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GB 08_TK Bau_Web - zur Seite - ÖBB

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Wir sind die<br />

Wegbereiter<br />

Geschäftsbericht 20<strong>08</strong><br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG


Kennzahlen<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

Bahnstrom in GWh 20<strong>08</strong> Veränd. in % 2007<br />

Selbstproduzierter Bahnstrom 661 8 612<br />

Zugekaufter Bahnstrom 1.366 -2 1.392<br />

Gesamtverbrauch Bahnstrom 2.027 1 2.004<br />

Anlagevermögen (Auszug) 20<strong>08</strong> Veränd. in % 2007<br />

Anzahl der Gebäude 5.836 -5 6.138<br />

Anzahl der Tunnel 277 - 277<br />

Anzahl der Brücken 6.630 1 6.586<br />

Anzahl der Park&Ride-Anlagen 246 5 235<br />

Gleis in km 11.000 -1 11.100<br />

Grundstücksfläche in Mio. m² 209 - 209<br />

Grundfläche Gebäude in Mio. m² 2,8 - 2,8<br />

Nutzfläche der Immobilien<br />

in Tausend m 2 31.12.20<strong>08</strong> Veränd. in % 31.12.2007<br />

Konzernexterne Nutzung 678,4 -18 823,2<br />

Nutzung durch andere <strong>ÖBB</strong>-Konzerngesellschaften 800,0 15 694,6<br />

Leerstand und Allgemeinfläche 1.123,1 5 1.064,9<br />

Eigennutzung des Konzerns 276,0 -8 300,2<br />

Gesamtnutzfläche 2.877,5 0 2.882,8<br />

Finanzkennzahlen in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> Veränd. in % 31.12.2007<br />

Umsatzerlöse 1.268,7 1 1.260,0<br />

Gesamterträge 1.799,7 7 1.679,6<br />

EBIT 445,9 2 436,8<br />

EBT -110,7 >-100 63,5<br />

Bilanzsumme 14.347,4 20 11.946,1<br />

Eigenkapital 855,8 -6,5 915,2<br />

Finanzverbindlichkeiten 12.365,5 23,5 10.011,0<br />

Investitionen in immaterielle Vermögens-<br />

gegenstände und Sachanlagen 1.905,8 1 1.878,9<br />

Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl 6.574 -2 6.709


Inhalt<br />

2 Highlights 20<strong>08</strong><br />

6 Kommentar des Vorstandes<br />

8 Unternehmensportrait<br />

13 Organe<br />

15 Das Jahr im Überblick<br />

25 Unternehmensstrategie<br />

27 Interview mit dem Vorstand<br />

30 Verantwortungsvolle<br />

Unternehmensführung<br />

34 MitarbeiterInnen<br />

36 Konzernlagebericht<br />

36 Struktur des Konzerns<br />

37 Wirtschafts- und Prognosebericht<br />

48 Personalbericht<br />

49 Immobilienmanagement<br />

51 Forschungsbericht<br />

52 Umweltbericht<br />

52 Barrierefreiheit<br />

53 Sicherheit<br />

54 Konzernbeziehungen<br />

56 Risikobericht<br />

59 Vorgänge von besonderer Bedeutung<br />

60 Anmerkungen zum Lagebericht<br />

60 Berechnung der Kennzahlen<br />

61 Glossar<br />

62 Erklärung gem. § 82 Abs. 4 Z 3 BörseG.<br />

63 Konzernabschluss<br />

64 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

65 Konzern-Bilanz<br />

66 Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

67 Veränderungen des Eigenkapitals<br />

68 Erläuterungen zum Konzernabschluss<br />

1


2<br />

Highlights 20<strong>08</strong><br />

Ausbau und Modernisierung<br />

der österreichischen<br />

Bahninfrastruktur


Investitionsoffensive<br />

Jahrhundertprojekt Hauptbahnhof Wien<br />

Die Planungsarbeiten wurden 20<strong>08</strong> fortgesetzt und die Umweltverträglichkeitsprüfungen<br />

abgeschlossen. Die Teilinbetriebnahme ist für 2012 geplant,<br />

das Gesamtinvestitionsvolumen wurde mit 890 Mio. EUR veranschlagt.<br />

Im Berichtsjahr wurden rd. 1.451,5 Mio. EUR in<br />

Neu- und Ausbauprojekte sowie rd. 379,3 Mio.<br />

EUR in das bestehende Schienennetz investiert.<br />

Bahnhofsoffensive<br />

fort gesetzt<br />

20<strong>08</strong> wurden der Bahnhof Wien Praterstern und<br />

der Bahnhof Wien Heiligenstadt neu eröffnet;<br />

die Modernisierung des Bahnhofs Wien Mitte<br />

und des Hauptbahnhofs St. Pölten (Bild) wurde<br />

fortgesetzt, und für die BahnhofCity Wien West<br />

sowie den Hauptbahnhof Salzburg erfolgte der<br />

Spatenstich.<br />

3


4<br />

Planmäßige <strong>Bau</strong>fortschritte<br />

bei Großprojekten<br />

Beim Lainzer Tunnel im Großraum Wien sowie dem viergleisigen<br />

Ausbau der Westbahn und des Unterinntals wurden 20<strong>08</strong><br />

wichtige Etappenziele erreicht.<br />

Europaweites Signal- und<br />

Zugsicherungssystem im<br />

Testbetrieb<br />

Das GSM-R-System, ein einheitlicher Standard für<br />

Anwendungen im Bahnbereich, wurde auf der<br />

Pilotstrecke Wels – Passau getestet; in Tirol und<br />

Salzburg wurde mit dem Ausbau begonnen.<br />

Ausbau Südbahn<br />

Die beiden Schlüsselprojekte der Südbahn wurden<br />

zügig fortgesetzt; für den Semmering-Basistunnel<br />

neu wurde das Trassen- und Bahnhofsauswahlverfahren<br />

abgeschlossen. Auf der Neubaustrecke<br />

Graz – Klagenfurt wurden die <strong>Bau</strong>arbeiten für<br />

den Koralmtunnel gestartet.<br />

700 Mio. EUR für<br />

Kraftwerksbereich bis 2016<br />

In Effizienzsteigerungen und den <strong>Bau</strong> neuer Kraftwerke werden<br />

bis 2016 700 Mio. EUR investiert. 20<strong>08</strong> erfolgten der <strong>Bau</strong>start des<br />

Um richterwerks Timelkam und die Planungsarbeiten für ein neues<br />

Kraftwerk im Ötztal.


Rahmenplan-Investitionen bis 2013:<br />

rd. 10,6 Mrd. EUR<br />

Der Fortsetzungsbedarf der bis Jahresende 20<strong>08</strong> begonnenen<br />

Rahmenplan-Investitionen beträgt rd. 10.586 Mio. EUR. Zusätzlich<br />

sind im Konjunkturpaket der Bundesregierung von 2009 bis 2012<br />

Investitionen von 700 Mio. EUR in die Bahninfrastruktur vorgesehen.<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Schnittstellenbereinigung<br />

20<strong>08</strong> wurde ein umfangreiches Projekt <strong>zur</strong><br />

Beseitigung von Schnittstellen zwischen den<br />

beiden <strong>ÖBB</strong>-Infrastrukturgesellschaften gestartet –<br />

der Reformvorschlag wird im Frühjahr 2009 den<br />

verantwortlichen Aufsichtsgremien vorgelegt.<br />

Verbesserte Sicherheit<br />

Zur Erhöhung der Sicherheit im 10 km langen<br />

Arlbergeisenbahntunnel werden bis 2010 rd.<br />

206 Mio. EUR investiert.<br />

5


6<br />

Investitionsvolumen<br />

1.905,8 Mio. EUR (+1%),<br />

Gesamterträge<br />

1.799,7 Mio. EUR (+7%)<br />

Zügige Fortsetzung der<br />

Infrastrukturprojekte<br />

Kommentar des Vorstandes<br />

Das Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> war vor allem in der zweiten Jahreshälfte von der weltweiten Finanzkrise<br />

und dem damit verbundenen Rückgang des Weltwirtschaftswachstums geprägt. Selbst die moderate<br />

Zinspolitik der Notenbanken konnte die Liquiditätsengpässe an den internationalen Finanzmärkten<br />

nicht lösen. In diesem Umfeld stellte die Sicherstellung der Finanzierung unserer Investitionsprojekte<br />

eine besondere Herausforderung dar. Aufgrund der hervorragenden Bonität der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> AG konnten wir auch 20<strong>08</strong> fix verzinste Anleihen mit einem Gesamtvolumen von rd. 1,6 Mrd. EUR<br />

emittieren. In Summe belief sich das Investitionsvolumen des Berichtsjahres auf rd. 1.905,8 Mio.<br />

EUR. Nach einer Steigerung der Gesamterträge um 7% auf rd. 1.799,7 Mio. EUR errechnet sich eine<br />

Investitionsquote der Gesamterträge von 106% nach 112% im Vorjahr. Diese Kennzahl verdeutlicht<br />

auch, dass der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern nicht den Gesamtaufwand für die Errichtung<br />

und Erhaltung der österreichischen Schieneninfrastruktur durch privatwirtschaftlich erzielbare Erlöse<br />

finanzieren kann. Daher bilden die Rahmenbedingungen, die mit dem Eigentümer, der Republik<br />

Österreich, abgeschlossen werden, einen wichtigen Aspekt bei der nachhaltigen Sicherstellung dieser<br />

Finanzierungsfrage. Neben der bestehenden Bundeshaftung, die durch das Bundeshaushaltsgesetz<br />

vorgegeben ist, konnte bereits im Jahr 2007 eine wichtige Neuregelung getroffen werden. Die<br />

Finanzierung von Neu- und Ausbauprojekten erfolgt zwar unverändert durch die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> AG, der Bund übernimmt aber 70% der Tilgungsraten verteilt über 30 Jahre. Dieser Anteil deckt<br />

die volkswirtschaftlichen Leistungen und Effekte der Investitionsprojekte ab. Erstmals wirkt sich diese<br />

Vereinbarung für das Geschäftsjahr 2007 aus; der Bund übernimmt im Jahr 20<strong>08</strong> einen Anteil von rd.<br />

137,0 Mio. EUR.<br />

Unabhängig von diesen Finanzierungsvereinbarungen sind wir bemüht, den Anteil der Eigenfinanzierung<br />

laufend zu erhöhen. 20<strong>08</strong> ist uns das mit der erfolgreichen Bewirtschaftung und Verwertung<br />

von Immobilien sowie Erträgen aus dem Stromhandel wiederholt gelungen.<br />

Die Bundesregierung reagierte im Oktober 20<strong>08</strong> auf die einsetzende Wirtschaftskrise mit dem Beschluss<br />

eines Konjunkturbelebungspakets, das im Zeitraum 2009 bis 2012 zusätzliche Investitionen in<br />

Höhe von 1 Mrd. EUR in die österreichische Infrastruktur vor sieht. Auf die Bahn entfallen da von rd.<br />

700 Mio. EUR, die vor allem in Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhaltung der Qualität des Bestandsnetzes, in die Modernisierung<br />

von Bahnhöfen und in die weitere Verbesserung der Sicherheit von Eisenbahnkreuzungen<br />

investiert werden. Mit der Umsetzung dieser Vorhaben durch den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern<br />

werden wichtige Impulse an die regionale Wirtschaft gegeben. Gleichzeitig unterstreicht dieses Paket<br />

aber auch die volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der Bahninfrastruktur.<br />

Parallel zu den damit verbundenen Planungs- und Vorbereitungsarbeiten wurden im Berichtsjahr die<br />

laufenden Großprojekte zügig fortgesetzt. Beim Lainzer Tunnel im Großraum Wien sowie beim viergleisigen<br />

Ausbau der Westbahn und des Unterinntals wurden wichtige Fortschritte erzielt, ebenso<br />

bei den Arbeiten für die beiden Schlüsselprojekte an der neuen Südbahn, die Koralmbahn Graz –<br />

Klagenfurt und den Semmering-Basistunnel neu. Für den Semmering-Basistunnel neu konnte das<br />

detaillierte Bahnhofs- und Trassenauswahlverfahren unter Einbindung der betroffenen Regionen<br />

und der Bundes länder Niederösterreich und Steiermark erfolgreich abgeschlossen werden. Wichtige<br />

Highlights waren die Eröffnung der Bahnhöfe Wien Praterstern und Heiligenstadt und des Terminals<br />

Freudenau. Das GSM-R-System wurde auf der Pilotstrecke Wels – Passau in Betrieb genommen, die<br />

unterirdische Weichenhalle beim Lainzer Tunnel wurde teilweise in Betrieb genommen, und es erfolgte<br />

der Spatenstich für das Umrichterwerk im oberösterreichischen Timelkam. Die Bahnhofsoffensive<br />

wurde fortgesetzt, das herausragende Jahrhundertprojekt bildet der <strong>Bau</strong> des Hauptbahnhofs Wien,<br />

der voraussichtlich bis Jahresende 2015 voll in Betrieb genommen wird.


Mag. Gilbert Trattner DI Georg-Michael Vavrovsky Mag. Andreas Matthä<br />

Um effiziente und reibungslose Prozesse im Sinne einer bestmöglichen Wirtschaftlichkeit sicherzustellen,<br />

durchleuchtet der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern seine internen und externen Schnittstellen<br />

laufend. Naturgemäß sind die Schnittstellen zum <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb-Konzern besonders<br />

komplex und vielfältig. Im Juni 20<strong>08</strong> wurde daher von beiden Teilkonzernen gemeinsam das Projekt<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Schnittstellenbereinigung initiiert. Auf Basis eines Zwischenberichts trafen die zuständigen<br />

Aufsichtsräte der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG einen<br />

Grundsatzbeschluss <strong>zur</strong> Organisationsanpassung. Leitlinie für die Reform ist die im aktuellen Regierungsprogramm<br />

für die 24. Legislaturperiode festgelegte „Zusammenlegung der beiden Gesellschaften<br />

und Schaffung eines zentralen Anlagenmanagements bei gleichzeitiger Zusammenfassung der<br />

<strong>Bau</strong>dienstleistungen in einer eigenen Organisationseinheit“. Bereits im Frühjahr 2009 wollen wir dem<br />

Aufsichtsrat die Ergebnisse der Projektgruppen vorlegen und danach in Abstimmung mit dem Eigentümer<br />

den Prozess <strong>zur</strong> Gesetzesänderung, der für eine Zusammenlegung der beiden Gesellschaften<br />

notwendig ist, beginnen. Diese Organisationsanpassung gut vorzubereiten und reibungslos zu implementieren,<br />

wird für das gesamte Team des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns im Geschäftsjahr 2009<br />

eine große Herausforderung neben den laufenden operativen Aufgaben darstellen.<br />

Wir möchten deshalb die Gelegenheit nutzen, uns bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für<br />

ihr Engagement zu bedanken und sie gleichzeitig bitten, den Kurs des Unternehmens auch zukünftig<br />

aktiv mitzutragen und zu gestalten. Wir danken auch den Mitgliedern des Aufsichtsrates für die konstruktive<br />

Zusammenarbeit im Interesse einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Schieneninfrastruktur<br />

für Österreich.<br />

Mag. Gilbert Trattner DI Georg-Michael Vavrovsky Mag. Andreas Matthä<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Schnittstellenbereinigung<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

7


8<br />

Sicherstellung der<br />

Schieneninfrastruktur<br />

für Österreich<br />

Zehn <strong>ÖBB</strong>-Wasserkraftwerke<br />

Unternehmensportrait<br />

Eigentümer der österreichischen Bahninfrastruktur<br />

Im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern sind die Kompetenz für die Planung und Umsetzung von Infrastrukturprojekten<br />

ebenso wie das Know-how in Finanzierungsfragen und im Anlagenmanagement<br />

des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns gebündelt. Seine Kernaufgabe ist es, die notwendige Schieneninfrastruktur zu<br />

schaffen, um eine moderne, umweltfreundliche und leistbare Mobilität zu ermöglichen. Dazu sind neben<br />

der Schieneninfrastruktur samt Anlagen und Einrichtungen auch die Bereiche Energieerzeugung<br />

und Stromhandel, die Telekommunikationsdienstleistungen und das gesamte Immobilienvermögen<br />

im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern zusammengefasst. Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG ist Eigentümerin<br />

von Anlagen und Einrichtungen im Wert von rd. 11,5 Mrd. EUR (Vj: 10,1 Mrd. EUR). Hierzu zählen<br />

unter anderem rd. 5.836 Gebäude mit einer Gesamtnutzungsfläche von rd. 2,8 Mio. m 2 , 11.000<br />

Gleiskilometer, 15.829 Weichen, 6.630 Brücken, 277 Tunnel sowie Grundstücksflächen von mehr als<br />

209 Mio. m 2 .<br />

Bei der Wahrung ihrer Rechte und Pflichten als Eigentümer der <strong>ÖBB</strong>-Anlagen unterstützt der Geschäftsbereich<br />

Vermögensmanagement Anlagen als Kompetenzzentrum die Organe der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> AG. Neben der Koordination von Anlagenverkäufen ohne Bezug <strong>zur</strong> <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement<br />

GmbH und Prozesstreiber für Streckeneinstellungen fungiert dieser Unternehmensbereich<br />

auch als Ansprechpartner für Bund, Länder, Gemeinden sowie interessierte Privatpersonen.<br />

Der Kraftwerksbereich liefert Energie sowohl für den gesamten <strong>ÖBB</strong>-Konzern als auch für zahlreiche<br />

externe Kunden. Seine Tätigkeit umfasst die Stromerzeugung in den zehn <strong>ÖBB</strong>-Wasserkraftwerken,<br />

den Einkauf, Handel und Verkauf von Bahnstrom und Drehstrom sowie die Beschaffung und<br />

den Verkauf von Erdgas, Fernwärme und Kälte. Rund ein Drittel des Bahnstroms wird durch eigene<br />

Produktionskapazitäten abgedeckt. Durch die geplanten Ausbau- und Modernisierungsmaßnahmen<br />

soll diese Kapazität in den nächsten Jahren um 25% gesteigert werden.<br />

Die folgenden drei Tochtergesellschaften – die Brenner Eisenbahn GmbH, die <strong>ÖBB</strong> Telekom Service<br />

GmbH und die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH – stehen zu 100% im Besitz der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> AG.<br />

Brenner Eisenbahn GmbH<br />

Die Brenner Eisenbahn GmbH (BEG) arbeitet seit 1996 an der Umsetzung des europäischen Schienenausbauprojekts<br />

„Eisenbahnachse Brenner“ auf österreichischem Staatsgebiet. Seit 1. Jänner 20<strong>08</strong><br />

ist die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG Betriebsführer der Brenner Eisenbahn GmbH und wickelt mit dem<br />

Geschäftsbereich Unterinntal das Gesamtprojekt eigenverantwortlich ab. Für den ersten <strong>Bau</strong>abschnitt<br />

im Tiroler Inntal hat die BEG die Finanzierung gesichert, die Umweltverträglichkeitsprüfung positiv<br />

abgeschlossen, einen <strong>Bau</strong>bescheid erwirkt und im Sommer 2003 mit dem <strong>Bau</strong> der neuen Unterinntalbahn<br />

begonnen.<br />

<strong>ÖBB</strong> Telekom Service GmbH<br />

Die 1996 gegründete <strong>ÖBB</strong> Telekom Service GmbH vermarktet freie Telekommunikationsressourcen an<br />

externe Unternehmen. Das Angebot des Unternehmens reicht von Lösungen für komplexe Netzwerke<br />

und Datendienste bis zu Internet-Serviceleistungen.


<strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH verantwortet die Verwertung nicht betriebsnotwendiger<br />

<strong>ÖBB</strong>-Liegenschaften. Sie agiert als Immobiliendienstleistungsunternehmen sowohl innerhalb des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzerns als auch für externe Kunden – das Dienstleistungsportfolio reicht von der Projektentwicklung<br />

über die Verwertung bis <strong>zur</strong> Verwaltung von Gebäuden und Grundstücken. Sie ist für die<br />

effiziente Bewirtschaftung der rd. 26.000 <strong>ÖBB</strong>-Liegenschaften – vom Großgrundstück bis zu Wohnhäusern<br />

– verantwortlich. Einen zentralen Stellenwert nehmen dabei Entwicklungsprojekte wie die<br />

BahnhofCity Wien West, die BahnhofCity beim Hauptbahnhof Wien oder der Frachtenbahnhof Linz<br />

und Wien Nord ein.<br />

Geschäftsverlauf 20<strong>08</strong> im Überblick<br />

Kennzahlen <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern 20<strong>08</strong> 2007 Veränd. in %<br />

Bahnstrom in GWh<br />

Selbstproduzierter Bahnstrom 661 612 8<br />

Zugekaufter Bahnstrom 1.366 1.392 -2<br />

Gesamtverbrauch Bahnstrom 2.027 2.004 1<br />

Anlagevermögen (Auszug)<br />

Anzahl der Gebäude 5.836 6.138 -5<br />

Anzahl der Tunnel 277 277 -<br />

Anzahl der Brücken 6.630 6.586 1<br />

Anzahl der Park&Ride-Anlagen 246 235 5<br />

Gleis in km 11.000 11.100 -1<br />

Grundstücksfläche in Mio. m² 209 209 -<br />

Grundfläche Gebäude in Mio. m² 2,8 2,8 -<br />

Nutzfläche der Immobilien in Tausend m 2<br />

Konzernexterne Nutzung 678,4 823,2 -18<br />

Nutzung durch andere <strong>ÖBB</strong>-Konzerngesellschaften 800,0 694,6 15<br />

Leerstand und Allgemeinfläche 1.123,1 1.064,9 5<br />

Eigennutzung des Konzerns 276,0 300,2 -8<br />

Gesamtnutzfläche 2.877,5 2.882,8 0<br />

Finanzkennzahlen in Mio. EUR<br />

Umsatzerlöse 1.268,7 1.260,0 1<br />

Gesamterträge 1.799,7 1.679,6 7<br />

EBIT 445,9 436,8 2<br />

EBT -110,7 63,5 > -100<br />

Bilanzsumme 14.347,4 11.946,1 20<br />

Eigenkapital 855,8 915,2 -6,5<br />

Finanzverbindlichkeiten 12.365,5 10.011,0 23,5<br />

Investitionen in immaterielle<br />

Vermögensgegenstände und Sachanlagen 1.905,8 1.879,9 1<br />

Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl 6.574 6.709 -2<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Bewirtschaftung von<br />

26.000 <strong>ÖBB</strong>-Liegenschaften<br />

9


10<br />

Umsatzanstieg um 1%<br />

auf 1.268,7 Mio. EUR<br />

Investitionsvolumen<br />

20<strong>08</strong>: 1.905,8 Mio. EUR<br />

Neu- und Aus bauten<br />

sowie Investitionen<br />

ins Bestandnetz<br />

Schwerpunkte<br />

des Rahmenplans<br />

20<strong>08</strong>–2013:<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern verzeichnete im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> einen Umsatzanstieg um rd.<br />

1% auf rd. 1.268,7 Mio. EUR. Ein Großteil dieser Umsätze entfällt auf Leistungen, die für andere <strong>ÖBB</strong>-<br />

Gesellschaften erbracht wurden. Der größte Kunde ist die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG, der für 20<strong>08</strong><br />

ein Nutzungsentgelt für die bereitgestellte Infrastruktur in Höhe von rd. 473,0 Mio. EUR verrechnet<br />

wurde. Auf das Geschäftsfeld Energieversorgung entfallen rd. 400,5 Mio. EUR, davon wurden rd.<br />

198,8 Mio. EUR der <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH in Rechnung gestellt.<br />

Eine ausführliche Diskussion des Geschäftsverlaufs erfolgt im Lagebericht ab <strong>Seite</strong> 36.<br />

Umfassende Investitionen in die Bahninfrastruktur<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern investierte im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> 1.905,8 Mio. EUR in den Ausbau<br />

und die Modernisierung der Schieneninfrastruktur. Welche Investitionen getätigt werden, wird für<br />

jeweils sechs Jahre im sogenannten Rahmenplan festgelegt. Dieser Plan muss – wie in § 43 Bundesbahngesetz<br />

festgelegt – durch den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie und den<br />

Bundesminister für Finanzen genehmigt werden. Er wird jährlich überarbeitet und um ein Jahr fortgeschrieben<br />

und beinhaltet die Planungs- und <strong>Bau</strong>projekte des Infrastrukturbereichs, die in der sechsjährigen<br />

Periode umgesetzt werden sollen. Der Fortsetzungsbedarf der bis Jahresende 20<strong>08</strong> begonnenen<br />

Rahmenplan-Investitionen – unter Berücksichtigung der Auswirkungen des genehmigten Rahmenplans<br />

20<strong>08</strong>–2013 mit 2,5% vorausvalorisiert – beträgt rd. 10.586,0 Mio. EUR (Vj: 10.026 Mio. EUR).<br />

Details zu den aktuellen Ausbauprojekten finden Sie ab <strong>Seite</strong> 45 sowie im „<strong>ÖBB</strong>-Investitionsatlas“.<br />

Rahmenplan 20<strong>08</strong>–2013<br />

Der vom Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie im März 20<strong>08</strong> vorgestellte Rahmenplan<br />

für die Jahre 20<strong>08</strong> bis 2013 schreibt die Schwerpunkte der bisherigen Neu- und Ausbautätigkeit<br />

mit jährlichen Investitionen in einer Bandbreite von 1,2 bis 1,4 Mrd. EUR fort. Darüber hinaus werden<br />

jährlich rd. 520 Mio. EUR in die Modernisierung und Verbesserung von Bestandsstrecken investiert.<br />

Ziel ist es, durch Beseitigung von Langsamfahrstellen und Engpässen im Streckennetz die Qualität der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Leistungen weiter zu steigern. Die Änderungen zum Rahmenplan 2007–2012 bestanden im<br />

Wesentlichen in der Anpassung von Terminplänen einzelner Projekte, einer teilweisen Adaptierung<br />

von Streckenverläufen, Neuaufnahmen von Projekten sowie einer Aufstockung der Basisinvestitionen<br />

im Bereich der Reinvestitionen des Bestandsnetzes um durchschnittlich 60 Mio. EUR pro Jahr.<br />

- Viergleisiger Ausbau der Westbahn im Abschnitt Wien – Wels<br />

- Viergleisiger Ausbau des Unterinntals<br />

- Lainzer Tunnel als Verbindung von West-, Süd- und Donauländebahn<br />

- Schrittweiser Ausbau des Südkorridors<br />

- Bahnhofsoffensive<br />

- Zahlreiche Nahverkehrsvorhaben in Ballungsräumen<br />

- Ausbau der Tunnelsicherheit<br />

- Lärmschutzmaßnahmen<br />

- Errichtung von Park&Ride-Anlagen


Finanzierung der Infrastrukturinvestitionen<br />

Bei der Reihung der Infrastrukturprojekte folgt der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern betriebswirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten. Auf der politischen Ebene fließen in die Entscheidungsgrundlagen aber auch<br />

strukturpolitische und volkswirtschaftliche Überlegungen mit ein. Im Zuge der <strong>ÖBB</strong>-Reform wurde die<br />

automatische Kostenabdeckung für Neuinvestitionen im Infrastrukturbereich auf Leistungsentgelte<br />

und Haftungszusagen des Bundes umgestellt. Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG trägt damit die Verantwortung<br />

für eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Leistungserbringung. Das Unternehmen erhält<br />

keine staatlichen Leistungsentgelte zum operativen Ergebnis. Es besteht aber die Verpflichtung <strong>zur</strong><br />

Erfüllung jener Auflagen, die aufgrund des Aktiengesetzes und des Unternehmensreorganisationsgesetzes<br />

in Bezug auf Verschuldung und Eigenkapitalquote gestellt werden. Diese Ansprüche stellen<br />

eine große Herausforderung bei der Finanzierung von Planungs- und <strong>Bau</strong>projekten dar, der mit einer<br />

konservativen Risikopolitik und einer verbesserten Eigenfinanzierung begegnet wird.<br />

Während der letzten Jahre wurde in Österreich<br />

massiv in die Verkehrsinfrastruktur investiert.<br />

Bis zum Jahr 2020 sind Investitionen in den<br />

Infrastrukturausbau der Bahn in Höhe von rd.<br />

24,5 Mrd. EUR (exklusive Sonderfinanzierung<br />

des Brennerbasistunnels) geplant. Für den vereinbarten<br />

Investitionsrahmen übernimmt der<br />

Bund die Haftung gemäß § 66 Bundeshaushaltsgesetz,<br />

geleistet werden diese Investitionen<br />

jedoch direkt vom <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-<br />

Konzern. Er finanziert diese Projekte zum Teil<br />

aus dem generierten Cash Flow; der Anteil der<br />

Eigenfinanzierung konnte 20<strong>08</strong> weiter gestei-<br />

Investitionsvolumen ab 2005<br />

in Mio. Euro<br />

1.900<br />

1.800<br />

1.700<br />

1.600<br />

1.500<br />

1.400<br />

1.300<br />

2005 2006 2007 20<strong>08</strong><br />

gert werden. Der Großteil der Finanzierung erfolgt aber über Anleihenemissionen am Kapitalmarkt.<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> wurden fix verzinste Anleihen von rd. 1,6 Mrd. EUR ausgegeben. Weiters<br />

wurden Finanzierungen über die Europäische Investitionsbank in Höhe von 400,0 Mio. EUR für den<br />

viergleisigen Ausbau der Westbahnstrecke und die Errichtung des Hauptbahnhofs Wien aufgenommen.<br />

