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Regioconnect 1/2013 - ÖBB

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Wir verbinden Österreichs Regionen<br />

regio»connect<br />

THEMA S-Bahn // VorworT von Birgit Wagner, Vorstandsdirektorin <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG » 2 « S-BAHN – die urbane Mobilität » 3 «<br />

S-BAHNEN IN ÖSTErrEICH – das Wichtigste im Überblick » 4|5 « MIT DEr S-BAHN DUrCH TIroL – Success Story » 6|7 « 100 NEUE<br />

ZügE – Fuhrpark-Modernisierung für den Nah- und Regionalverkehr » 8 « BAHNHoF wIEN MITTE – neu eröffnet » 9 « DAS ArBEITSTIEr –<br />

Niederflurzug Talent » 10 « FIT IN / Für DIE FIrMA – Tiroler Firmenwettbewerb » 11 « IM INTErVIEw – Landesrat Anton Steixner » 12 «<br />

Kompakte<br />

Informationen<br />

a u s Ö s t e r r e i c h s<br />

Regionen<br />

Aktuelle News &<br />

Background- Infos des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Nah- und<br />

Regional verkehrs<br />

Ausgabe »e « 03|<strong>2013</strong><br />

Österreichische Post AG Info. Mail bezahlt<br />

Retouren an <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG NRV, Wagramer Str. 17–19/31, 1220 Wien


» 2 « Ausgabe » e « 03|<strong>2013</strong> ////// Vorwort –<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

Liebes Fachpublikum!<br />

><br />

Die zweite Ausgabe unseres Nah- und regionalverkehrs-Informationsmediums<br />

»regioconnect« ist dem<br />

Thema S-Bahn in Österreich gewidmet. Dazu passend<br />

informieren wir Sie ganz aktuell auch über die Beschaffung<br />

von 100 neuen Nah- und Regionalverkehrstriebwagen<br />

für die Bundesländer Wien, Niederösterreich, Oberösterreich<br />

und die Steiermark.<br />

Die <strong>ÖBB</strong> starteten die erste S-Bahn im<br />

Jahr 1962 in Wien. Seit damals haben<br />

sich S-Bahnen als unverzichtbarer<br />

Bestandteil des öffentlichen Lebens rund<br />

um große Ballungsräume in Österreich<br />

etabliert. Seit den 2000er-Jahren wurden<br />

in allen Bundesländern mit Ausnahme<br />

von Oberösterreich S-Bahn-Systeme<br />

eingerichtet. Die stetig steigenden<br />

Fahrgastzahlen untermauern eindrucksvoll<br />

die Erfolgsgeschichte von gut ausgebauten<br />

und aufeinander abgestimmten<br />

S-Bahn-Verbindungen.<br />

Neben der Modernisierung des Wagenmaterials und der<br />

Ausweitung des Angebots sind innovative Marketingkonzepte<br />

ein Schlüssel, um potenziellen Kunden die Vorteile<br />

des Bahnfahrens schmackhaft zu machen. Ein besonders<br />

gutes Beispiel dafür ist ein Firmenwettbewerb in Tirol.<br />

Unternehmen sind dabei aufgerufen, die Zahl der Monats-<br />

und Jahreskartenkunden unter ihren Mitarbeiter Innen zu<br />

erhöhen. Als Preis winkt unter anderem eine Taurus-Lok-<br />

Jahreswerbung. So profi tieren die Umwelt, der öffentliche<br />

Verkehr und die teilnehmenden Unternehmen. Und nicht<br />

zuletzt ersparen sich die neuen ZeitkartenkundInnen künftig<br />

viel Geld für Benzin und natürlich Ärger im Stau oder<br />

bei schlechter Witterung.<br />

Birgit Wagner<br />

Vorstandsdirektorin der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />

...<br />

Lesen Sie<br />

mehr zu diesen<br />

und weiteren Themen<br />

in unserem neuen<br />

Informationsmedium<br />

»regioconnect«.<br />

...<br />

In einem Interview mit dem Tiroler<br />

Verkehrslandesrat Anton Steixner gehen<br />

wir auch der Frage nach, was die Politik<br />

für erfolgreiche S-Bahn-Systeme bzw.<br />

das Bahnangebot insgesamt tun kann<br />

und wie er das Bahnfahren erlebt.<br />

Ich wünsche Ihnen eine spannende<br />

Lektüre!<br />

IMPRESSUM: <strong>ÖBB</strong>-Werbung GmbH im Auftrag der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG // Herausgeber und Medieninhaber: <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG // Projektleitung:<br />

MMag. Bernhard Frank // Redaktion: www.schelbaum.at // Lektorat: Mag. Josef G. Pichler www.text-labor.at // Designagentur: www.heiderklausner.at //<br />

Bilder: <strong>ÖBB</strong>/Harald Eisenberger, Robert Deopito, Gerhard Sengmüller (S-Bahn-Station Salzburg) // Stand 03 | <strong>2013</strong> // Prod.-Nr.: 133013-0063 // Satz- und Druckfehler<br />

vorbehalten // Alle Daten ohne Gewähr.


