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Verlag Dieter A. Kuberski · Postfach 10 27 44 · 70023 <strong>Stuttgart</strong><br />

Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, PVSt – E 11001 F<br />

Ausgabe Nr. 4<br />

Dezember 2009<br />

4. Quartal<br />

18. Jahrgang<br />

� Bitumenbahnen<br />

Dachabdichtung manchmal (k)eine Kunst<br />

� Extensive Dachbegrünung<br />

Sedumbegrünungen erobern die Welt<br />

E 11001 F<br />

ISSN 0943-5271<br />

� Studentenwettbewerb Cities Alive<br />

Junge Ideen für „alte“ Gebäudebegrünung<br />

� Gründächer richtig planen<br />

Die Dränschicht spielt die Schlüsselrolle


Dachbahnen<br />

Lichtsysteme<br />

Säureschutz<br />

Erfolgreicher Rollout eines Gründachs:<br />

Der Softwareanbieter baut auf Rhepanol ® hg.<br />

Biotop auf dem Casino-Dach.<br />

In Walldorf entwickelt der weltweit führende<br />

Anbieter von Geschäftslösungen sein breit<br />

gefächertes Software- und Service-Spektrum.<br />

Damit die Ideen schön sprießen, steht den<br />

SAP-Mitarbeitern ein Casino zur Verfügung.<br />

Innen können sie sich stärken und oben dank<br />

Rhepanol hg vom Grünen inspirieren lassen.<br />

Ein Gründach, das Maßstäbe setzt.<br />

Rhepanol hg ist eine nach FLL zertifizierte<br />

wurzel- und rhizomfeste Gründachbahn. Für<br />

Höchstleistungen in der Abdichtung sorgen<br />

der kautschukartige Kunststoff Polyisobutylen<br />

und ein verstärkendes Glasvlies. Die Bahn ist<br />

ideal für extensive oder intensive Begrünung.<br />

Sind Sie offen für ein Qualitäts-Update?<br />

FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG • Eisenbahnstraße 6-8 • 68199 Mannheim • www.fdt.de<br />

SAP und das SAP-Logo sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen der SAP AG in Deutschland und anderen Ländern.


Dach+Grün 4/2009<br />

Editorial 3<br />

Hilf dir selbst, es hilft dir keiner!<br />

Deutschland hat gewählt. Reichlich<br />

Schwarz, ein wenig Gelb. Und vielleicht<br />

doch auch ein bisschen Grün? Denn die<br />

neue Bundesregierung von CDU/CSU<br />

und FDP wird nicht umhinkommen,<br />

auch im Jahr 2010 weitere Konjunkturprogramme<br />

aufzulegen, wie dies mit den<br />

Konjunkturpaketen I und II sowie auch<br />

der Abwrackprämie für Altautos zum<br />

Teil überaus erfolgreich gelungen ist.<br />

Und wenn beispielsweise ein Konjunkturpaket<br />

III initiiert würde, das Städten<br />

und Kommunen erlaubt, ihre zum Teil<br />

abgewirtschafteten öffentlichen Gebäude<br />

weiter zu sanieren, dann schlägt ja<br />

vielleicht auch die Stunde für die Dachbegrünung.<br />

Marode Turn- und Sporthallen,<br />

Senioren- und Wohnheime, Krankenhäuser<br />

und weitere kommunale Gebäude<br />

mit flachen Dächern könnten mit<br />

einem Gründach wieder aufgepäppelt<br />

werden, vielleicht sogar mit einer Photovoltaikanlage<br />

der örtlichen Stadtwerke<br />

obendrein. Zumal Dachbegrünungen<br />

bekanntlich auch als Wärmedämmung<br />

dienen und damit durchaus auch der<br />

energetischen Sanierung eines Gebäudes<br />

zuzurechnen wären.<br />

Ein Wunschtraum? Nein. Denn ein aktuelles<br />

Beispiel kommt aus Osnabrück,<br />

wie der Deutsche Dachgärtner Verband<br />

(DDV) auf den Seiten 45 und 46 in dieser<br />

Ausgabe von Dach + Grün berichtet.<br />

Dort hat man jetzt sogar eine Gründachsatzung<br />

aufgestellt, bei der bei Dachflächen<br />

von mindestens 200 Quadratmetern<br />

eine Dachbegrünung zwingend vorgeschrieben<br />

ist. Zwar gibt es – wie für<br />

die deutsche Gesetzgebung typisch – einige<br />

nicht wirklich nachvollziehbare<br />

Ausnahmen, zum Beispiel gilt die Regelung<br />

nicht für Wohngebäude, doch hat<br />

Osnabrück ganz bestimmt einen richtigen<br />

Weg eingeschlagen. „Trotz allem<br />

hat die Stadt mit diesem vielversprechenden<br />

Ansatz die Weichen gestellt,<br />

um die bereits vorhandenen Gründachflächen<br />

von mehr als 100.000 Quadratmetern<br />

in den nächsten Jahren deutlich<br />

zu erhöhen“, kommen denn auch vom<br />

DDV nur lobende Worte für die drittgrößte<br />

Stadt in Niedersachsen. Worte,<br />

denen ich mich nur anschließen kann.<br />

Allerdings wird die Regulierung der<br />

Dachbegrünung wohl auch in Zukunft<br />

den Kommunen vorbehalten bleiben.<br />

Aus Berlin war und ist in Sachen begrünte<br />

Dachlandschaften bislang wenig<br />

bis nichts zu hören. Auf der Internet-Seite<br />

des Umweltbundesamts jedenfalls<br />

findet sich kein einziger Hinweis darauf,<br />

dass das Thema in der Bundeshauptstadt<br />

und insbesondere bei Umweltminister<br />

Dr. Norbert Röttgen angekommen wäre.<br />

Und schon gar nicht ist zu erwarten, dass<br />

aus Röttgens Haus ein bundesweites Gesetz<br />

zur Abstimmung im Bundestag vorgelegt<br />

wird. Gerne lasse ich mich natürlich<br />

eines Besseren belehren.<br />

Deshalb gilt nach wie vor das, was ich<br />

auch in der vergangenen Ausgabe von<br />

Dach + Grün geschrieben habe: „Deshalb<br />

kann die Gründach-Branche und<br />

vor allem ihre Verbände nur eines tun,<br />

nämlich das, was sie schon seit vielen,<br />

vielen Jahren tut: weiter unermüdlich<br />

Überzeugungsarbeit bei den Entscheidern<br />

zu leisten, bei Architekten, Bauherren<br />

und Finanziers. Sie mit guten Argumenten<br />

für ein Gründach zu sensibilisieren.“<br />

Dass dies die Verbände und die<br />

Gründach-Unternehmen auch tatsächlich<br />

tun, etwa mit Kongressen, Symposien<br />

und Tagungen, darüber kann man<br />

sich ab der Seite 37 und auch in unserem<br />

„grünen“ Terminkalender auf der Seite<br />

50 ein genaues Bild machen.<br />

Mit freundlichen Grüßen aus <strong>Stuttgart</strong><br />

Florian Peter<br />

Redakteur<br />

Anregungen, Kritik, Lob?<br />

Mailen Sie uns bitte unter<br />

redaktion@pressecompany.de


4<br />

26<br />

Inhalt Dach+Grün 4/2009<br />

13<br />

33


Dach+Grün 4/2009<br />

Dachbegrünung<br />

Dachabdichtung manchmal (k)eine Kunst 6<br />

Solarenergie, neuester Streich: Dachpacht 9<br />

Sedumbegrünungen erobern die Welt 10<br />

Fassadenbegrünung<br />

Junge Ideen für „alte“ Gebäudebegrünung 13<br />

Aus der Praxis<br />

Wellness-Paradies unter grünem Dach 16<br />

Befestigung von Oberlichtern neu geregelt 19<br />

Dachbegrünung + Solar = Synergie pur 20<br />

Die Dränschicht spielt die Schlüsselrolle 22<br />

Senioren gelten als grüne Generation 27<br />

Keine nassen Füße fürs Gründach 28<br />

Nachhaltigkeit braucht dichte Dächer 30<br />

Gelungene Verbindung: Stahl und Grün 31<br />

Parks auf Gebäuden und Tiefgaragen 32<br />

Recht 34<br />

Messen und Termine 36<br />

Verbände berichten 37<br />

In Kürze 47<br />

Grüne Termine 50<br />

IMPRESSUM<br />

Dach+Grün<br />

erscheint 4-mal pro Jahr im Verlag DieterA.Kuberski GmbH<br />

Postfach 102 744, 70023 <strong>Stuttgart</strong><br />

Telefon (0711) 2 38 86-0, Telefax (071 1) 2 38 86 25<br />

Herausgeber: Dieter A.Kuberski<br />

Redaktion: Dieter A.Kuberski, Jörg Bleyhl, Florian Peter<br />

Redaktionsbeirat: Achim Holtschneider, FDT Flachdachtech -<br />

nologie GmbH & Co. KG, Mannheim; Dr. Gunter Mann, Optigrün<br />

international AG, Krauchenwies-Göggingen; Jürgen Quindeau,<br />

Diplom-Ingenieur für Grünplanung und Dachdecker, Heiligenhaus;<br />

Professor Stephan Roth-Kleyer, Fachhochschule Wiesbaden, Lehrgebiet<br />

Vegetationstechnik; Stefan Ruttensperger, Paul Bauder<br />

GmbH & Co. KG, <strong>Stuttgart</strong>; Joachim Stroh, Zinco GmbH,<br />

Unterensingen<br />

Anzeigen: Karin Navaei<br />

Layout: R. & U. Wassmann GbR, ruprecht.wassmann@t-online.de<br />

Druck und Weiterverarbeitung:<br />

Bechtle Druck & Service, Zeppelinstr. 116, 73730 Esslingen<br />

Abogebühren: € 24,– pro Jahr<br />

(einschließlich Versandkosten, zuzüglich MwSt.)<br />

Bestellanschrift: siehe Verlag


6<br />

Bitumenbahnen<br />

Dachbegrünung<br />

Dachabdichtung manchmal (k)eine Kunst<br />

Gründächer verbessern die Lebensqualität<br />

in der Stadt und tragen zur<br />

Flächenentsiegelung bei. Der Baustoff<br />

Bitumen hat daran einen entscheidenden<br />

Anteil.<br />

Begrünte Dächer haben in den vergangenen<br />

Jahren zunehmend an Bedeutung<br />

gewonnen. In Form von Dachgärten bieten<br />

sie nicht nur eine naturnahe Erholungsfläche<br />

mitten in der Stadt, sondern<br />

tragen auch in erheblichem Maße dazu<br />

bei, die zunehmende Flächenversiegelung<br />

in Ballungsräumen auszugleichen.<br />

Kein Wunder, dass bereits über 13 Millionen<br />

Quadratmeter Dachfläche<br />

in Deutschland bepflanzt sind –<br />

Tendenz steigend. Grundlage für<br />

die Begrünung und Nutzung des<br />

Dachs ist eine zuverlässige Abdichtung.<br />

Bestens dafür geeignet<br />

sind Bitumenbahnen. Sie schützen<br />

die darunterliegende Konstruktion<br />

vor dem Eindringen<br />

von Feuchtigkeit und verhindern,<br />

dass Wurzeln das Bauwerk<br />

beschädigen.<br />

Das Problem ist bekannt: In<br />

vielen Städten und Kommunen<br />

hat die konstante Erschließung<br />

neuer Bauflächen zu einer zunehmendenFlächenversiegelung<br />

geführt. Die Folgen für Umwelt<br />

und Bewohner sind groß.<br />

Niederschlagswasser kann nicht mehr<br />

ausreichend in den Untergrund versickern,<br />

um die Grundwasserreserven aufzufüllen.<br />

Stattdessen wird das Wasser in<br />

die Kanalisation abgeleitet, die bei<br />

Starkregen schnell überlastet ist. Viele<br />

Kommunen haben darauf reagiert und<br />

neue städtebauliche Konzepte entwickelt,<br />

die zu einer Flächenentsiegelung<br />

beitragen sollen. Dazu zählt auch das<br />

Berücksichtigen von Dachbegrünungen<br />

in städtischen Bebauungsplänen. Gründächer<br />

nehmen einen Großteil der Niederschläge<br />

auf, die sich sonst auf den<br />

versiegelten Flächen sammeln und in die<br />

Kanalisation fließen würden. Eine Intensivbegrünung<br />

mit Stauden, Sträuchern<br />

und Rasen beispielsweise speichert<br />

bis zu 90 Prozent der jährlichen<br />

Regenmenge. Gleichzeitig wird die Lebensqualität<br />

merklich erhöht, denn die<br />

Vegetation auf dem Dach filtert Feinstaub<br />

und andere Schadstoffe aus der<br />

Luft.<br />

Mittlerweile gewähren viele Städte<br />

und Gemeinden für die Errichtung einer<br />

Dachbegrünung finanzielle Zuschüsse.<br />

Die Stadt München beispielsweise, die<br />

mit 72 Prozent über einen relativ hohen<br />

Anteil an Siedlungsfläche verfügt, fördert<br />

eine extensive Begrünung von zuvor<br />

ungenutzten Dächern mit 15 Euro<br />

pro Quadratmeter. Maximal werden bis<br />

zu 50 Prozent der Kosten erstattet.<br />

Die Bepflanzung aus Rasen und Sträuchern umschließt<br />

die drei markanten Lichtkegel auf dem Dach der Kunstund<br />

Ausstellungshalle in Bonn. Sie symbolisieren die<br />

Kunstarten Architektur, Malerei und Skulptur.<br />

Gleichzeitig profitieren Münchner, die<br />

ihr Dach begrünen, von einer getrennten<br />

Abrechnung von Schmutz- und Regenwassergebühren.<br />

Bis 2020 will die Stadt<br />

auf diese Weise 15 Prozent der befestigten<br />

privaten und öffentlichen Flächen<br />

entsiegeln. Das entspricht einer Fläche<br />

von 35 Hektar pro Jahr.<br />

Zusammenarbeit<br />

aller am Bau Beteiligten<br />

Damit die Ausgleichsfunktion begrünter<br />

Dächer über viele Jahre erhalten<br />

bleibt, müssen in öffentlichen Ausschreibungen<br />

und Förderprogrammen<br />

eine Reihe von baurechtlichen Grundlagen<br />

beachtet werden. So muss vor der<br />

Bepflanzung die Statik des Dachs über-<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

prüft werden, da eine einfache Extensivbegrünung<br />

mit Kräutern, Gräsern und<br />

Moosen bereits ein zusätzliches Gewicht<br />

von 60 bis 150 Kilogramm je Quadratmeter<br />

verursacht. Von Anfang an<br />

müssen daher alle am Bau beteiligten<br />

Fachleute auf der Planungs- und Ausführungsseite<br />

in die bautechnische, konstruktive<br />

und vegetationstechnische Planung<br />

miteinbezogen werden.<br />

Voraussetzung für jede Dachbegrünung<br />

ist ein fachgerecht abgedichtetes<br />

Dach, das die darunterliegende Konstruktion<br />

vor Feuchtigkeit und deren<br />

Folgeeinflüssen durch Frost schützt.<br />

Bestens dafür geeignet: Dach- und<br />

Dichtungsbahnen aus Polymerbitumen.<br />

Alterungsbeständig, wasserdicht,<br />

reißfest sowie hitze- und<br />

kälteresistent halten sie selbst extremen<br />

Wetterverhältnissen oder<br />

hohen Temperaturschwankungen<br />

zwischen minus 35 und plus 150<br />

Grad Celsius stand. Auch mögliche<br />

Bewegungen und Setzungen<br />

des Bauwerks können sie aufgrund<br />

ihres ausgezeichneten Dehnungsvermögens<br />

problemlos ausgleichen,<br />

ohne dass sie ihre abdichtenden<br />

Eigenschaften verlieren. Ein<br />

weiterer Pluspunkt: In speziellen<br />

wurzelfesten Varianten verhindern<br />

Polymerbitumenbahnen, dass die<br />

Wurzeln der Vegetation das Dach<br />

beschädigen können. Geeignete<br />

Produkte sind mit dem Prüfzeugnis<br />

„wurzelfest“ der Forschungsgesellschaft<br />

Landschaftsentwicklung Landschaftsbau<br />

(FLL) gekennzeichnet.<br />

Die baurechtlichen Grundlagen für eine<br />

fachgerechte Ausführung der Abdichtung<br />

bilden für extensive Dachbegrünungen<br />

die DIN 18531 (Abdichtung<br />

nicht genutzter Dächer) sowie für intensive<br />

Dachbegrünungen die DIN 18195<br />

(Bauwerksabdichtung). Maßgeblich für<br />

Art und Bemessung der Abdichtung sind<br />

demnach der gewählte Dachaufbau, die<br />

Beanspruchung und die Nutzung des<br />

Bauwerks. Grundsätzlich können Bitumenbahnen<br />

auf allen Untergründen verlegt<br />

werden – vorausgesetzt, die Unterkonstruktionen<br />

aus Beton, Stahl oder<br />


Wenn Gründach –<br />

dann Bauder<br />

Mit jedem Gründach lässt sich ein Stück verloren gegangene<br />

Natur zurückgewinnen. Gründächer werten Gebäude entscheidend<br />

auf und bieten eine Reihe ökologischer Vorteile wie Luftkühlung<br />

und Sauerstoffproduktion, Regulierung der Luftfeuchtigkeit,<br />

Staubbindung und Regenwasserspeicherung.<br />

Außerdem verlängert eine Dachbegrünung die Lebensdauer der<br />

Dachabdichtung deutlich.<br />

Bauder – für ein optimales Ergebnis im grünen Bereich.<br />

Weitere Informationen unter www.bauder.de<br />

Steildach-Systeme Flachdach-Systeme Gründach-Systeme


8 Dachbegrünung<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

Holz werden entsprechend vorbereitet.<br />

Größere Unebenheiten, Spannungs- und<br />

Setzrisse müssen ausgebessert sowie<br />

Farbreste, Holzschutzmittel und andere<br />

Verschmutzungen entfernt werden, damit<br />

sie die abdichtende Funktion der Bitumenbahnen<br />

nicht beeinflussen.<br />

Idealerweise erfolgt der Einbau bei<br />

Umgebungstemperaturen von über 5<br />

Grad Celsius sowie bei trockenem und<br />

windstillem Wetter. Dabei werden die<br />

Bitumenbahnen entweder mechanisch<br />

befestigt oder teil- beziehungsweise<br />

vollflächig aufgeschweißt. Gerade im<br />

Schweißverfahren zeigen sich die Vorteile<br />

von Bitumenbahnen. Da der Bauund<br />

Werkstoff thermoviskos ist, entsteht<br />

durch Erhitzung mit dem Schweißbrenner<br />

ein zähflüssiger, klebriger Film, mit<br />

dem sich die Bahnen schnell und einfach<br />

auf den Untergrund kleben lassen. Da-<br />

Begrünte Dachflächen binden Staub und Abgase und tragen so<br />

zur Verbesserung des Mikroklimas bei.<br />

durch wird eine optimale Verbindung<br />

mit dem Untergrund erreicht, sodass<br />

keine Nässe eindringen kann.<br />

Verlegt werden die Bitumenbahnen in<br />

der Regel in zwei, im Versatz angeordneten<br />

Lagen, die in gleicher Richtung zu<br />

verlegen und vollflächig miteinander zu<br />

verschweißen sind. Um die Funktionstüchtigkeit<br />

der Abdichtung möglichst<br />

lange zu erhalten, sollte die Überdeckung<br />

an Längs- und Quernähten mindestens<br />

80 Millimeter betragen. Darüber<br />

hinaus sollten alle An- und Abschlüsse,<br />

Durchdringungen und Fugen mit einer<br />

wurzelfesten Abdichtung versehen werden.<br />

Verfügt das Dach über eine zuverlässige<br />

Abdichtung, steht einer Begrünung –<br />

ganz gleich, ob extensiv mit Moosen<br />

und Gräsern oder intensiv mit Stauden,<br />

Sträuchern oder auch Bäumen – nichts<br />

mehr im Weg. Schließlich enthält Bitumen<br />

als natürliches Erdölprodukt keine<br />

für Mensch und Umwelt gefährlichen<br />

Stoffe und kann selbst in Wasserschutzgebieten<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Hinweise, wie eine Dachbegrünung<br />

aufgebaut werden sollte, finden sich in<br />

den FLL-Richtlinien für die Planung,<br />

Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen.<br />

Demnach befindet sich auf der<br />

Bitumenabdichtung eine Trenn- und<br />

Gleitschicht. Anschließend wird eine<br />

Schutzschicht eingebaut. Sie kann je<br />

nach Belastung aus einem Schutzvlies,<br />

-estrich oder aus Gussasphalt bestehen<br />

und soll die Dachabdichtung vor Beschädigungen<br />

schützen. Die Schutzschicht<br />

bildet die Unterlage für die Vegetationstragschicht<br />

– die Wachstumsbasis<br />

für Pflanzen, Sträucher und Rasen.<br />

Ihre Zusammensetzung hängt von der<br />

Wahl der Bepflanzung ab. In jedem Fall<br />

sollte sie jedoch eine Wasserspeicherund<br />

Dränfunktion erfüllen.<br />

Alternativ lässt sich unter der Vegetationstragschicht<br />

eine separate Wasserspeicher-<br />

und Dränschicht einbauen. Sie<br />

dient dazu, Überschusswasser abzuführen<br />

oder Niederschlagswasser zur Pflanzenversorgung<br />

zu speichern. Wird ein<br />

separater Aufbau gewählt, ist eine zusätzliche<br />

Filterschicht, beispielsweise<br />

aus Kunststoffvlies, nötig. Sie verhindert,<br />

dass Feinteile in die Dränschicht<br />

gelangen und diese verschmutzen.<br />

Wichtig beim Gründach ist, dass die Anund<br />

Abschlüsse vegetationsfrei ausgebildet<br />

werden, beispielsweise durch den<br />

Einbau eines 0,5 Meter breiten Kiesstreifens.<br />

Er sorgt dafür, dass sich Niederschlagswasser<br />

nicht anstaut, sondern<br />

abfließen kann.<br />

Gründach dient auch<br />

als Ausstellungsfläche<br />

Wie gut sich Bitumenbahnen als Abdichtung<br />

unter einem begrünten Dach<br />

bewährt haben, zeigt die Kunst- und<br />

Ausstellungshalle der Bundesrepublik<br />

Deutschland in Bonn. Anfang der 90er-<br />

Jahre wurde auf dem rund 8000 Quadratmeter<br />

großen Flachdach eine Gartenlandschaft<br />

mit Rasen und Sträuchern<br />

errichtet. Das Besondere: Das Museum<br />

nutzt das Gründach als Ausstellungsfläche<br />

für Skulpturen, die den Besuchern<br />

eine außergewöhnliche Perspektive bieten<br />

soll.<br />

Im Mittelpunkt der Ausstellungsfläche<br />

stehen drei markante Lichtkegel auf<br />

dem Dach. Die 20, 25 und 26 Meter hohen<br />

Türme symbolisieren den Dreiklang<br />

der bildenden Künste Architektur, Male-<br />

Um die An- und Abschlüsse eines Gründachs vegetationsfrei zu<br />

halten, sollte ein Kiesstreifen eingebaut werden.<br />

rei und Skulptur. Umrahmt wird der<br />

Dachgarten von schrägen Oberlichtern,<br />

hinter denen die laute und hektische<br />

Welt der Stadt verschwindet. Die Abdichtung<br />

des Flachdachs besteht aus einer<br />

Kombination aus Bitumenbahnen<br />

und Wurzelschutzbahnen aus dem<br />

kunststoffmodifizierten Bitumenwerkstoff<br />

Ethylen-Copolymerisat-Bitumen<br />

(ECB). Sie besitzen ein gutes Dehnungsvermögen<br />

sowie eine hohe Flexibilität<br />

bei tiefen Temperaturen. Ihre ausgezeichnete<br />

Wärme- und Alterungsbeständigkeit<br />

sorgen für eine lange Nutzungsdauer.<br />

Kein Wunder also, dass die<br />

Bitumenabdichtung das Dach der<br />

Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik<br />

auch Jahre nach dem Bau<br />

noch zuverlässig vor äußeren Einflüssen<br />

schützt und der Dachbegrünung eine stabile<br />

Unterlage bietet.<br />

red<br />

www.arbit.de<br />

FOTOS: INFORMATIONSBÜRO BITUMEN


Dach+Grün 4/2009<br />

Photovoltaikanlagen von Ecostream<br />

Dachbegrünung<br />

Solarenergie, neuester Streich: Dachpacht<br />

Photovoltaik heißt der Schlüssel zu<br />

grünem Strom – und neuerdings<br />

auch zu sicherer Rendite. Hauseigentümer,<br />

Immobilienverwalter und<br />

Wohnungsgesellschaften können die<br />

Dachflächen ihrer Objekte mit einer<br />

Mit einer Photovoltaikanlage auf dem<br />

Dach der Immobilie wird eine 20-jährige<br />

Rendite garantiert. Grundlage ist das<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG),<br />

das den Betreibern 20 Jahre lang eine<br />

Einspeisevergütung zusichert und die<br />

deutschen Stromnetzbetreiber dazu verpflichtet,<br />

Strom aus erneuerbaren Energien<br />

in ihr Netz einzuspeisen und zu vergüten.<br />

In Dachflächen von privat oder<br />

gewerblich genutzten Gebäuden steckt<br />

demnach hohes Potenzial, das Ecostream<br />

mit einem ganzheitlichen Konzept<br />

nutzbar machen kann.<br />

Eigeninvestition mit<br />

Finanzierungsvielfalt<br />

Für Eigentümer und Verwalter von<br />

Wohn- oder Bürokomplexen lohnt sich<br />

eine Investition ins Dach gleich mehrfach.<br />

Dass Photovoltaik eine sichere<br />

Geldanlage ist, haben auch Banken und<br />

Finanzdienstleister erkannt – die Bandbreite<br />

an Finanzierungsmöglichkeiten<br />

wächst. Gängige Methoden sind mittlerweile<br />

zinsvergünstigte Darlehen über<br />

das Umweltprogramm der KfW-Bankengruppe<br />

sowie Leasing-Modelle.<br />

Photovoltaikanlage ausstatten und<br />

von dem umfangreichen Nutzen profitieren.<br />

Neben ökologischen und<br />

ökonomischen Vorteilen werden die<br />

Mieterbindung gestärkt und die Immobilie<br />

in ihrem Wert gesteigert.<br />

Neu: das Dach an einen Investor verpachten, der die Photovoltaikanlage auf dem Immobiliendach finanziert. Dazu braucht es dann<br />

aber mindestens 1500 Quadratmeter große Schrägdächer oder Flachdächer ab einer Größe von 3500 Quadratmetern.<br />