Aufgrund der bestehenden Bundeshaftung verfügt die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG über eine<br />

ausgezeichnete Bonitätseinstufung (AAA/Aaa-Rating).<br />

1.423<br />

1.623<br />

1.879<br />

1.906<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Aus- und Neubau der<br />

Bahninfrastruktur,<br />

Kraftwerksbereich<br />

Verbesserte Eigenfinanzierung,Leistungsentgelte<br />

und Haftung<br />

des Bundes<br />

11


12<br />

Bahnhof Innsbruck,<br />

T-Kom Services<br />

Aufstockung durch<br />

Konjunkturpaket<br />

Mit dem Budgetermächtigungsgesetz 2007 wurde die Finanzierung des Neubaus von Bahninfrastrukturanlagen<br />

neu geregelt. Der Bund übernimmt nunmehr indirekt rd. 70% der Errichtungskosten.<br />

Zwar wird der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern auch weiterhin die <strong>zur</strong> Finanzierung der Neubauprojekte<br />

notwendigen Finanzmittel über den Kapitalmarkt aufnehmen; 70% der Tilgungsraten verteilt über<br />

30 Jahre werden aber ab dem Geschäftsjahr 2007 durch die Republik Österreich beglichen. Für 20<strong>08</strong><br />

bedeutet diese Regelung, dass der Bund von den durchgeführten Neuinvestitionen in Höhe von rd.<br />

1,8 Mrd. EUR einen Anteil von 1,26 Mrd. EUR zuzüglich des Zinsanteils verteilt über 30 Jahre übernimmt.<br />

Im Jahr 20<strong>08</strong> wurde ein Zuschuss in Höhe von rd. 137,0 Mio. EUR gewährt. Die adaptierte<br />

Finanzierungslogik trägt wesentlich <strong>zur</strong> nachhaltigen Ausrichtung der österreichischen Bahninfrastruktur<br />

bei, denn nur rd. 30% der Investitionen wären aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht finanzierbar.<br />

Der Großteil erfolgt im Interesse des Wirtschaftsstandorts Österreich und zum volkswirtschaftlichen<br />

Nutzen und wird daher vom Eigentümer getragen. Im Zuge der Fortschreibung des Rahmenplans für<br />

die Jahre 20<strong>08</strong> bis 2013 wurde die Übernahme dieser Investitionskosten mit einer Einverständniserklärung<br />

zwischen den <strong>ÖBB</strong> und dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und<br />

dem Bundesministerium für Finanzen fixiert.<br />

Ausblick auf den Rahmenplan 2009–2014<br />

Der Investitionsrahmenplan für die Jahre 2009 bis 2014 wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation<br />

und Technologie Ende März 2009 vorgestellt. Dieser neue Rahmenplan schreibt die Schwerpunkte<br />

der bisherigen Neu- und Ausbautätigkeit mit jährlichen Investitionen von rd. 1,6 Mrd. EUR<br />

fort. Darüber hinaus werden jährlich rd. 640 Mio. EUR in die Verbesserung von Bestandsstrecken<br />

investiert. Ziel ist es, durch Beseitigung von Langsamfahrstellen und Engpässen im Streckennetz die<br />

Qualität der <strong>ÖBB</strong>-Leistungen weiter zu steigern.<br />

Für die Jahre 2009–2012 wurde seitens der Bundesregierung <strong>zur</strong> Belebung der Wirtschaft ein Konjunkturpaket<br />

in Höhe von 1 Mrd. EUR für zusätzliche Investitionen in die österreichische Infrastruktur<br />

initiiert. Davon sind insgesamt rd. 700 Mio. EUR für Bahninfrastruktur vorgesehen. Diese Mittel sind<br />

für neue Projekte, für Vorziehungen bestehender Vorhaben und für Investitionen in das Bestandsnetz<br />

zweckgebunden einzusetzen.<br />

Die Änderungen zum Rahmenplan 20<strong>08</strong>–2013 bestehen im Wesentlichen in Terminanpassung und<br />

Adaptierung einzelner Projekte aufgrund der Ergebnisse der Infrastrukturentwicklung, der Neuaufnahme<br />

von Projekten und in der Aufstockung durch das Konjunkturbelebungsprogramm um rd.<br />

700 Mio. EUR für die Jahre 2009–2012.


Organe der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

Mitglieder des Vorstandes<br />

Ing. Mag. (FH) Andreas Matthä<br />

Sprecher des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG, seit 9.10.20<strong>08</strong><br />

Mitglied des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG, seit 1.8.20<strong>08</strong><br />

Geboren 1962 in Villach; nach Abschluss der HTL, Abteilung Tiefbau, begann er 1982 seine<br />

Laufbahn bei den Österreichischen Bundesbahnen als <strong>Bau</strong>leiter für Brücken- und Tiefbauprojekte.<br />

1987 übernahm er die technische und wirtschaftliche Führungsverantwortung für 400<br />

MitarbeiterInnen der Brückeninstandhaltung. 1995 wurde er zum Leiter Stab „Personal, Rechnungswesen,<br />

Controlling“ im Geschäftsbereich Planung & Engineering bestellt. Nach Abschluss<br />

der „Fachhochschule Wien – Unternehmensführung“ leitete er von 2001 bis 2004 die Abteilung<br />

„Planung, Controlling, Systeme“ und damit das zentrale Controlling der <strong>ÖBB</strong>. Von 2005 bis 20<strong>08</strong><br />

war er Prokurist und Geschäftsbereichsleiter für Controlling & Finanzen in der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> AG und verantwortlich für Controlling, Finanzierung, Bilanzierung und Beteiligungsmanagement.<br />

Seit 1. August 20<strong>08</strong> ist er Mitglied des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG und<br />

zuständig für das Ressort Anlagen. Er übt auch die Funktion des Vorstandssprechers aus.<br />

Verantwortungsbereiche und zusätzliche Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Ressort Anlagen, zuständig für die Geschäftsbereiche Vermögensmanagement Anlagen,<br />

Investitionsmanagement, Basisinvestitionen<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH, Stellvertreter des Vorsitzenden seit<br />

16.9.20<strong>08</strong>, erstmalig gewählt am 21.8.2007 und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

- Aufsichtsrat der Brenner Eisenbahn GmbH, erstmalig gewählt am 11.9.2007 und bestellt bis<br />

zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

Externe Funktionen: Keine<br />

Mag. Gilbert Trattner<br />

Mitglied des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG, seit 1.1.2005<br />

Geboren 1949 in Greifenburg; Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Innsbruck.<br />

Nach seinem Abschluss 1977 beginnt seine berufliche Laufbahn bei der Leasfinanz AG, wo<br />

er bis 2001 als Geschäftsstellenleiter Westösterreich, als Prokurist und Geschäftsführer der Leasfinanz<br />

Deutschland tätig war. 2002 wechselte er als Geschäftsführer in die Schieneninfrastruktur-<br />

Finanzierungsgesellschaft mbH und war bis Ende 2004 unter anderem für die Bereiche Finanzierungen,<br />

Risikomanagement und <strong>Bau</strong>controlling zuständig. Im Juli 2004 wurde er zum Vorstand<br />

der Eisenbahn-Hochleistungsstrecken AG (HL-AG) bestellt und betreute bis Dezember 2004 die<br />

Bereiche Finanzen, Controlling, Personal und Recht. Seit Eingliederung der HL-AG in die <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG im Jänner 2005 ist er Mitglied des Vorstandes und zuständig für das Ressort<br />

Finanzen und Services.<br />

Verantwortungsbereiche und zusätzliche Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Ressort Finanzen und Services, zuständig für die Geschäftsbereiche Controlling und Finanzen,<br />

Kraftwerke, T-Kom Services, <strong>Bau</strong> und Instandhaltung<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH, Vorsitzender, Stellvertreter des<br />

Vorsitzenden bis 24.6.20<strong>08</strong>, erstmalig gewählt am 13.10.2004, wiedergewählt am 2.5.2007<br />

und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

- Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Brenner Eisenbahn GmbH, erstmalig<br />

gewählt am 26.3.2002, wiedergewählt am 11.9.2007 und bestellt bis zum Gesellschafter-<br />

beschluss 2010<br />

Externe Funktionen: Keine<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

13


14<br />

DI Dr. Georg-Michael Vavrovsky<br />

Mitglied des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG, seit 1.1.2005<br />

Geboren 1950 in Salzburg; Studium an der TU Graz, wo er 1979 sein Diplom für <strong>Bau</strong>ingenieurwesen<br />

erlangte. 1987 promovierte er an der Montanuniversität Leoben zum Dr. mont. Ebenfalls<br />

1987 legte er die Zivilingenieurprüfung am Amt der Steiermärkischen Landesregierung ab, 1988<br />

folgte die Anerkennung der Ziviltechnikerbefugnis vom Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Angelegenheiten. Von 1979 bis 1988 war Vavrovsky als Mitarbeiter einer Ingenieurgemeinschaft<br />

für Geotechnik und Tunnelbau in Salzburg tätig, 1988 wurde er Gesellschafter der Ingenieurgemeinschaft<br />

für Geotechnik und Tunnelbau und der IGT Gesellschaft mbH. Ab 1989 war er<br />

technischer Vorstand der Eisenbahn-Hochleistungsstrecken AG, seit der Eingliederung in die<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG im Jänner 2005 ist er Mitglied des Vorstandes und zuständig für das<br />

Ressort Projektmanagement.<br />

Verantwortungsbereiche und zusätzliche Funktionen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern:<br />

- Ressort Projektmanagement, zuständig für die Geschäftsbereiche Neu- und Ausbau,<br />

Unterinntal, Engineering Services<br />

- Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH, erstmalig gewählt am 2.5.2007<br />

und bestellt bis zum Gesellschafterbeschluss 2010<br />

- Vorsitzender des Aufsichtsrates der Brenner Eisenbahn GmbH seit 18.6.20<strong>08</strong>,<br />

erstmalig gewählt am 24.5.2005, wiedergewählt am 11.9.2007 und bestellt bis zum<br />

Gesellschafterbeschluss 2010<br />

Externe Funktionen:<br />

- Aufsichtsrat Brenner Basistunnel BBT SE<br />

Mitglieder des Aufsichtsrates<br />

- Dr. Eduard Saxinger, Vorsitzender (seit 26.6.20<strong>08</strong>)<br />

- DI Peter Klugar, 1. Stellvertreter des Vorsitzenden (seit 26.6.20<strong>08</strong>)<br />

- DI Herbert Kasser, 2. Stellvertreter des Vorsitzenden (seit 26.6.20<strong>08</strong>)<br />

- Univ.-Doz. DI Dr. Hermann Egger (seit 16.3.2005)<br />

- DI Brigitte Jilka, MBA (seit 29.5.2007)<br />

- Mag. Ilse Hohenegger (seit 4.12.20<strong>08</strong>)<br />

- Dkfm. Dr. Dieter Nefischer (seit 14.4.20<strong>08</strong>)<br />

- Wilhelm Haberzettl 1 (seit 16.3.2005)<br />

- Herbert Fleckinger 1 (seit 19.7.2006)<br />

- Ing. Gerhard Zauner 1 (seit 16.3.2005)<br />

- Franz Eder 1 (seit 15.4.20<strong>08</strong>)<br />

- Mag. Martin Huber, Vorsitzender (bis 22.4.20<strong>08</strong>)<br />

- Dr. Eduard Saxinger, Stellvertreter des Vorsitzenden (bis 26.6.20<strong>08</strong>)<br />

- Dr. Peter Quantschnigg (bis 5.11.20<strong>08</strong>)<br />

Staatskommissäre<br />

- DI Georg Parrer, Staatskommissär<br />

- MR Dr. Gerhard Gürtlich, Stellvertreter des Staatskommissärs<br />

1 Belegschaftsvertreter


Das Jahr im Überblick<br />

Ausbau und Modernisierung der Schieneninfrastruktur<br />

Um den Ansprüchen an die geänderten Mobilitätsbedürfnisse innerhalb Österreichs, aber auch innerhalb<br />

der Europäischen Union gerecht zu werden, wird mit Hochdruck an der Leistungserhöhung<br />

des Schienennetzes und an der Modernisierung der Bahnhöfe gearbeitet. Im Berichtsjahr wurden<br />

rd. 1.451,5 Mrd. EUR für Neu- und Ausbauprojekte sowie rd. 379,3 Mio. EUR für Reinvestitionen in<br />

das bestehende Schienennetz verwendet. Schwerpunkte der aktuellen Investitionsprojekte sind der<br />

Ausbau der Hauptverbindungen zu Hochleistungsstrecken sowie die Modernisierung der größten<br />

Bahnhöfe. Zudem werden zahlreiche Nahverkehrsvorhaben realisiert, und es wird in eine erhöhte<br />

Tunnelsicherheit, in Lärmschutzmaßnahmen sowie in Park&Ride-Anlagen investiert. Nachstehend finden<br />

Sie eine Auswahl der aktuellen Großprojekte im Überblick. Weitere Informationen zu den <strong>ÖBB</strong>-<br />

Projekten finden Sie im „<strong>ÖBB</strong>-Investitionsatlas“.<br />

Neue Nutzungsmöglichkeiten durch Bahnhofsoffensive<br />

Im Rahmen der Bahnhofsoffensive werden die am stärksten frequentierten Bahnhöfe in mehreren<br />

Phasen von 2000 bis 2015 erneuert und modernisiert – zusätzlich werden neue, über den gewöhnlichen<br />

Bahnbetrieb hinausgehende Nutzungsmöglichkeiten geprüft, wobei Kundenfreundlichkeit,<br />

Service und Sicherheit an oberster Stelle stehen. In der ersten Phase wurden von 2000 bis 2005<br />

die Bahnhöfe Feldkirch, Innsbruck, Graz, Baden, Krems, Linz, Wiener Neustadt, Leoben, Wels und<br />

Klagenfurt mit einem Investitionsvolumen von rd. 200 Mio. EUR erneuert. Die zweite Phase der Bahnhofsoffensive<br />

umfasst die Modernisierung der Bahnhöfe Wien Praterstern, Wien West, Wien Mitte,<br />

Wien Heiligenstadt, Wien Hütteldorf und der Hauptbahnhöfe St. Pölten und Salzburg sowie den<br />

Neubau des Hauptbahnhofs Wien.<br />

Eröffnung des Bahnhofs Wien Praterstern<br />

Der Bahnhof Wien Praterstern wurde nach dreijähriger Umbauzeit im April 20<strong>08</strong> eröffnet und präsentiert<br />

sich nicht nur als effiziente, barrierefreie Verkehrsstation, sondern bietet auf rd. 6.500 m 2 auch<br />

ein reichhaltiges Nahversorgungsangebot mit Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomiebetrieben. Das<br />

Projekt umfasst weiters den Umbau und die Begradigung der Gleisführung bis <strong>zur</strong> S-Bahnstation<br />

Traisengasse und den kompletten Neubau aller Gleisanlagen und Kunstbauten und die Modernisierung<br />

der Haltestelle Traisengasse – diese Arbeiten finden derzeit unter laufendem Betrieb statt. Die<br />

Gesamtinvestitionen betragen rd. 133 Mio. EUR.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Investitions volumen<br />

20<strong>08</strong> in Ausbau und<br />

Modernisierung:<br />

1.830,8 Mio. EUR<br />

Bahnhofsoffensive<br />

2000–2015<br />

Der neue Bahnhof<br />

Wien Praterstern<br />

15


16<br />

Eröffnung Juli 20<strong>08</strong>,<br />

Investitionsvolumen:<br />

11 Mio. EUR<br />

Fertigstellung Mitte<br />

2010, Investitionsvolumen:<br />

19 Mio. EUR<br />

Teilinbetrieb nahme<br />

2012, Gesamtinvestitionsvolumen:<br />

rd. 890 Mio. EUR<br />

Realisierung eines<br />

neuen Stadtteils<br />

Hauptbahnhof Wien<br />

Bahnhof Wien Heiligenstadt<br />

Am Bahnhof Wien Heiligenstadt ist es gelungen, die historische <strong>Bau</strong>substanz – der Bahnhof wurde<br />

von Otto Wagner geplant und steht unter Denkmalschutz – mit modernem Design zu verbinden.<br />

In den eineinhalb Jahren <strong>Bau</strong>zeit wurde der Bahnhof mit einer Gesamtinvestition in Höhe von rd.<br />

11 Mio. EUR zu einer barrierefreien Verkehrsstation umgebaut; die Eröffnung fand im Juli 20<strong>08</strong> statt.<br />

Modernisierung des Bahnhofs Wien Mitte<br />

Bei laufendem Betrieb – täglich verkehren rd. 650 Züge – erfolgt seit Juli 2007 die Modernisierung<br />

des Bahnhofs Wien Mitte. Es werden die Bahnsteige erneuert und verlängert, Rolltreppen eingebaut<br />

und die direkte Erreichbarkeit der Bahnsteige mittels Lift vom Haupteingang ermöglicht. Außerdem<br />

erfolgt eine optimale Anbindung an das Shopping-Center und an die Büros, die von der Wien Mitte<br />

Immobilien GmbH oberhalb des Bahnhofs realisiert werden. Die Fertigstellung des <strong>ÖBB</strong>-Projekts mit<br />

einer Investitionshöhe von rd. 19 Mio. EUR ist für Mitte 2010 geplant.<br />

Jahrhundertprojekt Hauptbahnhof Wien<br />

Für das Großprojekt Hauptbahnhof Wien wurden im gesamten Berichtszeitraum die umfangreichen<br />

Planungsarbeiten fortgesetzt und die gesetzlichen Umweltverträglichkeitsprüfungen abgeschlossen.<br />

2009 werden Vorarbeiten an Brückentragwerken und Abtragstätigkeiten auf dem Gelände vorgenommen.<br />

Weiters steht das Jahr ganz im Zeichen der Einrichtung von Provisorien: Ab Dezember wird<br />

der Süd- bzw. Ostbahnhof gesperrt und der Bahnverkehr umgeleitet. Ab diesem Zeitpunkt hält die<br />

Südbahn im Bahnhof Wien Meidling, die Gleise der Ostbahn werden etwa auf die Höhe Schweizergartenstraße<br />

verkürzt. An dieser Stelle wird ein provisorischer Ostbahnhof errichtet. Die Fernverkehre<br />

werden zum Bahnhof Wien Meidling und teilweise zum Westbahnhof geführt. Drei Jahre später<br />

werden dann die ersten Züge in den neuen Hauptbahnhof einfahren und erstmals Verbindungen von<br />

Norden, Süden, Osten und Westen ermöglicht. Die Gesamtinvestitionen für das Bahn-Infrastrukturprojekt<br />

betragen rd. 890 Mio. EUR.<br />

Rund um den neuen Hauptbahnhof entsteht ein ganzer Stadtteil inklusive eines modernen Finanz-<br />

und Dienstleistungszentrums und rd. 5.000 Wohnungen. Die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH<br />

wird 2009 die Freimachung des Frachtenbahnhofs – das Areal des künftigen Stadtviertels – weitgehend<br />

finalisieren. Für einige <strong>Bau</strong>felder gibt es bereits abgeschlossene Verwertungen: Südlich des<br />

Bahnhofsgebäudes entsteht die neue <strong>ÖBB</strong>-Konzernzentrale für 1.600 MitarbeiterInnen. An der Ecke<br />

Wiedner Gürtel/Arsenalstraße wird ein Finanzzentrum einer österreichischen Bank realisiert. Südlich<br />

davon baut ein <strong>Bau</strong>träger Büro- und Wohngebäude. Unmittelbar am Park wurden Grundstücke für<br />

1.400 geförderte Wohnungen verkauft. Für die weiteren <strong>Bau</strong>flächen ist man bemüht, Partner zu finden,<br />

die einen lebhaften Mix aus Büro, Gewerbe, Kultur und Wohnen ermöglichen.


Die Modernisierungsarbeiten der Verkehrsstation Südtiroler Platz liefen 20<strong>08</strong> planmäßig. Die<br />

Decke über dem S-Bahntunnel wurde ausgetauscht, und die Bahnsteige der S-Bahnstation wurden<br />

während der Sommermonate verlängert und erhöht. Ein Teil der neuen unterirdischen Passage, die<br />

künftig die U1-Station Südtiroler Platz mit der S-Bahnstation, den Straßenbahnlinien und dem neuen<br />

Hauptbahnhof Wien barrierefrei verbinden soll, wurde bereits gegraben. Die für die Öffentlichkeit<br />

sichtbaren <strong>Bau</strong>arbeiten sollen bis Ende 2010 abgeschlossen sein.<br />

Am ehemaligen Frachtenbahnhof Wien Matzleinsdorf werden Betriebsanlagen für bahntechnische<br />

Services und für Traktions- und Abstellfunktionen errichtet. Die <strong>Bau</strong>arbeiten starteten im Februar<br />

20<strong>08</strong>. Bis Ende 20<strong>08</strong> konnte bereits der Rohbau des Betriebsgebäudes und der Technikhalle fertig-<br />

gestellt werden. 2009 stehen die technische Ausstattung und die Gesamtfertigstellung am Programm.<br />

Ab Dezember werden an diesem Standort 1.600 MitarbeiterInnen ihre neue Dienstantrittsstelle<br />

haben und zahlreiche Züge gewartet, versorgt und gereinigt werden.<br />

Startschuss BahnhofCity Wien West<br />

Mitte September 20<strong>08</strong> erfolgte der Spatenstich<br />

für den Umbau des Wiener Westbahnhofs.<br />

Die denkmalgeschützte Bahnhofshalle<br />

wird generalsaniert und durch Neubauten zu<br />

beiden <strong>Seite</strong>n erweitert sowie der gesamte<br />

neue Gebäudekomplex um ein unterirdisches<br />

Geschoß ergänzt. Mit der geplanten Fertigstellung<br />

im Herbst 2011 eröffnet Österreichs erste<br />

BahnhofCity mit optimaler Verkehrsanbindung,<br />

Shoppingcenter, Büros und einem Hotel. Für<br />

die Dauer der <strong>Bau</strong>arbeiten wurde eine provisorische<br />

Verkehrsstation eingerichtet. Das Investitionsvolumen<br />

beträgt rd. 140 Mio. EUR.<br />

Hauptbahnhof St. Pölten<br />

Die Arbeiten zum Umbau des Hauptbahnhofs St. Pölten mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von<br />

rd. 207 Mio. EUR verlaufen planmäßig. Der Nordteil konnte Ende 20<strong>08</strong> fertiggestellt und dem Betrieb<br />

übergeben werden. Die Fertigstellung des Bahnhofsgebäudes ist für das Jahr 2010 vorgesehen; der<br />

Gesamtumbau inklusive Gleisarbeiten für das Jahr 2011.<br />

Spatenstich für Hauptbahnhof Salzburg<br />

Seit November 20<strong>08</strong> bis 2014 wird der denkmalgeschützte Salzburger Hauptbahnhof umgebaut.<br />

Die Maßnahmen umfassen den Umbau in einen Durchgangsbahnhof mit neuen Bahnsteigen, unter<br />

Berücksichtigung der Einbindung der dreigleisigen Neubaustrecke aus Richtung Freilassing, und den<br />

Neubau einer breiten Fußgängerpassage mit Geschäftszeile. Die Fußgängerpassage stellt eine zusätzliche<br />

Verbindung des Hauptbahnhofs mit dem Stadtteil Schallmoos her. Über die Bahnsteige wird sich<br />

eine neue Bahnsteigdachkonstruktion spannen, in die die denkmalgeschützten Fachwerkträger der<br />

ehemaligen Mittelinsel integriert werden. Das Gesamtinvestitionsvolumen – unter Berücksichtigung<br />

der inzwischen fertiggestellten Abstellanlage für Reisezüge – beläuft sich auf rd. 275 Mio. EUR.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Planmäßige Fortsetzung<br />

im Jahr 20<strong>08</strong><br />

Betriebsanlagen für<br />

Service und Traktion<br />

Grundlegender<br />

Umbau des Wiener<br />

Westbahnhofs<br />

Gesamtfertigstellung<br />

2011, Investitionsvolumen:<br />

207 Mio. EUR<br />

Fertigstellung 2014,<br />

Investitionsvolumen:<br />

275 Mio. EUR<br />

17


18<br />

Investitionsvolumen:<br />

1,3 Mrd. EUR<br />

Teilinbetriebnahme<br />

der „Weichenhalle“<br />

mit Fahrplanwechsel<br />

Dezember 20<strong>08</strong><br />

Projektabschluss 2009,<br />

Investitionsvolumen:<br />

96 Mio. EUR<br />

Großraum Wien<br />

Lainzer Tunnel<br />

Die Verbindungsstrecke zwischen der West-, Süd- und Donauländebahn im Raum Wien, der 12,8 km<br />

lange Lainzer Tunnel, ist ein markanter Kernbereich der Donauachse aus österreichischer und europäischer<br />

Sicht und bewirkt darüber hinaus positive Effekte für den Wiener Raum. Die Führung von<br />

Güter- und Personenfernverkehrszügen durch den Lainzer Tunnel ermöglicht nicht nur rasche und<br />

leistungsstarke Schienentransporte, sondern auch die Nutzung der an der Oberfläche frei werdenden<br />

Streckenkapazitäten für einen verdichteten Personennahverkehr. Darüber hinaus werden wesentliche<br />

Verbesserungen der Lärmsituation für die Anrainer erzielt.<br />

Das Projekt gliedert sich in die vier Teilabschnitte „Verknüpfung Westbahn“, „Verbindungstunnel“,<br />

„Einbindung Südbahn“ und „Anbindung Donauländebahn“.<br />

Im Teilabschnitt „Verknüpfung Westbahn“ erfolgte<br />

zum Fahrplanwechsel Dezember 20<strong>08</strong> die Teilinbetriebnahme<br />

der sogenannten „Weichenhalle“, in welcher die<br />

Gleise der in <strong>Bau</strong> befindlichen Neubaustrecke Wien –<br />

St. Pölten, die Bestandsstrecke der Westbahn und die<br />

Gleise Richtung Westbahnhof bzw. durch den Verbindungstunnel<br />

Richtung Bahnhof Wien Meidling und Wien<br />

Hauptbahnhof sowie Richtung Donauländebahn miteinander<br />

verknüpft werden. Zum selben Zeitpunkt wurde<br />

auch die neue S-Bahn-Haltestelle Wien Wolf in der Au einschließlich<br />

der Park&Ride-Anlage in Betrieb genommen.<br />

Der 6,6 km lange „Verbindungstunnel“ bildet das Kernstück des Projekts und wird von drei Startschächten<br />

aus vorgetrieben (Startschacht Hofjagdstraße, Startschacht Lainzer Straße und Startschacht<br />

Klimtgasse). Im Jahr 20<strong>08</strong> konnten die Vortriebsarbeiten zügig vorangetrieben werden – es erfolgte<br />

im August der Tunneldurchschlag zwischen den Startschächten Lainzerstraße und Klimtgasse und im<br />

Dezember der Durchschlag zum anschließenden Teilabschnitt „Anbindung Donauländebahn“. Der<br />

letzte Durchschlag wird für das 2. Quartal 2009 erwartet.<br />

Im Teilabschnitt „Einbindung Südbahn“, erfolgte Ende 20<strong>08</strong> die endgültige betriebliche Anbindung<br />

des Bahnhofs Wien Meidling an den Meidlinger Einschnitt.<br />

Die Rohbauarbeiten im Teilabschnitt „Anbindung Donauländebahn“ wurden planmäßig weitergeführt<br />

und werden im April 2009 fertiggestellt. Ab Anfang 2010 werden von diesem Bereich ausgehend<br />

die Ausrüstungsarbeiten für den gesamten Lainzer Tunnel beginnen. Die Fertigstellung des<br />

gesamten Projekts Lainzer Tunnel (zeitgleich mit der Neubaustrecke Wien – St. Pölten) ist für Ende<br />

2012 geplant. Die Projektkosten betragen rd. 1,3 Mrd. EUR.<br />

Fertigstellung Terminal Freudenau<br />

Am 1. September 20<strong>08</strong> wurde der neu errichtete Containerterminal Freudenau eröffnet. Der viergleisige<br />

Güterumschlagplatz ist mit zusätzlichen Container-Stellplätzen, neuen Portalkränen, einem<br />

ausgeklügelten Verkehrsleitsystem und einer durchgängigen Gleisverbindung ausgestattet. Die<br />

ebenfalls neu errichtete Winterhafenbrücke wurde einer Probebelastung unterzogen. Die Arbeiten<br />

