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Klassifikation und Pathomorphologie des Mammakarzinoms

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<strong>Klassifikation</strong> <strong>und</strong> <strong>Pathomorphologie</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Mammakarzinoms</strong><br />

Referat am 07.Mai 2004<br />

Von Stefanie Winter<br />

Tumorartige Veränderungen <strong>und</strong> gutartige Tumoren<br />

- Juvenile Papillomatose<br />

- Intraduktales Papillom<br />

- Mammaadenome<br />

Tabelle 1. Modifizierte WHO-<strong>Klassifikation</strong> der nichtinvasiven<br />

<strong>und</strong> invasiven Mammakarzinome.<br />

Nicht-invasive Karzinome<br />

– intraduktales Karzinom (DCIS)<br />

– mit Paget-Erkrankung der Brustwarze<br />

– lobuläres Carcinoma in situ (LCIS)<br />

Invasive Karzinome<br />

– invasives duktales Karzinom<br />

– mit Paget-Erkrankung der Brustwarze<br />

– invasives duktales Karzinom mit prädominierender<br />

intraduktaler Komponente<br />

– invasives lobuläres Karzinom (6-15%)<br />

– muzinöses Karzinom (1-2%)<br />

– medulläres Karzinom (3%)<br />

– invasives papilläres Karzinom (1-7%)<br />

– tubuläres Karzinom (1-15%)<br />

– adenoid-zystisches Karzinom<br />

– sekretorisches (juveniles) Karzinom<br />

– apokrines Karzinom<br />

– Karzinom mit Metaplasie<br />

– Karzinom mit osteoklastenartigen Riesenzellen<br />

– zystisch-hypersekretorisches Karzinom<br />

– mit Invasion<br />

– Karzinom mit endokriner Differenzierung<br />

– glykogenreiches Karzinom<br />

– lipidreiches (lipidbilden<strong>des</strong>) Karzinom<br />

– invasives kribriformes Karzinom<br />

Nicht-invasive Karzinome<br />

Intraduktales Karzinom<br />

(duktales Carcinoma in situ, DCIS)<br />

- Karzinom innerhalb der Brustdrüsengänge<br />

- Zeigt keine Stromainvasion<br />

- 70-95% weisen Kalzifikationen auf (Mammographisch sichtbar!)<br />

- (durch Mammographie Neudiagnosen um 10-20% gestiegen)


- wenig Kenntnisse über natürlichen Verlauf, es handelt sich um eine präkanzeröse<br />

Läsion<br />

- Histo: folgende Wachstumsmuster:<br />

o Komedokarzinom: große pleomorphe Epithelien, zentrale Nekrosen, meist<br />

infiltrative Komponente<br />

o Clinging Carcinoma: nur ein oder zwei atypischen duktalen Epithellagen<br />

o Kribriformes Karzinom: „Drüsen in Drüsen“, in großen Ausführungsgängen<br />

o Mikropapilläres intraduktales Karzinom: teilweise fehlende Myoepithelschicht<br />

- wenn unbehandelt entwickelt sich in 30-50% der Fälle nachfolgend ein invasives<br />

Karzinom (invasiv duktaler Typ im selben Quadranten)<br />

- keine international einheitliche <strong>Klassifikation</strong>, aber es sollte immer nukleäres Grading<br />

<strong>und</strong> Mitteilung über komedoartige Nekrosen<br />

- Mulitfokalität <strong>und</strong> Multizentrizität nicht eindeutig geklärt, aber 96% der Lokalrezidive<br />

im selben Quadranten<br />

- Meist unizentrisch (90%), häufig multifokales, diskontinuierliches Wachstumsmuster<br />

(50%)<br />

Lobuläres Carcinoma in situ (LCIS)<br />

- bezieht die intralobulären Duktuli mit ein, füllt diese durch locker aggregierte Zellen<br />

aus <strong>und</strong> erweitert sie; keine Stromainvasion (WHO)<br />

- Häufigkeit: 30-50% aller nicht-invasiven Karzinome<br />

- Abgrenzung von atypischer lobulärer Hyperplasie umstritten (Ausdehnung <strong>des</strong><br />

Läppchenbefalls)<br />

- Nicht Palpable Läsion ohne Kalzifizierung, dadurch meist nur zufällige Entdeckung.<br />

- Häufig multizentrisch (46-85%) <strong>und</strong> bilaterales Auftreten (30-67%)<br />

