Junge Gemeinde und Jugendklub Leo aus Zossen auf Spurensuche

Von Juden und Widerständlern - Märkische Allgemeine - Zeitung für d... http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10819300/61939/0?p...
Widerständler des 20.Juli 1944, die auch im Wünsdorfer Oberkommando des Heeres wirkten.
Die Zossener Akten Unterlagen zum Umsturz und Beweismittel für die Verbrechen der Nazis, die die Gestapo im
Panzerschrank von Abwehrchef Wilhelm Canaris 1944 in einem Wünsdorfer Bunker fand lieferten Dietrich
Bonhoeffer, Hans von Dohnanyi und andere den Hitlerschergen aus.
"Als Ergebnis unserer Arbeit können wir zunächst den Weg der Zossener Akten darstellen wir denken zumindest,
das er so verlaufen ist", erzählt Wiebke Kunkel. Begonnen habe er zum Beispiel schon 1933 in Berlin, also kurz
nach der Machtübernahme der Nazis. Franz Gürtner, Nazijustizminister, habe von Dohnanyi beauftragt, eine Akte
über die Verbrechen der Nazis anzulegen. "Das war der Grundstock für das, was die Zossener Akten wurden", sind
sich die Jugendlichen sicher. Viele Jahre später wahrscheinlich Anfang 1943 als sich für Deutschland im Zweiten
Weltkrieg das Blatt bereits gewendet hatte und Berlin bombardiert wurde, seien die hoch brisanten Unterlagen
nach Wünsdorf ausgelagert worden und nach ihrem Auffinden irgendwann verschwunden.
Erinnerung an
Widerständler
Für die Öffentlichkeit haben die jungen Christen nicht nur eine Ausstellung erarbeitet. Entstehen soll auch ein
Denkmal zur Erinnerung an die Wünsdorfer Widerständler. Ein Modell gibt es bereits, das die Junge Gemeinde in
Zusammenarbeit mit dem Mellenseer Künstler Sam C. Ahrens angefertigt hat.
Vor dem Gutenberghaus der Wünsdorfer Bücherstadt soll ein Panzerschrank an die Ereignisse vor mehr als 60
Jahren erinnern. "Weitere künstlerisch gestaltete Akten sollen wie Stolpersteine auf dem Rundweg im Wünsdorfer
Bunkerpark die Besucher an jene Zeit erinnern", erläutert Michael Brückmann. Für das Denkmal werden noch
Sponsoren gesucht, zum Beispiel jemand, der einen alten Panzerschrank zur Verfügung stellt und eine Baufirma,
die ihn in ein Fundament einpasst.
Der Einweihungstermin steht schon fest: "Es soll der 9. April kommenden Jahres sein", so Pfarrer Andreas Domke.
An diesem Tag, vor 62 Jahren, wurde Dietrich Bonhoeffer von den Nazis hingerichtet.
Beide Arbeitsgruppen haben gestern in Potsdam die Ergebnisse ihrer Projekte vorgestellt. Heute wird um 16.30
Uhr im Zossener Rathaus die Ausstellung zum Jugendprogramm "Zeitensprünge" für Brandenburg eröffnet und ist
bis zum 6.Dezember zu sehen. Zossen ist die erste Station der Wanderausstellung mit rund 20 Projekten.
von 2 15.03.2007 14:54