verschafft uns<br />
langfristig eine einzigartige Wettbewerbsposition.<br />
B) Nutzenpotenziale � Marktpotenzial: Wir wollen die weltweite Nachfrage nach qualitativ hochstehenden Maschinen<br />
zur Herstellung von konservierenden Verpackungen für die Nahrungsmittelindustrie<br />
intensiver ausschöpfen. Insbesondere streben wir eine stärkere Nutzung des Marktpotenzials<br />
in Südamerika und Südostasien an.<br />
� Kooperationspotenzial: Wir wollen die sich zur Zeit bietenden Möglichkeiten zur Zusammenarbeit<br />
mit ausländischen Partnern nutzen, um das Marktpotenzial optimal und zeitgerecht<br />
auszuschöpfen.<br />
� Innovationspotenzial: Wir wollen die neuen Möglichkeiten in der thermischen Verpackungstechnologie<br />
konsequent ausnutzen.<br />
C) Strategische<br />
Erfolgspositionen<br />
Zur Erschließung der anvisierten Nutzenpotenziale müssen wir insbesondere folgende SEP<br />
aufbauen bzw. weiterentwickeln:<br />
� Innovation: Wir heben uns von der Konkurrenz ab durch die Entwicklung innovativer, kundenspezifischer<br />
Produkte. Diese Fähigkeit stützen wir ab auf bereichsübergreifende Innovationsprojekte<br />
und eine starke Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten bei der Entwicklung<br />
neuer Lösungstechnologien.<br />
� Weltweite Marktpräsenz: Wir heben uns von der Konkurrenz ab durch eine höhere Verfügbarkeit,<br />
kundennahe Beratung/Betreuung und individuelle Problemlösung. Wir stützen diese<br />
Fähigkeit ab auf ein computergestütztes Marktinformationssystem und eine kundennahe<br />
Verkaufs- und Serviceorganisation.<br />
� Produktions-Know-how: unsere bewährten Produktionssysteme verschaffen und langfristige<br />
Kostenvorteile gegenüber unserer weltweiten Konkurrenz.<br />
� Fähigkeit, durch Kooperationen unsere Aktivitäten geografisch auszuweiten.<br />
D) Multiplikation Zur Erzielung von Umsatz-, Kosten- und Zeitvorteilen streben wir folgende Multiplikationen an:<br />
� Wir wollen die in Europa bewährten Produktionssysteme auch in Südamerika und Südostasien<br />
übernehmen.<br />
� Wir wollen unsere Kooperationsfähigkeiten multiplizieren, indem wir mit ausländischen<br />
Partnern Joint Ventures und andere strategische Allianzen eingehen.<br />
� Wir wollen die bisher in der konservierenden Verpackungstechnologie angewandten Innovationsprozesse<br />
auch auf andere Organisationsprozesse übertragen.<br />
E) Leistungs-<br />
Markt-Prioritäten<br />
1. Leistungsprogramm<br />
� neu aufbauen: Maschinen Typ A, …<br />
� fördern (Marktanteil gewinnen): Maschinen Typ B, …<br />
� halten (Marktanteil sichern): Maschinen Typ C, …<br />
� abbauen (Marktanteil preisgeben): Maschinen Typ Z, …<br />
2. Geografische <strong>Aus</strong>dehnung<br />
� neu aufbauen: 1. Argentinien, Chile, Brasilien; 2. Thailand, Singapur, Korea, Taiwan,<br />
Malaysia; 3. China, Indonesien, Philippinen<br />
� fördern: Japan, Osteuropa<br />
� halten: Westeuropa<br />
3. Marktsegmente<br />
� fördern: Fast Food, …<br />
� halten: Segment B, …<br />
� usw.<br />
� Abbildung 7.18 Beispiel einer dokumentierten SGE-Strategie für einen Maschinenhersteller (<strong>Aus</strong>zug)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 82<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
F) Funktionale<br />
Grundsätze/<br />
Aktivitäten<br />
G) Zeitbezogenes<br />
Vorgehen/<br />
Maßnahmen<br />
© Versus Verlag 2010<br />
1. Marketing<br />
� Marktleistungsgestaltung (Produkte, Dienstleistungen, Kundenbedürfnisse):<br />
� Wir bieten ein marktgerechtes Sortiment von individuell gestaltbaren, ausbaufähigen<br />
Verpackungsanlagen mit höchster Verfügbarkeit für den Kunden.<br />
� Mit einem starken Kundendienst stellen wir eine hohe Kundenbindung sicher.<br />
� Unsere Produkte zeichnen sich aus durch …<br />
� Preispolitik:<br />
� Aufgrund unserer klaren Differenzierung gegenüber der Konkurrenz betreiben wir<br />
grundsätzlich eine Hochpreispolitik (diese ist nach oben begrenzt, um keine Konkurrenten<br />
großzuziehen). Um Marktanteile in den neu anvisierten Märkten zu gewinnen, sind<br />
wir bereit, eine flexible Preispolitik anzuwenden.<br />
� Verkauf:<br />
� Der Verkauf erfolgt über einen professionellen Außendienst.<br />
� Kommunikation:<br />
� Wir konzentrieren unsere Werbung auf …<br />
� Distribution:<br />
� Wir vertreiben unsere Produkte ausschließlich über den eigenen Außendienst.<br />
2. Innovation, Forschung und Entwicklung<br />
� Wir entwickeln und konstruieren alle strategisch wichtigen Bauteile im Hause.<br />
� Die Entwicklung neuartiger Kundenlösungen erfolgt immer bereichsübergreifend und<br />
durch starke Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten.<br />
� Wir verfolgen die neuesten Entwicklungen in der thermischen Technologie sehr aufmerksam<br />
und prüfen erfolgversprechende Anwendungen.<br />
3. Produktion<br />
� Oberstes Prinzip der Fertigung ist die <strong>Aus</strong>führungsqualität.<br />
� Zweites Prinzip ist eine möglichst wirtschaftliche Fertigung.<br />
� Wir produzieren alle strategisch wichtigen Bereiche im eigenen Unternehmen.<br />
4. Führung und Organisation<br />
� Die vier Maschinentypen A, B, C und D führen wir als Profitcenter.<br />
� Wir führen nach dem Prinzip der Delegation und Dezentralisation. Funktionen werden nur<br />
dann zentral ausgeübt, wenn dies aus Effektivitäts- bzw. Effizienzgründen angebracht ist.<br />
� Wir betreiben eine offene, innovationsfördernde und unbürokratische interne Kommunikationspolitik.<br />
<strong>5.</strong> Personal<br />
� Unsere Strategie können wir nur mit hochqualifizierten Mitarbeitern (v.a. im Bereich Technik<br />
und Marketing) realisieren. Die dazu notwendige Personalentwicklung stellen wir<br />
sicher durch …<br />
� Unsere Mitarbeiter werden nach dem Leistungsprinzip honoriert. Die Beurteilung der Leistungen<br />
muss auf die oben definierten SEP ausgerichtet sein.<br />
6. Kooperationen, Beteiligungen<br />
7. Informatik<br />
8. Wichtige Verknüpfungen zwischen den Funktionen/Abteilungen (inkl. grafische Darstellung<br />
der Wertkette oder des Aktivitätensystems)<br />
9. Wichtige Verknüpfungen mit Kunden und Lieferanten<br />
10.Gewinn, Kosten, Finanzierung<br />
<strong>Aus</strong>bau des Außendienstes in Südamerika bis …<br />
Entwicklung eines auf der Wettbewerbsstrategie basierenden Marketingkonzepts bis …<br />
Einführung des neuen Maschinentyps D bis … in der Schweiz und in Deutschland.<br />
Joint Venture in China bis … geregelt.<br />
Einführung eines neuen Honorierungs- und Belohnungssystems bis …<br />
� Abbildung 7.18 Beispiel einer dokumentierten SGE-Strategie für einen Maschinenhersteller (<strong>Aus</strong>zug)<br />
(Forts.)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 83<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Externe Nutzenpotenziale<br />
Beschaffungspotenzial Möglichkeiten zur Nutzung von Veränderungen auf den Beschaffungsmärkten und/oder<br />
zur Realisierung innovativer Beschaffungskonzepte/-systeme<br />
Externes Humanpotenzial Möglichkeiten zur Rekrutierung von bisher ungenutzten Arbeitskräften<br />
(z.B. durch innovatives, flexibles Personalmanagement)<br />
Finanzpotenzial Möglichkeiten zur günstigen Unternehmensfinanzierung<br />
Imagepotenzial Vorteile aus einem hohen Bekanntheits- und Prestigegrad der Produkte/Marken bzw. des<br />
Unternehmens<br />
Informatikpotenzial Möglichkeiten zum Einsatz moderner Informatik- und Kommunikationstechnologie<br />
Kooperationspotenzial Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen<br />
(z.B. mittels Joint Ventures, strategischer Allianzen)<br />
Marktpotenzial Aufnahmefähigkeit der nationalen und internationalen Absatzmärkte bzw. Absatzmarktsegmente<br />
Ökologiepotenzial Möglichkeiten zur Nutzung des gestiegenen Umweltbewusstseins<br />
Regulierungspotenzial Möglichkeiten zur Einflussnahme auf die Gesetzgebung oder die <strong>Aus</strong>schöpfung von<br />
(neuen) Gesetzen<br />
Technologiepotenzial Möglichkeiten zum Einsatz neuer Technologien<br />
Übernahme- und Restrukturierungspotenzial<br />
Interne Nutzenpotenziale<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Möglichkeiten zur Akquisition und Restrukturierung anderer Unternehmen<br />
Bilanzpotenzial Möglichkeiten zur Erhöhung des Gewinns, des Free Cash-flows oder der Börsenkapitalisierung<br />
durch eine Neugestaltung der Unternehmensaktiva und -passiva<br />
(z.B. mittels Auflösung stiller Reserven, steuersparender Transaktionen)<br />
Immobilienpotenzial Möglichkeiten zur gesteigerten Wertschöpfung aus dem Eigentum von Grundstücken und<br />
Gebäuden (z.B. mittels Verkauf, Neuvermietung)<br />
Internes Humanpotenzial Möglichkeiten zur Nutzung bisher nur unzureichend aktivierter Leistungsressourcen bei<br />
den Mitarbeitenden (z.B. mittels neuer Anreize/Belohnungen oder flexiblem Personalmanagement)<br />
Know-how Potenzial Möglichkeiten zur internen <strong>Aus</strong>schöpfung oder externen Verwertung<br />
(z.B. über Lizenzvergabe) von konkurrenzüberlegenem Wissen und Können<br />
Kostensenkungspotenzial Möglichkeiten für Kosteneinsparungen (z.B. mittels Rationalisierung, Entbürokratisierung)<br />
Organisatorisches<br />
Potenzial<br />
Möglichkeiten zur Leistungssteigerung durch die Neugestaltung innerbetrieblicher Prozesse<br />
und Strukturen (z.B. mittels Bildung von Holding- und Zeltstrukturen, <strong>Aus</strong>gliederung<br />
von Unternehmenseinheiten, Reengineering)<br />
Standortpotenzial Vorteile aus dem Besitz von Verkaufspunkten in attraktiven Lagen, Möglichkeiten zur<br />
Verlegung von Produktionsstätten an attraktivere Standorte<br />
Synergiepotenzial Möglichkeiten zur SGE-übergreifenden gemeinsamen Nutzung von Ressourcen<br />
� Abbildung 7.19 Typologie der Nutzenpotenziale nach Pümpin (1992, S. 20ff.)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 84<br />
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© Versus Verlag 2010<br />
Prozesse<br />
� Produkte/Dienstleistungen<br />
� Produktionsprozesse<br />
� Verkaufsprozesse<br />
� Werbeprozesse<br />
� F&E-Prozesse (z.B. Aufträge für Dritte)<br />
� Innovationsprozesse<br />
� Finanzierungsprozesse<br />
� Motivationsprozesse (z.B. Anreize)<br />
� Akquisitionsprozesse<br />
� Restrukturierungsprozesse<br />
� Beschaffungsprozesse<br />
� Planungsprozesse<br />
Know-how/Fähigkeiten<br />
� Marketingfähigkeiten<br />
� F&E-Fähigkeiten<br />
� Logistikfähigkeiten<br />
� Finanzmarkt-Know-how<br />
Systeme<br />
� Frontsysteme<br />
� Absatzorganisationen<br />
� Verteilzentren<br />
� Produktionsstätten<br />
� Agenturen<br />
� Planungssysteme<br />
� Informationssysteme<br />
Image/Goodwill/Marken<br />
� Produktmarken<br />
� Firmennamen<br />
� Personennamen<br />
� Corporate Design<br />
� Abbildung 7.20 Mögliche Multiplikationsobjekte (vgl. Pümpin 1989, S. 115ff.)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 85<br />
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**Kernkompetenzen<br />
*Synergien<br />
� Abbildung 7.21 Unternehmensstrategie und SGE-Strategien<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Strategie SGE 1<br />
� Leitidee/Positionierung<br />
� Nutzenpotenziale<br />
� SEP:<br />
� SEP 1<br />
� SEP 4<br />
� SEP 5<br />
Unternehmensstrategie<br />
� Vision<br />
� Unternehmens-Portfolio<br />
� Synergien*<br />
� Kernkompetenzen**<br />
� Grundsätze bezüglich<br />
� Internationalisierung<br />
� vertikaler Integration<br />
� Diversifikation<br />
