Hirschkuss
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<strong>Hirschkuss</strong><br />
Burckhard Winkel und Petra Waldherr-Merk, Inhaberin<br />
D<br />
ie ersten eigenen Likörproben wurden<br />
von guten Kunden in Petra<br />
Waldherr-Merks Antiquitätengeschäft<br />
verkostet. Der Likör schmeckte so gut, dass diese<br />
ihn natürlich auch kaufen wollten und so begann<br />
die Inhaberin im Internet nach geeigneten<br />
Flaschen zu suchen. Die Entscheidung fiel<br />
schnell zugunsten einer traditionellen Version<br />
mit Bügelverschluss und die ersten Flaschen<br />
wurden erworben und abgefüllt. Jetzt stellte sich<br />
die Frage nach einem passenden Namen. Nach<br />
einiger Überlegung entschied sich die Gründerin<br />
für den Hirsch. Der Grund war ganz einfach:<br />
Lenggries, ihr Heimatort, hat den Hirschen im<br />
Wappen, ihr Vater ist passionierter Jäger und sie<br />
liebte dieses Tier seit ihrer Kindheit. So entstand<br />
die Idee mit dem Hirsch auf dem Etikett. Und<br />
da sowohl bei der Rezept-Weitergabe innerhalb<br />
der Familie als auch bei der Herstellung sehr viel<br />
Liebe im Spiel war und ist, gab sie ihrem Hirsch<br />
einen Kuss. So entstand der „<strong>Hirschkuss</strong>“.<br />
Die ersten mit Hand gefüllten und etikettierten<br />
Flaschen kamen in das Geschäft und waren so-<br />
146 Regionaltypische Spezialitäten Bayern • SPEZIALISTEN<br />
Region: 83674 Lenggries/Oberbayern<br />
Gründungsjahr: 2005<br />
Produkte: Liköre und Brände<br />
Spezialität des Hauses: Kräuterlikör <strong>Hirschkuss</strong><br />
Höhepunkte, Veranstaltungen: Führungen durch die Brennerei für Gruppen ab 10 Personen<br />
nach Anmeldung<br />
Die Geschichte der Spezialität <strong>Hirschkuss</strong> ist noch sehr jung.<br />
Der erstaunliche Siegeszug dieses oberbayerischen Kräuterlikörs<br />
begann 2005 mit der Weitergabe eines gut gehüteten Familienrezeptes.<br />
Petra Waldherr-Merk, Tochter einer alteingesessenen Len<br />
grieser Familie, erhielt von ihrer Großtante Kräuterlikörrezepte<br />
und das Angebot, ihr alles über deren Herstellung zu vermitteln.<br />
fort vergriffen. Eine erstaunliche Empfehlungs-<br />
und Absatzwelle rollte an.<br />
Jetzt wurde es wichtig, sich den Namen patentrechtlich<br />
schützen zu lassen. Bereits 14 Tage<br />
nach Antragstellung erreichte das junge Unternehmen<br />
ein Veto der Jägermeister AG, die<br />
die Verwendung des Hirsches auf dem Etikett,<br />
den Namen und den Vertrieb über die Grenzen<br />
Deutschlands untersagte. Ein mehr als dreijähriger<br />
Rechtsstreit folgte. Gleichzeitig aber<br />
kamen der jungen Unternehmerin zu jener<br />
Zeit einzigartige Zufälle zu Hilfe. So erfuhr ein<br />
Fernsehteam von der Geschichte und strahlte<br />
sie aus. Danach erreichte „<strong>Hirschkuss</strong>“ eine berührende<br />
Sympathiewelle aus Deutschland und<br />
der ganzen Welt, die so einiges ins Rollen brachte.<br />
So bot ihr ein Münchner Patentanwalt nach<br />
der Sendung kostenlosen Rechtsbeistand an,<br />
der nach drei Jahren mit dem Ergebnis endete,<br />
dass der Name „<strong>Hirschkuss</strong>“ sowie das Logo mit<br />
den zwei sich küssenden Hirschen verwendet<br />
werden dürfen. So kann Frau Waldherr-Merk<br />
heute ihren Kräuterlikör weltweit verkaufen. In<br />
der Zwischenzeit wuchs die Nachfrage so stark,<br />
dass die Produktion im Stammhaus längst nicht<br />
mehr ausreichte. Eine neue Produktionsstätte<br />
wurde im April 2010 in Gaißach, direkt an der<br />
Bundesstraße 13 eröffnet.<br />
Geschichten<br />
Der Name „<strong>Hirschkuss</strong>“ für den Kräuterlikör entstand<br />
für Petra Waldherr-Merk ganz natürlich.<br />
Die Liebe zu dem stolzen Waldbewohner ist in<br />
der Familie tief verwurzelt. Der Vater, Naturfreund,<br />
passionierter Jäger und Sammler, hat die<br />