Wer ganz ohne Kapitaleinsatz eine zusätzliche<br />

Einnahmequelle erschließen<br />

möchte, hat die Möglichkeit der Dachpacht.<br />

Dann wird das Dach an einen Investor<br />

verpachtet, der die Photovoltaikanlage<br />

auf dem Immobiliendach finanziert.<br />

Der Verpächter profitiert davon<br />

mindestens 20 Jahre lang ohne eigenes<br />

Zutun. Er trägt zum Umweltschutz<br />

sowie zum Ausbau der Solarenergie in<br />

Deutschland bei, nutzt Imagevorteile<br />

und wird gleichzeitig dafür bezahlt, dass<br />

er sein Dach zur Verfügung stellt. Noch<br />

ein positiver Nebeneffekt: Mit der Installation<br />

der Anlage gewinnen die Immobilien<br />

an Wert. Zusätzlich wird das<br />

Dach vor der Witterung geschützt. Wie<br />

hoch das Entgelt für die Dachverpachtung<br />

ist, hängt von der Anlagengröße<br />

und der Dachqualität ab. Als Systemanbieter<br />

vermittelt Ecostream die Kontakte<br />

zwischen Verpächter und Investor. Ein<br />

Dachnutzungsvertrag regelt die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen. Im nächsten<br />

Schritt beginnt die Planung der Photovoltaikanlage<br />

durch die Ingenieure von<br />

Ecostream.<br />

Dachanalyse, Planung und<br />

schließlich die Montage<br />

9<br />

Das Kölner Unternehmen Ecostream<br />

bietet seine Anlagen nicht<br />

nur Selbstfinanzierern an, sondern<br />

bringt als unabhängiger Systemanbieter<br />

auch Investoren und Dachverpächter<br />

zusammen.<br />

Der Planungsphase geht eine erste<br />

Analyse der Dachdaten voran. Vor Ort<br />

prüft Ecostream die Eignung der Dachfläche<br />

für die Installation einer Photovoltaikanlage.<br />

So kommen nur mindestens<br />

1500 Quadratmeter große Schrägdächer<br />

sowie Flachdächer ab einer Größe<br />

von 3500 Quadratmetern mit möglichst<br />

wenigen Aufbauten infrage. Darüber<br />

hinaus sollte der Dachbelag<br />

asbestfrei sein und die Dachkonstruktion<br />

zusätzliche Belastungen von bis zu<br />

25 Kilogramm pro Quadratmeter schadlos<br />

tragen können.<br />

Ganz gleich, ob Dachpacht oder Eigenfinanzierung:<br />

Ecostream übernimmt<br />

alle notwendigen Schritte – von der<br />

Montage über die Inbetriebnahme bis<br />

hin zur Wartung der Photovoltaikanlage.<br />

Tipp: Auf www.pvexperten.de können<br />

Wohnungsgesellschaften schon online<br />

prüfen, ob sich ihre Immobilien für eine<br />

Photovol taik anlage eignen.<br />

red<br />

www.ecostream.de<br />

ECOSTREAM


10<br />

Extensive Dachbegrünung mit Sedum und anderen Sukkulenten – Teil 1<br />

Sedumbegrünungen erobern die Welt<br />

Im Baubereich haben extensive<br />

Dachbegrünungen inzwischen einen<br />

bedeutsamen Stellenwert erreicht.<br />

Die optische Wirkung auf das Umfeld<br />

und die stadtökologischen Vorteile<br />

solcher Begrünungen machen<br />

sie immer mehr zu einer Normalität<br />

im Baugeschehen. Jährlich werden<br />

in Deutschland über 10 Millionen<br />

Quadratmeter Dachflächen extensiv<br />

begrünt. Der weitaus größte Teil<br />

hiervon wird als Sedumbegrünung<br />

ausgeführt. Sedumbegrünungen haben<br />

sich als so erfolgreich erwiesen,<br />

dass sie inzwischen die Welt umrundeten.<br />

Als vor über 20 Jahren ein gleichnamiger<br />

Artikel über Sedumbegrünungen<br />

vom Autor dieses Beitrags veröffentlicht<br />

wurde, ging es darum, die in Fachkreisen<br />

verbreiteten Widerstände für diese<br />

völlig neuartige Vegetationskonzeption<br />

abzubauen. Diese fußten<br />

darauf, dass solche Vegetationsformen<br />

von Fremdvegetation<br />

überwuchert<br />

würden und zu ihrem Erhalt<br />

beträchtliche Pflegeaufwendungenerforderlich<br />

wären. Außerdem war<br />

die Verwendung von Sedumsprossen<br />

eine in Fachkreisen<br />

weitgehend unbekannte<br />

Form der Vegetationsansiedlung,<br />

die auf<br />

großes Misstrauen stieß.<br />

Zwischenzeitlich wurde<br />

der Wissensstand erheblich<br />

erweitert, dass mit<br />

zielgerichtetem Handeln<br />

das angestrebte Ergebnis<br />

sehr viel besser vorausschaubar<br />

wird.<br />

Auf alten Dächern mit<br />

dünnen Substratschichten<br />

kommen Sedumpflanzen<br />

regelmäßig vor und werden<br />

auf stark belüfteten<br />

Substraten gelegentlich<br />

von der Dachwurz (Sempervivum<br />

tectorum) und<br />

im Bergland vom Trau-<br />

Dachbegrünung Dach+Grün 4/2009<br />

Bahnnebengebäude in Lausanne: Hier hat sich über einer Kiesschicht durch<br />

Sedimentation eine Substratschicht angesammelt und sich mit Sedum begrünt.<br />

Sedumbegrünung im Engadin, wie sie noch vor 20 Jahren häufiger anzutreffen waren. Sie haben<br />

einen gegliederten Aufbau mit Dränschicht und Erdsubstratschicht und sind der Ursprung für die<br />

Sedumbegrünungen.<br />

FOTOS: GROSSE-WILDE


ensteinbrech (Saxifraga<br />

paniculata) begleitet. Zumeist<br />

befinden sich diese<br />

alten Begrünungen auf<br />

den früher verwendeten<br />

Teerdichtungsbahnen.<br />

Diese sind wegen ihrer<br />

geringen Wärmestandfestigkeit<br />

auf eine Pufferschicht<br />

angewiesen. Damit<br />

diese Pufferschicht<br />

nicht durch Winderosion<br />

abgetragen wird, wurde<br />

ein gegliederter Vegetationsaufbau<br />

aufgetragen,<br />

der anschließend begrünt<br />

wurde. Diese Bauweisen<br />

bestehen zumeist aus einer<br />

wenige Zentimeter dicken<br />

Grobsandschicht als<br />

Schutzlage über der Abdichtung.<br />

Darüber befindet<br />

sich ein Horizont aus<br />

Feinkies, der in einen<br />

stark humosen Boden -<br />

horizont übergeht. Die<br />

Gesamtschichtstärke liegt<br />

bei 6 bis 8 Zentimetern.<br />

Blick zurück: Historische<br />

Sedumbegrünungen<br />

Solche Sedumbegrünungen werden<br />

von Moosen und Flechten begleitet und<br />

haben sich als außerordentlich stabile<br />

Pflanzengemeinschaften erwiesen, die<br />

sich über Jahrzehnte kaum verändern.<br />

Damit verhalten sie sich wie natürliche<br />

Ökosysteme, die eine hohe Stabilität erreichen.<br />

Mit Zunahme von Feinerdeanteilen<br />

und größeren Schichtdicken erhöhen<br />

sich die Ressourcen im Vegetationsaufbau,<br />

und die sukkulenten Pflanzen<br />

(Sedum und Sempervivum) werden<br />

durch weitere Pflanzen wie Zwiebelgewächse<br />

sowie dürreverträgliche Kräuter<br />

und Gräser ergänzt beziehungsweise ersetzt.<br />

Begrünt haben sich aber auch alte<br />

Kiesdächer, wenn sich durch Ablagerungen<br />

von feinen Bodenteilen eine Substratschicht<br />

über dem Kies gebildet hat.<br />

Die Vegetationsentwicklung beginnt<br />

hier zunächst mit den einjährigen Pflanzen,<br />

die vor der sommerlichen Trockenheit<br />

ihren Lebenszyklus beendet haben.<br />

Mit fortschreitender Entwicklung siedeln<br />

häufig Moose, in deren Schrumpfrisse<br />

Sedumarten, aber auch die rosettenbildende<br />

Sukkulenten (Sempervivum)<br />

einwandern. Diese alten Dächer<br />

Dachbegrünung<br />

Dach+Grün 4/2009 11<br />

Kiesdach über einer Schwimmhalle im Oberengadin. Nach zirka zehn Jahren Entwicklung wird der<br />

Pflanzenbestand zunehmend dichter. Hier verhindert ein dichter Bestand an einjähriger Sedum<br />

annum, die hier im Frühsommer schon abgestorben ist, dass die Dachflächen verkrauten.<br />

hatten zumeist eine Dachneigung von<br />

zirka 5 Grad und waren deshalb weniger<br />

auf eine leistungsstarke Dränung angewiesen,<br />

als es bei den heutigen Flachdachbauweisen<br />

mit geringerem Gefälle<br />

der Fall ist. Die Haltbarkeit dieser Dächer<br />

erreichte oft über 100 Jahre. Die Vegetation<br />

konnte sich währenddessen ungestört<br />

von Pflegeeingriffen entwickeln.<br />

Unter diesem Aspekt sind begrünte Dächer<br />

als die wirtschaftlichsten Flachdachbauweisen<br />

anzusehen.<br />

Nach den frühen Untersuchungen von<br />

Bornkamm siedeln auf Dächern mit<br />

niedrigen Substratschichtstärken vorwiegend<br />

deshalb sukkulente Pflanzen,<br />

weil für anspruchsvollere Pflanzen keine<br />

ausreichenden<br />

Lebensgrundlagen<br />

bestehen. Ausschlaggebend<br />

sind<br />

hierfür der häufige<br />

Wassermangel,<br />

die Nährstoffarmut<br />

und eine geringeDurchwurzelungstiefe.<br />

Nach<br />

pflanzensoziologischer<br />

Tradition<br />

hat er diese Pflanzengemeinschaft<br />

als Sedumgesellschaft(Sedo-Sem-<br />

pervivetum tectorum) bezeichnet. Hieraus<br />

abgeleitet wurde der heute allgemein<br />

übliche Begriff „Sedumbegrünung“.<br />

Besonders häufig waren und sind<br />

diese Dächer im Engadin anzutreffen,<br />

weil dort im 19. Jahrhundert ganze Dörfer<br />

durch Brände zerstört wurden und<br />

die traditionelle Bauweise mit geneigten<br />

Dächern durch Flachdachbau weisen ersetzt<br />

wurden. Sie sind Vorbilder für die<br />

heutigen Sedumbegrünungen.<br />

Eine extensive Begrünung auf einem<br />

Dach ist eine vergleichsweise kleine Insel,<br />

die Landtieren (Konsumenten) normalerweise<br />

nicht zugänglich ist und ihnen<br />

nicht als Nahrungsquelle dient und<br />

von ihnen ohne Beeinflussung bleibt.<br />

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Dachbegrünung auf<br />

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12 Dachbegrünung<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

Lediglich flugfähige Insekten und Vögel<br />

gelangen auf solche Dächer. Deshalb ähneln<br />

diese Dachbegrünungen eher einem<br />

Waldökosystem als einem vom gärtnerischen<br />

Gesichtspunkt angenommenen<br />

Landökosystem. Dementsprechend verbleibt<br />

die organische Masse im System<br />

und führt zu einer verstärkten Humusbildung.<br />

Bei einem ausgeglichenen Wasserhaushalt<br />

siedeln sich Flechten an, die<br />

den Abbau der organischen Substanz<br />

fördern und gemeinsam mit Sedumpflanzen<br />

die Vegetation bilden.<br />

Bei feuchten Substratoberflächen gewinnen<br />

Moose die Oberhand. Diese<br />

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bauen eine starke Rohhumusschicht auf<br />

und behindern dadurch sehr stark die Sedumvegetation.<br />

Lediglich Sedumarten<br />

(Hylotelephium) mit einem starken<br />

Wurzelsystem und Rosettenpflanzen<br />

(Sempervivum/Saxifraga) können in<br />

Moospolstern überleben. Bei sommerlichen<br />

Dürrezeiten schrumpfen Moose.<br />

Diese Schrumpfrisse werden von oberflächig<br />

wurzelnden Sedumarten und<br />

Gräsern und Kräutern besiedelt. Bei den<br />

Pflanzen der hier behandelten Sedumbegrünungen<br />

handelt es sich fast ausschließlich<br />

um Standortspezialisten, die<br />

bei erdgebundenen Vegetationsformen<br />

auf normalen Standorten nicht wettbewerbsfähig<br />

genug sind,<br />

um im Konkurrenzverhalten<br />

mit anderen Pflanzen<br />

bestehen zu können.<br />

Für das Überleben der<br />

Sedumpflanzen besteht<br />

der wesentliche Wettbewerbsfaktor<br />

im zeitweisen<br />

Wassermangel des<br />

Bodens. Diesen Wassermangel<br />

können Sedumpflanzen<br />

wochenlang unbeschadet<br />

überstehen.<br />

Nicht jedoch die übliche<br />

Begleitvegetation (Ruderalflora).<br />

Diese stirbt bei<br />

sommerlicher Trockenheit<br />

schnell ab, sofern ein<br />

Vegetationsaufbau mit<br />

begrenztem Wasserhaushalt<br />

verwendet wurde.<br />

Mit den einsetzenden<br />

Niederschlägen stehen<br />

den Sedumpflanzen zunächst<br />

alle Ressourcen allein<br />

zur Verfügung, sodass<br />

sie sich ungehindert<br />

als die konkurrierenden<br />

Pflanzen weiter entwickeln<br />

können. Durch diese<br />

spezifischen Wettbewerbsbedingungenunterscheiden<br />

sich Sedumbegrünungen<br />

fundamental<br />

von anderen Extensivbegrünungen.<br />

Sedumpflanzen verfügen,<br />

wie andere Sukkulenten<br />

auch, über einen<br />

spezifischen Stoffwechsel<br />

(CAM), bei dem während<br />

der tagsüber erfolgenden<br />

Assimilation lediglich<br />

ein Zwischenpro-<br />

dukt ohne Sauerstoffzufuhr produziert<br />

wird. Diese fehlende Sauerstoffzufuhr<br />

wird nachts bei geöffneten Spaltöffnungen<br />

nachgeholt. Sedumarten können unter<br />

Trockenstress vom normalen Kohlenstoffhaushalt<br />

zum CAM-Haushalt<br />

wechseln. Bei den niedrigen Temperaturen<br />

der nächtlichen Atmung wird der<br />

Wasserverlust sehr stark reduziert. Der<br />

geringe Wasserverbrauch vermindert<br />

den Unterdruck in den Pflanzen und damit<br />

die Fähigkeit, dem Boden restliches<br />

Wasser mittels hoher Saugspannung zu<br />

entziehen. Der Nachteil von CAM-<br />

Pflanzen ist eine deutlich geringere<br />

Wuchskraft, mit der sie auf normalen<br />

Standorten anderen Pflanzen im Wettbewerb<br />

unterlegen sind.<br />

Trockenheit beschränkt sich in unserem<br />

Klimabereich nicht nur auf die Sommermonate,<br />

sondern kann bei Frostwetter zu<br />

einer großen Beanspruchung werden.<br />

Hiervon sind besonders die wintergrünen<br />

polsterförmigen Arten (S. album, S.<br />

reflexum, S. sexangulare etc.) betroffen.<br />

Diese verfügen lediglich über ein Feinwurzelsystem,<br />

das bei häufigem Frost-<br />

Tau-Wechsel absterben kann. Die aufliegenden<br />

Triebe bilden leicht neue Wurzeln<br />

und wachsen weiter, während begleitende<br />

Pflanzen (Gräser, Kräuter)<br />

hierzu nicht in der Lage sind und absterben.<br />

Die leichte Bewurzelung der Triebe<br />

ist die Ursache für die effektive Vegetationsansiedlung<br />

mit Sedumsprossen.<br />

Auf natürlichen Standorten kommen<br />

mehrere verschiedene Sedumarten nur<br />

selten gemeinsam vor. Bei Dachbegrünungen<br />

ist jedoch eine möglichst große<br />

Pflanzenvielfalt wünschenswert, weil<br />

neben einer höheren Attraktivität die Vegetation<br />

stabiler wird. Die Annahme,<br />

dass verschiedene Sedumarten beliebig<br />

untereinander austauschbar sind, hat<br />

sich durch langfristige Beobachtungen<br />

nicht bestätigt. Besonders aus den zahlreichen<br />

Vergleichsversuchen von Professor<br />

Stefan Roth-Kleyer wird deutlich,<br />

dass nicht alle Sedumarten gleichermaßen<br />

auf den verschiedenen Substraten<br />

und Bauweisen gut wachsen. Auch<br />

wenn hierzu gezielte Untersuchungen<br />

fehlen, ist ein Trend offenkundig: Je ausgeglichener<br />

der Vegetationsaufbau und<br />

je ausgewogener der Makroporenbereich<br />

ist, desto mehr Arten/Sorten können<br />

nebeneinander existieren.<br />

Jürgen Große-Wilde


Dach+Grün 4/2009<br />

Studentenwettbewerb Cities Alive<br />

Fassadenbegrünung 13<br />

Junge Ideen für „alte“ Gebäudebegrünung<br />

Auf dem Welt-Gründachkongress<br />

Cities Alive in Toronto hat auch ein<br />

studentischer Ideenwettbewerb<br />

stattgefunden. Dieser wurde von der<br />

dortigen Ryerson-Universität gesponsert<br />

und durchgeführt. Die interdisziplinäre<br />

Jury hatte schließlich<br />

17 Entwürfe zu beurteilen. Der einzige<br />

deutsche Beitrag – vom Master-<br />

Studierenden Florian Betzler aus<br />

Hamburg eingereicht – schaffte es in<br />

die Top 5. Betzler und seinem Betreuerteam<br />

wurde eine „Anerkennung“<br />

ausgesprochen. Die fünf besten<br />

Ideen stellt Dach + Grün vor.<br />

Grüne Dächer stehen als Synonym für<br />

die architekturgebundene Begrünung<br />

und für nachhaltiges Bauen. Auch die<br />

Beteiligung an diesem Wettbewerb zeigte,<br />

dass zurzeit außerhalb Europas eine<br />

große Begeisterung für derartige Konzepte<br />

besteht. Die Gründachtechnik erobert<br />

seit einigen Jahren viele Länder.<br />

Sie fasziniert junge Architekten weltweit<br />

– und so war es nur konsequent, mit<br />

diesem Wettbewerb das visionäre Denken<br />

von Studierenden zu beflügeln. Der<br />

Wettbewerb sollte integrative Lösungen<br />

für städtische Baublöcke entwickeln.<br />

Der Wettbewerb<br />

Zielsetzung. Der Kongress Cities<br />

Alive wurde von der nordamerikanischen<br />

Partnerorganisation der Fachvereinigung<br />

Bauwerksbegrünung, der<br />

Green Roof for Healthy City, im Namen<br />

des World Green Roof Infrastructure<br />

Network (WGRIN) veranstaltet. Dieser<br />

Kongress wird vom 7. bis 9. Oktober<br />

2010 in Mexico City eine Folgeveranstaltung<br />

haben, dann organisiert von<br />

dem nationalen WGRIN-Mitglied Amenamex<br />

(www.amanemex.org). Es ist ein<br />

Ziel dieser Welt-Gründachveranstaltungen,<br />

Studierende frühzeitig an die Gründachthemen<br />

heranzuführen. Die Ryerson-Universität<br />

in Toronto finanzierte<br />

und organisierte die erforderlichen<br />

Schritte. Oberthema des Wettbewerbs<br />

war es, einen „Beitrag gegen den Klimawandel<br />

mittels Gebäudebegrünung“ zu<br />

liefern. Es war ein weltweit offener Ideenwettbewerb<br />

für Studierende und wissenschaftliche<br />

Einrichtungen. Submissionstermin<br />

für die Unterlagen war Ende<br />

September. Das Preisgericht tagte am 8.<br />

Oktober. Die Ergebnisse wurden schon<br />

zu Beginn des Kongresses auf der<br />

Homepage von Cities Alive ins Netz gestellt.<br />

Der würdige Rahmen für die<br />

Preisverleihung war ein historischer<br />

Lokschuppen, in dem sich eine lokale<br />

Platz 1: Übersichtsplan Cliffside Village, Toronto<br />

Brauerei mit einem Event-Bereich angesiedelt<br />

hat. Zur Jury gehörten Brad Bass<br />

(Environment Canada), Steven Peck,<br />

GRP (Green Roofs for Healthy<br />

Cities/WGRIN), Ted Kesik (University<br />

of Toronto), Mark Salerno (Canadian<br />

Mortgage and Housing Corp.) und Jane<br />

Welsh (City of Toronto).<br />

Beurteilungskriterien. Die Entwürfe<br />

sollten sich in einem urbanen Kontext<br />

befinden und vorzugsweise Lösungen<br />

auf der Ebene von Baublöcken anbieten.<br />

Es sollten gedanklich die späteren Nutzer<br />

einbezogen werden, der Lösungsansatz<br />

sollte interdisziplinär angelegt sein.<br />

Und es sollte eine moderne Gebäudehülle<br />

gestaltet werden, die einen Beitrag gegen<br />

die städtische Aufheizung liefert.<br />

Als Anregungen konnten die aktuellen<br />

Veröffentlichungen zur Gebäudebegrünung<br />

herangezogen werden.<br />

Innerhalb dieses kurzen Zeitraums<br />

gingen 17 Arbeiten bei der Jury ein, die<br />

alle Kriterien erfüllten. Es wurden die<br />

drei nachfolgend vorgestellten Preise<br />

vergeben, die mit Preisgeld des Sponsors<br />

ausgestattet waren. Darüber hinaus<br />

gab es zwei lobende Anerkennungen.<br />

Bei der Preisverleihung durch den Vize-<br />

bürgermeisters Torontos, Joe Pantalone,<br />

wurde auf die hohe Qualität aller eingereichten<br />

Arbeiten hingewiesen. Die dazugehörigen<br />

Abbildungen wurden ausdrücklich<br />

von der Ryerson-Universität<br />

zur Verfügung gestellt, um über diesen<br />

Wettbewerb in Dach + Grün zu berichten.<br />

Denn auch in Nordamerika ist die<br />

Gründachtechnik umfassend angekommen.<br />

Neben Dachbegrünungen nutzten<br />

die meisten Preisträger auch Fassadenbegrünung<br />

in sehr unterschiedlichen<br />

Versionen. Auch wenn einige dieser Ideen<br />

das bisher technisch Machbare überschreiten,<br />

deutet sich doch ein kreativer<br />

Umgang mit der Gründachtechnik an,<br />

der sich positiv auf zukünftige Entwürfe<br />

auswirken kann. Ein weiteres Thema,<br />

das in vielen Ländern eine große Beliebtheit<br />

aufweist, ist der Bereich „Food<br />

��


14 Fassadenbegrünung<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

Platz 2: Gründächer und Lebensmittelproduktion auf den Dächern Torontos<br />

from the Roofs“. Das wird in Deutschland<br />

eher als Randthema begriffen.<br />

1. Platz: Cliffside Village,<br />

Scarborough/Kanada<br />

Es handelt sich um eine Stadterweiterung<br />

in Toronto. Über der neuen Tiefgarage<br />

sind Nachbarschaftsbeete angelegt.<br />

Die Dächer sind mit sehr unterschiedlichen<br />

Typen von Gründächern ausgestattet.<br />

Die Fassadenkassetten erinnern an<br />

japanische Innovationen. Der ganze<br />

Neubaukomplex ist für eine multifunktionale<br />

Nutzungen ausgelegt. Für Nordamerikaner<br />

hat der Ansatz der „fußgängerfreundlichen<br />

Stadt“, der hier propa-<br />

Platz 3: Detail aus der Planung zu den Hudson Yards<br />

giert wurde, ebenso etwas Neuartiges<br />

wie Innovatives. Öffentliche Räume mit<br />

Aufenthaltsqualität auf dem Höhenniveau<br />

der Straßen und der Dachgeschosse<br />

sind vorgesehen. Leitbild der Stadtplanung<br />

in Toronto ist, laut Aussage des<br />

Ersten Bürgermeisters, „die mittelgroße<br />

europäische Stadt“. Von der hier entworfenen<br />

konsequenten Durchbegrünung<br />

kann in Mitteleuropa freilich auch noch<br />

gelernt werden. Anscheinend ist der<br />

Nutzungsdruck auf kommunale Nutzgärten<br />

in Toronto derzeit richtig hoch.<br />

Derartige Gärten, sonst auf Baulücken<br />

eingerichtet, sind ein wichtiges Rückgrat<br />

der städtischen Sozialpolitik.<br />

2. Platz: Der Umgang<br />

mit organischen Abfällen<br />

Dieser Entwurf geht deutlich über einen<br />

Entwurf einer Fassaden- und Dachbegrünung<br />

hinaus. Dabei nimmt er einen<br />

städtischen Missstand zum Ausgangspunkt,<br />

die Tonnen von organischen Lebensmittelresten,<br />

die in einigen Bereichen<br />

mit vielen Restaurants anfallen.<br />

Am Beispiel des Stadtteils Chinatown in<br />

Toronto wird eine Kalkulation angestellt,<br />

wie vor allem mit den zahlreichen<br />

illegalen Entsorgungen von Essensresten<br />

in diesem Stadtteil umgegangen<br />

wird. Die Arbeitsgruppe widmet sich<br />

mehreren Missständen – illegale Müllentsorgung,<br />

fliegende Straßenhändler,<br />

schlechte Umweltqualität innerhalb des<br />

Stadtteils, fehlende Freiraumversorgung.<br />

Die Lösung liegt nach diesem Vorschlag<br />

in einem geordneten Müllaufbereitungskonzept,<br />

an dessen Ende Humus<br />

steht, der für die gärtnerische Nutzung<br />

auf neu angelegten Dachgärten geeignet<br />

ist. Diese werden dann kommunal bewirtschaftet<br />

und schaffen auf diese Weise<br />

eine interaktive positive Nachbarschaft.<br />

Es handelt sich um preisgünstige,<br />

aber effektive Lösungen in einem bisher<br />

eher benachteiligten innerstädtischen<br />

Wohngebiet.<br />

3. Platz: Hudson Yards<br />

in New York City/USA<br />

Dies ist eine multifunktionale Neugestaltung<br />

mit zahlreichen ökologischen<br />

Features, etwa der Entwicklung eines<br />

umfassenden Systems zum Regenwassermanagement<br />

innerhalb des Gebiets;<br />

die Fassaden und begrünten Dächer<br />

spielen hierbei eine wichtige Rolle als<br />

Filterelemente. Auf den geplanten Podiumdecks<br />

entstehen Grünräume mit hoher<br />

Aufenthaltsqualität. Die Sichtbeziehungen<br />

zum Hudson River sind dabei eine<br />

weitere Qualität. Der Entwurf ist mit<br />

einer Vielzahl von detailreichen Facetten<br />

angelegt. Das Hudson-River-Projekt<br />

ist ein Beispiel für eine komplexe Zusammenarbeit<br />

in einem Planungsteam.<br />

Das Projektteam entwickelte eine Wiederbelebung<br />

eines kompletten Stadtteils.<br />

Begrünungstechniken an Fassaden<br />

und Dächern erlauben es, auch auf begrenztem<br />

Raum einen hervorragend<br />

durchgrünten und belichteten Eindruck<br />

zu erzeugen und somit die Lebensqualität<br />

innerhalb dieses Stadtteils deutlich zu<br />

steigern.


