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Anodische Oxidation von Aluminium - Eloxal-Verfahren Eloxieren ...

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Klasse: …. Gruppe: … Fam.Name:………………….. Vorname: ………………...<br />

5.Praktikum im 2er Team mit: Fam.Name:………………….. Vorname: ………………...<br />

<strong>Anodische</strong> <strong>Oxidation</strong> <strong>von</strong> <strong>Aluminium</strong> - <strong>Eloxal</strong>-<strong>Verfahren</strong><br />

<strong>Eloxieren</strong> <strong>von</strong> Kugelschreiberhülsen<br />

Einführung<br />

Als unedles Metall ist <strong>Aluminium</strong> anfällig für Korrosion. <strong>Aluminium</strong> bildet jedoch an der<br />

Oberfläche mit Sauerstoff eine kompakte Oxidschicht (Al2O3), welche es vor weiterer Korrosion<br />

schützt, da kein weiterer Sauerstoff in tiefere Schichten vordringen kann. Diesen Vorgang nennt<br />

man Passivierung. (Bei Eisen bröckelt die Oxidschicht ab, sodass die Korrosion immer tiefer<br />

vordringen kann).<br />

Da diese natürlich entstehende <strong>Aluminium</strong>oxidschicht sehr dünn ist und folglich empfindlich auf<br />

Abrieb reagiert, wird das <strong>Aluminium</strong> im Herstellungsprozess elektrisch weiter oxidiert. Dadurch<br />

erhält man eine dickere und daher sehr harte und korrosionsbeständige Oberfläche. Beinahe alle<br />

Werkstücke aus <strong>Aluminium</strong> sind eloxiert, sichtbar allerdings nur dort, wo sie auch noch<br />

eingefärbt sind, so z.B. bei Häuserfassaden, Velorahmen, Verkehrsschildern, Schmuck,<br />

Schlüssel, etc.<br />

Das <strong>Eloxieren</strong> ist ein elektrochemischer Prozess, bei dem das zu bearbeitende Werkstück als<br />

Anode geschaltet und dabei oxidiert wird.<br />

Da die entstehende Oxidschicht ziemlich porös ist, können Farbstoffe eingelagert werden.<br />

Allerdings dringen diese wegen ihrer Molekülgrösse meist nicht vollständig in die Poren ein. Zur<br />

besseren Haftung werden die Poren deshalb am Ende noch verschlossen (Sealing).<br />

Unbedingt Schutzbrille tragen! Es wird mit 20%iger Schwefelsäure und Natronlauge gearbeitet.<br />

Aufbau der Eloxierapparatur<br />

Zeichne die Apparatur ab.<br />

Die Schwefelsäure erwärmt sich beim <strong>Eloxieren</strong> <strong>von</strong> 2 Kugi-Hülsen in einem 2 Liter-Becherglas<br />

um ca. 4-5°C. Die Temperatur darf 24°C keinesfalls überschreiten. Bei höheren Temperaturen<br />

entsteht eine <strong>Eloxal</strong>schicht, in der die Farbstoffe nicht richtig eingelagert werden. Deshalb muss<br />

die Schwefelsäure in einem Wasserbad gekühlt werden.<br />

St. Lang nach Rita Oberholzer (KS Im Lee Winterthur), KS Heerbrugg November 07 -1-


Entfetten der Kugelschreiberhülsen<br />

Der <strong>Aluminium</strong>-Draht wird in die Kugelschreiberhülse gesteckt und durch Andrehen an der<br />

Schreiberspitze befestigt. (Andere Gegenstände sind auch mit Alu zu befestigen – keine anderen<br />

Metalle verwenden!).<br />

Das verwendetet <strong>Aluminium</strong> muss sehr sauber sein, weshalb die Oberfläche gut entfettet wird.<br />

a) mit Ethanol (abreiben mit getränktem Haushaltspapier)<br />

b) mit Aceton „<br />

<strong>von</strong> nun an nicht mehr mit den Fingern berühren!<br />

Entfernen der natürlichen <strong>Aluminium</strong>oxidschicht<br />

Bevor das <strong>Aluminium</strong>stück eloxiert werden kann, muss die bereits vorhandene natürliche<br />

Oxidschicht entfernt werden. Dies geschieht durch Reaktion mit Natronlauge, wobei die Al 3+ -<br />

Ionen aus dem Al2O3-Gitter entfernt werden durch Bilden eines Komplexes <strong>von</strong> Al(OH)4 - .<br />

(Komplexreaktionen haben wir noch nicht behandelt.)<br />

Achtung für alle folgenden Schritte!!<br />

Um die Kugelschreiberhülsen <strong>von</strong> einem Bad zum anderen zu transportieren, muss sie über ein<br />

250 ml Becherglas gehalten werden, damit keine Tropfen auf den Boden kommen.<br />

a) Reaktion <strong>von</strong> <strong>Aluminium</strong>oxid mit Natronlauge<br />

Tauche die Kugi-Hülsen während 30 Sekunden in Natronlauge (Handschuhe tragen) und spüle<br />

sie während 2 Minuten mit fliessendem Wasser.<br />

Beobachtungen beim Eintauchen der <strong>Aluminium</strong>-Hülse in Natronlauge<br />

Erklärung<br />

Komplexreaktion: Al2O3 + 8 OH - --------> 2 Al(OH)4 - + 3 O 2-<br />

Die entstandenen O 2- - Ionen reagieren sofort mit Wasser zu ……….<br />

Das darunter liegende <strong>Aluminium</strong> (welches nun <strong>von</strong> seiner Oxidschicht befreit ist) kommt nun in<br />