S-Bahnen werden durch eine ganze reihe<br />

bestimmender Faktoren geprägt, von denen<br />

der Taktfahrplan sicher einer der zentralen ist.<br />

So haben S-Bahnen in der Regel an Werktagen<br />

von Montag bis Freitag einen Taktfahrplan<br />

mit einer dichten Zugfolge von mindestens<br />

30 Minuten. In Verbindung mit den kurzen<br />

Haltestellenabständen von nur ca. 2 – 3 km<br />

im Stadtgebiet wird so die S-Bahn zu einem<br />

regelmäßigen, sehr schnellen und auch kurzfristig<br />

verfügbaren Verkehrsmittel in Großstädten<br />

wie z. B. Wien oder Salzburg.<br />

Über diesen unmittelbaren Verkehr in den<br />

Großstädten selbst hinaus verbinden S-Bahnen<br />

aber in der Regel auch die Städte (Landeshauptstädte,<br />

Statutarstädte) intensiv mit<br />

ihrem Umland und dienen dabei oft stellvertretend<br />

für Regionalzüge als wichtigstes Massenverkehrsmittel<br />

der Region – zum Beispiel<br />

in Graz, Innsbruck oder Salzburg. Ein weiteres<br />

////// Zukunft der Mobilität “ “ “<br />

» 3 «<br />

><br />

Die urbane Mobilität<br />

Die S-Bahn in Österreich hat sich seit ihren Anfängen in den 60er-Jahren des vergangenen<br />

Jahrhunderts im Raum Wien schon lange als unverzichtbarer Teil des Nahverkehrs rund um<br />

die meisten österreichischen Ballungszentren etabliert.<br />

wesentliches Merkmal der S-Bahn ist sicher<br />

ihre ausgeprägte Vernetzung über Nahverkehrsknoten<br />

mit den übrigen Verkehrsmitteln<br />

im städtischen öffentlichen Personennahverkehr.<br />

Auch beim Wagenmaterial unterscheiden sich<br />

S-Bahnen von z. B. Regionalzügen. Hier kommen<br />

besondere Fahrzeuge zum Einsatz, die<br />

mit einer größeren Anzahl von Türen für den<br />

schnellen Fahrgastwechsel optimiert sind.<br />

Auch die üblicherweise erhöhten Bahnsteige<br />

an den S-Bahn-Stationen sind mit ein Faktor<br />

für einen schnelleren Fahrgastwechsel, da sie<br />

einen stufenlosen Ein- und Ausstieg ermöglichen.<br />

Um auf den relativ kurzen Strecken<br />

auch möglichst kurze Fahrzeiten zu erzielen,<br />

sind oft stärkere Antriebe mit höherer<br />

Beschleunigung im Einsatz. Nicht zuletzt werden<br />

S-Bahnen durch ein eigenes Logo und<br />

eine Liniennummer gekennzeichnet.<br />

Viele Faktoren, die die S-Bahn organisatorisch<br />

wie auch technisch zum Regionalzug hin<br />

abgrenzen. Denn auch wenn man dies als<br />

Fahrgast vielleicht nicht unbedingt immer so<br />

wahrnimmt, so sind die Unterschiede doch<br />

enorm: Regionalzüge werden nicht im städtischen<br />

Raum eingesetzt, sondern bedienen<br />

ausschließlich Strecken – Hauptstrecken wie<br />

auch Regionalbahnen – im ländlichen Raum,<br />

wobei sie prinzipiell an jeder Station halten.<br />

Zum Einsatz kommt dabei je nach Strecke<br />

unterschiedlichstes Wagenmaterial – vom<br />

Doppelstockwagen über Triebwagen und<br />

Wendezüge bis hin zu Lok-Wagen. Die befahrenen<br />

Strecken liegen bei kurzen und mittleren<br />

Distanzen von bis zu 2 Stunden; an<br />

Umsteigeknoten sind Regionalbahnen mit<br />

REX-Verkehren und Fernverkehr verbunden.<br />

å


» 4 « Ausgabe » e « 03|<strong>2013</strong> ////// S-bAhnen in ÖSterreich S<br />

><br />

S-Bahnen in Österreich<br />

Österreichs Bevölkerung wächst stetig – eine vor allem angesichts der<br />

schrumpfenden Bevölkerung anderer Länder Europas höchst erfreuliche<br />

Entwicklung, denn Wachstum ist eine wesentliche Voraussetzung für<br />

wirtschaftlichen Erfolg und weiter wachsenden Wohlstand.<br />

Bevölkerungswachstum ist ein wichtiger wirtschaftsmotor, hat aber leider<br />

auch seine Schattenseiten – allen voran natürlich mehr Verkehr vornehmlich in<br />

den Ballungsräumen des Landes. Um diese stetig wachsenden Menschenströme<br />

auch in Zukunft effizient an ihre Ziele bringen zu können, haben sich in den letzten<br />

Jahren immer mehr österreichische Bundesländer für die Einführung von kurz<br />

getakteten S-Bahn-Verbindungen als intelligente Lösung ihrer Verkehrsprobleme<br />

entschieden. Derzeit sind praktisch alle österreichischen Ballungsräume mit Ausnahme<br />

des Großraumes Linz und St. Pölten durch S-Bahnen erschlossen, wobei<br />

sich diese in unterschiedlichen Ausbaustufen befinden. Informieren Sie sich hier<br />

über den aktuellen Stand der S-Bahn in Österreich sowie weitere Ausbaupläne.<br />

Wien|Niederösterreich|Burgenland<br />

S-Bahn seit: 1962 Fahrgäste in <strong>ÖBB</strong>-S-Bahn-Zügen: ca. 240.000/Tag<br />

Strecken<br />

• 1 Mödling – Wien Mitte – Gänserndorf<br />

• 2 Wien Neustadt – Wien Meidling – Wien Floridsdorf – Wolkersdorf – Mistelbach – Laa an der Thaya<br />

• S3: 3 Wien Meidling – Wien Mitte – Stockerau – Hollabrunn bzw. Absdorf-Hippersdorf<br />

• S7: 7 Wien Floridsdorf – Wien Mitte – Flughafen Wien (VIE) – Fischamend – Wolfsthal<br />

• S40 40 Wien Franz-Josefs-Bahnhof – Tulln – Tullnerfeld – Herzogenburg – St. Pölten<br />

• S45 45 Wien Hütteldorf – Wien Heiligenstadt – Wien Handelskai<br />

• S50 50 Wien Westbahnhof – Tullnerbach-Pressbaum – Rekawinkel<br />

• S60 60 Rekawinkel – Wien Hütteldorf – Wien Meidling – Wien Hauptbahnhof – Bruck an der Leitha<br />

