Querdenken - Gender Mainstreaming in der Projektarbeit - KLJB
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Anschließend wird <strong>der</strong> Vorgang für die weiblichen Eigenschaf-<br />
ten wie<strong>der</strong>holt und die beschrifteten „weiblichen“ Farbkarten<br />
werden ebenfalls <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte platziert.<br />
Geme<strong>in</strong>sam werden nun jene Karten bei<strong>der</strong> Farben herausge-<br />
sucht, die aus Sicht <strong>der</strong> Gruppe negative Eigenschaften tragen,<br />
d. h. Eigenschaften, die sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>KLJB</strong> nicht gern sehen. Diese<br />
werden an die P<strong>in</strong>nwand gesteckt. Karten, über die ke<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>igung erzielt werden kann, bleiben liegen und werden<br />
mit Blitz markiert. Aus diesen suchen sich die Teilnehmenden<br />
jene heraus, die sie für e<strong>in</strong>e gute Organisation für unabd<strong>in</strong>g-<br />
bar, wichtig o<strong>der</strong> wünschenswert halten. Diese kommen <strong>in</strong> die<br />
Mitte auf das Tuch. Die Teilnehmenden sollen jeweils erklären,<br />
warum sie bestimmte Karten ausgewählt haben. Es folgt e<strong>in</strong>e<br />
Diskussion über die Karten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte anhand folgen<strong>der</strong> Fra-<br />
gestellungen:<br />
» Wie viele „männliche“ und wie viele „weibliche“ Farbkarten<br />
liegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte, und was sagt das aus?<br />
» Welche Eigenschaften haben sich <strong>der</strong> geschlechtlichen Zuordnung<br />
entzogen? Wurden Eigenschaften beiden Geschlech-<br />
tern zugeordnet?<br />
» Wie empf<strong>in</strong>det die Gruppe die Kategorisierung <strong>in</strong> männliche<br />
und weibliche Eigenschaften? Ist diese Polarisierung wün-<br />
schenswert? Warum existiert sie?<br />
» S<strong>in</strong>d die so genannten männlichen Eigenschaften eher bei<br />
Männern zu f<strong>in</strong>den? S<strong>in</strong>d die so genannten weiblichen Eigen-<br />
schaften eher bei Frauen zu f<strong>in</strong>den?<br />
» Wie werden die Eigenschaften, die auf rosa Karten stehen,<br />
bewertet (<strong>in</strong> Form von öffentlicher Anerkennung, Hierar-<br />
chiestufen, Status im Verband, f<strong>in</strong>anzieller Unterstützung<br />
o.ä.)? Wie ist das bei blauen Karten?<br />
Adaptiert aus: Kirleis, Edda: Makul<strong>in</strong>ität und Fem<strong>in</strong><strong>in</strong>ität <strong>in</strong> Organisationen,<br />
<strong>in</strong>: Burbach, Christiane/Schlottau, Heike (Hg.): Abenteuer Fairness. E<strong>in</strong><br />
Arbeitsbuch zum <strong>Gen<strong>der</strong></strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, Gött<strong>in</strong>gen, 2001, Seite 99–102.<br />
4 Schlussreflexion zu folgenden Fragestellungen:<br />
» Welche Eigenschaften konnten ke<strong>in</strong>em Geschlecht e<strong>in</strong>deutig<br />
zugeordnet werden?<br />
» Welche Auswirkungen hat die Geschlechterkategorisierung<br />
<strong>in</strong> Organisationen für Jungen und Männer auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en und<br />
für Mädchen und Frauen auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite?<br />
» Wem nützt das bipolare Geschlechtsdenken, wem schadet<br />
es? Warum?<br />
» Welche Handlungsoptionen leitet die Gruppe für die Organisationsentwicklung<br />
ab? Was erwartet sie sich vom Verband und<br />
von sich selbst im Umgang mit diesen Kategorisierungen?<br />
H<strong>in</strong>weise zum E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Übung<br />
Bei sehr großen o<strong>der</strong> wortgewandten Gruppen sollte die Anzahl<br />
<strong>der</strong> zu beschriftenden Karten <strong>in</strong> Phase 3 auf 2 – 3 pro Person<br />
begrenzt werden.<br />
QUERDENKEN – GENDER UND PROJEKTARBEIT<br />
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