� strategischer Allianzen<br />
� usw.<br />
� Multiplikation<br />
� Multiplikation<br />
� Multiplikation<br />
� Leistungs-Markt-<br />
� Leistungs-Markt-<br />
� Leistungs-Markt-<br />
Prioritäten<br />
� Funktionale Grundsätze:<br />
Prioritäten<br />
� Funktionale Grundsätze:<br />
Prioritäten<br />
� Funktionale Grundsätze:<br />
� Informatik<br />
� Produktion<br />
� Marketing<br />
� …<br />
� Zeitbezogenes Vorgehen<br />
Strategie SGE 2<br />
� Leitidee/Positionierung<br />
� Nutzenpotenziale<br />
� SEP:<br />
� SEP 2 � SEP 3<br />
� SEP 4<br />
� SEP 5<br />
� Informatik<br />
� Produktion<br />
� Marketing<br />
� …<br />
� Zeitbezogenes Vorgehen<br />
Strategie SGE 3<br />
� Leitidee/Positionierung<br />
� Nutzenpotenziale<br />
� SEP:<br />
� SEP 4<br />
� SEP 5<br />
� Informatik<br />
� Produktion<br />
� Marketing<br />
� …<br />
� Zeitbezogenes Vorgehen
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
86<br />
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© Versus Verlag 2010<br />
Stärkung des Kerngeschäfts<br />
� operative Verbesserung<br />
� Optimierung der Wettbewerbsstrategien<br />
� bessere <strong>Aus</strong>nutzung potenzieller Synergien zwischen SGE<br />
� Übernahmen, Fusionen, Allianzen zur Stärkung der Position gegenüber den<br />
Wettbewerbskräften<br />
Desinvestition<br />
� Rückzug aus unrentablen, unattraktiven und unpassenden Geschäften<br />
<strong>Aus</strong>bau des Kerngeschäfts<br />
� neue Produkte, Kundensegmente, Vertriebskanäle<br />
� internationale Expansion<br />
� Vorwärts-/Rückwärtsintegration<br />
Diversifikation<br />
� verwandt/um Kernkompetenzen<br />
� nichtverwandt/lateral<br />
Instrumente:<br />
� interne Entwicklung<br />
� Akquisition<br />
� Fusion<br />
� strategische Allianz<br />
� Abbildung 7.22 Alternative Wertsteigerungsstrategien (in Anlehnung an Hax/Majluf 1991, S. 259)<br />
Stil Anwendung Vorteile Nachteile<br />
Finanzielle<br />
Kontrolle<br />
Strategische<br />
Planung<br />
Strategische<br />
Kontrolle<br />
� Verantwortung für SGE-Strategie<br />
liegt bei der SGE-Leitung<br />
� keine inhaltliche Prüfung durch<br />
die Zentrale<br />
� Zentrale prüft und kontrolliert<br />
lediglich kurzfristige Budgets<br />
� geeignet für stark diversifizierte<br />
Unternehmen<br />
� starke Beteiligung der Zentrale<br />
an der Planung der SGE-Strategien;<br />
überlässt die Entwicklung<br />
konkreter Maßnahmen jedoch<br />
den SGE-Leitern<br />
� geeignet für langfristig orientierte,<br />
integrierte Strategien eines<br />
in wenigen Kerngeschäften<br />
tätigen Unternehmens<br />
� Verantwortung für SGE-Strategie<br />
liegt beim SGE-Leiter<br />
� Zentrale überprüft die Strategien<br />
bezüglich formeller Gestaltung,<br />
Logik und <strong>Aus</strong>gewogenheit von<br />
kurz- und langfristigen Projekten<br />
� Zentrale kontrolliert operative<br />
(finanzielle) und strategische<br />
Ziele<br />
� starker Anreiz für kurzfristige � Anreiz für langfristig orientierte<br />
Ergebnisverbesserung Strategien fehlt (anfällig gegen-<br />
� strenge Erfolgskontrolle über «geduldigeren» Konkurren-<br />
anhand klarer Leistungsten)standards � übertriebene Risikoscheu<br />
� an schlechten Strategien � Geschäftsexpansion praktisch<br />
wird nicht lange festgehalten nur durch Akquisition möglich<br />
� ungenutzte Synergien<br />
� Förderung der Kommunikation<br />
zwischen Zentrale und<br />
SGE-Leitern<br />
� flexible, langfristige Leistungsziele<br />
(kein kurzfristiger<br />
Erfolgszwang)<br />
� integrierte Strategien<br />
(<strong>Aus</strong>nutzung von Synergien)<br />
� ambitiöse Strategien<br />
� vereint die Vorteile der<br />
anderen zwei Stile<br />
� Unterstützung durch Zentrale<br />
fördert strategisches Denken<br />
� erhöhte Motivation der<br />
SGE-Leiter<br />
� ermöglicht Kontrolle eines<br />
stark diversifizierten Unternehmens<br />
� Motivationsprobleme bei SGE-<br />
Leitern (zu viele Manager haben<br />
das Sagen; abgelehnte Pläne)<br />
� Konzernleitung kann überfordert<br />
werden<br />
� braucht mehr Zeit<br />
� fehlendes Engagement der<br />
SGE-Leiter<br />
� verhindert dringende Strategieentscheide<br />
� erfordert hohe Flexibilität von<br />
SGE-Leitern (Widersprüchlichkeiten<br />
zwischen kurz- und langfristigen<br />
Zielen kann zu Unklarheiten<br />
und Konflikten führen)<br />
� schwierige Balance zwischen<br />
zentraler Kontrolle und dezentraler<br />
Strategieformulierung<br />
� Abbildung 7.23 Alternative Stile zur Gestaltung der Unternehmensstrategie nach Goold/Campbell (1987)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
87<br />
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Globale Expansion<br />
Internet<br />
Direkt<br />
Indirekt<br />
Aufsplittung gegenwärtiger<br />
Segmente<br />
� Abbildung 7.24 Möglichkeiten zum Wachstum aus dem Kern (Zook 2004)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Einzelne Länder/Regionen<br />
Neue geografische<br />
Märkte<br />
Neue<br />
Neue<br />
Vetriebskanäle Geschäftsfelder<br />
Neue<br />
Neue<br />
Kundensegmente Produkte<br />
Kaum oder gar nicht<br />
erschlossene Segmente<br />
Neue<br />
Echte<br />
Segmente Innovationen<br />
Form Beschreibung<br />
Kauf- und Lieferverträge<br />
Unterverträge<br />
(Sub-Contracting)<br />
Lizenzverträge<br />
Kapitalbeteiligung<br />
(Direktinvestition)<br />
�<br />
Vorwärtsintegration<br />
Rückwärtsintegration<br />
Verwertung von<br />
Kernkompetenzen<br />
im Markt<br />
Neue Stufen in der<br />
Wertschöpfungskette<br />
Ganz neue<br />
Marktbedürfnisse<br />
Neue Ersatzprodukte<br />
Neue Geschäftsmodelle<br />
Neue Produktgenerationen/<br />
Produktweiterentwicklungen<br />
Support/Dienstleistungen<br />
Produktergänzungen/<br />
Komplementärprodukte<br />
� Vereinbarung über bestimmte Liefer- oder Abnahmemengen<br />
� meist kurzfristig angelegt<br />
� geringer Kapital- und <strong>Management</strong>bedarf<br />
� geeignet, wenn aufgrund instabiler Rahmenbedingungen die Flexibilität gewahrt<br />
werden soll<br />
� vertragliche, längerfristige Zusammenarbeit, meist in Form einer Auftragsvereinbarung<br />
zur Herstellung von Vor- und Zwischenprodukten (<strong>Aus</strong>lagerung bestimmter<br />
Wertschöpfungsaktivitäten)<br />
� ermöglicht Zugriff auf die Produktionskapazität ausländischer Partner<br />
� Recht zur Nutzung bewährter Vertriebs- oder Marketingkonzepte (Franchising),<br />
Leistungen, Technologien usw. für eine bestimmte Dauer<br />
� relativ niedrige <strong>Aus</strong>trittsbarrieren für Lizenznehmer und somit besteht die Gefahr,<br />
Know-how zu verlieren<br />
� Beteiligungen jeder Art sind möglich<br />
� je höher der Kapitalanteil, desto größer ist der Handlungs- und Entscheidungsspielraum,<br />
aber auch der <strong>Management</strong>bedarf<br />
� Die Verlagerung von Produktions- und Vertriebsstätten verbessert die Nähe zum<br />
Markt und zu den Kunden, spart Lohn- und Transportkosten und schützt teilweise vor<br />
Währungsrisiken<br />
Abbildung 7.25 Verschiedene Bindungsformen bei der Internationalisierung<br />
(vgl. Kotler/Bliemel 1995, S. 631ff.)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
88<br />
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Vorteile<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Globale Strategien Multilokale Strategien<br />
� verbesserte Effizienz bei F&E durch weltweite<br />
Vernetzung<br />
� Economies of Scale in Produktion, Marketing<br />
usw.<br />
� erhöhte Nachfragemacht<br />
� Zeitvorteile im Kampf gegen Nachahmungen<br />
und im Umgang mit verkürzten<br />
Produktlebenszyklen<br />
� harmonisierter Marktauftritt<br />
� weltweite Verfügbarkeit des Leistungsangebotes<br />
� Flexibilität bei der Standortwahl<br />
Bedingungen � relativ gleichartige Nachfrage<br />
� F&E-Kosten sind hoch im Vergleich zu den<br />
Gesamtkosten<br />
� Konkurrenz ist weltweit tätig<br />
� Produktion erfordert hohes Know-how<br />
� kurze Vermarktungszeiten des Leistungsprogrammes<br />
(Schutz vor Nachahmung)<br />
� globale Beschaffung reduziert den Anteil der<br />
Materialkosten<br />
� auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnittene<br />
Produkte<br />
� ermöglicht maximale Produktdifferenzierung<br />
� geringere Koordinationskosten<br />
� höhere Autonomie und Anpassungsfähigkeit<br />
der Ländergesellschaften<br />
� geringere Transportkosten<br />
� Umgehung von Handelsbarrieren<br />
� Risikostreuung<br />
� weniger Probleme mit Transferpreisen<br />
zwischen verschiedenen Standorten<br />
� länderspezifische <strong>Auflage</strong>n (z.B. technische<br />
Normen, Vorschriften über «local-content»)<br />
� Import- oder Exportbeschränkungen<br />
� hoher Transportkostenanteil<br />
� großes nationales Marktvolumen<br />
� Anpassungen an nationale Infrastrukturen<br />
� länderspezifisch große Unterschiede im Kaufverhalten,<br />
im Vertriebssystem und in der Konkurrenzsituation<br />
� hohe Serviceintensität (z.B. Wartung, Training)<br />
� Abbildung 7.26 Vorteile und Bedingungen globaler und multilokaler Strategien<br />
(vgl. Hill/Jones 1992; Prahalad/Doz 1987; Wüthrich/Winter 1994, S. 307)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 89<br />
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Beispiele Aufbau von Ländereinheiten<br />
mit komplett<br />
auf lokale Besonderheitenzugeschnittenen<br />
Leistungen<br />
Wettbewerbsvorteil<br />
Welchen Nutzen wollen wir<br />
mit der Strategie erzielen?<br />
Konfiguration<br />
Wo sollen die Standorte<br />
sein?<br />
Koordination<br />
Wie sollen wir die internationalen<br />
Tätigkeiten organisieren<br />
bzw. verbinden?<br />
Kontrolle<br />
Welche Gefahren müssen<br />
wir beachten?<br />
Verhinderer<br />
Wen sollen wir intern im<br />
Auge behalten?<br />
Sinnvolle Kombinationen<br />
Beispiele<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Adaption Aggregation Arbitrage<br />
Erzielung lokaler Relevanz<br />
durch nationalen<br />
Fokus<br />
Aufbau einer globalen Wertkette,<br />
in der die wichtigsten<br />
Aktivitäten in regionalen oder<br />
gar globalen Zentren zusammengefasst<br />
werden<br />
Erzielung von Economies of<br />
Scale & Scope durch internationale<br />
Standardisierung bzw.<br />
Zentralisierung<br />
hauptsächlich in Ländern, die sich vom Stammland<br />
nicht zu stark unterscheiden, um negative Effekte aufgrund<br />
kultureller, administrativer, geografischer oder<br />
ökonomischer Distanz zu limitieren<br />
über Länder; vor allem<br />
um lokale Präsenz zu<br />
erzielen<br />
zu hohe Variation oder<br />
Komplexität<br />
über Geschäfte, Produkte,<br />
Regionen oder Kunden; v.a.<br />
zur Erzielung länderübergreifender<br />
Economies of Scale<br />
übertriebene Standardisierung<br />
mit starkem Fokus auf<br />
Größe<br />
starke Länderchefs starke SGE-, Regions- oder<br />
Key-Account-Manager<br />
Durchführung unterschiedlicher<br />
Tätigkeiten in verschiedenen<br />
Ländern, z.B. Call Center<br />
in Indien, Fabriken in China,<br />
Verkaufsläden in Europa<br />
Erzielung absoluter Kosten- und<br />
Differenzierungsvorteile durch<br />
internationale Spezialisierung<br />
in möglichst divergierenden<br />
Ländern, um maximale komparative<br />
Vorteile auszunützen<br />
über Funktionen; v.a. zur Gestaltung<br />
einer integrierten (und teilweise<br />
sogar SGE-übergreifenden)<br />
Wertkette<br />
abnehmende Unterschiede zwischen<br />
den Ländern (schwindende<br />