• S80 80 Wien Hirschstetten – Wien Hauptbahnhof – Wien Meidling – Ebenfurth – Wr. Neustadt<br />

In Planung<br />

• Verlängerung der S80 ab <strong>2013</strong> nach Aspern und der S45 (Vorortelinie) bis zur U-Bahn-Haltestelle Donaumarina<br />

• Renovierung und Um- und Neubau diverser Bahnhöfe und Haltestellen<br />

• Verdichtung der Nordäste der S1, S2 und S3 bis zu einem 15-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit im Nahbereich Wien<br />

• Verdichtung S7 bis Flughafen Wien zu einem 15-Minuten-Takt<br />

Steiermark<br />

S-Bahn seit: 2007 Fahrgäste in <strong>ÖBB</strong>-S-Bahn-Zügen: ca. 26.000/Tag<br />

Strecken<br />

• S1 1 Bruck an der Mur – Frohnleiten – Peggau-Deutschfeistritz – Graz<br />

• S11 11 Übelbach – Peggau-Deutschfeistritz – Graz (STLB in Kooperation mit <strong>ÖBB</strong>)<br />

• S3 3 Fehring – Feldbach – Gleisdorf – Graz<br />

• S31 31 Weiz – Gleisdorf – Graz (STLB in Kooperation mit <strong>ÖBB</strong>)<br />

• S5 5 Graz – Wildon – Leibnitz – Spielfeld-Straß<br />

• S51 51 Bad Radkersburg – Mureck – Spielfeld-Straß<br />

• S6 6<br />

Wies-Eibiswald – Deutschlandsberg – Hengsberg – Graz Puntigam – Graz HBF (Führung GKB)<br />

• S61 61 Wies-Eibiswald – Wettmannstätten – Lieboch – Graz (Führung GKB)<br />

• S7 7 Köflach – Voitsberg – Lieboch – Graz (Führung GKB)<br />

In Planung<br />

• Einführung eines selektiven 15-Minuten-Takts Frohnleiten – Graz<br />

• Füllung von Taktlücken für einen tagesdurchgängigen 30-Minuten-Takt auf S1, S3, S5<br />

• (vorbehaltlich Finanzierung)<br />

• Laufende Qualitätsverbesserungen bei Stationen und Wagenmaterial,<br />

Fahrzeuge »Desiro Mainline« ab 2017


Salzburg<br />

////// iM Überblick<br />

» 5 «<br />

Kärnten<br />

S-Bahn seit: 2003 Fahrgäste in <strong>ÖBB</strong>-S-Bahn-Zügen: ca. 21.000/Tag<br />

S-Bahn seit: 2010 Fahrgäste in <strong>ÖBB</strong>-S-Bahn-Zügen: ca. 16.000/Tag<br />

Strecken<br />

• S1 1 Spittal-Millstättersee – Villach – Klagenfurt – St. Veit an der Glan – Friesach<br />

• S2 2 Rosenbach – Villach – Feldkirchen in Kärnten – St. Veit an der Glan<br />

• S3 3 Weizelsdorf – Klagenfurt (– Bleiburg)<br />

In Planung<br />

• Weitere Verdichtung und Vertaktung der Fahrpläne der S3 auf der Strecke<br />

Klagenfurt – Bleiburg im Zuge des Ausbaues der Koralmbahn<br />

• Verdichtung der S1 im Abschnitt Villach Hbf – St. Veit an der Glan<br />

• Verbesserung der Infrastruktur der Bahnhöfe und Stationen<br />

sowie neue Haltestelle Klagenfurt Universität<br />

Strecken<br />

• S1 1 Salzburg Hbf – Bergheim – Anthering – Oberndorf – Bürmoos – Lamprechtshausen (Führung durch SLB)<br />

• S2 2 Straßwalchen – Steindorf – Seekirchen – Hallwang-Elixhausen – Salzburg Hbf<br />

• S3 3 Golling-Abtenau – Hallein – Salzburg Hbf – Salzburg Taxham – Freilassing – Bad Reichenhall (<strong>ÖBB</strong> Kooperation mit BLB)<br />

• S4 4 Freilassing – Bad Reichenhall – Berchtesgaden (Führung BLB)<br />

• S11 11 Salzburg Hbf – Bergheim – Anthering – Oberndorf – Bürmoos – Timmelkam (Führung durch SLB)<br />

• In Planung<br />

• Weiterer Ausbau des Haltestellennetzes Salzburg Liefering ab Fahrplan 2014<br />

• Fertigstellung des Umbaus des neuen Salzburger Hauptbahnhofes<br />

• Verdichtung der S2 zu einem Halbstundentakt und Verlängerung von Freilassing bis nach Friedburg inklusive<br />

neuer Haltestelle Straßwalchen West<br />

Vorarlberg<br />

Tirol<br />

S-Bahn seit: 2007 Fahrgäste in <strong>ÖBB</strong>-S-Bahn-Zügen: ca. 40.000/Tag<br />

Strecken<br />

• S1 1 Telfs-Pfaffenhofen – Innsbruck – Wörgl – Kufstein<br />

• S2 2 Ötztal – Innsbruck – Fritzens – Wattens<br />

• S3 3 Steinach in Tirol – Innsbruck – Hall in Tirol<br />

• S4 4 Brenner – Innsbruck – Völs – Zirl<br />

• S5 5 Innsbruck – Seefeld – Scharnitz<br />

• S6 6 Wörgl – Kitzbühel – St. Johann in Tirol – Hochfilzen – Saalfelden<br />

In Planung:<br />

• Verlängerung der S2 bis Jenbach<br />

S-Bahn seit: 2011 Fahrgäste in <strong>ÖBB</strong>-S-Bahn-Zügen: ca. 30.000/Tag<br />