<strong>zur</strong> Modernisierung des alten Terminals und Oberbaumaßnahmen im Bereich der Donauländebahn


(Lärmschutzwände, Brückensanierungen, Elektrifizierung etc.) werden derzeit durchgeführt. Der vollständige<br />

Projektabschluss ist für Ende September 2009 geplant; die Gesamtinvestitionen betragen<br />

rd. 96 Mio. EUR.<br />

Bahnhof Wien Meidling – Umbauarbeiten voll im Plan<br />

Die Umbauarbeiten im Bahnhof Wien Meidling wurden 20<strong>08</strong> fortgesetzt. Fertiggestellt wurden im<br />

Ostteil des Bahnhofs der Vorplatz Eichenstraße mit Vorplatzdach und barrierefreiem Zugang in Form<br />

einer Rampe, Taxistandplätze, Kiss-and-Ride-Plätze, Fahrradabstellplätze, die neue Haltestelle für den<br />

Flughafenbus sowie die Ladezone. Im westlichen Teil des Bahnhofs wurde in der neuen Halle mit den<br />

Installationsarbeiten begonnen und Lifte eingebaut. Weiters erfolgten Gleisbauarbeiten sowohl am<br />

Weichenkopf West als auch am Weichenkopf Ost – hier als Vorarbeiten für den neuen Hauptbahnhof<br />

Wien. Ab Ende 2009 wird der Bahnhof Wien Meidling als Ersatz für den Wiener Südbahnhof<br />

fungieren.<br />

Elektrifizierung Wulkaprodersdorf – Neusiedl am See<br />

Bis Ende 2009 soll die 34 km lange Bahnstrecke Wulkaprodersdorf – Eisenstadt – Neusiedl am See<br />

elektrifiziert werden. Gemeinsam mit Korrekturen der Trassenführung sowie umfassenden Erneuerungen<br />

der Gleisanlagen kann damit die Streckenhöchstgeschwindigkeit von 80 km/h auf 120 km/h<br />

gesteigert werden. Die Arbeiten im Abschnitt Eisenstadt – Purbach wurden 20<strong>08</strong> abgeschlossen.<br />

Insgesamt betragen die Kosten für das Projekt rd. 32 Mio. EUR.<br />

Donauachse<br />

Die Westbahn Wien – Salzburg ist eine österreichische Magistrale und gleichzeitig wichtiger Bestandteil<br />

des hochrangigen europäischen Schienennetzes (vorrangiges TEN-Vorhaben Nr. 17 von Paris nach<br />

Bratislava). In den <strong>zur</strong> Leistungssteigerung und Kapazitätserhöhung erforderlichen Ausbau dieser Verkehrsachse<br />

wurden und werden massive Investitionen getätigt. Wichtige Abschnitte konnten in den<br />

vergangenen Jahren bereits fertiggestellt werden. Im Jahr 20<strong>08</strong> wurden an dieser Magistrale weitere<br />

Schwerpunkte für den viergleisigen Ausbau der Westbahn gesetzt, wie vor allem das Setzen wichtiger<br />

Meilensteine bei den <strong>Bau</strong>maßnahmen für die Neubaustrecke Wien – St. Pölten.<br />

Plangemäßer <strong>Bau</strong>fortschritt Neubaustrecke Wien – St. Pölten<br />

Mit der Neubaustrecke Wien – St. Pölten, einem wesentlichen Bestandteil des Ausbaus der Westbahn<br />

Wien – Wels <strong>zur</strong> Viergleisigkeit, wird ein wichtiger Meilenstein für Kapazitätssteigerungen im<br />

Personen- und Güterverkehr gesetzt, eine wichtige Grundlage für marktorientierte „Just-in-time-Lieferungen“<br />

geschaffen, werden Qualitätssteigerungen und attraktive Reisezeitverkürzungen zwischen<br />

Salzburg und Wien aber auch zwischen Wien und St. Pölten (künftig knapp 25 Minuten) ermöglicht.<br />

Darüber hinaus erfolgt durch dieses Neubauprojekt mit dem neuen Überhol- und Regionalbahnhof<br />

Tullnerfeld eine erweiterte regionale Anbindung des Raums Tullnerfeld an das hochrangige Schienennetz.<br />

Die Neubaustrecke Wien – St. Pölten setzt sich aus den drei Abschnitten Wienerwald, Tullnerfeld<br />

und Westabschnitt zusammen, in welchen im Berichtszeitraum wichtige Fortschritte verzeichnet werden<br />

konnten. Beim 13,3 km langen Wienerwaldtunnel konnte – im Anschluss an den im Herbst 2007<br />

erfolgten Tunneldurchschlag – im Berichtszeitraum 20<strong>08</strong> bereits mehr als die Hälfte der Tunnelinnenschale<br />

fertiggestellt werden. Im Abschnitt Tullnerfeld wurden die Technikgebäude fertiggestellt, und<br />

es wurde mit den Streckenausrüstungsarbeiten begonnen. Im Herbst 20<strong>08</strong> startete die Herstellung des<br />

Schotteroberbaus, und zum Teil wurden bereits Gleislegearbeiten durchgeführt. Im neuen Überhol-<br />

und Regionalbahnhof Tullnerfeld wurden die Bahnsteige sowie Bahnsteigdächer errichtet. Weiters<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Ersatz für Wiener Südbahnhof<br />

ab Ende 2009<br />

Abschluss 2009,<br />

Investitionsvolumen:<br />

32 Mio. EUR<br />

Viergleisiger Ausbau<br />

der Westbahn<br />

Deutliche Verkürzung<br />

der Reisezeit<br />

19


20<br />

Tunneldurchschlag<br />

Reiserbergtunnel im<br />

Februar 20<strong>08</strong>,<br />

Raingrubentunnel<br />

im März 2009 (beide<br />

Tunnelkette Perschling)<br />

Investitionsvolumen:<br />

365 Mio. EUR<br />

Investitionsvolumen:<br />

297,2 Mio. EUR<br />

wurde im Berichtszeitraum mit dem letzten<br />

Rohbaulos für die in diesem Bereich zu verlegende<br />

Bestandsstrecke Tulln – Herzogenburg<br />

begonnen. Die Umschwenkung des Verkehrs<br />

auf die neuen Gleise ist für Herbst 2009 vorgesehen.<br />

Bei der zum Projekt zählenden Reaktivierung<br />

der Tullner Westschleife wurde 20<strong>08</strong> die<br />

Unterführung Bahnhofstraße eröffnet und mit<br />

den <strong>Bau</strong>arbeiten für die Unterführung Frauentorgasse,<br />

für die Brücke über die Wienerstraße<br />

sowie für die neue kunden orientierte und den<br />

Vorgaben modernster Bahnhofsarchitektur entsprechende<br />

Verkehrsstation Tulln-Stadt begonnen. Für die Generalsanierung der Tullner Donaubrücke<br />

wurde 20<strong>08</strong> mit der Verstärkung der Brückenpfeiler sowie der Fertigung und Vormontage der Stahltragwerke<br />

begonnen. Die Tragwerke werden 2009 <strong>zur</strong> Gänze erneuert. Im Westabschnitt, dessen<br />

Herzstück die Tunnelkette Perschling mit drei Tunnelbauwerken bildet, erfolgte im Februar 20<strong>08</strong> der<br />

Tunneldurchschlag beim Reiserbergtunnel. Der Vortrieb für den letzten Tunnel der Tunnelkette – den<br />

Raingrubentunnel – wurde im Mai 20<strong>08</strong> begonnen und konnte im März 2009 fertiggestellt werden.<br />

Die Fertigstellung dieses neuen Westbahnabschnitts, mit einer Gesamtinvestitionssumme von rd. 1,5<br />

Mrd. EUR, ist für Ende 2012 geplant.<br />

Start zum Lückenschluss Ybbs – Amstetten<br />

Der viergleisige Ausbau der Westbahn im Abschnitt Ybbs – Amstetten mit einer Länge von 16,7 km<br />

schließt im Osten und Westen an bereits fertiggestellte Teile der viergleisigen Westbahn an. Die<br />

Bestandsstrecke zwischen Ybbs an der Donau und Amstetten wird durch zwei Neubaugleise ergänzt,<br />

die eine Befahrbarkeit mit einer Höchstgeschwindigkeit bis zu 250 km/h ermöglichen. Die bestehenden<br />

Gleise werden erneuert, die Haltepunkte Neumarkt an der Ybbs und Blindenmarkt modernisiert.<br />

Im Jahr 20<strong>08</strong> wurden Ausschreibungen für die ersten <strong>Bau</strong>arbeiten und Grundeinlösen durchgeführt.<br />

Noch Ende 20<strong>08</strong> konnten die Arbeiten für die Errichtung der Brücken über den Ybbsfluss vergeben<br />

werden. Die Erdbauarbeiten im gesamten Strecken bereich werden im Frühjahr 2009 aufgenommen.<br />

Für das Projekt Ybbs – Amstetten betragen die Gesamtinvestitionen rd. 365 Mio. EUR.<br />

Finale <strong>Bau</strong>maßnahmen bei Asten – Linz-Kleinmünchen<br />

Nach der Teilinbetriebnahme im Jahr 2007 wurden im Berichtszeitraum die noch verbleibenden<br />

Arbeiten im Abschnitt Asten – Linz-Kleinmünchen weiter fortgeführt. Dabei wurden die sicherungstechnischen<br />

Außenanlagen im Bahnhof Linz-Verschiebebahnhof hergestellt und Mitte 20<strong>08</strong> mit dem<br />

Umbau des Bahnhofs Linz-Kleinmünchen begonnen. Weiters wurde die neue Haltestelle Asten – Fisching<br />

errichtet und am 12. Dezember in Betrieb genommen. Für das Projekt Asten – Linz-Kleinmünchen<br />

betragen die Gesamtinvestitionen rd. 297,2 Mio. EUR.<br />

Streckenausbau Lambach – Breitenschützing zum <strong>Bau</strong>genehmigungsverfahren eingereicht<br />

In diesem rd. 4 km langen Westbahnabschnitt erfolgen Infrastrukturmaßnahmen für den Ausbau<br />

auf Hochleistungsstandard <strong>zur</strong> Beseitigung der derzeitigen Geschwindigkeitseinschränkung für eine<br />

durchgehende Befahrbarkeit Wels – Attnang Puchheim mit einer Höchstgeschwindigkeit bis zu<br />

230 km/h. Die Unterlagen wurden <strong>zur</strong> eisenbahnrechtlichen <strong>Bau</strong>genehmigung bei der Behörde im<br />

Herbst 20<strong>08</strong> eingereicht, die <strong>Bau</strong>verhandlung erfolgte im Jänner 2009.


Fortschritte beim Ausbau des Nahverkehrs in Salzburg<br />

Der dreigleisige Ausbau zwischen Salzburg Hauptbahnhof und Freilassing wurde im Jahr 20<strong>08</strong> fortgesetzt;<br />

die neuen Gleise im Abschnitt Salzburg Hauptbahnhof – Taxham wurden in Betrieb genommen.<br />

Bis Ende 2009 soll der Abschnitt Salzburg Hauptbahnhof – Taxham fertiggestellt werden, und<br />

die beiden neuen Haltestellen Mülln und Aiglhof sollen eröffnet werden. Die Gesamtinvestitionen<br />

betragen rd. 201 Mio. EUR.<br />

Pontebbana-Achse<br />

Ausbau der Südbahn <strong>zur</strong> Hochleistungsstrecke<br />

Mit dem Ausbau der Südbahn als Teil der Pontebbana-Achse und des sogenannten Baltisch-Adriatischen<br />

Korridors errichtet der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern eine schnelle und leistungsstarke Bahnstrecke,<br />

die sowohl den Wirtschaftsstandort Österreich sichert als auch die wichtigen Wirtschaftsräume im<br />

Norden und Süden der EU miteinander verbindet. Die zwei Kernprojekte entlang des Baltisch-Adriatischen<br />

Korridors sind die Koralmbahn Graz – Klagenfurt und der Semmering-Basistunnel neu.<br />

Semmering-Basistunnel neu, Trassen- und Bahnhofsauswahlverfahren abgeschlossen<br />

Der Semmering-Basistunnel neu – als wesentlicher Bestandteil der Ausbaumaßnahmen an der europäischen<br />

und österreichischen Nord-Süd-Magistrale Pontebbana/Südbahn – soll u.a. zu einer einheitlich<br />

leistungsstarken Schieneninfrastruktur im Abschnitt Wien – Graz – Klagenfurt beitragen.<br />

Nach Abschluss des Trassen- und Bahnhofsauswahlverfahrens wurde im<br />

Mai 20<strong>08</strong> unter Einbeziehung der Regionen aus insgesamt 13 Trassenvarianten<br />

die Trasse Pfaffensattel als beste Variante ausgewählt. Für diese<br />

Auswahltrasse wurde im weiteren Berichtszeitraum 20<strong>08</strong> mit den vertiefenden<br />

Erhebungen (Lärm, Erschütterungen, Luft- und Klimadaten,<br />

Ökologie etc.) und Planungen für das Einreichprojekt zu den notwendigen<br />

Behördenverfahren (UVP, EB, sonstige Verfahren) begonnen. Einen<br />

weiteren Schwerpunkt bildeten die laufenden Erkundungsbohrungen<br />

und hydrogeologischen Messungen mit dem Ziel, genauere Informationen<br />

über die komplexe Geologie bzw. Hydrogeologie des Semmeringgebiets<br />

zu erlangen.<br />

Beginn der <strong>Bau</strong>arbeiten für den Koralmtunnel<br />

Die 130 km lange Neubaustrecke verbindet in Zukunft die Städte Graz und Klagenfurt und ermöglicht<br />

eine Reduktion der Fahrzeit von derzeit knapp drei Stunden auf rd. eine Stunde; zusätzlich<br />

wird durch das Projekt der regionale Nahverkehr gefördert. Herzstück bildet der 32,9 km lange Koralmtunnel,<br />

an dessen Portalen zwei neue InterCity-Bahnhöfe errichtet werden. Wichtige Meilensteine<br />

20<strong>08</strong> waren der Tunnelanschlag für den rd. 1,7 km langen Hengsbergtunnel, die Fertigstellung der<br />

Laßnitzbrücke bei Gussendorf und die Arbeiten am Bahnhof Grafenstein, der Beginn der <strong>Bau</strong>arbeiten<br />

für das erste <strong>Bau</strong>los des Koralmtunnels sowie der Spatenstich für den Bahnhof Lavanttal, mit dem<br />

die ersten <strong>Bau</strong>arbeiten auf der freien Strecke in Kärnten begonnen haben. Beim Vortrieb in Richtung<br />

Steiermark wurde vom Erkundungsschacht Paierdorf aus mehr als die Hälfte der geplanten Länge<br />

vorgetrieben. Bereits im September 2007 konnte der 13 km lange Abschnitt Althofen/Drau – Pirk<br />

eingleisig fertiggestellt werden. Die Gesamtinvestitionen für die Koralmbahn belaufen sich auf rd.<br />

5 Mrd. EUR.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Koralmbahn,<br />

Semmering-Basistunnel<br />

neu<br />

Sondierbohrungen für<br />

Detailinformationen<br />

über Geologie bzw.<br />

Hydrogeologie im<br />

Semmeringgebiet<br />

130 km Neubaustrecke<br />

zwischen Graz – Klagenfurt,<br />

Investitionsvolumen<br />

rd. 5 Mrd. EUR<br />

21


22<br />

Steigerung der Fahrgeschwindigkeit<br />

und<br />

der Kapazitäten<br />

Wels – Passau<br />

Investitionsvolumen:<br />

rd. 331 Mio. EUR<br />

Zweigleisiger Ausbau<br />

Wartberg – Nussbach,<br />

Investitionsvolumen<br />

rd. 16 Mio. EUR<br />

Tauernachse<br />

Zweigleisiger Lückenschluss der Tauernsüdrampe schreitet voran<br />

Mit dem selektiv zweigleisigen Ausbau der Tauernbahn als Hauptachse des Alpentransits wird eine<br />

Steigerung der Fahrgeschwindigkeiten und der Kapazitäten zwischen Salzburg und Kärnten ermöglicht.<br />

Bis Mitte 2009 sollen die letzten Abschnitte Kolbnitz – Mühldorf (Projektkosten: rd. 47 Mio.<br />

EUR) und Mühldorf – Pusarnitz (Projektkosten: rd. 50 Mio. EUR) ausgebaut werden und eine durchgehende<br />

zweigleisige Befahrbarkeit der Tauernsüdrampe ermöglichen.<br />

Pyhrn-Schober-Achse<br />

Die Pyhrn-Schober-Achse als wichtiger Nord-Süd-Korridor verbindet Deutschland (Übergang Passau)<br />

und die Tschechische Republik (Übergang Summerau) über Graz mit Slowenien.<br />

Ausbau der Strecke Wels – Passau<br />

Die Maßnahmen im Rahmen des Ausbaukonzepts für die rd. 80 km lange Strecke Wels – Passau sind<br />

bereits zu ca. 75 % fertiggestellt. Bis Ende 2009 erfolgen der Umbau des Bahnhofs Neumarkt-Kallham<br />

sowie Umbaumaßnahmen im Teilabschnitt Schärding – Wernstein. In <strong>Bau</strong>vorbereitung befindet sich<br />

der Streckenabschnitt Taufkirchen – Schärding. Die Gesamtinvestitionen für den Abschnitt Wels –<br />

Passau betragen rd. 331 Mio. EUR.<br />

Linz – Summerau<br />

Der Ausbau der Strecke Linz – Summerau wurde 20<strong>08</strong> europaweit ausgeschrieben und die Planungsleistungen<br />

vergeben.<br />

Ausbau Wartberg – Nussbach<br />

Die Ausbaumaßnahmen auf der Pyhrnbahn (Linz – Selzthal) konzentrierten sich 20<strong>08</strong> auf die Neutrassierung<br />

zwischen Wartberg und Nussbach, die 2009 abgeschlossen wird. Mit der Fertigstellung des<br />

zweigleisigen Ausbaus Wartberg – Nussbach kann sich der gesamtbetriebliche Nutzen im Ausbauabschnitt<br />

zwischen Kremsmünster und Kirchdorf an der Krems voll einstellen. Die Streckenkapazität<br />

kann von derzeit 87 auf 136 Züge pro Tag, die Zuggeschwindigkeit von rd. 100 km/h auf 120 km/h<br />

erhöht werden. Die Investitionen für das Projekt<br />

Wartberg – Nussbach belaufen sich auf ca.<br />

16 Mio. EUR.<br />

Zweigleisiger Ausbau Südbahn Werndorf –<br />

Spielfeld/Straß weiter vorangetrieben<br />

Das Projekt Werndorf – Spielfeld/Straß als<br />

Teil der Bahnstrecke Graz – Marburg bildet<br />

den südlichsten Abschnitt der Pyhrn-Schober-<br />

Achse. Im Berichtszeitraum wurde mit Hochdruck<br />

an der weiteren Umsetzung der im Jahr<br />

2005 gestarteten ersten Ausbaustufe gearbeitet.<br />

In dem vom Ministerrat im Oktober 20<strong>08</strong><br />

beschlossenen Konjunkturbelebungspaket ist die kundenorientierte Umgestaltung des Bahnhofs Leibnitz<br />

enthalten. Dies bedeutet, dass dadurch die Umsetzung von Maßnahmen betreffend Umbau und


Modernisierung des Bahnhofs Leibnitz von 2017 auf 2009 vorgezogen werden soll. Noch im Berichtszeitraum<br />

wurde damit begonnen, die in diesem Paket beschlossenen Schritte <strong>zur</strong> Umsetzung vorzubereiten.<br />

Die Gesamtinvestitionen für den zweigleisigen Ausbau der Südbahn Werndorf – Spielfeld/Straß<br />

belaufen sich auf rd. 135 Mio. EUR.<br />

Brennerachse<br />

Viergleisiger Ausbau Unterinntal<br />

Bis 2012 wird zwischen Kundl/Radfeld und <strong>Bau</strong>mkirchen eine rd. 40 km lange zweigleisige Neubautrasse<br />

mit Tunnelbereichen, Wannen, Unterflurtrassen und einer Galerie hergestellt. Mehrere Unterquerungen<br />

der Autobahn, der bestehenden Eisenbahnstrecke sowie des Inns sind erforderlich.<br />

Mit dieser neuen Strecke wird eine leistungsfähige Zulaufstrecke zum Brenner Basistunnel realisiert<br />

und gleichzeitig die Aufnahme eines getakteten Personenverkehrs auf der Bestandsstrecke in diesem<br />

Abschnitt ermöglicht. Zukünftig wird ein Großteil des Güterverkehrs durch die neue Tunnelstrecke<br />

geführt. 20<strong>08</strong> sind die beiden östlichsten Rohbaulose H2-2 Radfeld Mitte und H1 Verknüpfung Kundl<br />

erfolgreich angelaufen. Diese insgesamt mehr als 7 km langen <strong>Bau</strong>abschnitte dienen <strong>zur</strong> Herstellung<br />

der Verknüpfung Radfeld und des Tunnels Radfeld Mitte. Es befindet sich somit die gesamte<br />

40 km lange Neubaustrecke in <strong>Bau</strong>. Wesentliche Fortschritte haben 20<strong>08</strong> auch die beiden 13-Meter-<br />

Hydroschildmaschinen in Münster-Wiesing und Jenbach erzielt. Bereits im Februar 2009 erfolgte der<br />

Tunneldurchschlag aus Richtung Ost. Die zweite Tunnelvortriebsmaschine wird den Durchschlag zum<br />

Tiergartentunnel voraussichtlich im April 2009 durchführen. Die Rohbauherstellung des 680 Meter<br />

langen bergmännischen Tiergartentunnels wurde im Dezember 20<strong>08</strong> abgeschlossen. Die Rohbauübernahme<br />

des 8,4 km langen Tunnels Vomp – Terfens erfolgte im Jänner 2009.<br />

Im gesamten Projektgebiet sind bereits Messreihen <strong>zur</strong> Planung der Anrainerschutzmaßnahmen<br />

angelaufen. Die Ergebnisse fließen direkt in die Planung für die eisenbahntechnische Ausrüstung ein.<br />

Der erste Ausrüstungsvertrag wurde Mitte 20<strong>08</strong> vergeben. Der <strong>Bau</strong>beginn dazu ist bereits erfolgt.<br />

Arlbergachse<br />

Eröffnung fünf modernisierter Verkehrsstationen<br />

Im Berichtsjahr werden die anlässlich der Weltgymnaestrada bereits im Juni 2007 in Betrieb genommenen<br />

Verkehrsstationen Hatlerdorf, Dornbirn-Schoren sowie Dornbirn und im Rahmen weiterer<br />

Ausbauten die Bahnhöfe Riedenburg und Feldkirch fertiggestellt. Im Rahmen des Rheintalkonzepts<br />

wird die Attraktivierung von vier weiteren Bahnhöfen (Hohenems, Rankweil, Lauterach, Götzis) weiter<br />

vorangetrieben. Die Gesamtinvestitionen für das Rheintalkonzept betragen rd. 194 Mio. EUR.<br />

Verbesserte Sicherheit im Arlbergtunnel<br />

Der rd. 10 km lange, zweigleisige Arlbergeisenbahntunnel wird <strong>zur</strong> Verbesserung der Sicherheit<br />

nachgerüstet. Im März 20<strong>08</strong> konnten die gemeinsam mit der ASFINAG errichteten Flucht- und Rettungswegverbindungen<br />

zwischen dem Arlbergstraßen- und dem Arlbergeisenbahntunnel in Betrieb<br />

genommen werden. Die Modernisierung des Bestandtunnels umfasst weiters den Einbau einer Löschwasserleitung<br />

und einer „Festen Fahrbahn“, damit die Feuerwehren den Arlbergtunnel mit herkömmlichen<br />

Straßeneinsatzfahrzeugen befahren können. Die Arbeiten werden voraussichtlich Ende 2010<br />

abgeschlossen werden, die Gesamtinvesti tionen werden sich auf rd. 206 Mio. EUR belaufen.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Zweigleisiger Neubau<br />

auf 40 km<br />

194 Mio. EUR für<br />

Rheintalkonzept<br />

23


24<br />

Verbesserung der<br />

Tunnelsicherheit im<br />

Arlbergtunnel,<br />

Investitionsvolumen:<br />

206 Mio. EUR<br />

Investitionsvolumen<br />

20<strong>08</strong>: 9 Mio. EUR<br />

Innovative<br />

Umrichtereinheiten<br />

3.500 km bis 2013,<br />

Investitionsvolumen<br />

75 Mio. EUR<br />

Weitere<br />

Investitionshighlights<br />

Höhere Lebensqualität<br />

durch neue Lärmschutzwände<br />

Als wichtigen Beitrag <strong>zur</strong> Lärmreduktion wurden<br />

im Berichtsjahr rd. 23,4 Mio. EUR in die<br />

Errichtung von Lärmschutzwänden entlang<br />

von Bestandsstrecken investiert. Die Finanzierung<br />

erfolgte gemeinsam durch die jeweils<br />

betroffenen Länder, Gemeinden und den <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern.<br />

Park&Ride-Anlagen<br />

Im Berichtsjahr wurden rd. 9 Mio. EUR in Park&Ride-, Bike&Ride-Anlagen und in Parkdecks investiert.<br />

Die Kosten werden zu einem jeweils individuell festgelegten Finanzierungsschlüssel gemeinsam<br />

vom <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern und den betroffenen Bundesländern sowie Städten bzw.<br />

Gemeinden getragen.<br />

Erhöhte Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen<br />

Zur weiteren Verbesserung der Sicherheit wurden im Berichtsjahr bei 49 schienengleichen Eisenbahnkreuzungen<br />

Maßnahmen gesetzt. 282 schienengleiche Eisenbahnkreuzungen konnten aufgelassen<br />

werden und wurden teilweise durch Unter- bzw. Überführungen ersetzt bzw. wurden an andere<br />

Bahnunternehmungen abgegeben.<br />

Errichtung des Umrichterwerks Timelkam<br />

Der steigende Energiebedarf, der zum Teil aus dem Ausbau der Westbahn resultiert, erfordert einen<br />

zusätzlichen Einspeisepunkt in das Bahnstromnetz im Raum Oberösterreich. Im Juni 20<strong>08</strong> fand der<br />

Spatenstich für die Errichtung des Umrichterwerks Timelkam statt. Durch vollstatische Umrichtereinheiten,<br />

die erstmalig bei den <strong>ÖBB</strong> zum Einsatz kommen, wird der bereitgestellte 50-Hertz-Strom<br />

auf elektronischer Basis in 16,7-Hertz-Bahnstrom umgewandelt. Durch diese neue Technologie kann<br />

sowohl der Platzbedarf als auch der zukünftige Erhaltungsaufwand beträchtlich verringert werden.<br />

Implementierung des europaweit einheitlichen GSM-R-Systems<br />

GSM-R, ein europaweit einheitlicher Standard für Anwendungen im Bahnbereich, bildet die Basis für<br />

ein neues, europaweites Signal- und Zugsicherungssystem. Auf einer Teststrecke zwischen Wels und<br />

Passau wurde im Mai 20<strong>08</strong> das GSM-R-System in Betrieb genommen; zukünftig sollen alle dafür geeigneten<br />

Züge auf dieser Strecke das neue System verwenden. Im Juni 20<strong>08</strong> wurde in Tirol und Salzburg<br />

mit dem Ausbau begonnen. Ziel ist es, bis 2013 GSM-R auf rd. 3.500 km des Kernnetzes der <strong>ÖBB</strong><br />

(Gesamtnetz rd. 5.500 km) in Betrieb zu nehmen. Die Investitionen dafür betragen rd. 75 Mio. EUR.<br />

Urbanes Bebauungskonzept für Bregenz<br />

In Bregenz wurde 20<strong>08</strong> durch die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH in Kooperation mit der Stadt<br />

Bregenz und einem regionalen Partner ein Konzept für die sukzessive Neugestaltung des gesamten<br />

Bahnhofsumfelds einschließlich des bestehenden Bahnhofsgebäudes erstellt. Es soll das 28.000 m 2<br />

große Areal in zentraler, seenaher Lage wesentlich aufwerten.


