k - Verlags-Marketing Stuttgart Gmbh
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Verlag Dieter A. Kuberski · Postfach 10 27 44 · 70023 <strong>Stuttgart</strong><br />
Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, PVSt – E 11001 F<br />
Ausgabe Nr. 4<br />
Dezember 2009<br />
4. Quartal<br />
18. Jahrgang<br />
� Bitumenbahnen<br />
Dachabdichtung manchmal (k)eine Kunst<br />
� Extensive Dachbegrünung<br />
Sedumbegrünungen erobern die Welt<br />
E 11001 F<br />
ISSN 0943-5271<br />
� Studentenwettbewerb Cities Alive<br />
Junge Ideen für „alte“ Gebäudebegrünung<br />
� Gründächer richtig planen<br />
Die Dränschicht spielt die Schlüsselrolle
Dachbahnen<br />
Lichtsysteme<br />
Säureschutz<br />
Erfolgreicher Rollout eines Gründachs:<br />
Der Softwareanbieter baut auf Rhepanol ® hg.<br />
Biotop auf dem Casino-Dach.<br />
In Walldorf entwickelt der weltweit führende<br />
Anbieter von Geschäftslösungen sein breit<br />
gefächertes Software- und Service-Spektrum.<br />
Damit die Ideen schön sprießen, steht den<br />
SAP-Mitarbeitern ein Casino zur Verfügung.<br />
Innen können sie sich stärken und oben dank<br />
Rhepanol hg vom Grünen inspirieren lassen.<br />
Ein Gründach, das Maßstäbe setzt.<br />
Rhepanol hg ist eine nach FLL zertifizierte<br />
wurzel- und rhizomfeste Gründachbahn. Für<br />
Höchstleistungen in der Abdichtung sorgen<br />
der kautschukartige Kunststoff Polyisobutylen<br />
und ein verstärkendes Glasvlies. Die Bahn ist<br />
ideal für extensive oder intensive Begrünung.<br />
Sind Sie offen für ein Qualitäts-Update?<br />
FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG • Eisenbahnstraße 6-8 • 68199 Mannheim • www.fdt.de<br />
SAP und das SAP-Logo sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen der SAP AG in Deutschland und anderen Ländern.
Dach+Grün 4/2009<br />
Editorial 3<br />
Hilf dir selbst, es hilft dir keiner!<br />
Deutschland hat gewählt. Reichlich<br />
Schwarz, ein wenig Gelb. Und vielleicht<br />
doch auch ein bisschen Grün? Denn die<br />
neue Bundesregierung von CDU/CSU<br />
und FDP wird nicht umhinkommen,<br />
auch im Jahr 2010 weitere Konjunkturprogramme<br />
aufzulegen, wie dies mit den<br />
Konjunkturpaketen I und II sowie auch<br />
der Abwrackprämie für Altautos zum<br />
Teil überaus erfolgreich gelungen ist.<br />
Und wenn beispielsweise ein Konjunkturpaket<br />
III initiiert würde, das Städten<br />
und Kommunen erlaubt, ihre zum Teil<br />
abgewirtschafteten öffentlichen Gebäude<br />
weiter zu sanieren, dann schlägt ja<br />
vielleicht auch die Stunde für die Dachbegrünung.<br />
Marode Turn- und Sporthallen,<br />
Senioren- und Wohnheime, Krankenhäuser<br />
und weitere kommunale Gebäude<br />
mit flachen Dächern könnten mit<br />
einem Gründach wieder aufgepäppelt<br />
werden, vielleicht sogar mit einer Photovoltaikanlage<br />
der örtlichen Stadtwerke<br />
obendrein. Zumal Dachbegrünungen<br />
bekanntlich auch als Wärmedämmung<br />
dienen und damit durchaus auch der<br />
energetischen Sanierung eines Gebäudes<br />
zuzurechnen wären.<br />
Ein Wunschtraum? Nein. Denn ein aktuelles<br />
Beispiel kommt aus Osnabrück,<br />
wie der Deutsche Dachgärtner Verband<br />
(DDV) auf den Seiten 45 und 46 in dieser<br />
Ausgabe von Dach + Grün berichtet.<br />
Dort hat man jetzt sogar eine Gründachsatzung<br />
aufgestellt, bei der bei Dachflächen<br />
von mindestens 200 Quadratmetern<br />
eine Dachbegrünung zwingend vorgeschrieben<br />
ist. Zwar gibt es – wie für<br />
die deutsche Gesetzgebung typisch – einige<br />
nicht wirklich nachvollziehbare<br />
Ausnahmen, zum Beispiel gilt die Regelung<br />
nicht für Wohngebäude, doch hat<br />
Osnabrück ganz bestimmt einen richtigen<br />
Weg eingeschlagen. „Trotz allem<br />
hat die Stadt mit diesem vielversprechenden<br />
Ansatz die Weichen gestellt,<br />
um die bereits vorhandenen Gründachflächen<br />
von mehr als 100.000 Quadratmetern<br />
in den nächsten Jahren deutlich<br />
zu erhöhen“, kommen denn auch vom<br />
DDV nur lobende Worte für die drittgrößte<br />
Stadt in Niedersachsen. Worte,<br />
denen ich mich nur anschließen kann.<br />
Allerdings wird die Regulierung der<br />
Dachbegrünung wohl auch in Zukunft<br />
den Kommunen vorbehalten bleiben.<br />
Aus Berlin war und ist in Sachen begrünte<br />
Dachlandschaften bislang wenig<br />
bis nichts zu hören. Auf der Internet-Seite<br />
des Umweltbundesamts jedenfalls<br />
findet sich kein einziger Hinweis darauf,<br />
dass das Thema in der Bundeshauptstadt<br />
und insbesondere bei Umweltminister<br />
Dr. Norbert Röttgen angekommen wäre.<br />
Und schon gar nicht ist zu erwarten, dass<br />
aus Röttgens Haus ein bundesweites Gesetz<br />
zur Abstimmung im Bundestag vorgelegt<br />
wird. Gerne lasse ich mich natürlich<br />
eines Besseren belehren.<br />
Deshalb gilt nach wie vor das, was ich<br />
auch in der vergangenen Ausgabe von<br />
Dach + Grün geschrieben habe: „Deshalb<br />
kann die Gründach-Branche und<br />
vor allem ihre Verbände nur eines tun,<br />
nämlich das, was sie schon seit vielen,<br />
vielen Jahren tut: weiter unermüdlich<br />
Überzeugungsarbeit bei den Entscheidern<br />
zu leisten, bei Architekten, Bauherren<br />
und Finanziers. Sie mit guten Argumenten<br />
für ein Gründach zu sensibilisieren.“<br />
Dass dies die Verbände und die<br />
Gründach-Unternehmen auch tatsächlich<br />
tun, etwa mit Kongressen, Symposien<br />
und Tagungen, darüber kann man<br />
sich ab der Seite 37 und auch in unserem<br />
„grünen“ Terminkalender auf der Seite<br />
50 ein genaues Bild machen.<br />
Mit freundlichen Grüßen aus <strong>Stuttgart</strong><br />
Florian Peter<br />
Redakteur<br />
Anregungen, Kritik, Lob?<br />
Mailen Sie uns bitte unter<br />
redaktion@pressecompany.de
4<br />
26<br />
Inhalt Dach+Grün 4/2009<br />
13<br />
33
Dach+Grün 4/2009<br />
Dachbegrünung<br />
Dachabdichtung manchmal (k)eine Kunst 6<br />
Solarenergie, neuester Streich: Dachpacht 9<br />
Sedumbegrünungen erobern die Welt 10<br />
Fassadenbegrünung<br />
Junge Ideen für „alte“ Gebäudebegrünung 13<br />
Aus der Praxis<br />
Wellness-Paradies unter grünem Dach 16<br />
Befestigung von Oberlichtern neu geregelt 19<br />
Dachbegrünung + Solar = Synergie pur 20<br />
Die Dränschicht spielt die Schlüsselrolle 22<br />
Senioren gelten als grüne Generation 27<br />
Keine nassen Füße fürs Gründach 28<br />
Nachhaltigkeit braucht dichte Dächer 30<br />
Gelungene Verbindung: Stahl und Grün 31<br />
Parks auf Gebäuden und Tiefgaragen 32<br />
Recht 34<br />
Messen und Termine 36<br />
Verbände berichten 37<br />
In Kürze 47<br />
Grüne Termine 50<br />
IMPRESSUM<br />
Dach+Grün<br />
erscheint 4-mal pro Jahr im Verlag DieterA.Kuberski GmbH<br />
Postfach 102 744, 70023 <strong>Stuttgart</strong><br />
Telefon (0711) 2 38 86-0, Telefax (071 1) 2 38 86 25<br />
Herausgeber: Dieter A.Kuberski<br />
Redaktion: Dieter A.Kuberski, Jörg Bleyhl, Florian Peter<br />
Redaktionsbeirat: Achim Holtschneider, FDT Flachdachtech -<br />
nologie GmbH & Co. KG, Mannheim; Dr. Gunter Mann, Optigrün<br />
international AG, Krauchenwies-Göggingen; Jürgen Quindeau,<br />
Diplom-Ingenieur für Grünplanung und Dachdecker, Heiligenhaus;<br />
Professor Stephan Roth-Kleyer, Fachhochschule Wiesbaden, Lehrgebiet<br />
Vegetationstechnik; Stefan Ruttensperger, Paul Bauder<br />
GmbH & Co. KG, <strong>Stuttgart</strong>; Joachim Stroh, Zinco GmbH,<br />
Unterensingen<br />
Anzeigen: Karin Navaei<br />
Layout: R. & U. Wassmann GbR, ruprecht.wassmann@t-online.de<br />
Druck und Weiterverarbeitung:<br />
Bechtle Druck & Service, Zeppelinstr. 116, 73730 Esslingen<br />
Abogebühren: € 24,– pro Jahr<br />
(einschließlich Versandkosten, zuzüglich MwSt.)<br />
Bestellanschrift: siehe Verlag
6<br />
Bitumenbahnen<br />
Dachbegrünung<br />
Dachabdichtung manchmal (k)eine Kunst<br />
Gründächer verbessern die Lebensqualität<br />
in der Stadt und tragen zur<br />
Flächenentsiegelung bei. Der Baustoff<br />
Bitumen hat daran einen entscheidenden<br />
Anteil.<br />
Begrünte Dächer haben in den vergangenen<br />
Jahren zunehmend an Bedeutung<br />
gewonnen. In Form von Dachgärten bieten<br />
sie nicht nur eine naturnahe Erholungsfläche<br />
mitten in der Stadt, sondern<br />
tragen auch in erheblichem Maße dazu<br />
bei, die zunehmende Flächenversiegelung<br />
in Ballungsräumen auszugleichen.<br />
Kein Wunder, dass bereits über 13 Millionen<br />
Quadratmeter Dachfläche<br />
in Deutschland bepflanzt sind –<br />
Tendenz steigend. Grundlage für<br />
die Begrünung und Nutzung des<br />
Dachs ist eine zuverlässige Abdichtung.<br />
Bestens dafür geeignet<br />
sind Bitumenbahnen. Sie schützen<br />
die darunterliegende Konstruktion<br />
vor dem Eindringen<br />
von Feuchtigkeit und verhindern,<br />
dass Wurzeln das Bauwerk<br />
beschädigen.<br />
Das Problem ist bekannt: In<br />
vielen Städten und Kommunen<br />
hat die konstante Erschließung<br />
neuer Bauflächen zu einer zunehmendenFlächenversiegelung<br />
geführt. Die Folgen für Umwelt<br />
und Bewohner sind groß.<br />
Niederschlagswasser kann nicht mehr<br />
ausreichend in den Untergrund versickern,<br />
um die Grundwasserreserven aufzufüllen.<br />
Stattdessen wird das Wasser in<br />
die Kanalisation abgeleitet, die bei<br />
Starkregen schnell überlastet ist. Viele<br />
Kommunen haben darauf reagiert und<br />
neue städtebauliche Konzepte entwickelt,<br />
die zu einer Flächenentsiegelung<br />
beitragen sollen. Dazu zählt auch das<br />
Berücksichtigen von Dachbegrünungen<br />
in städtischen Bebauungsplänen. Gründächer<br />
nehmen einen Großteil der Niederschläge<br />
auf, die sich sonst auf den<br />
versiegelten Flächen sammeln und in die<br />
Kanalisation fließen würden. Eine Intensivbegrünung<br />
mit Stauden, Sträuchern<br />
und Rasen beispielsweise speichert<br />
bis zu 90 Prozent der jährlichen<br />
Regenmenge. Gleichzeitig wird die Lebensqualität<br />
merklich erhöht, denn die<br />
Vegetation auf dem Dach filtert Feinstaub<br />
und andere Schadstoffe aus der<br />
Luft.<br />
Mittlerweile gewähren viele Städte<br />
und Gemeinden für die Errichtung einer<br />
Dachbegrünung finanzielle Zuschüsse.<br />
Die Stadt München beispielsweise, die<br />
mit 72 Prozent über einen relativ hohen<br />
Anteil an Siedlungsfläche verfügt, fördert<br />
eine extensive Begrünung von zuvor<br />
ungenutzten Dächern mit 15 Euro<br />
pro Quadratmeter. Maximal werden bis<br />
zu 50 Prozent der Kosten erstattet.<br />
Die Bepflanzung aus Rasen und Sträuchern umschließt<br />
die drei markanten Lichtkegel auf dem Dach der Kunstund<br />
Ausstellungshalle in Bonn. Sie symbolisieren die<br />
Kunstarten Architektur, Malerei und Skulptur.<br />
Gleichzeitig profitieren Münchner, die<br />
ihr Dach begrünen, von einer getrennten<br />
Abrechnung von Schmutz- und Regenwassergebühren.<br />
Bis 2020 will die Stadt<br />
auf diese Weise 15 Prozent der befestigten<br />
privaten und öffentlichen Flächen<br />
entsiegeln. Das entspricht einer Fläche<br />
von 35 Hektar pro Jahr.<br />
Zusammenarbeit<br />
aller am Bau Beteiligten<br />
Damit die Ausgleichsfunktion begrünter<br />
Dächer über viele Jahre erhalten<br />
bleibt, müssen in öffentlichen Ausschreibungen<br />
und Förderprogrammen<br />
eine Reihe von baurechtlichen Grundlagen<br />
beachtet werden. So muss vor der<br />
Bepflanzung die Statik des Dachs über-<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
prüft werden, da eine einfache Extensivbegrünung<br />
mit Kräutern, Gräsern und<br />
Moosen bereits ein zusätzliches Gewicht<br />
von 60 bis 150 Kilogramm je Quadratmeter<br />
verursacht. Von Anfang an<br />
müssen daher alle am Bau beteiligten<br />
Fachleute auf der Planungs- und Ausführungsseite<br />
in die bautechnische, konstruktive<br />
und vegetationstechnische Planung<br />
miteinbezogen werden.<br />
Voraussetzung für jede Dachbegrünung<br />
ist ein fachgerecht abgedichtetes<br />
Dach, das die darunterliegende Konstruktion<br />
vor Feuchtigkeit und deren<br />
Folgeeinflüssen durch Frost schützt.<br />
Bestens dafür geeignet: Dach- und<br />
Dichtungsbahnen aus Polymerbitumen.<br />
Alterungsbeständig, wasserdicht,<br />
reißfest sowie hitze- und<br />
kälteresistent halten sie selbst extremen<br />
Wetterverhältnissen oder<br />
hohen Temperaturschwankungen<br />
zwischen minus 35 und plus 150<br />
Grad Celsius stand. Auch mögliche<br />
Bewegungen und Setzungen<br />
des Bauwerks können sie aufgrund<br />
ihres ausgezeichneten Dehnungsvermögens<br />
problemlos ausgleichen,<br />
ohne dass sie ihre abdichtenden<br />
Eigenschaften verlieren. Ein<br />
weiterer Pluspunkt: In speziellen<br />
wurzelfesten Varianten verhindern<br />
Polymerbitumenbahnen, dass die<br />
Wurzeln der Vegetation das Dach<br />
beschädigen können. Geeignete<br />
Produkte sind mit dem Prüfzeugnis<br />
„wurzelfest“ der Forschungsgesellschaft<br />
Landschaftsentwicklung Landschaftsbau<br />
(FLL) gekennzeichnet.<br />
Die baurechtlichen Grundlagen für eine<br />
fachgerechte Ausführung der Abdichtung<br />
bilden für extensive Dachbegrünungen<br />
die DIN 18531 (Abdichtung<br />
nicht genutzter Dächer) sowie für intensive<br />
Dachbegrünungen die DIN 18195<br />
(Bauwerksabdichtung). Maßgeblich für<br />
Art und Bemessung der Abdichtung sind<br />
demnach der gewählte Dachaufbau, die<br />
Beanspruchung und die Nutzung des<br />
Bauwerks. Grundsätzlich können Bitumenbahnen<br />
auf allen Untergründen verlegt<br />
werden – vorausgesetzt, die Unterkonstruktionen<br />
aus Beton, Stahl oder<br />
�
Wenn Gründach –<br />
dann Bauder<br />
Mit jedem Gründach lässt sich ein Stück verloren gegangene<br />
Natur zurückgewinnen. Gründächer werten Gebäude entscheidend<br />
auf und bieten eine Reihe ökologischer Vorteile wie Luftkühlung<br />
und Sauerstoffproduktion, Regulierung der Luftfeuchtigkeit,<br />
Staubbindung und Regenwasserspeicherung.<br />
Außerdem verlängert eine Dachbegrünung die Lebensdauer der<br />
Dachabdichtung deutlich.<br />
Bauder – für ein optimales Ergebnis im grünen Bereich.<br />
Weitere Informationen unter www.bauder.de<br />
Steildach-Systeme Flachdach-Systeme Gründach-Systeme
8 Dachbegrünung<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
Holz werden entsprechend vorbereitet.<br />
Größere Unebenheiten, Spannungs- und<br />
Setzrisse müssen ausgebessert sowie<br />
Farbreste, Holzschutzmittel und andere<br />
Verschmutzungen entfernt werden, damit<br />
sie die abdichtende Funktion der Bitumenbahnen<br />
nicht beeinflussen.<br />
Idealerweise erfolgt der Einbau bei<br />
Umgebungstemperaturen von über 5<br />
Grad Celsius sowie bei trockenem und<br />
windstillem Wetter. Dabei werden die<br />
Bitumenbahnen entweder mechanisch<br />
befestigt oder teil- beziehungsweise<br />
vollflächig aufgeschweißt. Gerade im<br />
Schweißverfahren zeigen sich die Vorteile<br />
von Bitumenbahnen. Da der Bauund<br />
Werkstoff thermoviskos ist, entsteht<br />
durch Erhitzung mit dem Schweißbrenner<br />
ein zähflüssiger, klebriger Film, mit<br />
dem sich die Bahnen schnell und einfach<br />
auf den Untergrund kleben lassen. Da-<br />
Begrünte Dachflächen binden Staub und Abgase und tragen so<br />
zur Verbesserung des Mikroklimas bei.<br />
durch wird eine optimale Verbindung<br />
mit dem Untergrund erreicht, sodass<br />
keine Nässe eindringen kann.<br />
Verlegt werden die Bitumenbahnen in<br />
der Regel in zwei, im Versatz angeordneten<br />
Lagen, die in gleicher Richtung zu<br />
verlegen und vollflächig miteinander zu<br />
verschweißen sind. Um die Funktionstüchtigkeit<br />
der Abdichtung möglichst<br />
lange zu erhalten, sollte die Überdeckung<br />
an Längs- und Quernähten mindestens<br />
80 Millimeter betragen. Darüber<br />
hinaus sollten alle An- und Abschlüsse,<br />
Durchdringungen und Fugen mit einer<br />
wurzelfesten Abdichtung versehen werden.<br />
Verfügt das Dach über eine zuverlässige<br />
Abdichtung, steht einer Begrünung –<br />
ganz gleich, ob extensiv mit Moosen<br />
und Gräsern oder intensiv mit Stauden,<br />
Sträuchern oder auch Bäumen – nichts<br />
mehr im Weg. Schließlich enthält Bitumen<br />
als natürliches Erdölprodukt keine<br />
für Mensch und Umwelt gefährlichen<br />
Stoffe und kann selbst in Wasserschutzgebieten<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Hinweise, wie eine Dachbegrünung<br />
aufgebaut werden sollte, finden sich in<br />
den FLL-Richtlinien für die Planung,<br />
Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen.<br />
Demnach befindet sich auf der<br />
Bitumenabdichtung eine Trenn- und<br />
Gleitschicht. Anschließend wird eine<br />
Schutzschicht eingebaut. Sie kann je<br />
nach Belastung aus einem Schutzvlies,<br />
-estrich oder aus Gussasphalt bestehen<br />
und soll die Dachabdichtung vor Beschädigungen<br />
schützen. Die Schutzschicht<br />
bildet die Unterlage für die Vegetationstragschicht<br />
– die Wachstumsbasis<br />
für Pflanzen, Sträucher und Rasen.<br />
Ihre Zusammensetzung hängt von der<br />
Wahl der Bepflanzung ab. In jedem Fall<br />
sollte sie jedoch eine Wasserspeicherund<br />
Dränfunktion erfüllen.<br />
Alternativ lässt sich unter der Vegetationstragschicht<br />
eine separate Wasserspeicher-<br />
und Dränschicht einbauen. Sie<br />
dient dazu, Überschusswasser abzuführen<br />
oder Niederschlagswasser zur Pflanzenversorgung<br />
zu speichern. Wird ein<br />
separater Aufbau gewählt, ist eine zusätzliche<br />
Filterschicht, beispielsweise<br />
aus Kunststoffvlies, nötig. Sie verhindert,<br />
dass Feinteile in die Dränschicht<br />
gelangen und diese verschmutzen.<br />
Wichtig beim Gründach ist, dass die Anund<br />
Abschlüsse vegetationsfrei ausgebildet<br />
werden, beispielsweise durch den<br />
Einbau eines 0,5 Meter breiten Kiesstreifens.<br />
Er sorgt dafür, dass sich Niederschlagswasser<br />
nicht anstaut, sondern<br />
abfließen kann.<br />
Gründach dient auch<br />
als Ausstellungsfläche<br />
Wie gut sich Bitumenbahnen als Abdichtung<br />
unter einem begrünten Dach<br />
bewährt haben, zeigt die Kunst- und<br />
Ausstellungshalle der Bundesrepublik<br />
Deutschland in Bonn. Anfang der 90er-<br />
Jahre wurde auf dem rund 8000 Quadratmeter<br />
großen Flachdach eine Gartenlandschaft<br />
mit Rasen und Sträuchern<br />
errichtet. Das Besondere: Das Museum<br />
nutzt das Gründach als Ausstellungsfläche<br />
für Skulpturen, die den Besuchern<br />
eine außergewöhnliche Perspektive bieten<br />
soll.<br />
Im Mittelpunkt der Ausstellungsfläche<br />
stehen drei markante Lichtkegel auf<br />
dem Dach. Die 20, 25 und 26 Meter hohen<br />
Türme symbolisieren den Dreiklang<br />
der bildenden Künste Architektur, Male-<br />
Um die An- und Abschlüsse eines Gründachs vegetationsfrei zu<br />
halten, sollte ein Kiesstreifen eingebaut werden.<br />
rei und Skulptur. Umrahmt wird der<br />
Dachgarten von schrägen Oberlichtern,<br />
hinter denen die laute und hektische<br />
Welt der Stadt verschwindet. Die Abdichtung<br />
des Flachdachs besteht aus einer<br />
Kombination aus Bitumenbahnen<br />
und Wurzelschutzbahnen aus dem<br />
kunststoffmodifizierten Bitumenwerkstoff<br />
Ethylen-Copolymerisat-Bitumen<br />
(ECB). Sie besitzen ein gutes Dehnungsvermögen<br />
sowie eine hohe Flexibilität<br />
bei tiefen Temperaturen. Ihre ausgezeichnete<br />
Wärme- und Alterungsbeständigkeit<br />
sorgen für eine lange Nutzungsdauer.<br />
Kein Wunder also, dass die<br />
Bitumenabdichtung das Dach der<br />
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik<br />
auch Jahre nach dem Bau<br />
noch zuverlässig vor äußeren Einflüssen<br />
schützt und der Dachbegrünung eine stabile<br />
Unterlage bietet.<br />
red<br />
www.arbit.de<br />
FOTOS: INFORMATIONSBÜRO BITUMEN
Dach+Grün 4/2009<br />
Photovoltaikanlagen von Ecostream<br />
Dachbegrünung<br />
Solarenergie, neuester Streich: Dachpacht<br />
Photovoltaik heißt der Schlüssel zu<br />
grünem Strom – und neuerdings<br />
auch zu sicherer Rendite. Hauseigentümer,<br />
Immobilienverwalter und<br />
Wohnungsgesellschaften können die<br />
Dachflächen ihrer Objekte mit einer<br />
Mit einer Photovoltaikanlage auf dem<br />
Dach der Immobilie wird eine 20-jährige<br />
Rendite garantiert. Grundlage ist das<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG),<br />
das den Betreibern 20 Jahre lang eine<br />
Einspeisevergütung zusichert und die<br />
deutschen Stromnetzbetreiber dazu verpflichtet,<br />
Strom aus erneuerbaren Energien<br />
in ihr Netz einzuspeisen und zu vergüten.<br />
In Dachflächen von privat oder<br />
gewerblich genutzten Gebäuden steckt<br />
demnach hohes Potenzial, das Ecostream<br />
mit einem ganzheitlichen Konzept<br />
nutzbar machen kann.<br />
Eigeninvestition mit<br />
Finanzierungsvielfalt<br />
Für Eigentümer und Verwalter von<br />
Wohn- oder Bürokomplexen lohnt sich<br />
eine Investition ins Dach gleich mehrfach.<br />
Dass Photovoltaik eine sichere<br />
Geldanlage ist, haben auch Banken und<br />
Finanzdienstleister erkannt – die Bandbreite<br />
an Finanzierungsmöglichkeiten<br />
wächst. Gängige Methoden sind mittlerweile<br />
zinsvergünstigte Darlehen über<br />
das Umweltprogramm der KfW-Bankengruppe<br />
sowie Leasing-Modelle.<br />
Photovoltaikanlage ausstatten und<br />
von dem umfangreichen Nutzen profitieren.<br />
Neben ökologischen und<br />
ökonomischen Vorteilen werden die<br />
Mieterbindung gestärkt und die Immobilie<br />
in ihrem Wert gesteigert.<br />
Neu: das Dach an einen Investor verpachten, der die Photovoltaikanlage auf dem Immobiliendach finanziert. Dazu braucht es dann<br />
aber mindestens 1500 Quadratmeter große Schrägdächer oder Flachdächer ab einer Größe von 3500 Quadratmetern.<br />
Wer ganz ohne Kapitaleinsatz eine zusätzliche<br />
Einnahmequelle erschließen<br />
möchte, hat die Möglichkeit der Dachpacht.<br />
Dann wird das Dach an einen Investor<br />
verpachtet, der die Photovoltaikanlage<br />
auf dem Immobiliendach finanziert.<br />
Der Verpächter profitiert davon<br />
mindestens 20 Jahre lang ohne eigenes<br />
Zutun. Er trägt zum Umweltschutz<br />
sowie zum Ausbau der Solarenergie in<br />
Deutschland bei, nutzt Imagevorteile<br />
und wird gleichzeitig dafür bezahlt, dass<br />