Strecken<br />

• S1 1 Lindau – Bregenz – Bludenz<br />

• S3 3 Bregenz – St. Margrethen<br />

• S4 4<br />

Bludenz – Schruns (Führung durch MBS)<br />

In Planung<br />

• Aufbau einer S-Bahn-Verbindung von Feldkirch durch Liechtenstein nach Buchs – Projekt FLACH<br />

å


» 6 « Ausgabe » e « 03|<strong>2013</strong> ////// SucceSS Story S<br />

><br />

Mit der S-Bahn durch Tirol<br />

Nur wenige Jahre nach ihrer »Geburt« auf der ersten Strecke zwischen Telfs und Hall in Tirol<br />

ist die Tiroler S-Bahn heute bereits fixer und von der Bevölkerung gerne genutzter<br />

Bestandteil des öffentlichen Verkehrsangebots des Landes. Klar also, dass laufend an ihrem<br />

weiteren Ausbau gearbeitet wird …<br />

Die Natur und ihre Erhaltung für die EinwohnerInnen<br />

und Feriengäste des Landes genießen einen ganz besonderen<br />

Stellenwert im schönen Tirol. Kein Wunder also,<br />

dass man sich im Land schon früh intensiv Gedanken über<br />

die zukünftige Entwicklung des Nah- und Regionalverkehrs<br />

machte und einige wichtige Weichen stellte. Eine<br />

kluge Entscheidung der Tiroler Politiker, die sich damit<br />

nicht nur für die Erhaltung der Landschaft stark machten,<br />

sondern auch die Entwicklung des Verkehrs und der Treibstoffpreise<br />

völlig richtig prognostizierten.<br />

Federführend dabei seit vielen Jahren: Landesrat Anton<br />

Steixner. Er sieht den öffentlichen Nahverkehr in Tirol als<br />

sein zentrales Anliegen überhaupt und möchte mit seiner<br />

Arbeit sicherstellen, dass auch jene Tirolerinnen und<br />

Tiroler, die sich kein Auto leisten können, zu möglichst<br />

er schwinglichen Preisen mobil sein können. Mehr Aussagen<br />

des scheidenden LR Steixner entnehmen Sie bitte dem<br />

Interview auf Seite 12 dieser Ausgabe von regioconnect.<br />

6 Jahre voller Erfolge<br />

Bereits im Jahr 2007 fuhren die ersten neuen Talent-Triebwagen<br />

als S-Bahn durchs Inntal und verbanden die Orte<br />

Hall in Tirol und Telfs/Pfaffenhofen miteinander. Im<br />

Dezember 2008 wurden auch die Strecke Innsbruck –Brenner<br />

als S-Bahn im Stunden- und die Strecke Innsbruck–<br />

Steinach als S-Bahn im Halbstundentakt in Betrieb genommen.<br />

Um für die Zukunft optimale Voraussetzungen zu<br />

schaffen, wurde schließlich 2009 das Tiroler S-Bahn-Netz<br />

komplett neu aufgesetzt und in Form der heutigen sechs<br />

S-Bahn-Linien strukturiert. Derzeit bietet die S-Bahn folgende<br />

Verbindungen in Tirol im Taktverkehr an:<br />

Alle 15 Minuten:<br />

• Hall in Tirol – Innsbruck<br />

Alle 30 Minuten:<br />

• Telfs – Pfaffenhofen – Fritzens – Wattens,<br />

• Steinach am Brenner – Innsbruck<br />

Täglich alle 60 Minuten:<br />

• Seefeld in Tirol – Innsbruck<br />

• Telfs – Kufstein<br />

• Ötztal – Fritzens – Wattens


Eckpunkte eines Erfolges<br />

> 5,2 Mio. Fahrgäste mehr in 5 Jahren<br />

> 50,6 t CO 2 -Einsparung pro Tag<br />

> Pünktlichkeit bei Zughalten: 98,4 %<br />

> Bewertung der Kundenzufriedenheit 2011: 2,04*<br />

> Zweitniedrigste Mobilitätskosten in Österreich<br />

* Schulnotensystem<br />

////// SucceSS Story S<br />

» 7 «<br />

Die Verlängerung einiger Strecken wie z. B. der S 2 bis Jenbach<br />

ist in Planung. Bereits seit Jahren werden zudem die<br />

Bahnhöfe und Stationen entlang der S-Bahn-Strecken<br />

modernisiert.<br />

Gemeinsam mit den neuen Regio-Bussen bieten die S-Bahnen<br />

in Tirol ein umfassendes Mobilitätsangebot, das<br />

zudem laufend weiter ausgebaut und optimiert wird. Ein<br />

stetig wachsendes Potenzial, das von den Tirolerinnen<br />

und Tirolern auch gerne angenommen wird. So konnte<br />

der Tiroler Nahverkehr im Bereich Mobilitätsnutzung laut<br />

Bundesländer-Vergleich des VCÖ den ersten Platz (außerhalb<br />

Wiens) erobern. Im Tiroler Unterland zum Beispiel<br />

verzeichnet der Nahverkehr dabei seit dem Start der<br />

S-Bahn ein Fahrgast-Plus von 50 %, im Oberland beträgt<br />

die Steigerung noch immer mehr als 30 %.<br />

Die Liste der Aktivitäten, die diese Erfolge erst möglich<br />

machen, ist naturgemäß nicht eben klein. Sie reicht von<br />

der Verdichtung der Fahrpläne über den Ankauf von<br />

neuen und komfortableren Fahrzeugen bis hin zu verschiedensten<br />

Ausbauten und sonstigen Aktivitäten an den<br />

Bahnhöfen und Stationen. So versorgen zum Beispiel in<br />

Schwaz, Imst und Haiming neue digitale Fahrgast-<br />

Informations systeme die Kunden mit noch besseren und<br />

exakteren Informationen.<br />

Ein besonders sensibles Thema sind natürlich die Fahrtkosten,<br />

allerdings muss sich der Tiroler Nahverkehr auch in<br />

diesem Bereich keineswegs vor anderen Bundesländer<br />

verstecken – im Gegenteil: Vergleicht man z. B. eine typische<br />

Tiroler Pendlerstrecke wie etwa Wattens – Innsbruck<br />

mit einer ähnlichen in Salzburg (z. B. Hallein – Salzburg),<br />

fällt das Ergebnis eindeutig zugunsten Tirols aus: Hier kostet<br />

das Jahresticket € 560,–, in Salzburg hingegen € 628,–.<br />

Und: Ab einer Strecke von 20 km fördert das Land Tirol<br />

die an sich schon günstigen Jahreskarten nochmals mit<br />

einer Pauschale von € 20,–.<br />

Last but not least leistet sicher auch die intensive Kommunikation<br />

einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Nahverkehrs<br />

in Tirol. Um potenzielle Problembereiche möglichst<br />

früh zu erkennen und rasch gegensteuern zu können,<br />

befragt der Verkehrsverbund Tirol deshalb regelmäßig<br />

die Fahrgäste über ihre Zufriedenheit mit dem Angebot<br />

in der Region. Das Ergebnis: 2/3 der KundInnen – vor<br />

allem Vielfahrer – empfinden das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

als »sehr gut« bis »gut«, nur 5 % beanstanden es als zu<br />

teuer.<br />

Viele Leistungen, Ideen und Angebote, die in ihrer Gesamtheit<br />

den Nah- und Regionalverkehr in Tirol zu einer echten<br />

Erfolgsgeschichte machen – für die S-Bahn und Regio-<br />

Busse, vor allem aber für die Menschen in Tirol, denen mit<br />

ihnen ein zeitgemäßes und umweltgerechtes, vor allem<br />

aber auch leistbares Verkehrsmittel zur Verfügung steht.<br />

å


» 8 « Ausgabe » e « 03|<strong>2013</strong> ////// inVeStitionen –<br />

><br />

100 neue Züge für<br />

den Nah- und regionalverkehr<br />

Mit der Bestellung von 100 Zügen des Typs Desiro Mainline (ML) für den Nah- und Regionalverkehr investieren die<br />

Österreichischen Bundesbahnen 581 Mio. Euro in die weitere Modernisierung ihres Fuhrparks.<br />

Ende Januar <strong>2013</strong> beschlossen die Aufsichtsräte von<br />

<strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG und <strong>ÖBB</strong>-Holding AG die Bestellung<br />