Unternehmensstrategie<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern startete im Jahr 2007 ein umfassendes Projekt <strong>zur</strong> Kon kretisierung<br />

und Ausformulierung der Unternehmensstrategie. Vision, Mission und Leitbild wurden ebenso definiert<br />

wie die allgemeine Unternehmenspolitik sowie die strategischen Ziele und Stoßrichtungen.<br />

Die Gesamtstrategie wurde zu Beginn des Jahres 20<strong>08</strong> finalisiert und vom Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG <strong>zur</strong> Kenntnis genommen. In weiterer Folge wurden alle Bereichs- und Stabsleiter<br />

mit der Ableitung von konkreten Maßnahmen und der operativen Umsetzung in den jeweiligen<br />

Verantwortungsbereichen beauftragt. Zur Sicherstellung der unternehmensweiten Implementierung<br />

und Berücksichtigung wurden strategische Fragestellungen und Themen auch in das Ausbildungsprogramm<br />

aufgenommen, das im Sommer 20<strong>08</strong> für Führungskräfte gestartet wurde.<br />

Mission<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

- stellt das Schienennetz und zugehörige Eisenbahnanlagen in Österreich <strong>zur</strong><br />

Verfügung – zukunftsorientiert, umweltgerecht sowie unter Berücksichtigung der<br />

Wirtschaftlichkeit und den Bedürfnissen des Mobilitätsmarkts entsprechend;<br />

- verantwortet als Eigentümerin dieser Anlagen ein entsprechendes<br />

wertorientiertes Anlagenmanagement;<br />

- ist dafür verantwortlich, den bedarfsgerechten Zustand der bestehenden Anlagen<br />

sicherzustellen und den Anlagewert nachhaltig zu steigern – entsprechend den<br />

heutigen und zukünftigen Verkehrsentwicklungen des Eisenbahnverkehrs;<br />

- stellt die betriebsnotwendige Energie sowie sichere Informationstechnologie<br />

und -netze für die Abwicklung des Schienenverkehrs in Österreich bereit;<br />

- entwickelt, plant und setzt im Sinne einer Projekt- und Finanzierungsgesellschaft<br />

den Neu- und Ausbau des Schienennetzes um. Basis sind der Generalverkehrsplan<br />

und der darauf aufbauende sechsjährige Rahmenplan. Weiters sichert sie die<br />

langfristige Finanzierung der Schieneninfrastrukturinvestitionen.<br />

Vision<br />

„Wir bauen an der Mobilität der Zukunft und schaffen Werte für künftige<br />

Generationen“ lautet die Vision der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG, die gegenwärtig und<br />

künftig als sinnstiftendes und impulsgebendes Leitmotiv dienen soll.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Unternehmensweite<br />

Strategieimplementierung<br />

im Jahr 20<strong>08</strong><br />

25


26<br />

Moderne,<br />

marktorientierte<br />

Schieneninfrastruktur<br />

Detaillierte Vorarbeit<br />

für Organisationsanpassungen<br />

Strategische Stoßrichtungen<br />

Im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern sind Planung, <strong>Bau</strong>, Finanzierung und Anlagenmanagement der<br />

gesamten <strong>ÖBB</strong>-Eisenbahninfrastruktur zusammengefasst. Das übergeordnete Ziel ist es, eine moderne,<br />

marktorientierte Schieneninfrastruktur <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen. Transparenz und Effizienz der<br />

eingesetzten Mittel sowie ein größtmöglicher Grad an Eigenfinanzierung nehmen dabei die höchste<br />

Priorität ein. Die wichtigsten strategischen Stoßrichtungen lauten:<br />

- Priorisierung des Rahmenplans nach (markt)wirtschaftlichen Kriterien unter<br />

Berücksichtigung der verkehrspolitischen Interessen des Eigentümers<br />

- Forcierter Ausbau betrieblich und marktwirtschaftlich notwendiger<br />

Streckenabschnitte<br />

- Auftritt als integrierter <strong>Bau</strong>dienstleister für eisenbahnspezifische Leistungen<br />

im Konzern und unter anderem als Marktkorrektiv sowie <strong>zur</strong> nachhaltigen<br />

Know-how-Sicherung<br />

- Optimierter Mitteleinsatz der Investitionsvolumina<br />

- Erzielen positiver Ergebnisbeiträge durch aktives Portfoliomanagement<br />

(die Geschäftsfelder Kraftwerke, T-KOM Services, <strong>Bau</strong> & Instandhaltung und<br />

die Tochtergesellschaft <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH unterstützen<br />

durch einen positiven Ergebnisbeitrag das Kerngeschäft)<br />

- Aufbau und Sicherstellung eines Prozesses <strong>zur</strong> Gewährleistung eines<br />

konsensfähigen Anlagenzustands<br />

- Nachhaltige Wertsteigerung des Anlageneigentums<br />

<strong>ÖBB</strong> Infrastruktur Schnittstellenbereinigung<br />

Im Laufe des Jahres 20<strong>08</strong> konzentrierte sich die weitere strategische Ausrichtung der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> AG zunehmend auf das im Juni gemeinsam mit der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG gestartete<br />

Projekt „<strong>ÖBB</strong> Infrastruktur Schnittstellenbereinigung“. Im Fokus des Projekts steht die Beseitigung von<br />

bestehenden Schnittstellen zwischen den beiden Infrastrukturgesellschaften. Im Oktober wurden den<br />

Aufsichtsräten der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG, der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong><br />

AG erste Ergebnisse <strong>zur</strong> Schnittstellenproblematik präsentiert. In Folge stimmten alle drei Gremien in<br />

Form eines Grundsatzbeschlusses dem Antrag zu einer Organisationsanpassung zu. Vorbereitet wird<br />

diese Anpassung von drei Projektgruppen: dem Integrierten Anlagenmanagement, dem Infrastruktur-<strong>Bau</strong>dienstleister<br />

und dem Infrastruktur-Projektmanagement Neu- und Ausbau. Im Frühjahr 2009<br />

werden dem Aufsichtsrat die Resultate der Projektgruppen vorgelegt. Danach wird in Abstimmung<br />

mit dem Eigentümer der Prozess <strong>zur</strong> Gesetzesänderung initiiert.


Interview mit dem Vorstand der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

Die Vorstandsmitglieder Andreas Matthä, Gilbert Trattner und Georg-Michael Vavrovsky<br />

im Gespräch über das abgelaufene Geschäftsjahr und anstehende Herausforderungen des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns.<br />

Das Jahr 20<strong>08</strong> hat im Infrastrukturbereich vieles in Bewegung<br />

gebracht. Was sind die wichtigsten Auswirkungen bzw.<br />

Veränderungen für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern?<br />

Matthä: Durch die Strukturreform 2005 wurden die <strong>ÖBB</strong> in einen Konzern mit einer<br />

Holding als strategische Leitgesellschaft und vier operativen Teilkonzernen umgewandelt.<br />

Damit wurde die Trennung von Absatz und Infrastruktur umgesetzt, die mittlerweile<br />

ein europaweiter Standard ist. Nach dreijähriger operativer Erfahrung mit der<br />

neuen Konzernstruktur geht es nun in einem nächsten Reformschritt um die Weiterentwicklung<br />

der Schnittstellen zwischen den Kon-<br />

zerngesellschaften. Das gilt insbesondere für den<br />

Infrastrukturbereich, wo es zwischen <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> AG und <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG<br />

im alltäglichen Arbeitsumfeld zahlreiche Überschneidungen<br />

gibt. Im Sinne eines effizienten Infrastruktur-Managements<br />

haben wir im Juni 20<strong>08</strong><br />

„Weiterentwicklung<br />

der Schnittstellen im<br />

Infrastrukturbereich.“<br />

Andreas Matthä<br />

ein gemeinsames Projekt der beiden Teilkonzerne gestartet, um diese Schnittstellen zu bereinigen.<br />

Künftig soll es nur noch einen Infrastruktur-Ansprechpartner in der Fläche geben.<br />

Gleichzeitig wollen wir die Bereiche Infra Service (IS) und <strong>Bau</strong> sowie Instandhaltung zu einem<br />

eisenbahnspezifischen <strong>Bau</strong>dienstleister weiterentwickeln.<br />

Eines der wichtigsten Ziele der Organisationsreform ist ein<br />

integriertes Anlagenmanagement. Was ist darunter zu verstehen,<br />

was bringt es für den Eigentümer und die KundInnen?<br />

Matthä: Strategisches Leitziel der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG ist, ein hochqualitatives, sicheres<br />

Bestandsnetz sowie ein leistungsfähiges, zukunftsorientiertes Bahnnetz <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen.<br />

Damit wollen wir einerseits sicherstellen, dass die Bahn in Österreich auch in Zeiten der<br />

Liberalisierung wettbewerbsfähig bleibt. Die Bahn braucht hohe Kapazitäten, denn in Zukunft<br />

wird der umweltfreundliche Transport von Gütern und Personen in ganz Europa stark an Bedeutung<br />

gewinnen. Durch das integrierte Anlagenmanagement wird die Verantwortung für<br />

alle Anlagen der <strong>ÖBB</strong> in einer Hand gebündelt und die rechtliche, technische und wirtschaftliche<br />

Kompetenz für das Bahnnetz konzentriert. Unsere Kunden und unser Eigentümer erwarten<br />

ein hohes Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltniveau in der gesamten Bahn-Infrastruktur.<br />

Mit der Organisationsreform, die 20<strong>08</strong> gestartet wurde, gehen <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG und<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG gemeinsam in Richtung noch mehr Effizienz und Qualität. Diese<br />

Organisationsanpassungen werden, wie im Regierungsprogramm 20<strong>08</strong>–2013 vorgesehen, zu<br />

einer Zusammenlegung der beiden Infrastrukturgesellschaften führen. Die konkreten Reformvorschläge<br />

wollen wir bereits im Frühjahr 2009 dem Aufsichtsrat vorlegen.<br />

Wie stellen Sie angesichts der enormen Vielzahl an <strong>Bau</strong>vorhaben und<br />

der Größe des Unternehmens die Qualität der einzelnen Projekte sicher?<br />

Vavrovsky: Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG ist einer der größten Investoren in Österreich. Qualität ist der<br />

Schlüssel für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Infrastruktur. Dieses Verständnis beginnt bei<br />

effizienter und qualitätsbewusster Planung, führt über alle Stufen der Umsetzung von Projekten und<br />

mündet in der Übergabe einer hochwertigen, modernen und leistungsfähigen Anlage zum Betrieb.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

27


28<br />

„Qualität ist der<br />

Schlüssel für eine<br />

zukunftsorientierte<br />

Infrastruktur.“<br />

Georg-Michael Vavrovsky<br />

Daran arbeiten hochqualifizierte Teams, erfahrene Fachleute<br />

aus den vielfältigen erforderlichen Branchen. Größter<br />

Wert wird auf ein modernes Wissensmanagement<br />

gelegt. Als zentrale Grundlage für eine professionelle<br />

Projektabwicklung haben wir ein umfassendes Managementsystem<br />

eingeführt. Organisation, Prozesse und<br />

Managementabläufe unseres Unternehmens wurden im<br />

Rahmen der Gesamtzertifizierung nach den Standards<br />

ISO 9001:2000, OHSAS 18001:1999 sowie §39 EisbG im<br />

Jahr 20<strong>08</strong> bis ins Detail auf ihre Qualitätsstandards überprüft.<br />

Letztendlich sind es vor allem die KundInnen, die<br />

von unserer zertifizierten Qualität profitieren. Unsere PlanerInnen<br />

und ProjektmanagerInnen beziehen auch die Anforderungen des Markts an ein leistungsfähiges<br />

Schienennetz mit ein. Damit stellen wir sicher, dass unsere Investitionen einen<br />

Mehrwert für die KundInnen von heute und von morgen bieten. Für ein Unternehmen, das mit<br />

öffentlichen Finanzmitteln arbeitet, ist laufende Qualitätssicherung besonders wichtig.<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG ist auch einer der größten<br />

Immobilien eigentümer Österreichs. Wie wird eine effiziente<br />

und möglichst ertragreiche Bewirtschaftung der Flächen<br />

und Gebäude gewährleistet?<br />

Trattner: Unser Tochterunternehmen, die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH, ist spezialisiert<br />

auf die Bewirtschaftung und Verwertung der Flächen und Gebäude, die nicht mehr betriebsnotwendig<br />

sind. Das Unternehmen arbeitet hochprofessionell und bietet seine Leistungen im<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzern genauso wie am freien Immobilienmarkt an. Das Dienstleistungsportfolio reicht<br />

von der Hausverwaltung bis hin <strong>zur</strong> Entwicklung von großflächigen Immobilienprojekten und<br />

zum Verkauf von ganzen Liegenschaften. Die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH hat all diese<br />

Leistungen im vergangenen Geschäftsjahr sehr erfolgreich angeboten. Die Erträge aus dem<br />

Immobilienmanagement sind ein wichtiger Beitrag <strong>zur</strong> Finanzierung der Bahninfrastruktur.<br />

Im vergangenen Jahr wurde wieder massiv in den Neu- und Ausbau<br />

des Schienennetzes und den Erhalt des Bestandsnetzes investiert.<br />

Ist die Finanzierung der Infrastruktur auch in Zukunft gesichert?<br />

Matthä: Ganz klar: Ja! Seit 2005 wird massiv und gezielt in den Ausbau der Infrastruktur<br />

investiert. Das ist notwendig, um das System Bahn möglichst attraktiv für unsere Kunden zu<br />

gestalten. Ziel der <strong>ÖBB</strong> und des Eigentümers ist, möglichst große Anteile des Verkehrs von<br />

der Straße auf die Schiene zu verlagern. Das gilt sowohl für den Personenverkehr als auch für<br />

den Güterverkehr. Unser Eigentümer unterstützt das Ausbauprogramm der <strong>ÖBB</strong> und gibt uns<br />

vollen Rückhalt für eine moderne, hochleistungsfähige Schieneninfrastruktur. Deshalb war es<br />

uns möglich, im vergangenen Geschäftsjahr rd. 1,8 Mrd. EUR in den Ausbau und Modernisierung<br />

der Infrastruktur zu investieren.<br />

Finanziert werden diese Maßnahmen einerseits über unseren selbst erwirtschafteten Cash<br />

Flow und andererseits über Fremdkapital mit Haftungen des Bundes. Der größte Teil stammt<br />

aus dem Rahmenplan, den wir gemeinsam mit dem BMVIT und dem Finanzministerium erstellen<br />

und jährlich überarbeiten. Darin sind alle Neu- und Ausbauprojekte im Detail aufgelistet,<br />

aber auch der Budgetrahmen für Reinvestitionen. Für diese Maßnahmen übernimmt der Bund<br />

die Haftung. Seit 20<strong>08</strong> trägt die Republik Österreich außerdem 70 % der Tilgungsraten für die<br />

Kosten des Infrastrukturausbaus. Aber auch der Anteil unserer Eigenmittel ist 20<strong>08</strong> gestiegen.


Aus Immobilien, Energiemanagement und Infrastrukturbenutzungsentgelt haben wir insgesamt<br />

rd. 1.268,7 Mio. EUR erwirtschaftet. Teile dieses Ertrags stehen für Investitionen in die<br />

Infrastruktur <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Einen wesentlichen Teil der Finanzmittel für die Infrastruktur<br />

holt sich die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG über den internationalen<br />

Kapitalmarkt. Wie funktioniert dieser Mechanismus, vor allem<br />

in Zeiten der Finanzkrise?<br />

Trattner: Der Bund übernimmt für die Investitionen, die im Rahmenplan vereinbart wurden,<br />

die Haftung. Geleistet und finanziert werden diese Investitionen aber durch die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> AG. Ein Teil der Finanzierung stammt aus unseren eigenen Erlösen, wie schon<br />

erklärt wurde. Der Großteil der Finanzierung erfolgt über Anleihen am Kapitalmarkt, die wir<br />

seit 2005 regelmäßig begeben. Im letzten Oktober hat die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG neuerlich<br />

eine fix verzinste Anleihe in Höhe von 1 Mrd. EUR am Kapitalmarkt begeben – zu einem für<br />

uns hervorragenden Zinssatz von 3,875 %. Die Anleihe wurde von den Investoren sehr gut<br />

aufgenommen, weil wir als Unternehmen mit staatlicher Haftung eine besonders gute Bonität<br />

genießen. Der Finanzmarkt vertraut in Zeiten der Krise verstärkt soliden, staatlichen<br />

Unternehmen. Das erleichtert uns die Finanzierung von Infrastrukturprojekten und ist<br />

gleichzeitig ein Beweis für das Vertrauen in den nachhaltigen Erfolg der <strong>ÖBB</strong>.<br />

Wie wirkte sich im Geschäftsbereich Kraftwerke im Jahr 20<strong>08</strong> die<br />

hohe Volatilität der internationalen Energiepreise aus?<br />

Trattner: Der Geschäftsbereich Kraftwerke sichert die Basisversorgung der <strong>ÖBB</strong> mit Bahnstrom.<br />

Gerade in Zeiten der Energieknappheit ist diese Versorgungsautonomie für die Bahn<br />

besonders wichtig. Darüber hinaus haben unsere Kraftwerke eine enorme wirtschaftliche<br />

Bedeutung für das ganze System Bahn. Denn unsere Eigenproduktion von umweltfreundlichem<br />

und kostengünstigem Bahnstrom ist die Basis für die relativ günstigen Bahntarife in<br />

Österreich. In Zukunft wird der Personen- und Güterverkehr mehr Bahnstrom benötigen, weil<br />

die Transport- und Fahrgastzahlen kontinuierlich steigen. Darauf bereiten wir uns mit einem<br />

breit angelegten Aus- und Neubauprogramm im Kraftwerksbereich vor. Bis 2016<br />

will die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG rd. 700 Mio. EUR in Maßnahmen <strong>zur</strong> Effizienz-<br />

steigerung und in den <strong>Bau</strong> von neuen Kraftwerken investieren. Im Jahr 20<strong>08</strong> haben<br />

wir mit dem <strong>Bau</strong> des Umrichterwerks Timelkam begonnen und die Planungen für<br />

ein neues Kraftwerk im Ötztal gestartet. Mit diesen Investitionen wollen wir die<br />

Energie effizienz und die Strom-Eigenproduktion mittelfristig um 25 % steigern.<br />

Die Leistungen des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns wurden im<br />

vergangenen Jahr mehrfach ausgezeichnet. Worauf beruht diese<br />

breite Anerkennung?<br />

Vavrovsky: Es sind immer die Menschen, die auch noch so herausfordernde Projekte bewältigen<br />

und den Erfolg eines Unternehmens ausmachen. Das gilt in unserem Sektor ganz besonders.<br />

Unsere MitarbeiterInnen haben in den letzten Jahrzehnten enormes Fachwissen in<br />

Verbindung mit hoher Planungskompetenz aufgebaut. In Zusammenhang mit der großen<br />

Erfahrung im Projektmanagement ist das unser Erfolgsrezept. Durch unsere ausgezeich neten<br />

Fachleute sind wir im Infrastruktursektor als Kompetenzzentrum positioniert und weithin<br />

anerkannt. 20<strong>08</strong> haben wir den internationalen Brunel Award für herausragende <strong>Bau</strong>herren-Leistungen<br />

auf dem Gebiet der Bahnhofsarchitektur bekommen – um ein Beispiel zu<br />

nennen. Das ist eine eindrucksvolle Bestätigung der gemeinsamen Leistungen all unserer<br />

MitarbeiterInnen.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

„Bis 2016 investieren wir<br />

rd. 700 Mio. EUR in den<br />

Kraftwerksbereich der <strong>ÖBB</strong>.“<br />

Gilbert Trattner<br />

29


30<br />

Mensch, Natur und<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

im Einklang<br />

Hochwertiger Lebensraum<br />

für Biodiversität<br />

Renaturierungs -<br />

maß nahmen nach<br />

Infrastrukturprojekten<br />

Verantwortungsvolle<br />

Unternehmensführung<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern achtet bei seiner Unternehmensführung auf ein ausgewogenes<br />

Miteinander von Mensch, Natur und Wirtschaftlichkeit. Um diese Balance herzustellen, werden bei<br />

Infrastrukturprojekten zahlreiche Maßnahmen ergriffen – vom ressourcenschonenden <strong>Bau</strong> über Lärmschutz<br />

bis hin zu Aufforstungsprojekten. Einen wesentlichen Beitrag <strong>zur</strong> Erhaltung der Artenvielfalt<br />

in Österreich leisten zudem die Flächen entlang der Schienenstrecken, die wertvolle Rückzugs- und<br />

Ersatzlebensräume für Tier- und Pflanzenarten bieten. Nachstehend finden Sie einen Auszug von<br />

Aktivitäten des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns, die die nachhaltige Ausrichtung der Unternehmensführung<br />

dokumentieren.<br />

Umweltschutz<br />

Im Bewusstsein seiner ökologischen Verantwortung berücksichtigt der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern<br />

etwaige Umwelteinflüsse bereits bei der Projektplanung; bei der Umsetzung der <strong>Bau</strong>vorhaben<br />

wird darauf geachtet, die Eingriffe in die Natur möglichst gering zu halten.<br />

„Renaturierung Maukenbach“ – Gewässerschutz und Landschaftspflege<br />

Beim <strong>Bau</strong> der neuen Unterinntaltrasse werden derzeit mehrere ökologische Ausgleichsmaßnahmen<br />

umgesetzt. Der Bachlauf des Maukenbachs wird von der Einmündung in den Inn bis in den Bereich<br />

des bestehenden Retentionsbeckens durch eine naturnahe Gestaltung renaturiert und durch eine<br />

Wanderhilfe für Fische passierbar gemacht. Am Ende des Projekts wird der neu entstandene Bereich<br />

mit Sträuchern und <strong>Bau</strong>mgehölzen bepflanzt und dadurch qualitativ hochwertiger Lebensraum<br />

geschaffen werden. Um auch die Querungsmöglichkeiten für das Wild sicher zu gestalten, werden<br />

verschiedene Anlagen wie Wild- und Kleintierdurchlässe errichtet.<br />

Wertvolle Lebensräume entlang der Bahntrassen<br />

Das „Netzwerk Natur“ der Stadt Wien hat sich zum Ziel gesetzt, seltene Tier- und Pflanzenarten sowie<br />

naturnahe Lebensräume in Wien zu pflegen und zu fördern. Als Eigentümer der Wanderlinien entlang<br />

der Bahngründe, die einen wichtigen Lebensbereich für unterschiedliche Tierarten im städtischen<br />

Raum darstellen, wird der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern aktiv bei der Umsetzung von Maßnahmen<br />

miteinbezogen. Die Pottendorfer Linie beispielsweise ist mit ihren Trocken- und Halbtrockenrasen<br />

wichtiger Bestandteil der Biotopvernetzung. Bedeutende geschützte Tierarten wie Rebhühner, Wechselkröten,<br />

Fang- und Heuschrecken oder die Wiener Schnirkelschnecke sind hier beheimatet. Der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern unterstützt die Erhaltung von Lebensräumen durch Maßnahmen wie<br />

die Verpflanzung von Trockenrasen und das Offenhalten der Tierwanderwege durch Grasschnitt.


Lärmschutzmaßnahmen<br />

Bei der Umsetzung der Lärmschutzmaßnahmen entlang der neuen Westbahnstrecke wurden neue<br />

Maßstäbe in der Landschaftsplanung gesetzt. Lärmschutzbauwerke wie Dämme und Grüntunnel<br />

wurden in Form von regionaltypischen Landschaftsformen wie etwa abgestuften Terrassen und<br />

welligem Hügelland gestaltet, um sich bestmöglich in die Landschaft einzufügen. Bei der Begrünung<br />

wurde auf die regionale Herkunft von Bäumen und Sträuchern geachtet.<br />

Abfallwirtschaft<br />

Die umweltrelevanten Prozesse der <strong>Bau</strong>vorhaben und die Auswirkungen des Projekts auf den Natur-<br />

und Artenschutz nehmen bereits bei der Planung eine wichtige Rolle ein. Schall- und erschütterungstechnische<br />

Gutachten und Studien <strong>zur</strong> Lichtgestaltung sind ebenso Teil der Umweltstrategie<br />

wie die Entwicklung eines Abfallwirtschaftskonzepts für den <strong>Bau</strong>stellenbetrieb. Das Aushub- und<br />

Abbruchmaterial wird dabei laufend auf eventuelle Schadstoffe hin untersucht und entsprechende<br />

Verwertungs- und Entsorgungskonzepte erarbeitet. Das Abfallmanagement umfasst jedoch nicht nur<br />

operative Abfallvermeidungsstrategien und eine ökologisch und ökonomisch effiziente Rohstoffverwertung,<br />

sondern verfolgt auch das Ziel, MitarbeiterInnen durch Schulungen zu informieren und<br />

noch stärker für das Thema zu sensibilisieren.<br />

Nachhaltige Materialwirtschaft am Beispiel Koralmtunnel<br />

Beim <strong>Bau</strong> des 32,9 km langen Koralmtunnels fallen mehr als 9 Millionen m 3 Ausbruchmaterial an,<br />

was in etwa dem vierfachen Volumen der Cheopspyramide entspricht. Ziel ist es, den größtmöglichen<br />

Teil des <strong>Bau</strong>abfalls unter minimaler Umweltbelastung wiederzuverwerten. Bei den anfallenden Abtrags-<br />

und Ausbruchs massen handelt es sich<br />

um natürliches, für das Projekt verwertbares<br />

<strong>Bau</strong>material. Der Koralmtunnel durchquert<br />

den polymetamorphen Gebirgszug der Koralpe.<br />

Für die Wiederverwertung sind dabei vor<br />

allem die kristallinen Gesteine (Gneise, Glimmerschiefer,<br />

Marmore etc.) von Bedeutung.<br />

Rd. 5 Millionen m 3 Ausbruchmaterial werden<br />

entlang der Freilandstrecke im Laßnitztal als<br />

Bodenauswechslung, Schüttmaterial für Lärmschutzwälle<br />

oder Bahndämme und im Tunnel<br />

als Filterkies oder Zuschlagstoff für Beton<br />

verwendet. Etwa 3 Millionen m 3 werden auf<br />

trassennahe Deponien gebracht und sorgsam in die Landschaft eingebunden. Überschüssige Massen<br />

werden per Bahn zu geeigneten Ablagerungsorten gebracht.<br />

Sauberer Strom für den Bahnbetrieb<br />

Die vom <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern betriebenen acht Wasserkraftwerke decken rd. ein Drittel<br />

des österreichischen Bahnstrombedarfs ab. Etwa ein Viertel wird in den vier Partnerwasserkraftwerken<br />

erzeugt. Der Rest wird auf dem mitteleuropäischen Großhandelsstrommarkt beschafft und in<br />

sogenannten Umformer- bzw. Umrichterwerken in Bahnstrom umgewandelt. In den nächsten Jahren<br />

sind weitere Investitionen in den Ausbau und in die Modernisierung des bahneigenen Kraftwerksparks<br />

geplant. Damit soll die umweltfreundliche Eigenerzeugung aus Wasserkraft um 25% gesteigert<br />

werden. Gleichzeitig wird der bereits jetzt schon wichtige Beitrag zum Hochwasserschutz<br />

durch Hochwasserrückhalteräume an Flüssen bzw. durch das Speichern von Wasser in den Stauseen<br />

weiter vergrößert.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Dämme und Grüntunnel<br />

entlang der Westbahn<br />

Sensibilisierung der<br />

MitarbeiterInnen durch<br />

Schulungen<br />

Umweltschonender<br />

Abtransport des<br />

wiederverwertbaren<br />

Ausbruchmaterials<br />

1/3 des Bahnstrombedarfs<br />

aus<br />

<strong>ÖBB</strong>-Kraftwerken<br />

31


32<br />

Umfassende Information<br />

und Einbindung<br />

Umfassende unternehmensweite<br />

Maßnahmen<br />

und Einrichtungen<br />

Sicherheitstechnische<br />

Nachrüstung von<br />

Tunneln seit 2005<br />

Maßgeschneiderte Kommunikationskonzepte<br />

Jedes Infrastrukturprojekt erfordert für eine erfolgreiche Umsetzung ein maßgeschneidertes und in<br />

sich stimmiges Konzept der projektbegleitenden Öffentlichkeitsarbeit, das auf Information, Kommunikation<br />

und weitestgehender Mitwirkung auch der von den Projekten berührten Bevölkerung beruht.<br />

So wurde bereits und wird in mehreren großen Schieneninfrastrukturprojekten (z.B. Neubaustrecke<br />

Wien – St.Pölten, Koralmbahn Graz – Klagenfurt, Semmering-Basistunnel neu) ein bewährtes Modell<br />

der Beteiligung von BürgerInnen umgesetzt.<br />

Sicherheit<br />

Gebäudesicherheit<br />

Die Sicherheit in den Gebäuden wird vom Technischen Facility Management der <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement<br />

GmbH verantwortet. Es überprüft alle Haustechnikanlagen, aber auch ganze Objekte<br />

und Betriebsanlagen regelmäßig auf die Einhaltung der gesetzlichen, sicherheitstechnischen Vorgaben.<br />

Die Basis dafür bildet ein intern entwickeltes Facility Management Tool, das alle technischen<br />

Gebäudeeinrichtungen qualitativ erfasst. Mängel werden durch ein flächendeckendes Störungsmeldesystem<br />

erkannt und rasch behoben. Ob etwaige sicherheits- und brandschutztechnische Nachrüstungen<br />

erforderlich sind, wird von speziell dafür geschultem Personal bewertet und umgesetzt.<br />

Zur laufenden Gewährleistung der Sicherheit wird durch das Technische Facility Management auch<br />

eine Brandschutzorganisation, für Bereiche, in denen andere <strong>ÖBB</strong>-Gesellschaften nicht zuständig<br />

sind, gestellt. Für Gebäude mit besonderen Risiken werden zusätzlich Wachdienste beauftragt.<br />

Tunnelsicherheit<br />

Seit 2005 arbeitet der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern den rechtlichen Vorgaben entsprechend an der<br />

sicherheitstechnischen Nach rüstung sämtlicher Tunnel. Dabei werden ebene Standflächen (Randwege)<br />

errichtet, Handläufe bei Tunnels über 100 m Länge eingebaut sowie Beleuchtung, Strom anschlüsse<br />

und Fernsprecheinrichtungen in stalliert. Bis Ende 20<strong>08</strong> konnten etwa 190 der 250 Bestandtunnel<br />

aufgerüstet werden. Für größere Tunnelbauwerke<br />

werden im Rahmen des Programms<br />

Tunnel sicherheit maßgeschneiderte Konzepte<br />

wie etwa die Errichtung von Rettungsstollen,<br />

der Einbau von Löschwasserleitungen oder die<br />

Beistellung von Feuerwehrausrüstungen erarbeitet.<br />

Details <strong>zur</strong> Umsetzung dieser Maßnahmen<br />

im Arlbergtunnel finden Sie auf <strong>Seite</strong> 23.