Dach+Grün 4/2009<br />

Ehrende Anerkennung:<br />

Stadtklimatisierung<br />

Florian Betzler, Master-Student<br />

des Aufbaustudiums Architektur<br />

und Umwelt (Hochschulen<br />

Wismar und Neubrandenburg),<br />

reichte eine Blockrandbebauung<br />

in Hamburg als<br />

Beitrag ein. Auf einem schwierigen<br />

Eckgrundstück innerhalb<br />

des Stadtteils St. Pauli<br />

soll eine Baulücke mit einem<br />

hochwertigen Ökobau geschlossen<br />

werden, der sowohl<br />

für die Blockbebauung eine<br />

Entlastung der Grundstücksentwässerung<br />

bietet als auch<br />

einen Beitrag zur Reduzierung<br />

der städtischen Wärmeinsel leistet. Das<br />

projektierte Gebäude erfüllt nach Energie-Einspar-Verordnung<br />

die „Gold-Kriterien“<br />

– es hat einen Primärenergiebedarf<br />

von 50,8 Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />

im Jahr. Die Besonderheit des<br />

Gebäudes ist die Begrünung der Fassaden<br />

mit Living-Wall-Elementen. Die<br />

Berechnung der Leistungsfähigkeit dieser<br />

Elemente erfolgte auf der Grundlage<br />

der Messungen von Verdunstungsleistungen<br />

auf Versuchsflächen in Berlin<br />

und Neubrandenburg. Ein Teil des ge-<br />

Fassadenbegrünung 15<br />

Ehrende Anerkennung für Florian Betzler (kleines Foto): Außenansicht und Funktionsschema des Gebäudes<br />

Der Autor<br />

Professor Dr. Manfred Köhler<br />

Hochschule Neubrandenburg<br />

Landschaftsarchitektur<br />

17033 Neubrandenburg<br />

www.gruendach-mv.de<br />

Ehrende Anerkennung für den grünen urbanen Stachel;<br />

hier einer der vorgesehenen Baukörper<br />

planten Gründachs ist als Reinigungsbiotop<br />

für Oberflächenwässer ausgelegt.<br />

Der in den Keller integrierte Wassertank<br />

hat eine klimatisch ausgleichende Wirkung<br />

im Sommer wie im Winter.<br />

St. Pauli ist Hamburgs klimatischer<br />

Hotspot. Hier ist in den Sommermonaten<br />

eine Abkühlung erforderlich. Die<br />

Leistung der Fassadenbegrünung wurde<br />

mit einer Verdunstungsleistung von 5<br />

Millimetern an 270 Tagen angenommen.<br />

Die begrünten Flächen sind damit immer<br />

gut wasserversorgt und verdunsten<br />

maximal. Insgesamt sind es zirka 2500<br />

Quadratmeter begrünte Fassadenflächen.<br />

Diese Flächen können somit<br />

6.180.876 Kilowattstunden/Jahr Kühlenergie<br />

generieren. Die sommerliche<br />

Kühllast dieses Gebäudes läge bei<br />

300.000 Kilowattstunden/Jahr. Das bedeutet:<br />

Wären nur 5 Prozent der Gebäude<br />

in Hamburg in dieser Form gebaut,<br />

FOTOS: KÖHLER/RYERSON-UNIVERSITÄT<br />

wäre das eine komplette Kompensation<br />

der sommerlichen<br />

Kühllast, also klimaneutral.<br />

Ein derartiges Gebäude könnte<br />

somit einen ganzen typischen<br />

Baublock der Innenstadt siedlungswasserwirtschaftlichentlasten.<br />

Die abschließende<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

dieses Gebäudes belegt,<br />

dass bei geringfügig höheren<br />

Anfangsinvestitionen von etwa<br />

1,25 Prozent alle übrigen<br />

Faktoren zirka um zwei Drittel<br />

günstiger ausfallen. Die höhere<br />

Anfangsinvestition macht<br />

sich um ein Vielfaches über die<br />

Jahre bezahlt.<br />

Ehrende Anerkennung:<br />

Der grüne urbane Stachel<br />

Die östliche Wasserfront des städtischen<br />

Stadtgebiets von Toronto zwischen<br />

Jarvis- und Cherry-Straße ist eines<br />

der exponiert liegenden Sanierungsgebiete<br />

Torontos. Neue Nutzer dieses<br />

Quartiers sind Studios von Werbe- und<br />

Kulturschaffenden. Die Gebäude sind<br />

begrünt und als Reinigungsfilter ausgelegt.<br />

Wasser, das an der Fassaden geführt<br />

wird, treibt unter anderem kleine Wasserräder<br />

an und erzeugt so Energie. Die<br />

Begrünung liefert Ästhetik und eine<br />

mehrdimensionale Form der Begrünung.<br />

Durch das Projekt kann über Wasser<br />

in einer neuen Form nachgedacht<br />

werden.<br />

Professor Manfred Köhler<br />

www.greenroofs.org<br />

www.worldgreenroof.org


16 Aus der Praxis<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

„Tschuggen Bergoase“ vereint Architektur und Natur<br />

Wellness-Paradies unter grünem Dach<br />

Die Integration der „Tschuggen Bergoase“ ins Landschaftsbild ist durch das Grasdach sehr gelungen – und durch die Lichtsegel<br />

spannungsvoll in Szene gesetzt.<br />

Das Tschuggen Grand Hotel ist ein<br />

international renommiertes Fünf-<br />

Sterne-Hotel in Arosa im Schweizer<br />

Kanton Graubünden, bekannt als<br />

Sommer- wie auch Wintersporthotel<br />

mit geschichtlichen Wurzeln, die bis<br />

ins Jahr 1883 zurückreichen. Mit<br />

dem Anbau des zirka 5000 Quadratmeter<br />

umfassenden Wellness-Bereichs<br />

„Tschuggen Bergoase“ hat<br />

das Grand Hotel eine ganz besondere<br />

Aufwertung erfahren und aufgrund<br />

dessen vielfache Auszeichnungen<br />

und beste Platzierungen in<br />

nationalen wie internationalen Hotel-Ratings<br />

erhalten.<br />

Die Tschuggen Bergoase bietet Wellness<br />

auf vier Stockwerken mit imposanter<br />

Wasserwelt, Sauna- und Dampf-<br />

badlandschaften, Behandlungsräumen,<br />

Chill-out-Lounge und Feuerstelle, Fitness<br />

und Medical Wellness – all dies unter<br />

dem grünen Dach mit herausragender<br />

Lichtsegel-Architektur, die vom international<br />

bekannten Architekten Mario Botta<br />

entworfen wurde.<br />

Arosa bietet eine außergewöhnliche<br />

Lage. Die Berge begrenzen einen naturbelassenen<br />

Raum, in dem der Mensch<br />

kontinuierlich mit der Natur konfrontiert<br />

wird. Mario Botta formulierte seinen architektonischen<br />

Ansatz für die Bebauung<br />

des vorgesehenen Grundstücks mit<br />

der Tschuggen Bergoase genau: „Wir<br />

haben uns vorgestellt zu bauen, ohne zu<br />

überbauen. Während das große Volumen<br />

der funktionalen Räume im Berg verschwindet,<br />

zeugen auftauchende Elemente<br />

(Blätter, Bäume – Oberlichter mit<br />

einer eigenen Geometrie) von der Gegenwart<br />

des Neuen. Diese geometrischvegetalen<br />

Körper wecken die Neugier<br />

der Besucher und „transportieren“ Licht<br />

– tagsüber in die unterirdischen Räumlichkeiten,<br />

und während der Nacht<br />

leuchten diese Zeichen eines kollektiven<br />

Erholungsraums in das Dorf hinaus.“<br />

Die Zinco AG Dachbegrünungssysteme,<br />

Härkingen/Schweiz, hatte die technische<br />

Lösung parat für diese ganz besondere<br />

„Dachgestalt“.<br />

Die insgesamt etwa 2500 Quadratmeter<br />

Dachfläche, die zu begrünen waren,<br />

sind treppenförmig abgestuft. Horizontale<br />

Flächen wechseln sich mit Schrägdachflächen<br />

ab, die eine Dachneigung<br />

von 36 Grad aufweisen. Bei dieser<br />

Dachschräge war es sinnvoll, die wurzelfeste<br />

Dachabdichtung direkt auf die<br />

Betondecke aufzubringen und erst im


Dach+Grün 4/2009<br />

Zinco-Systemaufbau im Steildachbereich: Rasenaussaat,<br />

Vegetationstragschicht, Holzkonstruktion, Floradrain FD 25-RV,<br />

Trennvlies, Dachaufbau mit wurzelfester Abdichtung und<br />

Wärmedämmung aus extrudiertem Polystyrol<br />

Anschluss die Wärmedämmung<br />

aus extrudiertem Polystyrol<br />

zu verlegen. Damit entstand<br />

ein Umkehrdachaufbau,<br />

bei dem die Dachabdichtung<br />

vor mechanischen Einwirkungen<br />

sicher geschützt<br />

unter der Wärmedämmung<br />

liegt.<br />

Wesentlich für die Begrünung<br />

des Umkehrdachs war,<br />

dass der weitere Systemaufbau<br />

das Ausdiffundieren von<br />

Wasserdampf aus dem<br />

Dämmstoff ermöglicht. So<br />

folgte zunächst ein wasserabweisendes,<br />

aber dampfdurchlässiges<br />

Trennvlies und darauf<br />

das Dränelement Flora -<br />

drain FD 25 von Zinco als<br />

Kernelement im Begrünungsaufbau.<br />

Dieses Dränelement<br />

speichert Niederschlagswasser<br />

in seinen Mulden<br />

und leitet überschüssiges<br />

Wasser durch das unterseitige<br />

Kanalsystem sicher zu den<br />

Dachabläufen ab. Das Wasserrückhaltevermögenvariiert<br />

dabei entsprechend bei<br />

den horizontalen und geneig-<br />

ten Dachflächen. Das Abflussvermögen<br />

ist stets gewährleistet.<br />

Verwendet wurde Floradrain<br />

FD 25 in Form von Rollenware<br />

mit gleichzeitiger<br />

Vlieskaschierung. Dies ermöglichte<br />

dem Verarbeiter<br />

eine effiziente Verlegung in<br />

einem Arbeitsgang. Das Vlies<br />

sichert die Funktionsfähigkeit<br />

der Dränage, da es Feinteile<br />

aus der darüberliegenden<br />

Vegetationstragschicht<br />

fernhält. Mit diesem Zinco-<br />

Systemaufbau sind auch auf<br />

dem Extremstandort Dach<br />

geeignete Wachstumsbedingungen<br />

fürs Grün geschaffen.<br />

Keine Rutschpartie<br />

dank Lagesicherung<br />

Bevor nun die Vegetationstragschicht<br />

aufgebracht werden<br />

konnte, waren in den<br />

Steildachflächen Maßnahmen<br />

zur Lagesicherung derselben<br />

notwendig. Als Erosionsschutz<br />

wurde daher mit<br />

Holzlatten eine Schub-<br />

Aus der Praxis<br />

Beim Umkehrdach liegt die wurzelfeste Dachabdichtung<br />

geschützt unter der Wärmedämmschicht aus extrudiertem<br />

Polystyrol.<br />

17<br />

Erosionsschutz auf den Steildächern: Mit Holzlatten wurde eine<br />

Schubschwellenkonstruktion ähnlich dem „Lawinenverbau“<br />

hergestellt.<br />

Die Dränageschicht mit Floradrain FD 25-RV von Zinco reguliert<br />

den Wasserhaushalt auf dem Dach. Die vlieskaschierte Rollenware<br />

wird in einem Arbeitsgang effektiv aufgebracht. �


18 Aus der Praxis<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

Als Vegetationstragschicht kam der zuvor abgetragene und<br />

zwischengelagerte Humus zum Einsatz.<br />

Treppenförmig abgestuft sind die insgesamt 2500 Quadratmeter<br />

Rasendachfläche. Eine gläserne Brücke schafft die Verbindung<br />

zwischen Wellness-Bereich und Hotel.<br />

BAUTAFEL<br />

„Tschuggen Bergoase“, Wellness-Bereich des<br />

Tschuggen Grand Hotel in CH-7050 Arosa<br />

Bauherr: Tschuggen Hotel Group AG<br />

Architekt: Mario Botta, CH-6904 Lugano TI; Fanzun AG, CH-7000 Chur GR<br />

Baujahr: 2006<br />

Dachfläche: Zirka 2500 Quadratmeter<br />

Dachaufbau: Umkehrdach, wurzelfeste Dachabdichtung und Wärmedämmung<br />

aus extrudiertem Polystyrol<br />

Begrünungsaufbau: Zinco-Floradrain FD 25 RV, Rollenware vlieskaschiert<br />

Bepflanzung: Rasenaussaat<br />

Ausführung: Zingg Gartenbau AG, CH-7013 Domat/Ems GR<br />

schwellenkonstruktion gebaut, die einem „Lawinenverbau“<br />

ähnelt. Unterbrochen wird diese Konstruktion<br />

lediglich durch die acht aufragenden Lichtsegel. Diese<br />

zwischen 9 und 13 Meter hohen dreiecksförmigen<br />

Lichtsegel aus Glas und Stahl befinden sich nämlich alle<br />

bis auf eine Ausnahme im Steildachbereich.<br />

Als Vegetationstragschicht wurde die zuvor abgetragene<br />

und zwischengelagerte Humusschicht wieder<br />

aufgebracht. Die Schichtdicke beträgt zirka 20 bis 30<br />

Zentimeter. Nach Planierung und Verdichtung der Humusschicht<br />

wurde Rasen ausgesät. In der Anwachsphase<br />

wurde die Oberfläche ständig feucht gehalten<br />

und die Bewässerung dann langsam reduziert, um die<br />

Wurzelbildung nach unten zu fördern. Rasen gehört<br />

zur Kategorie der Intensivbegrünung und erfordert<br />

auch nach der Anwachsphase eine regelmäßige Bewässerung<br />

sowie Pflegemaßnahmen wie Schnitt und Düngung.<br />

Bei der Tschuggen Bergoase steht dabei ein natürlicher<br />

Charakter der Rasenfläche im Vordergrund,<br />

um einen optisch fließenden Übergang zur umliegenden<br />

Vegetation zu erhalten.<br />

Zu bewundern ist dieses architektonisch eindrucksvolle<br />

Dach im Übrigen hervorragend aus der Bergbahn<br />

Architektonisch eindrucksvoll und gleichermaßen funktional<br />

sind die Lichtsegel, da sie der Tageslichtbeleuchtung der<br />

darunter liegenden Wellness-Bereiche dienen.<br />

„Tschuggen Express“; dieses hoteleigene<br />

Schienentaxi bringt die Gäste des<br />

Fünf-Sterne-Hauses im Sommer und<br />

Winter binnen weniger Minuten direkt<br />

in das Ski- und Wandergebiet von Arosa.<br />

Unauffällig das Grasdach und spektakulär<br />

die geometrischen Lichtsegel – so ergibt<br />

sich ein spannungsreicher Kontrast<br />

und, wie es Mario Botta formulierte, „eine<br />

faszinierende Antwort von starkem<br />

Ausdruck und großem Respekt gegenüber<br />

dem umliegenden Dorf“.<br />

www.zinco.ch<br />

Sandra Schöll<br />

FOTOS: ZINCO


Dach+Grün 4/2009<br />

Lichtkuppeln und -bänder auf Dächern<br />

Dachoberlichter müssen auf Dachflächen<br />

derart befestigt werden, dass<br />

sie äußeren Regellasten wie Wind<br />

oder Schnee einen ausreichenden<br />

Widerstand entgegensetzen können.<br />

Die neue Richtlinie 03 des FVLR<br />

enthält praktische Hinweise für Anwender,<br />

wie und wo Aufsetzkränze<br />

von Lichtkuppeln und Lichtbändern<br />

auf Flachdachflächen unter<br />

dem wesentlichen Lastfall Wind zu<br />

befestigen sind und welche Befestigungsmittel<br />

dafür nur verwendet<br />

werden sollten.<br />

Die neue Richtlinie gilt für den Einbau<br />

von Dachoberlichtern im Dachmittelbereich<br />

geschlossener Bauwerke mit Gebäudehöhen<br />

bis 25 Meter in den Windlastzonen<br />

1, 2 und 3. Diese Windlastzonen<br />

decken den überwiegenden Teil<br />

Deutschlands ab. Die Richtlinie 03 erklärt<br />

zunächst, wie gemäß DIN 1055-4<br />

(Einwirkungen auf Tragwerke – Teil 4:<br />

Windlasten) die auf die Dachoberlichter<br />

wirkende Windlast ermittelt wird und<br />

welche Teile des Flachdachs für den<br />

Einbau geeignet beziehungsweise ungeeignet<br />

sind. Die zur Berechnung erforderlichen<br />

Geschwindigkeitsdrücke für<br />

die verschiedenen Windzonen sowie die<br />

geografischen Bereiche der verschiedenen<br />

Windzonen sind im Anhang zur<br />

Richtlinie aufgeführt.<br />

Darauf folgen praktische Tipps zur<br />

Befestigung von Lichtkuppel-Aufsetzkränzen<br />

sowie von Lichtband-Aufsetzkränzen/Zargen.<br />

Es wird detailliert beschrieben<br />

und anhand von Zeichnungen<br />

verdeutlicht, an welchen Stellen Bohrungen<br />

auszuführen und Befestigungen<br />

anzubringen sind. Tabellen im Anhang<br />

listen auf, welche Befestigungsmittel für<br />

Lichtkuppel- und Lichtband-Aufsetzkränze/Zargen<br />

in Abhängigkeit vom<br />

Schraubgrund ohne Nachweis verwendet<br />

werden dürfen und wie groß die aufnehmbaren<br />

Lasten entsprechend der Anzahl<br />

und Größe der Befestigungsmittel<br />

sind.<br />

Der Fachverband Tageslicht und<br />

Rauchschutz (FVLR) wurde 1982 ge-<br />

Aus der Praxis 19<br />

Befestigung von Oberlichtern neu geregelt<br />

gründet. Er repräsentiert die deutschen<br />

Hersteller von Lichtkuppeln, Lichtbändern<br />

sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen<br />

(RWA). Sie verfügen über ein<br />

umfangreiches, langjähriges Know-how<br />

und technisch qualifizierte Mitarbeiter.<br />

Sie beraten Planer und Anwender umfassend<br />

und leisten aktive Hilfestellung<br />

bei der Projektierung, Ausführung und<br />

Wartung von Tageslicht-Dachoberlichtern<br />

sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen.<br />

Lichtkuppeln und Lichtbänder erfüllen<br />

vielfältige Aufgaben in der Architektur.<br />

Rauch- und Wärmeabzugsanlagen<br />

sind unverzichtbare Bestandteile<br />

Für Lichtkuppeln und -bänder<br />

auf Dächern gelten neue<br />

Richtlinien. Kleines Foto:<br />

Anschlussdetail.<br />

des vorbeugenden baulichen<br />

Brandschutzes. Der FVLR<br />

hat es sich zum Ziel gemacht,<br />

europaweit produktneutrale,<br />

sachliche und fundierte Forschungs-<br />

und Informationsarbeit<br />

zu leisten bei Planern,<br />

Architekten, Entscheidungsträgern<br />

und Anwendern. Aus diesem<br />

Grund ist der FVLR auch aktives Mitglied<br />

in Eurolux, der Vereinigung der<br />

europäischen Hersteller von Lichtkuppeln,<br />

Lichtbändern und RWA. Er wirkt<br />

darüber hinaus in den einschlägigen<br />

Gremien zur internationalen und europäischen<br />

Normungsarbeit mit.<br />

Die Richtlinie 03 wurde von Fachleuten<br />

aus dem Arbeitskreis Technik des<br />

FVLR erarbeitet und steht im Internet<br />

zum Download zur Verfügung.<br />

red<br />

www.fvlr.de<br />

FOTOS: FVLR


20 Aus der Praxis<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

Elektrisierende Rechnung:<br />

Dachbegrünung + Solar = Synergie pur<br />

Der Zinco-Systemaufbau Solar-Vert ermöglicht die Kombination von Solaranlagen mit Dachbegrünung – für wertvolle Synergieeffekte.<br />