von 100 neuen Siemens-Triebfahrzeugen für den<br />

Nah- und Regionalverkehr. Dabei steht vor allem mehr<br />

Reisekomfort im Vordergrund, um den steigenden Ansprüchen<br />

der Bahnkunden auch in Zukunft entsprechen zu<br />

können. Die 100 neuen Desiro ML werden die bereits rund<br />

30 Jahre alten weiß-blauen Klassiker<br />

der 4020er-Reihe sowie einstöckige<br />

City-Shuttle-Garnituren<br />

ablösen.<br />

Entsprechend ihrem Einsatz als<br />

Regionalzug oder S-Bahn ist die<br />

Ausstattung der Fahrzeuge unterschiedlich:<br />

Während die Regionalbahn-Variante<br />

4 Einstiege je<br />

Fahrzeugseite bei 259 Sitz- und<br />

246 Stehplätzen bietet, hat die<br />

S-Bahn-Variante 6 Einstiege je<br />

Fahrzeugseite sowie 244 Sitz- und 270 Stehplätze. Die<br />

Fahrzeuge haben eine Länge von 75 Meter, zwei Toiletten,<br />

ausreichend Platz im Mehrzweckbereich und einen größeren<br />

Sitzabstand als die in Österreich bekannten Fahrzeuge<br />

Talent und Desiro Classic.<br />

18 der neuen Garnituren werden als Nahverkehrszüge in<br />

der Steiermark zum Einsatz kommen – eine willkommene<br />

Verstärkung, da hier die Anzahl der BahnfahrerInnen in<br />

den letzten 5 Jahren um beachtliche 33 % angestiegen ist.<br />

Oberösterreichs PendlerInnen dürfen sich über 17 neue<br />

Desiro ML freuen – wie auch alle anderen natürlich barrierefrei<br />

und klimatisiert. 35 Garnituren werden im Regionalverkehr<br />

in Niederösterreich eingesetzt werden, die verbleibenden<br />

30 Züge schließlich werden als reine S-Bahnen in<br />

und um Wien unterwegs sein. Sie alle werden ein neues<br />

Zeitalter im Bereich Fahrkomfort einleiten und zu einem<br />

Motor für die weitere Forcierung des Nah- und Regionalverkehrs<br />

in Österreich werden.<br />

Die Bestellung der neuen Fahrzeuge bei Siemens erfolgt in<br />

Abstimmung mit einer bestehenden Rahmenvereinbarung<br />

und wird durch erhöhte Abgeltungen aus den Verkehrsdiensteverträgen<br />

von Bund und Ländern maßgeblich<br />

unterstützt. Die Endfertigung der Desiro-Garnituren wird<br />

in den <strong>ÖBB</strong>-eigenen Werkstätten durchgeführt. Damit<br />

werden rund 140 Arbeitsplätze gesichert und zusätzliche<br />

Wertschöpfung für die <strong>ÖBB</strong> wie auch den Standort Wien<br />

erzielt.<br />

Im bereits seit 10 Jahren laufenden Investitionsprogramm<br />

der <strong>ÖBB</strong> zur Erneuerung ihres Fuhrparks stellen die 100<br />

neuen Desiro ML einen weiteren Meilenstein dar.<br />

Mit ihnen setzen die <strong>ÖBB</strong> in Österreich einmal mehr starke<br />

zusätzliche Anreize, um auf das Verkehrsmittel Bahn<br />

umzusteigen. Und sie definieren gleichzeitig international<br />

einmal mehr neue Standards im Nah- und Regionalverkehr.<br />

å


////// die Zukunft ruft ¿<br />

» 9 «<br />

Bahnhof wien Mitte<br />

Am 6. November 2012 war es nach 5 Jahren Neu-, Aus- und Umbau<br />

so weit: Der neue Bahnhof Wien Mitte wurde von Bundespräsident<br />

Heinz Fischer und dem Wiener Bürgermeister Michael Häupl feierlich<br />

eröffnet. Der Bahnhof präsentiert sich heute als moderne und<br />

zeitgemäße Verkehrsdrehscheibe, die den Vergleich mit weit größeren<br />

internationalen Bahnhöfen nicht scheuen muss.<br />

Für die Fahrgäste eröffnet sich in Wien Mitte eine völlig<br />

neue Welt des Reisens – hier vereinigen sich zwei U-Bahn-<br />

Linien, fünf S-Bahn-Linien und der City Airport Train zum<br />

Reiseerlebnis von morgen. Alle Bahnsteige wurden im<br />

Rahmen der Renovierung komplett erneuert und verlängert.<br />

Eine Vielzahl von Rolltreppen sowie eine Reihe von<br />

Liften befördern nun die Reisenden schnell, einfach und<br />

höchst komfortabel zwischen den verschiedenen Ebenen<br />