komparative Vorteile)<br />
starke Funktionsleiter<br />
P&G Tata Consulting Services<br />
� Abbildung 7.27 Adaption-Aggregation-Arbitrage-Framework der Globalisierung (vgl. Ghemawat 2007, S. 4)<br />
IBM
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 90<br />
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Vorteile Nachteile<br />
� Kosteneinsparungen in der zusammengefassten Produktion<br />
(z.B. reduzierte Transport- und Lagerkosten,<br />
weniger Arbeitsschritte), im Einkauf und Verkauf<br />
(z.B. geringerer Aufwand für Vertreterstäbe, Werbung,<br />
Marktforschung) und in der Informationsbeschaffung<br />
� räumliche Nähe der integrierten Einheiten erleichtert<br />
Koordination und Kontrolle<br />
� exakt auf die Bedürfnisse der nachgelagerten Stufe<br />
abgestimmte Leistungen<br />
� verbesserte Fähigkeit zur Differenzierung (die wertsteigernden<br />
Tätigkeiten sind unter Kontrolle des<br />
eigenen Unternehmens)<br />
� Anschluss an wichtige Technologien<br />
� besserer Zugang zu Vertriebskanälen und Marktinformationen<br />
(z.B. Informationen über technologische<br />
Veränderungen)<br />
� stabilere Geschäftsbeziehungen und reduzierte<br />
Abhängigkeit von der Willkür und Macht vor- und<br />
nachgelagerter Stufen<br />
� höhere Beschaffungs- bzw. Absatzsicherheit<br />
� erhöhte Eintrittsbarrieren für Konkurrenten<br />
Bestehende<br />
Kernkompetenzen<br />
Neue<br />
Kernkompetenzen<br />
© Versus Verlag 2010<br />
� erhöhte Komplexität<br />
� höhere Kapitalinvestitionen und -kosten<br />
� höhere Anfälligkeit gegenüber Veränderungen in der<br />
Nachfrage<br />
� Vorwärts- bzw. Rückwärtsintegration kann aufgrund<br />
von Eintrittsbarrieren sehr teuer sein<br />
� Mobilitäts- und <strong>Aus</strong>trittsbarrieren können die<br />
strategische Flexibilität senken (z.B. beim Wechsel von<br />
Technologien oder Lieferanten)<br />
� erschwerter Zugang zu Forschung und Know-how von<br />
Kunden oder Lieferanten (da diese gleichzeitig auch<br />
Konkurrenten sind)<br />
� Über- oder Unterkapazität bei den integrierten Einheiten<br />
kann das Unternehmen dazu zwingen, an seine<br />
Konkurrenten zu verkaufen oder von ihnen zu beziehen<br />
� verminderter Leistungsanreiz (fehlender Konkurrenzdruck)<br />
� Gefahr, dass die Führungsstruktur und -kultur des<br />
Kerngeschäfts wahllos auf die integrierten Geschäftseinheiten<br />
übertragen werden, auch wenn sie dafür<br />
nicht geeignet sind<br />
� Abbildung 7.28 Vor- und Nachteile der vertikalen Integration<br />
(vgl. Hill/Jones 1992; Porter 2002; Thompson/Strickland 2003)<br />
Bestehende Märkte Neue Märkte<br />
Lücken füllen<br />
Welche Chancen bestehen, durch bessere<br />
Nutzung unserer Kernkompetenzen die Position<br />
auf den bisherigen Märkten zu verbessern?<br />
Beispiel: Bei General Electric nutzen die beiden<br />
Bereiche «Stromerzeugung» und «Flugzeugmotoren»<br />
gemeinsam die Kompetenzen zur<br />
Herstellung großer Turbinen<br />
Herausragende Position<br />
Welche neuen Kernkompetenzen müssen wir<br />
aufbauen, um unsere Position in den bisherigen<br />
Märkten zu schützen oder auszubauen?<br />
Beispiele: Aufbau der Beratungskompetenz<br />
bei IBM; Entwicklung von Kompetenzen in der<br />
digitalen Bildverarbeitung bei Canon<br />
Weiße Flecken<br />
Welche neuen Produkte oder Dienstleistungen<br />
können wir anbieten, indem wir unsere Kernkompetenzen<br />
in kreativer Weise neu einsetzen<br />
oder anders kombinieren?<br />
Beispiel: Kompetenzen aus der Herstellung von<br />
Kassettenrekordern und Kopfhörern waren entscheidend<br />
bei der Entwicklung des Sony Walkmans<br />
Mega-Chancen<br />
Welche neuen Kernkompetenzen müssen wir<br />
aufbauen, um auf Zukunftsmärkten erfolgreich<br />
zu sein?<br />
Beispiel: Aufbau der japanischen Luftfahrtindustrie<br />
durch Allianzen mit westlichen Flugzeugherstellern,<br />
die über Kompetenzen im Bau von<br />
Flugzeugen, Satelliten und Raketen verfügten<br />
� Abbildung 7.29 Strategische Möglichkeiten in der Kompetenz-Produkt-Matrix nach Hamel/Prahalad<br />
(1994, S. 341ff.)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 91<br />
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Weg Vorteile Nachteile<br />
Interne<br />
Entwicklung<br />
© Versus Verlag 2010<br />
� Nutzung vorhandener Stärken<br />
(Innovationsfähigkeit, Image,<br />
gemeinsame Kunden, Vertriebsnetz)<br />
� Motivation und Erhaltung von<br />
Unternehmertalenten<br />
Akquisition � schneller Markteintritt<br />
� Überwindung hoher Eintrittsbarrieren<br />
� Zugang zu neuen Technologien<br />
und Mitarbeitenden mit speziellem<br />
Know-how<br />
� weiter Weg zum Break-even<br />
� entgangene Gewinne infolge verzögertem Markteintritt<br />
� fehlende Vertrautheit kann zu kostspieligen Irrtümern führen<br />
� höheres Risiko<br />
� problematisch bei hohen Eintrittsbarrieren<br />
� hohe finanzielle Verpflichtung<br />
� schwierige Kandidaten-Beurteilung<br />
� Integrationskosten (Strukturen, Systeme, Kultur usw.)<br />
� fehlende Vertrautheit kann zu Integrationsproblemen führen<br />
� Risiko des Know-how-Verlusts beim Weggang von Mitarbeitenden<br />
� Abbildung 7.30 Interne Entwicklung versus Akquisition<br />
(vgl. Müller-Stewens/Lechner 2003; Gomez/Ganz 1992; Pearce/Robinson 1994)<br />
Möglichkeiten/Vorteile Probleme/Nachteile<br />
� Skalenerträge (Economies of Scale)<br />
� direkter Zugang zu neuen Technologien, Produkten und<br />
Märkten<br />
� gegenseitige Ergänzung durch jeweilige Stärken<br />
� verbesserte Kapazitätsauslastung<br />
� Aufteilung der F&E-<strong>Aus</strong>gaben<br />
� Verkürzung der Entwicklungszeiten<br />
� schnellere Verbreitung eigener Technologien<br />
� Stärkung der Marktmacht<br />
� Risikostreuung; begrenzter Kapitaleinsatz<br />
� Teilnahme an Großprojekten<br />
� Überwindung politischer, rechtlicher und kultureller<br />
Eintrittsbarrieren in <strong>Aus</strong>landsmärkten<br />
� Zugang zu Marktkenntnissen eines ausländischen<br />
Partners<br />
� hohes Konfliktpotenzial bei großen strukturellen,<br />
politischen, kulturellen und führungsmäßigen<br />
Unterschieden<br />
� unterschiedliche Ziele<br />
� erhöhter Steuerungsaufwand<br />
� Verlust von Know-how an Partner<br />
� Offenlegung von Geschäftsgeheimnissen<br />
� Unklare Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten<br />
(v.a. bei 50:50 Joint Ventures)<br />
� Verunsicherung bei Führungskräften/Mitarbeitenden<br />
� Gewinne müssen geteilt werden<br />
� kulturelle Unterschiede, «Grabenkämpfe»<br />
� Gewinner-Verlierer-Verhältnis<br />
� Sprachbarrieren<br />
� Abbildung 7.31 Vor- und Nachteile strategischer Allianzen<br />
(vgl. z.B. Ackermann 1994; Bronder/Pritzl 1991; Hirn/Krogh 1992)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 92<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Phase Aktivitäten Beispiele<br />
Strategischer<br />
Entscheid<br />
Konfiguration der<br />
strategischen<br />
Allianz<br />
© Versus Verlag 2010<br />
� Identifikation des strategischen<br />
Problems<br />
� Alternative Handlungsformen:<br />
Alleingang oder strategische<br />
Allianz<br />
� Ziel der strategischen Allianz klar<br />
festlegen<br />
� Richtung der strategischen<br />
Allianz<br />
� <strong>Aus</strong>wahl der Wertaktivitäten<br />
oder Kooperationsschwerpunkte<br />
� Bestimmung der Verflechtungsintensität<br />
Partnerwahl � Beurteilung der grundsätzlichen<br />
Übereinstimmung<br />
� Beurteilung der strategischen<br />
Übereinstimmung<br />
� Beurteilung der kulturellen Übereinstimmung<br />
<strong>Management</strong> der<br />
strategischen<br />
Allianzen<br />
� Vertragsverhandlungen<br />
� Festlegung des <strong>Management</strong>s<br />
� Adaption und Überprüfung<br />
� Abbildung 7.32 Phasenweiser Aufbau einer strategischen Allianz<br />
(leicht modifiziert nach Bronder/Pritzl 1991, S. 46f.)<br />
� Globalisierung, Marktöffnung, Verkürzung der Produktlebenszyklen,<br />
Technologieentwicklung<br />
� Transaktionskosten als Entscheidungskriterium:<br />
Anbahnungs-, Vereinbarungs-, Anpassungs-,<br />
Koordinations- und Kontrollkosten<br />
� Zeit-/Größen-/Technologievorteile, Risikominimierung,<br />
Marktzutritt<br />
� horizontale/vertikale Kooperation, internationale<br />
Expansion<br />
� operative/logistische Prozesse, Marketing, Produkte/<br />
Dienstleistungen<br />
� Zeithorizont, Ressourceneinsatz, Arbeitsteilung,<br />
Formalisierungsgrad<br />
� Geeignete Situation? Synergiepotenzial? Balancierte<br />
Machtposition?<br />
� Übereinstimmung der strategischen Zielsetzung? Harmonie<br />
der Business-Pläne? Gleicher Planungshorizont?<br />
� Kompatibilität der Unternehmens- und Länderkultur? Zu<br />
erwartende Widerstände?<br />
� Festlegung der Verhandlungsziele, Bestimmen eines<br />
geeigneten formalen Rechts-, Vertrags- und Koordinationsgefüges<br />
� Festlegung der Aufgaben, Kompetenzen, Strukturen und<br />
Prozesse<br />
� Anpassung bestehender Strukturen, proaktives Krisenmanagement
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 93<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung 7.33 Synergieeffekte der Swiss-Übernahme durch Lufthansa<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Ertragssynergien<br />
Kostensynergien<br />
Integrationskosten<br />
tatsächlich erzielte Netto-Synergieeffekte<br />
bei der Übernahme (2005)<br />
erwartete Netto-Synergieeffekte<br />
Beträge in Mio. €<br />
14<br />
18<br />
17<br />
15<br />
12<br />
111<br />
91<br />
2005 2006<br />
29<br />
173<br />
130
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 94<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
geplante/beabsichtigte<br />
Strategie<br />
(aus Strategieentwicklung)<br />
� Abbildung 8.1 Strategieumsetzung im Überblick<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Instrumente der Strategieumsetzung (Abschnitt 8.2)<br />
� Zielsetzungssystem/Balanced Scorecard<br />
� Aktionsprogramme und strategische Budgets<br />
� operative Planung<br />
� Kommunikation<br />
strategische Initiativen (Abschnitt 8.1.1)<br />
operative Maßnahmen (Abschnitt 8.1.2)<br />
unterstützende (oder behindernde)<br />
organisationale Faktoren (Abschnitt 8.3)<br />
Change <strong>Management</strong> (Abschnitt 8.4)<br />
Zielebene Ziele<br />
Vision<br />
SEP<br />
(SGE-Ebene)<br />
Beispiele Leistungsmaßstäbe<br />
(Abteilungsebene)<br />
Individuelle Ziele<br />
(Ebene Mitarbeitende)<br />
neue<br />
Produkte<br />
neue<br />
neue<br />
Organisation<br />
Märkte<br />
realisierte<br />
Strategie<br />
operative<br />
Exzellenz<br />
neue SEP, Kernkompetenzen<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
«Wir sind in Europa der führende Anbieter in Bezug auf Qualität und Service»<br />
«innovative<br />
Produktionsverfahren»<br />
Eingang von Vorschlägen<br />
der Mitarbeitenden<br />
erfolgreicher Abschluss<br />
eines CAD-Kurses<br />
«motivierte<br />
Mitarbeitende»<br />
� Abbildung 8.2 Zielhierarchie einer strategischen Geschäftseinheit<br />
«Service-Know-how»<br />
Abwesenheitsrate Anzahl Reklamationen<br />
max. 3 Absenzen max. 3 Reklamationen<br />
pro Quartal
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
95<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Wie sollen wir<br />
gegenüber<br />
unseren Kunden<br />
auftreten,<br />
um unsere<br />
Vision zu verwirklichen?<br />
�<br />
<strong>Strategisches</strong><br />