Gründächer erfüllen vielerlei Funktionen,<br />

etwa ihre schützende Wirkung<br />

für die Dachabdichtung, ihre<br />

Wärmedämmung, ihr Regenwasserrückhalt<br />

oder ihre ökologische Ausgleichsfunktion.<br />

Nun kommt ein<br />

weiterer Nutzen hinzu: die Nutzung<br />

der Sonnenenergie zur Stromerzeugung<br />

(Photovoltaik) oder Warmwasseraufbereitung<br />

beziehungsweise<br />

zur Heizungsunterstützung (Solarthermie).<br />

Denn Flachdächer gehören<br />

im Bezug auf eine Solaranlage zu<br />

den dankbarsten Standorten, weil<br />

die Solarmodule auf den idealen Neigungswinkel<br />

(in unseren Breiten<br />

sind dies 30 Grad) und auf die ideale<br />

Südausrichtung bestens eingestellt<br />

werden können.<br />

War bisher oftmals in kommunalen<br />

Begrünungs-Festsetzungen die Klausel<br />

enthalten, dass auf eine Begrünung ver-<br />

zichtet werden kann, wenn stattdessen<br />

das Dach zur solaren Energiegewinnung<br />

genutzt wird, so hat sich mittlerweile das<br />

Wissen und Verhalten verändert. Heute<br />

muss kein Bauherr mehr die Entscheidung<br />

treffen – Dachbegrünung oder Solarnutzung.<br />

Ganz im Gegenteil: Aus der<br />

Dachbegrünung und der Solarnutzung<br />

ergeben sich wesentliche Synergieeffekte.<br />

Auflast durch den<br />

Begrünungsaufbau<br />

Ein wesentlicher Synergieeffekt ergibt<br />

sich bereits in der Ausführung, da der<br />

Begrünungsaufbau einen erheblichen<br />

Anteil der Auflast darstellen kann, die<br />

für die Windsogsicherung der Solaranlage<br />

notwendig ist: Der Zinco-Systemaufbau<br />

Solar-Vert beispielsweise besteht<br />

aus der vlieskaschierten Dränage- und<br />

Wasserspeicherbahn Fixodrain XD 20<br />

und der Solarbasis SB 200. Diese 1 mal<br />

2 Meter große Hartkunststoffplatte mit<br />

unterseitigen Konter- und Aussteifungsprofilen<br />

aus Aluminium dient der Montage<br />

des Solargrundrahmens SGR 35/90<br />

und nebenbei ebenfalls als Dränage fürs<br />

Grün. Darauf folgen die Systemerde Sedumteppich<br />

sowie die Pflanzengemeinschaft<br />

Sedumteppich, die durch ihre<br />

Auflast die Solarbasis beschweren. Dieses<br />

Auflastprinzip macht Durchdringungen<br />

der Dachhaut überflüssig, die sonst<br />

zur Verankerung der Solaranlage notwendig<br />

wären. Bautechnisch ist ebenfalls<br />

günstig, dass sich die Last der Solarmodule<br />

auf die Fläche verteilt und damit<br />

keine hohen Punktlasten auftreten,<br />

wie es bei schweren Betonklötzen zur<br />

Verankerung geschehen würde.<br />

Grundsätzlich ist für jedes Dach die<br />

konkret erforderliche Auflast im Rahmen<br />

einer objektspezifischen Windsogberechnung<br />

zu ermitteln. Dabei spielen<br />

Standort des Gebäudes (Windzone), Ge-


Dach+Grün 4/2009<br />

Auf die vollflächig verlegte Dränagebahn Fixodrain XD 20<br />

(Rollenware) folgen die Solarbasisplatten SB 200, die jeweils mit<br />

einem Solargrundrahmen SGR 35/90 zur Aufständerung der<br />

Module bestückt werden.<br />

bäudehöhe, Höhe der aufgeständerten<br />

Solarmodule, Nähe zum Dachrand und<br />

anderes eine entscheidende Rolle.<br />

Höherer Wirkungsgrad<br />

der Photovoltaikmodule<br />

Begrünte Dächer sorgen dafür, dass<br />

Photovoltaikanlagen im Sommer mehr<br />

Leistung bringen. Die Ermittlung der<br />

Modulleistungen erfolgt nach genormten<br />

Prüfbedingungen, den Standard-<br />

Testbedingungen (Standard Test Conditions:<br />

1000 Watt/Quadratmeter, 25<br />

Grad, AM 1,5 = STC). Die STC legt verschiedene<br />

Prüfparameter fest. Einer dieser<br />

Parameter ist die Temperatur von 25<br />

VTS Koop Schiefer GmbH & Co.<br />

Thüringen KG<br />

Ortsteil Unterloquitz, Neustadt 21<br />

D-07330 Probstzella<br />

Telefon 03 67 31/2 52 90<br />

Telefax 03 67 31/2 52 14<br />

Aus der Praxis<br />

Grad Celsius der Module beim Prüfvorgang.<br />

Der Wirkungsgrad der meisten<br />

Photovoltaikmodule sinkt, wenn sich<br />

die Betriebstemperatur über 25 Grad<br />

aufheizt. Als grobe Faustformel gilt: 0,5<br />

Prozent Leistungsverlust pro Kelvin<br />

Aufheizung des Moduls. Da sich eine<br />

nackte Dachfläche an einem heißen<br />

Sommertag bis über 80 Grad aufheizen<br />

kann, eine begrünte Dachfläche aber nur<br />

bis zirka 35 Grad, erzielen Solarmodule,<br />

die mit einer Dachbegrünung kombiniert<br />

werden, eine höhere Leistung.<br />

Diese gewinnbringende Kombination<br />

Solar und Grün ist nicht nur im Bereich<br />

Neubau, sondern ebenso für Dachsanie-<br />

21<br />

Zinco-Systemaufbau Solar-Vert: Solargrundrahmen SGR 35/90,<br />

Pflanzengemeinschaft Sedumteppich, Systemerde Sedumteppich,<br />

Solarbasis SB 200, Fixodrain XD 20, Dachaufbau mit<br />

wurzelfester Dachabdichtung<br />

rungen interessant. Gleichsam rechnet<br />

sich für den Bauherrn auch ein nachträglicher<br />

Einbau einer Solaranlage in eine<br />

vorhandene extensive Dachbegrünung.<br />

Bei bestehenden Dachflächen muss als<br />

Grundvoraussetzung eine entsprechende<br />

Statik vorhanden sein. Als Richtwert<br />

gelten etwa 100 bis 150 Kilogramm je<br />

Quadratmeter, auf die eine Dachfläche<br />

ausgelegt sein muss. Von den zig Millionen<br />

Quadratmetern Dachfläche, die allein<br />

in Deutschland jedes Jahr saniert<br />

werden, wird sich der Großteil davon für<br />

diese kombinierte Nutzung eignen.<br />

www.zinco.de<br />

Sandra Schöll<br />

das ideale Pflanzsubstrat für<br />

Extensiv- und Intensivbegrünung<br />

E-Mail: blaehschiefer@vts-unterloquitz.de<br />

Internet: www.vts-unterloquitz.de<br />

FOTOS: ZINCO


22 Aus der Praxis<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

Gründächer richtig planen<br />

Die Dränschicht spielt die Schlüsselrolle<br />

Wenn man vorhat, Dachflächen zu<br />

begrünen, muss man sich im Klaren<br />

darüber sein, dass diese einen Extremstandort<br />

für Pflanzen darstellen.<br />

Starke Sonneneinstrahlung,<br />

Wind- und Frosteinwirkungen und<br />

in der Regel eingeschränkter Wurzelraum<br />

aufgrund geringer Schichtdicken<br />

erfordern eher Pflanzen, die<br />

robust, genügsam und trockenheitsresistent<br />

sind. Und selbst wenn man<br />

solche Arten auswählt, besteht immer<br />

noch die Gefahr, dass sie auf Dächern<br />

nicht lange überleben. Ein<br />

Faktor kommt nämlich noch hinzu:<br />

Pflanzen mögen keine nassen Füße,<br />

zumindest nicht über einen längeren<br />

Zeitraum. Ganz wesentlich ist es daher,<br />

bei Planung und Bau von Dachbegrünungen<br />

auf eine einwandfrei<br />

funktionierende Dränage zu achten.<br />

Es ist im Prinzip nichts Neues: Jeder<br />

Blumentopf hat an der Unterseite ein<br />

Loch, über das Überschusswasser ablaufen<br />

kann. Und auch in den 20er-Jahren<br />

des letzten Jahrhunderts, als die Qualität<br />

von Eisenbeton und Asphalt sich so weit<br />

entwickelt hatte, dass man Gärten auf<br />

Dächern vermehrt anlegen konnte,<br />

brachte man zum Beispiel auf eine mit<br />

Asphalt begossene Betondecke zunächst<br />

eine Dränage aus Splitt oder Kies auf,<br />

überschüttete diese mit einer Schicht Erde<br />

und pflanzte dort Rasen, Blumen oder<br />

sogar große Bäume. Diese Bauweise<br />

hatte sich im Prinzip bis in 70er-Jahre hinein<br />

kaum verändert.<br />

Bis auf die Decken von Tiefgaragen<br />

sind heutige Dächer jedoch kaum auf<br />

derartige Lasten ausgelegt, und man hat<br />

daher zwischenzeitlich eine ganze Reihe<br />

von leichtgewichtigen Alternativen zu<br />

den früher üblichen schweren Dränageschüttungen<br />

entwickelt. Insbesondere<br />

vollflächig verlegte und mit Filtervliesen<br />

abgedeckte Dränelemente aus profilierten<br />

Kunststoffen oder Schaumstoffen<br />

haben sich bei der Anlage von Dachbegrünungen<br />

heute auf dem Markt<br />

durchgesetzt, da diese über die reine<br />

Dränage hinaus Zusatzfunktionen übernehmen<br />

können, die der Vegetation<br />

Mit dieser<br />

Apparatur<br />

wurde beim<br />

SKZ in<br />

Würzburg<br />

das Wasserableitvermögen<br />

von<br />

Zinco-Dränelementenentsprechend<br />

DIN<br />

EN ISO 12958<br />

gemessen.<br />

Das Dachgefälle<br />

wird<br />

mithilfe von<br />

zwei Wasserbecken<br />

mit<br />

unterschiedlichem<br />

Wasserstand<br />

simuliert.


Dach+Grün 4/2009<br />

Aus der Praxis<br />

Zwei Diagramme aus SKZ-Prüfberichten für die 12 Millimeter hohe Dränagebahn DBV 12<br />

und/oder dem Dach beziehungsweise<br />

dem Gebäude zugute kommen.<br />

Doch Dränelement ist nicht gleich<br />

Dränelement. Allein der Dachbegrünungs-Systemhersteller<br />

Zinco hat rund<br />

15 verschieden Typen im Programm –<br />

und das nicht ohne Grund. Unterschiedliche<br />

Dachsituationen und unterschiedliche<br />

Ansprüche an den späteren Begrünungsaufbau<br />

erfordern oftmals spezielle<br />

Lösungen.<br />

Wichtige Kriterien bei der Auswahl<br />

des richtigen Dränelements sind<br />

� die Menge des abzuführenden Überschusswassers,<br />

die unter anderem<br />

vom örtlichen Niederschlag, vom<br />

Speichervermögen der Substratschicht<br />

und von der zu entwässernden<br />

Fläche abhängt – und eventuell auch<br />

davon, ob zum Beispiel Fassaden angrenzen,<br />

entlang derer mit verstärktem<br />

Anfall von Schlagregen zu rechnen<br />

ist,<br />

Dieses Diagramm zeigt das Wasserableitvermögen verschiedener<br />

Dränageelemente in Abhängigkeit vom hydraulischen Gradienten<br />

i (i = 0,02 entspricht 2 Prozent Dachgefälle).<br />

� die Gefällesituation – ein Dach mit<br />

Pfützenbildung benötigt eine Dränschicht,<br />

die so hoch ist, dass das Filtervlies<br />

nirgendwo mit stehendem<br />

Wasser in Kontakt kommt, es also<br />

quasi wie ein Docht das Wasser heraufsaugen<br />

würde,<br />

� die voraussichtliche Belastung – eine<br />

Begrünung, auf der später Bäume<br />

wachsen sollen oder wo auch Verkehrsflächen<br />

wie etwa Feuerwehrzufahrten<br />

vorgesehen sind, benötigt stabilere<br />

Elemente als dünnschichtige<br />

Begrünungsaufbauten, deren Eigengewicht<br />

zum Teil geringer ist als der<br />

eines Kiesbelags, und<br />

� Zusatzfunktionen, die erfüllt werden<br />

sollen. Diese können zum Beispiel<br />

sein: mechanische Schutzfunktion für<br />

die Abdichtung, Eignung als Wasserreservoir<br />

bei der Anstaubewässerung<br />

von Dachgärten, Schubaufnahme und<br />

-abtragung bei Schrägdachbegrünungen<br />

oder auch Anrechenbarkeit als<br />

Zusatz-Wärmedämmung.<br />

23<br />

Um die Eignung eines Dränelements<br />

für den jeweiligen Einsatzzweck beurteilen<br />

zu können, sollte man sich die entsprechenden<br />

technischen Werte anschauen.<br />

Am wichtigsten ist hierbei das<br />

Wasserableitvermögen in der Ebene,<br />

sprich in Richtung des Dachgefälles, das<br />

nach DIN EN ISO 12958 gemessen wird<br />

und das für verschiedene Gefällesituationen<br />

angegeben werden sollte. Bei dieser<br />

Messung wird die zu prüfende, zirka<br />

40 mal 20 Zentimeter große Probe des<br />

jeweiligen Dränelements bereits mit einer<br />

Normalspannung von 20 kPa beaufschlagt,<br />

was einer Belastung von rund 2<br />

Tonnen je Quadratmeter entspricht. Für<br />

Einsatzgebiete, die eine noch höhere<br />

Druckfestigkeit erfordern, sollte man<br />

sich die Ergebnisse der Prüfungen nach<br />

DIN EN ISO 25619-2 geben lassen. Diese<br />

Prüfungen spiegeln das Kurzzeit-<br />

Druckverhalten der Elemente wider und<br />

geben Auskunft darüber, bei welcher<br />

Last ein Dränelement letztendlich versagt.<br />

Zinco bietet hier einige Produkte,<br />

die selbst im unverfüllten Zustand mit<br />

Ein typischer Dachbegrünungsaufbau mit Dränelement,<br />

Filtervlies und Substratschicht<br />


24 Aus der Praxis<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

25 Millimeter hohe Floradrain-FD-25-Elemente werden hier mit<br />

Systemfiltervlies abgedeckt.<br />

Baufahrzeugen befahren werden können,<br />

was insbesondere bei hohen Substratschüttungen<br />

auf Tiefgaragendecken<br />

von Vorteil sein kann.<br />

Was das Wasserableitvermögen in der<br />

Ebene anbelangt, gibt es bei Dränelementen<br />

durchaus große Unterschiede.<br />

So weist zum Beispiel das wie ein „Eierkarton“<br />

geformte, 25 Millimeter hohe<br />

Dränelement Floradrain FD 25 bei 2<br />

Prozent Dachneigung ein Wasserableitvermögen<br />

von 0,85 l/(s·m) auf, während<br />

die 40 Millimeter hohe Ausführung FD<br />

40 bereits mehr als die doppelte Leistung<br />

erbringt, nämlich 2,1 l/(s·m). Das<br />

Wasserableitvermögen der 12 Millimeter<br />

hohen, vlieskaschierten Noppenbahn<br />

DBV 12 liegt hingegen nur in etwa bei<br />

der Hälfte, nämlich bei 0,43 l/(s·m). Ein<br />

kleiner Wert muss hier jetzt nicht unbedingt<br />

schlecht sein, denn bei normgemäßem<br />

Dachgefälle und überschaubaren<br />

Entwässerungslängen (bis zirka 20 Meter)<br />

reichen dünne Dränagebahnen<br />

durchaus aus, um Überschusswasser si-<br />

Eine Extensivbegrünung, bei der verschiede Sedum-Arten in<br />

voller Blüte stehen<br />

cher zu den Gullys beziehungsweise in<br />

eine Dachrinne abzuleiten. Ein Hauptgrund,<br />

warum hierzulande Dachbegrünungen<br />

vielerorts gefördert oder in Bebauungsplänen<br />

festgesetzt werden, liegt<br />

letztendlich darin, dass diese Niederschlagswasser<br />

speichern und dieses<br />

eben nicht unverzüglich der Kanalisation<br />

zuzuführen. Bei großen Entwässerungslängen<br />

(30, 50 Meter und teilweise<br />

mehr) und/oder geringerem Gefälle als 2<br />

Prozent muss jedoch ein entsprechend<br />

leistungsfähiges Dränelement ausgewählt<br />

werden, um Überschusswasser,<br />

ohne dass es zu Rückstau kommt, sicher<br />

abführen zu können. Diese meist etwas<br />

höheren Dränelemente weisen auf der<br />

Oberseite meist Mulden auf, in denen<br />

wiederum Niederschlagswasser pflanzenverfügbar<br />

gespeichert werden kann.<br />

In der Regel wird auf einer Dachfläche<br />

durchgehend ein Typ eines Dränelements<br />

eingesetzt. Manchmal kommt es<br />

aber auch vor, dass nur in Bereichen, wo<br />

viel Wasser zusammenläuft, also etwa<br />

Bei Pfützenbildung sind höhere Dränelemente erforderlich. Hier<br />

der Typ Florset FS 50 mit 50 Millimetern Bauhöhe.<br />

vor Dachkehlen, rings um Dachgullys<br />

oder in den unteren Bereichen extrem<br />

langer Dachflächen Elemente höherer<br />

Leistungsfähigkeit eingesetzt werden<br />

und in den schwächer beaufschlagten<br />

Bereichen dünnere und daher in der Regel<br />

preiswertere Varianten. Derartige<br />

Kombinationen sollten jedoch zuvor berechnet<br />

werden, wobei die Zinco-Ingenieurwerkstatt<br />

behilflich ist.<br />

Insbesondere bei Dächern mit Hochleistungs-Entwässerungssystemen<br />

ist es<br />

wichtig, dass an den Gullys auch entsprechend<br />

hohe Wassermengen ankommen,<br />

um die Vollfüllung der Rohrleitungen<br />

und die dann einsetzende Druckströmung<br />

regelmäßig zu erreichen. Nur so<br />

kommt es zum gewünschten Selbstreinigungseffekt<br />

in den Rohren.<br />

CE-Kennzeichnung<br />

von Dränelementen<br />

Vor gut zwei Jahren brandete die Diskussion<br />

auf, dass Dränelemente aus<br />

Bei Dachgärten wird innerhalb der Dränschicht teilweise auch<br />

Wasser angestaut. Dies setzt eine gefällelose Dachfläche<br />

voraus. Hier zu sehen Floradrain FD 60.


Dach+Grün 4/2009<br />

Aus der Praxis<br />

Ein anspruchsvoll gestalteter Dachgarten auf dem Bürgerhospital in Frankfurt<br />

Kunststoff, wie sie bei Dachbegrünungen<br />

eingesetzt werden, mit einer CE-<br />

Kennzeichnung zu versehen seien, da<br />

diese zu den „geotextilverwandten Produkten“<br />

gehören und daher eine europäisch<br />

harmonisierte Norm gelten würde.<br />

Die meisten Dränelemente weisen inzwischen<br />

das wohlbekannte CE-Zeichen<br />

auf. Ob dies rechtens ist, ist derzeit<br />

Floratherm-Elemente dürfen offiziell als Zusatz-<br />

Wärmedämmung angerechnet werden.<br />

immer noch nicht abschließend geklärt.<br />

Die zuständige EU-Kommission zweifelt<br />

die Zulässigkeit dieser CE-Markierung<br />

jedenfalls an, da viele der für Dränelemente<br />

eingesetzten Materialien in der<br />

Geotextil-Norm gar nicht aufgeführt<br />

sind. Dies macht zum Beispiel eine einheitliche<br />

Beurteilung der Beständigkeit<br />

der Produkte schwierig, und auch die für<br />

25<br />

Geotextilien typischen Prüfmethoden –<br />

wie die Bestimmung der Zugfestigkeit –<br />

sind bei Dränelementen nicht ohne Weiteres<br />

anwendbar beziehungsweise machen<br />

überhaupt keinen Sinn.<br />

Wie auch von anderen Fällen bekannt,<br />

ist das CE-Zeichen auf einem Dränelement<br />

nicht unbedingt ein Indiz dafür,<br />

Diese Dränelemente verzahnen sich aufgrund ihrer Oberflächenstruktur<br />

gut mit der Substratschicht und können für<br />

Schrägdächer bis zirka 25 Grad Neigung eingesetzt werden.<br />


26 Aus der Praxis<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

Dieses Schulzentrum in Ebersbach/Fils wurde im Rahmen einer Dachsanierung mit einer wärmedämmenden Dachbegrünung versehen.<br />

dass es für den beabsichtigten<br />

Einsatzzweck auch gut<br />

geeignet ist. Es zeigt nur an,<br />

dass das gekaufte Produkt<br />

dem ursprünglich geprüften<br />

Produkt entspricht. Die eingangs<br />

erwähnten Werte des<br />

Wasserableitvermögens –<br />

und zwar bei dachtypischem<br />

Gefälle und nicht bei Einbau<br />

vor einer senkrechten Wand<br />

– und die Druckfestigkeit<br />

sind maßgebend und für eine<br />

Beurteilung heranzuziehen.<br />

Eine Alternative zu den<br />

eingangs beschriebenen<br />

Dränelementen und -bahnen,<br />

die aus tiefgezogenen Hartfolien<br />

hergestellt werden,<br />

stellen Dränelemente aus Hartschaum<br />

dar. Sofern diese, wie etwa die Zinco-<br />

Produktreihe Floratherm, über eine entsprechende<br />

allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung des Deutschen Instituts für<br />