Neues CAT-Terminal<br />

des Bahnhofs hin und her – gerade während der Stoßzeiten<br />

eine spürbare Erleichterung. Natürlich wurde auch<br />

für Menschen mit besonderen Bedürfnissen vorgesorgt –<br />

durch Barrierefreiheit, aber z. B. auch durch ein eigenes<br />

Blindenleitsystem. Ein umfassendes Sicherheitssystem mit<br />

Notrufsäulen, Fußstreifen und Videoüberwachung sorgt<br />

schließlich dafür, dass alle Besucher des Bahnhofs Wien<br />

Mitte sich jederzeit vollkommen sicher fühlen können.<br />

Oberhalb des eigentlichen Bahnhofs bietet ein modernes,<br />

17-stöckiges Bürogebäude mehr als 150.000 m² Raum für<br />

Unternehmen- und Behördenbüros – so firmieren hier<br />

zum Beispiel im Rahmen des Finanzzentrums Wien Mitte<br />

nahezu alle Finanzämter der Stadt. Natürlich darf an<br />

einem so bedeutenden Verkehrsknoten ein Einkaufszentrum<br />

nicht fehlen: »The Mall« bietet auf etwa 30.000 m²<br />

mit rund 50 Shops und Lokalen Shoppingvergnügen und<br />

Unterhaltung vom Feinsten. Wer trotz der tollen öffentlichen<br />

Verkehrsanbindung einmal ausnahmsweise mit dem<br />

Auto unterwegs ist, kann die ebenfalls im Gebäude untergebrachte<br />

Garage nutzen. Gleich direkt im großzügigen<br />

Eingangsbereich des Bahnhofs Wien Mitte lädt das neue<br />

<strong>ÖBB</strong>-Reisezentrum zum Besuch. Es bietet neben der Möglichkeit<br />

der Reisebuchung natürlich auch Informationen<br />

jeder Art rund um die Reise mit den <strong>ÖBB</strong>.<br />

Auch das neue und deutlich größere Terminal des City Airport Train (CAT), das bequem direkt vom Eingangsbereich<br />

der Shopping Mall aus erreichbar ist, spielt »alle Stückerln«. So bietet es den Reisenden<br />

unter anderem den unschlagbaren Komfort, bis 75 Minuten vor Abflug ihr Gepäck bequem gleich in Wien<br />

einzuchecken. Dann einfach mit der bereits ausgestellten Bordkarte quasi »unten im Keller« den CAT<br />

besteigen und nur 16 Minuten später ist man schon am Airport. Übrigens: Wer ein bisschen zu früh dran<br />

ist, lässt sich vor der Abfahrt einfach noch auf einen Kaffee in der Lounge nieder …<br />

å


» 10 « Ausgabe » e « 03|<strong>2013</strong> ////// beStenS unterwegS –<br />

><br />

Das Arbeitstier<br />

Fast 190 Triebwagen des Typs Talent bringen in ganz<br />

Österreich Tag für Tag ihre Passagiere mit beruhigender<br />

Verlässlichkeit an ihre Reiseziele. Damit leistet der Talent<br />

einen wesentlichen Beitrag zum reibungslosen Funktionieren<br />

des Regionalverkehrskonzepts der <strong>ÖBB</strong>.<br />

<br />

…<br />

WUSSTEN SIE SChoN …<br />

dass sich der Name<br />

Talent aus den<br />

Anfangsbuchstaben<br />

des Begriffs »Talbot<br />

leichter Nahver-<br />

kehrs-Triebwagen«<br />

zusammensetzt?<br />

Neue <strong>ÖBB</strong>-Komfortzonen<br />

Um das angenehme Reiseerlebnis in den Nah- und Regionalzügen<br />

der <strong>ÖBB</strong> weiter zu verbessern, werden ab Sommer <strong>2013</strong> in den<br />

Talent- und Desiro-Triebwagen neue Komfortzonen installiert.<br />

Dafür werden in jeder Garnitur 28 bestehende durch neue Sitze<br />

mit mehr Sitzkomfort und Beinfreiheit ersetzt.<br />

Tei l 2:<br />

TALENT<br />

Bis zu 140 km/h schnell, modern und funktionell designt und großzügig ausgestattet<br />

mit ergonomischen Sitzen, Luftfederung und Klimatisierung – so präsentiert<br />

sich der Talent Tag für Tag aufs Neue den Reisenden. Als Niederflurzug bietet<br />

er bequemes und barrierefreies Ein- und Aussteigen und damit komfortable Zugwechsel<br />

auch bei nur kurzen Halten. Für mobilitätseingeschränkte Passagiere stehen<br />

eine Auffahrtrampe und natürlich eine barrierefreie Toilette zur Verfügung.<br />