Ziel<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Kunden<br />
Messgröße<br />
Wie sollen wir<br />
gegenüber<br />
unseren Kapitalgebern<br />
auftreten,<br />
um finanziellen<br />
Erfolg zu haben?<br />
Vorgaben<br />
Maßnahmen<br />
Welche Geschäftsprozesse<br />
müssen<br />
wir beherrschen,<br />
um unsere Kunden<br />
zu befriedigen?<br />
Finanzen<br />
<strong>Strategisches</strong><br />
Ziel<br />
Vision<br />
und<br />
Strategie<br />
Geschäftsprozesse<br />
<strong>Strategisches</strong><br />
Ziel<br />
Messgröße<br />
Messgröße<br />
Vorgaben<br />
Vorgaben<br />
Maßnahmen<br />
Mitarbeitende, Systeme, Infrastruktur<br />
Wie können wir<br />
unser Veränderungs-<br />
und Wachstumspotenzial<br />
fördern, um unsere<br />
Vision zu verwirklichen?<br />
Maßnahmen<br />
<strong>Strategisches</strong><br />
Ziel<br />
Messgröße<br />
Vorgaben<br />
Abbildung 8.3 Vision und Strategie umsetzen – vier Perspektiven (nach Kaplan/Norton 2000, S. 76)<br />
Maßnahmen
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
96<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
<strong>Strategisches</strong> Thema<br />
<strong>Strategisches</strong> Ziel<br />
Finanzen<br />
Kunden<br />
Prozesse<br />
Mitarbeitende<br />
(Lernen und<br />
Wachstum)<br />
�<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Produktivität steigern<br />
Qualität und Effizienz im<br />
operativen Geschäft steigern<br />
Führungsrolle bei Qualität<br />
und Zuverlässigkeit<br />
übernehmen<br />
Effizienz und Effektivität der<br />
Lieferkette erhöhen<br />
Qualität, Kosten, Flexibilität<br />
der operativen Prozesse<br />
verbessern<br />
Strategische Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten<br />
erwerben/ausbauen<br />
Vision:<br />
bis 2015 Branchenführer werden<br />
Kapitalrendite steigern<br />
Umsätze in bestehenden<br />
Segmenten/Märkten steigern<br />
Wertvolle Kunden- Produktinnovationen<br />
beziehungen aufbauen<br />
beschleunigen<br />
Wertvolle Dienstleistungen,<br />
Fachwissen und<br />
Betreuung bieten<br />
Vertriebskanäle, Angebote<br />
und Märkte erweitern<br />
Tragfähige Kundenbeziehungen<br />
aufbauen/pflegen<br />
Eine Hochleistungskultur schaffen<br />
Leadership und<br />
Unternehmertum fördern<br />
Abbildung 8.4 Beispiel einer Strategy Map (Kaplan/Norton 2008, S. 8)<br />
Umsätze mit neuen Produkten<br />
und Dienstleistungen erzielen<br />
Innovative, leistungsstarke<br />
Produkte/Lösungen anbieten<br />
Überragende Leistungen<br />
bei Technik und<br />
Produktentwicklung<br />
Künftige Marktchancen<br />
erkennen<br />
Kontinuierliches Lernen<br />
und Wissenstransfer<br />
ermöglichen
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
97<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Finanzen<br />
Kunden<br />
Prozesse<br />
Mitarbeitende<br />
(Lernen und<br />
Wachstum)<br />
�<br />
© Versus Verlag 2010<br />
aus der Strategy Map<br />
<strong>Strategisches</strong> Thema<br />
<strong>Strategisches</strong> Ziel<br />
Umsätze mit neuen Produkten<br />
und Dienstleistungen erzielen<br />
Produktinnovationen<br />
beschleunigen<br />
Innovative, leistungsstarke<br />
Produkte/Lösungen anbieten<br />
Überragende Leistungen<br />
bei Technik und<br />
Produktentwicklung<br />
Künftige Marktchancen<br />
erkennen<br />
Eine Hochleistungskultur<br />
schaffen<br />
Strategische Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten<br />
erwerben/ausbauen<br />
Messgrößen Zielwert<br />
� Anteil neuer Produkte<br />
� an den Einnahmen<br />
� Kundenbindung<br />
� Anteil an<br />
� Kundenausgaben<br />
� Produkt-<br />
� einführungszeit<br />
� Erste am Markt<br />
� Fachwissen<br />
� Mitarbeiterbindung<br />
� 30%<br />
� 80%<br />
� 40%<br />
� 9 Monate<br />
� 75%<br />
� 100%<br />
� 95%<br />
Abbildung 8.5 Balanced Scorecard (in Anlehnung an Kaplan/Norton 2008, S. 95)<br />
Initiativen/Maßnahmen<br />
� CRM-Programm<br />
� Gewinnbeteiligung<br />
� Neugestaltung des<br />
� Entwicklungszyklus<br />
� jährliche<br />
� Messeteilnahme<br />
� Kompetenzstärkung<br />
� neues Einstellungs-<br />
� programm<br />
� Schulungen<br />
� Bezüge
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
98<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
�<br />
�<br />
© Versus Verlag 2010<br />
.<br />
–<br />
=<br />
–<br />
=<br />
–<br />
Umsatzerlös<br />
Aufwand für die Absatzleistung<br />
Bruttoertrag<br />
sonstiger operativer Aufwand<br />
Jahresabschluss I (operativer Gewinn)<br />
Aufwand für strategische Projekte<br />
(gemäß strategischem Budget)<br />
15 000<br />
8 000<br />
7 000<br />
4 500<br />
2 500<br />
2 000<br />
= Jahresabschluss II (Nettogewinn) 500<br />
Abbildung 8.6 Aufschlüsselung des Budgets nach operativen und strategischen Tätigkeiten<br />
(vgl. Kaplan/Norton 2009, S. 140ff.; Hax/Majluf 1991, S. 100ff.; Stonich 1981)<br />
hard factors<br />
soft factors<br />
Strategie<br />
Fähigkeiten<br />
(Skills)<br />
Struktur<br />
Kultur<br />
(Shared<br />
Values)<br />
Mitarbeitende<br />
(Staff)<br />
Prozesse<br />
Abbildung 8.7 7S+P-Schema von McKinsey (in Anlehnung an Peters/Waterman 1983, S. 32)<br />
Systeme<br />
Führungsstil<br />
(Style)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
99<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
�<br />
�<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Produktion<br />
Abbildung 8.8 Funktionale Struktur<br />
Abbildung 8.9 Divisions-Struktur<br />
Projekt 1<br />
Projekt 2<br />
Projekt 3<br />
� Abbildung 8.10 Matrix-Struktur<br />
Division 1<br />
(Produkt 1)<br />
Funktion a<br />
Funktion b<br />
Funktion c<br />
Produktion<br />
Unternehmensleitung<br />
Marketing<br />
und Verkauf<br />
Unternehmensleitung<br />
Division 2<br />
(Produkt 2)<br />
Funktion a<br />
Funktion b<br />
Funktion c<br />
Verkauf und<br />
Marketing<br />
Finanzen Personal<br />
Division 3<br />
(Produkt 3)<br />
Funktion a<br />
Funktion b<br />
Funktion c<br />
Finanzen Personal
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
100<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Lieferanten<br />
� Abbildung 8.11 Beispiele von Kernprozessen (vgl. Thommen 2002, S. 209)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Kernprozess «Produktentwicklung»<br />
Kernprozess «Personalentwicklung»<br />
Kernprozess «Auftragsabwicklung»<br />
Kernprozess …<br />
F&E Produktion Marketing Vertrieb Logistik<br />
Wertkette (Funktionen/Abteilungen)<br />
Offerte/Vertrag<br />
Kundenengineering<br />
Produktion<br />
Materialbewirtschaftung<br />
� Abbildung 8.12 Beispiel einer Prozesslandkarte (Scherer 1995, S. 28)<br />
Service<br />
<strong>Aus</strong>lieferung/<br />
Wartung<br />
Kunden<br />
Kunde
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
101<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
� Abbildung 8.13 Beurteilungsschema für die Einschätzung des Kulturrisikos von Aktionsprogrammen<br />
(Hax/Majluf 1991, S. 128)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
unvertretbares Risiko<br />
tragbares Risiko<br />
vernachlässigbares Risiko<br />
Bedeutung für<br />
die Strategie<br />
hoch<br />
mittel<br />
gering<br />
Übereinstimmung der Aktionen<br />
mit der Kultur<br />
hoch mittel gering<br />
Kontinuierliche Veränderungen Strategische Veränderungen<br />
� Kontinuität<br />
� Evolution<br />
� Inkrementale Veränderung<br />
(Veränderungen in kleinen Schritten)<br />
� Abbildung 8.14 Kontinuierliche und strategische Veränderungen<br />
� Diskontinuität<br />
� Revolution<br />
� Transformationale Veränderung<br />
(fundamentale Veränderungen)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 102<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Ansatz und<br />
Merkmale<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Rationale Strategien «Bombenwurf-» bzw.<br />
Machtstrategien<br />
� Problem wird an Fachexperten<br />
abgeschoben<br />
� Experten (Kommissionen,<br />
Berater) analysieren Problem<br />
und erarbeiten Lösungsvorschläge<br />
� rationalistisches Menschenbild:<br />
«Mitarbeitende sind mit<br />
Logik für Veränderungen zu<br />
gewinnen»<br />
Vorteile � logische, schlüssige Konzeptionen<br />
und Lösungen in<br />
großem Umfang<br />
� Lösungen «aus einem Guss»,<br />
ohne Rücksicht auf gewachsene<br />
Funktionen und verdiente<br />
Personen<br />
� rasche Lösungen<br />
� Vermeidung von Betriebsblindheit<br />
Nachteile � Schwierigkeit der Betroffenen,<br />
die Lösungen nachzuvollziehen<br />
und zu integrieren (fehlende<br />
situative Anpassung)<br />
� neue Denkweise und innere<br />
Haltung wird nicht gefördert<br />
� Lösungen müssen «verkauft»<br />
werden, was oft zu Kompromissen<br />
führt<br />
� Identifikation mit der Lösung<br />
fehlt; Schwierigkeiten in der<br />
Umsetzung führen zur Verwerfung<br />
der Lösung<br />
� Veränderung durch Einflussnahme<br />
oder Zwang der Unternehmensleitung<br />
� Veränderungsvorhaben werden<br />
meist bis zur Implementierung<br />
geheimgehalten<br />
� Macht/Druck ersetzt Konsensbildung<br />
(Konfliktvermeidung<br />
durch <strong>Aus</strong>schluss des mittleren<br />
und unteren <strong>Management</strong>s)<br />
� i. d. R. revolutionäre Quantensprünge<br />
oder Turnarounds<br />
� klare Richtung wird vorgegeben<br />
� Integration und Koordination<br />
auf ein gemeinsames Ziel hin<br />
� Zeitvorteil bei Krisensituation<br />
(keine zeitaufwändige<br />
Konsensprozesse oder<br />
Überzeugungsversuche)<br />
� radikale Änderungen möglich<br />
� Akzeptanzprobleme und<br />
Widerstände bei übergangenen<br />
Mitarbeitenden<br />
� mobilisiert oft Gegenmacht,<br />
was zu politischem <strong>Aus</strong>handeln,<br />
Streichungen und<br />
Abänderungen führt<br />
� erzeugt Abhängigkeit statt<br />
Autonomie<br />
� großer Sanktions- und<br />
Kontrollaufwand<br />
� häufiges Nachbessern ist notwendig<br />
� hohe Unsicherheit und Instabilität<br />
während der Umsetzung<br />
Entwicklungs- bzw.<br />
Evolutionsstrategien<br />
� Betroffene beteiligen sich aktiv<br />
am Prozess und bestimmen<br />
den Inhalt der Veränderung<br />
selbst (Selbstdiagnose und<br />
-regulierung)<br />
� evtl. methodische Unterstützung<br />
durch Experten (Hilfe zur<br />
Selbsthilfe)<br />
� i.d.R. evolutionäre, inkrementale<br />
Verbesserungen<br />
� Einbringen der Fachkenntnisse<br />
der Mitarbeitenden<br />
� aktive Involvierung aller<br />
Betroffenen erhöht Motivation<br />
und Akzeptanz (Betroffene<br />
sind Beteiligte)<br />
� Entwicklung der Lösungsfähigkeit<br />
bei den Betroffenen<br />
� dauerhafter Lernprozess für<br />
alle Beteiligten<br />
� kleine Veränderungen wirken<br />
natürlich und erzeugen keine<br />
Widerstände<br />
� keine klare Richtung vorgegeben<br />
� mangelnde Übereinstimmung<br />
mit Unternehmensstrategie<br />
� Doppelspurigkeiten<br />
� mangelnder Lerntransfer zu<br />
anderen Einheiten<br />
� ständige Unruhe durch<br />
«Herumexperimentieren»<br />
� keine Abkehr von veralteten<br />
Strukturen/Prozessen<br />
� bei hoher Umweltdynamik zu<br />
langsam<br />
� Abbildung 8.15 Strategien der Veränderung im Überblick<br />
(vgl. Osterloh/Frost 2006 und 1996, S. 206; Baumgartner et al. 1995, S. 76ff.)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 103<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Schlüsselpersonen<br />
No<br />
Commitment<br />
Let It<br />
Happen<br />
Help It<br />
Happen<br />
Make It<br />
Happen<br />
1. X O<br />
2. X O<br />
3. X O<br />