er sein Dach zur Verfügung stellt. Noch<br />
ein positiver Nebeneffekt: Mit der Installation<br />
der Anlage gewinnen die Immobilien<br />
an Wert. Zusätzlich wird das<br />
Dach vor der Witterung geschützt. Wie<br />
hoch das Entgelt für die Dachverpachtung<br />
ist, hängt von der Anlagengröße<br />
und der Dachqualität ab. Als Systemanbieter<br />
vermittelt Ecostream die Kontakte<br />
zwischen Verpächter und Investor. Ein<br />
Dachnutzungsvertrag regelt die rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen. Im nächsten<br />
Schritt beginnt die Planung der Photovoltaikanlage<br />
durch die Ingenieure von<br />
Ecostream.<br />
Dachanalyse, Planung und<br />
schließlich die Montage<br />
9<br />
Das Kölner Unternehmen Ecostream<br />
bietet seine Anlagen nicht<br />
nur Selbstfinanzierern an, sondern<br />
bringt als unabhängiger Systemanbieter<br />
auch Investoren und Dachverpächter<br />
zusammen.<br />
Der Planungsphase geht eine erste<br />
Analyse der Dachdaten voran. Vor Ort<br />
prüft Ecostream die Eignung der Dachfläche<br />
für die Installation einer Photovoltaikanlage.<br />
So kommen nur mindestens<br />
1500 Quadratmeter große Schrägdächer<br />
sowie Flachdächer ab einer Größe<br />
von 3500 Quadratmetern mit möglichst<br />
wenigen Aufbauten infrage. Darüber<br />
hinaus sollte der Dachbelag<br />
asbestfrei sein und die Dachkonstruktion<br />
zusätzliche Belastungen von bis zu<br />
25 Kilogramm pro Quadratmeter schadlos<br />
tragen können.<br />
Ganz gleich, ob Dachpacht oder Eigenfinanzierung:<br />
Ecostream übernimmt<br />
alle notwendigen Schritte – von der<br />
Montage über die Inbetriebnahme bis<br />
hin zur Wartung der Photovoltaikanlage.<br />
Tipp: Auf www.pvexperten.de können<br />
Wohnungsgesellschaften schon online<br />
prüfen, ob sich ihre Immobilien für eine<br />
Photovol taik anlage eignen.<br />
red<br />
www.ecostream.de<br />
ECOSTREAM
10<br />
Extensive Dachbegrünung mit Sedum und anderen Sukkulenten – Teil 1<br />
Sedumbegrünungen erobern die Welt<br />
Im Baubereich haben extensive<br />
Dachbegrünungen inzwischen einen<br />
bedeutsamen Stellenwert erreicht.<br />
Die optische Wirkung auf das Umfeld<br />
und die stadtökologischen Vorteile<br />
solcher Begrünungen machen<br />
sie immer mehr zu einer Normalität<br />
im Baugeschehen. Jährlich werden<br />
in Deutschland über 10 Millionen<br />
Quadratmeter Dachflächen extensiv<br />
begrünt. Der weitaus größte Teil<br />
hiervon wird als Sedumbegrünung<br />
ausgeführt. Sedumbegrünungen haben<br />
sich als so erfolgreich erwiesen,<br />
dass sie inzwischen die Welt umrundeten.<br />
Als vor über 20 Jahren ein gleichnamiger<br />
Artikel über Sedumbegrünungen<br />
vom Autor dieses Beitrags veröffentlicht<br />
wurde, ging es darum, die in Fachkreisen<br />
verbreiteten Widerstände für diese<br />
völlig neuartige Vegetationskonzeption<br />
abzubauen. Diese fußten<br />
darauf, dass solche Vegetationsformen<br />
von Fremdvegetation<br />
überwuchert<br />
würden und zu ihrem Erhalt<br />
beträchtliche Pflegeaufwendungenerforderlich<br />
wären. Außerdem war<br />
die Verwendung von Sedumsprossen<br />
eine in Fachkreisen<br />
weitgehend unbekannte<br />
Form der Vegetationsansiedlung,<br />
die auf<br />
großes Misstrauen stieß.<br />
Zwischenzeitlich wurde<br />
der Wissensstand erheblich<br />
erweitert, dass mit<br />
zielgerichtetem Handeln<br />
das angestrebte Ergebnis<br />
sehr viel besser vorausschaubar<br />
wird.<br />
Auf alten Dächern mit<br />
dünnen Substratschichten<br />
kommen Sedumpflanzen<br />
regelmäßig vor und werden<br />
auf stark belüfteten<br />
Substraten gelegentlich<br />
von der Dachwurz (Sempervivum<br />
tectorum) und<br />
im Bergland vom Trau-<br />
Dachbegrünung Dach+Grün 4/2009<br />
Bahnnebengebäude in Lausanne: Hier hat sich über einer Kiesschicht durch<br />
Sedimentation eine Substratschicht angesammelt und sich mit Sedum begrünt.<br />
Sedumbegrünung im Engadin, wie sie noch vor 20 Jahren häufiger anzutreffen waren. Sie haben<br />
einen gegliederten Aufbau mit Dränschicht und Erdsubstratschicht und sind der Ursprung für die<br />
Sedumbegrünungen.<br />
FOTOS: GROSSE-WILDE
ensteinbrech (Saxifraga<br />
paniculata) begleitet. Zumeist<br />
befinden sich diese<br />
alten Begrünungen auf<br />
den früher verwendeten<br />
Teerdichtungsbahnen.<br />
Diese sind wegen ihrer<br />
geringen Wärmestandfestigkeit<br />
auf eine Pufferschicht<br />
angewiesen. Damit<br />
diese Pufferschicht<br />
nicht durch Winderosion<br />
abgetragen wird, wurde<br />
ein gegliederter Vegetationsaufbau<br />
aufgetragen,<br />
der anschließend begrünt<br />
wurde. Diese Bauweisen<br />
bestehen zumeist aus einer<br />
wenige Zentimeter dicken<br />
Grobsandschicht als<br />
Schutzlage über der Abdichtung.<br />
Darüber befindet<br />
sich ein Horizont aus<br />
Feinkies, der in einen<br />
stark humosen Boden -<br />
horizont übergeht. Die<br />
Gesamtschichtstärke liegt<br />
bei 6 bis 8 Zentimetern.<br />
Blick zurück: Historische<br />
Sedumbegrünungen<br />
Solche Sedumbegrünungen werden<br />
von Moosen und Flechten begleitet und<br />
haben sich als außerordentlich stabile<br />
Pflanzengemeinschaften erwiesen, die<br />
sich über Jahrzehnte kaum verändern.<br />
Damit verhalten sie sich wie natürliche<br />
Ökosysteme, die eine hohe Stabilität erreichen.<br />
Mit Zunahme von Feinerdeanteilen<br />
und größeren Schichtdicken erhöhen<br />
sich die Ressourcen im Vegetationsaufbau,<br />
und die sukkulenten Pflanzen<br />
(Sedum und Sempervivum) werden<br />
durch weitere Pflanzen wie Zwiebelgewächse<br />
sowie dürreverträgliche Kräuter<br />
und Gräser ergänzt beziehungsweise ersetzt.<br />
Begrünt haben sich aber auch alte<br />
Kiesdächer, wenn sich durch Ablagerungen<br />
von feinen Bodenteilen eine Substratschicht<br />
über dem Kies gebildet hat.<br />
Die Vegetationsentwicklung beginnt<br />
hier zunächst mit den einjährigen Pflanzen,<br />
die vor der sommerlichen Trockenheit<br />
ihren Lebenszyklus beendet haben.<br />
Mit fortschreitender Entwicklung siedeln<br />
häufig Moose, in deren Schrumpfrisse<br />
Sedumarten, aber auch die rosettenbildende<br />
Sukkulenten (Sempervivum)<br />
einwandern. Diese alten Dächer<br />
Dachbegrünung<br />
Dach+Grün 4/2009 11<br />
Kiesdach über einer Schwimmhalle im Oberengadin. Nach zirka zehn Jahren Entwicklung wird der<br />
Pflanzenbestand zunehmend dichter. Hier verhindert ein dichter Bestand an einjähriger Sedum<br />
annum, die hier im Frühsommer schon abgestorben ist, dass die Dachflächen verkrauten.<br />
hatten zumeist eine Dachneigung von<br />
zirka 5 Grad und waren deshalb weniger<br />
auf eine leistungsstarke Dränung angewiesen,<br />
als es bei den heutigen Flachdachbauweisen<br />
mit geringerem Gefälle<br />
der Fall ist. Die Haltbarkeit dieser Dächer<br />
erreichte oft über 100 Jahre. Die Vegetation<br />
konnte sich währenddessen ungestört<br />
von Pflegeeingriffen entwickeln.<br />
Unter diesem Aspekt sind begrünte Dächer<br />
als die wirtschaftlichsten Flachdachbauweisen<br />
anzusehen.<br />
Nach den frühen Untersuchungen von<br />
Bornkamm siedeln auf Dächern mit<br />
niedrigen Substratschichtstärken vorwiegend<br />
deshalb sukkulente Pflanzen,<br />
weil für anspruchsvollere Pflanzen keine<br />
ausreichenden<br />
Lebensgrundlagen<br />
bestehen. Ausschlaggebend<br />
sind<br />
hierfür der häufige<br />
Wassermangel,<br />
die Nährstoffarmut<br />
und eine geringeDurchwurzelungstiefe.<br />
Nach<br />
pflanzensoziologischer<br />
Tradition<br />
hat er diese Pflanzengemeinschaft<br />
als Sedumgesellschaft(Sedo-Sem-<br />
pervivetum tectorum) bezeichnet. Hieraus<br />
abgeleitet wurde der heute allgemein<br />
übliche Begriff „Sedumbegrünung“.<br />
Besonders häufig waren und sind<br />
diese Dächer im Engadin anzutreffen,<br />
weil dort im 19. Jahrhundert ganze Dörfer<br />
durch Brände zerstört wurden und<br />
die traditionelle Bauweise mit geneigten<br />
Dächern durch Flachdachbau weisen ersetzt<br />
wurden. Sie sind Vorbilder für die<br />
heutigen Sedumbegrünungen.<br />
Eine extensive Begrünung auf einem<br />
Dach ist eine vergleichsweise kleine Insel,<br />
die Landtieren (Konsumenten) normalerweise<br />
nicht zugänglich ist und ihnen<br />
nicht als Nahrungsquelle dient und<br />
von ihnen ohne Beeinflussung bleibt.<br />
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12 Dachbegrünung<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
Lediglich flugfähige Insekten und Vögel<br />
gelangen auf solche Dächer. Deshalb ähneln<br />
diese Dachbegrünungen eher einem<br />
Waldökosystem als einem vom gärtnerischen<br />
Gesichtspunkt angenommenen<br />
Landökosystem. Dementsprechend verbleibt<br />
die organische Masse im System<br />
und führt zu einer verstärkten Humusbildung.<br />
Bei einem ausgeglichenen Wasserhaushalt<br />
siedeln sich Flechten an, die<br />
den Abbau der organischen Substanz<br />
fördern und gemeinsam mit Sedumpflanzen<br />
die Vegetation bilden.<br />
Bei feuchten Substratoberflächen gewinnen<br />
Moose die Oberhand. Diese<br />
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bauen eine starke Rohhumusschicht auf<br />
und behindern dadurch sehr stark die Sedumvegetation.<br />
Lediglich Sedumarten<br />
(Hylotelephium) mit einem starken<br />
Wurzelsystem und Rosettenpflanzen<br />
(Sempervivum/Saxifraga) können in<br />
Moospolstern überleben. Bei sommerlichen<br />
Dürrezeiten schrumpfen Moose.<br />
Diese Schrumpfrisse werden von oberflächig<br />
wurzelnden Sedumarten und<br />
Gräsern und Kräutern besiedelt. Bei den<br />
Pflanzen der hier behandelten Sedumbegrünungen<br />
handelt es sich fast ausschließlich<br />
um Standortspezialisten, die<br />
bei erdgebundenen Vegetationsformen<br />
auf normalen Standorten nicht wettbewerbsfähig<br />
genug sind,<br />
um im Konkurrenzverhalten<br />
mit anderen Pflanzen<br />
bestehen zu können.<br />
Für das Überleben der<br />
Sedumpflanzen besteht<br />
der wesentliche Wettbewerbsfaktor<br />
im zeitweisen<br />
Wassermangel des<br />
Bodens. Diesen Wassermangel<br />
können Sedumpflanzen<br />
wochenlang unbeschadet<br />
überstehen.<br />
Nicht jedoch die übliche<br />
Begleitvegetation (Ruderalflora).<br />
Diese stirbt bei<br />
sommerlicher Trockenheit<br />
schnell ab, sofern ein<br />
Vegetationsaufbau mit<br />
begrenztem Wasserhaushalt<br />
verwendet wurde.<br />
Mit den einsetzenden<br />
Niederschlägen stehen<br />
den Sedumpflanzen zunächst<br />
alle Ressourcen allein<br />
zur Verfügung, sodass<br />
sie sich ungehindert<br />
als die konkurrierenden<br />
Pflanzen weiter entwickeln<br />
können. Durch diese<br />
spezifischen Wettbewerbsbedingungenunterscheiden<br />
sich Sedumbegrünungen<br />
fundamental<br />
von anderen Extensivbegrünungen.<br />
Sedumpflanzen verfügen,<br />
wie andere Sukkulenten<br />
auch, über einen<br />
spezifischen Stoffwechsel<br />
(CAM), bei dem während<br />
der tagsüber erfolgenden<br />
Assimilation lediglich<br />
ein Zwischenpro-<br />
dukt ohne Sauerstoffzufuhr produziert<br />
wird. Diese fehlende Sauerstoffzufuhr<br />
wird nachts bei geöffneten Spaltöffnungen<br />
nachgeholt. Sedumarten können unter<br />
Trockenstress vom normalen Kohlenstoffhaushalt<br />
zum CAM-Haushalt<br />
wechseln. Bei den niedrigen Temperaturen<br />
der nächtlichen Atmung wird der<br />
Wasserverlust sehr stark reduziert. Der<br />
geringe Wasserverbrauch vermindert<br />
den Unterdruck in den Pflanzen und damit<br />
die Fähigkeit, dem Boden restliches<br />
Wasser mittels hoher Saugspannung zu<br />
entziehen. Der Nachteil von CAM-<br />
Pflanzen ist eine deutlich geringere<br />
Wuchskraft, mit der sie auf normalen<br />
Standorten anderen Pflanzen im Wettbewerb<br />
unterlegen sind.<br />
Trockenheit beschränkt sich in unserem<br />
Klimabereich nicht nur auf die Sommermonate,<br />
sondern kann bei Frostwetter zu<br />
einer großen Beanspruchung werden.<br />
Hiervon sind besonders die wintergrünen<br />
polsterförmigen Arten (S. album, S.<br />
reflexum, S. sexangulare etc.) betroffen.<br />
Diese verfügen lediglich über ein Feinwurzelsystem,<br />
das bei häufigem Frost-<br />
Tau-Wechsel absterben kann. Die aufliegenden<br />
Triebe bilden leicht neue Wurzeln<br />
und wachsen weiter, während begleitende<br />
Pflanzen (Gräser, Kräuter)<br />
hierzu nicht in der Lage sind und absterben.<br />
Die leichte Bewurzelung der Triebe<br />
ist die Ursache für die effektive Vegetationsansiedlung<br />
mit Sedumsprossen.<br />
Auf natürlichen Standorten kommen<br />
mehrere verschiedene Sedumarten nur<br />
selten gemeinsam vor. Bei Dachbegrünungen<br />
ist jedoch eine möglichst große<br />
Pflanzenvielfalt wünschenswert, weil<br />
neben einer höheren Attraktivität die Vegetation<br />
stabiler wird. Die Annahme,<br />
dass verschiedene Sedumarten beliebig<br />
untereinander austauschbar sind, hat<br />
sich durch langfristige Beobachtungen<br />
nicht bestätigt. Besonders aus den zahlreichen<br />
Vergleichsversuchen von Professor<br />
Stefan Roth-Kleyer wird deutlich,<br />
dass nicht alle Sedumarten gleichermaßen<br />
auf den verschiedenen Substraten<br />
und Bauweisen gut wachsen. Auch<br />
wenn hierzu gezielte Untersuchungen<br />
fehlen, ist ein Trend offenkundig: Je ausgeglichener<br />
der Vegetationsaufbau und<br />
je ausgewogener der Makroporenbereich<br />
ist, desto mehr Arten/Sorten können<br />
nebeneinander existieren.<br />
Jürgen Große-Wilde
Dach+Grün 4/2009<br />
Studentenwettbewerb Cities Alive<br />
Fassadenbegrünung 13<br />
Junge Ideen für „alte“ Gebäudebegrünung<br />
Auf dem Welt-Gründachkongress<br />
Cities Alive in Toronto hat auch ein<br />
studentischer Ideenwettbewerb<br />
stattgefunden. Dieser wurde von der<br />
dortigen Ryerson-Universität gesponsert<br />
und durchgeführt. Die interdisziplinäre<br />
Jury hatte schließlich<br />
17 Entwürfe zu beurteilen. Der einzige<br />
deutsche Beitrag – vom Master-<br />
Studierenden Florian Betzler aus<br />
Hamburg eingereicht – schaffte es in<br />
die Top 5. Betzler und seinem Betreuerteam<br />
wurde eine „Anerkennung“<br />
ausgesprochen. Die fünf besten<br />
Ideen stellt Dach + Grün vor.<br />
Grüne Dächer stehen als Synonym für<br />
die architekturgebundene Begrünung<br />
und für nachhaltiges Bauen. Auch die<br />
Beteiligung an diesem Wettbewerb zeigte,<br />
dass zurzeit außerhalb Europas eine<br />
große Begeisterung für derartige Konzepte<br />
besteht. Die Gründachtechnik erobert<br />
seit einigen Jahren viele Länder.<br />
Sie fasziniert junge Architekten weltweit<br />
– und so war es nur konsequent, mit<br />
diesem Wettbewerb das visionäre Denken<br />
von Studierenden zu beflügeln. Der<br />
Wettbewerb sollte integrative Lösungen<br />
für städtische Baublöcke entwickeln.<br />
Der Wettbewerb<br />
Zielsetzung. Der Kongress Cities<br />
Alive wurde von der nordamerikanischen<br />
Partnerorganisation der Fachvereinigung<br />
Bauwerksbegrünung, der<br />
Green Roof for Healthy City, im Namen<br />
des World Green Roof Infrastructure<br />
Network (WGRIN) veranstaltet. Dieser<br />
Kongress wird vom 7. bis 9. Oktober<br />
2010 in Mexico City eine Folgeveranstaltung<br />
haben, dann organisiert von<br />
dem nationalen WGRIN-Mitglied Amenamex<br />
(www.amanemex.org). Es ist ein<br />
Ziel dieser Welt-Gründachveranstaltungen,<br />
Studierende frühzeitig an die Gründachthemen<br />
heranzuführen. Die Ryerson-Universität<br />
in Toronto finanzierte<br />
und organisierte die erforderlichen<br />
Schritte. Oberthema des Wettbewerbs<br />
war es, einen „Beitrag gegen den Klimawandel<br />
mittels Gebäudebegrünung“ zu<br />
liefern. Es war ein weltweit offener Ideenwettbewerb<br />
für Studierende und wissenschaftliche<br />
Einrichtungen. Submissionstermin<br />
für die Unterlagen war Ende<br />
September. Das Preisgericht tagte am 8.<br />
Oktober. Die Ergebnisse wurden schon<br />
zu Beginn des Kongresses auf der<br />
Homepage von Cities Alive ins Netz gestellt.<br />
Der würdige Rahmen für die<br />
Preisverleihung war ein historischer<br />
Lokschuppen, in dem sich eine lokale<br />
Platz 1: Übersichtsplan Cliffside Village, Toronto<br />
Brauerei mit einem Event-Bereich angesiedelt<br />
hat. Zur Jury gehörten Brad Bass<br />
(Environment Canada), Steven Peck,<br />
GRP (Green Roofs for Healthy<br />
Cities/WGRIN), Ted Kesik (University<br />
of Toronto), Mark Salerno (Canadian<br />
Mortgage and Housing Corp.) und Jane<br />
Welsh (City of Toronto).<br />
Beurteilungskriterien. Die Entwürfe<br />
sollten sich in einem urbanen Kontext<br />
befinden und vorzugsweise Lösungen<br />
auf der Ebene von Baublöcken anbieten.<br />
Es sollten gedanklich die späteren Nutzer<br />
einbezogen werden, der Lösungsansatz<br />
sollte interdisziplinär angelegt sein.<br />
Und es sollte eine moderne Gebäudehülle<br />
gestaltet werden, die einen Beitrag gegen<br />
die städtische Aufheizung liefert.<br />
Als Anregungen konnten die aktuellen<br />
Veröffentlichungen zur Gebäudebegrünung<br />
herangezogen werden.<br />
Innerhalb dieses kurzen Zeitraums<br />
gingen 17 Arbeiten bei der Jury ein, die<br />
alle Kriterien erfüllten. Es wurden die<br />
drei nachfolgend vorgestellten Preise<br />
vergeben, die mit Preisgeld des Sponsors<br />
ausgestattet waren. Darüber hinaus<br />
gab es zwei lobende Anerkennungen.<br />
Bei der Preisverleihung durch den Vize-<br />
bürgermeisters Torontos, Joe Pantalone,<br />
wurde auf die hohe Qualität aller eingereichten<br />
Arbeiten hingewiesen. Die dazugehörigen<br />
Abbildungen wurden ausdrücklich<br />
von der Ryerson-Universität<br />
zur Verfügung gestellt, um über diesen<br />
Wettbewerb in Dach + Grün zu berichten.<br />
Denn auch in Nordamerika ist die<br />
Gründachtechnik umfassend angekommen.<br />
Neben Dachbegrünungen nutzten<br />
die meisten Preisträger auch Fassadenbegrünung<br />
in sehr unterschiedlichen<br />
Versionen. Auch wenn einige dieser Ideen<br />
das bisher technisch Machbare überschreiten,<br />
deutet sich doch ein kreativer<br />
Umgang mit der Gründachtechnik an,<br />
der sich positiv auf zukünftige Entwürfe<br />
auswirken kann. Ein weiteres Thema,<br />
das in vielen Ländern eine große Beliebtheit<br />
aufweist, ist der Bereich „Food<br />
��
14 Fassadenbegrünung<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
Platz 2: Gründächer und Lebensmittelproduktion auf den Dächern Torontos<br />
from the Roofs“. Das wird in Deutschland<br />
eher als Randthema begriffen.<br />
1. Platz: Cliffside Village,<br />
Scarborough/Kanada<br />
Es handelt sich um eine Stadterweiterung<br />
in Toronto. Über der neuen Tiefgarage<br />
sind Nachbarschaftsbeete angelegt.<br />
Die Dächer sind mit sehr unterschiedlichen<br />
Typen von Gründächern ausgestattet.<br />
Die Fassadenkassetten erinnern an<br />
japanische Innovationen. Der ganze<br />
Neubaukomplex ist für eine multifunktionale<br />
Nutzungen ausgelegt. Für Nordamerikaner<br />
hat der Ansatz der „fußgängerfreundlichen<br />
Stadt“, der hier propa-<br />
Platz 3: Detail aus der Planung zu den Hudson Yards<br />
giert wurde, ebenso etwas Neuartiges<br />
wie Innovatives. Öffentliche Räume mit<br />
Aufenthaltsqualität auf dem Höhenniveau<br />
der Straßen und der Dachgeschosse<br />
sind vorgesehen. Leitbild der Stadtplanung<br />
in Toronto ist, laut Aussage des<br />
Ersten Bürgermeisters, „die mittelgroße<br />
europäische Stadt“. Von der hier entworfenen<br />
konsequenten Durchbegrünung<br />
kann in Mitteleuropa freilich auch noch<br />
gelernt werden. Anscheinend ist der<br />
Nutzungsdruck auf kommunale Nutzgärten<br />
in Toronto derzeit richtig hoch.<br />
Derartige Gärten, sonst auf Baulücken<br />
eingerichtet, sind ein wichtiges Rückgrat<br />
der städtischen Sozialpolitik.<br />
2. Platz: Der Umgang<br />
mit organischen Abfällen<br />
Dieser Entwurf geht deutlich über einen<br />
Entwurf einer Fassaden- und Dachbegrünung<br />
hinaus. Dabei nimmt er einen<br />
städtischen Missstand zum Ausgangspunkt,<br />
die Tonnen von organischen Lebensmittelresten,<br />
die in einigen Bereichen<br />
mit vielen Restaurants anfallen.<br />
Am Beispiel des Stadtteils Chinatown in<br />
Toronto wird eine Kalkulation angestellt,<br />
wie vor allem mit den zahlreichen<br />
illegalen Entsorgungen von Essensresten<br />
in diesem Stadtteil umgegangen<br />
wird. Die Arbeitsgruppe widmet sich<br />
mehreren Missständen – illegale Müllentsorgung,<br />
fliegende Straßenhändler,<br />
schlechte Umweltqualität innerhalb des<br />
Stadtteils, fehlende Freiraumversorgung.<br />
Die Lösung liegt nach diesem Vorschlag<br />
in einem geordneten Müllaufbereitungskonzept,<br />
an dessen Ende Humus<br />
steht, der für die gärtnerische Nutzung<br />
auf neu angelegten Dachgärten geeignet<br />
ist. Diese werden dann kommunal bewirtschaftet<br />
und schaffen auf diese Weise<br />
eine interaktive positive Nachbarschaft.<br />
Es handelt sich um preisgünstige,<br />
aber effektive Lösungen in einem bisher<br />
eher benachteiligten innerstädtischen<br />
Wohngebiet.<br />
3. Platz: Hudson Yards<br />
in New York City/USA<br />
Dies ist eine multifunktionale Neugestaltung<br />
mit zahlreichen ökologischen<br />
Features, etwa der Entwicklung eines<br />
umfassenden Systems zum Regenwassermanagement<br />
innerhalb des Gebiets;<br />
die Fassaden und begrünten Dächer<br />
spielen hierbei eine wichtige Rolle als<br />
Filterelemente. Auf den geplanten Podiumdecks<br />
entstehen Grünräume mit hoher<br />
Aufenthaltsqualität. Die Sichtbeziehungen<br />
zum Hudson River sind dabei eine<br />
weitere Qualität. Der Entwurf ist mit<br />
einer Vielzahl von detailreichen Facetten<br />
angelegt. Das Hudson-River-Projekt<br />
ist ein Beispiel für eine komplexe Zusammenarbeit<br />
in einem Planungsteam.<br />
Das Projektteam entwickelte eine Wiederbelebung<br />
eines kompletten Stadtteils.<br />
Begrünungstechniken an Fassaden<br />
und Dächern erlauben es, auch auf begrenztem<br />
Raum einen hervorragend<br />
durchgrünten und belichteten Eindruck<br />
zu erzeugen und somit die Lebensqualität<br />
innerhalb dieses Stadtteils deutlich zu<br />
steigern.