Kontakt mit Wasser und reagiert sofort: (notiere Halbreaktioen und Ionengleichung)<br />

Dies ist die eigentlich typische Reaktion <strong>von</strong> <strong>Aluminium</strong> (und anderen so unedlen Metallen wie<br />

Lithium, Natrium…) mit Wasser!<br />

b) Neutralisieren der Natronlauge<br />

durch Eintauchen in Salpetersäure (10 Sekunden) – 2 Minuten mit fliessendem Wasser spülen.<br />

Sofort weitermachen mit dem <strong>Eloxieren</strong>.<br />

St. Lang nach Rita Oberholzer (KS Im Lee Winterthur), KS Heerbrugg November 07 -2-


<strong>Eloxieren</strong><br />

Die Hülse wird sofort in die als Elektrolyt dienende 20 %ige Schwefelsäure (18-20°C nicht<br />

höher!) getaucht. Pro Apparatur können 2 Kugi-Hülsen befestigt werden.<br />

Die Stromstärke wird auf 0,75 – 0,8 A pro Hülse eingestellt und während der Elektrolyse, die ca.<br />

30 Minuten dauert, konstant gehalten. (1,5 Ampère pro dm 2 Oberfläche (Innenfläche nicht<br />

vergessen))<br />

(Gleich nach dem Starten der Elektrolyse wird als Vorbereitung für den nächsten Schritt die<br />

Farbstofflösung auf max. 65°C erwärmt.)<br />

Beobachtungen beim <strong>Eloxieren</strong><br />

Ablaufende Reaktionen beim <strong>Eloxieren</strong><br />

Minuspol: …………………………………………………........<br />

Pluspol: ……………………………………………………….<br />

Ionengleichung ………………………………………………………..<br />

Die entstehenden <strong>Aluminium</strong>-Ionen reagieren sofort zu <strong>Aluminium</strong>oxid weiter:<br />

2 Al 3+ + 9 H2O ----> Al2O3 + 6 H3O +<br />

Gesamtreaktion: …………………………………………………………….<br />

Färben<br />

Die Kugelschreiberhülse wird nach beendetem <strong>Eloxieren</strong> in einem 100 ml Messzylinder während<br />

mind. 5 Minuten unter dem laufenden Wasserhahn gespült und danach mit entmineralisiertem<br />

Wasser abgespritzt.<br />

Im noch feuchten Zustand wird sie in die warme Farbstofflösung (Temperatur siehe Anleitung)<br />

getaucht. Die maximale Farbintensität ist nach 5 bis 10 Minuten erreicht. (Für ganz<br />

regelmässige Färbungen: 1 Minute eintauchen, abspülen mit dest. Wasser, 1 Minute eintauchen<br />

etc.<br />

Hinweise<br />

Um regelmässige Farbübergänge zu erhalten, sollten die folgenden Punkte beachtet werden:<br />

• Die Kugelschreiberhülse muss immer nass gehalten werden. Beim Färben müssen also<br />

Hülsenteile, die nicht in die Farbe eintauchen, regelmässig mit entmineralisiertem Wasser<br />

abgespritzt werden (Hülse samt Aufhängung dazu aus dem Bad nehmen).<br />

• Es können auch 2-farbige Kugelschreiberhülsen hergestellt werden. Dabei hat es sich<br />

gezeigt, dass beim Überfärben weniger Probleme mit der Farbaufnahme entstehen, wenn die<br />

ganze Kugi-Hülse zuerst für wenige Sekunden in eine Farbe (die hellere) getaucht wird.<br />

Damit die Farbübergänge fliessend werden, muss die Eintauchtiefe ständig variiert werden.<br />

• Jede Stelle der Hülse sollte mindestens 5 Minuten in ein Farbbad eintauchen.<br />

St. Lang nach Rita Oberholzer (KS Im Lee Winterthur), KS Heerbrugg November 07 -3-


• Bei hellerer Spitze wird diese zuerst gefärbt. Sobald sie genügend Farbe aufgenommen hat,<br />

kann der Schreiber an der Spitze gehalten werden (Hände waschen! – mit Papier anfassen)<br />

und umgekehrt in die Farbe eingetaucht werden.<br />

Soll das Ende sehr dunkel sein, kann vor dem Färben des Mittelteils die dunkelste Farbe am<br />

Ende aufgetragen werden.<br />

• Soll die Spitze dunkler sein, kann evtl. die ganze Hülse <strong>von</strong> der Spitze her eingefärbt werden.<br />

Beim Überfärben mit sehr dunklen Farben kann die Farbe der Spitze beeinflusst werden.<br />

Verdichten (Sealing)<br />

Nach kurzem Spülen unter fliessendem Wasser wird die Hülse zur Verdichtung der Poren etwa<br />

5 Minuten in kochendes sealsalzhaltiges Wasser (Anodallösung) getaucht.<br />

Dabei werden die Poren, die vorher die Farbstoffpigmente aufgenommen haben, mit Sealsalz<br />

aufgefüllt und damit verschlossen.<br />

Entsorgung<br />

Sämtliche Lösungen werden in die entsprechenden Flaschen zurückgegossen. Sie können wieder<br />

verwendet werden.<br />

Die Bechergläser, Elektroden und das Alublech werden gut abgespült und getrocknet.<br />

St. Lang nach Rita Oberholzer (KS Im Lee Winterthur), KS Heerbrugg November 07 -4-

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