Die Videoüberwachung sorgt innen und außen für die nötige Sicherheit der Fahrgäste,<br />

das Mehrzweckabteil ermöglicht die Mitnahme von Kinderwägen und Fahrrädern.<br />

Natürlich ist auch im Talent ein Fahrgastinformationssystem installiert,<br />

welches Fahrziel und den nächsten Halt anzeigt.<br />

Talent-Züge sind europaweit in verschiedenen Ausführungen unterwegs. In Österreich<br />

kommen sie in Form der Baureihen 4023, 4024 und 4124 zum Einsatz. Die<br />

11 Fahrzeuge vom dreiteiligen Typ 4023 sind vornehmlich in Salzburg, Niederösterreich<br />

(Semmering) und im Raum Kärnten/Osttirol unterwegs. Die vierteilige Baureihe<br />

4024 ist die am weitesten verbreitete. Sie ist auf Strecken in ganz Österreich<br />

und grenzüberschreitend auch zwischen Rosenheim und Kufstein im Einsatz. Der<br />

ebenfalls vierteilige Talent der Baureihe 4124 ist ein 2-System-Triebwagen, der in<br />

verschiedenen Bahnstromnetzen eingesetzt werden kann. Er verkehrt auf den<br />

Strecken der Raaberbahn zwischen Österreich und Ungarn.<br />

Technische Daten:<br />

Typ 4023 (dreiteilig)<br />

> Länge: 52 m<br />

> Sitzplätze: 151, davon 25 ausklappbar<br />

> Leistung: 1.440 kW<br />

> Gewicht: 96 t<br />

> Fußbodenhöhe: Niederflur (590 mm)<br />

> Top-Speed: 140 km/h<br />

Typen 4024 und 4124 (vierteilig)<br />

> Länge: 69 m<br />

> Sitzplätze: 199, davon 25 ausklappbar<br />

> Leistung: 1.520 kW<br />

> Gewicht: 116 t<br />

> Fußbodenhöhe: Niederflur (590 mm)<br />

> Top-Speed: 140 km/h<br />

å


////// ProMotion u<br />

» 11 «<br />

Tiroler Firmenwettbewerb<br />

Unternehmen schätzen gut ausgeruhte und leistungsfähige MitarbeiterInnen,<br />

die pünktlich an ihrem Arbeitsplatz erscheinen. Doch wer schafft das schon<br />

regelmäßig, wenn er sich jeden Morgen mit dem Auto durch den Stress des<br />

Berufsverkehrs quält? Der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel ist ein<br />

zukunftsorientierter Ausweg und kann Unternehmen wie auch MitarbeiterInnen<br />

jetzt sogar tolle Gewinne bringen.<br />

In diesem winter und Frühjahr tun eine ganze Reihe Tiroler Unternehmen<br />

mit wenig Aufwand viel für ihre Firma, ihre MitarbeiterInnen<br />

und die Umwelt: Sie haben sich im letzten Herbst dafür entschieden,<br />

beim Tiroler Firmenwettbewerb mitzumachen, und bemühen sich<br />

seither, ihre MitarbeiterInnen zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel<br />

zu bewegen.<br />

Eine Entscheidung für die Nutzung von Bahn und Bus ist eine, von der<br />

wirklich jeder profitiert: die MitarbeiterInnen durch weniger Stress im<br />

Verkehr und natürlich auch keine Ausgaben mehr für den nahezu täglich<br />

teurer werdenden Sprit. Die Umwelt, da öffentliche Verkehrsmittel<br />

vornehmlich mit elektrischer Energie betrieben werden und so mithelfen,<br />

CO 2 -Emissionen einzusparen. Und schließlich das Unternehmen<br />

selbst, denn auf diejenigen, bei denen die meisten MitarbeiterInnen<br />

nachweislich auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, warten<br />

tolle Preise.<br />

Anmeldeschluss war der 7. Januar <strong>2013</strong> – und das Interesse war groß.<br />

Bis Anfang Juni <strong>2013</strong> wird nun bei den Teilnehmern die Entwicklung<br />

von Monats- und Jahreskarten (bei Großfirmen zusätzlich die Steigerung<br />

bei der BUSINESScard) gemessen. Wer die höchsten Zuwächse<br />

erzielt, gewinnt!<br />

Vergleichen Sie selbst!<br />

Privat-PKW/öffentliche Verkehrsmittel auf der<br />

Strecke Jenbach – Innsbruck:<br />

Fahrtstrecke/Jahr: 15.840 km<br />

Kosten PKW: € 1.513,–<br />

Kosten Diesel: € 1.263,–<br />

Kosten VVT Jahresticket: € 945,–<br />

Einsparung Benzinkosten/Jahr: € 318,–<br />

Einsparung gesamtkosten/Jahr: € 1.832,–<br />

Einsparung Co2/ Jahr: Kg 2.391<br />

Vergleichsdaten PKW, Limousine, Mittelklasse, NP € 27.900,–,<br />

81 kW, Diesel, CO -Emission 151 g/km<br />

2<br />

Der Tiroler Firmenwettbewerb ist eine Kooperation von Land<br />

Tirol, Wirtschaftskammer Tirol, Tiroler Tageszeitung, <strong>ÖBB</strong>,<br />