Dach+Grün 4/2009<br />
Ehrende Anerkennung:<br />
Stadtklimatisierung<br />
Florian Betzler, Master-Student<br />
des Aufbaustudiums Architektur<br />
und Umwelt (Hochschulen<br />
Wismar und Neubrandenburg),<br />
reichte eine Blockrandbebauung<br />
in Hamburg als<br />
Beitrag ein. Auf einem schwierigen<br />
Eckgrundstück innerhalb<br />
des Stadtteils St. Pauli<br />
soll eine Baulücke mit einem<br />
hochwertigen Ökobau geschlossen<br />
werden, der sowohl<br />
für die Blockbebauung eine<br />
Entlastung der Grundstücksentwässerung<br />
bietet als auch<br />
einen Beitrag zur Reduzierung<br />
der städtischen Wärmeinsel leistet. Das<br />
projektierte Gebäude erfüllt nach Energie-Einspar-Verordnung<br />
die „Gold-Kriterien“<br />
– es hat einen Primärenergiebedarf<br />
von 50,8 Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />
im Jahr. Die Besonderheit des<br />
Gebäudes ist die Begrünung der Fassaden<br />
mit Living-Wall-Elementen. Die<br />
Berechnung der Leistungsfähigkeit dieser<br />
Elemente erfolgte auf der Grundlage<br />
der Messungen von Verdunstungsleistungen<br />
auf Versuchsflächen in Berlin<br />
und Neubrandenburg. Ein Teil des ge-<br />
Fassadenbegrünung 15<br />
Ehrende Anerkennung für Florian Betzler (kleines Foto): Außenansicht und Funktionsschema des Gebäudes<br />
Der Autor<br />
Professor Dr. Manfred Köhler<br />
Hochschule Neubrandenburg<br />
Landschaftsarchitektur<br />
17033 Neubrandenburg<br />
www.gruendach-mv.de<br />
Ehrende Anerkennung für den grünen urbanen Stachel;<br />
hier einer der vorgesehenen Baukörper<br />
planten Gründachs ist als Reinigungsbiotop<br />
für Oberflächenwässer ausgelegt.<br />
Der in den Keller integrierte Wassertank<br />
hat eine klimatisch ausgleichende Wirkung<br />
im Sommer wie im Winter.<br />
St. Pauli ist Hamburgs klimatischer<br />
Hotspot. Hier ist in den Sommermonaten<br />
eine Abkühlung erforderlich. Die<br />
Leistung der Fassadenbegrünung wurde<br />
mit einer Verdunstungsleistung von 5<br />
Millimetern an 270 Tagen angenommen.<br />
Die begrünten Flächen sind damit immer<br />
gut wasserversorgt und verdunsten<br />
maximal. Insgesamt sind es zirka 2500<br />
Quadratmeter begrünte Fassadenflächen.<br />
Diese Flächen können somit<br />
6.180.876 Kilowattstunden/Jahr Kühlenergie<br />
generieren. Die sommerliche<br />
Kühllast dieses Gebäudes läge bei<br />
300.000 Kilowattstunden/Jahr. Das bedeutet:<br />
Wären nur 5 Prozent der Gebäude<br />
in Hamburg in dieser Form gebaut,<br />
FOTOS: KÖHLER/RYERSON-UNIVERSITÄT<br />
wäre das eine komplette Kompensation<br />
der sommerlichen<br />
Kühllast, also klimaneutral.<br />
Ein derartiges Gebäude könnte<br />
somit einen ganzen typischen<br />
Baublock der Innenstadt siedlungswasserwirtschaftlichentlasten.<br />
Die abschließende<br />
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />
dieses Gebäudes belegt,<br />
dass bei geringfügig höheren<br />
Anfangsinvestitionen von etwa<br />
1,25 Prozent alle übrigen<br />
Faktoren zirka um zwei Drittel<br />
günstiger ausfallen. Die höhere<br />
Anfangsinvestition macht<br />
sich um ein Vielfaches über die<br />
Jahre bezahlt.<br />
Ehrende Anerkennung:<br />
Der grüne urbane Stachel<br />
Die östliche Wasserfront des städtischen<br />
Stadtgebiets von Toronto zwischen<br />
Jarvis- und Cherry-Straße ist eines<br />
der exponiert liegenden Sanierungsgebiete<br />
Torontos. Neue Nutzer dieses<br />
Quartiers sind Studios von Werbe- und<br />
Kulturschaffenden. Die Gebäude sind<br />
begrünt und als Reinigungsfilter ausgelegt.<br />
Wasser, das an der Fassaden geführt<br />
wird, treibt unter anderem kleine Wasserräder<br />
an und erzeugt so Energie. Die<br />
Begrünung liefert Ästhetik und eine<br />
mehrdimensionale Form der Begrünung.<br />
Durch das Projekt kann über Wasser<br />
in einer neuen Form nachgedacht<br />
werden.<br />
Professor Manfred Köhler<br />
www.greenroofs.org<br />
www.worldgreenroof.org
16 Aus der Praxis<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
„Tschuggen Bergoase“ vereint Architektur und Natur<br />
Wellness-Paradies unter grünem Dach<br />
Die Integration der „Tschuggen Bergoase“ ins Landschaftsbild ist durch das Grasdach sehr gelungen – und durch die Lichtsegel<br />
spannungsvoll in Szene gesetzt.<br />
Das Tschuggen Grand Hotel ist ein<br />
international renommiertes Fünf-<br />
Sterne-Hotel in Arosa im Schweizer<br />
Kanton Graubünden, bekannt als<br />
Sommer- wie auch Wintersporthotel<br />
mit geschichtlichen Wurzeln, die bis<br />
ins Jahr 1883 zurückreichen. Mit<br />
dem Anbau des zirka 5000 Quadratmeter<br />
umfassenden Wellness-Bereichs<br />
„Tschuggen Bergoase“ hat<br />
das Grand Hotel eine ganz besondere<br />
Aufwertung erfahren und aufgrund<br />
dessen vielfache Auszeichnungen<br />
und beste Platzierungen in<br />
nationalen wie internationalen Hotel-Ratings<br />
erhalten.<br />
Die Tschuggen Bergoase bietet Wellness<br />
auf vier Stockwerken mit imposanter<br />
Wasserwelt, Sauna- und Dampf-<br />
badlandschaften, Behandlungsräumen,<br />
Chill-out-Lounge und Feuerstelle, Fitness<br />
und Medical Wellness – all dies unter<br />
dem grünen Dach mit herausragender<br />
Lichtsegel-Architektur, die vom international<br />
bekannten Architekten Mario Botta<br />
entworfen wurde.<br />
Arosa bietet eine außergewöhnliche<br />
Lage. Die Berge begrenzen einen naturbelassenen<br />
Raum, in dem der Mensch<br />
kontinuierlich mit der Natur konfrontiert<br />
wird. Mario Botta formulierte seinen architektonischen<br />
Ansatz für die Bebauung<br />
des vorgesehenen Grundstücks mit<br />
der Tschuggen Bergoase genau: „Wir<br />
haben uns vorgestellt zu bauen, ohne zu<br />
überbauen. Während das große Volumen<br />
der funktionalen Räume im Berg verschwindet,<br />
zeugen auftauchende Elemente<br />
(Blätter, Bäume – Oberlichter mit<br />
einer eigenen Geometrie) von der Gegenwart<br />
des Neuen. Diese geometrischvegetalen<br />
Körper wecken die Neugier<br />
der Besucher und „transportieren“ Licht<br />
– tagsüber in die unterirdischen Räumlichkeiten,<br />
und während der Nacht<br />
leuchten diese Zeichen eines kollektiven<br />
Erholungsraums in das Dorf hinaus.“<br />
Die Zinco AG Dachbegrünungssysteme,<br />
Härkingen/Schweiz, hatte die technische<br />
Lösung parat für diese ganz besondere<br />
„Dachgestalt“.<br />
Die insgesamt etwa 2500 Quadratmeter<br />
Dachfläche, die zu begrünen waren,<br />
sind treppenförmig abgestuft. Horizontale<br />
Flächen wechseln sich mit Schrägdachflächen<br />
ab, die eine Dachneigung<br />
von 36 Grad aufweisen. Bei dieser<br />
Dachschräge war es sinnvoll, die wurzelfeste<br />
Dachabdichtung direkt auf die<br />
Betondecke aufzubringen und erst im
Dach+Grün 4/2009<br />
Zinco-Systemaufbau im Steildachbereich: Rasenaussaat,<br />
Vegetationstragschicht, Holzkonstruktion, Floradrain FD 25-RV,<br />
Trennvlies, Dachaufbau mit wurzelfester Abdichtung und<br />
Wärmedämmung aus extrudiertem Polystyrol<br />
Anschluss die Wärmedämmung<br />
aus extrudiertem Polystyrol<br />
zu verlegen. Damit entstand<br />
ein Umkehrdachaufbau,<br />
bei dem die Dachabdichtung<br />
vor mechanischen Einwirkungen<br />
sicher geschützt<br />
unter der Wärmedämmung<br />
liegt.<br />
Wesentlich für die Begrünung<br />
des Umkehrdachs war,<br />
dass der weitere Systemaufbau<br />
das Ausdiffundieren von<br />
Wasserdampf aus dem<br />
Dämmstoff ermöglicht. So<br />
folgte zunächst ein wasserabweisendes,<br />
aber dampfdurchlässiges<br />
Trennvlies und darauf<br />
das Dränelement Flora -<br />
drain FD 25 von Zinco als<br />
Kernelement im Begrünungsaufbau.<br />
Dieses Dränelement<br />
speichert Niederschlagswasser<br />
in seinen Mulden<br />
und leitet überschüssiges<br />
Wasser durch das unterseitige<br />
Kanalsystem sicher zu den<br />
Dachabläufen ab. Das Wasserrückhaltevermögenvariiert<br />
dabei entsprechend bei<br />
den horizontalen und geneig-<br />
ten Dachflächen. Das Abflussvermögen<br />
ist stets gewährleistet.<br />
Verwendet wurde Floradrain<br />
FD 25 in Form von Rollenware<br />
mit gleichzeitiger<br />
Vlieskaschierung. Dies ermöglichte<br />
dem Verarbeiter<br />
eine effiziente Verlegung in<br />
einem Arbeitsgang. Das Vlies<br />
sichert die Funktionsfähigkeit<br />
der Dränage, da es Feinteile<br />
aus der darüberliegenden<br />
Vegetationstragschicht<br />
fernhält. Mit diesem Zinco-<br />
Systemaufbau sind auch auf<br />
dem Extremstandort Dach<br />
geeignete Wachstumsbedingungen<br />
fürs Grün geschaffen.<br />
Keine Rutschpartie<br />
dank Lagesicherung<br />
Bevor nun die Vegetationstragschicht<br />
aufgebracht werden<br />
konnte, waren in den<br />
Steildachflächen Maßnahmen<br />
zur Lagesicherung derselben<br />
notwendig. Als Erosionsschutz<br />
wurde daher mit<br />
Holzlatten eine Schub-<br />
Aus der Praxis<br />
Beim Umkehrdach liegt die wurzelfeste Dachabdichtung<br />
geschützt unter der Wärmedämmschicht aus extrudiertem<br />
Polystyrol.<br />
17<br />
Erosionsschutz auf den Steildächern: Mit Holzlatten wurde eine<br />
Schubschwellenkonstruktion ähnlich dem „Lawinenverbau“<br />
hergestellt.<br />
Die Dränageschicht mit Floradrain FD 25-RV von Zinco reguliert<br />
den Wasserhaushalt auf dem Dach. Die vlieskaschierte Rollenware<br />
wird in einem Arbeitsgang effektiv aufgebracht. �
18 Aus der Praxis<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
Als Vegetationstragschicht kam der zuvor abgetragene und<br />
zwischengelagerte Humus zum Einsatz.<br />
Treppenförmig abgestuft sind die insgesamt 2500 Quadratmeter<br />
Rasendachfläche. Eine gläserne Brücke schafft die Verbindung<br />
zwischen Wellness-Bereich und Hotel.<br />
BAUTAFEL<br />
„Tschuggen Bergoase“, Wellness-Bereich des<br />
Tschuggen Grand Hotel in CH-7050 Arosa<br />
Bauherr: Tschuggen Hotel Group AG<br />
Architekt: Mario Botta, CH-6904 Lugano TI; Fanzun AG, CH-7000 Chur GR<br />
Baujahr: 2006<br />
Dachfläche: Zirka 2500 Quadratmeter<br />
Dachaufbau: Umkehrdach, wurzelfeste Dachabdichtung und Wärmedämmung<br />
aus extrudiertem Polystyrol<br />
Begrünungsaufbau: Zinco-Floradrain FD 25 RV, Rollenware vlieskaschiert<br />
Bepflanzung: Rasenaussaat<br />
Ausführung: Zingg Gartenbau AG, CH-7013 Domat/Ems GR<br />
schwellenkonstruktion gebaut, die einem „Lawinenverbau“<br />
ähnelt. Unterbrochen wird diese Konstruktion<br />
lediglich durch die acht aufragenden Lichtsegel. Diese<br />
zwischen 9 und 13 Meter hohen dreiecksförmigen<br />
Lichtsegel aus Glas und Stahl befinden sich nämlich alle<br />
bis auf eine Ausnahme im Steildachbereich.<br />
Als Vegetationstragschicht wurde die zuvor abgetragene<br />
und zwischengelagerte Humusschicht wieder<br />
aufgebracht. Die Schichtdicke beträgt zirka 20 bis 30<br />
Zentimeter. Nach Planierung und Verdichtung der Humusschicht<br />
wurde Rasen ausgesät. In der Anwachsphase<br />
wurde die Oberfläche ständig feucht gehalten<br />
und die Bewässerung dann langsam reduziert, um die<br />
Wurzelbildung nach unten zu fördern. Rasen gehört<br />
zur Kategorie der Intensivbegrünung und erfordert<br />
auch nach der Anwachsphase eine regelmäßige Bewässerung<br />
sowie Pflegemaßnahmen wie Schnitt und Düngung.<br />
Bei der Tschuggen Bergoase steht dabei ein natürlicher<br />
Charakter der Rasenfläche im Vordergrund,<br />
um einen optisch fließenden Übergang zur umliegenden<br />
Vegetation zu erhalten.<br />
Zu bewundern ist dieses architektonisch eindrucksvolle<br />
Dach im Übrigen hervorragend aus der Bergbahn<br />
Architektonisch eindrucksvoll und gleichermaßen funktional<br />
sind die Lichtsegel, da sie der Tageslichtbeleuchtung der<br />
darunter liegenden Wellness-Bereiche dienen.<br />
„Tschuggen Express“; dieses hoteleigene<br />
Schienentaxi bringt die Gäste des<br />
Fünf-Sterne-Hauses im Sommer und<br />
Winter binnen weniger Minuten direkt<br />
in das Ski- und Wandergebiet von Arosa.<br />
Unauffällig das Grasdach und spektakulär<br />
die geometrischen Lichtsegel – so ergibt<br />
sich ein spannungsreicher Kontrast<br />
und, wie es Mario Botta formulierte, „eine<br />
faszinierende Antwort von starkem<br />
Ausdruck und großem Respekt gegenüber<br />
dem umliegenden Dorf“.<br />
www.zinco.ch<br />
Sandra Schöll<br />
FOTOS: ZINCO
Dach+Grün 4/2009<br />
Lichtkuppeln und -bänder auf Dächern<br />
Dachoberlichter müssen auf Dachflächen<br />
derart befestigt werden, dass<br />
sie äußeren Regellasten wie Wind<br />
oder Schnee einen ausreichenden<br />
Widerstand entgegensetzen können.<br />
Die neue Richtlinie 03 des FVLR<br />
enthält praktische Hinweise für Anwender,<br />
wie und wo Aufsetzkränze<br />
von Lichtkuppeln und Lichtbändern<br />
auf Flachdachflächen unter<br />
dem wesentlichen Lastfall Wind zu<br />
befestigen sind und welche Befestigungsmittel<br />
dafür nur verwendet<br />
werden sollten.<br />
Die neue Richtlinie gilt für den Einbau<br />
von Dachoberlichtern im Dachmittelbereich<br />
geschlossener Bauwerke mit Gebäudehöhen<br />
bis 25 Meter in den Windlastzonen<br />
1, 2 und 3. Diese Windlastzonen<br />
decken den überwiegenden Teil<br />
Deutschlands ab. Die Richtlinie 03 erklärt<br />
zunächst, wie gemäß DIN 1055-4<br />
(Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 4:<br />
Windlasten) die auf die Dachoberlichter<br />
wirkende Windlast ermittelt wird und<br />
welche Teile des Flachdachs für den<br />
Einbau geeignet beziehungsweise ungeeignet<br />
sind. Die zur Berechnung erforderlichen<br />
Geschwindigkeitsdrücke für<br />
die verschiedenen Windzonen sowie die<br />
geografischen Bereiche der verschiedenen<br />
Windzonen sind im Anhang zur<br />
Richtlinie aufgeführt.<br />
Darauf folgen praktische Tipps zur<br />
Befestigung von Lichtkuppel-Aufsetzkränzen<br />
sowie von Lichtband-Aufsetzkränzen/Zargen.<br />
Es wird detailliert beschrieben<br />
und anhand von Zeichnungen<br />
verdeutlicht, an welchen Stellen Bohrungen<br />
auszuführen und Befestigungen<br />
anzubringen sind. Tabellen im Anhang<br />
listen auf, welche Befestigungsmittel für<br />
Lichtkuppel- und Lichtband-Aufsetzkränze/Zargen<br />
in Abhängigkeit vom<br />
Schraubgrund ohne Nachweis verwendet<br />
werden dürfen und wie groß die aufnehmbaren<br />
Lasten entsprechend der Anzahl<br />
und Größe der Befestigungsmittel<br />
sind.<br />
Der Fachverband Tageslicht und<br />
Rauchschutz (FVLR) wurde 1982 ge-<br />
Aus der Praxis 19<br />
Befestigung von Oberlichtern neu geregelt<br />
gründet. Er repräsentiert die deutschen<br />
Hersteller von Lichtkuppeln, Lichtbändern<br />
sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen<br />
(RWA). Sie verfügen über ein<br />
umfangreiches, langjähriges Know-how<br />
und technisch qualifizierte Mitarbeiter.<br />
Sie beraten Planer und Anwender umfassend<br />
und leisten aktive Hilfestellung<br />
bei der Projektierung, Ausführung und<br />
Wartung von Tageslicht-Dachoberlichtern<br />
sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen.<br />
Lichtkuppeln und Lichtbänder erfüllen<br />
vielfältige Aufgaben in der Architektur.<br />
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen<br />
sind unverzichtbare Bestandteile<br />
Für Lichtkuppeln und -bänder<br />
auf Dächern gelten neue<br />
Richtlinien. Kleines Foto:<br />
Anschlussdetail.<br />
des vorbeugenden baulichen<br />
Brandschutzes. Der FVLR<br />
hat es sich zum Ziel gemacht,<br />
europaweit produktneutrale,<br />
sachliche und fundierte Forschungs-<br />
und Informationsarbeit<br />
zu leisten bei Planern,<br />
Architekten, Entscheidungsträgern<br />
und Anwendern. Aus diesem<br />
Grund ist der FVLR auch aktives Mitglied<br />
in Eurolux, der Vereinigung der<br />
europäischen Hersteller von Lichtkuppeln,<br />
Lichtbändern und RWA. Er wirkt<br />
darüber hinaus in den einschlägigen<br />
Gremien zur internationalen und europäischen<br />
Normungsarbeit mit.<br />
Die Richtlinie 03 wurde von Fachleuten<br />
aus dem Arbeitskreis Technik des<br />
FVLR erarbeitet und steht im Internet<br />
zum Download zur Verfügung.<br />
red<br />
www.fvlr.de<br />
FOTOS: FVLR
20 Aus der Praxis<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
Elektrisierende Rechnung:<br />
Dachbegrünung + Solar = Synergie pur<br />
Der Zinco-Systemaufbau Solar-Vert ermöglicht die Kombination von Solaranlagen mit Dachbegrünung – für wertvolle Synergieeffekte.<br />
Gründächer erfüllen vielerlei Funktionen,<br />
etwa ihre schützende Wirkung<br />
für die Dachabdichtung, ihre<br />
Wärmedämmung, ihr Regenwasserrückhalt<br />
oder ihre ökologische Ausgleichsfunktion.<br />
Nun kommt ein<br />
weiterer Nutzen hinzu: die Nutzung<br />
der Sonnenenergie zur Stromerzeugung<br />
(Photovoltaik) oder Warmwasseraufbereitung<br />
beziehungsweise<br />
zur Heizungsunterstützung (Solarthermie).<br />
Denn Flachdächer gehören<br />
im Bezug auf eine Solaranlage zu<br />
den dankbarsten Standorten, weil<br />
die Solarmodule auf den idealen Neigungswinkel<br />
(in unseren Breiten<br />
sind dies 30 Grad) und auf die ideale<br />
Südausrichtung bestens eingestellt<br />
werden können.<br />
War bisher oftmals in kommunalen<br />
Begrünungs-Festsetzungen die Klausel<br />
enthalten, dass auf eine Begrünung ver-<br />
zichtet werden kann, wenn stattdessen<br />
das Dach zur solaren Energiegewinnung<br />
genutzt wird, so hat sich mittlerweile das<br />
Wissen und Verhalten verändert. Heute<br />
muss kein Bauherr mehr die Entscheidung<br />
treffen – Dachbegrünung oder Solarnutzung.<br />
Ganz im Gegenteil: Aus der<br />
Dachbegrünung und der Solarnutzung<br />
ergeben sich wesentliche Synergieeffekte.<br />
Auflast durch den<br />
Begrünungsaufbau<br />
Ein wesentlicher Synergieeffekt ergibt<br />
sich bereits in der Ausführung, da der<br />
Begrünungsaufbau einen erheblichen<br />
Anteil der Auflast darstellen kann, die<br />
für die Windsogsicherung der Solaranlage<br />
notwendig ist: Der Zinco-Systemaufbau<br />
Solar-Vert beispielsweise besteht<br />
aus der vlieskaschierten Dränage- und<br />
Wasserspeicherbahn Fixodrain XD 20<br />
und der Solarbasis SB 200. Diese 1 mal<br />
2 Meter große Hartkunststoffplatte mit<br />
unterseitigen Konter- und Aussteifungsprofilen<br />
aus Aluminium dient der Montage<br />
des Solargrundrahmens SGR 35/90<br />
und nebenbei ebenfalls als Dränage fürs<br />
Grün. Darauf folgen die Systemerde Sedumteppich<br />
sowie die Pflanzengemeinschaft<br />
Sedumteppich, die durch ihre<br />
Auflast die Solarbasis beschweren. Dieses<br />
Auflastprinzip macht Durchdringungen<br />
der Dachhaut überflüssig, die sonst<br />
zur Verankerung der Solaranlage notwendig<br />
wären. Bautechnisch ist ebenfalls<br />
günstig, dass sich die Last der Solarmodule<br />
auf die Fläche verteilt und damit<br />
keine hohen Punktlasten auftreten,<br />
wie es bei schweren Betonklötzen zur<br />
Verankerung geschehen würde.<br />
Grundsätzlich ist für jedes Dach die<br />
konkret erforderliche Auflast im Rahmen<br />
einer objektspezifischen Windsogberechnung<br />
zu ermitteln. Dabei spielen<br />
Standort des Gebäudes (Windzone), Ge-
Dach+Grün 4/2009<br />
Auf die vollflächig verlegte Dränagebahn Fixodrain XD 20<br />
(Rollenware) folgen die Solarbasisplatten SB 200, die jeweils mit<br />
einem Solargrundrahmen SGR 35/90 zur Aufständerung der<br />
Module bestückt werden.<br />
bäudehöhe, Höhe der aufgeständerten<br />
Solarmodule, Nähe zum Dachrand und<br />
anderes eine entscheidende Rolle.<br />
Höherer Wirkungsgrad<br />
der Photovoltaikmodule<br />
Begrünte Dächer sorgen dafür, dass<br />
Photovoltaikanlagen im Sommer mehr<br />
Leistung bringen. Die Ermittlung der<br />
Modulleistungen erfolgt nach genormten<br />
Prüfbedingungen, den Standard-<br />
Testbedingungen (Standard Test Conditions:<br />
1000 Watt/Quadratmeter, 25<br />
Grad, AM 1,5 = STC). Die STC legt verschiedene<br />
Prüfparameter fest. Einer dieser<br />
Parameter ist die Temperatur von 25<br />
VTS Koop Schiefer GmbH & Co.<br />
Thüringen KG<br />
Ortsteil Unterloquitz, Neustadt 21<br />
D-07330 Probstzella<br />
Telefon 03 67 31/2 52 90<br />
Telefax 03 67 31/2 52 14<br />
Aus der Praxis<br />
Grad Celsius der Module beim Prüfvorgang.<br />
Der Wirkungsgrad der meisten<br />
Photovoltaikmodule sinkt, wenn sich<br />
die Betriebstemperatur über 25 Grad<br />