- Günstigere Prognose als Carcinoma in situ<br />

- Histo: vergrößerte Drüsenläppchen, von kleinen isomorphen Zellen vollständig<br />

ausgefüllt (Typ A), auch Formen mit polymorphen Zellen<br />

Invasive Karzinome<br />

Duktales Karzinom<br />

- 65-80% aller Tumore<br />

- passt nicht in andere Kategorien, <strong>des</strong>halb als „not otherwise specified (NOS)“ definiert<br />

(WHO)<br />

- Histo: faserreiches, tumorzellarmes Zentrum, tumorreiche Infiltrationszone; Formen:<br />

o Szirrhöse Karzinome: ausgeprägtes kollagenfaserreiches Tumorstoma schließt<br />

im „Gänsemarsch“ liegende Zellen ein<br />

o Carcinoma solidum simplex: Epithelialer- <strong>und</strong> Stomaanteil gleich stark<br />

entwickelt<br />

o Medulläres Karzinom: große Karzinominseln, von zarten bindegewebigen<br />

Septen begrenzt<br />

- Unterscheidung von<br />

o Invasives duktales Karzinom mit prädominierender intraduktaler Komponente:<br />

Verhältnis von intraduktalen zu invasivem Tumoranteil von min<strong>des</strong>tens 4:1,<br />

d.h. min<strong>des</strong>tens 80% der Tumorschnittfläche von intraduktalen Tumoranteil<br />

eingenommen<br />

o Invasives duktales Karzinom mit extensiver intraduktaler Komponente (EIC):<br />

intraduktaler Tumoranteil von min<strong>des</strong>tens 25%, der über die Grenzen <strong>des</strong><br />

invasiven Tumoranteils hinausreicht.


- Sonderform: M.Paget der Papille:<br />

o Intraepidermale Manifestation <strong>des</strong> duktalen Karzinoms<br />

o Histo: vom Stratum germinativum aufsteigende, große Zellen mit hellem<br />

Zytoplasma (Paget-Zellen)<br />

o Meist liegt ein intraduktales Karzinom zugr<strong>und</strong>e<br />

o Prognose durch assoziiertes Karzinom bestimmt (<strong>des</strong>sen Tumortyp,<br />

Ausdehnung, Metastasierung)<br />

Lobuläres Karzinom<br />

- Kleinzellig, diffuses infiltrieren<strong>des</strong> Wachstum, begleitende Desmoplasie<br />

- Histo: PAS-positiv, Zellen bilden Ringe um Milchgänge oder szirrhöses Wachstum<br />

- Multizentrisch <strong>und</strong> bilateral häufig<br />

- Varianten mit unterschiedlichem prognostischen Verhalten<br />

Medulläres Karzinom<br />

- hohes Kerngrading, hohe Mitoserate<br />

- gute Prognose (trotz 1.)<br />

Muzinöses Karzinom<br />

- gut abgegrenzt, aber nicht abgekapselt, gallertige Schnittfläche, ausgeprägte<br />

Schleimbildung (stark PAS-Positiv)<br />

- Bei Patientinnen höherer Altersdurchschnitt<br />

- Einstufung als muzinöses Karzinom, wenn min<strong>des</strong>tens 90% muzinös sind<br />

Tubuläres Karzinom<br />

- weniger als 2% aller Karzinome, wird jedoch häufig gef<strong>und</strong>en<br />

- min. 90% tubulär<br />

Inflammatorisches Mammakarzinom<br />

- kein spezifischer histologischer Subtyp<br />

- In der Regel: gering differenzierte, invasive duktale Karzinome mit meist ausgeprägter<br />

Lymphangiosis carcinomatosa, ausgeprägte diffuse Stomametastasierung<br />

- „inflammatorisch“ kommt durch die makroskopisch stark entzündliche Rötung<br />

- sehr schlechte Prognose<br />

- (Diagnose durch Stanzbiopsie)<br />

Eine pathomorphologische Bef<strong>und</strong>dokumentation sollte beinhalten:<br />

Art <strong>des</strong> Präparates, Seitenangabe, Histologische Tumorklassifikation, Anteil der intraduktalen<br />

Tumorkomponente von der Schnittfläche (invasive Karzinome), Tumorgröße, Multifokalität,<br />

Grading, Sicherheitsabstände, Peritumorale Lymphangiosis carcinomatosa,<br />

Mikrokalzifikationen, Lymphknotenstatus, <strong>und</strong> andere<br />

Quellen<br />

- Riede, Schäfer: Allgemeine <strong>und</strong> spezielle Pathologie<br />

- www.krebsinfo.de<br />

- C.Thomas: Histopathologie

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