VVT und IVB <strong>ÖBB</strong>-Postbus.<br />

Siegerpreise/Kategorien:<br />

1. großunternehmen bis 150 Mitarbeiter:<br />

Ein komplettes Lokbranding bzw. S-Bahn-Branding für ein<br />

volles Jahr im Wert von € 54.000,–<br />

2. Mittelbetriebe 15 – 150 Mitarbeiter:<br />

Ein Trambranding bzw. Busbranding für ein Jahr im Wert<br />

von € 20.000,–<br />

3. Kleinunternehmen bis 15 Mitarbeiter:<br />

Eine Zug-Innenwerbung bzw. Bus-Heckflächenwerbung<br />

für ein Jahr im Wert von € 12.000,–<br />

übrigens: Auch für die Mitarbeiter der Siegerunternehmen<br />

gibt’s natür lich attraktive Preise!<br />

Die Preisverleihung findet im Sommer <strong>2013</strong> statt. å


» 12 « Ausgabe » e « 03|<strong>2013</strong> ////// interView W7<br />

><br />

Landesrat<br />

Anton Steixner<br />

Das »Tiroler Urgestein« Anton Steixner bestimmte als<br />

Verkehrslandesrat die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs<br />

in Tirol maßgeblich mit und stellte wichtige Weichen für die<br />

Zukunft. Er wird sich nach seinem Rückzug aus der Politik<br />

vornehmlich seiner Familie und seinem Hof widmen.<br />

regioconnect: Herr Steixner, Sie haben sich sehr um<br />

den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Tirol bemüht.<br />

Insbesondere die Bahn war Ihnen ein großes Anliegen.<br />

Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit den <strong>ÖBB</strong> erlebt?<br />

A. Steixner: Fachlich kompetente und extrem engagierte<br />

MitarbeiterInnen der <strong>ÖBB</strong> hier in Tirol sowie Verständnis<br />

für unsere Anliegen in Wien haben die Erfolgsgeschichte<br />

der letzten Jahre, was den öffentlichen Verkehr in Tirol<br />

anbelangt, erst ermöglicht. Dafür will ich mich bei allen<br />

Beteiligten auch herzlich bedanken. Das große finanzielle<br />

Engagement unseres Landes ist ein Baustein des Erfolges,<br />

der andere ist die Umsetzung – dass auch Letzteres so gut<br />

funktioniert, daran haben die <strong>ÖBB</strong> und die wirklich gute<br />

Zusammenarbeit mit ihnen wesentlichen Anteil.<br />

regioconnect: Was sind aus Ihrer Sicht die größten<br />

Erfolge Ihrer Arbeit?<br />

A. Steixner: Durch einen Mix aus mehr Qualität und mehr<br />

Angebot im öffentlichen Verkehr konnten wir in Tirol massive<br />

Fahrgastzuwächse erzielen. Allein in den letzten fünf<br />

Jahren haben wir in Tirol um fast 40 % mehr Mobilitätsangebot<br />

geschaffen. Überall fahren heute mehr Züge und<br />

Busse im ganzen Land. Im Bundesländervergleich des VCÖ<br />

liegen wir in der Mobilitätsnutzung auf Platz 1 (außerhalb<br />

Wiens). Seit dem Start der S-Bahn Tirol im Jahr 2007 stieg<br />

die Zahl der Fahrgäste um plus 50 %.<br />

regioconnect: Warum ist Ihnen der öffentliche Verkehr<br />

so wichtig?<br />

A. Steixner: Ein gutes öffentliches Verkehrsangebot hilft<br />

den Menschen sparen und schont die Umwelt. Es ist ganz<br />

wichtig, dass auch jene Tirolerinnen und Tiroler, die sich<br />

kein Auto leisten können, mobil sein können – und das zu<br />

möglichst erschwinglichen Preisen. Als Politiker müssen<br />

wir dafür die Rahmenbedingungen schaffen.<br />

regioconnect: Was ist für Sie gute Qualität im öffentlichen<br />

Verkehr?<br />

A. Steixner: Die Marschrichtung ist klar: Wir wollen den<br />

Kunden verlässliche Qualität bieten. Häufig fahrende,<br />

pünktliche, schnelle Verkehrsmittel für die Kunden stehen<br />

an erster Stelle. Damit wir wissen, wo wir stehen, brauchen<br />

wir die Rückmeldungen der Fahrgäste. Deshalb fragt<br />

der Verkehrsverbund Tirol regelmäßig die Kunden, wie sie<br />

das Angebot in ihrer Region und die Tickets bewerten.<br />

Verkehrslandesrat in Tirol Anton Steixner<br />

Geboren am: 26.03.1957<br />

Funktionen: scheidender Landesrat in Tirol für die<br />

Bereiche:<br />

- Land- und Forstwirtschaft<br />

- öffentlicher Nahverkehr<br />

- Sicherheit<br />

Familie: verheiratet, drei Töchter<br />

Hobbys: Bergsteigen, Nordic Walking, Skitouren,<br />

Treffen mit Freunden, Jagd, Lesen, die<br />

eigene Landwirtschaft und Alm<br />

regioconnect: Welches Wort assoziieren Sie spontan<br />

mit dem Begriff »S-Bahn Tirol«?<br />

A. Steixner: Erfolgsgeschichte<br />

regioconnect: Vielen Dank für dieses kurze Interview!<br />

Gleichzeitig wollen wir von den <strong>ÖBB</strong> uns auch herzlich<br />

für die vielen Jahre gute Zusammen arbeit und Ihr<br />

besonderes Engagement bei der Entwicklung der<br />

S-Bahn in Tirol bedanken. Wir wünschen Ihnen auch für<br />

die Zeit nach Ihrer politischen Karriere viel Erfolg! å<br />

Nicht<br />

versäumen!<br />

regioconnect<br />

2|<strong>2013</strong>:<br />

• Expertinnen und Experten<br />

im Interview<br />

• Teil 3 von »Unterwegs im<br />

Regionalverkehr«<br />

… und noch vieles mehr!

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