aufheizt. Als grobe Faustformel gilt: 0,5<br />
Prozent Leistungsverlust pro Kelvin<br />
Aufheizung des Moduls. Da sich eine<br />
nackte Dachfläche an einem heißen<br />
Sommertag bis über 80 Grad aufheizen<br />
kann, eine begrünte Dachfläche aber nur<br />
bis zirka 35 Grad, erzielen Solarmodule,<br />
die mit einer Dachbegrünung kombiniert<br />
werden, eine höhere Leistung.<br />
Diese gewinnbringende Kombination<br />
Solar und Grün ist nicht nur im Bereich<br />
Neubau, sondern ebenso für Dachsanie-<br />
21<br />
Zinco-Systemaufbau Solar-Vert: Solargrundrahmen SGR 35/90,<br />
Pflanzengemeinschaft Sedumteppich, Systemerde Sedumteppich,<br />
Solarbasis SB 200, Fixodrain XD 20, Dachaufbau mit<br />
wurzelfester Dachabdichtung<br />
rungen interessant. Gleichsam rechnet<br />
sich für den Bauherrn auch ein nachträglicher<br />
Einbau einer Solaranlage in eine<br />
vorhandene extensive Dachbegrünung.<br />
Bei bestehenden Dachflächen muss als<br />
Grundvoraussetzung eine entsprechende<br />
Statik vorhanden sein. Als Richtwert<br />
gelten etwa 100 bis 150 Kilogramm je<br />
Quadratmeter, auf die eine Dachfläche<br />
ausgelegt sein muss. Von den zig Millionen<br />
Quadratmetern Dachfläche, die allein<br />
in Deutschland jedes Jahr saniert<br />
werden, wird sich der Großteil davon für<br />
diese kombinierte Nutzung eignen.<br />
www.zinco.de<br />
Sandra Schöll<br />
das ideale Pflanzsubstrat für<br />
Extensiv- und Intensivbegrünung<br />
E-Mail: blaehschiefer@vts-unterloquitz.de<br />
Internet: www.vts-unterloquitz.de<br />
FOTOS: ZINCO
22 Aus der Praxis<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
Gründächer richtig planen<br />
Die Dränschicht spielt die Schlüsselrolle<br />
Wenn man vorhat, Dachflächen zu<br />
begrünen, muss man sich im Klaren<br />
darüber sein, dass diese einen Extremstandort<br />
für Pflanzen darstellen.<br />
Starke Sonneneinstrahlung,<br />
Wind- und Frosteinwirkungen und<br />
in der Regel eingeschränkter Wurzelraum<br />
aufgrund geringer Schichtdicken<br />
erfordern eher Pflanzen, die<br />
robust, genügsam und trockenheitsresistent<br />
sind. Und selbst wenn man<br />
solche Arten auswählt, besteht immer<br />
noch die Gefahr, dass sie auf Dächern<br />
nicht lange überleben. Ein<br />
Faktor kommt nämlich noch hinzu:<br />
Pflanzen mögen keine nassen Füße,<br />
zumindest nicht über einen längeren<br />
Zeitraum. Ganz wesentlich ist es daher,<br />
bei Planung und Bau von Dachbegrünungen<br />
auf eine einwandfrei<br />
funktionierende Dränage zu achten.<br />
Es ist im Prinzip nichts Neues: Jeder<br />
Blumentopf hat an der Unterseite ein<br />
Loch, über das Überschusswasser ablaufen<br />
kann. Und auch in den 20er-Jahren<br />
des letzten Jahrhunderts, als die Qualität<br />
von Eisenbeton und Asphalt sich so weit<br />
entwickelt hatte, dass man Gärten auf<br />
Dächern vermehrt anlegen konnte,<br />
brachte man zum Beispiel auf eine mit<br />
Asphalt begossene Betondecke zunächst<br />
eine Dränage aus Splitt oder Kies auf,<br />
überschüttete diese mit einer Schicht Erde<br />
und pflanzte dort Rasen, Blumen oder<br />
sogar große Bäume. Diese Bauweise<br />
hatte sich im Prinzip bis in 70er-Jahre hinein<br />
kaum verändert.<br />
Bis auf die Decken von Tiefgaragen<br />
sind heutige Dächer jedoch kaum auf<br />
derartige Lasten ausgelegt, und man hat<br />
daher zwischenzeitlich eine ganze Reihe<br />
von leichtgewichtigen Alternativen zu<br />
den früher üblichen schweren Dränageschüttungen<br />
entwickelt. Insbesondere<br />
vollflächig verlegte und mit Filtervliesen<br />
abgedeckte Dränelemente aus profilierten<br />
Kunststoffen oder Schaumstoffen<br />
haben sich bei der Anlage von Dachbegrünungen<br />
heute auf dem Markt<br />
durchgesetzt, da diese über die reine<br />
Dränage hinaus Zusatzfunktionen übernehmen<br />
können, die der Vegetation<br />
Mit dieser<br />
Apparatur<br />
wurde beim<br />
SKZ in<br />
Würzburg<br />
das Wasserableitvermögen<br />
von<br />
Zinco-Dränelementenentsprechend<br />
DIN<br />
EN ISO 12958<br />
gemessen.<br />
Das Dachgefälle<br />
wird<br />
mithilfe von<br />
zwei Wasserbecken<br />
mit<br />
unterschiedlichem<br />
Wasserstand<br />
simuliert.
Dach+Grün 4/2009<br />
Aus der Praxis<br />
Zwei Diagramme aus SKZ-Prüfberichten für die 12 Millimeter hohe Dränagebahn DBV 12<br />
und/oder dem Dach beziehungsweise<br />
dem Gebäude zugute kommen.<br />
Doch Dränelement ist nicht gleich<br />
Dränelement. Allein der Dachbegrünungs-Systemhersteller<br />
Zinco hat rund<br />
15 verschieden Typen im Programm –<br />
und das nicht ohne Grund. Unterschiedliche<br />
Dachsituationen und unterschiedliche<br />
Ansprüche an den späteren Begrünungsaufbau<br />
erfordern oftmals spezielle<br />
Lösungen.<br />
Wichtige Kriterien bei der Auswahl<br />
des richtigen Dränelements sind<br />
� die Menge des abzuführenden Überschusswassers,<br />
die unter anderem<br />
vom örtlichen Niederschlag, vom<br />
Speichervermögen der Substratschicht<br />
und von der zu entwässernden<br />
Fläche abhängt – und eventuell auch<br />
davon, ob zum Beispiel Fassaden angrenzen,<br />
entlang derer mit verstärktem<br />
Anfall von Schlagregen zu rechnen<br />
ist,<br />
Dieses Diagramm zeigt das Wasserableitvermögen verschiedener<br />
Dränageelemente in Abhängigkeit vom hydraulischen Gradienten<br />
i (i = 0,02 entspricht 2 Prozent Dachgefälle).<br />
� die Gefällesituation – ein Dach mit<br />
Pfützenbildung benötigt eine Dränschicht,<br />
die so hoch ist, dass das Filtervlies<br />
nirgendwo mit stehendem<br />
Wasser in Kontakt kommt, es also<br />
quasi wie ein Docht das Wasser heraufsaugen<br />
würde,<br />
� die voraussichtliche Belastung – eine<br />
Begrünung, auf der später Bäume<br />
wachsen sollen oder wo auch Verkehrsflächen<br />
wie etwa Feuerwehrzufahrten<br />
vorgesehen sind, benötigt stabilere<br />
Elemente als dünnschichtige<br />
Begrünungsaufbauten, deren Eigengewicht<br />
zum Teil geringer ist als der<br />
eines Kiesbelags, und<br />
� Zusatzfunktionen, die erfüllt werden<br />
sollen. Diese können zum Beispiel<br />
sein: mechanische Schutzfunktion für<br />
die Abdichtung, Eignung als Wasserreservoir<br />
bei der Anstaubewässerung<br />
von Dachgärten, Schubaufnahme und<br />
-abtragung bei Schrägdachbegrünungen<br />
oder auch Anrechenbarkeit als<br />
Zusatz-Wärmedämmung.<br />
23<br />
Um die Eignung eines Dränelements<br />
für den jeweiligen Einsatzzweck beurteilen<br />
zu können, sollte man sich die entsprechenden<br />
technischen Werte anschauen.<br />
Am wichtigsten ist hierbei das<br />
Wasserableitvermögen in der Ebene,<br />
sprich in Richtung des Dachgefälles, das<br />
nach DIN EN ISO 12958 gemessen wird<br />
und das für verschiedene Gefällesituationen<br />
angegeben werden sollte. Bei dieser<br />
Messung wird die zu prüfende, zirka<br />
40 mal 20 Zentimeter große Probe des<br />
jeweiligen Dränelements bereits mit einer<br />
Normalspannung von 20 kPa beaufschlagt,<br />
was einer Belastung von rund 2<br />
Tonnen je Quadratmeter entspricht. Für<br />
Einsatzgebiete, die eine noch höhere<br />
Druckfestigkeit erfordern, sollte man<br />
sich die Ergebnisse der Prüfungen nach<br />
DIN EN ISO 25619-2 geben lassen. Diese<br />
Prüfungen spiegeln das Kurzzeit-<br />
Druckverhalten der Elemente wider und<br />
geben Auskunft darüber, bei welcher<br />
Last ein Dränelement letztendlich versagt.<br />
Zinco bietet hier einige Produkte,<br />
die selbst im unverfüllten Zustand mit<br />
Ein typischer Dachbegrünungsaufbau mit Dränelement,<br />
Filtervlies und Substratschicht<br />
�
24 Aus der Praxis<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
25 Millimeter hohe Floradrain-FD-25-Elemente werden hier mit<br />
Systemfiltervlies abgedeckt.<br />
Baufahrzeugen befahren werden können,<br />
was insbesondere bei hohen Substratschüttungen<br />
auf Tiefgaragendecken<br />
von Vorteil sein kann.<br />
Was das Wasserableitvermögen in der<br />
Ebene anbelangt, gibt es bei Dränelementen<br />
durchaus große Unterschiede.<br />
So weist zum Beispiel das wie ein „Eierkarton“<br />
geformte, 25 Millimeter hohe<br />
Dränelement Floradrain FD 25 bei 2<br />
Prozent Dachneigung ein Wasserableitvermögen<br />
von 0,85 l/(s·m) auf, während<br />
die 40 Millimeter hohe Ausführung FD<br />
40 bereits mehr als die doppelte Leistung<br />
erbringt, nämlich 2,1 l/(s·m). Das<br />
Wasserableitvermögen der 12 Millimeter<br />
hohen, vlieskaschierten Noppenbahn<br />
DBV 12 liegt hingegen nur in etwa bei<br />
der Hälfte, nämlich bei 0,43 l/(s·m). Ein<br />
kleiner Wert muss hier jetzt nicht unbedingt<br />
schlecht sein, denn bei normgemäßem<br />
Dachgefälle und überschaubaren<br />
Entwässerungslängen (bis zirka 20 Meter)<br />
reichen dünne Dränagebahnen<br />
durchaus aus, um Überschusswasser si-<br />
Eine Extensivbegrünung, bei der verschiede Sedum-Arten in<br />
voller Blüte stehen<br />
cher zu den Gullys beziehungsweise in<br />
eine Dachrinne abzuleiten. Ein Hauptgrund,<br />
warum hierzulande Dachbegrünungen<br />
vielerorts gefördert oder in Bebauungsplänen<br />
festgesetzt werden, liegt<br />
letztendlich darin, dass diese Niederschlagswasser<br />
speichern und dieses<br />
eben nicht unverzüglich der Kanalisation<br />
zuzuführen. Bei großen Entwässerungslängen<br />
(30, 50 Meter und teilweise<br />
mehr) und/oder geringerem Gefälle als 2<br />
Prozent muss jedoch ein entsprechend<br />
leistungsfähiges Dränelement ausgewählt<br />
werden, um Überschusswasser,<br />
ohne dass es zu Rückstau kommt, sicher<br />
abführen zu können. Diese meist etwas<br />
höheren Dränelemente weisen auf der<br />
Oberseite meist Mulden auf, in denen<br />
wiederum Niederschlagswasser pflanzenverfügbar<br />
gespeichert werden kann.<br />
In der Regel wird auf einer Dachfläche<br />
durchgehend ein Typ eines Dränelements<br />
eingesetzt. Manchmal kommt es<br />
aber auch vor, dass nur in Bereichen, wo<br />
viel Wasser zusammenläuft, also etwa<br />
Bei Pfützenbildung sind höhere Dränelemente erforderlich. Hier<br />
der Typ Florset FS 50 mit 50 Millimetern Bauhöhe.<br />
vor Dachkehlen, rings um Dachgullys<br />
oder in den unteren Bereichen extrem<br />
langer Dachflächen Elemente höherer<br />
Leistungsfähigkeit eingesetzt werden<br />
und in den schwächer beaufschlagten<br />
Bereichen dünnere und daher in der Regel<br />
preiswertere Varianten. Derartige<br />
Kombinationen sollten jedoch zuvor berechnet<br />
werden, wobei die Zinco-Ingenieurwerkstatt<br />
behilflich ist.<br />
Insbesondere bei Dächern mit Hochleistungs-Entwässerungssystemen<br />
ist es<br />
wichtig, dass an den Gullys auch entsprechend<br />
hohe Wassermengen ankommen,<br />
um die Vollfüllung der Rohrleitungen<br />
und die dann einsetzende Druckströmung<br />
regelmäßig zu erreichen. Nur so<br />
kommt es zum gewünschten Selbstreinigungseffekt<br />
in den Rohren.<br />
CE-Kennzeichnung<br />
von Dränelementen<br />
Vor gut zwei Jahren brandete die Diskussion<br />
auf, dass Dränelemente aus<br />
Bei Dachgärten wird innerhalb der Dränschicht teilweise auch<br />
Wasser angestaut. Dies setzt eine gefällelose Dachfläche<br />
voraus. Hier zu sehen Floradrain FD 60.
Dach+Grün 4/2009<br />
Aus der Praxis<br />
Ein anspruchsvoll gestalteter Dachgarten auf dem Bürgerhospital in Frankfurt<br />
Kunststoff, wie sie bei Dachbegrünungen<br />
eingesetzt werden, mit einer CE-<br />
Kennzeichnung zu versehen seien, da<br />
diese zu den „geotextilverwandten Produkten“<br />
gehören und daher eine europäisch<br />
harmonisierte Norm gelten würde.<br />
Die meisten Dränelemente weisen inzwischen<br />
das wohlbekannte CE-Zeichen<br />
auf. Ob dies rechtens ist, ist derzeit<br />
Floratherm-Elemente dürfen offiziell als Zusatz-<br />
Wärmedämmung angerechnet werden.<br />
immer noch nicht abschließend geklärt.<br />
Die zuständige EU-Kommission zweifelt<br />
die Zulässigkeit dieser CE-Markierung<br />
jedenfalls an, da viele der für Dränelemente<br />
eingesetzten Materialien in der<br />
Geotextil-Norm gar nicht aufgeführt<br />
sind. Dies macht zum Beispiel eine einheitliche<br />
Beurteilung der Beständigkeit<br />
der Produkte schwierig, und auch die für<br />
25<br />
Geotextilien typischen Prüfmethoden –<br />
wie die Bestimmung der Zugfestigkeit –<br />
sind bei Dränelementen nicht ohne Weiteres<br />
anwendbar beziehungsweise machen<br />
überhaupt keinen Sinn.<br />
Wie auch von anderen Fällen bekannt,<br />
ist das CE-Zeichen auf einem Dränelement<br />
nicht unbedingt ein Indiz dafür,<br />
Diese Dränelemente verzahnen sich aufgrund ihrer Oberflächenstruktur<br />
gut mit der Substratschicht und können für<br />
Schrägdächer bis zirka 25 Grad Neigung eingesetzt werden.<br />
�
26 Aus der Praxis<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
Dieses Schulzentrum in Ebersbach/Fils wurde im Rahmen einer Dachsanierung mit einer wärmedämmenden Dachbegrünung versehen.<br />
dass es für den beabsichtigten<br />
Einsatzzweck auch gut<br />
geeignet ist. Es zeigt nur an,<br />
dass das gekaufte Produkt<br />
dem ursprünglich geprüften<br />
Produkt entspricht. Die eingangs<br />
erwähnten Werte des<br />
Wasserableitvermögens –<br />
und zwar bei dachtypischem<br />
Gefälle und nicht bei Einbau<br />
vor einer senkrechten Wand<br />
– und die Druckfestigkeit<br />
sind maßgebend und für eine<br />
Beurteilung heranzuziehen.<br />
Eine Alternative zu den<br />
eingangs beschriebenen<br />
Dränelementen und -bahnen,<br />
die aus tiefgezogenen Hartfolien<br />
hergestellt werden,<br />
stellen Dränelemente aus Hartschaum<br />
dar. Sofern diese, wie etwa die Zinco-<br />
Produktreihe Floratherm, über eine entsprechende<br />
allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung des Deutschen Instituts für<br />
Bautechnik verfügen, kann die vollflächig<br />
auf dem Dach verlegte Dränschicht<br />
bei wärmeschutztechnischen Berechnungen<br />
gemäß EnEV oder DIN 4108<br />
Dränmatten des Typs Elastodrain aus massivem Kautschuk<br />
eignen sich für den Einsatz unter hohen Lasten und können<br />
direkt befahren werden.<br />
ganz offiziell als Zusatz-Wärmedämmung<br />
angerechnet werden. Voraussetzung<br />
ist lediglich, dass unterhalb der<br />
Dachabdichtung eine Grundwärmedämmung<br />
vorhanden ist, die einen Wärmedurchlasswiderstand<br />
von mindestens 1,5<br />
m²K/W aufweist, was zirka 6 Zentimetern<br />
EPS entspricht. Als zusätzlicher<br />
Wärmedurchlasswiderstand können je<br />
nach Elementtyp zwischen<br />
0,7 m²K/W und 2,15 m²K/W<br />
angesetzt werden, was einer<br />
zusätzlichen Dämmstoffschicht<br />
von zirka 3 bis knapp<br />
9 Zentimetern Dicke entspricht<br />
(WLG 040 angenommen).<br />
Der Einsatz von Dachbegrünungen<br />
mit wärmedämmtechnischanrechenbaren<br />
Dränelementen ist vor allem<br />
auf bestehenden Dächern<br />
mit zu gering dimensionierter,<br />
aber noch funktionsfähiger<br />
Wärmedämmung interessant,<br />
aber auch auf Dächern mit relativ<br />
teuren Grundwärmedämmungen,<br />
wie etwa solchen<br />
aus Schaumglas. Auch<br />
Floratherm-Elemente sind<br />
selbstverständlich hinsichtlich Druckfestigkeit<br />
und Wasserableitvermögen<br />
geprüft und unterliegen darüber hinaus<br />
einer Güteüberwachung durch das<br />
Fraunhofer-Institut für Bauphysik.<br />
Roland Appl<br />
Diplom-Ingenieur (FH) Bauphysik<br />
Technischer Leiter Zinco GmbH<br />
FOTOS: ZINCO
Dach+Grün 4/2009<br />
Altenheime, Residenzen und Wohnparks<br />
Aus der Praxis<br />
Senioren gelten als grüne Generation<br />
Im Alter wohnt man anders:<br />
möglichst barrierefrei,<br />
kurze Wege, überschaubare<br />
Einheiten. Den<br />
schroffen Charme von Altersheimen<br />
aus dem letzten<br />
Jahrtausend hat man<br />
gegen ansprechende Architektur,<br />
individuelle Wohneinheiten<br />
und zentrale Lagen<br />
getauscht. Dem selbstbestimmten<br />
Älterwerden<br />
gibt man nun in Seniorenresidenzen<br />
oder Wohnparks<br />
Raum.<br />
Der demografische Wandel<br />
unserer Gesellschaft ist letztlich<br />
an seinen Neubauten ablesbar.<br />
Großes Interesse zeigen<br />
auch Kommunen an solchen<br />
altersgerechten Wohnkomplexen.<br />
Auch im unterfränkischen<br />
Alzenau entstand<br />
solch ein moderner<br />
„Wohnpark am Hauckwald“,<br />
zentral gelegen und mit einer<br />
angeschlossenen Pflegedienstelle<br />
der örtlichen Caritas.<br />
Somit haben die Bewohner<br />
auch für ihre eigene „gesundheitliche“<br />
Zukunft alle<br />
Möglichkeiten offen. Komfortabel<br />
und den Bedürfnissen<br />
des Alters angemessen<br />
ausgestattet, besticht die Anlage<br />
auch durch ihre anspruchsvolle<br />
Architektur.<br />
Kombinierte Holz- und<br />
Putzfassaden lockern die<br />
dreigeschossigen Baukörper<br />
optisch auf und gliedern sie<br />
zugleich in harmonische Einheiten.<br />
Terrassen, Balkone,<br />
begrünte Flachdächer und<br />
leicht geneigte Pultdächer<br />
sorgen für eine aufgelockerte<br />
Strukturierung der unterschiedlichen<br />
Ebenen.<br />
Bei der Abdichtung aller<br />
wasserführenden Ebenen<br />
setzten die Planer auf die be-<br />
FOTOS: FDT<br />
27<br />
⊳ Auch Dachbegrünungen<br />
sind beim Bau des neuen<br />
Altenheims „Wohnpark am<br />
Hauckwald“ in Alzenau nicht<br />
vergessen worden.<br />
Abdichtungsprodukte<br />
aus Mannheim halfen bei<br />
der Umsetzung.<br />
währte Qualität von FDT<br />
Flachdachtechnologie GmbH<br />
& Co. KG, Mannheim. Sowohl<br />
auf den Terrassen, Balkonen<br />
und begrünten Dächern<br />
als auch auf den Pultdächern<br />
kam die wirtschaftliche<br />
Abdichtung Rhenofol zum<br />
Einsatz. Mit der unterschiedlichen<br />
Nutzung der Flächen<br />
zeigt sich auch die variable<br />
Funktionalität der Abdichtung.<br />
Egal, ob begrünt, bekiest,<br />
mit Plattenbelag oder<br />
frei bewittert, Rhenofol sorgt<br />
überall für eine ideale Abdichtung.<br />
Neben der Nutzung und den<br />
damit verbundenen unterschiedlichen<br />
„Oberflächen“<br />
kam die bewährte Abdichtungsbahn<br />
auf den Pultdächern<br />
auch als Gestaltungsmerkmal<br />
zum Einsatz. Spezielle,<br />
materialhomogen fügbare<br />
Stehfalzprofile vermitteln<br />
eine anspruchsvolle Metalldach-Optik<br />
bei gleichzeitiger<br />
Wirtschaftlichkeit und<br />
Funktionalität einer modernen<br />
Kunststoff-Dachbahn.<br />
Beste Qualität und ästhetische<br />
Optik gerade für das Alter<br />
bietet der Wohnpark am<br />
Hauckwald in Alzenau, verbunden<br />
mit einem durchdachten<br />
Pflegekonzept. Nicht nur<br />
die Idee überzeugt, auch die<br />
Umsetzung: Ein großer Teil<br />
der Wohnungen ist bereits<br />
vergeben.<br />
red<br />
www.fdt.de
28 Aus der Praxis<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
Richtig entwässern<br />
Keine nassen Füße fürs Gründach<br />
Gründächer brauchen Feuchtigkeit,<br />
aber kontrolliert. Nur eine sorgfältig<br />
geplante und ausgeführte Gründachentwässerung<br />
vermeidet, dass<br />
aus einem begrünten Flachdach ein<br />
ungewolltes Feuchtbiotop wird.<br />
Denn eines können die Begrünungen<br />
nicht ab: Über lange Zeit im Wasser<br />
zu stehen, also regelrecht „nasse Füße“<br />
zu haben.<br />
Angesichts zunehmender Flächenversiegelung<br />
avanciert das Gründach zu einer<br />
beliebten Variante der „grünen Lunge“<br />
in der Stadt. Neben ökologischen<br />
Pluspunkten bietet es – abgesehen von<br />
architektonischen Aspekten – eine Reihe<br />
Extensiv begrüntes Umkehrdach,<br />
entwässert durch den Sita-DSS-Guss-<br />
Druckströmungsgully mit Dämmkörpern<br />
und aufgesetztem Sita-Gründachschacht<br />
ökonomischer Vorteile: eine längere Lebensdauer<br />
des Dachs, einen optimierten<br />
Lärmschutz und eine verbesserte Wärmedämmung.<br />
Falsch verstandene Naturromantik<br />
ist beim Gründach allerdings<br />
fehl am Platz. Langfristig Freude<br />
bereitet es nur, wenn sorgfältig geplant<br />
und gezielt entwässert wird.<br />
Geplante Nutzung, bautechnische Gegebenheiten<br />
(zum Beispiel Statik) und<br />
Bauweise bestimmen die Auswahl der<br />
Begrünungsform. Generell wird bekanntlich<br />
zwischen drei Begrünungsarten<br />
unterschieden: Extensivbegrünung<br />
mit naturnahem Bewuchs auf dünnen<br />