Bautechnik verfügen, kann die vollflächig<br />

auf dem Dach verlegte Dränschicht<br />

bei wärmeschutztechnischen Berechnungen<br />

gemäß EnEV oder DIN 4108<br />

Dränmatten des Typs Elastodrain aus massivem Kautschuk<br />

eignen sich für den Einsatz unter hohen Lasten und können<br />

direkt befahren werden.<br />

ganz offiziell als Zusatz-Wärmedämmung<br />

angerechnet werden. Voraussetzung<br />

ist lediglich, dass unterhalb der<br />

Dachabdichtung eine Grundwärmedämmung<br />

vorhanden ist, die einen Wärmedurchlasswiderstand<br />

von mindestens 1,5<br />

m²K/W aufweist, was zirka 6 Zentimetern<br />

EPS entspricht. Als zusätzlicher<br />

Wärmedurchlasswiderstand können je<br />

nach Elementtyp zwischen<br />

0,7 m²K/W und 2,15 m²K/W<br />

angesetzt werden, was einer<br />

zusätzlichen Dämmstoffschicht<br />

von zirka 3 bis knapp<br />

9 Zentimetern Dicke entspricht<br />

(WLG 040 angenommen).<br />

Der Einsatz von Dachbegrünungen<br />

mit wärmedämmtechnischanrechenbaren<br />

Dränelementen ist vor allem<br />

auf bestehenden Dächern<br />

mit zu gering dimensionierter,<br />

aber noch funktionsfähiger<br />

Wärmedämmung interessant,<br />

aber auch auf Dächern mit relativ<br />

teuren Grundwärmedämmungen,<br />

wie etwa solchen<br />

aus Schaumglas. Auch<br />

Floratherm-Elemente sind<br />

selbstverständlich hinsichtlich Druckfestigkeit<br />

und Wasserableitvermögen<br />

geprüft und unterliegen darüber hinaus<br />

einer Güteüberwachung durch das<br />

Fraunhofer-Institut für Bauphysik.<br />

Roland Appl<br />

Diplom-Ingenieur (FH) Bauphysik<br />

Technischer Leiter Zinco GmbH<br />

FOTOS: ZINCO


Dach+Grün 4/2009<br />

Altenheime, Residenzen und Wohnparks<br />

Aus der Praxis<br />

Senioren gelten als grüne Generation<br />

Im Alter wohnt man anders:<br />

möglichst barrierefrei,<br />

kurze Wege, überschaubare<br />

Einheiten. Den<br />

schroffen Charme von Altersheimen<br />

aus dem letzten<br />

Jahrtausend hat man<br />

gegen ansprechende Architektur,<br />

individuelle Wohneinheiten<br />

und zentrale Lagen<br />

getauscht. Dem selbstbestimmten<br />

Älterwerden<br />

gibt man nun in Seniorenresidenzen<br />

oder Wohnparks<br />

Raum.<br />

Der demografische Wandel<br />

unserer Gesellschaft ist letztlich<br />

an seinen Neubauten ablesbar.<br />

Großes Interesse zeigen<br />

auch Kommunen an solchen<br />

altersgerechten Wohnkomplexen.<br />

Auch im unterfränkischen<br />

Alzenau entstand<br />

solch ein moderner<br />

„Wohnpark am Hauckwald“,<br />

zentral gelegen und mit einer<br />

angeschlossenen Pflegedienstelle<br />

der örtlichen Caritas.<br />

Somit haben die Bewohner<br />

auch für ihre eigene „gesundheitliche“<br />

Zukunft alle<br />

Möglichkeiten offen. Komfortabel<br />

und den Bedürfnissen<br />

des Alters angemessen<br />

ausgestattet, besticht die Anlage<br />

auch durch ihre anspruchsvolle<br />

Architektur.<br />

Kombinierte Holz- und<br />

Putzfassaden lockern die<br />

dreigeschossigen Baukörper<br />

optisch auf und gliedern sie<br />

zugleich in harmonische Einheiten.<br />

Terrassen, Balkone,<br />

begrünte Flachdächer und<br />

leicht geneigte Pultdächer<br />

sorgen für eine aufgelockerte<br />

Strukturierung der unterschiedlichen<br />

Ebenen.<br />

Bei der Abdichtung aller<br />

wasserführenden Ebenen<br />

setzten die Planer auf die be-<br />

FOTOS: FDT<br />

27<br />

⊳ Auch Dachbegrünungen<br />

sind beim Bau des neuen<br />

Altenheims „Wohnpark am<br />

Hauckwald“ in Alzenau nicht<br />

vergessen worden.<br />

Abdichtungsprodukte<br />

aus Mannheim halfen bei<br />

der Umsetzung.<br />

währte Qualität von FDT<br />

Flachdachtechnologie GmbH<br />

& Co. KG, Mannheim. Sowohl<br />

auf den Terrassen, Balkonen<br />

und begrünten Dächern<br />

als auch auf den Pultdächern<br />

kam die wirtschaftliche<br />

Abdichtung Rhenofol zum<br />

Einsatz. Mit der unterschiedlichen<br />

Nutzung der Flächen<br />

zeigt sich auch die variable<br />

Funktionalität der Abdichtung.<br />

Egal, ob begrünt, bekiest,<br />

mit Plattenbelag oder<br />

frei bewittert, Rhenofol sorgt<br />

überall für eine ideale Abdichtung.<br />

Neben der Nutzung und den<br />

damit verbundenen unterschiedlichen<br />

„Oberflächen“<br />

kam die bewährte Abdichtungsbahn<br />

auf den Pultdächern<br />

auch als Gestaltungsmerkmal<br />

zum Einsatz. Spezielle,<br />

materialhomogen fügbare<br />

Stehfalzprofile vermitteln<br />

eine anspruchsvolle Metalldach-Optik<br />

bei gleichzeitiger<br />

Wirtschaftlichkeit und<br />

Funktionalität einer modernen<br />

Kunststoff-Dachbahn.<br />

Beste Qualität und ästhetische<br />

Optik gerade für das Alter<br />

bietet der Wohnpark am<br />

Hauckwald in Alzenau, verbunden<br />

mit einem durchdachten<br />

Pflegekonzept. Nicht nur<br />

die Idee überzeugt, auch die<br />

Umsetzung: Ein großer Teil<br />

der Wohnungen ist bereits<br />

vergeben.<br />

red<br />

www.fdt.de


28 Aus der Praxis<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

Richtig entwässern<br />

Keine nassen Füße fürs Gründach<br />

Gründächer brauchen Feuchtigkeit,<br />

aber kontrolliert. Nur eine sorgfältig<br />

geplante und ausgeführte Gründachentwässerung<br />

vermeidet, dass<br />

aus einem begrünten Flachdach ein<br />

ungewolltes Feuchtbiotop wird.<br />

Denn eines können die Begrünungen<br />

nicht ab: Über lange Zeit im Wasser<br />

zu stehen, also regelrecht „nasse Füße“<br />

zu haben.<br />

Angesichts zunehmender Flächenversiegelung<br />

avanciert das Gründach zu einer<br />

beliebten Variante der „grünen Lunge“<br />

in der Stadt. Neben ökologischen<br />

Pluspunkten bietet es – abgesehen von<br />

architektonischen Aspekten – eine Reihe<br />

Extensiv begrüntes Umkehrdach,<br />

entwässert durch den Sita-DSS-Guss-<br />

Druckströmungsgully mit Dämmkörpern<br />

und aufgesetztem Sita-Gründachschacht<br />

ökonomischer Vorteile: eine längere Lebensdauer<br />

des Dachs, einen optimierten<br />

Lärmschutz und eine verbesserte Wärmedämmung.<br />

Falsch verstandene Naturromantik<br />

ist beim Gründach allerdings<br />

fehl am Platz. Langfristig Freude<br />

bereitet es nur, wenn sorgfältig geplant<br />

und gezielt entwässert wird.<br />

Geplante Nutzung, bautechnische Gegebenheiten<br />

(zum Beispiel Statik) und<br />

Bauweise bestimmen die Auswahl der<br />

Begrünungsform. Generell wird bekanntlich<br />

zwischen drei Begrünungsarten<br />

unterschieden: Extensivbegrünung<br />

mit naturnahem Bewuchs auf dünnen<br />

Funktionsschichten, einfache Intensivbegrünung<br />

mit bodendeckenden Begrünungen<br />

und aufwendige Intensivbegrünung,<br />

die auch Stauden, Buschwerk und<br />

kleine Bäume zulässt.<br />

Extremregenereignisse<br />

nur alle 100 Jahre?<br />

Die wichtigsten Richtlinien für die<br />

Entwässerung von begrünten Dächern<br />

sind in drei Regelwerken zusammengefasst.<br />

Erstens gilt hier die DIN 1986, Teil<br />

100, die unter anderem die standortbezogene<br />

Entwässerung fordert. Danach<br />

ist jedes Flachdach nicht nur gegen den<br />

Berechnungsregen r (5,5), sondern auch<br />

gegen den Jahrhundertregen r (5,100),<br />

Einfache Intensivbegrünung mit Sita-<br />

Guss-Dachgully, -Guss-Aufstockelement<br />

und -Gründachschacht mit Aufstockelementen<br />

ein fünfminütiges Extremregenereignis,<br />

das statistisch einmal in 100 Jahren am<br />

Gebäudestandort zu erwarten ist, abzusichern.<br />

Zweitens kommen hier – allerdings<br />

nur bei extensiv begrünten Dächern<br />

– die Flachdachrichtlinien, das<br />

Regelwerk des deutschen Dachdeckerhandwerks,<br />

zum Einsatz. Und drittens<br />

ist die Dachbegrünungsrichtlinie, die<br />

Richtlinie für die Planung, Ausführung<br />

und Pflege von Dachbegrünungen, zu<br />

berücksichtigen.<br />

Richtlinienkonformes Arbeiten zahlt<br />

sich aus, denn die Folgeschäden mangelhafter<br />

Planung können ins Unermess-<br />

liche wachsen. Schlecht entwässerte<br />

Gründächer verwandeln sich schnell in<br />

ein Feuchtbiotop. Versumpfung aber bedeutet<br />

das Ende der ursprünglichen Bepflanzung<br />

und den Beginn unkontrollierten<br />

Wachstums ungewünschter<br />

Pflanzen, einer sogenannten „Vegetationsumbildung“.<br />

Das Gründach ist nicht<br />

mehr begehbar, angrenzende Bauteile<br />

können überflutet werden, und der<br />

„Teich“ auf dem Dach kann zu Problemen<br />

mit der Statik oder zu Undichtigkeiten<br />

führen.<br />

Die Faustregel lautet: kein Gründach<br />

ohne standortbezogenes Entwässerungssystem.<br />

Das Maß aller Dinge ist<br />

die Situation vor Ort. Dabei reicht es<br />

Aufwendige Intensivbegrünung ausgestattet<br />

mit dem Sita-Trendy, dem<br />

-Gründachschacht und einem Gründachschacht-Anstauelement<br />

zur Regenrückhaltung<br />

nicht, nur die Dachgullys auf das zu erwartende<br />

Regenereignis zu dimensionieren.<br />

Der gesamte Schichtaufbau, inklusive<br />

der Dränageschicht und ungünstiger<br />

Dachbedingungen (geringes Gefälle,<br />

Gegengefälle, Unebenheiten auf der<br />

Dachschicht, zu weite Abstände der<br />

Dachabläufe), muss in die Planung einfließen.<br />

Unabhängig von dem Begrünungsaufbau<br />

sollte ein Dachgefälle von mindestens<br />

2 Prozent die Regel sein. Flachdächer<br />

mit weniger Gefälle eignen sich nur<br />

in Ausnahmefällen, zum Beispiel wenn<br />

extreme statische Reserven vorhanden


Dach+Grün 4/2009<br />

sind und besondere Maßnahmen zur<br />

Dachentwässerung sowie Dränung ergriffen<br />

werden.<br />

Ein weit verbreiteter Irrtum liegt in der<br />

Annahme, dass es reicht, begrünte Fläche<br />

„unterflur“, also auf der Abdichtungsebene,<br />

zu entwässern. Das Regenwasser<br />

sickert zwar in den Bodenaufbau,<br />

aber langsamer, als viele denken.<br />

Bei starkem Regen bilden sich schnell<br />

Wasseransammlungen auf der Oberfläche.<br />

Daher ist es wichtig, dass auch die<br />

oberste Lage der Begrünung/Vegetationsschicht<br />

ein Gefälle zu den einzelnen<br />

Dachabläufen aufweist.<br />

Dachabläufe müssen<br />

frei zugänglich sein<br />

Dachabläufe können nur bestimmungsgemäß<br />

arbeiten, wenn sie frei zugänglich<br />

sind. Dies steht in gewissem<br />

Konflikt mit dem Wunsch, Gullys möglichst<br />

„unsichtbar“ in die Gründachlandschaft<br />

zu integrieren. Ein Kiesrand ist<br />

das Mindeste, um Ablaufmündungen<br />

von Bewuchs freizuhalten. Die „sauberere“<br />

Lösung ist der Einbau eines speziellen<br />

Gründach-Kontrollschachts, der<br />

die Ableitung des Regenwassers auf allen<br />

Ebenen des Schichtaufbaus sicherstellt.<br />

Sita, Herzebrock-Clarholz, beispielsweise<br />

löst diese Aufgabe mit dem<br />

Gründachschacht. Dieser Kontrollschacht<br />

im Baukastensystem kann<br />

durch Aufstockelemente und stufenlos<br />

höhenverstellbare Gummipuffer-Füße<br />

individuell der Aufbauhöhe<br />

der Begrünung angepasst werden.<br />

Für intensive Begrünungen mit<br />

größeren Aufbauhöhen kommt ein<br />

spezieller Gründachschacht mit<br />

Lochblechrahmen zum Einsatz, der<br />

den Wassertransport standardmäßig<br />

bis zu 600 Millimetern Aufbauhöhe<br />

gewährleistet. Auf Wunsch sind<br />

auch weitere Höhen lieferbar. Die<br />

bis zu 1,5 Tonnen und damit hoch<br />

belastbaren Sita-Gründachschächte<br />

übernehmen gleich zwei Funktionen:<br />

Zum einen leiten sie das Oberflächenwasser<br />

gezielt den Dachgullys<br />

zu, zum anderen halten sie den<br />

Schichtenaufbau zurück und die<br />

Einlauftöpfe von Bewuchs sowie<br />

Verunreinigungen frei. Den Ab-<br />

schluss bildet immer ein 400 mal<br />

400 Millimeter großer Gitterrost aus<br />

feuerverzinktem Stahl, der bei Wartungsarbeiten<br />

einfach abgenommen<br />

werden kann.<br />

Aus der Praxis<br />

Stufenlos an das Niveau des Grünaufbaus<br />

anzupassen – damit gewährleistet<br />

die Sita-Drain-Kastenrinne Sicherheit und<br />

Sauberkeit im Fassadenbereich.<br />

Welche Gullys in den Kontrollschacht<br />

eingebaut werden, das entscheidet sich<br />

nach den örtlichen Anforderungen. In<br />

der Regel kommen hier Gullys für Freispiegelsysteme<br />

zum Einsatz. Nur bei<br />

sehr weitläufigen Dächern, bei denen<br />

mit einem entsprechenden Wasseranfall<br />

zu rechnen ist, empfiehlt sich ein Druckströmungssystem.<br />

Bei Begrünungen mit<br />

Wasseraustausch in der Dränageschicht<br />

sind generell Freispiegelentwässerungssysteme<br />

einzuplanen.<br />

Fassadenwasser ist ein nicht zu unterschätzender<br />

Faktor. Je nach Größe der<br />

Wie ein Wasserwächter funktioniert Sita-Easy-<br />

Plus: Sobald der Wasserspiegel die definierte<br />

Höhe übersteigt, entwässert der Wasserspeier<br />

durch die Attika frei auf das Grundstück und stellt<br />

so die Notentwässerung sicher.<br />

29<br />

Fassade kommen hier schnell erstaunliche<br />

Wassermassen zusammen. Entwässerungsrinnen<br />

vor Türen und Wandanschlüssen<br />

sind hier die sichere Lösung<br />

aber nur, wenn sie auch gezielt entwässert<br />

werden. Ein professioneller Aufbau<br />

sieht geschlitzte Rinnen vor, aufgeständert<br />

auf einer Dränageschicht und über<br />

Stichkanäle unterhalb der Begrünung an<br />

die Entwässerungsleitung angeschlossen.<br />

Entwässerungsrinnen schützen<br />

nicht nur vor Überflutung, sondern Fassaden<br />

auch vor Verschmutzung und<br />

Schäden durch aufspritzenden oder aufgestauten<br />

Regen.<br />

Angesichts der Zunahme extremer<br />

Wetterereignisse liegt die Vermutung<br />

nahe, dass der Jahrhundertregen zukünftig<br />

häufiger zu erwarten ist als nur einmal<br />

in 100 Jahren. Begrünte Flachdächer<br />

sind daher nach DIN 1986, Teil<br />

100, grundsätzlich auch mit einer Notentwässerung<br />

auszustatten, die frei auf<br />

das Grundstück entwässert. Die Notentwässerung<br />

muss immer oberhalb der<br />

obersten Entwässerungsebene erfolgen.<br />

Zielsetzung ist, dass die statischen<br />

Kraftreserven nicht überschritten werden<br />

und kein Wasser – zum Beispiel über<br />

Türanschlüsse – in das Gebäude eindringen<br />

kann.<br />

Beste Empfehlung: Nicht<br />

warten, sondern warten!<br />

FOTOS: SITA BAUELEMENTE<br />

Leckagen im Gründach sind für<br />

jeden Dachdecker ein Alptraum.<br />

Schon die Ortung ist mit erheblichem<br />

Aufwand verbunden und oft<br />

nur durch professionelle Leckortung<br />

erfolgreich. Ganz abgesehen<br />

von der Schadensbehebung, die immer<br />

den Abtrag des Grünaufbaus<br />

voraussetzt. Vorausschauende Planung,<br />

fachgerechte Ausführung und<br />

regelmäßige Wartung sind der beste<br />

Garant für funktionierende Gründächer.<br />

Alle Gullys, auch die Notüberläufe,<br />

müssen kontrollierbar sein<br />

und von Bewuchs freigehalten werden.<br />

Halbjährliche Wartungszyklen<br />

mit Begehungen, bei denen die Abläufe<br />

geprüft und gereinigt werden,<br />

sind das Minimum.<br />

Rainer Pieper<br />

Prokurist und technischer Leiter<br />

Sita Bauelemente<br />

www.sita-bauelemente.de


30 Aus der Praxis<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

Intelligente Assistenzsysteme<br />

Nachhaltigkeit braucht dichte Dächer<br />

Die Vorzüge von grünen Dächern<br />

sind bekannt. Doch alle diese Vorteile<br />

werden konterkariert, wenn das<br />

Dach nicht dicht ist. Dabei gibt es intelligente<br />

Assistenzsysteme für ein<br />

nachhaltiges Dachmonitoring. Dach<br />

+ Grün hat mit Diplom-Ingenieur<br />

Andreas Rödel, Experte für Bauwerksmonitoring<br />

und Gebäudeassistenzsysteme,<br />

gesprochen, der<br />

auch Geschäftsführer der Progeo<br />

Monitoring GmbH, Großbeeren, ist.<br />

Herr Rödel, wie bewerten Sie als Experte<br />

das Schadensrisiko bei Flachdächern?<br />

Gerade erst<br />

hat der aktuelleBauwerkssicherheitsbericht<br />

des Bauministeriums<br />

darauf hingewiesen,<br />

dass<br />

am häufigsten<br />

Schäden an<br />

der Dachabdichtung<br />

von<br />

Gebäuden<br />

auftreten. Ei-<br />

Stand Dach + Grün<br />

Rede und Antwort:<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Andreas Rödel<br />

ne erhöhte<br />

Schadenshäufigkeit<br />

zeigten<br />

die Dachabdichtungen<br />

von Flachdächern. Der Bericht weist<br />

weiter darauf hin, dass ohne Reparaturen<br />

zum Teil erhebliche Folgeschäden<br />

resultieren. Die Schadensstatistiken von<br />

Progeo haben ergeben, dass sich auf<br />

nicht überwachten Flachdächern durchschnittlich<br />

acht Leckagen pro 1000 Quadratmeter<br />

Dachfläche finden lassen. Die<br />

Reparatur einer Leckage an sich ist eine<br />

Bagatelle, wenn man sie rechtzeitig bemerkt<br />

und genau lokalisieren kann. Die<br />

Folgeschäden unentdeckter Leckagen<br />

sind aber so massiv, dass sie oft nach<br />

kurzer Zeit sogar zu Totalsanierungen<br />

führen. Dafür gibt es leider unzählige<br />

Beispiele.<br />

Was ist die Ursache für die häufigen<br />

Schäden an Dachabdichtungen?<br />

Eine repräsentative Umfrage unter<br />

Fachleuten aus dem Jahr 2008 hat ergeben,<br />

dass die Ursachen für die Leckagen<br />

zumeist in Ausführungsfehlern sowie<br />

Beschädigungen durch Baubetrieb und<br />

Fremdgewerke zu suchen sind. Aber<br />

auch mechanische Beanspruchungen<br />

durch Aufbauten und Nutzung von Abdichtungsflächen<br />

sind eine wesentliche<br />

Ursache. Die heute verwendeten Abdichtungsmaterialien<br />

können viele Jahrzehnte<br />

halten, sie sind aber nur so gut,<br />

wie sie verarbeitet beziehungsweise<br />

nicht beschädigt werden – und wo Menschen<br />

arbeiten, passieren nun einmal<br />

Fehler ...<br />

Was empfehlen Sie, um Schäden an<br />

Flachdächern zu vermeiden?<br />

Um dieses Risiko aktiv zu managen,<br />

braucht man so früh wie möglich Informationen<br />

über Veränderungen des „Systemzustands“.<br />

Dafür benötigt man Assistenzsysteme,<br />

die Informationen geben<br />

und in Risikosituationen unterstützen.<br />

So etwas gibt es in Form von Fah -<br />

rer assistenzsystemen bei Pkws, in der<br />

Medizin- und Pflegetechnik und auch<br />

für den Baubereich. Beim Flachdach<br />

sind das unsere Leckmeldeanlagen. Um<br />

Flachdachschäden vorzubeugen, muss<br />

das Dach messbar dicht gestaltet sein.<br />

Das erreicht man durch die Integration<br />

einer Leckmeldeanlage, die Leckagen in<br />

der Abdichtung sofort meldet. Das Risiko<br />

eines unbemerkten Schadens und<br />

Folgen wie Wassereintritt ins Gebäude,<br />

Smartex-Leckmeldeanlage:<br />

Visualisierung des Dichtheitszustands<br />

eines Gründachs im Internet<br />

Vorteile von Gründächern mit<br />

Smartex-Leckmeldesystemen<br />

Jederzeit Sicherheit durch vollflächige<br />

Prüfung der Abdichtung<br />

Früherkennung von Auffeuchtungen der<br />

Wärmedämmung<br />

Präzise Lokalisierung von Leckagen<br />

Dichtheitsprüfung schon während der<br />

Bauausführung, bei Abnahme und<br />

Gewerkeübergang möglich<br />

Verantwortung lässt sich im Schadensfall<br />

klar zuweisen<br />

Folgeschäden am Bauwerk und hohe<br />

Sanierungskosten werden präventiv<br />

verhindert<br />

Maximale Ausnutzung der Lebensdauer<br />

aller Dachkomponenten<br />

Nachhaltiger und ressourcenschonender<br />

Erhalt der Bausubstanz<br />

Rückbau des Gründachs für die Lecksuche<br />

oder im schlimmsten Fall die Dachsanierung<br />

werden so vermieden. Leckmeldesysteme<br />

für Gründächer schützen<br />

nicht nur die Gründachinvestition und<br />

geben allen Beteiligten Sicherheit, sondern<br />

sorgen auch dafür, dass man lange<br />

Freude an seinem Gründach haben wird,<br />

da die Lebensdauer aller Dachkomponenten<br />

maximal ausgenutzt werden<br />

kann.<br />

Wie kann man ein Leckmeldesystem in<br />

ein Gründach integrieren?<br />

Smartex-Leckmeldeanlagen von Progeo<br />

werden bei Neubau oder Sanierung, aber<br />

auch bei bereits fertigen, begrünten<br />

Flachdächern installiert. Sie überwachen<br />

dann per Widerstands- oder Feuchtemessung<br />

die Dichtheit des Dachs und<br />

melden eventuelle Leckagen zum Beispiel<br />

per SMS oder Internet. Ihre Funktion<br />

ist jahrelang erprobt, und viele namhafte<br />

Bauherren, wie die Staatsbibliothek<br />

Berlin, BMW Welt München, aber<br />

vor allem Schulen setzen auf diese zuverlässige<br />

Technologie, weil sie ihnen<br />

große Vorteile bringt. Eine Kombination<br />

von Gründach und Leckmeldeanlage<br />

sorgt quasi für doppelte Nachhaltigkeit<br />

bei der Gebäudenutzung.<br />

red<br />

www.progeo.com


Dach+Grün 4/2009<br />

Seit dem September kooperiert die<br />

Helix Pflanzensysteme GmbH,<br />

Kornwestheim, gemeinsam mit der<br />

Heras-SKS GmbH, Rhede, bei der<br />

Weiterentwicklung und Optimierung<br />

von Lärmschutzwänden mit<br />

viel Grün.<br />

Bereits seit vielen Jahrzehnten arbeiten<br />

beide Firmen erfolgreich in ihren<br />

Fachgebieten und sind bundes- und europaweit<br />

etabliert. Mit der jetzt geschlossenen<br />

Kooperation verbinden sich<br />

zwei ganz unterschiedliche Kompetenzgebiete<br />

zu einer neuen gemeinsamen Erfolgsstory.<br />

„Für uns sind Mensch und<br />

Ökologie bei der Entwicklung unserer<br />

Konzepte ein besonderes Anliegen“, so<br />

Hans Müller, Geschäftsführer der Helix<br />

Pflanzensysteme GmbH. „Deshalb<br />

schaffen wir innovative und zeitgemäße<br />

Pflanzensysteme und Technologien und<br />

freuen uns sehr, dass wir in der Heras-<br />

SKS einen kompetenten Systempartner<br />

gefunden haben. Die verzinkten Sicherheitszaunelemente<br />

der Lärmschutzwand<br />

Öko von Heras-SKS wurden so optimiert,<br />

dass sie innerhalb kürzester Zeit –<br />

in nur zwölf Wochen – komplett begrünt<br />

sind.“<br />

Lärm stellt heute neben der Luftverschmutzung<br />

eine der gravierendsten<br />

Umweltbelastungen dar. Neben dem<br />

von Gewerbe und Industrie produzierten<br />

Firmennachrichten<br />

Zwei Firmen kooperieren in Sachen Lärmschutzwand<br />

Gelungene Verbindung: Stahl und Grün<br />

Geräuschpegel ist es vor allem der Verkehrslärm,<br />

der Anwohner sowohl innerorts<br />

wie auch in der Nähe von Autobahnen,<br />

Fernstraßen und Schienentrassen<br />

besonders belastet. Deshalb sind Lärmschutzwände<br />

unerlässlich. Und noch<br />

viel schöner anzuschauen, wenn sie<br />

nicht nur grün angestrichen sind.<br />

Heras-SKS ist für die Standfestigkeit<br />

und Langlebigkeit der Konstruktion verantwortlich,<br />

Helix Pflanzensysteme<br />

sorgt dafür, dass die Wand schnell und<br />

dauerhaft grün wird und es auch bleibt.<br />

Entstanden ist so das begrünte Wandsystem<br />

Helix Compacta, das überall dort<br />

mit großem Erfolg eingesetzt werden<br />

kann, wo extreme Lärmbelästigung gesundheitliche<br />

Schäden hervorrufen<br />

kann. Sowohl an stark befahrenen Straßen<br />

und Autobahnen als auch an Spiel-,<br />

Schul- und Sportplätzen oder an gewerblichen<br />

und industriellen Objekten<br />

kann diese Lärmschutzwand zum Einsatz<br />

kommen. Doch die Wand kann noch<br />

FOTOS: HALM<br />

Matthias Kötter,<br />

Verkaufsleiter<br />

der Heras-SKS,<br />

und Hans Müller,Geschäftsführer<br />

der Helix<br />

Pflanzensysteme,<br />

freuen sich<br />

über die erfolgreicheKooperation<br />

beider<br />

Firmen. Zukünftig<br />

werden<br />

Stahl und Grün<br />

weitere gelungene<br />

Lärm- und<br />

Umweltschutzverbindungen<br />

eingehen.<br />

mehr. Müller: „Durch die Instant-Begrünung<br />

erfüllt diese Lärmschutzwand –<br />

über die eigentliche Lärmdämmung hinaus<br />

– vielfältige ökologische Funktionen.<br />

Neben der Feinstaubabscheidung<br />

kommt es zu Verdunstungskühlung, Regenwasserrückgewinnung<br />

und Biomasseaufbau:<br />

Eine ökologisch aktive Wand,<br />

die dazu auch noch gut aussieht und mithelfen<br />

kann, die Forderungen des Deutschen<br />

Wetterdiensts nach großen Grünflächen<br />

in den Städten zu erfüllen.“<br />

31<br />

In Städten und Kommunen können so<br />

verlässliche vertikale Grünflächen geschaffen<br />

werden, die vor Lärm schützen,<br />

dazu beitragen, der Überhitzung entgegenzuwirken<br />

und zur Verbesserung der<br />

ökologischen und gesundheitlichen<br />

Rahmenbedingungen von Mensch und<br />

Umwelt einen wichtigen Beitrag leisten.<br />

www.helix-pflanzensysteme.de<br />

www.heras-sks.de<br />

red


32 Firmennachrichten<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

Systemlösung „Landschaftsdach“<br />

Parks auf Gebäuden und Tiefgaragen<br />

Der Dachbegrünungsmarkt ist tendenziell<br />

in einem Wandel. Bauherren<br />

und Planer entdecken immer<br />

häufiger die Möglichkeiten, Dachflächen<br />

in vielfältig nutzbare Landschaften<br />

zu verwandeln. Der Trend<br />

zur intensiven Dachbegrünung hält<br />

an, und für viele Investoren ist es eine<br />

willkommene Gelegenheit, mit<br />

genutzten Dächern und Tiefgaragendecken<br />

das sinkende Platzangebot<br />

an nutzbarer Fläche auszugleichen.<br />

Tiefgaragen lassen sich auch<br />

für die Öffentlichkeit als begrünte<br />

„Parklandschaften“ nutzen und erhöhen<br />

somit die Qualität und Attraktivität<br />

etwa von Wohnanlagen<br />

und Einkaufszentren.<br />

Das „Landschaftsdach“ ist charakterisiert<br />

durch einen hohen Schichtaufbau in<br />

einer Größenordnung von 100 Zentimetern<br />

und einer entsprechend möglichen<br />

hohen Bepflanzung mit Stauden, Sträuchern<br />

bis zu Bäumen. Es lassen sich<br />

Landschaften schaffen, die optisch keinen<br />

Unterschied zum gewachsenen Boden<br />

zeigen. Neben Stauden und Gehölzen<br />

sind natürlich auch Rasen- und<br />

Spielflächen, Teiche, Terrassen, Wegeflächen<br />

und anderes mehr möglich. Die<br />

Pflanzenauswahl kann meist frei wie im<br />

sonstigen Landschaftsbau erfolgen.<br />

Richtig groß – eine 18.000-Quadratmeter-Tiefgarage im niederländischen Sittard<br />

Große Aufbauhöhen:<br />

Vier-Schichten-Aufbau<br />

Schematischer<br />

Schnitt<br />

durch die<br />

Systemlösung<br />

„Landschaftsdach“<br />

Um bei größeren Aufbauhöhen unerwünschte<br />

anaerobe Zersetzungsprozesse<br />

zu vermeiden, sieht die Dachbegrünungsrichtlinie<br />

vor, Substrate mit organischen<br />

Anteilen bis zu einer maximalen<br />

Einbautiefe von etwa 35 Zentimetern<br />

einzubauen. Um nun auf höhere Mächtigkeiten<br />

für Gehölzpflanzungen zu<br />

kommen, wird beim Landschaftsdach<br />

eine weitere mineralische Schicht (wie<br />

zum Beispiel das Optigrün-Untersubstrat<br />

Typ U) verwendet. Der Gründachaufbau<br />

auf der Dachkonstruktion mit<br />

ausreichender Statik und wurzelfesten<br />

Dachabdichtung sieht dann bei 100 Zentimeter<br />

Gesamthöhe folgendermaßen<br />

aus:


Dach+Grün 4/2009<br />

Firmennachrichten<br />

Modernes Bürogebäude mit begrünter Tiefgarage Damit es oben schön aussieht, muss der<br />