Risikomanagement<br />

Aufgrund seiner engen Verbindungen und Leistungsbeziehungen zu unterschiedlichen Anspruchsgruppen<br />

– von den MitarbeiterInnen bis zu den Kapitalmärkten – und aufgrund der Inanspruchnahme<br />

öffentlicher Mittel verpflichtet sich der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern zu einem verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Risiken. Das Risikomanagement des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern ist in das zentrale<br />

und unternehmensübergreifende Risikomanagement des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns, das durch die <strong>ÖBB</strong>-Holding<br />

koordiniert wird, eingebunden. Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern berichtet die Ergebnisse der internen<br />

Evaluierungen regelmäßig an die <strong>ÖBB</strong>-Holding. Die Grundsätze, Regeln und Anforderungen an<br />

die Unternehmenseinheiten sind in einer Konzernrichtlinie und einem Risikomanagement-Handbuch<br />

zusammengefasst und sollen ein systematisches, umfassendes und aktives Management der Risiken<br />

sicherstellen. Die uneingeschränkte Absicherung der Unternehmenstätigkeit ist dabei das oberste<br />

Ziel; existenzbedrohende Risiken dürfen nicht eingegangen werden.<br />

Die Rollen und Verantwortlichkeiten im Risikomanagement-Prozess innerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong>-Konzerns sind klar verteilt. Als oberste Instanz legt der Vorstand die Risikopolitik des Teilkonzerns<br />

– auf Basis der Konzern-Risikopolitik – fest. Für die Beobachtung allfälliger Risiken und die Umsetzung<br />

von Risikosteuerungsmaßnahmen sind in erster Linie die Führungskräfte der jeweiligen Gesellschaft<br />

bzw. des jeweiligen Bereichs – unterstützt von Risikomanagern – verantwortlich. Bestimmte<br />

Aspekte des Risikomanagements (z.B. im Finanz-, Versicherungs- oder Energiebereich) erfordern die<br />

Expertise von in der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG bzw. im <strong>ÖBB</strong>-Konzern angesiedelten SpezialistInnen<br />

und werden in spezifischen, eigens eingerichteten Systemen gesteuert. Zahlreiche Querschnittsfunktionen<br />

wie die Bereiche Personal, IT, Einkauf, Recht und Steuern/Abgaben unterstützen bei der Identifizierung<br />

und Bewertung von Risiken. Die Interne Revision ergänzt mit der Überwachung der internen,<br />

betrieblichen Abläufe das engmaschige Sicherheitsnetz des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns. Weitere<br />

Informationen zum Risikomanagement finden sich im Lagebericht ab <strong>Seite</strong> 56.<br />

Einbindung in<br />

Risikomanagement<br />

des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

Klare Kompetenzen<br />

und Prozesse<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

33


34<br />

6.574 MitarbeiterInnen<br />

Ausbildungsmodule<br />

für Sicherheit<br />

Management von<br />

Eisenbahninfrastrukturprojekten<br />

MitarbeiterInnen<br />

Im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern waren 20<strong>08</strong> durchschnittlich 6.574 MitarbeiterInnen beschäftigt,<br />

um 2% weniger als im Vorjahr. Per 1.1.2007 erfolgte im Zuge einer Organisationsanpassung die<br />

Übernahme von 3.893 MitarbeiterInnen der Geschäftsbereiche Bahnbau und Netztechnik der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur Betrieb AG, wodurch sich der Personalstand grundlegend veränderte.<br />

Das umfassende Know-how der MitarbeiterInnen für die Planung und Umsetzung von Infrastrukturprojekten<br />

sowie für Sicherheitsaspekte bildet einen wichtigen Erfolgsfaktor des Konzerns. Die betriebliche<br />

Aus- und Weiterbildung fokussiert daher diese Themenbereiche und geht auf die individuellen<br />

Bedürfnisse der MitarbeiterInnen ein.<br />

Mitarbeiterkennzahlen (Durchschnitt) 20<strong>08</strong> 2007 Veränd. in %<br />

MitarbeiterInnen 6.574 6.709 -2<br />

davon mit Definitivstellung 5.100 5.442 -6<br />

Frauenquote in % 9,2 7 31<br />

Bedarfsgerechtes Angebot an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern ist aufgrund gesetzlicher Auflagen verpflichtet, Aktivitäten <strong>zur</strong><br />

Gewährleistung der Sicherheit der Eisenbahninfrastruktur zu setzen, deshalb wurden mehrere Ausbildungsmodule<br />

entwickelt. Qualifizierte FachtrainerInnen der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG wurden<br />

beauftragt, diese betrieblichen Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen durchzuführen, an denen<br />

die MitarbeiterInnen des Betriebsdienstes teilnehmen.<br />

Zur Förderung der Führungskräfte wurde im Juni 20<strong>08</strong> ein Programm für die ManagerInnen der dritten<br />

und vierten Ebene (Team-, Gruppen- und WerksleiterInnen) gestartet. Etwa 90 TeilnehmerInnen<br />

aus unterschiedlichen Bereichen des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns haben die ersten Workshops<br />

besucht; insgesamt werden etwa 300 TeilnehmerInnen das Programm durchlaufen und Bildungsveranstaltungen<br />

zu den Themen Führung, Konflikt- und Veränderungsmanagement sowie andere<br />

betriebswirtschaftliche Seminare absolvieren.<br />

In intensiven Gesprächen mit FachexpertInnen des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern, der Arch+Ing<br />

Akademie, der Technischen Universität Wien und der Technischen Universität Graz wurde maßgeschneidert<br />

für die <strong>ÖBB</strong> der Lehrgang „Management von Eisenbahninfrastrukturprojekten“ konzipiert.<br />

Innerhalb von drei Wochen wird in fünf Modulen hochspezialisierte Projektmanagementkompetenz,<br />

die bei der Abwicklung von Eisenbahninfrastrukturvorhaben erforderlich ist, vermittelt. Den ersten<br />

Lehrgang im Jahr 20<strong>08</strong> haben 20 MitarbeiterInnen des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns besucht; der<br />

nächste Lehrgang soll im März 2009 beginnen und auch ZiviltechnikerInnen, die für die <strong>ÖBB</strong> tätig<br />

sind, miteinbeziehen.


Ausbildung von NachwuchstechnikerInnen<br />

Zur Absicherung des zukünftigen Bedarfs an TechnikerInnen bieten die Konzerne <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> und <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb ein Traineeprogramm für HTL-AbsolventInnen an. Während des<br />

einjährigen Programms werden die TeilnehmerInnen von einem Mentor begleitet und lernen nach<br />

dem Prinzip der Job-Rotation alle drei Monate einen neuen Unternehmensbereich kennen. Zusätzlich<br />

werden Seminare <strong>zur</strong> Sozial- und Methodenkompetenz und Exkursionen angeboten. Das Traineeprogramm<br />

startete im September 2007. In der neuen Staffel laufen seit Mai 20<strong>08</strong> zehn Trainees des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns und sieben Trainees des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb-Konzern unterschiedliche<br />

Stationen des Unternehmens durch. Nach Möglichkeit werden die jungen Tech ni kerInnen<br />

nach Abschluss des Programms in ein Dienstverhältnis übernommen.<br />

Karriere mit <strong>ÖBB</strong>-Lehre<br />

Die Lehrlingsausbildung nimmt im <strong>ÖBB</strong>-Konzern traditionell einen hohen Stellenwert ein. Im <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern wurden per Jahresende 161 Lehrlinge beschäftigt und in unterschiedlichen<br />

technischen Berufen – vom Maschinenbautechniker bis hin zum Elektroanlagentechniker – ausgebildet.<br />

Ergänzt wird die praxisnahe fachliche Ausbildung durch eine große Palette an Aus- und Weiterbildungsprogrammen.<br />

„<strong>Bau</strong> dich auf“ – die betriebliche Gesundheitsförderung<br />

Zur nachhaltigen Gesundheitsförderung aller MitarbeiterInnen startete der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-<br />

Konzern im Mai 2007 unter dem Motto „<strong>Bau</strong> dich auf“ ein Programm <strong>zur</strong> betrieblichen Gesundheitsförderung.<br />

Das Angebot umfasst präventivmedizinische Maßnahmen wie Bewegungs- und Raucherentwöhnungsprogramme<br />

sowie Stress- und Ernährungsberatungen. Um alle MitarbeiterInnen für das<br />

Thema Gesundheit zu sensibilisieren und um sie in die betrieblichen Maßnahmen miteinzubeziehen,<br />

wurden Gesundheitszirkel gegründet. So haben alle MitarbeiterInnen die Möglichkeit, ihre Ideen und<br />

Verbesserungsvorschläge einzubringen; erste Vorschläge wie die Obstaktion wurden auch bereits<br />

umgesetzt.<br />

An den „<strong>Bau</strong> dich auf“-Wochen am Josefhof, einer Einrichtung der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen<br />

und Bergbau, haben im Berichtsjahr 328 MitarbeiterInnen teilgenommen und Programme wie<br />

„Gesunder Rücken“, Herzkreislauftrainings und „Nichtrauchen in 7 Tagen“ absolviert. Um MitarbeiterInnen<br />

<strong>zur</strong> Teilnahme an Laufveranstaltungen zu motivieren, unterstützt sie der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong>-Konzern durch die Übernahme der Startgebühren und sponsert zudem T-Shirts.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Gesundheitsförderung<br />

durch Laufaktion<br />

161 Lehrlinge erhalten<br />

eine fundierte<br />

Berufsausbildung<br />

Traineeprogramm<br />

für HTL-Absolven tInnen<br />

Umfangreiche<br />

Maßnahmen<br />

35


36<br />

Konzernlagebericht<br />

A. Struktur des Konzerns und Angaben über Beteiligungen und<br />

Zweigniederlassungen<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern hat die Aufgabe, die österreichische Schieneninfrastruktur im Sinne des Eigentümers<br />

Republik Österreich zu errichten. Die Finanzierung der Investitionen für den Schieneninfrastrukturausbau wird über den<br />

selbst erwirtschafteten Cash Flow, Fremdkapital sowie Haftungen des Bundes auf Basis mehrjähriger Rahmenpläne und<br />

Zuschüsse <strong>zur</strong> Infrastrukturerrichtung gem. § 43 Bundesbahnstrukturgesetz 2003 (fortan BBG) sichergestellt.<br />

Die Verwaltung, Entwicklung und Verwertung des überwiegenden Teils der Immobilien des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-<br />

Konzerns werden durch die Tochtergesellschaft der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG, die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement<br />

GmbH, wahrgenommen.<br />

Die Muttergesellschaft Österreichische Bundesbahnen-Holding Aktiengesellschaft (fortan <strong>ÖBB</strong>-Holding AG) ist eine<br />

Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht. Der Sitz der Gesellschaft ist in der Wienerbergstraße 11, A-1100<br />

Wien. Die Gesellschaft ist in dem beim Handelsgericht Wien geführten Firmenbuch unter der FN 247642f eingetragen.<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Holding AG hält sämtliche Anteile der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG.<br />

Die Beteiligungen<br />

In der Beteiligungsübersicht im Anhang des Konzernabschlusses des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns sind alle Beteiligungen<br />

des Konzerns angeführt. Einen Überblick über die Anzahl der Beteiligungen im In- und Ausland liefert<br />

folgende Übersicht:<br />

Per 31.12.20<strong>08</strong> Per 31.12.2007<br />

Beteiligung >50% 26 9<br />

Beteiligung 50 bis 20% 1 1<br />

Sonstige Beteiligung 1 3 3<br />

davon im Ausland 1 1<br />

Summe 30 13<br />

davon im Ausland 1 1<br />

1 inkl. stille Einlage „Am Hafen“ Garagenerrichtungs- und Betriebs GmbH & Co KG<br />

Der Konzern und seine Zweigniederlassungen<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern bearbeitet in ganz Österreich etwa 1.600 Planungs- und <strong>Bau</strong>projekte, von denen<br />

etwa 1.200 Projekte über mehr als ein Jahr laufen. Der Fortsetzungsbedarf der bis 31.12.20<strong>08</strong> begonnenen Rahmenplaninvestitionen<br />

– unter Berücksichtigung der Auswirkung des genehmigten Rahmenplans 20<strong>08</strong> bis 2013 und<br />

vorausvalorisiert mit 2,5% – errechnet sich mit rd. 10.586 Mio. EUR.<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG hat mehrere Tochtergesellschaften: Die Brenner Eisenbahn GmbH (BEG) hat ihren<br />

Sitz in Innsbruck. Sie arbeitet seit 1996 an der Umsetzung des europäischen Schienenausbauprojekts „Eisenbahnachse<br />

Brenner“ auf österreichischem Staatsgebiet. Die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH, mit Firmensitz in Wien, bietet<br />

moderne Immobilien-Dienstleistungen an. Ihr Aufgabengebiet umfasst den Verkauf und die Verwertung von Immobilien,<br />

Projektentwicklung, Bahnhofsoffensive, Liegenschaftsverwaltung, Facility Management, Raummanagement<br />

sowie die Vertragsabwicklung für Filmproduktionen und Events auf Bahnhöfen. Die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement<br />

GmbH ist Dienstleister für ihre Muttergesellschaft <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG. Weitere Tochtergesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns sind die <strong>ÖBB</strong> Telekom Service GmbH (100%) und die Netz- und Streckenentwicklung<br />

GmbH (Beteiligung 50%).


Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> hat die Gesellschaft 100% der Kommanditanteile an der <strong>ÖBB</strong>-Realitätenbeteiligungs GmbH &<br />

Co KG erworben und die bis dahin gehaltenen Kommanditanteile an der Gauermanngasse GmbH & CoKG an diese<br />

übertragen.<br />

B. Wirtschafts- und Prognosebericht<br />

B.1. Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Trends 1<br />

Die Weltwirtschaft befindet sich vor dem Hintergrund der dramatischen Verschärfung der Finanzkrise in einem markanten<br />

Abschwung. Nach vier Jahren mit einem Wirtschaftswachstum von real etwa 5% kühlte die Konjunktur bereits<br />

2007 ab, der Welthandel wurde zuletzt nur noch wenig ausgeweitet. Die Weltwirtschaft dürfte heuer um nur gut 3%<br />

gewachsen sein, eine weitere Abschwächung im Jahr 2009 ist absehbar.<br />

Der Konjunkturabschwung wurde durch die Krise auf dem Immobiliensektor der USA eingeleitet, die in den USA<br />

eine Stagnation der Wirtschaft und einen Rückgang der Importe <strong>zur</strong> Folge hatte. Dazu kam der merkliche Anstieg<br />

der Weltmarktpreise von Rohöl und Nahrungsmitteln, der die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte in den<br />

Industrienationen und rohstoffimportierenden Ländern dämpfte. Empfindlich verstärkt wurde der Abschwung schließlich<br />

durch die internationale Finanzkrise.<br />

Die europäische Wirtschaftspolitik reagierte im Oktober auf die Bankenkrise, koordinierte Maßnahmen <strong>zur</strong> Vermeidung<br />

einer Rezession wurden allerdings noch nicht ergriffen. Das BIP expandiert 20<strong>08</strong> real noch um 4,9%. Die Finanzkrise<br />

verschärfte sich jüngst neuerlich, die Realwirtschaft wird zunehmend in Mitleidenschaft gezogen, die Aussichten<br />

für die Weltwirtschaft sind derzeit besonders unsicher. Daher wird sich auch das Wirtschaftswachstum in Österreich<br />

deutlich verlangsamen; das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFO) hat die BIP-Wachstumsprognosen 20<strong>08</strong> für Österreich<br />

von 2,3% auf 2% und für 2009 von 1,4% auf 0,9% korrigiert. Das Erreichen dieser Wachstumsquote ist derzeit<br />

allerdings mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.<br />

Vor dem Hintergrund des internationalen Abschwungs verzeichnet vor allem die exportgetriebene Sachgütererzeugung<br />

einen deutlichen Rückgang. Die Wertschöpfung sank Ende 20<strong>08</strong> gegenüber dem Vorquartal um 0,7%. Auch die<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft zeigt bereits Reaktionen und steigerte die Wertschöpfung Ende 20<strong>08</strong> im Vergleich zum Vorquartal nur<br />

noch geringfügig (+0,2%).<br />

B.2. Marktumfeld, Branchenentwicklung und Trends<br />

Die österreichische Bundesregierung reagierte auf die aktuelle Wirtschaftskrise mit dem Beschluss eines „Konjunkturbelebungspakets“,<br />

das im Oktober 20<strong>08</strong> vom Ministerrat verabschiedet wurde. Durch Investitionen in Höhe von<br />

1 Mrd. EUR in die Infrastruktur Österreichs soll das Wirtschaftswachstum unterstützt werden. Vom Gesamtpaket entfallen<br />

auf die Schieneninfrastruktur 700 Mio. EUR, die von 2009–2012 zusätzlich zu den Rahmenplaninvestitionen in<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhöhung der Qualität des Bestandsnetzes investiert werden.<br />

Angesichts der angespannten Lage auf den internationalen Finanzmärkten stellte 20<strong>08</strong> die Finanzierung der Infrastrukturprojekte<br />

für die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG eine besondere Herausforderung dar. In diesem Umfeld konnten auf<br />

den Geldmärkten in Summe über 1.566 Mio. EUR in Form fixverzinster Anleihen aufgebracht werden, die <strong>zur</strong> Gänze in<br />

Euro notieren und unter Berücksichtigung der aktuellen Finanzmarktsituation sehr günstig verzinst sind.<br />

1 Quelle: WIFO-Monatsbericht 11/20<strong>08</strong><br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

37


38<br />

Ergänzend zu den gesetzlich festgelegten Bedingungen <strong>zur</strong> Finanzierung der Infrastrukturinvestitionen wurde im März<br />

20<strong>08</strong> eine Vereinbarung zum Rahmenplan 20<strong>08</strong>–2013 zwischen den zuständigen Ministerien (BMVIT und BMF) und<br />

der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG bzw. der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG geschlossen. Zur langfristigen Sicherung der Finanzierung der<br />

Investitionen wurde durch die Republik Österreich eine Förderung von 70% der jährlichen Investitionsausgaben über<br />

eine 30-jährige Annuität zugesichert.<br />

20<strong>08</strong> wurde das im Jahr 2005 erstmals verliehene AAA-Rating der Agenturen Standard & Poor´s und Moody´s zum<br />

dritten Mal bestätigt und damit die Bonität der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG erneut belegt.<br />

Organisatorisch ist der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern in verschiedene Geschäftsbereiche untergliedert, deren Entwicklung<br />

sich wie folgt gestaltete:<br />

Neu- und Ausbau<br />

Der Geschäftsbereich Neu- und Ausbau plant und realisiert Neu- und Ausbauvorhaben sowie übertragene Basisinvestitionsvorhaben<br />

des österreichischen Schienennetzes. Mehr als 200 Schieneninfrastruktur-Großprojekte werden unter<br />

komplexen Rahmenbedingungen, wie unter laufendem Betrieb, umgesetzt. Dafür werden rd. 900 Mio. EUR jährlich<br />

investiert.<br />

Größter Wert wird auf eine zukunftsorientierte und umweltgerechte Projektabwicklung unter Berücksichtigung der<br />

Wirtschaftlichkeit sowie der Bedürfnisse des Mobilitätsmarktes gelegt. Basis ist der jährlich fortzuschreibende sechsjährige<br />

Rahmenplan.<br />

Kraftwerke<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern verbraucht rd. 2.000 GWh Bahnstrom pro Jahr – dies entspricht in etwa dem Stromverbrauch des<br />

Bundeslandes Vorarlberg. Der Kraftwerksbereich des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns ist Energielieferant des gesamten<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzerns sowie zahlreicher externer Kunden und bietet seine Stromleistungen zu marktkonformen Preisen<br />

an. Zusätzlich zu den konzerninternen und externen Kunden beziehen von insgesamt 24 in Österreich zugelassenen<br />

Eisenbahnverkehrsunternehmen 19 ihren Traktionsstrom vom <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern.<br />

Telekom<br />

Der Geschäftsbereich T-Kom Services ist der erste Ansprechpartner für Telekommunikationslösungen im <strong>ÖBB</strong>-Konzern.<br />

Genau definierte Prozesse schaffen klare Zuständigkeiten in Vertrieb, Produktmanagement, Technik und Infrastruktur.<br />

Durch eine flächendeckende Field-Support-Organisation sorgt T-Kom Services für eine „rund um die Uhr Verfügbarkeit“<br />

der Telekomdienste und schafft damit und mit der permanenten Servicebereitschaft seiner Spezialisten eine der<br />

Grundlagen für die Sicherstellung der Verkehrsabwicklung des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns.<br />

Der Geschäftsbereich betreut alle Telekommunikationsnetze des Konzerns. Dazu zählten Ende 20<strong>08</strong> das bahneigene<br />

Telefonnetz (BASA, ca. 23.400 Fernsprechanschlüsse), ein TCP/IP-Netz (RailNet <strong>TK</strong>, ca. 42.000 Datenanschlüsse),<br />

ein Übertragungstechniknetz (ca. 1.200 Übertragungstechnikanlagen an 480 Standorten) und das dazugehörende<br />

Leitungsnetz (6.000 km Kupferkabel, 5.000 km Lichtwellenleiterkabel). T-Kom Services ist der Systembetreiber von<br />

GSM-R (Global System for Mobile Communications-Railway). 20<strong>08</strong> wurde die 80 km lange Pilotstrecke zwischen Wels<br />

und Passau in Betrieb genommen.


Vermögensmanagement Anlagen<br />

Der Geschäftsbereich Vermögensmanagement Anlagen unterstützt, als Kompetenzzentrum für das Wertmanagement<br />

der Anlagen im Eigentum der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG, das Management der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG bei der Wahrung<br />

ihrer Rechte und Pflichten als Anlageneigentümer.<br />

In diesem Sinne wurden ein digitales Anlagendokumentationssystem, genannt ANDOS, und sieben regionale Archivstandorte<br />

eingerichtet. Damit werden Unterlagen zu den Anlagen des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns, wie Bescheide,<br />

Gutachten und Pläne, verwaltet und nutzbar gemacht.<br />

Kern der betriebswirtschaftlichen Betrachtung des Anlagenmanagements sind das Anlagencontrolling und das Portfoliomanagement.<br />

Anlagenportfolios geben Informationen darüber, welche Typen von Anlagen im Eigentum des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns stehen, welche Eigentümer- und Betreiberstrukturen mit den Anlagen verbunden sind<br />

und wie die dahinterliegenden Zahlungsströme funktionieren. Mit dem Anlagencontrolling bietet sich die Möglichkeit,<br />

sämtliche mit den Anlagen verbundenen essenziellen Daten aufzubereiten. Anlagencontrolling bildet die Grundlagen<br />

für die Anlagenerfolgsrechnung, Renditenberechnung und anlagenbezogene GuV-Rechnung.<br />

Basisinvestitionen<br />

Der Geschäftsbereich Basisinvestitionen ist für die Abwicklung aller Reinvestitionsvorhaben, welche <strong>zur</strong> Modernisierung<br />

und Verbesserung des bestehenden Strecken- und Bahnhofsnetzes dienen, zuständig. Hier werden rd. 470<br />

Mio. EUR in Form von ca. 1.600 Einzelvorhaben in das Bestandsnetz investiert.<br />

Im Bereich des Korridormanagements wird neben der Koordination der Vorhaben auch das technische Anlagenmanagement,<br />

für im Eigentum des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns befindliche Anlagen, wahrgenommen.<br />

Im Rahmen des Programmmanagements werden vor allem für Vorhaben aus den Bereichen der Anschlussbahnen, der<br />

Eisenbahnkreuzungen, der Bestandlärmschutzmaßnahmen, der Park&Ride-Anlagen, der geotechnischen Sicherheit,<br />

der Tunnelsicherheit, der Verkehrsstationen und der Sonderprojekte beginnend mit strategischen Vorgaben, Gesamtübersichten,<br />

Studien, Übereinkommen und Planungen erstellt. Sie sind für ihre Bereiche auch zentrale Ansprechpartner<br />

für den Bund, die Länder, die Gemeinden sowie für sonstige Interessenten.<br />

Im Umweltbereich werden vor allem die gesetzlichen, umweltrelevanten Auflagen für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-<br />

Konzern abgearbeitet. Aber auch Aufgaben der Beratung, Schulung und Unterstützung von ProjektmitarbeiterInnen<br />

in Sachen Umwelt gehören zu den Tätigkeiten.<br />

Zur Verbesserung der Effektivität des Mitteleinsatzes werden auch Erhaltungsstrategien für alle Anlagenbereiche<br />

erstellt.<br />

Bedingt durch notwendige organisatorische Änderungen ist der Bereich Technisches Gebäudeservice in den Geschäftsbereich<br />

Basisinvestitionen integriert worden. Dieser wird organisatorisch als eigenes Geschäftsfeld innerhalb<br />

des Geschäftsbereichs geführt.<br />

Technisches Gebäudeservice, als erster Ansprechpartner aller Konzerngesellschaften im Bereich Wartung, Inspektion,<br />

Reparatur und Störungsbehebung von technischen und maschinellen Anlagen sowie Gebäuden, erbringt seine Leistungen<br />

an rd. 12.500 maschinellen Anlagen und rd. 6.000 Gebäuden. Bezogen auf die Umsätze ist das Technische<br />

Gebäudeservice österreichweit im Marktvergleich der drittgrößte Anbieter von technischen Facility-Management-<br />

Dienstleistungen.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

39


40<br />

<strong>Bau</strong> und Instandhaltung<br />

Im Geschäftsbereich <strong>Bau</strong> und Instandhaltung werden überwiegend eisenbahnspezifische <strong>Bau</strong>- und Dienstleistungen<br />

für die Geschäftsbereiche Basisinvestitionen und Neu- und Ausbau erbracht. Zusätzlich ist der Geschäftsbereich <strong>Bau</strong><br />

und Instandhaltung in größerem Umfang auch für den Geschäftsbereich Infra Service der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG<br />

als Dienstleister tätig.<br />

2007 wurde der Geschäftsbereich strategisch neu ausgerichtet, um den aktuellen Anforderungen in der Branche<br />

besser gerecht zu werden. Der Fokus liegt nun auf den Kernleistungen Gleis- und Weichenbau (inklusive <strong>Bau</strong>stellensicherung),<br />

Leit- und Sicherungstechnik sowie Elektrotechnik.<br />

Außerdem hat der Geschäftsbereich <strong>Bau</strong> und Instandhaltung die Funktion, sein spezifisches bahntechnisches Knowhow<br />

im Konzernverbund nachhaltig zu sichern. 20<strong>08</strong> wurden unter anderem 168 km Gleiserneuerungen durchgeführt,<br />

1.368 km Gleise vermessen und gestopft, 450 km Gleise geschliffen, 85 km Schienen getauscht, auf 41 km<br />

Gleisen der Unterbau saniert, 315 Weichen eingebunden, 350 Signale errichtet und 45 km Fahrleitung umgebaut.<br />

Engineering Services<br />

Im Geschäftsbereich Engineering Services sind die Fachfunktionen der gesamten <strong>Bau</strong>technik mit den Fachbereichen<br />

Strecken- und Bahnhofsplanung, Architektur und Hochbau, Geotechnik, Oberbau, Brückenbau und konstruktiver Ingenieurbau,<br />

Tunnelbau sowie Vermessung und Datenmanagement und die E-Technik-Bereiche, wie Systeme und<br />

Produkte, Leit- und Sicherungstechnik, Energietechnik sowie Koordination zusammengefasst. Als fachlich qualitativer<br />

Dienstleister in Projektteams servicieren die Fachreferenten primär die Geschäftsbereiche Neu- und Ausbau und<br />

Basisinvestitionen und koordinieren u.a. den reibungslosen und sicheren Ablauf bei Planungs- und <strong>Bau</strong>projekten im<br />

österreichischen Schienennetz und legen den Grundstein für ein umfassendes Anlagen- und Investitionsmanagement.<br />

Rund 420 Experten tragen so wesentlich <strong>zur</strong> erfolgreichen, qualitativen Realisierung von Vorhaben bei.<br />

Unterinntal<br />

Für den <strong>Bau</strong> der neuen Unterinntalbahn hat der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern den Geschäftsbereich Unterinntal<br />

eingerichtet. Auf einer Länge von 40 km entsteht zwischen Kundl und <strong>Bau</strong>mkirchen eine zweigleisige Hochleistungsstrecke,<br />

die 2012 in Betrieb gehen wird. Das gesamte Vorhaben befindet sich in <strong>Bau</strong>, die Vortriebsarbeiten für rund<br />

30 km Eisenbahntunnel werden 2009 abgeschlossen. Die Arbeiten für die eisenbahntechnische Ausrüstung sind bereits<br />

im Herbst 20<strong>08</strong> angelaufen. Der Geschäftsbereich Unterinntal kümmert sich neben dem aktuellen <strong>Bau</strong>vorhaben<br />

um das Trassenfindungsverfahren für den zweiten Ausbauschritt der neuen Unterinntalbahn und der Staatsgrenze bei<br />

Kufstein.