Funktionsschichten, einfache Intensivbegrünung<br />
mit bodendeckenden Begrünungen<br />
und aufwendige Intensivbegrünung,<br />
die auch Stauden, Buschwerk und<br />
kleine Bäume zulässt.<br />
Extremregenereignisse<br />
nur alle 100 Jahre?<br />
Die wichtigsten Richtlinien für die<br />
Entwässerung von begrünten Dächern<br />
sind in drei Regelwerken zusammengefasst.<br />
Erstens gilt hier die DIN 1986, Teil<br />
100, die unter anderem die standortbezogene<br />
Entwässerung fordert. Danach<br />
ist jedes Flachdach nicht nur gegen den<br />
Berechnungsregen r (5,5), sondern auch<br />
gegen den Jahrhundertregen r (5,100),<br />
Einfache Intensivbegrünung mit Sita-<br />
Guss-Dachgully, -Guss-Aufstockelement<br />
und -Gründachschacht mit Aufstockelementen<br />
ein fünfminütiges Extremregenereignis,<br />
das statistisch einmal in 100 Jahren am<br />
Gebäudestandort zu erwarten ist, abzusichern.<br />
Zweitens kommen hier – allerdings<br />
nur bei extensiv begrünten Dächern<br />
– die Flachdachrichtlinien, das<br />
Regelwerk des deutschen Dachdeckerhandwerks,<br />
zum Einsatz. Und drittens<br />
ist die Dachbegrünungsrichtlinie, die<br />
Richtlinie für die Planung, Ausführung<br />
und Pflege von Dachbegrünungen, zu<br />
berücksichtigen.<br />
Richtlinienkonformes Arbeiten zahlt<br />
sich aus, denn die Folgeschäden mangelhafter<br />
Planung können ins Unermess-<br />
liche wachsen. Schlecht entwässerte<br />
Gründächer verwandeln sich schnell in<br />
ein Feuchtbiotop. Versumpfung aber bedeutet<br />
das Ende der ursprünglichen Bepflanzung<br />
und den Beginn unkontrollierten<br />
Wachstums ungewünschter<br />
Pflanzen, einer sogenannten „Vegetationsumbildung“.<br />
Das Gründach ist nicht<br />
mehr begehbar, angrenzende Bauteile<br />
können überflutet werden, und der<br />
„Teich“ auf dem Dach kann zu Problemen<br />
mit der Statik oder zu Undichtigkeiten<br />
führen.<br />
Die Faustregel lautet: kein Gründach<br />
ohne standortbezogenes Entwässerungssystem.<br />
Das Maß aller Dinge ist<br />
die Situation vor Ort. Dabei reicht es<br />
Aufwendige Intensivbegrünung ausgestattet<br />
mit dem Sita-Trendy, dem<br />
-Gründachschacht und einem Gründachschacht-Anstauelement<br />
zur Regenrückhaltung<br />
nicht, nur die Dachgullys auf das zu erwartende<br />
Regenereignis zu dimensionieren.<br />
Der gesamte Schichtaufbau, inklusive<br />
der Dränageschicht und ungünstiger<br />
Dachbedingungen (geringes Gefälle,<br />
Gegengefälle, Unebenheiten auf der<br />
Dachschicht, zu weite Abstände der<br />
Dachabläufe), muss in die Planung einfließen.<br />
Unabhängig von dem Begrünungsaufbau<br />
sollte ein Dachgefälle von mindestens<br />
2 Prozent die Regel sein. Flachdächer<br />
mit weniger Gefälle eignen sich nur<br />
in Ausnahmefällen, zum Beispiel wenn<br />
extreme statische Reserven vorhanden
Dach+Grün 4/2009<br />
sind und besondere Maßnahmen zur<br />
Dachentwässerung sowie Dränung ergriffen<br />
werden.<br />
Ein weit verbreiteter Irrtum liegt in der<br />
Annahme, dass es reicht, begrünte Fläche<br />
„unterflur“, also auf der Abdichtungsebene,<br />
zu entwässern. Das Regenwasser<br />
sickert zwar in den Bodenaufbau,<br />
aber langsamer, als viele denken.<br />
Bei starkem Regen bilden sich schnell<br />
Wasseransammlungen auf der Oberfläche.<br />
Daher ist es wichtig, dass auch die<br />
oberste Lage der Begrünung/Vegetationsschicht<br />
ein Gefälle zu den einzelnen<br />
Dachabläufen aufweist.<br />
Dachabläufe müssen<br />
frei zugänglich sein<br />
Dachabläufe können nur bestimmungsgemäß<br />
arbeiten, wenn sie frei zugänglich<br />
sind. Dies steht in gewissem<br />
Konflikt mit dem Wunsch, Gullys möglichst<br />
„unsichtbar“ in die Gründachlandschaft<br />
zu integrieren. Ein Kiesrand ist<br />
das Mindeste, um Ablaufmündungen<br />
von Bewuchs freizuhalten. Die „sauberere“<br />
Lösung ist der Einbau eines speziellen<br />
Gründach-Kontrollschachts, der<br />
die Ableitung des Regenwassers auf allen<br />
Ebenen des Schichtaufbaus sicherstellt.<br />
Sita, Herzebrock-Clarholz, beispielsweise<br />
löst diese Aufgabe mit dem<br />
Gründachschacht. Dieser Kontrollschacht<br />
im Baukastensystem kann<br />
durch Aufstockelemente und stufenlos<br />
höhenverstellbare Gummipuffer-Füße<br />
individuell der Aufbauhöhe<br />
der Begrünung angepasst werden.<br />
Für intensive Begrünungen mit<br />
größeren Aufbauhöhen kommt ein<br />
spezieller Gründachschacht mit<br />
Lochblechrahmen zum Einsatz, der<br />
den Wassertransport standardmäßig<br />
bis zu 600 Millimetern Aufbauhöhe<br />
gewährleistet. Auf Wunsch sind<br />
auch weitere Höhen lieferbar. Die<br />
bis zu 1,5 Tonnen und damit hoch<br />
belastbaren Sita-Gründachschächte<br />
übernehmen gleich zwei Funktionen:<br />
Zum einen leiten sie das Oberflächenwasser<br />
gezielt den Dachgullys<br />
zu, zum anderen halten sie den<br />
Schichtenaufbau zurück und die<br />
Einlauftöpfe von Bewuchs sowie<br />
Verunreinigungen frei. Den Ab-<br />
schluss bildet immer ein 400 mal<br />
400 Millimeter großer Gitterrost aus<br />
feuerverzinktem Stahl, der bei Wartungsarbeiten<br />
einfach abgenommen<br />
werden kann.<br />
Aus der Praxis<br />
Stufenlos an das Niveau des Grünaufbaus<br />
anzupassen – damit gewährleistet<br />
die Sita-Drain-Kastenrinne Sicherheit und<br />
Sauberkeit im Fassadenbereich.<br />
Welche Gullys in den Kontrollschacht<br />
eingebaut werden, das entscheidet sich<br />
nach den örtlichen Anforderungen. In<br />
der Regel kommen hier Gullys für Freispiegelsysteme<br />
zum Einsatz. Nur bei<br />
sehr weitläufigen Dächern, bei denen<br />
mit einem entsprechenden Wasseranfall<br />
zu rechnen ist, empfiehlt sich ein Druckströmungssystem.<br />
Bei Begrünungen mit<br />
Wasseraustausch in der Dränageschicht<br />
sind generell Freispiegelentwässerungssysteme<br />
einzuplanen.<br />
Fassadenwasser ist ein nicht zu unterschätzender<br />
Faktor. Je nach Größe der<br />
Wie ein Wasserwächter funktioniert Sita-Easy-<br />
Plus: Sobald der Wasserspiegel die definierte<br />
Höhe übersteigt, entwässert der Wasserspeier<br />
durch die Attika frei auf das Grundstück und stellt<br />
so die Notentwässerung sicher.<br />
29<br />
Fassade kommen hier schnell erstaunliche<br />
Wassermassen zusammen. Entwässerungsrinnen<br />
vor Türen und Wandanschlüssen<br />
sind hier die sichere Lösung<br />
aber nur, wenn sie auch gezielt entwässert<br />
werden. Ein professioneller Aufbau<br />
sieht geschlitzte Rinnen vor, aufgeständert<br />
auf einer Dränageschicht und über<br />
Stichkanäle unterhalb der Begrünung an<br />
die Entwässerungsleitung angeschlossen.<br />
Entwässerungsrinnen schützen<br />
nicht nur vor Überflutung, sondern Fassaden<br />
auch vor Verschmutzung und<br />
Schäden durch aufspritzenden oder aufgestauten<br />
Regen.<br />
Angesichts der Zunahme extremer<br />
Wetterereignisse liegt die Vermutung<br />
nahe, dass der Jahrhundertregen zukünftig<br />
häufiger zu erwarten ist als nur einmal<br />
in 100 Jahren. Begrünte Flachdächer<br />
sind daher nach DIN 1986, Teil<br />
100, grundsätzlich auch mit einer Notentwässerung<br />
auszustatten, die frei auf<br />
das Grundstück entwässert. Die Notentwässerung<br />
muss immer oberhalb der<br />
obersten Entwässerungsebene erfolgen.<br />
Zielsetzung ist, dass die statischen<br />
Kraftreserven nicht überschritten werden<br />
und kein Wasser – zum Beispiel über<br />
Türanschlüsse – in das Gebäude eindringen<br />
kann.<br />
Beste Empfehlung: Nicht<br />
warten, sondern warten!<br />
FOTOS: SITA BAUELEMENTE<br />
Leckagen im Gründach sind für<br />
jeden Dachdecker ein Alptraum.<br />
Schon die Ortung ist mit erheblichem<br />
Aufwand verbunden und oft<br />
nur durch professionelle Leckortung<br />
erfolgreich. Ganz abgesehen<br />
von der Schadensbehebung, die immer<br />
den Abtrag des Grünaufbaus<br />
voraussetzt. Vorausschauende Planung,<br />
fachgerechte Ausführung und<br />
regelmäßige Wartung sind der beste<br />
Garant für funktionierende Gründächer.<br />
Alle Gullys, auch die Notüberläufe,<br />
müssen kontrollierbar sein<br />
und von Bewuchs freigehalten werden.<br />
Halbjährliche Wartungszyklen<br />
mit Begehungen, bei denen die Abläufe<br />
geprüft und gereinigt werden,<br />
sind das Minimum.<br />
Rainer Pieper<br />
Prokurist und technischer Leiter<br />
Sita Bauelemente<br />
www.sita-bauelemente.de
30 Aus der Praxis<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
Intelligente Assistenzsysteme<br />
Nachhaltigkeit braucht dichte Dächer<br />
Die Vorzüge von grünen Dächern<br />
sind bekannt. Doch alle diese Vorteile<br />
werden konterkariert, wenn das<br />
Dach nicht dicht ist. Dabei gibt es intelligente<br />
Assistenzsysteme für ein<br />
nachhaltiges Dachmonitoring. Dach<br />
+ Grün hat mit Diplom-Ingenieur<br />
Andreas Rödel, Experte für Bauwerksmonitoring<br />
und Gebäudeassistenzsysteme,<br />
gesprochen, der<br />
auch Geschäftsführer der Progeo<br />
Monitoring GmbH, Großbeeren, ist.<br />
Herr Rödel, wie bewerten Sie als Experte<br />
das Schadensrisiko bei Flachdächern?<br />
Gerade erst<br />
hat der aktuelleBauwerkssicherheitsbericht<br />
des Bauministeriums<br />
darauf hingewiesen,<br />
dass<br />
am häufigsten<br />
Schäden an<br />
der Dachabdichtung<br />
von<br />
Gebäuden<br />
auftreten. Ei-<br />
Stand Dach + Grün<br />
Rede und Antwort:<br />
Diplom-Ingenieur<br />
Andreas Rödel<br />
ne erhöhte<br />
Schadenshäufigkeit<br />
zeigten<br />
die Dachabdichtungen<br />
von Flachdächern. Der Bericht weist<br />
weiter darauf hin, dass ohne Reparaturen<br />
zum Teil erhebliche Folgeschäden<br />
resultieren. Die Schadensstatistiken von<br />
Progeo haben ergeben, dass sich auf<br />
nicht überwachten Flachdächern durchschnittlich<br />
acht Leckagen pro 1000 Quadratmeter<br />
Dachfläche finden lassen. Die<br />
Reparatur einer Leckage an sich ist eine<br />
Bagatelle, wenn man sie rechtzeitig bemerkt<br />
und genau lokalisieren kann. Die<br />
Folgeschäden unentdeckter Leckagen<br />
sind aber so massiv, dass sie oft nach<br />
kurzer Zeit sogar zu Totalsanierungen<br />
führen. Dafür gibt es leider unzählige<br />
Beispiele.<br />
Was ist die Ursache für die häufigen<br />
Schäden an Dachabdichtungen?<br />
Eine repräsentative Umfrage unter<br />
Fachleuten aus dem Jahr 2008 hat ergeben,<br />
dass die Ursachen für die Leckagen<br />
zumeist in Ausführungsfehlern sowie<br />
Beschädigungen durch Baubetrieb und<br />
Fremdgewerke zu suchen sind. Aber<br />
auch mechanische Beanspruchungen<br />
durch Aufbauten und Nutzung von Abdichtungsflächen<br />
sind eine wesentliche<br />
Ursache. Die heute verwendeten Abdichtungsmaterialien<br />
können viele Jahrzehnte<br />
halten, sie sind aber nur so gut,<br />
wie sie verarbeitet beziehungsweise<br />
nicht beschädigt werden – und wo Menschen<br />
arbeiten, passieren nun einmal<br />
Fehler ...<br />
Was empfehlen Sie, um Schäden an<br />
Flachdächern zu vermeiden?<br />
Um dieses Risiko aktiv zu managen,<br />
braucht man so früh wie möglich Informationen<br />
über Veränderungen des „Systemzustands“.<br />
Dafür benötigt man Assistenzsysteme,<br />
die Informationen geben<br />
und in Risikosituationen unterstützen.<br />
So etwas gibt es in Form von Fah -<br />
rer assistenzsystemen bei Pkws, in der<br />
Medizin- und Pflegetechnik und auch<br />
für den Baubereich. Beim Flachdach<br />
sind das unsere Leckmeldeanlagen. Um<br />
Flachdachschäden vorzubeugen, muss<br />
das Dach messbar dicht gestaltet sein.<br />
Das erreicht man durch die Integration<br />
einer Leckmeldeanlage, die Leckagen in<br />
der Abdichtung sofort meldet. Das Risiko<br />
eines unbemerkten Schadens und<br />
Folgen wie Wassereintritt ins Gebäude,<br />
Smartex-Leckmeldeanlage:<br />
Visualisierung des Dichtheitszustands<br />
eines Gründachs im Internet<br />
Vorteile von Gründächern mit<br />
Smartex-Leckmeldesystemen<br />
Jederzeit Sicherheit durch vollflächige<br />
Prüfung der Abdichtung<br />
Früherkennung von Auffeuchtungen der<br />
Wärmedämmung<br />
Präzise Lokalisierung von Leckagen<br />
Dichtheitsprüfung schon während der<br />
Bauausführung, bei Abnahme und<br />
Gewerkeübergang möglich<br />
Verantwortung lässt sich im Schadensfall<br />
klar zuweisen<br />
Folgeschäden am Bauwerk und hohe<br />
Sanierungskosten werden präventiv<br />
verhindert<br />
Maximale Ausnutzung der Lebensdauer<br />
aller Dachkomponenten<br />
Nachhaltiger und ressourcenschonender<br />
Erhalt der Bausubstanz<br />
Rückbau des Gründachs für die Lecksuche<br />
oder im schlimmsten Fall die Dachsanierung<br />
werden so vermieden. Leckmeldesysteme<br />
für Gründächer schützen<br />
nicht nur die Gründachinvestition und<br />
geben allen Beteiligten Sicherheit, sondern<br />
sorgen auch dafür, dass man lange<br />
Freude an seinem Gründach haben wird,<br />
da die Lebensdauer aller Dachkomponenten<br />
maximal ausgenutzt werden<br />
kann.<br />
Wie kann man ein Leckmeldesystem in<br />
ein Gründach integrieren?<br />
Smartex-Leckmeldeanlagen von Progeo<br />
werden bei Neubau oder Sanierung, aber<br />
auch bei bereits fertigen, begrünten<br />
Flachdächern installiert. Sie überwachen<br />
dann per Widerstands- oder Feuchtemessung<br />
die Dichtheit des Dachs und<br />
melden eventuelle Leckagen zum Beispiel<br />
per SMS oder Internet. Ihre Funktion<br />
ist jahrelang erprobt, und viele namhafte<br />
Bauherren, wie die Staatsbibliothek<br />
Berlin, BMW Welt München, aber<br />
vor allem Schulen setzen auf diese zuverlässige<br />
Technologie, weil sie ihnen<br />
große Vorteile bringt. Eine Kombination<br />
von Gründach und Leckmeldeanlage<br />
sorgt quasi für doppelte Nachhaltigkeit<br />
bei der Gebäudenutzung.<br />
red<br />
www.progeo.com
Dach+Grün 4/2009<br />
Seit dem September kooperiert die<br />
Helix Pflanzensysteme GmbH,<br />
Kornwestheim, gemeinsam mit der<br />
Heras-SKS GmbH, Rhede, bei der<br />
Weiterentwicklung und Optimierung<br />
von Lärmschutzwänden mit<br />
viel Grün.<br />
Bereits seit vielen Jahrzehnten arbeiten<br />
beide Firmen erfolgreich in ihren<br />
Fachgebieten und sind bundes- und europaweit<br />
etabliert. Mit der jetzt geschlossenen<br />
Kooperation verbinden sich<br />
zwei ganz unterschiedliche Kompetenzgebiete<br />
zu einer neuen gemeinsamen Erfolgsstory.<br />
„Für uns sind Mensch und<br />
Ökologie bei der Entwicklung unserer<br />
Konzepte ein besonderes Anliegen“, so<br />
Hans Müller, Geschäftsführer der Helix<br />
Pflanzensysteme GmbH. „Deshalb<br />
schaffen wir innovative und zeitgemäße<br />
Pflanzensysteme und Technologien und<br />
freuen uns sehr, dass wir in der Heras-<br />
SKS einen kompetenten Systempartner<br />
gefunden haben. Die verzinkten Sicherheitszaunelemente<br />
der Lärmschutzwand<br />
Öko von Heras-SKS wurden so optimiert,<br />
dass sie innerhalb kürzester Zeit –<br />
in nur zwölf Wochen – komplett begrünt<br />
sind.“<br />
Lärm stellt heute neben der Luftverschmutzung<br />
eine der gravierendsten<br />
Umweltbelastungen dar. Neben dem<br />
von Gewerbe und Industrie produzierten<br />
Firmennachrichten<br />
Zwei Firmen kooperieren in Sachen Lärmschutzwand<br />
Gelungene Verbindung: Stahl und Grün<br />
Geräuschpegel ist es vor allem der Verkehrslärm,<br />
der Anwohner sowohl innerorts<br />
wie auch in der Nähe von Autobahnen,<br />
Fernstraßen und Schienentrassen<br />
besonders belastet. Deshalb sind Lärmschutzwände<br />
unerlässlich. Und noch<br />
viel schöner anzuschauen, wenn sie<br />
nicht nur grün angestrichen sind.<br />
Heras-SKS ist für die Standfestigkeit<br />
und Langlebigkeit der Konstruktion verantwortlich,<br />
Helix Pflanzensysteme<br />
sorgt dafür, dass die Wand schnell und<br />
dauerhaft grün wird und es auch bleibt.<br />
Entstanden ist so das begrünte Wandsystem<br />
Helix Compacta, das überall dort<br />
mit großem Erfolg eingesetzt werden<br />
kann, wo extreme Lärmbelästigung gesundheitliche<br />
Schäden hervorrufen<br />
kann. Sowohl an stark befahrenen Straßen<br />
und Autobahnen als auch an Spiel-,<br />
Schul- und Sportplätzen oder an gewerblichen<br />
und industriellen Objekten<br />
kann diese Lärmschutzwand zum Einsatz<br />
kommen. Doch die Wand kann noch<br />
FOTOS: HALM<br />
Matthias Kötter,<br />
Verkaufsleiter<br />
der Heras-SKS,<br />
und Hans Müller,Geschäftsführer<br />
der Helix<br />
Pflanzensysteme,<br />
freuen sich<br />
über die erfolgreicheKooperation<br />
beider<br />
Firmen. Zukünftig<br />
werden<br />
Stahl und Grün<br />
weitere gelungene<br />
Lärm- und<br />
Umweltschutzverbindungen<br />
eingehen.<br />
mehr. Müller: „Durch die Instant-Begrünung<br />
erfüllt diese Lärmschutzwand –<br />
über die eigentliche Lärmdämmung hinaus<br />
– vielfältige ökologische Funktionen.<br />
Neben der Feinstaubabscheidung<br />
kommt es zu Verdunstungskühlung, Regenwasserrückgewinnung<br />
und Biomasseaufbau:<br />
Eine ökologisch aktive Wand,<br />
die dazu auch noch gut aussieht und mithelfen<br />
kann, die Forderungen des Deutschen<br />
Wetterdiensts nach großen Grünflächen<br />
in den Städten zu erfüllen.“<br />
31<br />
In Städten und Kommunen können so<br />
verlässliche vertikale Grünflächen geschaffen<br />
werden, die vor Lärm schützen,<br />
dazu beitragen, der Überhitzung entgegenzuwirken<br />
und zur Verbesserung der<br />
ökologischen und gesundheitlichen<br />
Rahmenbedingungen von Mensch und<br />
Umwelt einen wichtigen Beitrag leisten.<br />
www.helix-pflanzensysteme.de<br />
www.heras-sks.de<br />
red
32 Firmennachrichten<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
Systemlösung „Landschaftsdach“<br />
Parks auf Gebäuden und Tiefgaragen<br />
Der Dachbegrünungsmarkt ist tendenziell<br />
in einem Wandel. Bauherren<br />
und Planer entdecken immer<br />
häufiger die Möglichkeiten, Dachflächen<br />
in vielfältig nutzbare Landschaften<br />
zu verwandeln. Der Trend<br />
zur intensiven Dachbegrünung hält<br />
an, und für viele Investoren ist es eine<br />
willkommene Gelegenheit, mit<br />
genutzten Dächern und Tiefgaragendecken<br />
das sinkende Platzangebot<br />
an nutzbarer Fläche auszugleichen.<br />
Tiefgaragen lassen sich auch<br />
für die Öffentlichkeit als begrünte<br />
„Parklandschaften“ nutzen und erhöhen<br />
somit die Qualität und Attraktivität<br />
etwa von Wohnanlagen<br />
und Einkaufszentren.<br />
Das „Landschaftsdach“ ist charakterisiert<br />
durch einen hohen Schichtaufbau in<br />
einer Größenordnung von 100 Zentimetern<br />
und einer entsprechend möglichen<br />
hohen Bepflanzung mit Stauden, Sträuchern<br />
bis zu Bäumen. Es lassen sich<br />
Landschaften schaffen, die optisch keinen<br />
Unterschied zum gewachsenen Boden<br />
zeigen. Neben Stauden und Gehölzen<br />
sind natürlich auch Rasen- und<br />
Spielflächen, Teiche, Terrassen, Wegeflächen<br />
und anderes mehr möglich. Die<br />
Pflanzenauswahl kann meist frei wie im<br />
sonstigen Landschaftsbau erfolgen.<br />
Richtig groß – eine 18.000-Quadratmeter-Tiefgarage im niederländischen Sittard<br />
Große Aufbauhöhen:<br />
Vier-Schichten-Aufbau<br />
Schematischer<br />
Schnitt<br />
durch die<br />
Systemlösung<br />
„Landschaftsdach“<br />
Um bei größeren Aufbauhöhen unerwünschte<br />
anaerobe Zersetzungsprozesse<br />
zu vermeiden, sieht die Dachbegrünungsrichtlinie<br />
vor, Substrate mit organischen<br />
Anteilen bis zu einer maximalen<br />
Einbautiefe von etwa 35 Zentimetern<br />
einzubauen. Um nun auf höhere Mächtigkeiten<br />
für Gehölzpflanzungen zu<br />
kommen, wird beim Landschaftsdach<br />
eine weitere mineralische Schicht (wie<br />
zum Beispiel das Optigrün-Untersubstrat<br />
Typ U) verwendet. Der Gründachaufbau<br />
auf der Dachkonstruktion mit<br />
ausreichender Statik und wurzelfesten<br />
Dachabdichtung sieht dann bei 100 Zentimeter<br />
Gesamthöhe folgendermaßen<br />
aus:
Dach+Grün 4/2009<br />
Firmennachrichten<br />
Modernes Bürogebäude mit begrünter Tiefgarage Damit es oben schön aussieht, muss der<br />
Unterbau stimmen – die Festkörperdränage<br />
Typ FKD 60 ist für befahrbare Grünflächen<br />
konzipiert worden mit zweifachem<br />
Nutzen: Dränage und Wasserspeicher.<br />
Mit nutzbarem Rasen bedeckte Tiefgarage einer Wohnanlage<br />