4. X O<br />
<strong>5.</strong> XO<br />
X = momentanes Commitment der Schlüsselperson(en)<br />
O = notwendiges Commitment der Schlüsselperson(en)<br />
� Abbildung 8.16 Darstellung von notwendigem und vorhandenem Commitment für den Wandel<br />
(vgl. Beckhard/Harris 1987)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 104<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
hoch<br />
Bedeutung für wirksame Veränderung<br />
gering<br />
Legende:<br />
� Abbildung 8.17 Grafische Darstellung einer Kräftefeldanalyse (vgl. <strong>Lombriser</strong> 1994, S. 178)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Leiter Produktion<br />
Mitarbeitende<br />
in Produktion<br />
Struktur<br />
Manager A<br />
Faktor X<br />
starker Widerstand<br />
Kultur<br />
Technologie<br />
Bereiche mit höchster Priorität<br />
Faktor Y<br />
Leiter F&E<br />
Manager B<br />
Informationsbasis<br />
Einstellung zur Veränderung<br />
Unternehmensleiter<br />
Fähigkeiten<br />
Leiter Marketing<br />
Faktor Z<br />
Mitarbeitende<br />
im Verkauf<br />
Verwaltungsrat XY<br />
(= ehemaliger Leiter<br />
Produktion)<br />
neutral aktive Unterstützung<br />
Größe des Kreises = Stärke der Position der Person(en)<br />
Größe des Quadrats = notwendige Zeit/Ressourcen/Energie,<br />
um Faktor (System, Struktur, Fähigkeit usw.) zu ändern<br />
mittlere Einflussmöglichkeit starke Einflussmöglichkeit
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 105<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
© Versus Verlag 2010<br />
verbal (Reden) non-verbal (Verhalten)<br />
aktiv (Angriff) Widerspruch:<br />
Gegenargumentation<br />
Vorwürfe<br />
Drohungen<br />
Polemik<br />
sturer Formalismus<br />
passiv (Flucht) <strong>Aus</strong>weichen:<br />
Schweigen<br />
Bagatellisieren<br />
Blödeln<br />
ins Lächerliche ziehen<br />
Unwichtiges debattieren<br />
Aufregung:<br />
Unruhe<br />
Streit<br />
Intrigen<br />
Gerüchte<br />
Cliquenbildung<br />
Lustlosigkeit:<br />
Unaufmerksamkeit<br />
Müdigkeit<br />
Fernbleiben<br />
innere Emigration<br />
Krankheit<br />
� Abbildung 8.18 Allgemeine Symptome für Widerstand (Doppler/Lauterburg 2008, 1994, S. 205)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 106<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Operative Kontrolle Strategische Kontrolle<br />
Hauptkriterium kurzfristiger Erfolg strategische Erfolgspotenziale<br />
Konzentration auf Budgets, Jahres-/Monats-/Wochen-/<br />
Tagespläne, klar definierte Standards,<br />
Toleranzgrenzen usw.<br />
SEP; strategische Ziele/Benchmarks,<br />
Projekte und Maßnahmenpläne<br />
Zeithorizont Vergangenheit Vergangenheit und Zukunft<br />
Informationsart vorwiegend quantitativ, wohlstrukturiert vorwiegend qualitativ, schlecht strukturiert<br />
Informationsquelle vorwiegend intern intern und extern<br />
Informationsvolumen groß klein, dafür vielfältiger und aggregierter<br />
Kontrollrhythmus regelmäßig permanent; teilweise auf bestimmte<br />
Ereignisse ausgerichtet<br />
Analyse präzise, formell unpräzise, oft informell/flexibel<br />
Ziel «Regeln» innerhalb vorgegebener Grenzen<br />
durch Feststellen von Abweichungen<br />
«Lenken» in eine gewünschte Richtung<br />
durch Ankündigen von potenziellen Fehlentwicklungen<br />
Resultat Korrektur von negativen Abweichungen Hinterfragung der Ziele und Annahmen;<br />
Strategieanpassung (positive Abweichungen<br />
im Sinne von Chancen sind dabei ebenfalls<br />
wichtig);<br />
Hinweise zur Verbesserung der Strategieumsetzung<br />
Projektkontrolle<br />
� Abbildung 9.1 Operative versus strategische Kontrolle<br />
Projektbezeichnung: W-MAG 10 SGE: WZM Kontrolldatum: 1.7.<br />
Maßnahme verantwortlich Termin Priorität Status Bemerkungen<br />
1 Sortiment FS neu formulieren Schön/Kopf 31.<strong>5.</strong> 1 erl.<br />
2 Marketingkonzept WZM erarbeiten Schön 30.6. 1 in Arbeit 31.7.!<br />
3 Vertretungen informieren Schön 31.3. 2 Verzug! sofort nachholen<br />
4 Verwertung Einrichtungen Kraft 30.6. 2 erl. keine Interessenten<br />
Budgetkontrolle<br />
Position (Einzelmaßnahmen,<br />
strategische Stoßrichtungen)<br />
Budget<br />
(1000)<br />
Einsatz bisher<br />
(1000)<br />
Prognose<br />
(1000)<br />
Status Bemerkungen<br />
1 F&E-Programm WZM 300 40 350 + wegen Tests<br />
2 Kooperationskonzept DM 100 60 100 ok Berater<br />
� Abbildung 9.2 Beispiel einer Durchführungskontrolle (<strong>Aus</strong>zug)<br />
(vgl. <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>/Wernigk 2007, S. 133ff.
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 107<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Überprüfen der<br />
Prämissen der Strategie<br />
� Umfeld<br />
� Branche, Absatzmarkt<br />
� Konkurrenz<br />
Ursachenbereiche:<br />
1. Änderung der Prämissen/Annahmen<br />
2. suboptimale oder falsche Strategie<br />
3. zu hohe/tiefe strategische Zielsetzungen<br />
Neuformulierung/Anpassung der<br />
Ziele und Strategien<br />
� Abbildung 9.3 Modell der Strategiekontrolle<br />
(in Anlehnung an Probst/Büchel 1994, S. 113, und Pümpin/Geilinger 1988, S. 56)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Früherkennung<br />
� interne Entwicklungen<br />
� externe Entwicklungen<br />
Überprüfen der<br />
Wirksamkeit der Strategie<br />
� Ziele/Nutzen erreicht<br />
� richtige SEP/<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
� strategische Alternativen<br />
Fortschrittskontrolle<br />
der Strategieumsetzung<br />
� Fortschritt der Maßnahmen<br />
und Projekte<br />
� richtige Initiativen/<br />
Maßnahmen<br />
� Erreichen der Meilensteine<br />
Erarbeitung der Ursachen der festgestellten oder potenziellen Abweichungen<br />
� Sofortmaßnahmen<br />
� Maßnahmen- und Projektpläne<br />
4. falscher oder ungenügender Ressourceneinsatz<br />
<strong>5.</strong> zu ehrgeizige Projektziele<br />
6. mangelnde Effizienz/<strong>Aus</strong>führung/Motivation<br />
7. unerwartete Widerstände
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 108<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Strategische Kontrolle<br />
Lernpotenzial,<br />
Wissen<br />
� Abbildung 9.4 Strategische Kontrolle unterstützt alle drei Lernarten<br />
(nach Argyris/Schön 1978 und Gomez/Probst 1995)<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Ziele,<br />
Annahmen<br />
Korrektur:<br />
Ziele, Leitlinien,<br />
Strategien ändern<br />
Erkenntnisse aus den Vorgängen über Anpassungsund<br />
Veränderungslernen thematisieren und ausnutzen,<br />
um allgemeine Lernfähigkeit zu verbessern<br />
Operative Kontrolle<br />
Handlungen<br />
Veränderungslernen<br />
Prozesslernen (Lernen zu lernen)<br />
Korrektur:<br />
Sofortmaßnahmen,<br />
Projektplanung,<br />
Interventionen<br />
Anpassungslernen<br />
Ergebnis
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 109<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Fallstudie 2: Der Schweizer Buchhandel im Jahr 2003:<br />
Zurbuch AG, Zürich<br />
Einzelbuchhandel<br />
(Sortimentsbuchhandel,<br />
z.B. Zurbuch AG)<br />
Verlage<br />
Zwischenhandel:<br />
� Verlagsauslieferung<br />
� Barsortiment<br />
(z.B. Schweizer Buchzentrum)<br />
Endkunde (Leser)<br />
� Abbildung 1 Bezugswege und Akteure im Schweizer Buchhandel<br />
Anhang<br />
Fallstudien<br />
Andere Verkaufsstellen<br />
(z.B. Warenhäuser, Kioske)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 110<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Buchhandlung Umsatz 2001 (in Mio. Fr.)<br />
1 Orell Füssli, Zürich 89,1<br />
2 Thalia Schweiz, Basel (Jäggi)/Bern (Stauffacher) 84,8<br />
3 Ex Libris, Dietikon 45,5**<br />
4 Lüthy, Solothurn* 27,4<br />
5 Rösslitor, St. Gallen* 14,5<br />
6 Meissner, Aarau 11,4<br />
7 Freihofer, Zürich 11,0<br />
8 Buch Shopping, Hägendorf 8,3<br />
9 Bider + Tanner, Basel 7,5<br />
10 Stocker Buchhaus, Luzern* 6,4<br />
* Zusammenschluss zur Buchhaus-Gruppe 1<br />
** geschätzt<br />
� Abbildung 2 Die größten Buchhandlungen 2001 in der Schweiz<br />
(Quelle: Handelszeitung, 6. November 2002, S. 9)<br />
1 Diese Kooperation wurde im Dezember 2002 wieder aufgelöst. Rösslitor hat seine Stocker-Anteile an<br />
Lüthy verkauft.
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 111<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Kleinbuchhandlungen mittlere Buchhandlungen Großbuchhandlungen<br />
Anzahl Mitarbeiter 1–2 MA 3–10 MA > 10 MA<br />
Umsatz bis 1 Mio. Fr. 1–4 Mio. Fr. > 4 Mio. Fr.<br />
Eigenfinanzierungsgrad 40,3% (Median Gesamtbranche)<br />
Kundenstruktur 82,6% Einzelkunden<br />
8,6% Bibliotheken<br />
4,5% Schulen<br />
63,9% Einzelkunden<br />
16,1% Bibliotheken<br />
15,9% Schulen<br />
81,2% Einzelkunden<br />
9,2% Bibliotheken<br />
7,7% Schulen<br />
ø Lagerumschlag 1 5,2 x 7,4 x 8,8 x<br />
ø Overhead-Anteil 2 4,6% der Gesamtkosten 11,7% der Gesamtkosten 22,4% der Gesamtkosten<br />
ø Bruttomarge 30,7% 32,6% 34,4%<br />
ø Gesamtkapitalrendite ca. 4,7% ca. 0,2% ca. 5,9%<br />
ø Umsatzrendite 3 ca. 1,7% ca. 0,5% ca. 1,8%<br />
ø Cash-flow-Marge ca. 2,9% ca. 1,8% ca. 3,8%<br />
ø Pro-Kopf-Umsatz Median Gesamtbranche: 285 600 Fr. pro Mitarbeitenden (Gesamtbelegschaft); 400 900<br />
Fr. pro Verkaufsmitarbeitenden<br />
Weitere Resultate der Untersuchung:<br />
� 55,6% der untersuchten Betriebe erzielten zwischen 1998 und 2000 mindestens einmal Verluste<br />
� folgende Faktoren korrelieren positiv mit der Rentabilität: Liquidität, Arbeitsproduktivität (Umsatz pro 1000 Fr. Personalkosten),<br />
Anteil des Internetverkaufs am Gesamtumsatz, Eigenfinanzierungsgrad<br />
� ø Kosten in Prozent der Bruttomarge (Gesamtbranche): Personal 64%, Miete 14%, Werbung/Marketing 5%, EDV 2%,<br />
Abschreibungen 4%, übriger Aufwand 8%, Gewinn 3%<br />
� die Dienstleistungskompetenz (Mix aus Kundenzufriedenheit, Mitarbeitenden-Qualifikation, Bewertung durch anonyme<br />
Testkäufer und Beurteilung des Verkaufslokals) steigt mit der Betriebsgröße; sie ist zudem bei spezialisierten<br />
Buchhandlungen signifikant höher als bei Anbietern mit einem allgemeinen Sortiment<br />
� es bestehen keine signifikanten Rentabilitätsunterschiede nach Sortimentsausrichtung (allgemeines Sortiment vs.<br />
spezialisiertes Sortiment vs. breites Sortiment mit Schwerpunktbildung)<br />
� der Umsatz pro VerkäuferIn ist bei Spezialbuchhandlungen größer als bei Anbietern mit allgemeinem Sortiment, die<br />
höheren Löhne der höher qualifizierten Buchhändler nivellieren jedoch wieder diesen Vorteil<br />
� die Flächenproduktivität (Umsatz pro m 2 Geschäfts- und Verkaufsfläche) steigt signifikant mit der Zunahme des<br />
Umsatzes<br />
� die Arbeitsproduktivität (Umsatz pro Mitarbeiter; Umsatz pro 1000 Fr. Personalkosten) nimmt mit zunehmender<br />
Betriebsgröße zu<br />
� die wichtigsten Umsatzträger: Sach- und Fachbücher 4 (ca. 45%), Belletristik (13%), Kinder- und Jugendliteratur<br />
(10%). Die audiovisuellen Medien (CD, Software, DVD, Hörbücher, Video) verzeichnen einen signifikanten Wachstumstrend,<br />
jedoch auf bisher niedrigem Niveau (3%).<br />
� Abbildung 3 Betriebsvergleich Buchhandel Schweiz 1998–2000<br />
(Quellen: IGW-Universität St. Gallen 2001, Pleitner et al. 2002)<br />
1 = Umsatz/Lagerbestand zu Einkaufspreisen<br />
2 besteht vorwiegend aus Arbeitskräften für Administration<br />
3 Aufgrund der geringen Kapitalintensität des Buchhandels im Verhältnis zur Umsatzhöhe (ca. 75% des<br />
Kapitals wird ins Umlaufsvermögen investiert) ist die Umsatzrendite das beste vergleichbare Renditemaß.<br />