Unterbau stimmen – die Festkörperdränage<br />

Typ FKD 60 ist für befahrbare Grünflächen<br />

konzipiert worden mit zweifachem<br />

Nutzen: Dränage und Wasserspeicher.<br />

Mit nutzbarem Rasen bedeckte Tiefgarage einer Wohnanlage<br />

33<br />

� Schutzlage (Vlies oder Ähnliches),<br />

� 6 – 15 Zentimeter Dränageschicht<br />

(Festkörperdränage Typ FKD 60 oder<br />

mineralisches Schüttgut Typ Perl<br />

8/16),<br />

� Filtervlies,<br />

� zirka 55 bis 64 Zentimeter Untersubstrat<br />

(Typ U) sowie<br />

� 30 Zentimeter Intensiv- (Typ i) beziehungsweise<br />

Rasensubstrat (Typ R).<br />

Zwischen der Dränageschicht mit Filtervlies<br />

und der Substratschicht wird das<br />

Untersubstrat in variabler Höhe eingebaut,<br />

sodass die gewünschte Gesamtaufbauhöhe<br />

erreicht wird. Die Einbauhöhen<br />

von Dränschicht und organischen Substraten<br />

bleiben stets gleich. Der komplette<br />

Schichtaufbau ist für Sträucher<br />

und Bäume voll durchwurzel- und damit<br />

nutzbar. Die Substrate Typ i beziehungsweise<br />

Typ R und Typ U sind so aufeinander<br />

abgestimmt, dass weder eine Vermischung<br />

noch ein Kapillarbruch stattfindet.<br />

Leben auf dem Dach heißt also auch<br />

Nutzung von Tiefgaragendecken. Tiefgaragen<br />

können nutzbar als begrünte<br />

Parklandschaften oder als Verkehrsflächen<br />

mit Wegen und Parkplätzen ausgebildet<br />

werden und werten in jedem Fall<br />

das Objekt auf und schaffen neue Nutzflächen<br />

und Lebensräume.<br />

Dr. Gunter Mann<br />

Optigrün international<br />

www.optigruen.de<br />

FOTOS: OPTIGRÜN


34 Recht<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

Haftung bei undichtem Dach<br />

Wenn Regentropfen am Boden klopfen ...<br />

Es ist ein geradezu klassischer Fall:<br />

Einige Zeit nach Herstellung des<br />

neuen Dachs und der Dachbegrünung<br />

sind im darunterliegenden Gebäude<br />

Feuchtigkeitseinbrüche festzustellen.<br />

Selbstverständlich wird<br />

neben dem Unternehmen, das für die<br />

Dacheindichtung zuständig war, regelmäßig<br />

auch der Dachbegrüner<br />

hierfür verantwortlich gemacht.<br />

Neben den Kosten der häufig aufwendigen<br />

Ursachenforschung kommen die<br />

finanziellen Aufwendungen für eine Beseitigung<br />

des eigentlichen Schadens/<br />

Man gels und schließlich auch noch die<br />

Kosten der Beseitigung der Folgeschäden<br />

am Gebäude und den in das Gebäude<br />

eingebrachten Einrichtungen hinzu.<br />

Unter Berücksichtigung von Mietausfällen<br />

etc. kommen hier ganz schnell Beträge<br />

zusammen, die einen mittelständischen<br />

Dachbegrüner in die Insolvenz<br />

treiben können. Nachfolgend wollten<br />

wir beleuchten, welche Risiken für den<br />

Dachbegrüner insoweit bestehen und<br />

worauf er zur Vermeidung dieser Risiken<br />

besonders achten sollte.<br />

Zuerst eine gute Nachricht: Unabhängig<br />

davon, ob die Leistungen des Dachbegrüners<br />

von seinem Auftraggeber<br />

(dies muss nicht immer der Bauherr<br />

sein, häufig handelt es sich auch um den<br />

Dachdecker) abgenommen worden sind<br />

oder nicht, muss derjenige, der behauptet,<br />

dass die Feuchtigkeitsschäden auf<br />

die Tätigkeit des Dachbegrüners zurückzuführen<br />

sind, dies auch beweisen.<br />

Hierzu muss man sich vor Augen halten,<br />

dass die Feuchtigkeitsschäden auf<br />

eine Undichtigkeit des Gebäudes beziehungsweise<br />

der Abdichtung zurückzuführen<br />

sind. Die Dichtheit des unter der<br />

Dachbegrünung liegenden Gebäudes ist<br />

jedoch nicht Bestandteil der vom Dachbegrüner<br />

geschuldeten Werkleistung,<br />

für deren Mangelfreiheit er verschuldensunabhängig<br />

(!) haftet. Der Dachbegrüner<br />

schuldet regelmäßig nur eine<br />

mangelfreie Dachbegrünung, nicht jedoch<br />

eine Dichtigkeit des darunterliegenden<br />

Gebäudes. Der Geschädigte be-<br />

ziehungsweise der Auftraggeber des<br />

Dachbegrüners muss also nachweisen,<br />

dass dieser schuldhaft für das Eindringen<br />

der Feuchtigkeit in das Gebäude, regelmäßig<br />

also für die Undichtigkeit der<br />

Gebäudeabdichtung, verantwortlich ist.<br />

Denkbar wäre beispielsweise, dass<br />

dem Dachbegrüner nachgewiesen werden<br />

kann, dass er bei seinen Arbeiten mit<br />

scharfen oder schweren Gegenständen,<br />

Nägeln, Metallleisten etc. die Dachhaut<br />

durchstoßen hat. Allerdings wird ein solcher<br />

Nachweis nach Beendigung und<br />

Abnahme der Leistungen des Dachbegrüners<br />

und nach der anschließend üblicherweise<br />

verstrichenen Zeit unter Umständen<br />

schwierig zu führen sein.<br />

Risiko: Fehlen der<br />

Bedenkenanmeldung<br />

Man könnte meinen, dass der Dachbegrüner<br />

dann, wenn er die Dachabdichtung<br />

nicht versehentlich selbst beschädigt<br />

hat und ihm dies später noch nachgewiesen<br />

werden kann, bei Feuchtigkeitsschäden<br />

fein heraus ist. Dann würde<br />

man aber verkennen, dass das Hauptrisiko,<br />

das den Dachbegrüner in diesem<br />

Zusammenhang trifft, eine eventuell<br />

fehlende Bedenkenanmeldung gegenüber<br />

seinem Auftraggeber ist. Gemäß<br />

Paragraf 4 Nr. 3 VOB/B, der in reinen<br />

BGB-Werkverträgen entsprechend gilt,<br />

muss der Auftragnehmer Bedenken gegen<br />

die vorgesehene Art der Ausführung,<br />

die Güte der vom Auftraggeber gelieferten<br />

Stoffe oder Bauteile oder gegen<br />

die Leistungen anderer Unternehmer<br />

seinem Auftraggeber unverzüglich und<br />

schriftlich mitteilen. Viele meinen, dass<br />

eine solche Bedenkenanmeldung lediglich<br />

dazu dient, die Gewährleistung des<br />

Auftragnehmers nach VOB/B einzuschränken.<br />

Dies ist jedoch nicht richtig.<br />

Paragraf 4 Nr. 3 VOB/B dient in erster<br />

Linie dem Schutz des Auftraggebers und<br />

soll verhindern, dass dieser ein insgesamt<br />

mangelhaftes und nicht brauchbares<br />

Werk erhält. Dies gilt auch für die<br />

Dachbegrünung: Die allerschönste und<br />

unter Einhaltung sämtlicher anerkannter<br />

Regeln der Technik mangelfrei aufgebrachte<br />

Dachbegrünung hat für den Auftraggeber<br />

keinen Wert, wenn die darunter<br />

befindliche Dachabdichtung undicht<br />

ist und Feuchtigkeit in sein Gebäude eindringt.<br />

Dabei kann dahinstehen, ob man das<br />

Werk „Dachbegrünung“ isoliert von<br />

dem darunter befindlichen Gebäude und<br />

dessen Abdichtung betrachten muss<br />

oder nicht. Jedenfalls nach Treu und<br />

Glauben ist der Dachbegrüner dazu verpflichtet,<br />

die Interessen seines Auftraggebers<br />

beziehungsweise des Bauherrn<br />

daran, ein nicht nur begrüntes, sondern<br />

auch dichtes Dach zu erhalten, zu wahren.<br />

Der Dachbegrüner ist deshalb dazu<br />

verpflichtet, das Gebäude und dessen<br />

Abdichtung vor Erbringung seiner Leistungen<br />

zu überprüfen und, sollten sich<br />

Undichtigkeiten oder sonstige Mängel<br />

an der Dachhaut zeigen, auf diese hinzuweisen.<br />

In anschaulicher Art und Weise hat das<br />

Oberlandesgericht (OLG) Dresden (Urteil<br />

vom 20. Januar 2004 – Aktenzeichen<br />

14 U 1198/03) in einer ähnlichen Situati-<br />

Die Autoren<br />

Rechtsanwälte<br />

André Bußmann<br />

und Klaus Feckler<br />

Fachanwälte für<br />

Bau- und Architektenrecht<br />

Ringstraße 8<br />

50996 Köln<br />

Telefon 0221/788 85 50<br />

Fax 0221/78 88 55 20<br />

rechtsanwaelte@bussmannfeckler.de<br />

www.bussmann-feckler.de


Dach+Grün 4/2009<br />

on zu Lasten eines Garten- und Landschaftsbauers<br />

entschieden: Dieser sollte<br />

mit seinen Arbeiten an den Außenanlagen<br />

an die Außenwand und den Sockel<br />

des benachbart gelegenen Gebäudes anschließen.<br />

Obwohl das Gebäude erkennbar<br />

nicht ordnungsgemäß gegen Feuchtigkeit<br />

abgedichtet war, füllte der Galabauer<br />

das von ihm angelieferte Erdreich<br />

hieran auf. Nach zutreffender Bewertung<br />

des OLG Dresden, die im Übrigen<br />

vom Bundesgerichtshof geteilt wurde,<br />

hatte der Landschaftsbauer für die nachfolgend<br />

an und im Gebäude entstandenen<br />

Feuchtigkeitsschäden einzutreten.<br />

Unabhängig davon, ob es sich bei dem<br />

benachbarten Gebäude und der zugehörigen<br />

Abdichtung um eine Vorleistung<br />

gehandelt hatte und ob insoweit eine<br />

Pflicht zur Bedenkenanmeldung bestand<br />

oder nicht, war der Landschaftsbauer<br />

schon aus Treu und Glauben dazu verpflichtet,<br />

seinen Auftraggeber beziehungsweise<br />

den Bauherrn auf die erkennbar<br />

fehlende Außenabdichtung und<br />

die nachfolgend drohenden Feuchtigkeitsschäden<br />

ausdrücklich hinzuweisen.<br />

Verlagert man diese vertikale Situation<br />

in die Horizontale, so erkennt man,<br />

dass der Dachbegrüner ebenfalls dazu<br />

verpflichtet ist, seinen Auftraggeber beziehungsweise<br />

den Bauherrn auf eventuelle<br />

Probleme mit der Dichtigkeit des<br />

Gebäudes und der Dachabdichtung, auf<br />

die er seine Begrünung aufbringen soll,<br />

ausdrücklich hinzuweisen.<br />

Was sollte der Dachbegrüner in diesem<br />

Zusammenhang also konkret beachten?<br />

Wir empfehlen zunächst, dass er<br />

sich sein „Baufeld“, das heißt die zu begrünende<br />

Fläche, formell übergeben<br />

lässt und hierbei mit seinem Auftraggeber<br />

kurz vor der Aufbringung der Dachbegrünung<br />

eine Begehung durchführt<br />

und den Zustand des Dachs und der<br />

Dachabdichtung mit diesem zusammen<br />

sorgfältig schriftlich protokolliert. Im<br />

Rahmen einer solchen Begehung sollten<br />

eventuelle Bedenken, das heißt Zweifel<br />

an der Ausführung des Gebäudes beziehungsweise<br />

der Dachabdichtung, ausdrücklich<br />

und schriftlich vorgebracht<br />

werden. Falls noch andere Unternehmer<br />

die zu begrünende Fläche (mit-)nutzen<br />

sollen (beispielsweise für die Lagerung<br />

von Materialien oder das Aufstellen von<br />

Gerüsten), empfiehlt es sich, auch dies<br />

schriftlich zu dokumentieren und gegen<br />

eventuell hieraus resultierende Beschädigungen<br />

an dem Gebäude und dessen<br />

Abdichtung Bedenken anzumelden. Die<br />

Fertigung einer Fotodokumentation ist<br />

ebenfalls anzuraten.<br />

Weigert sich der Auftraggeber/Bauherr,<br />

an einer solchen Begehung oder an<br />

der Erstellung eines gemeinsamen Protokolls<br />

teilzunehmen, sollte die Begehung<br />

und schriftliche Dokumentation<br />

dennoch stattfinden und das Ergebnis<br />

dem Auftraggeber in nachweisbarer<br />

Form zugeleitet werden. In beiden Fällen<br />

sollte zudem das Dach abgefegt werden,<br />

da sich dadurch auch spitze Kleinteile,<br />

wie beispielsweise Schrauben, Nägel,<br />

finden lassen. Es sind mehrere Fälle<br />

bekannt, in denen solche Kleinteile<br />

übersehen wurden und später zu Undichtigkeiten<br />

geführt haben.<br />

Ergeben sich für den Dachbegrüner<br />

bei dieser ersten Begehung oder aber<br />

auch erst im Rahmen der Erbringung<br />

seiner Leistungen, das heißt der Aufbringung<br />

der Dachbegrünung, Zweifel<br />

an der Dichtigkeit des Gebäudes oder<br />

der Außenabdichtung, sollte er den Auftraggeber<br />

hierauf<br />

in deutlicher und<br />

nachweisbarer Art<br />

und Weise hinweisen.<br />

Die oben genannten<br />

Kleinteile<br />

kann er freilich<br />

selbst entfernen.<br />

Im Hinblick auf<br />

den Umfang der<br />

Prüfung können<br />

von einem Dachbegrünersicherlich<br />

nicht die<br />

Kenntnisse verlangt<br />

werden, über<br />

die ein qualifizierterDachdeckerbetrieb<br />

oder andere<br />

vergleichbare<br />

Fachleute verfügen.<br />

Maßstab für<br />

den Umfang der<br />

Pflicht des Dachbegrüners<br />

zur Anmeldung<br />

von<br />

Zweifeln und Bedenken<br />

ist immer<br />

das, was von einem<br />

vergleichbar<br />

qualifizierten<br />

Dachbegrünungsunternehmenerwartet<br />

und ver-<br />

Recht 35<br />

langt werden kann. Gewisse Grundkenntnisse<br />

im Hochbau und im Bereich<br />

der Gebäude- und Dachabdichtung wird<br />

man hierbei wohl voraussetzen müssen.<br />

Sind beispielsweise Dachbahnen nicht<br />

ordnungsgemäß verschweißt, haben sie<br />

Risse oder Löcher, dürfte dies auch einem<br />

durchschnittlichen Dachbegrüner<br />

auffallen. Besondere Spezialkenntnisse<br />

können von ihm jedoch nicht erwartet<br />

werden.<br />

Unser Fazit: Das Risiko, dass ein<br />

Dachbegrüner im Falle einer Undichtigkeit<br />

der Dachabdichtung haftet, ist<br />

durchaus gegeben, wenn er seinen Prüfund<br />

Hinweispflichten nicht nachkommt.<br />

Aufgrund der regelmäßig sehr großen<br />

Schäden, die in einem solchen Falle entstehen,<br />

sollte er daher große Sorgfalt auf<br />

die vorherige Überprüfung der von ihm<br />

zu begrünenden Fläche und darauf, die<br />

Dachabdichtung bei seinen Arbeiten<br />

nicht zu beschädigen, legen und dies<br />

sauber dokumentieren.<br />

André Bußmann<br />

Klaus Feckler


36 Messen und Termine<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

Messe Dach + Holz: 24. bis 27. Februar 2010<br />

Keyplayers der Branche sind versammelt<br />

Namhafte Aussteller, spannende<br />

Produkte und ein interessantes Rahmenprogramm<br />

erwartet die Dachund<br />

Holzbaubranche nächstes Jahr<br />

in Köln. Die rheinländische Metropole<br />

avanciert zu dem internationalen<br />

Treffpunkt der Branche.<br />

Bis heute haben sich schon weit über<br />

300 Aussteller zur Messe Dach + Holz<br />

International angemeldet. Nationale und<br />

internationale Keyplayers wie Bauder,<br />

Creaton, Dörken, Dupont, Eternit, Fermacell,<br />

Haas, Henkel Wolfin, Icopal,<br />

Monier, Pavatex, Rheinzink, Rockwool<br />

und Velux sind vom 24. bis 27. Februar<br />

2010 in Köln dabei.<br />

Ob Steildach oder Flachdach, Werkzeug<br />

oder Maschinen, Ziegel oder Holz<br />

– den Dachdecker, Zimmerer, Bauklempner,<br />

Planer, Architekten und Ingenieur<br />

erwarten die neuesten Produkte.<br />

Denn die Dach + Holz International bietet<br />

Lösungen für den Alltag am Bau und<br />

behält dabei aktuelle Anforderungen, et-<br />

wa an Ökologie und Wohnqualität, fest<br />

im Blick. Eine wichtige Rolle spielt<br />

2010 das Thema Energieeinsparungen.<br />

Aber auch die Dachbegrünung spielt eine<br />

Rolle in Köln – so ist unter anderem<br />

der Deutsche Dachgärtner Verband mit<br />

einem Stand zum Thema vertreten.<br />

„Mit den Anforderungen an Energieeffizienz<br />

steigen auch die Ansprüche an<br />

Zimmerer und Dachdecker“, erklärt Robert<br />

Schuster, Messeprojektleiter bei der<br />

GHM Gesellschaft für Handwerksmessen<br />

mbH. „Auf diese Anforderungen gehen<br />

wir mit unserem Messeangebot ein –<br />

beispielsweise mit dem Bereich Dämmung<br />

in Halle 7.“ Damit liegt die Dach +<br />

Holz International am Puls der Zeit:<br />

Durch die Energie-Einspar-Verordnung<br />

2009 sinkt ab Oktober die Obergrenze<br />

bei Neubauten für den Jahresprimärenergiebedarf<br />

um 30 Prozent. Gleichzeitig<br />

steigen die Anforderungen an den<br />

Wärmeschutz für die Gebäudehülle um<br />

ebenfalls bis zu 30 Prozent. Aber auch<br />

bei Modernisierungsprojekten gelten<br />

diese Einsparziele als Messlatte. Großes<br />

Das Kölner Messegelände: Hier findet im Februar 2010 in den Hallen 6 bis 9 die Messe<br />

Dach + Holz statt.<br />

Dach + Holz<br />

Die Dach + Holz International wurde<br />

im März 2008 erstmalig als gemeinsamer<br />

Branchentreffpunkt für das<br />

Zimmerer- und Dachdeckerhandwerk<br />

durchgeführt. Zu dieser Premiere,<br />

die unter anderem die GHM<br />

Gesellschaft für Handwerksmessen,<br />

München, organisiert hatte, kamen<br />

über 48.000 Fachbesucher nach<br />

<strong>Stuttgart</strong>. Insgesamt belegten die<br />

554 Aussteller aus 23 Ländern eine<br />

Ausstellungsfläche von 70.000 Quadratmetern.<br />

Die Dach + Holz bietet<br />

alle Produkt- und Dienstleistungsbereiche<br />

für das Gebäude: Holzbau<br />

und Ausbau, Dach-, Wand- und Abdichtungs-<br />

sowie Klempnertechnik.<br />

Sie spricht in erster Linie Zimmerer,<br />

Dachdecker, Bauklempner, Architekten,<br />

Planer und Ingenieure an. Turnusmäßig<br />

findet diese Fachmesse<br />

alle zwei Jahre statt, wobei sie zwischen<br />

Messeplätzen im Süden und<br />

im Norden wechselt.<br />

Einsparpotenzial bietet dabei die Renovierung<br />

des Dachs. Wie man hier auch<br />

mit Dachfenstern energetische Spitzenwerte<br />

erreicht, ist auf der Dach + Holz<br />

natürlich ebenfalls zu erfahren.<br />

Ein weiterer wichtiger Messeschwerpunkt<br />

liegt in der Nutzung der Sonnenenergie<br />

(Halle 6). Ob zur Gewinnung<br />

von Wärme oder zur Erzeugung von<br />

Strom – entsprechende Module werden<br />

auf vielen Dächern zu immer wichtigeren<br />

Bestandteilen. Für das Handwerk eröffnet<br />

sich damit ein lukratives Geschäftsfeld.<br />

Auch den Trend von Indachlösungen<br />

greift die Dach + Holz International<br />

auf. Die energiegewinnenden Flächen<br />

können Dachdeckungen ersetzen.<br />

Und nicht nur Neubauten profitieren<br />

hiervon, auch das Bauen im Bestand, besonders<br />

vor dem Hintergrund des Denkmalschutzes.<br />

Neben Produktneuheiten<br />

bieten auch das Rahmenprogramm und<br />

die Sonderschauen wertvolle Informationen.<br />

Den Schwerpunkt bilden konkrete<br />

Hilfen für das Kundengespräch.<br />

red<br />

www.dach-holz.com


Infos von der EFB<br />

15. und 16. September 2010: World Green Roof Congress in London<br />

Bitte Vorträge und Arbeiten einreichen<br />

Der vorangegangene World Green<br />

Roof Congress hat im Jahr 2008 in<br />

London stattgefunden – mit über<br />

300 Delegierten aus etwa 15 Ländern<br />

und zahlreichen Ausstellern. Im<br />

Jahr 2010, genauer am 15. Und 16.<br />

September, laden die Construction<br />

Industry Research and Information<br />

Association (Ciria) und Livingroofs<br />

mit Unterstützung der Europäischen<br />

Föderation der Bauwerksbegrünungsverbände<br />

(EFB) und vielen<br />

anderen zum World Green Roof<br />

Congress erneut in London ein.<br />

Der<br />

World<br />

Green Roof<br />

Congress<br />

2010 bringt<br />

dabei wiederführende<br />

Gründachexperten aus aller Welt zusammen,<br />

um eine Plattform zur Vermittlung<br />

der neuesten Studien, über Forschung<br />

und politischer Initiativen bereitzustellen.<br />

Eine zweitägige Konferenz im<br />

Büro von Allen & Overy wird der Mittelpunkt<br />

des Kongresses sein. Die Konferenz<br />

biete ein Forum für anerkannte<br />

Experten, um die Möglichkeiten, die das<br />

Gründach liefert, zu diskutieren. Der Fokus<br />

wird auf seiner Verwendung und<br />

Ausführung liegen und dabei Aspekte<br />

wie Anpassung an den Klimawandel,<br />

Regenwassermanagement, Artenvielfalt<br />

und das Potenzial für eine höhere Lebensqualität<br />

in der Stadt abzudecken.<br />

Die Zielgruppe für die Konferenz umfasst<br />

Kunden, Firmen, Unternehmen<br />

und Bauherren der Baubranche. Sie umfasst<br />

aber auch Politik und Entscheidungsträger<br />

aus dem öffentlichen und<br />

privaten Bereich. Zudem gibt es Gelegenheit<br />

für Praktiker und Forschende,<br />

Wissen und Nachweise, das Gründach<br />

betreffend, zu präsentieren.<br />

Das Kongress-Komitee sucht nach Arbeiten,<br />

Präsentationen und Fallstudien<br />

der Dach- und<br />

Fassadenbegrünung<br />

und<br />

nach fundierten<br />

Grundlagen,<br />

die demonstrieren,<br />

dass DachundFassadenbegrünungen<br />

nicht nur ansprechend aussehen, sondern<br />

auch soziale und ökonomische Vorteile<br />

bringen:<br />

1. Internationale Gründachstudien<br />

2. Britische Gründachstudien<br />

3. Bestimmungen und Richtlinien für<br />

Gründächer<br />

4. Rauf aufs Dach – städtischer<br />

Ackerbau, Freizeitanlagen und<br />

Raumschaffung<br />

5. Pflanzung und Vegetation für<br />

Gründächer<br />

6. Vorteile der Artenvielfalt<br />

7. Vorteile der Wasserbewirtschaftung<br />

Europäische Föderation der Bauwerksbegrünungsverbände<br />

Geschäftsstelle: Oberzeller Gasse 8/3 · A-1030 Wien · Austria · Telefon 0043 1 9411898<br />

Web: www.efb-greenroof.eu · E-Mail: office@efb-greenroof.eu<br />

8. Gründach und Anpassung an den<br />

Klimawandel<br />

9. Nachrüstung zum Gründach<br />

10. Ausführung Gründach<br />

Der organisatorische Ablauf der Präsentationen:<br />

Einreichung der Zusammenfassung<br />

des Autors, Freitag, 26.<br />

Februar 2010; Benachrichtigung über<br />

die Aufnahme, Freitag, 19. März 2010;<br />

Einreichung der vollständigen Unterlagen,<br />

Freitag, 2. Juli 2010. Bei Fragen bitte<br />

per Mail Kontakt aufnehmen mit Dusty<br />

Gedge (dusty@dustygedge.co.uk)<br />

oder Charles Perkin (charles.perkin@<br />

ciria.org).<br />

Paul Shaffer<br />

www.ciria.org<br />

www.worldgreenroofcongress.com/<br />

index.html<br />

www.worldgreenroofcongress.com/<br />

callforpapers.html<br />

Das Büro von Allen & Overy wird Mittelpunkt des World Green Roof Congress 2010<br />

sein – und es geht natürlich mit bestem Beispiel voran: Die Dächer sind mustergültig<br />

begrünt.<br />

FOTOS: HALM


Infos von der FBB<br />

8. Internationales FBB-Gründachsymposium am 4. März 2010<br />

Aktuelle Gründach-News in Ditzingen<br />

Am 4. März 2010 findet in Ditzingen<br />

bei <strong>Stuttgart</strong> das nunmehr 8. InternationaleFBB-Gründachsymposium<br />

statt. Und dieses Mal darf die<br />

FBB einen besonderen Gast begrüßen<br />

– die Umweltministerin des<br />

Lands Baden-Württemberg, Tanja<br />

Gönner, hat ihre Teilnahme zugesagt<br />

und wird einen Vortrag zu „Gründächer<br />

– vielfältiger Nutzen für die<br />

kommunale Ökologie“ halten.<br />

Die veranstaltenden Verbände – Fachvereinigung<br />

Bauwerksbegrünung (FBB),<br />

Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung<br />

Landschaftsbau, Bundesverband<br />

Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau,<br />

Zentralverband des Deutschen<br />

Dachdeckerhandwerks und Bund Deutscher<br />

Landschaftsarchitekten – freuen<br />

sich auf zahlreiche Teilnehmer. Mit insgesamt<br />

14 Referentinnen und Referenten<br />

aus Deutschland, der Niederlande<br />

und aus Österreich bietet das umfangreiche<br />

Programm eine Vielzahl an interessanten<br />

Themen zu aktuellen Neuigkeiten<br />

aus der Gründachbranche, wie beispielsweise<br />

der neuen Düngemittelverordnung<br />

und ihre Auswirkungen auf<br />

Dachsubstrate, Gründachkartierung der<br />

Stadt Düsseldorf, nachhaltiges Bauen<br />

mit Dachbegrünung, zukünftige Stan-<br />

So voll könnte es auch wieder am 4. März 2010 in Ditzingen werden, wenn namhafte<br />

Experten mit reichlich News aus der Gründachbranche aufwarten.<br />

Gründächer (hier ein Hundertwasser-Haus in den Niederlanden) stehen im Fokus beim<br />

8. Internationalen FBB-Gründachsymposium Anfang März in Ditzingen bei <strong>Stuttgart</strong>.<br />

Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V.<br />

Kanalstraße 2 Fon +49 (0) 6 81/98 80 57-0 E-Mail info@fbb.de<br />

D-66130 Saarbrücken Fax +49 (0) 6 81/98 80 57-2 www.fbb.de<br />

dards von Logistikimmobilien, Feinstaubminderung,<br />

Förderungen von<br />

Gründächern, Dächer aus der Vogelperspektive<br />

und vieles andere mehr. In alter<br />

Tradition wird Professor Dr. Manfred<br />

Köhler einen Überblick zur Bauwerksbegrünung<br />

in der ganzen Welt geben und<br />

die Veranstaltung abschließen.<br />

Wie beim letzten Gründachsymposium<br />

können die Teilnehmer während der<br />

Veranstaltung das FBB-Gründach des<br />

Jahres 2010 wählen. Einige FBB-Mitglieder<br />

werden in den Pausen ihre Produkt-<br />

und Systemlösungen vorstellen<br />

und für Fachgespräche zur Verfügung<br />

stehen. Die Teilnahmegebühr für das<br />

ganztägige Symposium, einschließlich<br />

Tagungsband und Verpflegung, beträgt<br />

nur 90 Euro. Weitere Informationen und<br />

eine Anmeldemöglichkeit gibt es im Internet.<br />

www.fbb.de<br />

red<br />

FOTOS: FBB


Infos von der FBB<br />

8. Internationales FBB-Gründachsymposium 2010<br />

08.30 Uhr<br />

09.00 Uhr<br />

09.30 Uhr<br />

10.45 Uhr<br />

11.15 Uhr<br />

12.30 Uhr<br />

13.30 Uhr<br />

15.05 Uhr<br />

15.45 Uhr<br />

17.00 Uhr<br />

und Wahl zum FBB-Gründach des Jahres 2010<br />

am 4. März 2010 in Ditzingen im Rathaus<br />

Veranstalter: Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. (FBB) und weitere Verbände …<br />