33<br />
� Schutzlage (Vlies oder Ähnliches),<br />
� 6 – 15 Zentimeter Dränageschicht<br />
(Festkörperdränage Typ FKD 60 oder<br />
mineralisches Schüttgut Typ Perl<br />
8/16),<br />
� Filtervlies,<br />
� zirka 55 bis 64 Zentimeter Untersubstrat<br />
(Typ U) sowie<br />
� 30 Zentimeter Intensiv- (Typ i) beziehungsweise<br />
Rasensubstrat (Typ R).<br />
Zwischen der Dränageschicht mit Filtervlies<br />
und der Substratschicht wird das<br />
Untersubstrat in variabler Höhe eingebaut,<br />
sodass die gewünschte Gesamtaufbauhöhe<br />
erreicht wird. Die Einbauhöhen<br />
von Dränschicht und organischen Substraten<br />
bleiben stets gleich. Der komplette<br />
Schichtaufbau ist für Sträucher<br />
und Bäume voll durchwurzel- und damit<br />
nutzbar. Die Substrate Typ i beziehungsweise<br />
Typ R und Typ U sind so aufeinander<br />
abgestimmt, dass weder eine Vermischung<br />
noch ein Kapillarbruch stattfindet.<br />
Leben auf dem Dach heißt also auch<br />
Nutzung von Tiefgaragendecken. Tiefgaragen<br />
können nutzbar als begrünte<br />
Parklandschaften oder als Verkehrsflächen<br />
mit Wegen und Parkplätzen ausgebildet<br />
werden und werten in jedem Fall<br />
das Objekt auf und schaffen neue Nutzflächen<br />
und Lebensräume.<br />
Dr. Gunter Mann<br />
Optigrün international<br />
www.optigruen.de<br />
FOTOS: OPTIGRÜN
34 Recht<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
Haftung bei undichtem Dach<br />
Wenn Regentropfen am Boden klopfen ...<br />
Es ist ein geradezu klassischer Fall:<br />
Einige Zeit nach Herstellung des<br />
neuen Dachs und der Dachbegrünung<br />
sind im darunterliegenden Gebäude<br />
Feuchtigkeitseinbrüche festzustellen.<br />
Selbstverständlich wird<br />
neben dem Unternehmen, das für die<br />
Dacheindichtung zuständig war, regelmäßig<br />
auch der Dachbegrüner<br />
hierfür verantwortlich gemacht.<br />
Neben den Kosten der häufig aufwendigen<br />
Ursachenforschung kommen die<br />
finanziellen Aufwendungen für eine Beseitigung<br />
des eigentlichen Schadens/<br />
Man gels und schließlich auch noch die<br />
Kosten der Beseitigung der Folgeschäden<br />
am Gebäude und den in das Gebäude<br />
eingebrachten Einrichtungen hinzu.<br />
Unter Berücksichtigung von Mietausfällen<br />
etc. kommen hier ganz schnell Beträge<br />
zusammen, die einen mittelständischen<br />
Dachbegrüner in die Insolvenz<br />
treiben können. Nachfolgend wollten<br />
wir beleuchten, welche Risiken für den<br />
Dachbegrüner insoweit bestehen und<br />
worauf er zur Vermeidung dieser Risiken<br />
besonders achten sollte.<br />
Zuerst eine gute Nachricht: Unabhängig<br />
davon, ob die Leistungen des Dachbegrüners<br />
von seinem Auftraggeber<br />
(dies muss nicht immer der Bauherr<br />
sein, häufig handelt es sich auch um den<br />
Dachdecker) abgenommen worden sind<br />
oder nicht, muss derjenige, der behauptet,<br />
dass die Feuchtigkeitsschäden auf<br />
die Tätigkeit des Dachbegrüners zurückzuführen<br />
sind, dies auch beweisen.<br />
Hierzu muss man sich vor Augen halten,<br />
dass die Feuchtigkeitsschäden auf<br />
eine Undichtigkeit des Gebäudes beziehungsweise<br />
der Abdichtung zurückzuführen<br />
sind. Die Dichtheit des unter der<br />
Dachbegrünung liegenden Gebäudes ist<br />
jedoch nicht Bestandteil der vom Dachbegrüner<br />
geschuldeten Werkleistung,<br />
für deren Mangelfreiheit er verschuldensunabhängig<br />
(!) haftet. Der Dachbegrüner<br />
schuldet regelmäßig nur eine<br />
mangelfreie Dachbegrünung, nicht jedoch<br />
eine Dichtigkeit des darunterliegenden<br />
Gebäudes. Der Geschädigte be-<br />
ziehungsweise der Auftraggeber des<br />
Dachbegrüners muss also nachweisen,<br />
dass dieser schuldhaft für das Eindringen<br />
der Feuchtigkeit in das Gebäude, regelmäßig<br />
also für die Undichtigkeit der<br />
Gebäudeabdichtung, verantwortlich ist.<br />
Denkbar wäre beispielsweise, dass<br />
dem Dachbegrüner nachgewiesen werden<br />
kann, dass er bei seinen Arbeiten mit<br />
scharfen oder schweren Gegenständen,<br />
Nägeln, Metallleisten etc. die Dachhaut<br />
durchstoßen hat. Allerdings wird ein solcher<br />
Nachweis nach Beendigung und<br />
Abnahme der Leistungen des Dachbegrüners<br />
und nach der anschließend üblicherweise<br />
verstrichenen Zeit unter Umständen<br />
schwierig zu führen sein.<br />
Risiko: Fehlen der<br />
Bedenkenanmeldung<br />
Man könnte meinen, dass der Dachbegrüner<br />
dann, wenn er die Dachabdichtung<br />
nicht versehentlich selbst beschädigt<br />
hat und ihm dies später noch nachgewiesen<br />
werden kann, bei Feuchtigkeitsschäden<br />
fein heraus ist. Dann würde<br />
man aber verkennen, dass das Hauptrisiko,<br />
das den Dachbegrüner in diesem<br />
Zusammenhang trifft, eine eventuell<br />
fehlende Bedenkenanmeldung gegenüber<br />
seinem Auftraggeber ist. Gemäß<br />
Paragraf 4 Nr. 3 VOB/B, der in reinen<br />
BGB-Werkverträgen entsprechend gilt,<br />
muss der Auftragnehmer Bedenken gegen<br />
die vorgesehene Art der Ausführung,<br />
die Güte der vom Auftraggeber gelieferten<br />
Stoffe oder Bauteile oder gegen<br />
die Leistungen anderer Unternehmer<br />
seinem Auftraggeber unverzüglich und<br />
schriftlich mitteilen. Viele meinen, dass<br />
eine solche Bedenkenanmeldung lediglich<br />
dazu dient, die Gewährleistung des<br />
Auftragnehmers nach VOB/B einzuschränken.<br />
Dies ist jedoch nicht richtig.<br />
Paragraf 4 Nr. 3 VOB/B dient in erster<br />
Linie dem Schutz des Auftraggebers und<br />
soll verhindern, dass dieser ein insgesamt<br />
mangelhaftes und nicht brauchbares<br />
Werk erhält. Dies gilt auch für die<br />
Dachbegrünung: Die allerschönste und<br />
unter Einhaltung sämtlicher anerkannter<br />
Regeln der Technik mangelfrei aufgebrachte<br />
Dachbegrünung hat für den Auftraggeber<br />
keinen Wert, wenn die darunter<br />
befindliche Dachabdichtung undicht<br />
ist und Feuchtigkeit in sein Gebäude eindringt.<br />
Dabei kann dahinstehen, ob man das<br />
Werk „Dachbegrünung“ isoliert von<br />
dem darunter befindlichen Gebäude und<br />
dessen Abdichtung betrachten muss<br />
oder nicht. Jedenfalls nach Treu und<br />
Glauben ist der Dachbegrüner dazu verpflichtet,<br />
die Interessen seines Auftraggebers<br />
beziehungsweise des Bauherrn<br />
daran, ein nicht nur begrüntes, sondern<br />
auch dichtes Dach zu erhalten, zu wahren.<br />
Der Dachbegrüner ist deshalb dazu<br />
verpflichtet, das Gebäude und dessen<br />
Abdichtung vor Erbringung seiner Leistungen<br />
zu überprüfen und, sollten sich<br />
Undichtigkeiten oder sonstige Mängel<br />
an der Dachhaut zeigen, auf diese hinzuweisen.<br />
In anschaulicher Art und Weise hat das<br />
Oberlandesgericht (OLG) Dresden (Urteil<br />
vom 20. Januar 2004 – Aktenzeichen<br />
14 U 1198/03) in einer ähnlichen Situati-<br />
Die Autoren<br />
Rechtsanwälte<br />
André Bußmann<br />
und Klaus Feckler<br />
Fachanwälte für<br />
Bau- und Architektenrecht<br />
Ringstraße 8<br />
50996 Köln<br />
Telefon 0221/788 85 50<br />
Fax 0221/78 88 55 20<br />
rechtsanwaelte@bussmannfeckler.de<br />
www.bussmann-feckler.de
Dach+Grün 4/2009<br />
on zu Lasten eines Garten- und Landschaftsbauers<br />
entschieden: Dieser sollte<br />
mit seinen Arbeiten an den Außenanlagen<br />
an die Außenwand und den Sockel<br />
des benachbart gelegenen Gebäudes anschließen.<br />
Obwohl das Gebäude erkennbar<br />
nicht ordnungsgemäß gegen Feuchtigkeit<br />
abgedichtet war, füllte der Galabauer<br />
das von ihm angelieferte Erdreich<br />
hieran auf. Nach zutreffender Bewertung<br />
des OLG Dresden, die im Übrigen<br />
vom Bundesgerichtshof geteilt wurde,<br />
hatte der Landschaftsbauer für die nachfolgend<br />
an und im Gebäude entstandenen<br />
Feuchtigkeitsschäden einzutreten.<br />
Unabhängig davon, ob es sich bei dem<br />
benachbarten Gebäude und der zugehörigen<br />
Abdichtung um eine Vorleistung<br />
gehandelt hatte und ob insoweit eine<br />
Pflicht zur Bedenkenanmeldung bestand<br />
oder nicht, war der Landschaftsbauer<br />
schon aus Treu und Glauben dazu verpflichtet,<br />
seinen Auftraggeber beziehungsweise<br />
den Bauherrn auf die erkennbar<br />
fehlende Außenabdichtung und<br />
die nachfolgend drohenden Feuchtigkeitsschäden<br />
ausdrücklich hinzuweisen.<br />
Verlagert man diese vertikale Situation<br />
in die Horizontale, so erkennt man,<br />
dass der Dachbegrüner ebenfalls dazu<br />
verpflichtet ist, seinen Auftraggeber beziehungsweise<br />
den Bauherrn auf eventuelle<br />
Probleme mit der Dichtigkeit des<br />
Gebäudes und der Dachabdichtung, auf<br />
die er seine Begrünung aufbringen soll,<br />
ausdrücklich hinzuweisen.<br />
Was sollte der Dachbegrüner in diesem<br />
Zusammenhang also konkret beachten?<br />
Wir empfehlen zunächst, dass er<br />
sich sein „Baufeld“, das heißt die zu begrünende<br />
Fläche, formell übergeben<br />
lässt und hierbei mit seinem Auftraggeber<br />
kurz vor der Aufbringung der Dachbegrünung<br />
eine Begehung durchführt<br />
und den Zustand des Dachs und der<br />
Dachabdichtung mit diesem zusammen<br />
sorgfältig schriftlich protokolliert. Im<br />
Rahmen einer solchen Begehung sollten<br />
eventuelle Bedenken, das heißt Zweifel<br />
an der Ausführung des Gebäudes beziehungsweise<br />
der Dachabdichtung, ausdrücklich<br />
und schriftlich vorgebracht<br />
werden. Falls noch andere Unternehmer<br />
die zu begrünende Fläche (mit-)nutzen<br />
sollen (beispielsweise für die Lagerung<br />
von Materialien oder das Aufstellen von<br />
Gerüsten), empfiehlt es sich, auch dies<br />
schriftlich zu dokumentieren und gegen<br />
eventuell hieraus resultierende Beschädigungen<br />
an dem Gebäude und dessen<br />
Abdichtung Bedenken anzumelden. Die<br />
Fertigung einer Fotodokumentation ist<br />
ebenfalls anzuraten.<br />
Weigert sich der Auftraggeber/Bauherr,<br />
an einer solchen Begehung oder an<br />
der Erstellung eines gemeinsamen Protokolls<br />
teilzunehmen, sollte die Begehung<br />
und schriftliche Dokumentation<br />
dennoch stattfinden und das Ergebnis<br />
dem Auftraggeber in nachweisbarer<br />
Form zugeleitet werden. In beiden Fällen<br />
sollte zudem das Dach abgefegt werden,<br />
da sich dadurch auch spitze Kleinteile,<br />
wie beispielsweise Schrauben, Nägel,<br />
finden lassen. Es sind mehrere Fälle<br />
bekannt, in denen solche Kleinteile<br />
übersehen wurden und später zu Undichtigkeiten<br />
geführt haben.<br />
Ergeben sich für den Dachbegrüner<br />
bei dieser ersten Begehung oder aber<br />
auch erst im Rahmen der Erbringung<br />
seiner Leistungen, das heißt der Aufbringung<br />
der Dachbegrünung, Zweifel<br />
an der Dichtigkeit des Gebäudes oder<br />
der Außenabdichtung, sollte er den Auftraggeber<br />
hierauf<br />
in deutlicher und<br />
nachweisbarer Art<br />
und Weise hinweisen.<br />
Die oben genannten<br />
Kleinteile<br />
kann er freilich<br />
selbst entfernen.<br />
Im Hinblick auf<br />
den Umfang der<br />
Prüfung können<br />
von einem Dachbegrünersicherlich<br />
nicht die<br />
Kenntnisse verlangt<br />
werden, über<br />
die ein qualifizierterDachdeckerbetrieb<br />
oder andere<br />
vergleichbare<br />
Fachleute verfügen.<br />
Maßstab für<br />
den Umfang der<br />
Pflicht des Dachbegrüners<br />
zur Anmeldung<br />
von<br />
Zweifeln und Bedenken<br />
ist immer<br />
das, was von einem<br />
vergleichbar<br />
qualifizierten<br />
Dachbegrünungsunternehmenerwartet<br />
und ver-<br />
Recht 35<br />
langt werden kann. Gewisse Grundkenntnisse<br />
im Hochbau und im Bereich<br />
der Gebäude- und Dachabdichtung wird<br />
man hierbei wohl voraussetzen müssen.<br />
Sind beispielsweise Dachbahnen nicht<br />
ordnungsgemäß verschweißt, haben sie<br />
Risse oder Löcher, dürfte dies auch einem<br />
durchschnittlichen Dachbegrüner<br />
auffallen. Besondere Spezialkenntnisse<br />
können von ihm jedoch nicht erwartet<br />
werden.<br />
Unser Fazit: Das Risiko, dass ein<br />
Dachbegrüner im Falle einer Undichtigkeit<br />
der Dachabdichtung haftet, ist<br />
durchaus gegeben, wenn er seinen Prüfund<br />
Hinweispflichten nicht nachkommt.<br />
Aufgrund der regelmäßig sehr großen<br />
Schäden, die in einem solchen Falle entstehen,<br />
sollte er daher große Sorgfalt auf<br />
die vorherige Überprüfung der von ihm<br />
zu begrünenden Fläche und darauf, die<br />
Dachabdichtung bei seinen Arbeiten<br />
nicht zu beschädigen, legen und dies<br />
sauber dokumentieren.<br />
André Bußmann<br />
Klaus Feckler
36 Messen und Termine<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
Messe Dach + Holz: 24. bis 27. Februar 2010<br />
Keyplayers der Branche sind versammelt<br />
Namhafte Aussteller, spannende<br />
Produkte und ein interessantes Rahmenprogramm<br />
erwartet die Dachund<br />
Holzbaubranche nächstes Jahr<br />
in Köln. Die rheinländische Metropole<br />
avanciert zu dem internationalen<br />
Treffpunkt der Branche.<br />
Bis heute haben sich schon weit über<br />
300 Aussteller zur Messe Dach + Holz<br />
International angemeldet. Nationale und<br />
internationale Keyplayers wie Bauder,<br />
Creaton, Dörken, Dupont, Eternit, Fermacell,<br />
Haas, Henkel Wolfin, Icopal,<br />
Monier, Pavatex, Rheinzink, Rockwool<br />
und Velux sind vom 24. bis 27. Februar<br />
2010 in Köln dabei.<br />
Ob Steildach oder Flachdach, Werkzeug<br />
oder Maschinen, Ziegel oder Holz<br />
– den Dachdecker, Zimmerer, Bauklempner,<br />
Planer, Architekten und Ingenieur<br />
erwarten die neuesten Produkte.<br />
Denn die Dach + Holz International bietet<br />
Lösungen für den Alltag am Bau und<br />
behält dabei aktuelle Anforderungen, et-<br />
wa an Ökologie und Wohnqualität, fest<br />
im Blick. Eine wichtige Rolle spielt<br />
2010 das Thema Energieeinsparungen.<br />
Aber auch die Dachbegrünung spielt eine<br />
Rolle in Köln – so ist unter anderem<br />
der Deutsche Dachgärtner Verband mit<br />
einem Stand zum Thema vertreten.<br />
„Mit den Anforderungen an Energieeffizienz<br />
steigen auch die Ansprüche an<br />
Zimmerer und Dachdecker“, erklärt Robert<br />
Schuster, Messeprojektleiter bei der<br />
GHM Gesellschaft für Handwerksmessen<br />
mbH. „Auf diese Anforderungen gehen<br />
wir mit unserem Messeangebot ein –<br />
beispielsweise mit dem Bereich Dämmung<br />
in Halle 7.“ Damit liegt die Dach +<br />
Holz International am Puls der Zeit:<br />
Durch die Energie-Einspar-Verordnung<br />
2009 sinkt ab Oktober die Obergrenze<br />
bei Neubauten für den Jahresprimärenergiebedarf<br />
um 30 Prozent. Gleichzeitig<br />
steigen die Anforderungen an den<br />
Wärmeschutz für die Gebäudehülle um<br />
ebenfalls bis zu 30 Prozent. Aber auch<br />
bei Modernisierungsprojekten gelten<br />
diese Einsparziele als Messlatte. Großes<br />
Das Kölner Messegelände: Hier findet im Februar 2010 in den Hallen 6 bis 9 die Messe<br />
Dach + Holz statt.<br />
Dach + Holz<br />
Die Dach + Holz International wurde<br />
im März 2008 erstmalig als gemeinsamer<br />
Branchentreffpunkt für das<br />
Zimmerer- und Dachdeckerhandwerk<br />
durchgeführt. Zu dieser Premiere,<br />
die unter anderem die GHM<br />
Gesellschaft für Handwerksmessen,<br />
München, organisiert hatte, kamen<br />
über 48.000 Fachbesucher nach<br />
<strong>Stuttgart</strong>. Insgesamt belegten die<br />
554 Aussteller aus 23 Ländern eine<br />
Ausstellungsfläche von 70.000 Quadratmetern.<br />
Die Dach + Holz bietet<br />
alle Produkt- und Dienstleistungsbereiche<br />
für das Gebäude: Holzbau<br />
und Ausbau, Dach-, Wand- und Abdichtungs-<br />
sowie Klempnertechnik.<br />
Sie spricht in erster Linie Zimmerer,<br />
Dachdecker, Bauklempner, Architekten,<br />
Planer und Ingenieure an. Turnusmäßig<br />
findet diese Fachmesse<br />
alle zwei Jahre statt, wobei sie zwischen<br />
Messeplätzen im Süden und<br />
im Norden wechselt.<br />
Einsparpotenzial bietet dabei die Renovierung<br />
des Dachs. Wie man hier auch<br />
mit Dachfenstern energetische Spitzenwerte<br />
erreicht, ist auf der Dach + Holz<br />
natürlich ebenfalls zu erfahren.<br />
Ein weiterer wichtiger Messeschwerpunkt<br />
liegt in der Nutzung der Sonnenenergie<br />
(Halle 6). Ob zur Gewinnung<br />
von Wärme oder zur Erzeugung von<br />
Strom – entsprechende Module werden<br />
auf vielen Dächern zu immer wichtigeren<br />
Bestandteilen. Für das Handwerk eröffnet<br />
sich damit ein lukratives Geschäftsfeld.<br />
Auch den Trend von Indachlösungen<br />
greift die Dach + Holz International<br />
auf. Die energiegewinnenden Flächen<br />
können Dachdeckungen ersetzen.<br />
Und nicht nur Neubauten profitieren<br />
hiervon, auch das Bauen im Bestand, besonders<br />
vor dem Hintergrund des Denkmalschutzes.<br />
Neben Produktneuheiten<br />
bieten auch das Rahmenprogramm und<br />
die Sonderschauen wertvolle Informationen.<br />
Den Schwerpunkt bilden konkrete<br />
Hilfen für das Kundengespräch.<br />
red<br />
www.dach-holz.com
Infos von der EFB<br />
15. und 16. September 2010: World Green Roof Congress in London<br />
Bitte Vorträge und Arbeiten einreichen<br />
Der vorangegangene World Green<br />
Roof Congress hat im Jahr 2008 in<br />
London stattgefunden – mit über<br />
300 Delegierten aus etwa 15 Ländern<br />
und zahlreichen Ausstellern. Im<br />
Jahr 2010, genauer am 15. Und 16.<br />
September, laden die Construction<br />
Industry Research and Information<br />
Association (Ciria) und Livingroofs<br />
mit Unterstützung der Europäischen<br />
Föderation der Bauwerksbegrünungsverbände<br />
(EFB) und vielen<br />
anderen zum World Green Roof<br />
Congress erneut in London ein.<br />
Der<br />
World<br />
Green Roof<br />
Congress<br />
2010 bringt<br />
dabei wiederführende<br />
Gründachexperten aus aller Welt zusammen,<br />
um eine Plattform zur Vermittlung<br />
der neuesten Studien, über Forschung<br />
und politischer Initiativen bereitzustellen.<br />
Eine zweitägige Konferenz im<br />
Büro von Allen & Overy wird der Mittelpunkt<br />
des Kongresses sein. Die Konferenz<br />
biete ein Forum für anerkannte<br />
Experten, um die Möglichkeiten, die das<br />
Gründach liefert, zu diskutieren. Der Fokus<br />
wird auf seiner Verwendung und<br />
Ausführung liegen und dabei Aspekte<br />
wie Anpassung an den Klimawandel,<br />
Regenwassermanagement, Artenvielfalt<br />
und das Potenzial für eine höhere Lebensqualität<br />
in der Stadt abzudecken.<br />
Die Zielgruppe für die Konferenz umfasst<br />
Kunden, Firmen, Unternehmen<br />
und Bauherren der Baubranche. Sie umfasst<br />
aber auch Politik und Entscheidungsträger<br />
aus dem öffentlichen und<br />
privaten Bereich. Zudem gibt es Gelegenheit<br />
für Praktiker und Forschende,<br />
Wissen und Nachweise, das Gründach<br />
betreffend, zu präsentieren.<br />
Das Kongress-Komitee sucht nach Arbeiten,<br />
Präsentationen und Fallstudien<br />
der Dach- und<br />
Fassadenbegrünung<br />
und<br />
nach fundierten<br />
Grundlagen,<br />
die demonstrieren,<br />
dass DachundFassadenbegrünungen<br />
nicht nur ansprechend aussehen, sondern<br />
auch soziale und ökonomische Vorteile<br />
bringen:<br />
1. Internationale Gründachstudien<br />
2. Britische Gründachstudien<br />
3. Bestimmungen und Richtlinien für<br />
Gründächer<br />
4. Rauf aufs Dach – städtischer<br />
Ackerbau, Freizeitanlagen und<br />
Raumschaffung<br />
5. Pflanzung und Vegetation für<br />
Gründächer<br />
6. Vorteile der Artenvielfalt<br />
7. Vorteile der Wasserbewirtschaftung<br />
Europäische Föderation der Bauwerksbegrünungsverbände<br />
Geschäftsstelle: Oberzeller Gasse 8/3 · A-1030 Wien · Austria · Telefon 0043 1 9411898<br />
Web: www.efb-greenroof.eu · E-Mail: office@efb-greenroof.eu<br />
8. Gründach und Anpassung an den<br />
Klimawandel<br />
9. Nachrüstung zum Gründach<br />
10. Ausführung Gründach<br />
Der organisatorische Ablauf der Präsentationen:<br />
Einreichung der Zusammenfassung<br />
des Autors, Freitag, 26.<br />
Februar 2010; Benachrichtigung über<br />
die Aufnahme, Freitag, 19. März 2010;<br />
Einreichung der vollständigen Unterlagen,<br />
Freitag, 2. Juli 2010. Bei Fragen bitte<br />
per Mail Kontakt aufnehmen mit Dusty<br />
Gedge (dusty@dustygedge.co.uk)<br />
oder Charles Perkin (charles.perkin@<br />
ciria.org).<br />
Paul Shaffer<br />