4 Dazu gehören u.a.: Lebenshilfe, Reisen, Geschichte, Kultur & Kunst, EDV, Wirtschaft, Medizin & Gesundheit.
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 112<br />
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© Versus Verlag 2010<br />
Bilanz (in 1000 Fr.) Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr 4 Jahr 5 1<br />
Flüssige Mittel<br />
Debitoren<br />
Lager<br />
Aktive Abgrenzungen<br />
Total Umlaufvermögen<br />
Einrichtungen, Mobiliar<br />
Informatik HW, SW<br />
Finanzanlagevermögen<br />
Total Anlagevermögen<br />
Total Aktiven<br />
Kreditoren<br />
Darlehen<br />
Passive Abgrenzungen<br />
Rückstellungen<br />
Total Fremdkapital<br />
Aktienkapital<br />
Reserven, Gewinnvortrag<br />
Total Eigenkapital<br />
Total Passiven<br />
Erfolgsrechnung (in 1000 Fr.)<br />
Verkaufsumsatz<br />
Warenaufwand<br />
Bruttogewinn<br />
Personalaufwand<br />
Mietaufwand<br />
Büro- und Verwaltungsaufwand<br />
Marketing- und Werbeaufwand<br />
Informatikaufwand, Internet<br />
Zinsaufwand<br />
Diverser Aufwand<br />
Steueraufwand<br />
Cash-flow<br />
Abschreibungen<br />
Reingewinn<br />
Bruttomarge in %<br />
Cash-flow-Marge in %<br />
Rendite Gesamtkapital in %<br />
Rendite Umsatz in %<br />
Eigenfinanzierungsgrad in %<br />
Anlageintensität in %<br />
Anlagedeckungsgrad 1 in %<br />
Personalkosten in % v. Umsatz<br />
Personalbestand<br />
337<br />
51<br />
587<br />
33<br />
1 008<br />
398<br />
87<br />
127<br />
612<br />
1 620<br />
391<br />
366<br />
56<br />
64<br />
877<br />
560<br />
183<br />
743<br />
1 620<br />
5 702<br />
3 819<br />
1 883<br />
1 254<br />
199<br />
88<br />
78<br />
34<br />
16<br />
17<br />
51<br />
146<br />
65<br />
81<br />
33,02<br />
2,56<br />
5,99<br />
1,42<br />
45,86<br />
37,78<br />
121,41<br />
21,99<br />
20<br />
320<br />
48<br />
602<br />
69<br />
1 039<br />
380<br />
66<br />
130<br />
576<br />
1 615<br />
380<br />
350<br />
70<br />
70<br />
870<br />
560<br />
185<br />
745<br />
1 615<br />
5 358<br />
3 590<br />
1 768<br />
1 191<br />
199<br />
88<br />
78<br />
30<br />
15<br />
12<br />
18<br />
137<br />
64<br />
73<br />
33,00<br />
2,56<br />
5,45<br />
1,36<br />
46,13<br />
35,67<br />
129,34<br />
22,23<br />
19<br />
� Abbildung 4 Entwicklung der Zurbuch AG in den letzten fünf Jahren<br />
1 Jahr 1 = vor fünf Jahren, Jahr 5 = letztes Jahr<br />
280<br />
53<br />
590<br />
53<br />
976<br />
402<br />
70<br />
130<br />
602<br />
1 578<br />
375<br />
349<br />
83<br />
19<br />
826<br />
560<br />
192<br />
752<br />
1 578<br />
5 058<br />
3 402<br />
1 656<br />
1 134<br />
201<br />
87<br />
80<br />
26<br />
15<br />
6<br />
17<br />
90<br />
50<br />
40<br />
32,74<br />
1,78<br />
3,49<br />
0,79<br />
47,66<br />
38,15<br />
124,92<br />
22,42<br />
18<br />
285<br />
58<br />
575<br />
44<br />
962<br />
405<br />
70<br />
132<br />
607<br />
1 569<br />
355<br />
351<br />
80<br />
23<br />
809<br />
560<br />
200<br />
760<br />
1 569<br />
4 779<br />
3 220<br />
1 559<br />
1 074<br />
201<br />
87<br />
70<br />
26<br />
15<br />
6<br />
13<br />
67<br />
50<br />
17<br />
32,62<br />
1,40<br />
2,04<br />
0,36<br />
48,44<br />
38,69<br />
125,21<br />
22,47<br />
17<br />
282<br />
58<br />
570<br />
50<br />
960<br />
410<br />
60<br />
140<br />
610<br />
1 570<br />
370<br />
349<br />
69<br />
33<br />
821<br />
560<br />
189<br />
749<br />
1 570<br />
4 455<br />
3 039<br />
1 416<br />
1 005<br />
203<br />
79<br />
59<br />
19<br />
15<br />
6<br />
9<br />
21<br />
48<br />
–27<br />
31,78<br />
0,47<br />
–0,76<br />
–0,61<br />
47,71<br />
38,85<br />
122,79<br />
22,56<br />
16
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 113<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Thomas Burst:<br />
Leiter Brand und<br />
Design<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Fallstudie 4: Lantal Textiles AG<br />
Rohner Textil AG<br />
Schweiz<br />
Roland Dietschi:<br />
Leiter Technik<br />
Urs Baumann:<br />
Präsident des<br />
Verwaltungsrates<br />
Dr. Urs Rickenbacher:<br />
CEO, Delegierter des<br />
Verwaltungsrates<br />
Peter Kämpfer:<br />
Leiter Märkte<br />
Lantal Group<br />
Lantal Textiles<br />
Schweiz<br />
Büro Glattbrugg<br />
Schweiz<br />
Büro Toulouse<br />
Frankreich<br />
Büro Seattle<br />
USA<br />
Andreas Ofner:<br />
Leiter Finanzen und IT<br />
Lantal Textiles Inc.<br />
USA<br />
Heiko Nüssel:<br />
Leiter Engineering
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 114<br />
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© Versus Verlag 2010<br />
Konsolidierte Finanzzahlen<br />
Vision<br />
Strategische<br />
Ziele<br />
Führung und<br />
Kommunikation<br />
Struktur Kultur<br />
in Tausend CHF 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Flugzeug<br />
Bahn und Bus<br />
Kreuzfahrt<br />
Contract/Residential<br />
Pneumatische Systeme<br />
Übriges<br />
Nettoumsatz<br />
Mitarbeitende per 31.12. ohne Lehrlinge<br />
Lehrlinge (nur Schweiz)<br />
Umsatz pro Mitarbeitenden<br />
Investitionen<br />
Export aus der Schweiz in %<br />
67 497<br />
16 373<br />
746<br />
11 660<br />
0<br />
1 435<br />
97 711<br />
375<br />
12<br />
271<br />
3 290<br />
90<br />
74 943<br />
18 244<br />
646<br />
9 242<br />
40<br />
1 832<br />
104 947<br />
396<br />
12<br />
270<br />
1 831<br />
92<br />
77 404<br />
19 542<br />
373<br />
8 032<br />
5<br />
851<br />
106 207<br />
412<br />
14<br />
257<br />
2 766<br />
94<br />
89 589<br />
18 150<br />
182<br />
6 553<br />
145<br />
857<br />
115 476<br />
422<br />
14<br />
274<br />
3 678<br />
95<br />
86 480<br />
18 887<br />
153<br />
5 561<br />
1 057<br />
1 927<br />
114 065<br />
446<br />
14<br />
240<br />
2 447<br />
95
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 115<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Fallstudie 5: Bang & Olufsen<br />
Gruppe (in DKK) 2008/09 2007/08 2006/07 2005/06 2004/05<br />
Gewinn und Verlust<br />
Nettoumsatz (Mio.)<br />
Davon <strong>Aus</strong>landmärkte in %<br />
Operativer Gewinn/Verlust<br />
Finanzanlagen (financial items, net)<br />
Ergebnis vor Steuern<br />
Jahresergebnis<br />
Bilanz<br />
Aktiven Ende Jahr (Mio.)<br />
Aktienkapital<br />
Eigenkapital Ende Jahr<br />
Cash-flow<br />
<strong>Aus</strong> operativer Tätigkeit<br />
<strong>Aus</strong> Finanzinvestitionen<br />
� davon in langfristige Sachanlagen<br />
� davon in immaterielle Vermögenswerte<br />
� davon in Beteiligungen<br />
Kapitalbeschaffung<br />
Kennzahlen<br />
EBITDA<br />
Rentabilität (EBIT) in %<br />
Liquidität (Current Ratio)<br />
2 790<br />
91<br />
–496<br />
–30<br />
–523<br />
–383<br />
2 664<br />
362<br />
1 520<br />
192<br />
113<br />
–339<br />
–111<br />
–212<br />
–27<br />
418<br />
–208<br />
–18<br />
1,9<br />
4 092<br />
88<br />
195<br />
–30<br />
154<br />
112<br />
2 817<br />
121<br />
1 484<br />
–104<br />
332<br />
–254<br />
–190<br />
–125<br />
–<br />
–181<br />
483<br />
5<br />
1,9<br />
4 376<br />
85<br />
530<br />
–16<br />
524<br />
373<br />
2 962<br />
121<br />
1 682<br />
–346<br />
521<br />
–378<br />
–158<br />
–210<br />
–<br />
–488<br />
789<br />
12<br />
1,9<br />
4 225<br />
82<br />
439<br />
–7<br />
431<br />
296<br />
2 915<br />
125<br />
1 742<br />
–229<br />
395<br />
–379<br />
–185<br />
–171<br />
–<br />
–246<br />
670<br />
10<br />
2,4<br />
3 784<br />
82<br />
372<br />
7<br />
380<br />
265<br />
2 784<br />
124<br />
1 715<br />
259<br />
740<br />
–233<br />
–123<br />
–125<br />
–<br />
–248<br />
Jahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Mitarbeitende 2 776 2 871 2 636 2 339 2 331 2 422 2 520 2 579 2 051<br />
616<br />
10<br />
2,5
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 116<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
17 000<br />
16 000<br />
15 000<br />
14 000<br />
13 000<br />
12 000<br />
11 000<br />
10 000<br />
9 000<br />
8 000<br />
7 000<br />
6 000<br />
5 000<br />
4 000<br />
3 000<br />
2 000<br />
1 000<br />
© Versus Verlag 2010<br />
0<br />
12<br />
33<br />
Fallstudie 6: Starbucks Coffee<br />
55<br />
84<br />
116<br />
165<br />
273<br />
425<br />
612<br />
1015<br />
1412<br />
1886<br />
2498<br />
1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005<br />
� Anzahl Filialen 1987–2009<br />
3501<br />
4709<br />
6193<br />
7225<br />
8569<br />
10 241<br />
440<br />
12<br />
15 011<br />
16 680<br />
16 635<br />
2007 2009
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
117<br />
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© Versus Verlag 2010<br />
�<br />
Anzahl Filialen<br />
12 000<br />
10 000<br />
8 000<br />
6 000<br />
4 000<br />
2 000<br />
0<br />
4329<br />
7238 3134<br />
USA international<br />
Firmeneigene und lizenzierte Filialen (2008)<br />
1979<br />
lizenzierte Filialen<br />
firmeneigene Filialen
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
118<br />
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© Versus Verlag 2010<br />
Wir möchten Menschen Tasse für Tasse und in jeder Umgebung inspirieren und fördern.<br />
Nach diesen Prinzipien setzen wir dieses Ziel täglich in die Tat um:<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
Unser Kaffee<br />
Qualität steht im Mittelpunkt. Wir kümmern uns um den nachhaltigen Anbau und gerechten<br />
Handel der feinsten Kaffeebohnen, rösten sie mit größter Sorgfalt und verbessern<br />
die Lebensbedingungen der Menschen, die den Kaffee anbauen. All das ist<br />
uns sehr wichtig und wir werden daran stets weiter arbeiten.<br />
Unsere Partner<br />
Wir Mitarbeiter heißen Partner, weil es nicht nur ein Job ist – es ist unsere Leidenschaft.<br />
Gemeinsam begrüßen wir Vielfalt, um ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem<br />
wir alle so sein können wie wir sind. Wir behandeln einander stets mit Respekt und<br />
Würde. Wir verpflichten uns gegenseitig, diesem hohen Standard zu entsprechen.<br />
Unsere Gäste<br />
Auch wenn wir viel zu tun haben, gehen wir auf unsere Gäste ein, lachen mit ihnen<br />
und verschönern ihren Tag, selbst wenn es sich nur um wenige Augenblicke handelt.<br />
Natürlich geht es zunächst um das Versprechen, ein Getränk perfekt zuzubereiten.<br />
Doch unsere Arbeit reicht weit darüber hinaus. Es geht im Wesentlichen um<br />
zwischenmenschliche Beziehungen.<br />
Unsere Coffee Houses<br />
Wenn unsere Gäste sich zugehörig fühlen, werden unsere Coffee Houses zu einem<br />
Hafen, einer Zuflucht vor den Alltagssorgen, einem Ort, an dem man sich mit Freunden<br />
trifft. Es geht um Genuss in der Hektik des Alltags – manchmal langsam ausgekostet,<br />
manchmal schneller genossen. Aber stets voller Menschlichkeit.<br />
Unser Umfeld<br />
Jedes Coffee House ist Teil einer Gemeinschaft. Und wir nehmen unsere Verantwortung<br />
ernst, gute Nachbarn zu sein. Wo wir tätig sind, möchten wir gerne Willkommen<br />
geheißen werden. Wir können positive Veränderungen bewirken: unsere Partner,<br />
Gäste und die Gemeinschaft zusammenbringen. Unsere Verantwortung – und<br />
unser Potenzial, Gutes zu tun – ist aber noch größer. Die Welt erwartet von Starbucks<br />
neue Standards. Wir werden als Vorreiter vorangehen.<br />
Unsere Aktionäre<br />
Wir wissen: Wenn wir unser Versprechen in jedem dieser Bereiche erfüllen, erzielen<br />
wir den Erfolg, von dem auch unsere Aktionäre profitieren. Wir sind dafür verantwortlich,<br />
in all diesen Bereichen richtig vorzugehen. Sodass Starbucks und alle<br />
Menschen, die am Unternehmen beteiligt sind, anhaltenden Erfolg haben.