Begrüßung<br />

FBB-Präsident Dr. Gunter Mann<br />

Oberbürgermeister Stadt Ditzingen Michael Makurath<br />

Umweltministerin des Landes Baden-Württemberg Tanja Gönner<br />

Gründächer – vielfältiger Nutzen für die kommunale Ökologie<br />

Themenkreis „Recht, Richtlinie, Verwaltung“<br />

Hagen Knafla, Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e.V.<br />

Die neue Düngemittelverordnung und ihre Auswirkungen auf die Dachbegrünung<br />

Katja Holzmüller, Umweltamt Düsseldorf<br />

Die Gründachkarte der Stadt Düsseldorf<br />

Anja Willmann, Behnisch Architekten / Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen<br />

Nachhaltiges Bauen mit begrünten Dächern<br />

Kaffeepause<br />

Themenkreis „Aus der Praxis“<br />

Prof. Dipl.-Ing. Gilbert Lösken, Universität Hannover<br />

Beachtenswertes bei der Kombination Gründach und Druckentwässerungssystem<br />

Dipl. Bauphysiker Roland Appl, IGRA<br />

Begrünte Dächer aus der Vogelperspektive – eine andere Sichtweise<br />

Jörg Schröder, Köln<br />

Zukünftige Standards von Logistikimmobilien<br />

Mittagspause und Wahl des FBB-Gründach des Jahres 2010<br />

Themenkreis „Forschung und Lehre“<br />

Uni. Ass. Dr. Daniela Haluza, Medizinische Universität Wien<br />

Feinstaubminderung durch begrünte Dächer<br />

Max Porstmann<br />

Schwermetallanreicherungen bei Extensivbegrünungen<br />

Dipl. Ing. Susanne Herfort, Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der<br />

Humboldt-Universität Berlin<br />

Auf das Schaf gekommen - Vegetationsmatten und Dünger auf Schafwollbasis<br />

Ba (Hons) Hannes Simon<br />

Produktdesign - Entwicklung einer Insektennisthilfe für das Dach<br />

Kaffeepause und anschließend Verkündung FBB-Gründach des Jahres 2010<br />

Themenkreis „Berichte aus dem Ausland“<br />

Dipl. Ing. Bettina Litschauer, Technische Universität Wien<br />

Leftover spaces – welches Potenzial birgt die Wiener Dachlandschaft?<br />

Henk Vlijm, Amersfoort, Niederlande<br />

Förderungen von Dachbegrünungen in den Niederlanden<br />

Prof. Dr. Manfred Köhler, Chairman „World Green Roof Infrastructure Network”<br />

Reise über die Dächer der Welt<br />

Veranstaltungsende und Verabschiedung<br />

Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V.<br />

Kanalstraße 2 Fon +49 (0) 6 81/98 80 57-0 E-Mail info@fbb.de<br />

D-66130 Saarbrücken Fax +49 (0) 6 81/98 80 57-2 www.fbb.de<br />

www.fbb.de<br />

www.fll.de<br />

www.galabau.de<br />

www.dachdecker.de<br />

www.bdla.de


Infos von der FBB<br />

2. FBB-Fassadenbegrünungs-Symposium in Frankfurt/Main<br />

Aufbruchstimmung für mehr Grün<br />

Auch das 2. Symposium zur Fassadenbegrünung<br />

ist ein Erfolg gewesen<br />

– viele interessante Themen, lebhaft<br />

von den Fachreferenten vorgetragen,<br />

und ein voller Tagungssaal.<br />

„Wir sind insgesamt zufrieden, doch<br />

diese tolle Veranstaltung hätte mehr<br />

als 50 Teilnehmer verdient gehabt“,<br />

so das Fazit des FBB-Präsidenten<br />

Dr. Gunter Mann. Das von der Fachvereinigung<br />

Bauwerksbegrünung<br />

(FBB) organisierte und von den Verbänden<br />

Forschungsgesellschaft<br />

Landschaftsentwicklung Landschaftsbau<br />

(FLL), Bundesverband<br />

Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau,<br />

Bund Deutscher Landschaftsarchitekten<br />

und Fachverband<br />

Baustoffe und Bauteile für vorgehängte<br />

hinterlüftete Fassaden<br />

(FVHF) begleitete Tagesseminar bot<br />

einen umfassenden Querschnitt der<br />

wichtigsten Themen.<br />

Die Doktorandin Nicole Pfoser von<br />

der TU Darmstadt machte den Auftakt<br />

mit einer hervorragenden Darstellung<br />

der am Markt befindlichen Fassadensysteme.<br />

Sie sieht viele Vorteile der „fassadengebundenen“<br />

Systeme, die gegenüber<br />

den „bodengebunden“ Systemen<br />

weitere Möglichkeiten bieten. War in<br />

der Regel die bodengebundene Fassadenbegrünung<br />

eine Themenüberlagerung<br />

von Fassadengestaltung und natürlichem<br />

Pflanzenwuchs nur ausnahmsweise<br />

in eine gestalterische Synergie gebracht,<br />

so verlangt die fassadengebundene<br />

Begrünung eine integrative Planung<br />

sowie die Vorstellung eines gestalterischen<br />

Ziels. Die Pflanze wird damit<br />

zum kalkulierten Bestandteil der Gestaltung,<br />

was in der Bezeichnung „fassadengebundenes<br />

Vegetationsdesign“ zum<br />

Ausdruck kommt.<br />

Professor Dr. Manfred Köhler, Neubrandenburg,<br />

referierte über Fassaden-<br />

Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V.<br />

Kanalstraße 2 Fon +49 (0) 6 81/98 80 57-0 E-Mail info@fbb.de<br />

D-66130 Saarbrücken Fax +49 (0) 6 81/98 80 57-2 www.fbb.de<br />

begrünung und Gebäudeklimatisierung.<br />

Unter anderem berichtete er über das<br />

Physikgebäude in Berlin-Adlershof.<br />

Zwischen 2002 und 2009 wurden der<br />

Bau, der Betrieb und die Optimierung<br />

einer Fassadenbegrünung als siedlungswasserwirtschaftliche<br />

Maßnahme begleitet.<br />

Das Ergebnis ist, dass das Regenwasser<br />

perfekt in einer adiabaten Abluftkühlung<br />

Stadtwasser ersetzen und<br />

damit die Kosten für die Kühlleistung<br />

senken kann. Die 150 Pflanzkübel können<br />

ebenfalls Regenwasser verdunsten –<br />

durch einen Pflanzkübel kann bei guter<br />

Wasserversorgung und üppigem Bewuchs,<br />

etwa mit Wisteria, rund 3000 Liter<br />

je Quadratmeter verdunstet werden.<br />

Gert Moegenburg vom befreundeten<br />

Verband FVHF, Berlin, beleuchtete das<br />

eher theoretische Thema Korrosionsschutzanforderungen<br />

an Verankerungen<br />

und Kletterhilfen sehr lebhaft und anschaulich.<br />

Die Konstruktion und Aus-<br />

Die Referenten auf einem Blick (von links): Hans-Peter Kissler, Professor Dr. Manfred Köhler, Nicole Pfoser, Jörg Wagner,<br />

Gert Moegenburg, Sven Taraba, Torwald Brandwein, Professor Christoph Althaus sowie FBB-Präsident Dr. Gunter Mann


führung von Kletterhilfen ist eine technisch,<br />

normativ und bauaufsichtlich abgesicherte<br />

Bauaufgabe. Ein angemessener<br />

Korrosionsschutz und eine statische<br />

Bemessung sichern in Kombination mit<br />

der geeigneten Bepflanzung eine nachhaltige,<br />

erfolgreiche Begrünung.<br />

Professor Christoph Althaus aus Höxter<br />

verdeutlichte anhand vieler Bilder<br />

die potenziellen Schadensfälle bei begrünten<br />

Fassaden. Sein Fazit lautete: Risikominimierte<br />

Bausubstanz und der<br />

Gebäudestruktur angepasste Fassadenbegrünung<br />

ist bei entsprechender Sachkenntnis<br />

und fachgerechter Pflege aber<br />

ohne Weiteres möglich. Die FLL–Richtlinien<br />

zur Fassadenbegrünung mit Kletterpflanzen<br />

enthalten Aussagen über<br />

Vorsorgeprinzipien und wichtige Empfehlungen<br />

zur Risikominimierung. Heute<br />

bestehende Schäden und Risiken aus<br />

der Phase der laienhaften und semiprofessionellen<br />

Fassadenbegrünung sind<br />

systematisch zu beseitigen. Abhilfe<br />

könnte ein Monitoring begrünter Gebäude<br />

im Sinne regelmäßiger Kontrollen<br />

bieten. Monitoring sollte für fassadenbegrünte<br />

Bauwerke in öffentlicher Hand<br />

selbstverständlich werden. Weiterhin ist<br />

in Verbindung mit Schadenrisiken zu betonen,<br />

dass fachgerechte, regelmäßige<br />

Pflege unerlässlich ist.<br />

Thorwald Brandwein stellte in seinem<br />

Vortrag „Aus der Praxis – zur erfolgreichen<br />

Umsetzung von Fassadenbegrünungsprojekten“<br />

verschiedene Beispiele<br />

dar, unter anderem von der „traditionellen“<br />

zur „innovativen“ Fassadenbegrünung,<br />

wie sich „erfolgreiche Fassadenbegrünung“<br />

darstellt und allgemeine<br />

Empfehlungen zur erfolgreichen Realisierung.<br />

Der Architekt Hans-Peter Kissler aus<br />

Wiesbaden, der den Preis „Vorbildliche<br />

Bauten in Hessen“ für das Institutsgebäude<br />

PTH Sankt Georg bekommen hatte,<br />

berichtete über das prämierte Objekt.<br />

Er gab zu, dass es unter seinen Architektenkollegen<br />

noch viele Vorbehalte gegen<br />

die Fassadenbegrünungen gibt. Die Palette<br />

in der allgemeinen Ablehnung<br />

reicht von baukonstruktiven Einwänden<br />

bis zu gestalterischen Bedenken. Tatsächlich<br />

ist in den seltensten Fällen eine<br />

Fassadenbegrünung konzeptionell in der<br />

Gebäudeplanung vorgesehen. Wenn sie<br />

Infos von der FBB<br />

Blick ins interessierte Publikum – der Saal war voll.<br />

Architekt Hans-Peter Kissler stellt ein<br />

prämiertes Objekt vor.<br />

überhaupt entsteht, dann häufig durch<br />

die Vorgabe eines Bebauungsplans. In<br />

seinem Fall sollte die Fassadenbegrünung<br />

neben der Funktion als Absturzsicherung<br />

auch als Sonnenschutz dienen.<br />

Die Idealvorstellung der Endgestalt war<br />

ein scharfkantiger „grüner“ Würfel als<br />

Sinnbild der Symbiose von Natur und<br />

Gebautem.<br />

Sven Taraba aus Leipzig schloss die<br />

Fachvorträge mit dem Thema „Geeignete<br />

Pflanzenarten für die Fassadenbegrünung“<br />

ab. Der sehr anschaulich präsentierte<br />

Vortrag ging nicht nur auf die<br />

Pflanze, sondern auch auf die Abstimmung<br />

von Standort und Pflanze und vor<br />

allem niedrige Pflegekosten ein. Er<br />

empfiehlt eine Pflanzenauswahl nach<br />

den unterschiedlichen Bauherren und<br />

deren Leitbildern. Es ist ein großer Unterschied,<br />

ob ein Reihenhaus, ein mehrstöckiges<br />

Mietshaus, ein öffentliches<br />

Gebäude oder eine Gewerbehalle begrünt<br />

wird, denn ganz unterschiedliche<br />

Akteure mit ihren Vorstellungen stehen<br />

dahinter. Er erläuterte die Unterschiede<br />

von Teilbegrünung, Hochbegrünung,<br />

überhängende Begrünung, Blüten und<br />

„Schönheit“ und Wintergrün.<br />

Zwei produktbezogene Kurzbeiträge<br />

von FBB-Mitgliedern bildeten den Abschluss<br />

der Veranstaltung und spannten<br />

den Bogen von Theorie bis zur Praxis.<br />

Informationen zur Fassadenbegrünung<br />

und der Tagungsband als pdf sind<br />

im Internet zu finden.<br />

www.fbb.de<br />

Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V.<br />

Kanalstraße 2 Fon +49 (0) 6 81/98 80 57-0 E-Mail info@fbb.de<br />

D-66130 Saarbrücken Fax +49 (0) 6 81/98 80 57-2 www.fbb.de<br />

FOTOS: FBB<br />

red


Zum Thema Dachbegrünung<br />

Infos von der FBB<br />

Starker Auftakt des FBB-Basis-Seminars<br />

Die Premiere des FBB-Basis-Seminars<br />

zur Dachbegrünung der Fachvereinigung<br />

Bauwerksbegrünung<br />

(FBB) in Berlin ist überaus erfolgreich<br />

verlaufen. FBB-Präsident Dr.<br />

Gunter Mann ist sowohl über den<br />

Zuspruch der fast 100 Teilnehmer<br />

als auch über die Vorträge der Referenten<br />

erfreut.<br />

Außer dem Einführungsvortrag von<br />

Brigitte Reichmann, Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung Berlin, wurden alle<br />

anderen Themen von FBB-Mitgliedern<br />

vorgetragen. Nach einem musikalisch<br />

unterlegten Intro mit ersten Referenzen<br />

verschiedener Dachbegrünungen<br />

brachten in den ersten Blöcken Jan<br />

Die Plätze waren voll beim ersten FBB-Basis-Seminar in Berlin.<br />

Die Referenten auf einen Blick (von links): Fritz Hämmerle, Professor Dr. Manfred Köhler, FBB-Präsident Dr. Gunter Mann,<br />

Holger Zwirner, Brigitte Reichmann, Dieter Schenk, Jan Ehlert und Roland Appl<br />

Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V.<br />

Kanalstraße 2 Fon +49 (0) 6 81/98 80 57-0 E-Mail info@fbb.de<br />

D-66130 Saarbrücken Fax +49 (0) 6 81/98 80 57-2 www.fbb.de


Ebenso wichtig wie die Vorträge waren die Gespräche<br />

in den Pausen.<br />

Ehlert, Professor Dr. Manfred Köhler<br />

und Dieter Schenk den aufmerksamen<br />

Zuschauern die Dachbegrünung mit<br />

„Argumenten“, „Förderungen, Kosten-<br />

Nutzen-Analysen“ und „Referenzen in<br />

Wort und Bild“ näher und machten Appetit<br />

auf mehr. In der zweiten Stufe gingen<br />

Roland Appl und Dr. Gunter Mann<br />

einen Schritt weiter und erläuterten die<br />

wichtigsten bau- und vegetationstechnischen<br />

Grundlagen. Fritz Hämmerle und<br />

Holger Zwirner spannten den Bogen mit<br />

zwei Berichten, „Dachbegrünung – von<br />

der Planung bis zur Ausführung“ und<br />

„Pflege und Wartung“, praxisnah und<br />

anschaulich weiter. Dieter Schenk und<br />

Dr. Gunter Mann, die zusammen mit<br />

Tanja Schedler von der FBB-Geschäftsstelle<br />

für die Organisation des Seminar<br />

Infos von der FBB<br />

Zufriedene Organisatoren (von links): Dr. Gunter Mann, Tanja Schedler und Dieter<br />

Schenk<br />

verantwortlich zeichneten, schlossen die<br />

Veranstaltung mit einem Feuerwerk an<br />

besonderen Dachbegrünungen ab.<br />

In den verschiedenen Pausen konnte<br />

nicht nur Kraft getankt und mit den Referenten<br />

diskutiert werden, sondern<br />

Aussteller aus den Reihen der FBB-Mitglieder<br />

schafften den Brückenschlag<br />

von der Theorie zur Praxis und stellten<br />

ihre Produkt- und Systemlösungen vor.<br />

Besonders hervorzuheben ist, dass die<br />

vortragenden Mitglieder, die zu den<br />

Marktführern der Gründachbranche gehören<br />

und eigentlich Wettbewerber sind,<br />

Schulter an Schulter vor dem Publikum<br />

standen und gemeinsam über und für die<br />

Dachbegrünung sprachen und eine Zusammenstellung<br />

von Referenzen zeig-<br />

Es kann los gehen mit der Grundlagenschulung zur<br />

Dachbegrünung.<br />

Aus der Praxis berichtet: Holger Zwirner<br />

zur Pflege begrünter Dächer<br />

ten, die es in dieser Art bisher bei keiner<br />

anderen Veranstaltung so zu sehen gab.<br />

Und noch was war schön für die Teilnehmer<br />

– die Veranstaltung war kostenlos<br />

und wurde von der FBB und den folgenden<br />

Sponsoren und Ausstellern finanziert:<br />

AB Mess- und Trocknungstechnik,<br />

Atka, Dani Alu, Reichlmeier,<br />

Optigrün, Vulkatec und Zinco.<br />

Informationen zum Seminar und zu<br />

weiteren Terminen für das Jahr 2010<br />

sind über die FBB-Geschäftsstelle unter<br />

Telefon 0049/681/9880570 zu beziehen.<br />

Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V.<br />

Kanalstraße 2 Fon +49 (0) 6 81/98 80 57-0 E-Mail info@fbb.de<br />

D-66130 Saarbrücken Fax +49 (0) 6 81/98 80 57-2 www.fbb.de<br />

red<br />

FOTOS: FBB


Foren des Deutschen Dachgärtner Verbands<br />

Infos vom DDV<br />

Grüne Dächer quer durch die Republik<br />

Mehr als 300 Besucher hat der Deutsche<br />

Dachgärtner Verband (DDV)<br />

bei seinen vier Gründach-Foren im<br />

Herbst 2009 begrüßen können. Die<br />

Veranstaltungen führten den DDV<br />

einmal quer durch die Republik.<br />

Fürstenfeldbruck, Aachen, Osnabrück<br />

und Ellerhoop waren die Stationen,<br />

an denen der Verband mit<br />

seinen lokalen Kooperationspartnern<br />

den aktuellen Stand der<br />

Dachbegrünungstechnik, kommunale<br />

Fördermaßnahmen und innovative<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

präsentierte.<br />

Das Zentrum für Umweltkommunikation<br />

der Deutschen Bundesstiftung Umwelt<br />

(DBU) lieferte die Bühne für das<br />

Gründach-Forum Osnabrück Ende Oktober.<br />

Mit Spannung verfolgten die Teilnehmer<br />

die Vorstellung der kommunalen<br />

Osnabrücker Gründach-Initiative.<br />

Während in der Vergangenheit Festsetzungen<br />

in Bebauungsplänen nur in stadtklimatisch<br />

problematischen Gebieten<br />

eingesetzt wurden, ermöglicht seit letztem<br />

Jahr ein Ratsbeschluss eine Ausweitung<br />

dieses Instruments auf das gesamte<br />

Stadtgebiet. Die aktuelle Gründachsatzung<br />

liest sich wie folgt: „Für Flachdächer<br />

und flach geneigte Dächer (kleiner<br />

15 Grad) von Gebäuden mit einer Dachfläche<br />

größer 200 Quadratmeter soll<br />

künftig generell eine Dachbegrünung<br />

festgesetzt werden, sofern dem keine gestalterischen<br />

oder funktionalen Gründe<br />

entgegenstehen. Ausgenommen sind<br />

Wohngebäude. Erfolgt keine Dachbegrünung,<br />

sind auf den entsprechenden<br />

Dachflächen – sofern von der Ausrichtung<br />

geeignet – flächenhaft solarenergetische<br />

Anlagen zu installieren (Photovoltaik<br />

und/oder Solarkollektoren).“<br />

Die Vorteile einer allgemeingültigen<br />

Gründachsatzung liegen auf der Hand.<br />

Durch die Beschlussfassung wird der<br />

Abstimmungsprozess zwischen den<br />

kommunalen Fachbehörden bei neuen<br />

Baumaßnahmen vereinfacht. Gleichzei-<br />

Stippvisite auf den begrünten Dachflächen des DBU-Gebäudes<br />

tig wird auch in der Außendarstellung<br />

gegenüber Investoren und Bauherren eine<br />

eindeutige Positionierung „Pro Gründach“<br />

vorgenommen. Trotz des vorbildhaften<br />

Charakters enthält die Osnabrücker<br />

Satzung allerdings auch einen Wermutstropfen.<br />

Die als Ersatzmaßnahme<br />

ausgewiesene Installation von Photovoltaikanlagen<br />

(PV-Anlagen) ließe sich<br />

ohne Weiteres auch im Einklang mit einer<br />

Dachbegrünung verwirklichen.<br />

Durch den Kühleffekt der Begrünung<br />

Detlef Gerdts – Leiter Fachbereich<br />

Umwelt der Stadt Osnabrück – stellt die<br />

Gründach-Initiative der Stadt vor.<br />

Deutscher Dachgärtner Verband e.V.<br />

Postfach 2025, D-72610 Nürtingen, www.dachgaertnerverband.de<br />

sind PV-Anlagen auf begrünten Dächern<br />

sogar leistungsstärker. Und auch die<br />

Ausnahmeregelung für Wohngebäude<br />

hätte es nicht gebraucht. Trotz allem hat<br />

die Stadt mit diesem vielversprechenden<br />

Ansatz die Weichen gestellt, um die bereits<br />

vorhandenen Gründachflächen von<br />

mehr als 100.000 Quadratmetern in den<br />

nächsten Jahren deutlich zu erhöhen.<br />

Im Norden schlummert<br />

noch reichlich Potenzial<br />

Nur einen Tag später fand im Gartenbauzentrum<br />

Schleswig-Holstein (Ellerhoop)<br />

dann das Gründach-Forum Nord<br />

statt. Zusammen mit dem Deutschen<br />

Dachgärtner Verband hatten die Fachverbände<br />

Garten-, Landschafts- und<br />

Sportplatz aus Hamburg und Schleswig-<br />

Holstein neben ihren Mitgliedsbetrieben<br />

auch Architekten, Planer und kommunale<br />

Fachbehörden zu einem gewerkeübergreifenden<br />

Informationsaustausch eingeladen.<br />

Dr. Michael Marrett-Foßen,<br />

Geschäftsführer des Fachverbands<br />

Hamburg, machte in seinem Grußwort<br />

deutlich, dass sich die norddeutsche Metropole<br />

den jüngst verliehenen Titel der<br />

„Europäischen Umwelthauptstadt<br />

2011“ im Bereich Dachbegrünung erst<br />

wieder neu verdienen muss. Während<br />

die Hansestadt in früheren Jahren eine<br />

sehr aktive Gründachpolitik verfolgt hat<br />

und im Norden eine „Leuchtturm-Funk-


Die Forum-Veranstalter im Norden (von links): Dr. Michael<br />

Marrett-Foßen, Geschäftsführer FGL Hamburg; Reimer Meier,<br />

Präsident DDV; Wolfgang Ansel, Geschäftsführer DDV;<br />

Achim Meierewert, Geschäftsführer FGL Schleswig- Holstein<br />

tion“ einnahm, liegt das Thema derzeit<br />

im Argen. In den Entwürfen für die neue<br />

Hafen-City sind Gründächer Mangelware,<br />

und auch der Klimaschutzplan der<br />

Kommune behandelt die Option Dachbegrünung<br />

eher stiefmütterlich. Das Forum<br />

bot somit einen willkommenen Anlass,<br />

um die Leistungsfähigkeit der<br />

Dachbegrünung zu demonstrieren und<br />

das Thema in Hamburg und Schleswig-<br />

Holstein mit neuem Schwung auf die politische<br />

Tagesordnung zu bringen.<br />

Für den DDV-Präsidenten Reimer<br />

Meier, der beim Forum über Trends und<br />

Chancen auf dem Gründachmarkt referierte,<br />

war die Veranstaltung in Ellerhoop<br />

ein Heimspiel. An seiner ehemaligen<br />

Wirkungsstätte als langjähriger Vorsitzender<br />

des FGL Schleswig-Holstein<br />

legte er den mehr als 100 Teilnehmern<br />

ans Herz, neben einer sorgfältigen Planung<br />

und Materialauswahl auch auf die<br />

qualifizierte Ausführung durch geschulte<br />

Dachgärtnerbetriebe zu achten. Ein<br />

weiteres Highlight im Rahmen der Veranstaltung<br />

war die Besichtigung der begrünten<br />

Dachflächen des Gartenbauzentrums,<br />

für die eigens ein Hubsteiger organisiert<br />

wurde. Nahezu alle Dächer des<br />

Zentrums sind bereits durch eine natürliche<br />

extensive Begrünung geschützt.<br />

Der DDV wird 2010<br />

ein Vierteljahrhundert alt<br />

Im nächsten Jahr wird der Deutsche<br />

Dachgärtner Verband mit einer Vielzahl<br />

von Aktivitäten sein 25-jähriges Beste-<br />

Infos vom DDV<br />

hen feiern. Den Startschuss setzen die<br />

Messen Bautec in Berlin (16. bis 20.<br />

Februar) und Dach + Holz International<br />

in Köln (24. bis 27. Februar). Auf beiden<br />

Messen wird der DDV sein attraktiv begrüntes<br />

Musterhaus zeigen. Ebenfalls<br />

Das aufwendig gestaltete Fachbuch<br />

„Dachbegrünung in der modernen<br />

Städtearchitektur“<br />

im Frühjahr steht die Veröffentlichung<br />

eines neuen Leitfadens an, der die DDV-<br />

Ratgeber-Serie um einen wichtigen Bereich<br />

ergänzen wird.<br />

Tipp: „Dachbegrünung in der<br />

modernen Städtearchitektur“<br />

Architekten, Planer und Ausführungsbetriebe<br />

zeigen in dem Buch „Dachbegrünung<br />

in der modernen Städtearchitektur“<br />

anhand konkreter Objektbeispiele,<br />

wie Gründächer heutzutage sicher<br />

Prächtige Aussichten – pflegeleichte Vegetation auf den<br />

Dächern des Gartenbauzentrums Schleswig-Holstein<br />

Schweben über den Dächern des Gartenbauzentrums<br />

– ein Hubsteiger der Firma<br />

Thomsen machtʼs möglich.<br />

geplant und ausgeführt werden – von der<br />

einfachen Garagenbegrünung bis zum<br />

30.000 Quadratmeter großen Landschaftspark.<br />

Das Kapitel „Förderinstrumente<br />

für Dachbegrünung“ bietet<br />

erstmals einen Gesamtüberblick zur<br />

kommunalen Gründachförderung in<br />

Deutschland und auf internationaler<br />

Ebene. Das aufwendig gestaltete Fachbuch<br />

(190 Seiten, farbig) ist in deutscher<br />

Sprache unter www.greenroofworld.<br />

com zum Preis von 39,80 Euro plus Versandkosten<br />

zu bestellen.<br />

Wolfgang Ansel<br />

www.dachgaertnerverband.de<br />

Deutscher Dachgärtner Verband e.V.<br />

Postfach 2025, D-72610 Nürtingen, www.dachgaertnerverband.de<br />

FOTOS: DDV


Im Winter warm, im Sommer kühl<br />

Infos vom VfB<br />

Grüne Wärmehaube mit Wasserspeicher<br />

Im Winter warm halten, im Sommer<br />

kühlen und dabei Energiekosten<br />

sparen. Klingt, als wäre eine solche<br />

Kombination nicht möglich. Gründächer<br />

beweisen das Gegenteil – und<br />

zeigen sich winterfit und sommertauglich<br />

zugleich. Längst pfeifen es<br />

die Spatzen von den Dächern, und<br />

bauphysikalische Untersuchungen<br />

untermauern die Argumentation:<br />

Schon dünnschichtige Extensivbegrünungen<br />

können eine ansehnliche<br />

und dauerhaft wirksame Dämmwirkung<br />

vorweisen. In wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten mit Anstrengungen<br />