B.3. Umsatzentwicklung<br />

Überblick <strong>zur</strong> Umsatzentwicklung 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Gesamtverbrauch Bahnstrom in GWh 2.026,4 2.004,0 22,4 1<br />

Nutzflächen der Immobilien in Tausend m² 2.877,5 2.882,9 -5,4 0<br />

Umsatzerlöse in Mio. EUR 1.268,7 1.260,0 8,7 1<br />

Gesamterträge in Mio. EUR 1.799,7 1.679,5 120,2 7<br />

Gesamterträge je MitarbeiterIn in TEUR 274 250 24 10<br />

Leistungsindikatoren<br />

Die wesentlichen Leistungsindikatoren für die erzielten Umsätze sind die selbst produzierten Kilowattstunden im<br />

Strombereich in Höhe von 661 GWh (Vj: 612 GWh) sowie die vermieteten Flächen der Immobilien. Die Grundfläche<br />

von Gebäuden beträgt wie im Vorjahr rd. 2,9 Mio. m 2 Fläche. Von diesen rd. 2,9 Mio. m 2 ist nicht ganz ein Viertel<br />

extern vermietet. Der Rest wird konzernintern vermietet oder vom <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern selbst genutzt.<br />

Der Strombereich entwickelte sich wie folgt:<br />

Bahnstrom in GWh 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Selbstproduzierter Bahnstrom 661 612 49 8<br />

Zugekaufter Bahnstrom 1.366 1.392 -26 -2<br />

Gesamtverbrauch Bahnstrom 2.027 2.004 23 1<br />

Die vermieteten Flächen entwickelten sich wie folgt:<br />

Nutzflächen der Immobilien in Tausend m² 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Fremdgenutzt (Konzernexterne) 678,4 823,2 -144,8 -18<br />

Genutzt von Konzerngesellschaften 800,0 694,6 105,4 15<br />

Eigengenutzt vom Konzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> 276,0 300,2 -24,2 -8<br />

Allgemeinflächen und Leerstand 1.123,1 1.064,9 58,2 5<br />

Gesamter Bestand 2.877,5 2.882,9 -5,4 0<br />

Umsatzerlöse<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Summe Umsatzerlöse des Konzerns 1.342,1 1.302,3 39,8 3<br />

Abzüglich Innenumsatz -73,4 -42,3 -31,1 74<br />

Konzernumsatzerlöse 1.268,7 1.260,0 8,7 1<br />

Summe sonstiger Erträge 531,0 419,5 111,5 27<br />

Gesamterträge Konzern 1.799,7 1.679,5 120,2 7<br />

davon mit übrigem <strong>ÖBB</strong>-Konzern 1.031,8 972,4 59,4 6<br />

Wie oben angeführt erreichten die Konzernumsatz erlöse rd. 1.268,7 Mio. EUR (Vj: rd. 1.260,0 Mio. EUR), wovon rd.<br />

1.0<strong>08</strong>,9 Mio. EUR (Vj: rd. 972,3 Mio. EUR) auf Gesellschaften anderer Teilkonzerne des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns entfallen sind.<br />

Mit der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG, die der größte Kunde des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns ist, wurden 20<strong>08</strong><br />

Umsatzerlöse aus dem Nutzungsentgelt für die Infrastruktur von rd. 473,0 Mio. EUR (Vj: rd. 463,0 Mio. EUR) und aus<br />

Mieten und Pachten von rd. 36,2 Mio. EUR (Vj: rd. 39,0 Mio. EUR) sowie sonstige Umsatzerlöse von rd. 48,3 Mio. EUR<br />

(Vj: rd. 50,9 Mio. EUR) erzielt. Weiters konnte der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern aus dem Verkauf von Traktionsstrom<br />

rd. 198,8 Mio. EUR (Vj: rd. 194,5 Mio. EUR) mit der <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH erzielen.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

41


42<br />

Entwicklung der Konzernumsatzerlöse in Mio. EUR<br />

2007: 1.260,0 20<strong>08</strong>: 1.268,7<br />

463,0<br />

473,0<br />

Pacht<br />

Infrastruktur<br />

B.4. Ertragslage<br />

432,0<br />

400,5<br />

161,8<br />

154,8<br />

Stromhandel Mieten und<br />

Pachten<br />

240,4<br />

203,2<br />

Sonstige<br />

Umsatzerlöse<br />

Der Umsatz je MitarbeiterIn beträgt bei 6.574 MitarbeiterInnen<br />

(Vj: 6.709 MitarbeiterInnen) rd. 193 TEUR<br />

(Vj: rd. 188 TEUR). Das Pachtentgelt für die Schieneninfrastruktur<br />

in Höhe von rd. 473,0 Mio. EUR (Vj: rd.<br />

463,0 Mio. EUR) macht wie im Vorjahr mit rd. 37%<br />

den größten Teil der Umsatzerlöse aus.<br />

Die Umsatzerlöse werden überwiegend in Österreich<br />

erzielt. Umsätze hauptsächlich aus Energielieferungen<br />

in der Höhe von rd. 74,0 Mio. EUR (Vj: rd. 66,5 Mio.<br />

EUR) wurden mit Kunden aus dem Ausland erwirtschaftet.<br />

Überblick <strong>zur</strong> Ertragslage 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

EBIT in Mio. EUR 445,9 436,7 9,2 2<br />

EBIT-Marge in % 25 26 -1 -4<br />

EBT in Mio. EUR -110,7 63,5 -174,2 -274<br />

Eigenkapitalrentabilität (EBT/Eigenkapital) in % -13 7 -20 -286<br />

Gesamtkapitalrentabilität (EBIT/Gesamtkapital) in % 3 4 -1 -25<br />

Struktur der Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

Die Struktur der Gewinn-und-Verlust-Rechnung des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns stellt sich folgendermaßen dar:<br />

GuV-Struktur in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> % 31.12.2007 % Veränderung in %<br />

Umsatzerlöse 1.268,7 70 1.260,0 75 8,7 1<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 285,5 16 240,7 14 44,8 19<br />

Sonstige betriebliche Erträge und<br />

Veränderung des Bestandes 245,5 14 178,8 11 66,7 37<br />

Gesamterträge 1.799,7 100 1.679,5 100 120,2 7<br />

davon gegenüber übrigem Konzern 1.076,9 60 972,4 58 104,5 11<br />

Materialaufwand 236,0 13 283,8 17 -47,8 -17<br />

Aufwendungen bezogene Leistungen 223,8 12 133,9 8 89,9 67<br />

Personalaufwand 355,4 20 333,2 20 22,2 7<br />

Abschreibungen 320,6 18 297,5 18 23,1 8<br />

Sonstiger betrieblicher Aufwand 218,0 12 194,4 11 23,6 12<br />

Gesamtaufwand 1.353,8 75 1.242,8 74 111,0 9<br />

davon gegenüber übrigem Konzern 119,4 7 97,7 6 21,7 22<br />

EBIT 445,9 25 436,7 26 9,2 2<br />

Finanzergebnis -556,6 -31 -373,2 -22 -183,4 -49<br />

davon gegenüber übrigem Konzern 7,2 0 -20,8 -1 28,0 135<br />

EBT -110,7 -6 63,5 4 -174,2 -274


Die Gesamterträge des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns beliefen sich im Berichtsjahr auf rd. 1.799,7 Mio. EUR (Vj: rd.<br />

1.679,5 Mio. EUR), je MitarbeiterIn bedeutet das bei einem Mitarbeiterstand von 6.574 (Vj: 6.709) einen Betrag von<br />

rd. 274 TEUR (Vj: rd. 250 TEUR). Dies entspricht einer Steigerung der Gesamterträge um rd. 120,2 Mio. EUR oder 7%<br />

gegenüber dem Jahr 2007, die überwiegend aus einer Erhöhung der Zahlungen des Bundes resultiert.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern erzielte 20<strong>08</strong> ein EBIT von rd. 445,9 Mio. EUR (Vj: rd. 436,7 Mio. EUR) mit einer<br />

EBIT-Marge 1 von 25% (Vj: 26%).<br />

Die Gesamtaufwendungen im Konzern<br />

erreichten rd. 1.353,8 Mio. EUR (Vj: rd.<br />

1.242,8 Mio. EUR) und verteilen sich auf folgende<br />

Aufwandsarten:<br />

Der durchschnittliche Personalaufwand je<br />

MitarbeiterIn des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-<br />

Konzerns beträgt rd. 54 TEUR (Vj: rd. 50<br />

TEUR). Dies entspricht einer Personalintensität<br />

2 von 26% (Vj: 27%). Die Materialintensität<br />

3 belief sich auf 17% (Vj: 23%). Der<br />

durchschnitt liche Aufwand für Material und<br />

bezogene Leistungen pro MitarbeiterIn betrug<br />

rd. 70 TEUR (Vj: rd. 62 TEUR).<br />

Im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern wurde im<br />

Berichtsjahr ein negatives Finanzergebnis von rd. 556,6 Mio. EUR (Vj: rd. 373,2 Mio. EUR) erzielt. Die Erhöhung des<br />

negativen Finanzergebnisses ist wesentlich vom Anstieg der Finanzverbindlichkeiten und der derzeitigen Zinsstruktur<br />

beeinflusst und beinhaltet auch Marktwertänderungen und Rückstellungen für derivative Finanzinstrumente (PCDS) in<br />

Höhe von rd. 165,0 Mio. EUR. Das EBT 20<strong>08</strong> betrug rd. -110,7 Mio. EUR (Vj: rd. 63,5 Mio. EUR).<br />

B.5. Vermögens- und Finanzlage<br />

Überblick <strong>zur</strong> Vermögens- und Finanzlage 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Bilanzsumme in Mio. EUR 14.347,4 11.946,1 2.401,3 20<br />

Sachanlagenintensität in % 80 85 -5 -6<br />

Sachanlagendeckungsgrad in % 7 9 -2 -22<br />

Sachanlagendeckungsgrad II in % 109 104 5 5<br />

Working Capital in Mio. EUR -382,8 -457,2 74,4 16<br />

Eigenkapitalquote in % 6 8 -2 -25<br />

Nettoverschuldung in Mio. EUR 12.047,7 9.606,0 2.441,7 25<br />

1 EBIT-Marge: EBIT / Gesamterträge<br />

2 Personalintensität: Personalaufwand / Gesamtaufwendungen<br />

3 Materialintensität: Materialaufwand / Gesamtaufwendungen<br />

Entwicklung der GuV-Konzern-Aufwandsposten in Mio. EUR<br />

2007: 1.242,8<br />

283,8<br />

20<strong>08</strong>: 1.353,8<br />

236,0<br />

223,8<br />

133,9<br />

355,4<br />

333,2 320,6<br />

297,5<br />

Materialaufwand<br />

Aufwand be zogener<br />

Leistungen<br />

Personalaufwand<br />

Abschreibungen<br />

218,0<br />

194,4<br />

Sonstiger betrieblicher<br />

Aufwand<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

43


44<br />

Bilanzstruktur<br />

Die Entwicklung der Bilanzstruktur des Konzerns zeigt folgendes Bild:<br />

Absolute<br />

Struktur der Konzern-Bilanz Veränderung von<br />

in Mio. EUR 31.12.2006 31.12.2007 Struktur 2007 31.12.20<strong>08</strong> Struktur 20<strong>08</strong> 2007 auf 20<strong>08</strong><br />

Langfristiges Vermögen 10.309,1 11.378,9 95% 13.564,3 95% 2.185,4<br />

Kurzfristiges Vermögen 450,0 567,2 5% 783,1 5% 215,9<br />

Bilanzsumme 10.759,1 11.946,1 100% 14.347,4 100% 2.401,3<br />

Eigenkapital 806,4 915,2 8% 855,8 6% -59,4<br />

Langfristiges Fremdkapital 8.219,4 9.6<strong>08</strong>,7 80% 11.701,3 82% 2.092,6<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 1.733,3 1.422,2 12% 1.790,3 12% 368,1<br />

Im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern lag die Sachanlagenintensität 1 20<strong>08</strong> bei 80% (Vj: 85%), die Sachanlagendeckung 2<br />

betrug 7% (Vj: 9%). Bei Einbeziehung des langfristigen Fremdkapitals beträgt die Sachanlagendeckung II 3 109% (Vj:<br />

104%). Die Investitionsquote 4 beträgt 19% (Vj: 21%). Der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital erreichte per<br />

31.12.20<strong>08</strong> das Ausmaß von 6% (Vj: 8%).<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen von rd. 279,7 Mio. EUR auf rd. 306,4 Mio. EUR. Das Working<br />

Capital 5 lag mit rd. -382,8 Mio. EUR über dem Vorjahreswert von rd. -457,2 Mio. EUR.<br />

Verbindlichkeiten<br />

Die Verbindlichkeiten des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns erhöhten sich im Berichtsjahr in Summe um 22% auf rd.<br />

13.277,4 Mio. EUR.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern setzte auch im Jahr 20<strong>08</strong> auf ein optimiertes Liquiditätsmanagement. Der Konzern<br />

hat sich im Jahr 2005 einem Rating-Prozess unterzogen, der jährlich aktualisiert werden muss. In 20<strong>08</strong> haben die<br />

beiden Rating-Agenturen Standard<br />

& Poor‘s und Moody‘s<br />

Verbindlichkeiten in Mio. EUR<br />

Finanzverbindlichkeiten in Mio. EUR ihre beste Einstufung – AAA/<br />

13.277,4<br />

Aaa – für die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

9.817,8<br />

10.866,4<br />

9.184,6<br />

10.011,0<br />

12.365,5 <strong>Bau</strong> AG bestätigt, wodurch sich<br />

das Unternehmen auch weiterhin<br />

zu günstigen Konditionen<br />

refinanzieren kann.<br />

2006 2007 20<strong>08</strong><br />

2006 2007 20<strong>08</strong><br />

Über das im Jahr 2005 erstell te<br />

Euro-Medium-Term-Note<br />

(EMTN) -Programm wurde der<br />

Großteil der Infrastrukturfinanzierung<br />

abgeschlossen. Im Oktober 20<strong>08</strong> wurde eine weitere Anleihe im Rahmen dieses EMTN-Programms in Höhe<br />

von 1 Mrd. EUR begeben. Daneben wurden – ebenfalls über dieses Programm – erstmals Anleihen am<br />

Schweizer Kapitalmarkt im Gegenwert von 366 Mio. EUR emittiert sowie eine Anleihe aus 2007 um rd. 200 Mio. EUR<br />

1 Sachanlageintensität: Sachanlagen / Gesamtvermögen<br />

2 Sachanlagedeckung I: Eigenmittel / Sachanlagen<br />

3 Sachanlagedeckung II: Eigenmittel + langfristiges Fremdkapital / Sachanlagen<br />

4 Investitionsquote: Zugänge Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögensgegenstände / Anfangsbestand Buchwert Sachanlagevermögen<br />

und immaterielle Vermögensgegenstände<br />

5 Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen + Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagen + Geleistete Anzahlungen auf<br />

immaterielle Vermögensgegenstände – Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – Geleistete Anzahlungen für Vorräte


aufgestockt. Weiters wurden Finanzierungen über die Europäische Investitionsbank in Luxemburg in Höhe von 400 Mio.<br />

EUR für den viergleisigen Ausbau der Westbahnstrecke und für die Errichtung des Hauptbahnhofs Wien aufgenommen.<br />

Insgesamt wurden somit 1,966 Mrd. EUR für die Finanzierung von Infrastrukturinvestitionen aufgenommen.<br />

B.6. Investitionen und Finanzierungsmaßnahmen<br />

Überblick zu den Investitionen und Finanzierungsmaßnahmen 20<strong>08</strong> 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Investitionen in Mio. EUR 1.905,8 1.878,9 26,9 1<br />

Investitionsquote der Gesamterträge in % 106 112 -6 -5<br />

Investitionsquote der Buchwerte in % 19 21 -2 -10<br />

Das Hauptvolumen der Investitions- und Finanzierungsmaßnahmen<br />

im <strong>ÖBB</strong>-Konzern entfällt auf den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern,<br />

womit dieser mit einem Buchwert von rd. 11.472,4 Mio. EUR (Vj:<br />

rd. 10.095,8 Mio. EUR) etwa 77% (Vj: 76%) des gesamten Sachanlagevermögens<br />

des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns (20<strong>08</strong>: rd. 14.810,4 Mio. EUR<br />

[Vj: rd. 13.357,3 Mio. EUR]) besitzt.<br />

Investitionsschwerpunkte gemäß Rahmenplan 20<strong>08</strong>–2013<br />

Der Konzern setzte gemäß dem gültigen Rahmenplan 20<strong>08</strong>–2013<br />

im vergangenen Jahr folgende Schwerpunkte des Investitionsprogramms:<br />

- Viergleisiger Ausbau der Westbahn (Abschnitt Wien – Wels)<br />

- Viergleisiger Ausbau des Unterinntals<br />

- Verbindung West-, Süd- und Donauländebahn (Lainzer Tunnel)<br />

- Schrittweiser Ausbau des Südkorridors<br />

- Zahlreiche Nahverkehrsvorhaben in Ballungsräumen<br />

- Ausbau der Tunnelsicherheit auf Bestandsstrecken<br />

- Lärmschutzmaßnahmen<br />

- Errichtung von Park&Ride-Anlagen<br />

- Umfassende Reinvestitionen<br />

Entwicklung des Sachanlagevermögens<br />

in Mio. EUR<br />

11.472,4<br />

10.095,8<br />

8.727,1<br />

2006 2007 20<strong>08</strong><br />

Im Berichtszeitraum wurde seitens des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns mit Hochdruck an der Realisierung wichtiger<br />

österreichischer Infrastrukturprojekte wie u.a. am Lainzer Tunnel – der Verbindungsstrecke West-, Süd- und Donauländebahn<br />

(W), an der Neubaustrecke Wien – St. Pölten (W/NÖ) inkl. dem Hauptbahnhof St. Pölten, am Abschnitt<br />

Salzburg – Freilassing (S), am viergleisigen Ausbau der Unterinntalbahn (T), an der Südbahn auf der Strecke Werndorf –<br />

Leibnitz (ST), an den Erkundungsmaßnahmen für den Koralmtunnel (K) sowie an den Abschnitten Althofen/Drau –<br />

Klagenfurt (K) und Werndorf – Wettmannstätten (ST) der Koralmbahn und an der Bahnhofsoffensive insbesondere im<br />

Raum Wien gearbeitet. Weiters wurde 20<strong>08</strong> beim Semmering-Basistunnel neu (NÖ/ST) das Trassen- und Bahnhofsauswahlverfahren<br />

unter Einbeziehung der Projektsregion und der Länder Niederösterreich und Steiermark abgeschlossen<br />

und mit der Vorbereitung der Einreichunterlagen für die notwendigen Behördenverfahren begonnen.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

45


46<br />

Voraussichtliche bzw.<br />

Projekt Investitionen 20<strong>08</strong> erfolgte Fertigstellung<br />

Bahnhofsum- und -neubauten Bahnhof Wien Praterstern 28,3 20<strong>08</strong><br />

Bahnhof Wien Heiligenstadt 3,4 20<strong>08</strong><br />

Bahnhof Wien Mitte 2,4 2010<br />

Hauptbahnhof Wien 63,2 2015<br />

Bahnhof Wien Meidling 11,9 2009<br />

BahnhofCity Wien West 20,0 2011<br />

Hauptbahnhof St. Pölten 38,4 2010/2011<br />

Salzburg Hauptbahnhof 7,7 2014<br />

Großraum Wien Lainzer Tunnel (Verbindung West-,<br />

Süd- und Donauländebahn) 146,5 2012<br />

Containerterminal Freudenau<br />

(inkl. Winterhafenbrücke) 39,5 2009<br />

Donauachse Neubaustrecke Wien – St. Pölten 167,9 2012<br />

Lückenschluss Ybbs – Amstetten 4,8 2014<br />

Asten – Linz Kleinmünchen 23,4 2011<br />

Lambach – Breitenschützing 0,0 2012<br />

Nahverkehr Salzburg 22,7 2013<br />

Pontebbanaachse Semmering-Basistunnel neu 13,4 2022<br />

Koralmbahn Graz – Klagenfurt 125,3 2018<br />

Tauernachse Kolbnitz – Mühldorf 0,3 2009<br />

Mühldorf – Pusarnitz 12,4 2009<br />

Pyhrn-Schober-Achse Wels – Passau 1 28,5 2016<br />

Wartberg – Nußbach 3,4 2009<br />

Werndorf – Spielfeld/Straß 17,6 2012 (1. Stufe)<br />

Brennerachse Viergleisiger Ausbau Unterinntal 287,5 2012<br />

Arlbergachse Rheintalkonzept 1 11,1 2012<br />

Arlbergtunnel 43,8 2010<br />

Programme Lärmschutz 23,4<br />

Park&Ride 9,0<br />

Tunnelsicherheit 16,3<br />

Eisenbahnkreuzungen 15,2<br />

Reinvestitionen in das Schienennetz 379,3<br />

Sonstige 264,2<br />

Gesamte Rahmenplan- und sonstige Investitionsprojekte 1.830,8<br />

1 Projektportfolio gemäß Rahmenplan 20<strong>08</strong> bis 2013<br />

Investitionen 20<strong>08</strong> exklusive Leistungsabgrenzungen


B.7. Strategie<br />

Das im Jahr 2007 begonnene umfassende Unternehmensprojekt „Strategie <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG“ (mit den Elementen<br />

Mission, Vision, Leitbild, Unternehmenspolitik, strategische Ziele und Stoßrichtungen) wurde zu Beginn des<br />

Jahres 20<strong>08</strong> finalisiert und vom Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG im Februar 20<strong>08</strong> <strong>zur</strong> Kenntnis genommen.<br />

Daraufhin beauftragte der Vorstand der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG alle Bereichs- und Stabsleiter mit der Ableitung von<br />

konkreten Maßnahmen und der operativen Umsetzung in den jeweiligen Verantwortungsbereichen. Weiters wurde<br />

das Thema Strategie (allgemeine theoretische Grundlagen und Strategie der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG) in ein 20<strong>08</strong><br />

begonnenes Ausbildungsprogramm für Führungskräfte der dritten und vierten Ebenen integriert und in mehreren<br />

Workshops den MitarbeiterInnen erörtert.<br />

Im Laufe des Jahres 20<strong>08</strong> konzentrierte sich die weitere strategische Ausrichtung der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG zunehmend<br />

auf das im Juni gemeinsam mit der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG gestartete Projekt „<strong>ÖBB</strong> Infrastruktur<br />

Schnittstellenbereinigung“. Im Fokus des Projekts steht die Beseitigung von bestehenden Schnittstellen zwischen<br />

den beiden Infrastrukturgesellschaften. Im Oktober 20<strong>08</strong> wurden dem Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG, der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur Betrieb AG und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG erste Ergebnisse <strong>zur</strong> Schnittstellenproblematik präsentiert.<br />

In Folge stimmten alle drei Gremien in Form eines Grundsatzbeschlusses dem Antrag zu einer Organisationsanpassung<br />

zu. Vorbereitet wird diese Anpassung von drei Projektgruppen: dem Integrierten Anlagenmanagement, dem Infrastruktur-<strong>Bau</strong>dienstleister<br />

und dem Infrastruktur-Projektmanagement Neu- und Ausbau. Bis Ende April 2009 werden<br />

dem Aufsichtsrat die Resultate der Projektgruppen vorgelegt. Danach wird in Abstimmung mit dem Eigentümer der<br />

Prozess <strong>zur</strong> Gesetzesänderung initiiert.<br />

Das in der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG im Jahr 2007 begonnene konzernübergreifende Projekt „Strategiekonzeption“ wurde unter<br />

Beteiligung der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG weitergeführt und im Herbst 20<strong>08</strong> beendet. Die offenen Punkte sollen<br />

in dem neuen „Programm <strong>zur</strong> Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit“ der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG weiter behandelt werden.<br />

Die drei Projekte der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG („Rahmenplan“, „<strong>Bau</strong>stellenlogistik“ und „Priorisierungslogik“) wurden<br />

20<strong>08</strong> termingerecht abgeschlossen.<br />

B.8. Sonstige wichtige Vorgänge und Ausblick<br />

Investitionen in den Ausbau des Kraftwerkparks<br />

Vor dem Hintergrund der steigenden Energiepreise, des steigenden Stromverbrauchs aufgrund des Ausbaus des heimischen<br />

Schienennetzes und der damit einhergehenden höheren Zuggeschwindigkeiten sowie der schwer kalkulierbaren<br />

Verbrauchsspitzen im Bahnbetrieb setzt die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG auch im Jahr 2009 auf weitere Ausbaumaßnahmen<br />

im Bereich der Kraftwerke. Mit der Errichtung des Umrichterwerks Timelkam wurde 2007 begonnen, die Fertigstellung<br />

erfolgt im Jahr 2009. Neben der Instandhaltung bestehender Anlagen ist die Erweiterung bestehender Kraftwerksanlagen<br />

geplant. Die Auswirkungen der Ausbaumaßnahmen werden nach Fertigstellung in den Jahren 2009,<br />

2011 und 2013 spürbar und ermöglichen zukünftig eine Steigerung der Bahnstromproduktion um bis zu 25%. Das<br />

Investitionsvolumen für die genannten Vorhaben beläuft sich in den nächsten Jahren insgesamt auf rd. 400 Mio. EUR.<br />

Zertifizierungen<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG wurde 20<strong>08</strong> erfolgreich nach ISO 9001 (Qualitätsmanagement), OHSAS 18001 (Arbeitnehmerschutz)<br />

und Eisenbahngesetz §39 (Sicherheitsmanagement) zertifiziert. Damit wurde nicht nur eine gesetzlich<br />

vorgeschriebene Anforderung erfüllt, um die notwendige Sicherheitsgenehmigung für die Bereitstellung des Schienennetzes<br />

zu erhalten, sondern auch der Nachweis für die Qualität und Professionalität der Unternehmenstätigkeit<br />

erbracht.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

47


48<br />

C. Personalbericht<br />

Der Mitarbeiterstand des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Mitarbeiterstruktur 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 Ø 20<strong>08</strong> Ø 2007 Veränderung Veränd. in %<br />

Angestellte 1.604 1.372 1.474 1.267 207 16<br />

MitarbeiterInnen mit Definitivstellung 4.900 5.178 5.100 5.442 -342 -6<br />

Gesamt 6.504 6.550 6.574 6.709 -135 -2<br />

Entwicklung der Mitarbeiterstruktur im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern<br />

per 31.12.2005 per 31.12.2006 per 31.12.2007 per 31.12.20<strong>08</strong><br />

771 1.372<br />

1.604<br />

619<br />

5.178<br />

4.900<br />

2.210<br />

2.046<br />

Angestellte MitarbeiterInnen mit<br />

Definitivstellung<br />

10<br />

0<br />

Lehrlinge<br />

Der Anstieg der Mitarbeiterzahl im Jahr 2007 resultierte im Wesentlichen aus der Übernahme von MitarbeiterInnen<br />

aus dem Bereich Bahnbau und Netztechnik.<br />

Die Personalfluktuation im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern gliedert sich wie folgt:<br />

0<br />

161<br />

6.550<br />

2.839<br />

6.504<br />

2.817<br />

Personalfluktuation in Köpfen 20<strong>08</strong> 2007<br />

Neuaufnahmen 362 296<br />

Abgänge (ohne Versetzungen) -298 -472<br />

Sonstige Veränderungen -62 -21<br />

Die Verteilung nach Altersklassen für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern zeigt folgendes Bild (ohne jene MitarbeiterInnen<br />

des Konzerns, die nicht im HR-System enthalten sind):<br />

Verteilung nach Altersklassen in % Bis 19 Jahre 20–29 Jahre 30–39 Jahre 40–49 Jahre Ab 50 Jahre<br />