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
119<br />
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© Versus Verlag 2010<br />
�<br />
�<br />
12<br />
4<br />
Erlösanteile der verschiedenen Geschäftszweige (2008)<br />
20<br />
Umsatzanteile (2008)<br />
4<br />
84<br />
76<br />
Eigene Filialen<br />
Lizenzen<br />
Gastronomie<br />
USA<br />
International<br />
Globale Produkte
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120<br />
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Nettoertrag (in Mio. $) 2008 2007<br />
Firmeneigene Filialen 8 771,9 7 998,3<br />
Spezialitäten:<br />
� Lizenzen<br />
� Gastronomie und übrige<br />
1 171,6<br />
439,5<br />
1 026,3<br />
386,9<br />
Total Spezialitäten 1 611,1 1 413,2<br />
Total Nettoertrag 10 383,0 9 411,5<br />
Verkaufskosten inkl. Mieten<br />
Operative Kosten Filialen<br />
Übrige operative Kosten<br />
Abschreibungen/Amortisationen<br />
Administration<br />
Kosten für Restrukturierung<br />
Total Betriebsaufwand<br />
Equity Konsolidierung<br />
4 645,3<br />
3 745,1<br />
330,1<br />
549,3<br />
456,0<br />
266,9<br />
9 992,7<br />
113,6<br />
3 999,1<br />
3 215,9<br />
294,2<br />
467,2<br />
489,2<br />
–<br />
8 465,6<br />
108,0<br />
Operatives Einkommen 503,9 1 053,9<br />
Nettozinsen und andere Einnahmen 9,0 40,4<br />
Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT)<br />
Steuern<br />
459,5<br />
144,0<br />
1 056,3<br />
383,7<br />
Nettogewinn 315,5 672,6<br />
Detailverkäufe nach Produktgruppen<br />
Getränke<br />
Esswaren<br />
Kaffeemaschinen und andere Geräte<br />
Kaffeebohnen<br />
Total<br />
Betriebsergebnisse (in Mio. $)<br />
2008 2007 2006 2005<br />
76%<br />
17%<br />
4%<br />
3%<br />
75%<br />
17%<br />
5%<br />
3%<br />
77%<br />
15%<br />
5%<br />
3%<br />
77%<br />
15%<br />
4%<br />
4%<br />
100% 100% 100% 100%<br />
Nettoeinkommen 2008 2007 2006 2005 2004 2003<br />
Verkäufe in eigenen Filialen 8 772 7 998 6 583 5 392 4 457 3 450<br />
Spezialitäten:<br />
� Lizenzen<br />
� Gastronomie<br />
1 172<br />
440<br />
1 026<br />
387<br />
861<br />
343<br />
673<br />
304<br />
566<br />
271<br />
Total Spezialitäten 1 611 1 413 1 204 977 837 626<br />
Total Nettoeinkommen 10 383 9 411 7 787 6 369 5 294 4 076<br />
Nettogewinn 315 673 564 494 389 265<br />
410<br />
216
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
121<br />
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© Versus Verlag 2010<br />
Bilanz (in Mio. $)<br />
Umlaufvermögen<br />
Langfristige Investitionen<br />
Stammkapital<br />
Gebäude und Einrichtungen<br />
Übrige Aktiven<br />
Immaterielle Anlagewerte<br />
Goodwill<br />
2008 2007 2006<br />
1 748,0<br />
71,4<br />
302,6<br />
2 956,4<br />
261,1<br />
66,6<br />
266,5<br />
1 696,5<br />
21,0<br />
258,9<br />
2 890,4<br />
219,4<br />
42,1<br />
215,6<br />
1 529,8<br />
5,8<br />
219,1<br />
2 287,9<br />
186,9<br />
38,0<br />
161,4<br />
Total Aktiven 5 672,6 5 343,9 4 428,9<br />
Passiven:<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
Langfristige Verbindlichkeiten<br />
Total Verbindlichkeiten<br />
Aktienkapital<br />
2 189,7<br />
992,0<br />
3 181,7<br />
2 490,9<br />
2 155,6<br />
904,2<br />
3 059,8<br />
2 284,1<br />
1 935,6<br />
264,8<br />
2 199,4<br />
2 228,5<br />
Total Passiven 5 672,6 5 343,9 4 428,9
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
122<br />
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© Versus Verlag 2010<br />
Fallstudie 7: Billig-Airlines in Europa<br />
Year ended Mar 31, 2002 Mar 31, 2003 % Increase<br />
Passengers 11,09 m 15,74 m +42%<br />
Revenue<br />
Profit after tax<br />
€ 624,1 m<br />
€ 150,4 m<br />
€ 842,5 m +35%<br />
€ 239,4 m +59%<br />
Basic EPS (Euro Cents) 20,64 31,71 +54%<br />
� Abbildung 1 Ryanair Jahresergebnis 31. März 2003 (www.ryanair.com)<br />
Variable Kosten einer konventionellen Fluglinie (total = 100% der variablen Kosten)<br />
Bodendienste<br />
17%<br />
↑<br />
70%<br />
Crew<br />
15%<br />
↑<br />
74%<br />
Treibstoff<br />
13%<br />
↑<br />
0%<br />
Flughafengebühr<br />
12%<br />
↑<br />
70%<br />
Wartung<br />
11%<br />
Verpflegung,<br />
Zeitungen<br />
8%<br />
Werbung<br />
und<br />
Marketing<br />
8%<br />
Einsparungen bei Billig-Airlines bis zu …<br />
↑<br />
60%<br />
*statt Kosten: Zusatzeinnahmen durch Verkauf an Bord<br />
Kosten pro angebotenem Sitzplatz Kilometer:<br />
Große Liniengesellschaft im internationalen Verkehr<br />
Große Liniengesellschaft im Inlandverkehr<br />
Große Ferienfluggesellschaften in Europa<br />
�<br />
↑<br />
130%*<br />
↑<br />
64%<br />
Luftraumüberwachung<br />
7%<br />
↑<br />
0%<br />
16,8 Rp.<br />
11,2 Rp.<br />
10,8 Rp.<br />
Vertriebskosten<br />
6%<br />
↑<br />
80%<br />
EasyJet<br />
Ryanair<br />
Sonstiges<br />
3%<br />
↑<br />
25%<br />
9,9 Rp.<br />
6,3 Rp.<br />
Abbildung 2 Kosteneinsparungen bei Billig-Airlines (vgl. Binggeli/Pompeo 2002, S. 90, Machatschke<br />
2003, S. 120)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
123<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
1985<br />
1989<br />
1991<br />
1995<br />
1997<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
© Versus Verlag 2010<br />
«Verwaltungsrat und <strong>Management</strong> der Swiss haben die Absicht, den Regionalteil der<br />
Swiss auszugliedern und unter dem Namen ‹Swiss Express› als eigenständige Tochterfirma<br />
aufzubauen. Ziel ist eine schlanke Organisation mit Kosten, die 20% unter denjenigen<br />
von heute liegen. Swiss Express soll ab Winterflugplan 2003 für die Swiss<br />
Nischenflüge und Zubringerflüge ausführen. Swiss selber bleibt eine Premium-Airline,<br />
muss aber mit flexiblen Preisen der verschiedenartigen Konkurrenz Paroli bieten. Das<br />
gilt vor allem für den Europa-Verkehr. Auch hält die Swiss an ihrer aktuellen Strategie<br />
fest: Sie betreibt in Zürich einen interkontinentalen Hub, von Genf und Basel aus werden<br />
die wichtigsten europäischen Destinationen bedient. Lugano und Bern bleiben ans<br />
Swiss-Netz angeschlossen.<br />
… Swiss hat das Ziel, eine Premium-Airline zu sein, weil nur das zu unserem Land und<br />
seinem Image passt. Aber auf innereuropäischen Strecken, auf denen wir starke Konkurrenz<br />
von den so genannten Low Cost Carriers (Billig-Airlines) haben, müssen wir<br />
den Konkurrenzkampf mit anderen Mitteln führen. Deshalb brauchen wir eine flexible<br />
Strategie, die es uns erlaubt, auf diesen Routen mit niedrigeren Tarifen um lokale Kunden<br />
zu werben.»<br />
� Abbildung 3 Fakten zur Swiss (NZZ, <strong>5.</strong> Mai 2003)<br />
Start der Ryanair mit einer fünfzehnsitzigen Propellermaschine auf der Strecke Waterford (Südirland)–London<br />
Gatwick.<br />
Transport von 600 000 Passagieren. Verlust ca. 20 Mio. Euro seit der Gründung.<br />
Ein neues <strong>Management</strong> übernimmt das Kommando und richtet die Gesellschaft nach den gleichen Prinzipien wie<br />
das große Vorbild Southwest Airlines aus. Seither ist die irische Airline rentabel und wächst kontinuierlich.<br />
Ryanair ist mit 2,25 Mio. Passagieren die größte Fluggesellschaft Irlands.<br />
Die europäische Luftfahrt-Deregulierung ermöglicht eine <strong>Aus</strong>weitung auf Kontinentaleuropa.<br />
Eröffnung des ersten Stützpunkts auf dem Kontinent im belgischen Charleroi bei Brüssel.<br />
10 Mio. Passagiere befördert. Bestellung von 50 neuen Boeing 737 (Verdreifachung der Flotte).<br />
Hahn (100 km südlich von Frankfurt) wird zweiter kontinentaleuropäischer Stützpunkt mit Verbindungen nach<br />
Oslo, Mailand, Pisa, Pescara, Glasgow, London, Bournemouth, Shannon, Montpellier und Perpignan. Seit diesem<br />
Jahr fliegt Ryanair auch von Lübeck und Friedrichshafen nach London (Preise ab ca. 60 Euro).<br />
Im Februar 2003 Bestellung von weiteren 100 neuen Boeing 737 im Wert von ca. 6 Mrd. Dollar (mit hohen Rabatten).<br />
Im Frühjahr 2003 Übernahme der verlustreichen Buzz von der holländischen KLM. Über 80 Routen in 13<br />
europäischen Ländern mit den Zentren in Stansted (London), Charleroi (Brüssel), Hahn (Frankfurt), Shannon<br />
(Dublin) und Prestwick (Glasgow), Mailand (Bergamo) und Stockholm.<br />
� Abbildung 4 Entwicklung von Ryanair<br />
(vgl. u.a. www.ryanair.com; Business Week, 14. Mai 2001, S. 38ff.)
