die neuen bücher
die neuen bücher
die neuen bücher
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
© picure-Alliance/ZB<br />
Von den Ursprüngen<br />
des Erzählens<br />
Sibylle Lewitscharoff, Jahrgang 1954, stu<strong>die</strong>rte Religionswissenschaften in Berlin. Während des Studiums Auslandsaufenthalte<br />
in Buenos Aires und Paris. Beginn der schriftstellerischen Tätigkeit mit Arbeiten für den Rundfunk,<br />
1998 der Durchbruch als Autorin mit dem Gewinn des Ingeborg-Bachmann-Preises. Zahlreiche Auszeichnungen folgen,<br />
u.a. Kranichsteiner Literaturpreis, Marie-Luise-Kaschnitz-Preis, Preis der Leipziger Buchmesse 2009 für den Roman<br />
„Apostoloff“, Berliner Literaturpreis 2010.<br />
In ihrer Rede zur Eröffnung des Zweiten Europäischen Schriftsteller-Kongresses<br />
in Saarbrücken geht Sibylle Lewitscharoff dem Ursprung<br />
des Erzählens auf den Grund.<br />
Diese Fähigkeit, <strong>die</strong> den Menschen vom Tier abhebt, bringt sie in<br />
Verbindung mit dem Menschenopfer, das sie am Beginn der<br />
menschlichen Kultur sieht. Das Erzählen versteht sie als Mittel der<br />
Beruhigung gegen den Schrecken der Tötung. Sinn und Gemeinschaft<br />
werden gestiftet, nicht zuletzt um der Schuld zu begegnen.<br />
Das Thema der Schuld sieht sie als elementar an in allem literarischen<br />
Erzählen, ob in den biblischen Texten (Abraham und Isaak,<br />
Hiob), bei Kafka, Goethe oder Proust. Dieses sublime Erkunden<br />
der Schuld geht nach ihrer Einschätzung aber in der heutigen<br />
Prosa zunehmend verloren.<br />
Lewitscharoffs These vom „mörderischen Kern“ des Erzählens und<br />
ihre Feststellung, das moderne Freiheitsdenken vermöge immer<br />
weniger in der Schuldfähigkeit des Menschen sein Eigentliches zu<br />
erkennen, bietet dabei Stoff und Anregung für Diskussionen.<br />
In der Reihe „Profile“ bisher erschienen:<br />
Adolf Muschg<br />
„Etwas, das noch keiner gesehen hat. Über das literarische Schreiben<br />
als eine Poetik des ungesuchten Findens“<br />
Nikolaus Schneider<br />
„Was erwartet <strong>die</strong> Kirche von der Gesellschaft? Was erwartet <strong>die</strong><br />
Gesellschaft von der Kirche?“<br />
GOLLENSTEIN g<br />
SIBYLLE LEWITSCHAROFF<br />
Der mörderische Kern<br />
des Erzählens<br />
Sibylle Lewitscharoff<br />
Der mörderische Kern des Erzählens<br />
Mit einem Vorwort von Yvonne Rech<br />
und einem Nachwort von Gisela Wand<br />
in der Reihe „Profile“ der Union Stiftung<br />
ca. 80 Seiten, gebunden<br />
Format 11,5 x 19 cm · Buchgestaltung Timo Pfeifer<br />
ca. 9,– Euro · ISBN 978-3-938823-66-8<br />
Auslieferung April<br />
3