Per 31.12.20<strong>08</strong> 4% 11% 20% 49% 16%<br />

Per 31.12.2007 0% 9% 23% 52% 16%<br />

Das Durchschnittsalter im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern liegt bei rd. 40,8 Jahren. Der Frauenanteil beträgt 9,2%.<br />

Auch im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern hat die Weiterqualifizierung der MitarbeiterInnen einen hohen Stellenwert.<br />

Das Ziel dabei ist es, die MitarbeiterInnen zu fördern, eine langfristige Bindung an das Unternehmen zu erreichen und<br />

sie auf aktuelle und künftige Anforderungen vorzubereiten.<br />

Gesamt


Neben Maßnahmen der Sozial- und Methodenkompetenz werden im Bereich der Fachausbildung spezifische Module<br />

in der <strong>Bau</strong>technik, der Energiewirtschaft, der Telekomtechnik und der Sicherungstechnik eingesetzt. In enger Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG sind Fachausbildungen harmonisiert und ein eigenes einjähriges HTL<br />

Traineeprogramm konzipiert worden, welches den Technikernachwuchs für beide Gesellschaften sicherstellen soll.<br />

Für neue MitarbeiterInnen steht ein eigenes „Boarding Program“ <strong>zur</strong> Verfügung, mit dem Ziel, diese Personen schneller<br />

ins Unternehmen zu integrieren.<br />

Für die Personalentwicklung wurden im Managementsystem einheitliche Standards festgelegt. Der Ablauf einer<br />

systematischen Personalentwicklung und Fortbildung wurde vereinheitlicht, das Mitarbeitergespräch als Führungsinstrument<br />

für das gesamte Unternehmen standardisiert, und Funktionsbeschreibungen für Querschnittsfunktionen<br />

wurden erarbeitet. In der Personalentwicklung liegt der Fokus auf einer optimalen Förderung von MitarbeiterInnen<br />

und Teams. Diese umfasst spezielle Programme für Führungskräfte, Frauen, Trainees mit HTL- oder akademischem<br />

Abschluss und Top-LeistungsträgerInnen.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern hat sich weiters aktiv am konzernweiten „Traineeprogramm“, dem „Frauenprogramm/Assistentinnenprogramm“<br />

und an der Konzeption des „Top-Performer-Pro gramms“ beteiligt.<br />

Betriebliche Sozialleistungen<br />

20<strong>08</strong> wurden für betriebliche Sozialleistungen rd. 2,8 Mio. EUR aufgewendet. Die Sozialleistungen umfassen Dienstkleidung,<br />

ärztlicher Dienst und Sanitätsdienst, Betriebsküchen und kulturelle Aktivitäten.<br />

D. Immobilienmanagement<br />

Mit rund 26.000 Liegenschaften und einer gesamten Grundfläche von ca. 200 Mio. m 2 zählt der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong>-Konzern zu den bedeutendsten Grundeigentümern Österreichs. Mit einem Team von 530 MitarbeiterInnen<br />

verantwortet die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH im Auftrag der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG die effiziente Bewirtschaftung<br />

sowie die Verwaltung und Verwertung dieser Liegenschaften. Dazu zählen Großgrundstücke, Büro-,<br />

Bahnhofs- und Betriebsgebäude, Wohnhäuser und Wohnungen bis hin zu Bahnwärterhäusern und anderen Spezialimmobilien<br />

aus dem Umfeld der Bahn. Darüber hinaus werden für die <strong>ÖBB</strong>-Postbus GmbH 72 Standorte mit<br />

157 Hochbauten und einer Gesamtgrundfläche von 600.000 m 2 verwaltet. Das erweiterte Leistungsspektrum der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH reicht vom klassischen Hausverwalten, dem technischen Facility Management,<br />

Vermieten & Verpachten, Verkaufen über Raummanagement bis hin zu professioneller Projektentwicklung inklusive<br />

der Entwicklung von BahnhofCities.<br />

Projektentwicklung – Bahnhofsoffensive<br />

Die Neu- und Umbauten der frequenzstärksten Bahnhöfe im Rahmen der <strong>ÖBB</strong>-Bahnhofsoffensive (u.a. Graz Hauptbahnhof,<br />

Innsbruck Hauptbahnhof, Linz Hauptbahnhof, Bahnhof Wien Praterstern) haben zu einer wesentlichen Aufwertung<br />

des Bahnhofs sowie seines Umfeldes als Immobilienstandort geführt. Das umfangreiche Angebot an Gastronomie,<br />

Handel- und Dienstleistungen schafft nicht nur eine positive Atmosphäre für die Bahnkunden, sondern führt<br />

auch zu nachhaltigen Ertrags- und Wertsteigerungen. Die neuen Bahnhöfe sind multifunktionale Verkehrsknotenpunkte,<br />

welche maßgeblich zu einer Aufwertung der umliegenden Stadteile beitragen und als Impulsgeber für die<br />

Stadtteilentwicklung fungieren können.<br />

Bei der Projektentwicklung – Bahnhofsoffensive werden nicht nur für das jeweilige Bahnhofsgebäude Konzepte entwickelt,<br />

sondern es werden alle Verwendungs- und Verwertungsmöglichkeiten, die aufgrund der vorhandenen Objekte<br />

sowie nicht mehr betriebsnotwendiger Freiflächen bestehen, überprüft und miteinbezogen.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

49


50<br />

Die wichtigsten laufenden Projekte der Bahnhofsoffensive sind:<br />

- Hauptbahnhof Wien<br />

- BahnhofCity Wien West (Spatenstich am 12.9.20<strong>08</strong>)<br />

- St. Pölten Hauptbahnhof<br />

- Salzburg Hauptbahnhof und Stadtteilentwicklung<br />

Projektentwicklung – <strong>Bau</strong>trägerprojekte<br />

Die <strong>ÖBB</strong> verfügen über große innerstädtische Freiflächen, die aufgrund dichter Verbauung enorm an Bedeutung gewonnen<br />

haben. Diese Flächenreserven ermöglichen es der <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH ganz neue Stadtteile<br />

im Rahmen von strategischen Partnerschaften zu entwickeln und so an der Umsetzung von städtebaulichen Visionen<br />

maßgeblich mitzuwirken.<br />

Die wichtigsten laufenden Projekte:<br />

- Stadtteilentwicklung Wien Hauptbahnhof<br />

- Stadtteilentwicklung Wien Nordbahnhof<br />

- Stadtteilentwicklung Wien Nordwestbahnhof<br />

- Stadtteilentwicklung Linz Frachtenbahnhof<br />

- Stadtteilentwicklung Graz Hauptbahnhof<br />

- Stadtentwicklung Salzburg Hauptbahnhof<br />

- Stadtentwicklung Innsbruck Hauptbahnhof<br />

- Entwicklung innerstädtischer Immobilien in Wien<br />

- Wissenschaftlich kooperativer Prozess Linz Unionstraße/Wienerstraße<br />

Liegenschaftsverwaltung und Facility Management<br />

Das Leistungsspektrum der Liegenschaftsverwaltung und des Facility Managements umfasst mehrere Kernbereiche –<br />

generell stehen eine ganzheitliche Betrachtung der Immobilien und aktives Immobilienmanagement im Vordergrund.<br />

Die kaufmännische Liegenschaftsverwaltung wird mit professionellen Hausverwaltungstools abgewickelt. Im Bereich<br />

des Facility Managements setzt die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH auf standardisierte Gebäudebegehungen.<br />

Die erhobenen Daten werden im Rahmen eines Datenbank-Systems dazu benützt, rasch und präzise die Instandhaltungs-<br />

und Reinvestitionsmaßnahmen zu planen, bewerten und umzusetzen. Mittels einer Datenbank können<br />

MitarbeiterInnen online rasch auf Analysen zum jeweiligen Gebäudezustand zugreifen. Die jeweiligen Hochbauten<br />

und deren haustechnische und elektrische Anlagen sind ebenfalls erfasst, um so die jeweiligen anlagenbezogenen<br />

Wartungs- und Prüftermine vorzuhalten, damit die Rechtssicherheit sichergestellt werden kann. Auch für Kunden<br />

bleibt der Status der jeweiligen Immobilien auf diese Weise transparent. Weiters zählen zu diesem Bereich des Immobilienmanagements<br />

unter anderem die Mieterbetreuung vor Ort, Leerstandsmanagement oder die Wahrnehmung<br />

rechtlicher Belange für den Eigentümer im Rahmen der erteilten Vollmachten.<br />

Raummanagement<br />

Als ganzheitlich agierendes Immobilienunternehmen wird von der <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH Raummanagement<br />

als Dienstleistung angeboten. Im Zuge der Standortkonzentration innerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns werden<br />

Raummanagement-Konzepte erstellt und die notwendigen Büroflächen den jeweiligen Gesellschaften <strong>zur</strong> Verfügung<br />

gestellt. Ziel ist es, eine optimale Raumversorgung der Konzerngesellschaften, eine bestmögliche Nutzung der vorhandenen<br />

Flächen und in weiterer Folge eine nachhaltige Wertsteigerung des Immobilienbestandes zu erreichen. Im<br />

Rahmen von Projektrealisierungen wird diese Dienstleistung auch Dritten angeboten.


E. Forschungsbericht<br />

Die Forschungstätigkeit innerhalb des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns umfasst u.a. folgende Projekte:<br />

Messstelle Semmering (ARGOS III)<br />

Im Rahmen der Erhöhung der Sicherheit müssen Daten über den Zustand von Schienenfahrzeugen und Zügen und<br />

deren Wirkung auf den Oberbau in einem engen Bogen ermittelt werden. Streckenbetreiber benötigen für die Optimierung<br />

der Infrastruktur und deren Instandhaltung Messdaten der horizontalen und vertikalen Gleiskräfte. Die <strong>ÖBB</strong><br />

und andere Bahnverwaltungen wollen in den nächsten Jahren netzweit im Bogen installierte Anlagen beschaffen.<br />

Diese neue, noch nicht am Markt verfügbare Technologie führt zu einer Effizienzverbesserung des Betriebs und <strong>zur</strong><br />

Schonung der Umwelt durch Reduktion der Umgebungsbelastung. Insbesondere müssen die Kraftaufnehmer weiter<br />

entwickelt und für die Messung im Bogen angepasst werden.<br />

Die Errichtung der Messstelle Semmering dient <strong>zur</strong> Analyse der Fahrzeugdynamik im Bogen und in weiterer Folge <strong>zur</strong><br />

Schonung des Oberbaus bei Hochleistungsstrecken. Die automatisierte Zugbeobachtung führt zu erheblichen Kosten-<br />

und Personaleinsparungen.<br />

Analyse der Quellen von Kupfereinträgen im Gleisschotter<br />

Gleisschotter fällt im Zuge von Erneuerungsarbeiten des Gleiskörpers von <strong>ÖBB</strong>-Anlagen oder durch den Rückbau von<br />

Nebenstrecken als Abfall an. Davon wird ein Großteil gereinigt und an der <strong>Bau</strong>stelle wieder eingebaut. Überschüssiger<br />

Gleisschotter wird einer Entsorgung zugeführt. Im Jahr 2003 wurden 227.000 Tonnen Gleisaushub deponiert.<br />

Gleisschotter ist unterschiedlich stark mit Schadstoffen belastet. Da die Schadstoffe besonders in der Feinfraktion des<br />

Gleisaus hubes konzentriert sind, mussten im Jahr 2003 151 Tonnen Feinfraktion aus der Gleisschotterreinigung als<br />

gefährliche Abfälle behandelt werden. An Schwermetallbelastungen treten vor allem erhöhte Kupferwerte im Gleisschotter<br />

auf, deren Quellen bisher wenig untersucht sind. Kupfereinträge erfolgen beispielsweise durch den Abrieb<br />

von Bremsbelägen oder durch den Einsatz von Herbiziden.<br />

Die Ziele dieses Projekts sind die relevanten Emissionsquellen von Kupfer im Gleisschotter zu identifizieren und die<br />

Kupfergehalte des Gleisschotters und der Feinfraktion im Profil des Gleiskörpers ausgewählter Streckenabschnitte zu<br />

bestimmen.<br />

Das aktuelle Berechnungsmodell ergibt, dass ca. 281.900 Tonnen Gleisschotter (217.500 + 64.400) nach neuem<br />

Bundesabfallwirtschaftsplan deponiert werden müssten. Mit 13 EUR je Tonne (Deponiepreis + Altlastensanierungsgesetz)<br />

würden sich so geschätzte Mehrkosten von mehr als 3 Mio. EUR pro Jahr ergeben. Durch die neuen Kenntnisse<br />

bezüglich Herkunft, Entstehung und Information an den Gesetzgeber (endogene Auswirkung) sollen diese Kosten<br />

drastisch reduziert werden.<br />

Qualitätsverhalten von Gleisen<br />

Im Projekt Qualitätsverhalten von Gleisen wird der Nachweis der Wechselwirkung von Gleisliegedauer <strong>zur</strong> Investitions-<br />

bzw. Instandhaltungsqualität unter besonderer Berücksichtigung der Gleislage, des Bahnuntergrunds sowie externer<br />

Einflussfaktoren erbracht. Grundlage ist vor allem die mathematische Abbildung sowie ein Prognosemodell <strong>zur</strong> Gleisgeometrie.<br />

Dieses Prognosemodell <strong>zur</strong> mathematischen Beschreibung des Verhaltens der Gleislage, den bestimmenden<br />

Y- und Q-Kräfte, sowie die Auswirkungen einer leistungsfähigen Gleisgeometrie.<br />

Optimierungsmodelle, die zu einer dauerhaften Verbesserung des Gleismaterials, längeren Liegedauer und besseren<br />

Qualität führen, bilden wichtige Grundlagen für Fahrwegstrategien <strong>zur</strong> Instandhaltung und Investition.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

51


52<br />

Sound Screen Improver<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern ist auf der Suche nach passiven Lärmschutzlösungen, welche bei gleicher Höhe<br />

einer konventionellen Schallschutzwand eine höhere Abschirmwirkung besitzen. Die von der Fa. Betonwerke Rieder<br />

in Österreich vertriebenen sogenannte SSI-Aufsatzelemente haben bei der Installation neben einer Autobahn gute<br />

Ergebnisse geliefert. Nun sollen im Bereich von Maishofen auf die bestehende, 2 m hohe (konventionelle) Schallschutzwand<br />

auf eine Länge von 200 m SSI-Aufsatzelemente testweise montiert werden und die Schallschutzreduktion<br />

gemessen werden. Dazu wird eine Vorher/Nachher-Vergleichsmessung durchgeführt.<br />

Das Projektziel ist, valide Messungen bei Einsatz von SSI-Elementen zu erreichen.<br />

Lärmschutzwände sind auf Grund der höheren Geschwindigkeit nicht mehr entsprechend hoch. Als Alternative zu<br />

einer herkömmlichen Erhöhung sollen Aufsatzelemente herangezogen werden, die kostengünstiger sind und eine<br />

geringere Sichtbeschränkung darstellen.<br />

F. Umweltbericht<br />

Die Umweltschutz-Agenden im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern werden vom Programmmanagement (PRM) Umwelt<br />

koordiniert bzw. wahrgenommen. Das PRM Umwelt verantwortet die Umsetzung der gesetzlichen Auflagen rund um<br />

das Abfallwirtschaftsgesetz (AWG) in der gesamten <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG und bedient sich dabei flächendeckend<br />

eines Umweltbeirates und Umweltkoordinatoren. Es stellt weiters den Gefahrgutbeauftragten des Unternehmens und<br />

dient als Ansprechpartner in allen sonstigen Umweltbelangen.<br />

Das Team steht in dieser Funktion besonders bei Fragen rund um die Themen Abfallmanagement, Wasser/Abwasser,<br />

Emissionen, Altkontaminationen und Gefahrgut <strong>zur</strong> Verfügung. Es sorgt so für hohe Umweltstandards, für Rechtssicherheit,<br />

aber auch für Ressourcenoptimierung und Wertsteigerung im Zuge von Projekten, bei Anlagen und Grundstücken.<br />

Bei den zahlreichen Infrastruktur- und <strong>Bau</strong>projekten ist die ganzheitliche Sichtweise, also auch die Betrachtung der<br />

ökonomischen und ökologischen Auswirkungen integrierter Bestandteil der Projektentwicklung/-realisierung.<br />

Dies zeigt sich beispielsweise durch naturnahe <strong>Bau</strong>weisen, Rekultivierungen und Renaturierung von Gewässern, aber<br />

auch durch den engen und guten Kontakt zu den Behörden. Beispielhaft anzuführen sind dabei die freiwillige Umsetzung<br />

der RUMBA (Richtlinie für eine umweltfreundliche <strong>Bau</strong>abwicklung) oder die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Natur<br />

(MA 22) für die Schaffung von neuem Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten (Halbtrockenrasen etc.).<br />

Auch der Ausblick in die Zukunft wird seitens des Umweltteams sehr ernst genommen. Daher werden laufend Veranstaltungen<br />

besucht bzw. besteht enger Kontakt zu Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie <strong>zur</strong> Industrie,<br />

um Entwicklungen auf dem Umweltsektor laufend mitzuverfolgen.<br />

G. Barrierefreiheit<br />

Rund 456 Mio. Personen nutzten im Jahr 20<strong>08</strong> die Busse und Züge der <strong>ÖBB</strong>. Um das Reisen auch für Menschen mit<br />

Mobilitätseinschränkung angenehm, stress- und barrierefrei zu gestalten, wurde eine Fülle an Verbesserungen umgesetzt.<br />

Als Grundlage für diese Arbeit dient der Etappenplan gemäß §19 Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz.<br />

Dieser Etappenplan wurde von den Experten der <strong>ÖBB</strong>-Gesellschaften nach Gesprächen mit Vertretern der Behindertenorganisationen<br />

erstellt und gliedert sich in die Bereiche Personennah- und Fernverkehr, Postbus, Infrastruktur<br />

(Bahnhöfe) und <strong>Web</strong>site.


Der laufende Abbau jener Barrieren, mit denen mobilitätseingeschränkte Menschen konfrontiert sind, erfolgt in 3-Jahresschritten<br />

bis 2015. Damit die Verbesserungen so praxisnahe wie möglich erfolgen, werden die Resultate jedes<br />

Arbeitsabschnittes mit Vertretern der mobilitätseingeschränkten Menschen evaluiert. Dadurch können im Bedarfsfall<br />

zielgruppenrelevante Korrekturen vorgenommen werden. Für die optimale Abstimmung der Maßnahmen untereinander<br />

sorgt die in der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG eingerichtete „Konzernkoordination Barrierefreiheit“.<br />

Infrastruktur (Bahnhöfe)<br />

Auf Basis der gesetzlichen Grundlagen hat der <strong>ÖBB</strong>-Konzern einen Etappenplan <strong>zur</strong> Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes<br />

ausgearbeitet. Bis spätestens 2015 sollen alle Bahnhöfe ab einer Frequenz von 2.000 Reisenden<br />

pro Tag sowie die jeweils wichtigsten Bahnhöfe in Bezirksstädten ohne Hürden benutzbar sein.<br />

<strong>Web</strong>site<br />

Parallel zu umfassenden Investitionen in die Modernisierung von Bahnhofsgebäuden und Wagenmaterial setzten die<br />

<strong>ÖBB</strong> 20<strong>08</strong> einen weiteren Schritt in Richtung Barrierefreiheit. IT-ExpertInnen der <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH und der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG erhielten eine Ausbildung im barrierefreien <strong>Web</strong>design. Damit soll künftig neben der<br />

„Hardware“ auch die „Software“ der <strong>ÖBB</strong> nachhaltig barrierefrei werden. Die <strong>Web</strong>site www.oebb.at wird entsprechend<br />

dem Gleichstellungsgesetz bis 2010 schrittweise barrierefrei gestaltet.<br />

Gemeinsam mit dem Österreichischen Gehörlosenbund und seinem ServiceCenter ÖGS.barrierefrei wurde im Jahr<br />

20<strong>08</strong> ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung barrierefreie <strong>Web</strong>site gesetzt. Die wichtigsten Inhalte der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Web</strong>site<br />

stehen nun auch in Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS) <strong>zur</strong> Verfügung, als barrierefreie Information für gehörlose<br />

Menschen.<br />

Seit April 20<strong>08</strong> ist die neue, barrierefreie <strong>Web</strong>site www.hauptbahnhof-wien.at für den künftigen Hauptbahnhof Wien<br />

online. Die <strong>Web</strong>site wurde als offizielles Referenzprojekt für die neuen, weltweiten <strong>Web</strong>-Content Accessibility Guidelines<br />

ausgewählt und hat als einziges kommerzielles Angebot unter den Referenzwebsites die Stufe AA erreicht. Damit<br />

ist sie maßgeblich an der Forcierung neuer, höherer Standards für barrierefreie Internetauftritte weltweit beteiligt.<br />

H. Sicherheit<br />

ISO 27001-Zertifizierung im Geschäftsbereich T-Kom Services<br />

Die seitens der technischen Kompetenzzentren von T-Kom Services (T-KS) geplanten, errichteten und betriebenen<br />

Netze stellen eine wesentliche Voraussetzung für die Aufrechterhaltung und Abwicklung des Eisenbahnbetriebs dar.<br />

Hierfür unterzog sich T-KS einer ISO 27001-Zertifizierung.<br />

Erhöhung der Gebäudesicherheit<br />

Seit Mai 2006 ist der Bereich T-Kom Services des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns für die Planung, Errichtung, Wartung<br />

und Instandsetzung der im <strong>ÖBB</strong>-Konzern verwendeten Brandmeldeanlagen zertifiziert. Somit können durch eigene<br />

MitarbeiterInnen rasch und kostengünstig die gesetzlich vorgeschriebenen periodischen Überprüfungen und die Entstörungen<br />

der Brandmeldeanlagen durchgeführt werden.<br />

Checkpoint-Infrastrukturmessstellen<br />

Durch den freien Netzzugang ist es für den Infrastrukturbetreiber wichtig, den Zustand der Züge während der Fahrt<br />

ohne fahrzeugseitige Einrichtungen zu erfassen. Der sicheren Beförderung von Reisenden und Gütern dient eine<br />

ständige Kontrolle der Fahrzeuge. Während Unregelmäßigkeiten im Zugverband wie z.B. entgleiste Fahrzeuge, festgebremste<br />

Räder, Flachstellen, Heißläufer, gebrochene Tragfedern, verschobene Ladungen oder Brände heute durch<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

53


54<br />

Zugbeobachtung mittels Augenschein erkannt werden, werden künftig technische Lösungen für eine Automatisierung<br />

mit Fernsteuerbereichen über weite Distanzen größtmögliche Unterstützung bieten. Diese pro-aktiven Systeme der<br />

Schieneninfrastruktur werden bei der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG unter dem Namen Checkpoint eingerichtet. Das sind<br />

örtliche Messstellen (z.B. Sensoren, Lichtschranken) im Schienennetz, an denen der einwandfreie Zustand von Fahrzeugen<br />

überprüft wird und die vor allem der Vermeidung von Gefährdungen oder gar Unfällen dienen. Ein Teil der Sensorik<br />

kann das durch den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern unter dem Markennamen Argos entwickelte Messsystem sein.<br />

Erhöhung der Tunnelsicherheit<br />

Auf den Tunnelbaustellen des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns wird ein effizientes, geotechnisches Sicherheitsmanagementsystem<br />

angewendet. Durch Verwendung eines entsprechenden Regelkreises und Einsatz von qualifiziertem<br />

Personal werden Beobachtungen und Messungen täglich vor Ort mit einer speziell für den Tunnelbau entwickelten<br />

Software ausgewertet und interpretiert. Gegebenenfalls folgen Änderungen im Ablauf des Vortriebes sowie der erforderlichen<br />

Stützmaßnahmen. Die Ursachen für Abweichungen des Gebirges vom vorausgesetzten Normalverhalten<br />

werden vom Projektteam analysiert, das in der Folge Maßnahmen <strong>zur</strong> Wiederherstellung des erwarteten Systemverhaltens<br />

einleitet.<br />

I. Konzernbeziehungen<br />

Muttergesellschaft <strong>ÖBB</strong>-Holding AG<br />

Die Muttergesellschaft <strong>ÖBB</strong>-Holding AG ist eine Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht. Der Sitz der Gesellschaft<br />

ist in der Wienerbergstraße 11, A-1100 Wien. Die Gründung und Errichtung der Gesellschaft erfolgte auf der<br />

Grundlage des § 2 Bundesbahnstrukturgesetz 2003. Die Gesellschaft ist in dem beim Handelsgericht Wien geführten<br />

Firmenbuch unter der FN 247642f eingetragen. Die <strong>ÖBB</strong>-Holding AG hält sämtliche Anteile der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> AG und erbringt für die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG und andere Konzerngesellschaften diverse Leistungen wie<br />

z.B. EDV Support, Marketing und Treasury-Leistungen. Diese Leistungen werden mittels Konzernumlage bzw. mittels<br />

Leistungsverrechnung an die Konzerngesellschaften verrechnet. Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> wurde der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong>-Konzern mit rd. 8,9 Mio. EUR (Vj: rd. 7,2 Mio. EUR) belastet.<br />

Im Zuge der Umstrukturierung 2004 der Österreichischen Bundesbahnen wurden die Teilbetriebe bzw. Geschäftsbereiche<br />

der Österreichischen Bundesbahnen „Personen- und Güterverkehr“, „Traktion“, „Technische Services“, „Dienstleistungen“,<br />

„Schieneninfrastrukturbetrieb und Immobilien“ sowie das Profitcenter Bahnbus in die als Tochter- bzw.<br />

Enkelgesellschaften der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG selbständig agierenden operativen Aktiengesellschaften bzw. Gesellschaften<br />

mit beschränkter Haftung durch Abspaltung <strong>zur</strong> Aufnahme eingebracht.<br />

Unmittelbare Tochtergesellschaften der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG sind die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr Aktiengesellschaft („<strong>ÖBB</strong>-<br />

Personenverkehr AG“), die Rail Cargo Austria Aktiengesellschaft („Rail Cargo Austria AG“), die <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs<br />

Gesellschaft mbH („<strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH“), die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb Aktiengesellschaft („<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Betrieb AG“) und die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> Aktiengesellschaft („<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG“). Die Aufgaben der Tochtergesellschaften<br />

sind im Bundesbahnstrukturgesetz geregelt. Sämtliche Leistungen zwischen den Gesellschaften werden<br />

auf Basis von Verträgen bzw. Vereinbarungen erbracht.<br />

<strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />

Aufgabe der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG ist insbesondere die Beförderung von Personen, einschließlich der Erbringung<br />

gemeinwirtschaftlicher Leistungen sowie die Herstellung und das Betreiben aller hierzu notwendigen Einrichtungen<br />

und die Besorgung aller damit zusammenhängenden oder dadurch veranlassten Geschäfte sowie vor allem das Führen<br />

eines öffentlichen Personenverkehrs auf Grund von Tarifen und Fahrplänen. Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> wurden mit<br />

der Gesellschaft rd. 27,8 Mio. EUR (Vj: rd. 27,7 Mio. EUR) Gesamterträge erzielt. Dem <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern<br />

wurden rd. 2,6 Mio. EUR (Vj: rd. 3,5 Mio. EUR) verrechnet.