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 124<br />
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1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
Gründung durch Stelios Haji-Ioannou und Aufnahme der Routen von Luton/London nach Glasgow und Edinburgh<br />
mit zwei geleasten B737-200.<br />
Kauf der ersten B737 (im vollen Besitz von EasyJet). Erweiterung der Routen innerhalb Großbritanniens. Erste<br />
Flüge nach Kontinentaleuropa (Amsterdam).<br />
Bestellung von 12 neuen B737-300 (Lieferung bis 2000).<br />
Erste Onlineverkäufe via EasyJet.com. Bestellung von 15 weiteren neuen B737-700 (Lieferung Oktober 2000).<br />
Erstes Geschäftsjahr, in dem ein Gewinn (2,3 Mio. Pfund) erzielt wird.<br />
<strong>Aus</strong>bau von Liverpool und Genf zu EasyJet-Basen. Bereits mehr als 1 Mio. Tickets werden online verkauft. Wahl<br />
zur «Best Low Cost Airline» durch die Leser des Business Traveller Magazines.<br />
Bestellung weiterer 17 neuer B737-700. Frühbuchungen (zwei Monate im Voraus) werden nur noch online entgegengenommen.<br />
Mehr als 3 Mio. Tickets werden online verkauft.<br />
Mit neuen Routen nach Barcelona, Belfast, Edinburgh und Nizza avanciert Amsterdam zur vierten EasyJet-Base.<br />
Onlineverkauf steigt auf 10 Mio. Tickets. <strong>Aus</strong>bau der Flüge ab Paris/Charles de Gaulle und London/Gatwick.<br />
Bestellung von 120 Airbus A319 (Lieferung bis 2007). Übernahme von Go, der bisherigen Billigtochter von BA und<br />
damit Vergrößerung der Flotte von 36 auf 60 Flugzeuge. EasyJet avanciert zur (umsatzmäßigen) Nr. 1 im europäischen<br />
Billigsegment. Die Verkaufskanäle von Go und EasyJet werden kurz danach zusammengelegt (ab März<br />
2003 laufen alle Flüge unter dem EasyJet-Brand). Im November tritt Stelios als Chairman planmäßig zurück.<br />
Über 105 Routen mit 38 europäischen Zielflughäfen mit den Zentren in Luton, Liverpool, Amsterdam und Genf.<br />
� Abbildung 5 Entwicklung von EasyJet (vgl. u.a. www.easyJet.com)<br />
© Versus Verlag 2010
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 125<br />
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© Versus Verlag 2010<br />
Lufthansa Passage-Gruppe (Abschluss 31.12.)<br />
Umsatz (in Mio. €)<br />
Operatives Ergebnis (in Mio. €)<br />
EBIT 1 Gesamtkonzern (in Mio. €)<br />
ø Anzahl Mitarbeiter (Passage-Gruppe)<br />
Passagiere<br />
Sitzladefaktor<br />
British Airways (Abschluss 31.3.)<br />
Umsatz (in Mio. €)<br />
Operatives Ergebnis (in Mio. €)<br />
EBIT (in Mio. €)<br />
Anzahl Mitarbeiter (per 31.12.)<br />
Passagiere<br />
Sitzladefaktor<br />
Ryanair (Abschluss 31.3.)<br />
Umsatz (in Mio. €)<br />
Operatives Ergebnis (in Mio. €)<br />
EBIT (in Mio. €)<br />
ø Anzahl Mitarbeiter<br />
Passagiere<br />
Sitzladefaktor<br />
EasyJet (Abschluss 31.9.)<br />
Umsatz (in Mio. €)<br />
Operatives Ergebnis (in Mio. €)<br />
EBIT (in Mio. €)<br />
ø Anzahl Mitarbeiter<br />
Passagiere<br />
Sitzladefaktor<br />
1 Gewinn vor Zinsen und Steuern<br />
� Abbildung 6 Finanzielle Daten und Kennzahlen<br />
2002<br />
10 461<br />
478<br />
1 089<br />
34 021<br />
43,9 Mio.<br />
73,9%<br />
2003<br />
11 145<br />
486<br />
428<br />
57 014<br />
38,0 Mio.<br />
71,9%<br />
2003<br />
843<br />
163<br />
263<br />
1 746<br />
15,7 Mio.<br />
84,9%<br />
2002<br />
884<br />
111<br />
128<br />
2 045<br />
11,4 Mio.<br />
84,8%<br />
2001<br />
10 633<br />
32<br />
177<br />
33 983<br />
45,7 Mio.<br />
71,5%<br />
2002<br />
13 618<br />
–144<br />
–180<br />
61 460<br />
40,0 Mio.<br />
70,4%<br />
2002<br />
624<br />
114<br />
163<br />
1 519<br />
11,1 Mio.<br />
81,0%<br />
2001<br />
581<br />
62<br />
68<br />
1 599<br />
7,1 Mio.<br />
83,0%
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 126<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Airline Ranking % Flights on time<br />
Ryanair 1 91<br />
SAS 2 88<br />
Lufthansa 3 84<br />
British Airways 4 79<br />
Air France 5 78<br />
Easyjet 6 76<br />
Alitalia 7 65<br />
Airline Ranking Baggage Lost Per<br />
1000 Passengers<br />
Ryanair 1 0,74<br />
SAS 2 11,16<br />
Lufthansa 3 13,64<br />
<strong>Aus</strong>trian 4 15,18<br />
British Airways 5 16,16<br />
Alitalia 6 18,60<br />
Air France 7 20,56<br />
EasyJet Not Published<br />
� Abbildung 7 Customer Service Statistics for June 2003 (Quelle: www.ryanair.com [13. Juli 2003])
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 127<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Fallstudie 8: CRH Baumaterial Gruppe<br />
13%<br />
18%<br />
9% 2% 1%<br />
57%<br />
� Niederlassungen pro Produktbereich (Stand 2007)<br />
Umsatz (in Mrd. Euro)<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Akquisitionen (in Mrd. Euro)<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0<br />
1999 2001 2003 2005 2007<br />
1999 2001 2003 2005 2007<br />
Material<br />
Distribution<br />
Beton<br />
Bauteile<br />
Ziegel<br />
Zement
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 128<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Gewinn vor Steuern (in Mrd. Euro)<br />
2<br />
1,8<br />
1,6<br />
1,4<br />
1,2<br />
1,0<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0<br />
1999 2001 2003 2005 2007<br />
Group Functions<br />
Finance, Development, Human Resources, Environment, Health & Safety<br />
Europe<br />
Europe Europe<br />
Materials Products<br />
Europa<br />
Amerika (Nord und Süd)<br />
Chief Executive<br />
Americas<br />
Distribution<br />
Americas<br />
Americas Americas Europe<br />
Materials Products Distribution<br />
Material Produkte Distribution Total<br />
14 583<br />
23 521<br />
19 298<br />
20 538<br />
10 381<br />
3 712<br />
44 262<br />
47 771<br />
Total 38 104 39 836 14 093 92 033
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 129<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
6-Jahres-Übersicht (in Mio. DKK)<br />
Ergebnisrechnung<br />
Nettoumsatz<br />
Ergebnis vor Zinsen und Steuern<br />
Ergebnis vor Steuern<br />
Jahresergebnis<br />
Bilanz<br />
Summe der Vermögenswerte<br />
Eigenkapital<br />
Kapitalflüsse<br />
<strong>Aus</strong> betrieblicher Tätigkeit<br />
Investitionen bei Sachanlagen<br />
Kapitalflüsse des Jahres<br />
Finanzielle Eckwerte in %<br />
Umsatzrentabilität<br />
Verzinsung EK<br />
Anteil EK<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Fallstudie 9: LEGO im Jahr 2003<br />
Mitarbeitende<br />
8400<br />
8200<br />
8000<br />
7800<br />
7600<br />
7400<br />
7200<br />
7000<br />
6800<br />
6600<br />
7880<br />
8297 8278<br />
7641<br />
2000 2001 2002 2003 2004<br />
7294<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
11 426<br />
(172)<br />
(282)<br />
(194)<br />
11 250<br />
5 841<br />
113<br />
(1 398)<br />
(854)<br />
(2,2)<br />
(3,4)<br />
51,9<br />
10 670<br />
708<br />
516<br />
273<br />
12 933<br />
6 856<br />
419<br />
(942)<br />
84<br />
7,2<br />
4,3<br />
53,0<br />
9 467<br />
(989)<br />
(1 190)<br />
(916)<br />
12 280<br />
6 283<br />
(142)<br />
(1 156)<br />
(1 375)<br />
(10,4)<br />
(13,9)<br />
51,2<br />
9 608<br />
700<br />
532<br />
433<br />
13 683<br />
6 803<br />
874<br />
(1 453)<br />
771<br />
6,6<br />
6,6<br />
49,7<br />
7 680<br />
830<br />
626<br />
428<br />
12 144<br />
6 952<br />
1 989<br />
(1 253)<br />
(289)<br />
7,3<br />
6,2<br />
57,2<br />
8 433<br />
(1 484)<br />
(1 432)<br />
(1 072)<br />
9 646<br />
5 249<br />
884<br />
(673)<br />
(16)<br />
(17,6)<br />
(17,6)<br />
54,4
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 130<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Fallstudie 10: Impress Spiegel AG<br />
Primär Region: Gäu,<br />
Olten, Oensingen<br />
Unterer Kantonsteil:<br />
Solothurn, angrenzender<br />
Aargau<br />
Anzahl<br />
Kleindruckereien<br />
Anzahl<br />
mittelgroße<br />
Druckereien<br />
Anzahl<br />
Gestalter,<br />
Grafiker<br />
Anzahl<br />
Werbeagenturen<br />
Anzahl<br />
Copyshops<br />
11 4 16 16 4<br />
9 2 13 14 2<br />
Qualität Innovation Imagepflege Preispolitik<br />
Gut 7 3 4 3<br />
Mittel 3 4 5 4<br />
Mangelhaft 5 8 6 8<br />
Impress Qualität Innovation Imagepflege Preispolitik<br />
Gut x x<br />
Mittel x x<br />
Mangelhaft<br />
Finanzielle Kennzahlen<br />
Jahr 2005 2004 2003 2002 2001<br />
Total Nettoerlös (in TFr.)<br />
Total Warenaufwand/Fremdleistung<br />
Bruttoerfolg 1<br />
Total Personalkosten<br />
Bruttoerfolg 2<br />
Total allg. Betriebsaufwand<br />
EBITDA<br />
Leasing<br />
EBIT 1<br />
Abschreibungen<br />
EBIT 2<br />
Neutrales<br />
1 347<br />
278<br />
1 068<br />
565<br />
504<br />
267<br />
237<br />
140<br />
97<br />
41<br />
56<br />
–1<br />
1 372<br />
334<br />
1 038<br />
538<br />
500<br />
297<br />
203<br />
135<br />
68<br />
54<br />
1 309<br />
314<br />
995<br />
599<br />
397<br />
310<br />
87<br />
125<br />
–38<br />
55<br />
1 353<br />
339<br />
1 014<br />
600<br />
413<br />
284<br />
129<br />
157<br />
–28<br />
68<br />
1 434<br />
396<br />
1 038<br />
552<br />
Betriebserfolg 54 12 –93 –97 52<br />
14<br />
–2<br />
–93<br />
–1<br />
–96<br />
–1<br />
486<br />
288<br />
198<br />
75<br />
123<br />
71<br />
52<br />
0
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010 131<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Einkauf Garn<br />
+ Zubehör<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Strickerei<br />
Fallstudie 11: Comazo Ltd. Russland<br />
Comazo GmbH & Co KG Deutschland<br />
Strickerei<br />
8%<br />
<strong>Aus</strong>rüstung Zuschneiderei<br />
<strong>Aus</strong>rüstung<br />
22%<br />
Zuschneiderei<br />
12%<br />
� Abbildung 1 Wertschöpfungsstufen bei Comazo<br />
Wertschöpfung<br />
Comazo Kunde A<br />
Kroatien …<br />
Private<br />
Label<br />
Näherei A<br />
Polen<br />
Näherei B<br />
Ungarn<br />
Weitere<br />
Nähereien<br />
Ungarn,<br />
Rumänien,<br />
Polen<br />
Nähen + Verpacken<br />
46%<br />
Comazo GmbH & Co KG, Deutschland: Qualitätssicherung und Versand<br />
Kunde B<br />
Private<br />
Label<br />
Kunde C<br />
Private<br />
Label<br />
Kunde XYZ<br />
Private<br />
Label<br />
Einzelhandel<br />
unter<br />
Marke<br />
Comazo<br />
Vertrieb + Versand<br />
12%
<strong>Aus</strong>: <strong>Lombriser</strong>/<strong>Abplanalp</strong>: <strong>Strategisches</strong> <strong>Management</strong>, <strong>5.</strong> <strong>Auflage</strong> 2010<br />
132<br />
..........................................................................................................................................................................................<br />
Lohn einer Näherin<br />
Sozialnebenkosten<br />
Energiekosten Frischwasser pro m3<br />
Abwasser pro m3<br />
Strom pro kWh<br />
Gas pro m3<br />
© Versus Verlag 2010<br />
Ungarn Polen Russland China<br />
300 €<br />
200 €<br />
75 €<br />
40 €<br />
44% 50% 42% 20%<br />
0,75 €<br />
0,75 €<br />
0,06 €<br />
0,09 €<br />
0,40 €<br />
0,50 €<br />
0,05 €<br />
0,07 €<br />
0,11 €<br />
0,14 €<br />
0,03 €<br />
0,03 €<br />
Gewinnsteuer 28% 35% 25% ?<br />
0,15 €<br />
0,00 €<br />
0,03 €<br />
0,07 €<br />
Rechtssicherheit ja ja nein (teilweise) nein<br />
Zollsätze für Import von Lizenzware 0–12% 5–20% 5–20% 10–40%<br />
Bürokratische Hindernisse gering gering hoch sehr hoch<br />
Entfernung/Transportkosten gering gering hoch sehr hoch<br />
Inlandsmarkt Bevölkerung in Mio.<br />
Kaufkraft<br />
(Index: Deutschland = 100)<br />
Akzeptanz europäischer Produkte (Größen, Modebewusstsein,<br />
Farben) auf dem Binnenmarkt<br />
14<br />
72<br />
42<br />
65<br />
140<br />
40<br />
1010<br />
25<br />
ja ja ja nein<br />
(Größen!)<br />
Kulturelle Barrieren gering gering durchschnittlich sehr hoch<br />
Risiko gering gering hoch<br />
(Politik, Recht)<br />
� Abbildung 2 Standortvergleich<br />
hoch<br />
(Politik, Recht,<br />
Kultur)