größte private Tiersammlung Deutschlands, in<br />
der der Hirsch das Paradetier ist. Im Wappen des<br />
Heimatortes Lenggries ist der springende Hirs<br />
mit goldenem Geweih vor grünem Hintergru<br />
Symbol für den Wald- und Wildreichtum d<br />
Gemeinde. Es unterstreicht damit die Bedeutu<br />
von Holzwirtschaft und Jagd für das Erwerbs<br />
ben der Einwohner von Lenggries, das früher e<br />
Flößerdorf an der Isar war.<br />
Herstellung<br />
Die Rezeptur ist uralt und beinhaltet erprob<br />
Klosterkräuterwissen. Zur Kunst, einen aus<br />
wogenen Kräuterlikör zu machen, gehören E<br />
fahrung, Bauchgefühl und ein präziser Abla<br />
Wichtig ist das Zusammenspiel der Kräut<br />
„das, was zwischen drei Finger passt in der rec<br />
ten Zeit“. Der Kräuterlikör entsteht aus rund<br />
verschiedenen Kräutern und Wurzeln, viele<br />
von aus der Alpenregion, wie z. B. Enzian, Me<br />
se, Anis, Baldrianwurzel, Kümmel, Liebstöck<br />
Wacholder, Waldmeister, Arnika, Ingwerwur<br />
und natürlich einige Kräuter, die das Geheim<br />
der Familie sind. Die Zutaten werden zunäc<br />
genauestens nach Rezeptur gewogen, gemahl<br />
und gemischt und anschließend mazeriert. D<br />
bei entnimmt man aus den Kräutermischung<br />
Auszüge, die mit einer Wasser-Alkohol-Mischu<br />
versetzt werden. Nach einer Einwirkzeit v<br />
mehreren Tagen wird der entstandene Ausz<br />
gefiltert; dieser Vorgang muss mehrmals w<br />
derholt werden. Anschließend wird der fert<br />
Grundstoff eingelagert und beginnt zu reifen. B<br />
terstoffe verflüchtigen sich und der Extrakt ent<br />
ckelt sich zu einem vollmundigen Grundstoff<br />
den <strong>Hirschkuss</strong>. Zur weiteren Verarbeitung w<br />
der Extrakt mit Zucker, Karamel, Wasser und<br />
kohol gemischt. Vor der Abfüllung wird der Lik<br />
dann nochmals gefiltert.
Wussten Sie schon,<br />
Schmankerltipp<br />
Eine schmackhafte Variante aus<br />
<strong>Hirschkuss</strong> und Milch ist die<br />
„Hirschmilli“. Dafür werden 2 cl<br />
des Kräuterlikörs mit 200 ml heißer<br />
oder kalter Milch übergossen.<br />
… dass einige Hirschpopulationen Einzelgänger sind, die meisten jedoch<br />
in Gruppen leben, deren Größe nach Art und Lebensraum variieren<br />
kann? Vielfach handelt es sich um Haremsgruppen, bei denen ein<br />
Männchen mehrere Weibchen und den gemeinsamen Nachwuchs um<br />
sich schart und keine männlichen Nebenbuhler duldet. Deshalb ist der<br />
„Platzhirsch“ sprichwörtlich geworden.<br />
Kräuterlikör <strong>Hirschkuss</strong><br />
Ein Kräuterlikör mit 38 Vol.-% Alkohol, hergestellt nach altem Hausrezept.<br />
Das oberbayerische Erzeugnis wird in der Bügelflasche vertrieben.<br />
Besonderheit<br />
Der Kräuterlikör <strong>Hirschkuss</strong> entsteht aus rund 40 verschiedenen Kräutern und<br />
Wurzeln, wie z. B. Enzian, Anis, Baldrianwurzel, Melisse, Liebstöckel, Wacholder,<br />
Waldmeister, Arnika, Kümmel, Ingwerwurzel, viele davon natürlich<br />
aus der Alpenregion. Diese werden zunächst genauestens nach Rezeptur gewogen,<br />
gemahlen, gemischt und anschließend mazeriert. Dabei werden Auszüge<br />
gewonnen, die dann mit einer Wasser-Alkohol-Mischung versetzt, gefiltert und<br />
zur Reifung eingelagert werden. Der Extrakt reift sodann zum vollmundigen<br />
Grundstoff für den <strong>Hirschkuss</strong>.<br />
Verzehrtipp<br />
Der <strong>Hirschkuss</strong> schmeckt am besten bei Zimmertemperatur. Er kann in unterschiedlichster<br />
Weise kombiniert und serviert werden.<br />
Lagerung<br />
Kühl und dunkel lagern.<br />
Bezugsquellen<br />
Spezialität<br />
KATEGORIE<br />
SPIRITUOSEN, WEIN & GETRÄNKE<br />
Den <strong>Hirschkuss</strong> gibt es bereits deutschlandweit im Handel sowie im Webshop<br />
unter www.hirschkuss.de.<br />
Regionaltypische Spezialitäten Bayern • SPEZIALISTEN<br />
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