zum Klimaschutz und größtmöglicher<br />

CO2-Reduktion ein interessantes<br />

Thema für Unternehmen<br />

und Private.<br />

Im Winter kommt es durch die Vegetation<br />

und das Dachsubstrat zu einer Verminderung<br />

des Wärmedurchgangs und<br />

somit zu einer erhöhten Wärmedämmung.<br />

Im Sommer sind Dachbegrünungen<br />

für darunterliegende Räume insgesamt<br />

eine wirksame Maßnahme zum<br />

Schutz vor sommerlicher Hitze. „Konkrete<br />

Berechnungen der Gesamteinsparung<br />

liegen bislang leider nicht vor“, bedauert<br />

Christian Oberbichler vom Verband<br />

für Bauwerksbegrünung (VfB).<br />

„Vorsichtig verlässliche Schätzungen<br />

unter der Annahme, dass der 12 Zentimeter<br />

hohe Aufbau der extensiven<br />

Dachbegrünung zirka 2 Zentimetern<br />

Dämmstoff entspricht, ergeben eine<br />

Energieeinsparung von 0,06 Euro je<br />

Quadratmeter und Jahr und – nach 40<br />

Jahren – einen kumulierten Betrag von<br />

2556,46 Euro für einen Quadratmeter<br />

Gründach“, unterstreicht Oberbichler<br />

das Einsparungspotenzial. Bei einer intensiven<br />

Begrünung mit entsprechend<br />

höherem Aufbau multipliziert sich diese<br />

Summe.<br />

Zwar darf der Begrünungsaufbau eines<br />

Gründachs nach der Wärmeschutzverordnung<br />

nicht als zusätzliche Wärmedämmung<br />

gerechnet werden, da sich<br />

der Aufbau als abnehmbares Element<br />

oberhalb der Dachabdichtung befindet.<br />

Dennoch ist klar: Jede Dachbegrünung<br />

hat eine nachweislich wärmedämmende<br />

Wirkung und reduziert damit Energieaufwand<br />

und Kosten. Fast alle Schichten<br />

des Begrünungsaufbaus leisten dazu ihren<br />

Sparbeitrag, von den Dränageschichten<br />

über die Dachbegrünungssubstrate<br />

– überwiegend aus leichten Zusatzstoffen<br />

wie Blähton, Blähschiefer,<br />

Lava oder Recycling-Ton<br />

hergestellt – bis zur Vegetationsschicht<br />

mit dazugehörigem<br />

Pflanzenbewuchs. Je<br />

nach Substratart und Bewuchs<br />

bringt allein die<br />

Vegetationsschicht eines<br />

Gründachs im Vergleich zu<br />

einer 16/32-Kiesschüttung<br />

(Korngröße zwischen 16<br />

und 32 Millimeter) eine<br />

Verbesserung der Wärmedämmung<br />

von etwa 3 bis 10<br />

Prozent mit sich.<br />

Konkret zeigt sich die<br />

dämmende Wirkung wie<br />

folgt: Während Kiesdächer<br />

und schwarze Bitumenpappe sich im<br />

Sommer auf etwa 50 bis über 80 Grad<br />

Celsius aufheizen, betragen die maximalen<br />

Temperaturen bei bepflanzten<br />

Dächern etwa 20 bis 25 Grad. In klaren<br />

Winternächten sinkt die Temperatur unbepflanzter<br />

Dächer auf bis zu minus 20<br />

Grad. Die jährliche Temperaturschwan-<br />

Aus der ONR 121131<br />

wird die Ö-Norm L1131<br />

Mit 1. November wurde der Entwurf<br />

„Gartengestaltung und Landschaftsbau<br />

– Begrünung an Bauwerken, Anforderungen<br />

an Planung, Ausführung und Erhaltung“<br />

der Öffentlichkeit zur Stellungnahme<br />

vorgelegt. Die Stellungnahmefrist<br />

endet mit dem 15. Dezember 2009.<br />

So kann Anfang nächsten Jahres mit<br />

der Veröffentlichung der Ö-Norm L1131<br />

gerechnet werden. Bis dahin bleibt die<br />

Letztfassung der ONR 121131 gültig.<br />

Verband für Bauwerksbegrünung<br />

Wiedner Hauptstraße 63, Postfach 351, A-1045 Wien<br />

Telefon +43/(0)650/63 49 31, office@gruendach.at, www.gruendach.at<br />

kung beträgt somit ungefähr 100 Grad.<br />

Begrünte Dächer kühlen sich im Winter<br />

nur auf wenig unter 0 Grad ab, sodass<br />

hier die Jahresschwankung nur etwa 30<br />

Grad beträgt.<br />

Offene Vegetationsflächen, also Gründächer,<br />

sind in der Lage, Oberflächenwasser<br />

zu speichern. Bei Kiesdächern<br />

werden etwa 80 bis 100 Prozent des Nie-<br />

Winterlicher Wärmeschutz, sommerliche Kühleffekte –<br />

eine grüne Haube kennt eigentlich nur Vorteile<br />

derschlags in die Kanalisation geleitet,<br />

bei Dachgärten nur zirka 30 Prozent.<br />

Der Rest wird durch Verdunstung wieder<br />

an die Stadtluft abgegeben und trägt<br />

somit einerseits zur Reduzierung des<br />

Feuchtigkeitsmangels der oberflächenversiegelten<br />

Stadt bei. Und andererseits<br />

sorgt die entstehende Verdunstungskälte<br />

für passive Gebäudekühlung und angenehme<br />

Temperaturen unter der Dachhaut<br />

des Gebäudes. (Gründach-Messungen<br />

in Berlin-Tempelhof zeigen: Extensiv<br />

begrünte Dächer wandeln in den<br />

Sommermonaten 58 Prozent der Strahlungsbilanz<br />

in die Verdunstung von<br />

Wasser um. Unbegrünte Dächer dagegen<br />

wandeln 95 Prozent der Strahlungsbilanz<br />

in Wärme um. Die Folgen sind<br />

Erhöhung der Temperaturen im engeren<br />

Gebäudeumfeld, ein unbehagliches<br />

Raum klima beziehungsweise die Erhöhung<br />

des Energieverbrauchs bei der Gebäudeklimatisierung.)<br />

Christine Holz<br />

FOTO: VFB


Vorsitzender<br />

neu gewählt<br />

Die Gütegemeinschaft Entwässerungsrinnen-Systeme,<br />

Zweibrücken, hat als neuen<br />

Vorsitzenden des Vorstands<br />

Wiljan Stenssen (Foto), Geschäftsführer<br />

der MEA Drainage<br />

Systems B.V., gewählt.<br />

Als Mitglied der Gütegemeinschaft<br />

wird MEA Drainage<br />

Systems seine Aktivitä-<br />

Reichlmeier Metallprofile,<br />

München, präsentiert neuartige<br />

Pflanzengefäße aus der<br />

Monsun-Galabau-Kollektion.<br />

Das Pflanzgefäss vom<br />

Typ „Cube“ besticht durch<br />

zeitlose geometrische Formen<br />

in drei verschiedene<br />

Größen. Mit dem „Loft“ ist<br />

dem Münchener Entwässerungs-Hersteller<br />

eine wahre<br />

In Kürze<br />

ten für die Gütesicherung nun<br />

deutlich verstärken. Die Gütegemeinschaft<br />

bereitet zurzeit<br />

eine Revision der Gütesicherung<br />

vor, in deren Rahmen<br />

weitere Komponenten<br />

für Entwässerungsrinnen-<br />

Systeme in die Gütesicherung<br />

integriert werden sollen.<br />

Auch eine Spezifikation von<br />

Entwässerungsrinnen aus<br />

ver schiedenen Materialien –<br />

vor allem Nicht-Kunststoffe<br />

– ist geplant. Diese geplante<br />

Erweiterung der Gütesicherung<br />

und ihrer Anwendungsbereiche<br />

macht die Gütegemeinschaft<br />

noch interessanter<br />

für neue Mitglieder, aber<br />

auch für Planer, Architekten<br />

und Verarbeiter.<br />

www.gueteentwaesserungsrinnen.de<br />

„Loft“ bringt Farbe ins Leben<br />

Produktinnovation gelungen.<br />

Der Loft in loungiger, flacher<br />

Bauweise und mit programmierbaren,<br />

farbigen Lichteffekten<br />

(Foto: drei Beleuchtungsbeispiele)<br />

„wird vor allem<br />

die designorientierten<br />

Kunden begeistern“, so<br />

Christian Mischo, Geschäftsführer<br />

der Firma Reichlmeier.<br />

Mit den neuartigen Monsun-Pflanzgefäßen<br />

wird die<br />

Pflanze nun zu einem individuellen<br />

Teil der häuslichen<br />

Architektur – und das an jedem<br />

nur erdenklichen Einsatzort<br />

und zu jedem -zweck.<br />

Beiden Varianten gemein ist<br />

die hochwertige Verarbeitung<br />

aus leichten und zugleich stabilen<br />

Materialien (Aluminium,<br />

Edelstahl oder Cortenstahl),<br />

die hochwertige Pulverbeschichtung<br />

zum Schutz<br />

vor äußeren Einflüssen sowie<br />

die umfangreiche Möglichkeit<br />

der individuellen Anpassung:<br />

Alle Monsun-Pflanzgefäße<br />

sind neben den zahlreichen<br />

Standardabmessungen<br />

auch auf Maßanfertigung und<br />

in allen verfügbaren Farbtönen<br />

nach RAL- und NCS-<br />

Farbsystemen erhältlich.<br />

www.monsunrinne.com<br />

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Kompetente Gründach-Firmen empfehlen sich<br />

alwitra GmbH & Co.<br />

Am Forst 1<br />

D-54296 Trier<br />

Tel. 06 51/91 02-0<br />

Fax 06 51/91 02-5 00<br />

E-Mail: alwitra@alwitra.de<br />

Internet: www.alwitra.de<br />

atka Gründach-Komplett-Systeme<br />

atka Kunststoffverarbeitung GmbH<br />

Industriestraße 2<br />

D-49393 Lohne<br />

Tel. 0 44 42/92 68-0, Fax –/92 68-11<br />

E-Mail: info@atka.de<br />

Internet: www.atka.de<br />

Paul Bauder GmbH & Co. KG<br />

Korntaler Landstraße 63<br />

D-70499 <strong>Stuttgart</strong> (Weilimdorf)<br />

Tel. 07 11/88 07-0<br />

Fax 07 11/88 07-3 00<br />

E-Mail: stuttgart@bauder.de<br />

Internet: www.bauder.de<br />

Dachgarten Baubegrünung GmbH<br />

Martin Künkele<br />

Calwer Str. 76, D-71063 Sindelfingen<br />

Tel. 0 70 31/95 24 20<br />

Fax 0 70 31/95 24 22<br />

E-Mail: info@dachgarten-gmbh.de<br />

Internet: www.dachgarten-gmbh.de<br />

FDT FlachdachTechnologie<br />

GmbH & Co. KG<br />

Eisenbahnstraße 6–8<br />

D-68199 Mannheim<br />

Tel. 0621/85 04-0, Fax -205<br />

E-Mail: info@fdt.de<br />

Internet: www.fdt.de<br />

GrünDachTechnik GmbH<br />

Dammstraße 4<br />

D-72669 Unterensingen<br />

Tel. 0 70 22/9 63 20-0<br />

Fax 0 70 22/9 63 20-42<br />

E-Mail: gdt@gruendachtechnik.de<br />

Internet: www.gruendachtechnik.de<br />

6 fürs GRÜN GmbH<br />

Produkte für die Dachbegrünung<br />

Kanalstraße 2<br />

D-66130 Saarbrücken<br />

Tel. 06 81/390 74 20, Fax -/390 74 22<br />

E-Mail: info@6-fuers-gruen.de<br />

Internet: www.6-fuers-gruen.de<br />

Garten-König<br />

Garten- und Landschaftsbau<br />

Georg Schütz<br />

D-86477 Adelsried<br />

Tel. 082 94/860 92-0, Fax -/860 92-20<br />

E-Mail: info@garten-koenig.com<br />

Internet: www.garten-koenig.com<br />

Sven Kramer<br />

Der Dachbegrüner und Gärtner<br />

Hof Weisenborn<br />

D-65594 Runkel<br />

Tel. 064 82/60 79 70<br />

Fax 064 82/60 79 71<br />

Mobilfunk: 01 73/360 80 65<br />

Internet: www.kramer-dachbegruenung.de<br />

Christian Lang GmbH<br />

Dachbegrünungen<br />

Biengerstr.10, D-79238 Ehrenkirchen<br />

Tel. 076 33/933 31 04<br />

Fax 076 33/933 31 06<br />

E-Mail: info@top-gruen.de<br />

Internet: www.top-gruen.de<br />

UMV GmbH Vegetationssysteme<br />

Uwe Mildenberger<br />

Dr.-Georg-Schaeffler-Straße 36<br />

D-77933 Lahr/Schwarzwald<br />

Tel. 0 78 21/98 31 91, Fax -/98 31 92<br />

E-Mail: info@umv-gmbh.de<br />

Internet: www.umv-gmbh.de<br />

Garten-Moser GmbH & Co. KG<br />

Fachbereich Dachbegrünung<br />

An der Kreuzeiche 16<br />

D-72762 Reutlingen<br />

Tel. 0 71 21/92 88-0, Fax -/92 88-55<br />

martin.hankiewicz@garten-moser.de<br />

Internet: www.garten-moser.de<br />

Optigrün international AG<br />

Am Birkenstock 19<br />

D-72505 Krauchenwies-Göggingen<br />

Tel. +49(0)75 76/7 72-0<br />

Fax +49(0)75 76/77 22 99<br />

E-Mail: info@optigruen.de<br />

Internet: www.optigruen.de<br />

Triflex Beschichtungssysteme<br />

GmbH & Co. Kommanditgesellschaft<br />

FLL-geprüfte Flüssigabdichtungen<br />

Karlstraße 59<br />

D-32423 Minden<br />

Tel. 05 71/3 87 80-0, Fax –/3 87 80-738<br />

Internet: www.triflex.de


in Dach+Grün<br />

3/2009<br />

VTS Koop Schiefer GmbH & Co.<br />

Thüringen KG<br />

Ortsteil Unterloquitz, Neustadt 21<br />

D-07330 Probstzella<br />

Tel. 03 67 31/2 52 90, Fax -/2 52 14<br />

E-Mail: blaehschiefer@vts-unterloquitz.de<br />

Internet: www.vts-unterloquitz.de<br />

Vulkatec Riebensahm GmbH<br />

Im Pommerfeld 2<br />

D-56630 Kretz<br />

Tel. +49-26 32-95 48 19<br />

Fax +49-26 32-95 48 20<br />

E-Mail: info@vulkatec.de<br />

Internet: www.vulkatec.de<br />

ZinCo GmbH<br />

Grabenstraße 33<br />

D-72669 Unterensingen<br />

Tel. 0 70 22/60 03-0<br />

Fax 0 70 22/60 03-3 00<br />

E-Mail: contact@zinco.de<br />

Internet: www.zinco.de<br />

Rund um die Uhr gibt’s<br />

Dachbegrünung kaufen<br />

Als Ergänzung zu www.<br />

dachbegruenung-ratgeber.de<br />

gibt es nun auch den Online-<br />

Shop (Foto: Screenshot) der<br />

Optigrün international AG,<br />

Krauchenwies. Sowohl private<br />

Bauherren als auch gewerbliche<br />

Kunden, die Kleinflächen<br />

wie Carports,<br />

Garagen,<br />

Gartenhäuser oder<br />

Ähnliches begrünen<br />

wollen, können<br />

hier rund um<br />

die Uhr geeignete<br />

Produkt- und Systemlösungenbestellen.<br />

Es werden<br />

im ersten Schritt<br />

vor allem Produkte<br />

zur Begrünung von<br />

Flachdächern angeboten.<br />

Es können<br />

sowohl kompletteBegrünungspakete(Schutzvlies,Festkörperdrä<br />

nage, Filter -<br />

vlies, Substrat,<br />

Pflan zen) als auch<br />

einzelne Bestandteile und Zubehör<br />

(zum Beispiel Dünger,<br />

Pflanzen) bezogen werden.<br />

Eine anschaulich beschriebene<br />

und bebilderte Anleitung<br />

gibt Hilfestellung zum Einbau<br />

der Dachbegrünung.<br />

www.dachbegruenung24.de<br />

In Kürze<br />

Neuer selbstklebender<br />

Bahn-Anschluss aus Trier<br />

Zur Ausbildung von klebstofffreien<br />

An- und Abschlussabdichtungen<br />

mit der<br />

bewährten Dach- und Dichtungsbahn<br />

Evalon bietet die<br />

Trier Alwitra Flachdachsysteme<br />

GmbH & Co. ab sofort<br />

die Evalon-VSKA-Anschlussbahn<br />

(Foto) für den<br />

Neubau und die Sanierung<br />

an. Die bitumen- und lösemittelfreie<br />

Anschlussbahnen<br />

ermöglichen verlegefreundliche<br />

Detailausbildungen und<br />

materialhomogene Übergänge<br />

zur bewährten Flächen-<br />

FOTO: OPTIGRÜN<br />

49<br />

bahn Evalon oder der modernen<br />

Kaltselbstklebebahn<br />

Evalon VSK. Dabei handelt<br />

es sich um Bahnenzuschnitte<br />

aus den langzeitbewährten<br />

Dach- und Dichtungsbahnen,<br />

die zusätzlich rückseitig mit<br />

einem Polyestervlies kaschiert<br />

und mit einem synthetischen<br />

Klebecompound beschichtet<br />

sind. Nach der Verlegung<br />

wirkt die Vlieska-<br />

schierung zugleich als Entspannungszone<br />

– Dampfdruckentspannung,Bewegungsausgleich<br />

etc. Der<br />

durch eine Schutzfolie abgedeckte<br />

bitumen- und lösungsmittelfreie<br />

Kleber haftet<br />

auf vielen bauüblichen<br />

Untergründen im Dachrandund<br />

Wandanschlussbereich,<br />

wie Holz, Beton, Bitumenbahnen,<br />

Mauerwerk, Zinkund<br />

Stahlblech, Aluminium,<br />

aber auch auf verschiedenen<br />

Kunststoffen. Die Anschlussbahnen<br />

werden wahlweise<br />

mit einem einseitigen<br />

oder einem beidseitigen unbeschichteten<br />

Schweißrand<br />

für die fachgerechte Fügung<br />

mittels Heißluft oder Quellschweißmittel<br />

hergestellt.<br />

Zum System gehört darüber<br />

hinaus der zur Verlegung notwendige<br />

Alwitra-Haftgrund-<br />

SK oder -Haftgrund-SKL.<br />

www.alwitra.de<br />

FOTO: ALWITRA


50 In Kürze<br />

Dach+Grün 4/2009<br />

Buch zu Grün<br />

im Innenraum<br />

Das Verhältnis der Architektur zur Begrünung<br />

von Innenräumen scheint sich<br />

zu wandeln. Raumbegrünung wird nicht<br />

mehr mit einer grünen Dschungel-Hölle<br />

gleichgesetzt, sondern Pflanzen werden<br />

inzwischen� aufgrund ihrer sinnlich<br />

wahrnehmbaren Vitalität und ihrer ästhetischen<br />

Vorzüge geschätzt. Das neue<br />

Buch Plants XL (Foto: Cover), heraus-<br />

Grüne Termine<br />

Datum Ort Veranstaltung Veranstalter Anmeldung/Infos Kosten<br />

19.01.2010 Kaiserslautern Regenwasserbewirtschaftung Optigrün, Mall www.optigruen.de –<br />

20.01.2010 Koblenz Regenwasserbewirtschaftung Optigrün, Mall www.optigruen.de –<br />

21.01.2010 Fulda Regenwasserbewirtschaftung Optigrün, Mall www.optigruen.de –<br />

26.01.2010 Freiburg Regenwasserbewirtschaftung Optigrün, Mall www.optigruen.de –<br />

27.01.2010 Heidelberg Regenwasserbewirtschaftung Optigrün, Mall www.optigruen.de –<br />

28.01.2010 Nürnberg Regenwasserbewirtschaftung Optigrün, Mall www.optigruen.de –<br />

10.02. bis<br />

Messe Haus + Garten mit<br />

www.haus-und- norm.<br />

Essen<br />

Messe Essen<br />

14.02.2010 Info-Stand der Firma Grün + Dach garten-messe.de Eintritt<br />

16.02. bis<br />

Messe Bautec<br />

norm.<br />

Berlin<br />

Messe Berlin www.bautec.com<br />

20.02.2010 mit DDV-Stand Dachbegrünung Eintritt<br />

24.02. bis<br />

Messe Dach + Holz International<br />

Köln<br />

GHM www.dach-holz.com norm.<br />

27.02.2010 mit DDV-Stand Dachbegrünung Eintritt<br />

03.03.2010 Marxzell-Pfaff. 5. Corthum Fachseminar Forst-Humus www.corthum.de 25 €<br />

04.03.2010 Ditzingen 8. Int. FBB-Gründachsymposium FBB www.fbb.de 90 €<br />

24.03.2010 Düsseldorf FBB-Fachseminar Dachbegrünung Düsseldorf/FBB www.fbb.de –<br />

25.03.2010 <strong>Stuttgart</strong> Redaktionsbeiratssitzung D+G <strong>Verlags</strong>marketing Persönliche Einladung –<br />

07.05. bis<br />

China World Roof<br />

Shanghai<br />

11.05.2010 Greening Conference<br />

07.10. bis<br />

09.10.2010<br />

Diverse www.greenrooftops.com<br />

Mexico City Welt-Gründachkongress WGRIN www.amenamex.com<br />

01.11. bis<br />

www.skyriese<br />

Singapur Skyrise Greenery Conference Cuge<br />

03.11.2010 greenery.com<br />

30.11. bis<br />

Conference Green Roofs Green Roofs for<br />

Vancouver<br />

02.12.2010 for Healthy Cities Healthy Cities<br />

KI PLANT CONCEPT<br />

gegeben von Ki<br />

Plant Concept,<br />

Aalsmeer, richtet<br />

sich vor allem<br />

an Architekten,Designer<br />

und Innenraumbegrüner,<br />

aber auch an al-<br />

le, die Freude<br />

an Pflanzen im<br />

Großformat haben.<br />

Sander Kroll und die Stylistin Elize<br />

Eveleens zeigen auf 176 Seiten und mit<br />

über 130 Fotos, auf welch vielfältige,<br />

beeindruckende und kreative Weise sich<br />

Pflanzen im XL-Format in modernes Interieur<br />

einfügen. Die stilistisch ausgefeilten<br />

Kombinationen von Pflanzen und<br />

Gefäßen im Raum legen Zeugnis davon<br />

ab, dass Pflanzen als grüne Impulsgeber<br />

in der Lage sind, Räume in atmosphärische<br />

und klimatische Zonen zu verwandeln.<br />

Plants XL (ISBN 978-90-76710-<br />

06-8; 49,50 Euro) zeigt den vitalisierenden<br />

und harmonisierenden Einfluss von<br />

großen Pflanzen.<br />

www.kiplant.com<br />

www.greenroofs.org<br />

Alle Angaben ohne Gewähr!


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daran gedacht,<br />

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Widerrufsgarantie: Mir ist bekannt, dass diese Vereinbarung<br />

innerhalb einer Woche widerrufen werden kann.<br />

Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung<br />

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Postfach 102 744, 70023 <strong>Stuttgart</strong>.<br />

Ich bestätige dies mit meiner 2. Unterschrift.<br />

2. Unterschrift<br />

Bitte einsenden an: Verlag Dieter A. Kuberski GmbH<br />

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Denn die Dachbegrünung bewirkt einen natürlichen<br />

Kühleffekt. Dieser erhöht den Wirkungsgrad Ihrer Photovoltaik-Module<br />

und lässt diese mehr Strom erzeugen.<br />

Zudem sorgt der Begrünungsaufbau für die nötige Auflast<br />

und macht somit eine stets heikle Durchdringung<br />

der Dachhaut überflüssig. Herzstück des Aufbaus ist<br />

die ZinCo-Solarbasis. Sie ermöglicht auch die Integration<br />

der Absturzsicherung, die ab einer Absturzhöhe<br />

von 3 Metern vorgeschrieben ist. Das System Fallnet ®<br />

SB 200 Rail bietet dabei dem Benutzer die Möglichkeit,<br />

sich mit nur einmaligem Einhängen/Sichern entlang<br />

der Schiene frei zu bewegen. Wie sich diese ideale<br />

Kombination auch auf Ihrem Objekt realisieren lässt,<br />

sollten wir besprechen.<br />

Selbstverständlich übernehmen wir die objektspezifische<br />

Einplanung für Sie.<br />

ZinCo GmbH<br />

Ingenieurwerkstatt + Gründachsysteme<br />

Grabenstraße 33 • 72669 Unterensingen<br />

Telefon 07022/6003-0 • www.zinco.de<br />

Die ZinCo GmbH ist Teil des weltweiten<br />

ZinCo-Netzwerks www.zinco-greenroof.com

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