www.ciria.org<br />
www.worldgreenroofcongress.com/<br />
index.html<br />
www.worldgreenroofcongress.com/<br />
callforpapers.html<br />
Das Büro von Allen & Overy wird Mittelpunkt des World Green Roof Congress 2010<br />
sein – und es geht natürlich mit bestem Beispiel voran: Die Dächer sind mustergültig<br />
begrünt.<br />
FOTOS: HALM
Infos von der FBB<br />
8. Internationales FBB-Gründachsymposium am 4. März 2010<br />
Aktuelle Gründach-News in Ditzingen<br />
Am 4. März 2010 findet in Ditzingen<br />
bei <strong>Stuttgart</strong> das nunmehr 8. InternationaleFBB-Gründachsymposium<br />
statt. Und dieses Mal darf die<br />
FBB einen besonderen Gast begrüßen<br />
– die Umweltministerin des<br />
Lands Baden-Württemberg, Tanja<br />
Gönner, hat ihre Teilnahme zugesagt<br />
und wird einen Vortrag zu „Gründächer<br />
– vielfältiger Nutzen für die<br />
kommunale Ökologie“ halten.<br />
Die veranstaltenden Verbände – Fachvereinigung<br />
Bauwerksbegrünung (FBB),<br />
Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung<br />
Landschaftsbau, Bundesverband<br />
Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau,<br />
Zentralverband des Deutschen<br />
Dachdeckerhandwerks und Bund Deutscher<br />
Landschaftsarchitekten – freuen<br />
sich auf zahlreiche Teilnehmer. Mit insgesamt<br />
14 Referentinnen und Referenten<br />
aus Deutschland, der Niederlande<br />
und aus Österreich bietet das umfangreiche<br />
Programm eine Vielzahl an interessanten<br />
Themen zu aktuellen Neuigkeiten<br />
aus der Gründachbranche, wie beispielsweise<br />
der neuen Düngemittelverordnung<br />
und ihre Auswirkungen auf<br />
Dachsubstrate, Gründachkartierung der<br />
Stadt Düsseldorf, nachhaltiges Bauen<br />
mit Dachbegrünung, zukünftige Stan-<br />
So voll könnte es auch wieder am 4. März 2010 in Ditzingen werden, wenn namhafte<br />
Experten mit reichlich News aus der Gründachbranche aufwarten.<br />
Gründächer (hier ein Hundertwasser-Haus in den Niederlanden) stehen im Fokus beim<br />
8. Internationalen FBB-Gründachsymposium Anfang März in Ditzingen bei <strong>Stuttgart</strong>.<br />
Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V.<br />
Kanalstraße 2 Fon +49 (0) 6 81/98 80 57-0 E-Mail info@fbb.de<br />
D-66130 Saarbrücken Fax +49 (0) 6 81/98 80 57-2 www.fbb.de<br />
dards von Logistikimmobilien, Feinstaubminderung,<br />
Förderungen von<br />
Gründächern, Dächer aus der Vogelperspektive<br />
und vieles andere mehr. In alter<br />
Tradition wird Professor Dr. Manfred<br />
Köhler einen Überblick zur Bauwerksbegrünung<br />
in der ganzen Welt geben und<br />
die Veranstaltung abschließen.<br />
Wie beim letzten Gründachsymposium<br />
können die Teilnehmer während der<br />
Veranstaltung das FBB-Gründach des<br />
Jahres 2010 wählen. Einige FBB-Mitglieder<br />
werden in den Pausen ihre Produkt-<br />
und Systemlösungen vorstellen<br />
und für Fachgespräche zur Verfügung<br />
stehen. Die Teilnahmegebühr für das<br />
ganztägige Symposium, einschließlich<br />
Tagungsband und Verpflegung, beträgt<br />
nur 90 Euro. Weitere Informationen und<br />
eine Anmeldemöglichkeit gibt es im Internet.<br />
www.fbb.de<br />
red<br />
FOTOS: FBB
Infos von der FBB<br />
8. Internationales FBB-Gründachsymposium 2010<br />
08.30 Uhr<br />
09.00 Uhr<br />
09.30 Uhr<br />
10.45 Uhr<br />
11.15 Uhr<br />
12.30 Uhr<br />
13.30 Uhr<br />
15.05 Uhr<br />
15.45 Uhr<br />
17.00 Uhr<br />
und Wahl zum FBB-Gründach des Jahres 2010<br />
am 4. März 2010 in Ditzingen im Rathaus<br />
Veranstalter: Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. (FBB) und weitere Verbände …<br />
Begrüßung<br />
FBB-Präsident Dr. Gunter Mann<br />
Oberbürgermeister Stadt Ditzingen Michael Makurath<br />
Umweltministerin des Landes Baden-Württemberg Tanja Gönner<br />
Gründächer – vielfältiger Nutzen für die kommunale Ökologie<br />
Themenkreis „Recht, Richtlinie, Verwaltung“<br />
Hagen Knafla, Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e.V.<br />
Die neue Düngemittelverordnung und ihre Auswirkungen auf die Dachbegrünung<br />
Katja Holzmüller, Umweltamt Düsseldorf<br />
Die Gründachkarte der Stadt Düsseldorf<br />
Anja Willmann, Behnisch Architekten / Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen<br />
Nachhaltiges Bauen mit begrünten Dächern<br />
Kaffeepause<br />
Themenkreis „Aus der Praxis“<br />
Prof. Dipl.-Ing. Gilbert Lösken, Universität Hannover<br />
Beachtenswertes bei der Kombination Gründach und Druckentwässerungssystem<br />
Dipl. Bauphysiker Roland Appl, IGRA<br />
Begrünte Dächer aus der Vogelperspektive – eine andere Sichtweise<br />
Jörg Schröder, Köln<br />
Zukünftige Standards von Logistikimmobilien<br />
Mittagspause und Wahl des FBB-Gründach des Jahres 2010<br />
Themenkreis „Forschung und Lehre“<br />
Uni. Ass. Dr. Daniela Haluza, Medizinische Universität Wien<br />
Feinstaubminderung durch begrünte Dächer<br />
Max Porstmann<br />
Schwermetallanreicherungen bei Extensivbegrünungen<br />
Dipl. Ing. Susanne Herfort, Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der<br />
Humboldt-Universität Berlin<br />
Auf das Schaf gekommen - Vegetationsmatten und Dünger auf Schafwollbasis<br />
Ba (Hons) Hannes Simon<br />
Produktdesign - Entwicklung einer Insektennisthilfe für das Dach<br />
Kaffeepause und anschließend Verkündung FBB-Gründach des Jahres 2010<br />
Themenkreis „Berichte aus dem Ausland“<br />
Dipl. Ing. Bettina Litschauer, Technische Universität Wien<br />
Leftover spaces – welches Potenzial birgt die Wiener Dachlandschaft?<br />
Henk Vlijm, Amersfoort, Niederlande<br />
Förderungen von Dachbegrünungen in den Niederlanden<br />
Prof. Dr. Manfred Köhler, Chairman „World Green Roof Infrastructure Network”<br />
Reise über die Dächer der Welt<br />
Veranstaltungsende und Verabschiedung<br />
Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V.<br />
Kanalstraße 2 Fon +49 (0) 6 81/98 80 57-0 E-Mail info@fbb.de<br />
D-66130 Saarbrücken Fax +49 (0) 6 81/98 80 57-2 www.fbb.de<br />
www.fbb.de<br />
www.fll.de<br />
www.galabau.de<br />
www.dachdecker.de<br />
www.bdla.de
Infos von der FBB<br />
2. FBB-Fassadenbegrünungs-Symposium in Frankfurt/Main<br />
Aufbruchstimmung für mehr Grün<br />
Auch das 2. Symposium zur Fassadenbegrünung<br />
ist ein Erfolg gewesen<br />
– viele interessante Themen, lebhaft<br />
von den Fachreferenten vorgetragen,<br />
und ein voller Tagungssaal.<br />
„Wir sind insgesamt zufrieden, doch<br />
diese tolle Veranstaltung hätte mehr<br />
als 50 Teilnehmer verdient gehabt“,<br />
so das Fazit des FBB-Präsidenten<br />
Dr. Gunter Mann. Das von der Fachvereinigung<br />
Bauwerksbegrünung<br />
(FBB) organisierte und von den Verbänden<br />
Forschungsgesellschaft<br />
Landschaftsentwicklung Landschaftsbau<br />
(FLL), Bundesverband<br />
Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau,<br />
Bund Deutscher Landschaftsarchitekten<br />
und Fachverband<br />
Baustoffe und Bauteile für vorgehängte<br />
hinterlüftete Fassaden<br />
(FVHF) begleitete Tagesseminar bot<br />
einen umfassenden Querschnitt der<br />
wichtigsten Themen.<br />
Die Doktorandin Nicole Pfoser von<br />
der TU Darmstadt machte den Auftakt<br />
mit einer hervorragenden Darstellung<br />
der am Markt befindlichen Fassadensysteme.<br />
Sie sieht viele Vorteile der „fassadengebundenen“<br />
Systeme, die gegenüber<br />
den „bodengebunden“ Systemen<br />
weitere Möglichkeiten bieten. War in<br />
der Regel die bodengebundene Fassadenbegrünung<br />
eine Themenüberlagerung<br />
von Fassadengestaltung und natürlichem<br />
Pflanzenwuchs nur ausnahmsweise<br />
in eine gestalterische Synergie gebracht,<br />
so verlangt die fassadengebundene<br />
Begrünung eine integrative Planung<br />
sowie die Vorstellung eines gestalterischen<br />
Ziels. Die Pflanze wird damit<br />
zum kalkulierten Bestandteil der Gestaltung,<br />
was in der Bezeichnung „fassadengebundenes<br />
Vegetationsdesign“ zum<br />
Ausdruck kommt.<br />
Professor Dr. Manfred Köhler, Neubrandenburg,<br />
referierte über Fassaden-<br />
Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V.<br />
Kanalstraße 2 Fon +49 (0) 6 81/98 80 57-0 E-Mail info@fbb.de<br />
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begrünung und Gebäudeklimatisierung.<br />
Unter anderem berichtete er über das<br />
Physikgebäude in Berlin-Adlershof.<br />
Zwischen 2002 und 2009 wurden der<br />
Bau, der Betrieb und die Optimierung<br />
einer Fassadenbegrünung als siedlungswasserwirtschaftliche<br />
Maßnahme begleitet.<br />
Das Ergebnis ist, dass das Regenwasser<br />
perfekt in einer adiabaten Abluftkühlung<br />
Stadtwasser ersetzen und<br />
damit die Kosten für die Kühlleistung<br />
senken kann. Die 150 Pflanzkübel können<br />
ebenfalls Regenwasser verdunsten –<br />
durch einen Pflanzkübel kann bei guter<br />
Wasserversorgung und üppigem Bewuchs,<br />
etwa mit Wisteria, rund 3000 Liter<br />
je Quadratmeter verdunstet werden.<br />
Gert Moegenburg vom befreundeten<br />
Verband FVHF, Berlin, beleuchtete das<br />
eher theoretische Thema Korrosionsschutzanforderungen<br />
an Verankerungen<br />
und Kletterhilfen sehr lebhaft und anschaulich.<br />
Die Konstruktion und Aus-<br />
Die Referenten auf einem Blick (von links): Hans-Peter Kissler, Professor Dr. Manfred Köhler, Nicole Pfoser, Jörg Wagner,<br />
Gert Moegenburg, Sven Taraba, Torwald Brandwein, Professor Christoph Althaus sowie FBB-Präsident Dr. Gunter Mann
führung von Kletterhilfen ist eine technisch,<br />
normativ und bauaufsichtlich abgesicherte<br />
Bauaufgabe. Ein angemessener<br />
Korrosionsschutz und eine statische<br />
Bemessung sichern in Kombination mit<br />
der geeigneten Bepflanzung eine nachhaltige,<br />
erfolgreiche Begrünung.<br />
Professor Christoph Althaus aus Höxter<br />
verdeutlichte anhand vieler Bilder<br />
die potenziellen Schadensfälle bei begrünten<br />
Fassaden. Sein Fazit lautete: Risikominimierte<br />
Bausubstanz und der<br />
Gebäudestruktur angepasste Fassadenbegrünung<br />
ist bei entsprechender Sachkenntnis<br />
und fachgerechter Pflege aber<br />
ohne Weiteres möglich. Die FLL–Richtlinien<br />
zur Fassadenbegrünung mit Kletterpflanzen<br />
enthalten Aussagen über<br />
Vorsorgeprinzipien und wichtige Empfehlungen<br />
zur Risikominimierung. Heute<br />
bestehende Schäden und Risiken aus<br />
der Phase der laienhaften und semiprofessionellen<br />
Fassadenbegrünung sind<br />
systematisch zu beseitigen. Abhilfe<br />
könnte ein Monitoring begrünter Gebäude<br />
im Sinne regelmäßiger Kontrollen<br />
bieten. Monitoring sollte für fassadenbegrünte<br />
Bauwerke in öffentlicher Hand<br />
selbstverständlich werden. Weiterhin ist<br />
in Verbindung mit Schadenrisiken zu betonen,<br />
dass fachgerechte, regelmäßige<br />
Pflege unerlässlich ist.<br />
Thorwald Brandwein stellte in seinem<br />
Vortrag „Aus der Praxis – zur erfolgreichen<br />
Umsetzung von Fassadenbegrünungsprojekten“<br />
verschiedene Beispiele<br />
dar, unter anderem von der „traditionellen“<br />
zur „innovativen“ Fassadenbegrünung,<br />
wie sich „erfolgreiche Fassadenbegrünung“<br />
darstellt und allgemeine<br />
Empfehlungen zur erfolgreichen Realisierung.<br />
Der Architekt Hans-Peter Kissler aus<br />
Wiesbaden, der den Preis „Vorbildliche<br />
Bauten in Hessen“ für das Institutsgebäude<br />
PTH Sankt Georg bekommen hatte,<br />
berichtete über das prämierte Objekt.<br />
Er gab zu, dass es unter seinen Architektenkollegen<br />
noch viele Vorbehalte gegen<br />
die Fassadenbegrünungen gibt. Die Palette<br />
in der allgemeinen Ablehnung<br />
reicht von baukonstruktiven Einwänden<br />
bis zu gestalterischen Bedenken. Tatsächlich<br />
ist in den seltensten Fällen eine<br />
Fassadenbegrünung konzeptionell in der<br />
Gebäudeplanung vorgesehen. Wenn sie<br />
Infos von der FBB<br />
Blick ins interessierte Publikum – der Saal war voll.<br />
Architekt Hans-Peter Kissler stellt ein<br />
prämiertes Objekt vor.<br />
überhaupt entsteht, dann häufig durch<br />
die Vorgabe eines Bebauungsplans. In<br />
seinem Fall sollte die Fassadenbegrünung<br />
neben der Funktion als Absturzsicherung<br />
auch als Sonnenschutz dienen.<br />
Die Idealvorstellung der Endgestalt war<br />
ein scharfkantiger „grüner“ Würfel als<br />
Sinnbild der Symbiose von Natur und<br />
Gebautem.<br />
Sven Taraba aus Leipzig schloss die<br />
Fachvorträge mit dem Thema „Geeignete<br />
Pflanzenarten für die Fassadenbegrünung“<br />
ab. Der sehr anschaulich präsentierte<br />
Vortrag ging nicht nur auf die<br />
Pflanze, sondern auch auf die Abstimmung<br />
von Standort und Pflanze und vor<br />
allem niedrige Pflegekosten ein. Er<br />
empfiehlt eine Pflanzenauswahl nach<br />
den unterschiedlichen Bauherren und<br />
deren Leitbildern. Es ist ein großer Unterschied,<br />
ob ein Reihenhaus, ein mehrstöckiges<br />
Mietshaus, ein öffentliches<br />
Gebäude oder eine Gewerbehalle begrünt<br />
wird, denn ganz unterschiedliche<br />
Akteure mit ihren Vorstellungen stehen<br />
dahinter. Er erläuterte die Unterschiede<br />
von Teilbegrünung, Hochbegrünung,<br />
überhängende Begrünung, Blüten und<br />
„Schönheit“ und Wintergrün.<br />
Zwei produktbezogene Kurzbeiträge<br />
von FBB-Mitgliedern bildeten den Abschluss<br />
der Veranstaltung und spannten<br />
den Bogen von Theorie bis zur Praxis.<br />
Informationen zur Fassadenbegrünung<br />
und der Tagungsband als pdf sind<br />
im Internet zu finden.<br />
www.fbb.de<br />
Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V.<br />
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FOTOS: FBB<br />
red
Zum Thema Dachbegrünung<br />
Infos von der FBB<br />
Starker Auftakt des FBB-Basis-Seminars<br />
Die Premiere des FBB-Basis-Seminars<br />
zur Dachbegrünung der Fachvereinigung<br />
Bauwerksbegrünung<br />
(FBB) in Berlin ist überaus erfolgreich<br />
verlaufen. FBB-Präsident Dr.<br />
Gunter Mann ist sowohl über den<br />
Zuspruch der fast 100 Teilnehmer<br />
als auch über die Vorträge der Referenten<br />
erfreut.<br />
Außer dem Einführungsvortrag von<br />
Brigitte Reichmann, Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung Berlin, wurden alle<br />
anderen Themen von FBB-Mitgliedern<br />
vorgetragen. Nach einem musikalisch<br />
unterlegten Intro mit ersten Referenzen<br />
verschiedener Dachbegrünungen<br />
brachten in den ersten Blöcken Jan<br />
Die Plätze waren voll beim ersten FBB-Basis-Seminar in Berlin.<br />
Die Referenten auf einen Blick (von links): Fritz Hämmerle, Professor Dr. Manfred Köhler, FBB-Präsident Dr. Gunter Mann,<br />
Holger Zwirner, Brigitte Reichmann, Dieter Schenk, Jan Ehlert und Roland Appl<br />
Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V.<br />
Kanalstraße 2 Fon +49 (0) 6 81/98 80 57-0 E-Mail info@fbb.de<br />
D-66130 Saarbrücken Fax +49 (0) 6 81/98 80 57-2 www.fbb.de
Ebenso wichtig wie die Vorträge waren die Gespräche<br />
in den Pausen.<br />
Ehlert, Professor Dr. Manfred Köhler<br />
und Dieter Schenk den aufmerksamen<br />
Zuschauern die Dachbegrünung mit<br />
„Argumenten“, „Förderungen, Kosten-<br />
Nutzen-Analysen“ und „Referenzen in<br />
Wort und Bild“ näher und machten Appetit<br />
auf mehr. In der zweiten Stufe gingen<br />
Roland Appl und Dr. Gunter Mann<br />
einen Schritt weiter und erläuterten die<br />
wichtigsten bau- und vegetationstechnischen<br />
Grundlagen. Fritz Hämmerle und<br />
Holger Zwirner spannten den Bogen mit<br />
zwei Berichten, „Dachbegrünung – von<br />
der Planung bis zur Ausführung“ und<br />
„Pflege und Wartung“, praxisnah und<br />
anschaulich weiter. Dieter Schenk und<br />
Dr. Gunter Mann, die zusammen mit<br />
Tanja Schedler von der FBB-Geschäftsstelle<br />
für die Organisation des Seminar<br />
Infos von der FBB<br />
Zufriedene Organisatoren (von links): Dr. Gunter Mann, Tanja Schedler und Dieter<br />
Schenk<br />
verantwortlich zeichneten, schlossen die<br />
Veranstaltung mit einem Feuerwerk an<br />
besonderen Dachbegrünungen ab.<br />
In den verschiedenen Pausen konnte<br />
nicht nur Kraft getankt und mit den Referenten<br />
diskutiert werden, sondern<br />
Aussteller aus den Reihen der FBB-Mitglieder<br />
schafften den Brückenschlag<br />
von der Theorie zur Praxis und stellten<br />
ihre Produkt- und Systemlösungen vor.<br />
Besonders hervorzuheben ist, dass die<br />
vortragenden Mitglieder, die zu den<br />
Marktführern der Gründachbranche gehören<br />
und eigentlich Wettbewerber sind,<br />
Schulter an Schulter vor dem Publikum<br />
standen und gemeinsam über und für die<br />
Dachbegrünung sprachen und eine Zusammenstellung<br />
von Referenzen zeig-<br />
Es kann los gehen mit der Grundlagenschulung zur<br />
Dachbegrünung.<br />
Aus der Praxis berichtet: Holger Zwirner<br />
zur Pflege begrünter Dächer<br />
ten, die es in dieser Art bisher bei keiner<br />
anderen Veranstaltung so zu sehen gab.<br />
Und noch was war schön für die Teilnehmer<br />
– die Veranstaltung war kostenlos<br />
und wurde von der FBB und den folgenden<br />
Sponsoren und Ausstellern finanziert:<br />
AB Mess- und Trocknungstechnik,<br />
Atka, Dani Alu, Reichlmeier,<br />
Optigrün, Vulkatec und Zinco.<br />
Informationen zum Seminar und zu<br />
weiteren Terminen für das Jahr 2010<br />
sind über die FBB-Geschäftsstelle unter<br />
Telefon 0049/681/9880570 zu beziehen.<br />
Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V.<br />
Kanalstraße 2 Fon +49 (0) 6 81/98 80 57-0 E-Mail info@fbb.de<br />
D-66130 Saarbrücken Fax +49 (0) 6 81/98 80 57-2 www.fbb.de<br />
red<br />
FOTOS: FBB
Foren des Deutschen Dachgärtner Verbands<br />
Infos vom DDV<br />
Grüne Dächer quer durch die Republik<br />
Mehr als 300 Besucher hat der Deutsche<br />
Dachgärtner Verband (DDV)<br />
bei seinen vier Gründach-Foren im<br />
Herbst 2009 begrüßen können. Die<br />
Veranstaltungen führten den DDV<br />
einmal quer durch die Republik.<br />
Fürstenfeldbruck, Aachen, Osnabrück<br />
und Ellerhoop waren die Stationen,<br />
an denen der Verband mit<br />
seinen lokalen Kooperationspartnern<br />
den aktuellen Stand der<br />
Dachbegrünungstechnik, kommunale<br />
Fördermaßnahmen und innovative<br />
Anwendungsmöglichkeiten<br />
präsentierte.<br />
Das Zentrum für Umweltkommunikation<br />
der Deutschen Bundesstiftung Umwelt<br />
(DBU) lieferte die Bühne für das<br />
Gründach-Forum Osnabrück Ende Oktober.<br />
Mit Spannung verfolgten die Teilnehmer<br />
die Vorstellung der kommunalen<br />
Osnabrücker Gründach-Initiative.<br />
Während in der Vergangenheit Festsetzungen<br />
in Bebauungsplänen nur in stadtklimatisch<br />
problematischen Gebieten<br />
eingesetzt wurden, ermöglicht seit letztem<br />
Jahr ein Ratsbeschluss eine Ausweitung<br />
dieses Instruments auf das gesamte<br />
Stadtgebiet. Die aktuelle Gründachsatzung<br />
liest sich wie folgt: „Für Flachdächer<br />
und flach geneigte Dächer (kleiner<br />
15 Grad) von Gebäuden mit einer Dachfläche<br />
größer 200 Quadratmeter soll<br />
künftig generell eine Dachbegrünung<br />
festgesetzt werden, sofern dem keine gestalterischen<br />
oder funktionalen Gründe<br />
entgegenstehen. Ausgenommen sind<br />
Wohngebäude. Erfolgt keine Dachbegrünung,<br />
sind auf den entsprechenden<br />
Dachflächen – sofern von der Ausrichtung<br />
geeignet – flächenhaft solarenergetische<br />
Anlagen zu installieren (Photovoltaik<br />
und/oder Solarkollektoren).“<br />
Die Vorteile einer allgemeingültigen<br />
Gründachsatzung liegen auf der Hand.<br />
Durch die Beschlussfassung wird der<br />
Abstimmungsprozess zwischen den<br />
kommunalen Fachbehörden bei neuen<br />
Baumaßnahmen vereinfacht. Gleichzei-<br />
Stippvisite auf den begrünten Dachflächen des DBU-Gebäudes<br />
tig wird auch in der Außendarstellung<br />
gegenüber Investoren und Bauherren eine<br />
eindeutige Positionierung „Pro Gründach“<br />
vorgenommen. Trotz des vorbildhaften<br />
Charakters enthält die Osnabrücker<br />
Satzung allerdings auch einen Wermutstropfen.<br />
Die als Ersatzmaßnahme<br />
ausgewiesene Installation von Photovoltaikanlagen<br />
(PV-Anlagen) ließe sich<br />
ohne Weiteres auch im Einklang mit einer<br />
Dachbegrünung verwirklichen.<br />
Durch den Kühleffekt der Begrünung<br />
Detlef Gerdts – Leiter Fachbereich<br />
Umwelt der Stadt Osnabrück – stellt die<br />
Gründach-Initiative der Stadt vor.<br />
Deutscher Dachgärtner Verband e.V.<br />
Postfach 2025, D-72610 Nürtingen, www.dachgaertnerverband.de<br />
sind PV-Anlagen auf begrünten Dächern<br />
sogar leistungsstärker. Und auch die<br />
Ausnahmeregelung für Wohngebäude<br />
hätte es nicht gebraucht. Trotz allem hat<br />
die Stadt mit diesem vielversprechenden<br />
Ansatz die Weichen gestellt, um die bereits<br />
vorhandenen Gründachflächen von<br />
mehr als 100.000 Quadratmetern in den<br />
nächsten Jahren deutlich zu erhöhen.<br />
Im Norden schlummert<br />
noch reichlich Potenzial<br />
Nur einen Tag später fand im Gartenbauzentrum<br />
Schleswig-Holstein (Ellerhoop)<br />
dann das Gründach-Forum Nord<br />
statt. Zusammen mit dem Deutschen<br />
Dachgärtner Verband hatten die Fachverbände<br />
Garten-, Landschafts- und<br />
Sportplatz aus Hamburg und Schleswig-<br />
Holstein neben ihren Mitgliedsbetrieben<br />
auch Architekten, Planer und kommunale<br />
Fachbehörden zu einem gewerkeübergreifenden<br />
Informationsaustausch eingeladen.<br />
Dr. Michael Marrett-Foßen,<br />
Geschäftsführer des Fachverbands<br />
Hamburg, machte in seinem Grußwort<br />
deutlich, dass sich die norddeutsche Metropole<br />
den jüngst verliehenen Titel der<br />
„Europäischen Umwelthauptstadt<br />
2011“ im Bereich Dachbegrünung erst<br />
wieder neu verdienen muss. Während<br />
die Hansestadt in früheren Jahren eine<br />
sehr aktive Gründachpolitik verfolgt hat<br />
und im Norden eine „Leuchtturm-Funk-
Die Forum-Veranstalter im Norden (von links): Dr. Michael<br />
Marrett-Foßen, Geschäftsführer FGL Hamburg; Reimer Meier,<br />
Präsident DDV; Wolfgang Ansel, Geschäftsführer DDV;<br />
Achim Meierewert, Geschäftsführer FGL Schleswig- Holstein<br />
tion“ einnahm, liegt das Thema derzeit<br />
im Argen. In den Entwürfen für die neue<br />
Hafen-City sind Gründächer Mangelware,<br />
und auch der Klimaschutzplan der<br />
Kommune behandelt die Option Dachbegrünung<br />
eher stiefmütterlich. Das Forum<br />
bot somit einen willkommenen Anlass,<br />
um die Leistungsfähigkeit der<br />
Dachbegrünung zu demonstrieren und<br />
das Thema in Hamburg und Schleswig-<br />
Holstein mit neuem Schwung auf die politische<br />
Tagesordnung zu bringen.<br />
Für den DDV-Präsidenten Reimer<br />
Meier, der beim Forum über Trends und<br />
Chancen auf dem Gründachmarkt referierte,<br />
war die Veranstaltung in Ellerhoop<br />
ein Heimspiel. An seiner ehemaligen<br />
Wirkungsstätte als langjähriger Vorsitzender<br />
des FGL Schleswig-Holstein<br />
legte er den mehr als 100 Teilnehmern<br />
ans Herz, neben einer sorgfältigen Planung<br />
und Materialauswahl auch auf die<br />
qualifizierte Ausführung durch geschulte<br />
Dachgärtnerbetriebe zu achten. Ein<br />
weiteres Highlight im Rahmen der Veranstaltung<br />
war die Besichtigung der begrünten<br />
Dachflächen des Gartenbauzentrums,<br />
für die eigens ein Hubsteiger organisiert<br />
wurde. Nahezu alle Dächer des<br />
Zentrums sind bereits durch eine natürliche<br />
extensive Begrünung geschützt.<br />
Der DDV wird 2010<br />
ein Vierteljahrhundert alt<br />
Im nächsten Jahr wird der Deutsche<br />
Dachgärtner Verband mit einer Vielzahl<br />
von Aktivitäten sein 25-jähriges Beste-<br />
Infos vom DDV<br />
hen feiern. Den Startschuss setzen die<br />
Messen Bautec in Berlin (16. bis 20.<br />
Februar) und Dach + Holz International<br />
in Köln (24. bis 27. Februar). Auf beiden<br />
Messen wird der DDV sein attraktiv begrüntes<br />
Musterhaus zeigen. Ebenfalls<br />
Das aufwendig gestaltete Fachbuch<br />
„Dachbegrünung in der modernen<br />
Städtearchitektur“<br />
im Frühjahr steht die Veröffentlichung<br />
eines neuen Leitfadens an, der die DDV-<br />
Ratgeber-Serie um einen wichtigen Bereich<br />
ergänzen wird.<br />
Tipp: „Dachbegrünung in der<br />
modernen Städtearchitektur“<br />
Architekten, Planer und Ausführungsbetriebe<br />
zeigen in dem Buch „Dachbegrünung<br />
in der modernen Städtearchitektur“<br />
anhand konkreter Objektbeispiele,<br />
wie Gründächer heutzutage sicher<br />
Prächtige Aussichten – pflegeleichte Vegetation auf den<br />
Dächern des Gartenbauzentrums Schleswig-Holstein<br />
Schweben über den Dächern des Gartenbauzentrums<br />
– ein Hubsteiger der Firma<br />
Thomsen machtʼs möglich.<br />
geplant und ausgeführt werden – von der<br />
einfachen Garagenbegrünung bis zum<br />
30.000 Quadratmeter großen Landschaftspark.<br />
Das Kapitel „Förderinstrumente<br />
für Dachbegrünung“ bietet<br />
erstmals einen Gesamtüberblick zur<br />
kommunalen Gründachförderung in<br />
Deutschland und auf internationaler<br />
Ebene. Das aufwendig gestaltete Fachbuch<br />
(190 Seiten, farbig) ist in deutscher<br />
Sprache unter www.greenroofworld.<br />
com zum Preis von 39,80 Euro plus Versandkosten<br />
zu bestellen.<br />
Wolfgang Ansel<br />
www.dachgaertnerverband.de<br />
Deutscher Dachgärtner Verband e.V.<br />
Postfach 2025, D-72610 Nürtingen, www.dachgaertnerverband.de<br />
FOTOS: DDV
Im Winter warm, im Sommer kühl<br />
Infos vom VfB<br />
Grüne Wärmehaube mit Wasserspeicher<br />
Im Winter warm halten, im Sommer<br />
kühlen und dabei Energiekosten<br />
sparen. Klingt, als wäre eine solche<br />
Kombination nicht möglich. Gründächer<br />
beweisen das Gegenteil – und<br />
zeigen sich winterfit und sommertauglich<br />
zugleich. Längst pfeifen es<br />
die Spatzen von den Dächern, und<br />
bauphysikalische Untersuchungen<br />
untermauern die Argumentation:<br />
Schon dünnschichtige Extensivbegrünungen<br />
können eine ansehnliche<br />
und dauerhaft wirksame Dämmwirkung<br />
vorweisen. In wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten mit Anstrengungen<br />
zum Klimaschutz und größtmöglicher<br />
CO2-Reduktion ein interessantes<br />
Thema für Unternehmen<br />
und Private.<br />
Im Winter kommt es durch die Vegetation<br />
und das Dachsubstrat zu einer Verminderung<br />
des Wärmedurchgangs und<br />
somit zu einer erhöhten Wärmedämmung.<br />
Im Sommer sind Dachbegrünungen<br />
für darunterliegende Räume insgesamt<br />
eine wirksame Maßnahme zum<br />
Schutz vor sommerlicher Hitze. „Konkrete<br />
Berechnungen der Gesamteinsparung<br />
liegen bislang leider nicht vor“, bedauert<br />
Christian Oberbichler vom Verband<br />
für Bauwerksbegrünung (VfB).<br />
„Vorsichtig verlässliche Schätzungen<br />
unter der Annahme, dass der 12 Zentimeter<br />
hohe Aufbau der extensiven<br />
Dachbegrünung zirka 2 Zentimetern<br />
Dämmstoff entspricht, ergeben eine<br />
Energieeinsparung von 0,06 Euro je<br />
Quadratmeter und Jahr und – nach 40<br />
Jahren – einen kumulierten Betrag von<br />
2556,46 Euro für einen Quadratmeter<br />
Gründach“, unterstreicht Oberbichler<br />
das Einsparungspotenzial. Bei einer intensiven<br />
Begrünung mit entsprechend<br />
höherem Aufbau multipliziert sich diese<br />
Summe.<br />
Zwar darf der Begrünungsaufbau eines<br />
Gründachs nach der Wärmeschutzverordnung<br />
nicht als zusätzliche Wärmedämmung<br />
gerechnet werden, da sich<br />
der Aufbau als abnehmbares Element<br />
oberhalb der Dachabdichtung befindet.<br />
Dennoch ist klar: Jede Dachbegrünung<br />
hat eine nachweislich wärmedämmende<br />
Wirkung und reduziert damit Energieaufwand<br />
und Kosten. Fast alle Schichten<br />
des Begrünungsaufbaus leisten dazu ihren<br />
Sparbeitrag, von den Dränageschichten<br />
über die Dachbegrünungssubstrate<br />
– überwiegend aus leichten Zusatzstoffen<br />
wie Blähton, Blähschiefer,<br />
Lava oder Recycling-Ton<br />
hergestellt – bis zur Vegetationsschicht<br />
mit dazugehörigem<br />
Pflanzenbewuchs. Je<br />
nach Substratart und Bewuchs<br />
bringt allein die<br />
Vegetationsschicht eines<br />
Gründachs im Vergleich zu<br />
einer 16/32-Kiesschüttung<br />
(Korngröße zwischen 16<br />
und 32 Millimeter) eine<br />
Verbesserung der Wärmedämmung<br />
von etwa 3 bis 10<br />
Prozent mit sich.<br />
Konkret zeigt sich die<br />
dämmende Wirkung wie<br />
folgt: Während Kiesdächer<br />
und schwarze Bitumenpappe sich im<br />
Sommer auf etwa 50 bis über 80 Grad<br />
Celsius aufheizen, betragen die maximalen<br />
Temperaturen bei bepflanzten<br />
Dächern etwa 20 bis 25 Grad. In klaren<br />
Winternächten sinkt die Temperatur unbepflanzter<br />
Dächer auf bis zu minus 20<br />
Grad. Die jährliche Temperaturschwan-<br />
Aus der ONR 121131<br />
wird die Ö-Norm L1131<br />
Mit 1. November wurde der Entwurf<br />
„Gartengestaltung und Landschaftsbau<br />
– Begrünung an Bauwerken, Anforderungen<br />
an Planung, Ausführung und Erhaltung“<br />
der Öffentlichkeit zur Stellungnahme<br />
vorgelegt. Die Stellungnahmefrist<br />
endet mit dem 15. Dezember 2009.<br />
So kann Anfang nächsten Jahres mit<br />
der Veröffentlichung der Ö-Norm L1131<br />
gerechnet werden. Bis dahin bleibt die<br />
Letztfassung der ONR 121131 gültig.<br />
Verband für Bauwerksbegrünung<br />
Wiedner Hauptstraße 63, Postfach 351, A-1045 Wien<br />
Telefon +43/(0)650/63 49 31, office@gruendach.at, www.gruendach.at<br />
kung beträgt somit ungefähr 100 Grad.<br />
Begrünte Dächer kühlen sich im Winter<br />
nur auf wenig unter 0 Grad ab, sodass<br />
hier die Jahresschwankung nur etwa 30<br />
Grad beträgt.<br />
Offene Vegetationsflächen, also Gründächer,<br />
sind in der Lage, Oberflächenwasser<br />
zu speichern. Bei Kiesdächern<br />
werden etwa 80 bis 100 Prozent des Nie-<br />
Winterlicher Wärmeschutz, sommerliche Kühleffekte –<br />
eine grüne Haube kennt eigentlich nur Vorteile<br />
derschlags in die Kanalisation geleitet,<br />
bei Dachgärten nur zirka 30 Prozent.<br />
Der Rest wird durch Verdunstung wieder<br />
an die Stadtluft abgegeben und trägt<br />
somit einerseits zur Reduzierung des<br />
Feuchtigkeitsmangels der oberflächenversiegelten<br />
Stadt bei. Und andererseits<br />
sorgt die entstehende Verdunstungskälte<br />
für passive Gebäudekühlung und angenehme<br />
Temperaturen unter der Dachhaut<br />
des Gebäudes. (Gründach-Messungen<br />
in Berlin-Tempelhof zeigen: Extensiv<br />
begrünte Dächer wandeln in den<br />
Sommermonaten 58 Prozent der Strahlungsbilanz<br />
in die Verdunstung von<br />
Wasser um. Unbegrünte Dächer dagegen<br />
wandeln 95 Prozent der Strahlungsbilanz<br />
in Wärme um. Die Folgen sind<br />
Erhöhung der Temperaturen im engeren<br />
Gebäudeumfeld, ein unbehagliches<br />
Raum klima beziehungsweise die Erhöhung<br />
des Energieverbrauchs bei der Gebäudeklimatisierung.)<br />
Christine Holz<br />
FOTO: VFB
Vorsitzender<br />
neu gewählt<br />
Die Gütegemeinschaft Entwässerungsrinnen-Systeme,<br />
Zweibrücken, hat als neuen<br />
Vorsitzenden des Vorstands<br />
Wiljan Stenssen (Foto), Geschäftsführer<br />
der MEA Drainage<br />
Systems B.V., gewählt.<br />
Als Mitglied der Gütegemeinschaft<br />
wird MEA Drainage<br />
Systems seine Aktivitä-<br />
Reichlmeier Metallprofile,<br />
München, präsentiert neuartige<br />
Pflanzengefäße aus der<br />
Monsun-Galabau-Kollektion.<br />
Das Pflanzgefäss vom<br />
Typ „Cube“ besticht durch<br />
zeitlose geometrische Formen<br />
in drei verschiedene<br />
Größen. Mit dem „Loft“ ist<br />
dem Münchener Entwässerungs-Hersteller<br />
eine wahre<br />
In Kürze<br />
ten für die Gütesicherung nun<br />
deutlich verstärken. Die Gütegemeinschaft<br />
bereitet zurzeit<br />
eine Revision der Gütesicherung<br />
vor, in deren Rahmen<br />
weitere Komponenten<br />
für Entwässerungsrinnen-<br />
Systeme in die Gütesicherung<br />
integriert werden sollen.<br />
Auch eine Spezifikation von<br />
Entwässerungsrinnen aus<br />
ver schiedenen Materialien –<br />
vor allem Nicht-Kunststoffe<br />
– ist geplant. Diese geplante<br />
Erweiterung der Gütesicherung<br />
und ihrer Anwendungsbereiche<br />
macht die Gütegemeinschaft<br />
noch interessanter<br />
für neue Mitglieder, aber<br />
auch für Planer, Architekten<br />
und Verarbeiter.<br />
www.gueteentwaesserungsrinnen.de<br />
„Loft“ bringt Farbe ins Leben<br />
Produktinnovation gelungen.<br />
Der Loft in loungiger, flacher<br />
Bauweise und mit programmierbaren,<br />
farbigen Lichteffekten<br />
(Foto: drei Beleuchtungsbeispiele)<br />
„wird vor allem<br />
die designorientierten<br />
Kunden begeistern“, so<br />
Christian Mischo, Geschäftsführer<br />
der Firma Reichlmeier.<br />
Mit den neuartigen Monsun-Pflanzgefäßen<br />
wird die<br />
Pflanze nun zu einem individuellen<br />
Teil der häuslichen<br />
Architektur – und das an jedem<br />
nur erdenklichen Einsatzort<br />
und zu jedem -zweck.<br />
Beiden Varianten gemein ist<br />
die hochwertige Verarbeitung<br />
aus leichten und zugleich stabilen<br />
Materialien (Aluminium,<br />
Edelstahl oder Cortenstahl),<br />
die hochwertige Pulverbeschichtung<br />
zum Schutz<br />
vor äußeren Einflüssen sowie<br />
die umfangreiche Möglichkeit<br />
der individuellen Anpassung:<br />
Alle Monsun-Pflanzgefäße<br />
sind neben den zahlreichen<br />
Standardabmessungen<br />
auch auf Maßanfertigung und<br />
in allen verfügbaren Farbtönen<br />
nach RAL- und NCS-<br />
Farbsystemen erhältlich.<br />
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FDT FlachdachTechnologie<br />
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Tel. 0 70 22/9 63 20-0<br />
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Garten-König<br />
Garten- und Landschaftsbau<br />
Georg Schütz<br />
D-86477 Adelsried<br />
Tel. 082 94/860 92-0, Fax -/860 92-20<br />
E-Mail: info@garten-koenig.com<br />
Internet: www.garten-koenig.com<br />
Sven Kramer<br />
Der Dachbegrüner und Gärtner<br />
Hof Weisenborn<br />
D-65594 Runkel<br />
Tel. 064 82/60 79 70<br />
Fax 064 82/60 79 71<br />
Mobilfunk: 01 73/360 80 65<br />
Internet: www.kramer-dachbegruenung.de<br />
Christian Lang GmbH<br />
Dachbegrünungen<br />
Biengerstr.10, D-79238 Ehrenkirchen<br />
Tel. 076 33/933 31 04<br />
Fax 076 33/933 31 06<br />
E-Mail: info@top-gruen.de<br />
Internet: www.top-gruen.de<br />
UMV GmbH Vegetationssysteme<br />
Uwe Mildenberger<br />
Dr.-Georg-Schaeffler-Straße 36<br />
D-77933 Lahr/Schwarzwald<br />
Tel. 0 78 21/98 31 91, Fax -/98 31 92<br />
E-Mail: info@umv-gmbh.de<br />
Internet: www.umv-gmbh.de<br />
Garten-Moser GmbH & Co. KG<br />
Fachbereich Dachbegrünung<br />
An der Kreuzeiche 16<br />
D-72762 Reutlingen<br />
Tel. 0 71 21/92 88-0, Fax -/92 88-55<br />
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Optigrün international AG<br />
Am Birkenstock 19<br />
D-72505 Krauchenwies-Göggingen<br />
Tel. +49(0)75 76/7 72-0<br />
Fax +49(0)75 76/77 22 99<br />
E-Mail: info@optigruen.de<br />
Internet: www.optigruen.de<br />
Triflex Beschichtungssysteme<br />
GmbH & Co. Kommanditgesellschaft<br />
FLL-geprüfte Flüssigabdichtungen<br />
Karlstraße 59<br />
D-32423 Minden<br />
Tel. 05 71/3 87 80-0, Fax –/3 87 80-738<br />
Internet: www.triflex.de
in Dach+Grün<br />
3/2009<br />
VTS Koop Schiefer GmbH & Co.<br />
Thüringen KG<br />
Ortsteil Unterloquitz, Neustadt 21<br />
D-07330 Probstzella<br />
Tel. 03 67 31/2 52 90, Fax -/2 52 14<br />
E-Mail: blaehschiefer@vts-unterloquitz.de<br />
Internet: www.vts-unterloquitz.de<br />
Vulkatec Riebensahm GmbH<br />
Im Pommerfeld 2<br />
D-56630 Kretz<br />
Tel. +49-26 32-95 48 19<br />
Fax +49-26 32-95 48 20<br />
E-Mail: info@vulkatec.de<br />
Internet: www.vulkatec.de<br />
ZinCo GmbH<br />
Grabenstraße 33<br />
D-72669 Unterensingen<br />
Tel. 0 70 22/60 03-0<br />
Fax 0 70 22/60 03-3 00<br />
E-Mail: contact@zinco.de<br />
Internet: www.zinco.de<br />
Rund um die Uhr gibt’s<br />
Dachbegrünung kaufen<br />
Als Ergänzung zu www.<br />
dachbegruenung-ratgeber.de<br />
gibt es nun auch den Online-<br />
Shop (Foto: Screenshot) der<br />
Optigrün international AG,<br />
Krauchenwies. Sowohl private<br />
Bauherren als auch gewerbliche<br />
Kunden, die Kleinflächen<br />
wie Carports,<br />
Garagen,<br />
Gartenhäuser oder<br />
Ähnliches begrünen<br />
wollen, können<br />
hier rund um<br />
die Uhr geeignete<br />
Produkt- und Systemlösungenbestellen.<br />
Es werden<br />
im ersten Schritt<br />
vor allem Produkte<br />
zur Begrünung von<br />
Flachdächern angeboten.<br />
Es können<br />
sowohl kompletteBegrünungspakete(Schutzvlies,Festkörperdrä<br />
nage, Filter -<br />
vlies, Substrat,<br />
Pflan zen) als auch<br />
einzelne Bestandteile und Zubehör<br />
(zum Beispiel Dünger,<br />
Pflanzen) bezogen werden.<br />
Eine anschaulich beschriebene<br />
und bebilderte Anleitung<br />
gibt Hilfestellung zum Einbau<br />
der Dachbegrünung.<br />
www.dachbegruenung24.de<br />
In Kürze<br />
Neuer selbstklebender<br />
Bahn-Anschluss aus Trier<br />
Zur Ausbildung von klebstofffreien<br />
An- und Abschlussabdichtungen<br />
mit der<br />
bewährten Dach- und Dichtungsbahn<br />
Evalon bietet die<br />
Trier Alwitra Flachdachsysteme<br />
GmbH & Co. ab sofort<br />
die Evalon-VSKA-Anschlussbahn<br />
(Foto) für den<br />
Neubau und die Sanierung<br />
an. Die bitumen- und lösemittelfreie<br />
Anschlussbahnen<br />
ermöglichen verlegefreundliche<br />
Detailausbildungen und<br />
materialhomogene Übergänge<br />
zur bewährten Flächen-<br />
FOTO: OPTIGRÜN<br />
49<br />
bahn Evalon oder der modernen<br />
Kaltselbstklebebahn<br />
Evalon VSK. Dabei handelt<br />
es sich um Bahnenzuschnitte<br />
aus den langzeitbewährten<br />
Dach- und Dichtungsbahnen,<br />
die zusätzlich rückseitig mit<br />
einem Polyestervlies kaschiert<br />
und mit einem synthetischen<br />
Klebecompound beschichtet<br />
sind. Nach der Verlegung<br />
wirkt die Vlieska-<br />
schierung zugleich als Entspannungszone<br />
– Dampfdruckentspannung,Bewegungsausgleich<br />
etc. Der<br />
durch eine Schutzfolie abgedeckte<br />
bitumen- und lösungsmittelfreie<br />
Kleber haftet<br />
auf vielen bauüblichen<br />
Untergründen im Dachrandund<br />
Wandanschlussbereich,<br />
wie Holz, Beton, Bitumenbahnen,<br />
Mauerwerk, Zinkund<br />
Stahlblech, Aluminium,<br />
aber auch auf verschiedenen<br />
Kunststoffen. Die Anschlussbahnen<br />
werden wahlweise<br />
mit einem einseitigen<br />
oder einem beidseitigen unbeschichteten<br />
Schweißrand<br />
für die fachgerechte Fügung<br />
mittels Heißluft oder Quellschweißmittel<br />
hergestellt.<br />
Zum System gehört darüber<br />
hinaus der zur Verlegung notwendige<br />
Alwitra-Haftgrund-<br />
SK oder -Haftgrund-SKL.<br />
www.alwitra.de<br />
FOTO: ALWITRA
50 In Kürze<br />
Dach+Grün 4/2009<br />
Buch zu Grün<br />
im Innenraum<br />
Das Verhältnis der Architektur zur Begrünung<br />
von Innenräumen scheint sich<br />
zu wandeln. Raumbegrünung wird nicht<br />
mehr mit einer grünen Dschungel-Hölle<br />
gleichgesetzt, sondern Pflanzen werden<br />
inzwischen� aufgrund ihrer sinnlich<br />
wahrnehmbaren Vitalität und ihrer ästhetischen<br />
Vorzüge geschätzt. Das neue<br />
Buch Plants XL (Foto: Cover), heraus-<br />
Grüne Termine<br />
Datum Ort Veranstaltung Veranstalter Anmeldung/Infos Kosten<br />
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20.01.2010 Koblenz Regenwasserbewirtschaftung Optigrün, Mall www.optigruen.de –<br />
21.01.2010 Fulda Regenwasserbewirtschaftung Optigrün, Mall www.optigruen.de –<br />
26.01.2010 Freiburg Regenwasserbewirtschaftung Optigrün, Mall www.optigruen.de –<br />
27.01.2010 Heidelberg Regenwasserbewirtschaftung Optigrün, Mall www.optigruen.de –<br />
28.01.2010 Nürnberg Regenwasserbewirtschaftung Optigrün, Mall www.optigruen.de –<br />
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Berlin<br />
Messe Berlin www.bautec.com<br />
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24.02. bis<br />
Messe Dach + Holz International<br />
Köln<br />
GHM www.dach-holz.com norm.<br />
27.02.2010 mit DDV-Stand Dachbegrünung Eintritt<br />
03.03.2010 Marxzell-Pfaff. 5. Corthum Fachseminar Forst-Humus www.corthum.de 25 €<br />
04.03.2010 Ditzingen 8. Int. FBB-Gründachsymposium FBB www.fbb.de 90 €<br />
24.03.2010 Düsseldorf FBB-Fachseminar Dachbegrünung Düsseldorf/FBB www.fbb.de –<br />
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von 3 Metern vorgeschrieben ist. Das System Fallnet ®<br />
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sich mit nur einmaligem Einhängen/Sichern entlang<br />
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