Rail Cargo Austria AG<br />

Die Rail Cargo Austria AG hat insbesondere die Beförderung von Gütern, einschließlich der Erbringung von gemeinwirtschaftlichen<br />

Leistungen, sowie die Herstellung und das Betreiben aller hierzu notwendigen Einrichtungen und<br />

die Besorgung aller damit zusammenhängenden oder dadurch veranlassten Geschäfte sowie vor allem das Führen<br />

eines öffentlichen Güterverkehrs auf Grund von Tarifen <strong>zur</strong> Aufgabe. Die Speditions Holding GmbH ist eine Tochtergesellschaft<br />

der Rail Cargo Austria AG. Mit zwei der zahlreichen Beteiligungen der Speditions Holding GmbH werden<br />

von <strong>Seite</strong>n des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns größere Umsätze getätigt. Mit der Express-Interfracht Internationale<br />

Spedition GmbH wurden rd. 0,4 Mio. EUR (Vj: rd. 0,3 Mio. EUR) und mit der Papier & Recycling Logistik GmbH wurden<br />

rd. 5,9 Mio. EUR (Vj: rd. 0,2 Mio. EUR) Gesamterträge erzielt. Dem <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern wurden von der<br />

Express-Interfracht Internationale Spedition GmbH rd. 27,1 Mio. EUR (Vj: rd. 21,4 Mio. EUR) und von der Papier &<br />

Recycling Logistik GmbH rd. 3,4 Mio. EUR (Vj: rd. 3,6 Mio. EUR) verrechnet. Darüber hinaus wurden bezogene Kosten<br />

von der Express-Interfracht Internationalen Spedition in Höhe von rd. 1,2 Mio. EUR und von der Papier & Recycling<br />

Logistik GmbH in Höhe von rd. 7,5 Mio. EUR als Investitionskosten aktiviert.<br />

<strong>ÖBB</strong>-Traktion Gesellschaft mbH<br />

Gemeinsame Tochtergesellschaft der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG sowie der Rail Cargo Austria AG ist die <strong>ÖBB</strong>-Traktion<br />

Gesellschaft mbH („<strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH“). Aufgabe des Unternehmens ist insbesondere die Erbringung von Traktions-<br />

und Serviceleistungen für und im Zusammenhang mit anderen Eisenbahnunternehmen. Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong><br />

wurden mit der Gesellschaft rd. 215,1 Mio. EUR (Vj: rd. 207,7 Mio. EUR) Gesamterträge erzielt. Dem <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong>-Konzern wurden rd. 1,2 Mio. EUR (Vj: rd. 1,1 Mio. EUR) verrechnet. Darüber hinaus wurden bezogene Kosten in<br />

Höhe von rd. 4,1 Mio. EUR aktiviert.<br />

<strong>ÖBB</strong>-Technische Services Gesellschaft mbH<br />

Gemeinsame Tochtergesellschaft der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG sowie der Rail Cargo Austria AG ist die <strong>ÖBB</strong>-Technische<br />

Services Gesellschaft mbH („<strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH“). Aufgabe des Unternehmens ist insbesondere die Erbringung<br />

von Traktions- und Serviceleistungen für und im Zusammenhang mit Schienenfahrzeugen. Im Geschäftsjahr<br />

20<strong>08</strong> wurden mit der Gesellschaft rd. 66,6 Mio. EUR (Vj: rd. 38,7 Mio. EUR) Gesamterträge erzielt. Dem <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong>-Konzern wurden rd. 1,9 Mio. EUR (Vj: rd. 0,3 Mio. EUR) verrechnet. Darüber hinaus wurden bezogene<br />

Kosten in der Höhe von rd. 9,5 Mio. EUR aktiviert.<br />

<strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH hat die Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns im Personalwesen, im Einkauf (strategische<br />

Einkaufsfunktion) und in der Informatik (Funktion des Rechnungszentrums und Betreuung der IT-Arbeitsplätze) zu<br />

unterstützen.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern ist auf Grund gesetzlicher Bestimmungen verpflichtet, <strong>zur</strong> Erfüllung der Aufgaben<br />

der <strong>ÖBB</strong>-Dienstleistungs GmbH, mit dieser auf Basis einer entgeltlichen Vereinbarung zusammenzuarbeiten. Die Ausgestaltung<br />

der diesbezüglichen Zusammenarbeit erfolgt im Wege von Verträgen. Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> wurden mit<br />

der Gesellschaft rd. 18,8 Mio. EUR (Vj: rd. 17,1 Mio. EUR) Gesamterträge erzielt. Dem <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern<br />

wurden rd. 20,3 Mio. EUR (Vj: rd. 16,0 Mio. EUR) verrechnet.<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG hat die Aufgabe eines Eisenbahninfrastrukturunternehmens, in dem eine bedarfsgerechte<br />

und sichere Schieneninfrastruktur bereitgestellt, betrieben und erhalten wird (Wartung, Inspektion und<br />

Instandsetzung); ihr obliegt auch die Betriebsplanung und der Verschub.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

55


56<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG hat nach § 35 BBG ihre Schieneninfrastruktur samt den Anlagen und Einrichtungen für<br />

das Bereitstellen sonstiger Leistungen als Eisenbahninfra strukturunternehmen vertraglich (Nutzungsvertrag) der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur Betrieb AG zu deren Nutzung <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen, soweit die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG diese für<br />

die Erfüllung ihrer Aufgabe als Eisenbahninfrastrukturunternehmen benötigt.<br />

Ebenso vertraglich geregelt sind jene Leistungen, welche die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG <strong>zur</strong> Erfüllung ihrer Aufgabe<br />

bei Planungs- und <strong>Bau</strong>maßnahmen von der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG benötigt sowie jene Leistungen, welche<br />

die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG <strong>zur</strong> Erfüllung ihrer Aufgabe für eine bedarfsgerechte und sichere Bereitstellung von<br />

Schieneninfrastruktur von der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG benötigt. Für die vertraglich eingeräumte Nutzung und die<br />

zu erbringenden Leistungen sind jeweils angemessene Entgelte vereinbart. Eine entsprechende vertragliche Regelung<br />

wurde getroffen.<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> wurden mit der Gesellschaft rd. 678,0 Mio. EUR (Vj: rd. 653,6 Mio. EUR) Gesamterträge erzielt.<br />

Dem <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern wurden rd. 19,3 Mio. EUR (Vj: rd. 20,7 Mio. EUR) aufwandswirksam verrechnet.<br />

An aktivierungspflichtigen Leistungen wurden von der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG im Jahr 20<strong>08</strong> rd. 29,4 Mio. EUR<br />

(Vj: rd. 23,4 Mio. EUR) bezogen. Von zwei Tochtergesellschaften der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG wurden wesentliche<br />

Aufwendungen verrechnet. Von der Rail Equipment GmbH wurden rd. 15,3 Mio. EUR (Vj: rd. 15,0 Mio. EUR) und<br />

von der Rail Equipment GmbH & Co KG rd. 15,4 Mio. EUR (Vj: rd. 3,9 Mio. EUR) verrechnet.<br />

J. Risikobericht<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern ist für Planung, <strong>Bau</strong>, Finanzierung und Anlagenmanagement der gesamten österreichischen<br />

Eisenbahninfrastruktur verantwortlich. Weiters sind wesentliche Vermögensteile des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns – Kraftwerke,<br />

Schieneninfrastruktur samt Anlagen und Einrichtungen, alle Gebäude, Telekom-Anlagen sowie das gesamte<br />

Immobilienvermögen – im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern zusammengefasst. Damit treten auch unterschiedlichste<br />

Risikofaktoren innerhalb des Unternehmens auf.<br />

Eine laufende, systematische und nachvollziehbare Auseinandersetzung mit Risiken ist essenziell. Ziel des Risikomanagements<br />

ist der kontrollierte und bewusste Umgang mit Risiken, um die Gesamtrisikoposition zu verbessern. Risikomanagement<br />

stellt ein zentrales Instrumentarium dar, das Management bei der Erreichung der Unternehmensziele zu<br />

unterstützen.<br />

Auf Basis des Risikomanagementsystems der Vorgängergesellschaft „Österreichische Bundesbahn (<strong>ÖBB</strong>)“ wurde Anfang<br />

2007 unter Leitung eines zentralen Konzernrisikomanagers begonnen, ein konzernweites, integriertes Risikomanagement<br />

zu entwickeln. Aufbauend auf den neuen, einheitlichen Risikomanagement-Standards wurden alle<br />

relevanten Risiken erfasst und analysiert. Damit wurde die Basis für eine zeitgerechte Planung und Umsetzung von<br />

geeigneten Risikosteuerungsmaßnahmen geschaffen.<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG hat im Rahmen der Konzernrisikomanagement-Systematik ein den Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG (<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG inkl. Beteiligungen über 50%) umfassendes Risikomanagement eingerichtet<br />

und integriert bestehende Risikomanagementsysteme für Spezialthemen:<br />

- Das Risikomanagement der Abteilung Energiewirtschaft im Geschäftsbereich Kraftwerke beschäftigt sich mit Risiken,<br />

welche im Zusammenhang mit dem Handel von leitungsgebundener Energie stehen. Das in der Abteilung Energiewirtschaft<br />

entwickelte und vom Vorstand genehmigte Handbuch Stromhandel-Risikomanagement legt die Rahmenbedingungen<br />

für alle am Handel beteiligten Organisationseinheiten fest.<br />

- Die Risiken in Bezug auf Finanzinstrumente unterliegen einem Monitoring durch die <strong>ÖBB</strong>-Holding AG und werden in<br />

einem periodisch geführten gemeinsamen Prozess von <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG und <strong>ÖBB</strong>-Holding AG analysiert.


Im Folgenden wird auf die fünf Top-Risiken des Risikoportfolios 20<strong>08</strong> (bezogen auf das Schadenspotenzial) aus dem<br />

Anlagenbestand/-betrieb und aus der Projekttätigkeit näher eingegangen:<br />

Bruch einer Talsperre, Bruch eines Wasserweges<br />

Beim Bruch einer Talsperre entsteht durch einen kurzzeitigen, unkontrollierten Wasserabfluss Gefahr für Personen und<br />

die unterliegende Infrastruktur. Ähnliches – jedoch mit geringerem Schadenspotenzial – gilt beim Bruch eines Wasserweges<br />

(z.B. Stollen, Steilrohrleitung) im Kraftwerksbereich. Auf Grund der permanenten Überwachung der Talsperren,<br />

des guten Anlagenzustandes und rigoroser behördlicher Auflagen, die 5-jährlich erneuert werden, gilt ein Talsperrenbruch<br />

als äußerst unwahrscheinlich. An den Wasserwegen werden von Fachexperten regelmäßig Inspektionen,<br />

Messungen und Tests durchgeführt, um das Risiko eines Bruchs zu minimieren. Für die Talsperren und besonders<br />

gefährdete Wasserwege liegen Alarmpläne vor.<br />

Kriegsrelikte<br />

Rund 56% der auf das Gebiet des heutigen Österreichs abgeworfenen Bombenmenge der alliierten Luftstreitkräfte<br />

wurde gezielt auf Bahnanlagen abgeworfen. Nach Kriegsende existierten ca. 30.000 bis 45.000 Blindgänger auf<br />

Bahnanlagen. Heute muss immer noch mit Blindgängern gerechnet werden.<br />

Eine eigene Abteilung im Geschäftsbereich Engineering Services beschäftigt sich ausschließlich mit der Identifikation<br />

und Verifizierung von Verdachtsflächen und gegebenenfalls mit der Entschärfung von Kriegsrelikten.<br />

Zerstörung der zentralen Telekom-Services (T-KS) – Anlagenräume<br />

Durch die Zerstörung der zentralen Anlagenräume des Geschäftsbereiches T-KS in Wien, etwa durch Brand oder Sabotage,<br />

würden sämtliche Telekommunikationsservices der <strong>ÖBB</strong> im Großraum Wien bzw. wesentliche Datennetz-Dienste<br />

im gesamten Bundesgebiet für einige Wochen ausfallen. Ein höchstmöglicher Sicherheitsstand wird durch Notfallpläne,<br />

die Schaffung von Redundanzen sowie eine örtliche Verlagerung der Anlagenräume angestrebt.<br />

Ausfall der Zentralen Leitstelle Innsbruck (ZLI)<br />

Von der ZLI aus werden sämtliche Kraftwerke/Umformerwerke bzw. Unterwerke ferngesteuert und der Energiebedarf<br />

im 55/110-kV-Bahnstromnetz durch den Maschineneinsatz in den Werken geregelt. Bei Ausfall der ZLI durch Brand/<br />

Hochwasser erfolgt der Betrieb von einem provisorischen Arbeitsplatz oder der Notleitstelle Ötztal aus. Beim Betrieb<br />

von der Notleitstelle Ötztal aus können aufgrund nicht vorhandener aktueller Informationen über den Netzzustand<br />

Versorgungsunterbrechungen auftreten und Energielieferverträge mangels Energiebezugsregler nicht mehr eingehalten<br />

werden. Im Zuge der Zertifizierung der Zentralen Leitstelle Innsbruck wurden sämtliche Risiken identifiziert und<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> Minimierung eines Ausfalls durch Brand/Hochwasser umgesetzt.<br />

Stromerzeugungsrisiko<br />

Das Stromerzeugungsrisiko ergibt sich durch die Unsicherheit der Niederschlagsprognosen. In einem Trockenjahr fällt<br />

die tatsächliche Stromerzeugungsmenge der unternehmenseigenen Kraftwerke deutlich geringer aus als in der Planung<br />

prognostiziert wurde. Die somit fehlende Erzeugungsmenge muss daher zusätzlich auf dem 50-Hz-Strommarkt<br />

beschafft werden.<br />

Risiken im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten<br />

Originäre Finanzinstrumente<br />

Der Bestand an originären Finanzinstrumenten des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns (Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit,<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Finanzanlagen und Wertpapiere<br />

des Umlaufvermögens) lässt sich aus der Bilanz ablesen. Detaillierte Informationen finden sich in den entsprechenden<br />

Angaben im Anhang zum Jahresabschluss.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

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58<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern verwendet derivative Finanzinstrumente insbesondere <strong>zur</strong> Absicherung von Währungs- und Zinsänderungsrisiken.<br />

Die Konzernrichtlinien untersagen die Ausgabe oder das Halten von Finanzinstrumenten zu spekulativen<br />

Zwecken. Derivative Finanzinstrumente werden nur unter Bezugnahme auf ein Grundgeschäft abgeschlossen.<br />

Somit gleichen die Wertschwankungen von Sicherungsgeschäften jene der abgesicherten Geschäfte aus. Soweit bei<br />

derivativen Finanzinstrumenten kein Hedge Accounting erfolgt, werden entsprechend der isolierten Betrachtungsweise<br />

für negative Marktwerte der Derivate Rückstellungen gebildet.<br />

Risikodefinition und Risikomanagement in Bezug auf Finanzinstrumente<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Holding AG, die diesbezügliche Geschäfte im Namen und auf Rechnung der Tochterunternehmen durchführt,<br />

hat ein Kontrollumfeld geschaffen, das Richtlinien und Abläufe für die Beurteilung von Risiken, Genehmigungen,<br />

Berichts wesen und Überwachung der Anwendung von Finanzinstrumenten umfasst. Aufgabe der damit beauftragten<br />

Corporate-Treasury-Abteilung ist die Identifizierung, Bewertung und Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken.<br />

Risikobegrenzung bedeutet nicht die völlige Ausschließung finanzieller Risiken, sondern eine sinnvolle Steuerung<br />

jederzeit quantifizierbarer Risikopositionen innerhalb eines konkret vorgegebenen Handlungsrahmens (eindeutige<br />

Limite). Nachstehend werden die wichtigsten Finanzierungsrisiken näher erörtert.<br />

Liquiditätsrisiko<br />

Das übergeordnete Ziel des Treasury Managements im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern bildet die Sicherstellung des<br />

notwendigen Liquiditätsspielraumes. Liquiditätsrisiko bedeutet jede Einschränkung der Verschuldungs- bzw. Kapitalaufnahmefähigkeit,<br />

die die Umsetzung der Unternehmensstrategie gefährden könnte. Somit zählt die konsequente<br />

Sicherstellung der Liquidität durch realistische Planung, Vereinbarung ausreichender Kreditlinien und ausreichende<br />

Diversifizierung der Kreditgeber <strong>zur</strong> Hauptaufgabe des Treasury Managements. Im Falle eines Totalausfalls des PCDS-<br />

Portfolios besteht die Verpflichtung, das definitive Volumen innerhalb der vertraglich vereinbarten Frist liquidität smäßig<br />

bereitzustellen.<br />

Zinsrisiko<br />

Risiken aus Zinssatzänderungen können das Finanzergebnis des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns aufgrund der gegebenen<br />

Bilanzstruktur beträchtlich beeinflussen. Es gilt daher etwaige Schwankungen mit dem Einsatz derivater Finanzinstrumente<br />

abzufedern, um deren Einfluss auf die Ergebnisentwicklung gering zu halten. Die laufenden Vorschläge <strong>zur</strong><br />

Optimierung der Finanzierungs- bzw. Risikostrategie basieren auf Portfolioanalysen der Corporate-Treasury-Abteilung.<br />

Die Portfoliosteuerung selbst basiert auf der Kennzahl der Duration. In Anlehnung daran kommen auch der maximal<br />

tolerierbare Cash Flow-at-Risk sowie der maximal tolerierbare Value-at-Risk als weitere Risikokennzahlen zum Einsatz.<br />

Für diese Kennzahlen sind Risikolimite bzw. Bandbreiten definiert – Finanzpositionen werden ausschließlich innerhalb<br />

dieser festgelegten Limite gehalten. Die <strong>zur</strong> Steuerung verwendeten Kennzahlen werden mindestens einmal jährlich<br />

den Entscheidungsgremien der jeweiligen Gesellschaften sowie der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG <strong>zur</strong> Beschlussfassung vorgelegt.<br />

Währungsrisiko<br />

Die anteilsmäßig geringe Fremdfinanzierung in Schweizer Franken führte aufgrund der Zinsdifferenz zum Euro zu<br />

erheblichen Zinsvorteilen. Auf eine Absicherung dieses Währungsrisikos wird zum Teil verzichtet. Risiken aus der<br />

Finanzierung mit US-Dollar wurden durch Cross Currency Swaps eliminiert. Aus Cross-Border-Leasing-Transaktionen<br />

resultiert grundsätzlich kein Währungsrisiko, da sämtliche Zahlungsströme (Leasingraten wie Rückfluss) aus Veranlagungen<br />

in den gleichen Fremdwährungen (US-Dollar und CND-Dollar) abgewickelt werden.


Kontrahentenrisiko<br />

Das Kontrahentenrisiko erfasst das Schadenspotenzial durch Nichterfüllung finanzieller Verpflichtungen durch Handelspartner<br />

(vornehmlich Veranlagungen, Fonds, barwertig positive Swapgeschäfte). Die dem Risikomanagement zugrunde<br />

liegenden Exposure-Limite der Finanztransaktionen für den jeweiligen Handelspartner basieren auf Laufzeiten<br />

und Ratings und werden täglich auf Einhaltung überprüft. Der <strong>ÖBB</strong>-Konzern unterhält Geschäftsbeziehungen nur zu<br />

Banken, die über ein ausreichendes Rating (mindestens Investment Grade) verfügen oder die in den Konzernrichtlinien<br />

festgelegten Kriterien erfüllen. Das Ausfallrisiko kann so auf ein überschaubares Ausmaß beschränkt werden.<br />

Die im Rahmen von Cross-Border-Leasing-Transaktionen getätigten Veranlagungen bestehen zu einem überwiegenden<br />

Teil bei Vertragspartnern mit hoher Bonität (US-Staatsanleihen, Veranlagungen mit Gewährträgerhaftung durch<br />

die öffentliche Hand). Jene Veranlagungen, die bei Vertragspartnern mit in Folge der Finanzmarktkrise geminderter<br />

Bonität (gemessen am Rating) bestehen, werden genau beobachtet, um im Falle weiterer Verschlechterungen einen<br />

Austausch der Veranlagung oder eine vorzeitige Auflösung der Transaktion rechtzeitig zu erwirken. Zum Stichtag<br />

31.12.20<strong>08</strong> weisen sämtliche Bank-, Leasing- und Versicherungsinstitute, bei denen Veranlagungen im Rahmen von<br />

Cross-Border-Leasing-Transaktionen getätigt wurden, ein Rating im Investment Grade auf. Im übrigen bestehen mit<br />

Ausnahme von zwei Transaktionen, für die die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG selbst das wirtschaftliche Risiko trägt, auf<br />

Grund der mit anderen Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns geschlossenen Sublease-Vereinbarungen Regressrechte im<br />

Falle von Verlusten in Folge eines Ausfalls von Veranlagungen.<br />

K. Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach Abschluss<br />

des Wirtschaftsjahres eingetreten sind<br />

Rahmenplan 2009 bis 2014<br />

Entsprechend den Bestimmungen gemäß §43 Bundesbahngesetz idgF ist der sechsjährige Rahmenplan für die geplanten<br />

Investitionen der Schieneninfrastruktur jährlich jeweils um ein Jahr zu ergänzen und auf den neuen Zeitraum<br />

anzupassen.<br />

Die Fortschreibung des Rahmenplans für die Periode 2009 bis 2014 erfolgte durch die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG und<br />

wurde vom Aufsichtsrat der Gesellschaft vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG am<br />

26. März 2009 genehmigt. Die vertragliche Vereinbarung zum Rahmenplan 2009 bis 2014 zwischen dem BMVIT, dem<br />

BMF, den Vorständen der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG steht kurz vor der Unterfertigung.<br />

Verkauf der „Pinzgauer Lokalbahn“ an das Land Salzburg<br />

Anfang Februar 2009 wurde der Vertrag zum Verkauf der „Pinzgauer Lokalbahn“ an das Land Salzburg von allen<br />

Vertragsparteien unterzeichnet. Das Land Salzburg ist jedoch seit Mitte des Jahres 20<strong>08</strong> auf Grundlage eines Übergabeprotokolls<br />

Betreiber. Da die endgültige Vertragsunterzeichnung nur von formellen Kriterien abhängig war, wurden<br />

bereits im Jahresabschluss zum 31.12.20<strong>08</strong> die nötigen Vorsorgen getroffen.<br />

Neubaustrecke Wien – St. Pölten<br />

Im Rahmen des Ausbaus <strong>zur</strong> viergleisigen Westbahn wurden bei der Neubaustrecke Wien – St. Pölten Mitte März<br />

2009 mit dem Tunneldurchschlag beim Raingrubentunnel die gesamten Vortriebsarbeiten im Verlauf dieses Projektes<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

Vorzeitige Auflösung einer Cross-Border-Leasing-Transaktion<br />

Am 26. März 2009 wurde eine Cross-Border-Leasing-Transaktion vorzeitig aufgelöst. Da es sich um eine Transaktion<br />

handelt, bei der die wirtschaftlichen Chancen und Risiken aufgrund von Sublease-Vereinbarungen an eine andere<br />

Gesellschaft des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns übertragen wurden, hat sich daraus weder eine ergebniswirksame noch liquiditätswirksame<br />

Belastung für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern ergeben.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

59


60<br />

L. Anmerkungen zum Lagebericht<br />

Dieser Lagebericht enthält Aussagen und Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong>-Konzerns und des wirtschaftlichen Umfelds beziehen. Sämtliche Prognosen wurden aufgrund der am Erstellungszeitpunkt<br />

<strong>zur</strong> Verfügung stehenden Informationen getroffen. Es können daher die tatsächlich eintretenden Entwicklungen<br />

von den im Lagebericht geschilderten Erwartungen abweichen.<br />

M. Berechnung der Kennzahlen<br />

Anlagenabnutzungsgrad: kumulierte Abschreibung / Sachanlagen zu Anschaffungskosten<br />

Anlagendeckung I: Eigenkapital / Anlagevermögen<br />

Anlagendeckung II: Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital / Anlagevermögen<br />

Anlagenintensität: Anlagevermögen / Gesamtvermögen<br />

Eigenkapital: Grundkapital + Kapitalrücklagen + Bilanzgewinn + Gewinnrücklagen<br />

+ Neubewertungsrücklage + Rücklage für Cash Flow Hedges<br />

Eigenkapitalquote: Eigenkapital / Gesamtkapital<br />

Eigenkapitalrentabilität: EBT / Eigenkapital<br />

EBIT-Marge: EBIT / Gesamterträge<br />

Free Cash Flow: Cash Flow aus dem Ergebnis + Cash Flow aus der Investitionstätigkeit<br />

Fremdkapitalquote: Fremdkapital / Gesamtkapital<br />

Fremdkapitalzinslast: Fremdkapitalzinsen + zinsähnliche Aufwendungen / durchschnittliches Fremdkapital<br />

Gesamtkapitalrentabilität: EBIT / Gesamtkapital<br />

Investitionsquote: Investitionen in IAV und SAV / Gesamterträge<br />

Investitionen in IAV und SAV / Buchwerte IAV und SAV per 1.1.2007<br />

Materialintensität: Materialaufwand und bezogene Leistungen / Gesamtaufwendungen<br />

Personalintensität: Personalaufwand / Gesamtaufwendungen<br />

Investitionsdeckung: Investitionen des laufenden Jahres / Abschreibung<br />

Wien, am 6.4.2009<br />

Der Vorstand<br />

Ing. Mag. (FH) Andreas Matthä Mag. Gilbert Trattner DI Dr. Georg-Michael Vavrovsky


B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

K<br />

N<br />

S<br />

T<br />

U<br />

W<br />

Glossar<br />

BBG Bundesbahnstrukturgesetz 2003<br />

BMF Bundesministerium für Finanzen<br />

BMVIT Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie<br />

Boarding Program Einstiegsprogramm für neue MitarbeiterInnen<br />

CER Community of European Railway and Infrastructure Companies<br />

DISA Digitaler Streckengraph Assistent<br />

EMAS-Zertifizierung Eco-management and audit scheme = Umweltmanagement<br />

EMTN European Medium Term Note<br />

F&E Forschung und Entwicklung<br />

<strong>GB</strong> Geschäftsbereich<br />

GSM-R GSM-Railway<br />

GWH Gigawattstunden<br />

KLIEN Klima- und Energiefonds<br />

Newcomer Neueinsteiger<br />

SIN Safe instability noise<br />

T-Kom Services Telekom Services<br />

UIC Union internationale des chemins de fer<br />

WAVE Wassertrenntechnik <strong>zur</strong> Vegetationskontrolle<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

61


62<br />

Erklärung gem. § 82 Abs. 4 Z 3 BörseG<br />

Erklärung aller gesetzlichen Vertreter<br />

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte<br />

Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt<br />

und dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt,<br />

dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht<br />

die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.<br />

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte<br />

Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des Unternehmens vermittelt und dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des<br />

Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass<br />

der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.<br />

Wien, am 6.4.2009<br />

Der Vorstand<br />

Ing. Mag. (FH) Andreas Matthä Mag. Gilbert Trattner DI Dr. Georg-Michael Vavrovsky


Konzernabschluss<br />

64 Konzern-Gewinn-und-Verlust-<br />

Rechnung 20<strong>08</strong><br />

65 Konzern-Bilanz zum 31.12.20<strong>08</strong><br />

66 Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

67 Darstellung der Veränderung<br />

des Eigenkapitals<br />

68 Erläuterungen zum Konzern -<br />

abschluss<br />

68 A. Grundlagen und Methoden<br />

68 1. Rechnungslegungsgrundsätze<br />

75 2. Konsolidierungsgrundsätze,<br />

Konsolidierungskreis<br />

77 3. Zusammenfassung der wesentlichen<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

87 B. Erläuterungen <strong>zur</strong> Konzern-Bilanz<br />

und Konzern-Gewinn-und-Verlust-<br />

Rechnung<br />

87 4. Umsatzerlöse<br />

87 5. Andere aktivierte Eigenleistungen<br />

87 6. Sonstige betriebliche Erträge<br />

88 7. Aufwendungen für Material und<br />

bezogene Leistungen<br />

88 8. Personalaufwand und Beschäftigte<br />

88 9. Abschreibungen<br />

89 10. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

89 11. Zinsergebnis<br />

90 12. Übriges Finanzergebnis<br />

91 13. Ertragsteuern<br />

94 14. Sachanlagen<br />

100 15. Immaterielle Vermögenswerte<br />

102 16. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien<br />

(IAS 40)<br />

103 17. Nach der Equity-Methode bilanzierte<br />

Beteiligungen<br />

103 18. Finanzielle Vermögenswerte<br />

104 19. Zur Veräußerung gehaltene langfristige<br />

Vermögenswerte und Schulden aus <strong>zur</strong><br />

Veräußerung bestimmten Vermögenswerten<br />

(IFRS 5)<br />

105 20. Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen und sonstige Forderungen<br />

107 21. Vorräte<br />

107 22. Zahlungsmittel und<br />

Zahlungsmitteläquivalente<br />

107 23. Grundkapital<br />

107 24. Rücklagen<br />

1<strong>08</strong> 25. Finanzverbindlichkeiten<br />

110 26. Rückstellungen<br />

111 26.1. Personalrückstellungen<br />

113 26.2. Sonstige Rückstellungen<br />

115 27. Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen und sonstige<br />

Verbindlichkeiten<br />

116 C. Sonstige Angaben zum<br />

Konzernabschluss<br />

116 28. Sonstige Haftungen und<br />

Eventualverbindlichkeiten<br />

117 29. Finanzinstrumente<br />

117 29.1. Risikomanagement<br />

123 29.2. Sicherungsmaßnahmen<br />

126 29.3. Portfolio Credit Default Swap/Collateralized<br />

Debt Obligation<br />

128 29.4. Angaben gemäß IFRS 7<br />

133 29.5. Derivative Finanzinstrumente Angaben<br />

133 30. Leasingtransaktionen<br />

133 30.1. Leasinggeber<br />

142 30.2. Leasingnehmer<br />

136 30.3. Cross-Border-Leasing-Verträge<br />

138 31. Vereinbarungen von<br />

Dienstleistungslizenzen (SIC 29)<br />

139 32. Transaktionen mit nahe stehenden<br />

Unternehmen und Personen<br />

142 33. Segmentberichterstattung<br />

144 34. Erläuterungen <strong>zur</strong> Kapitalflussrechnung<br />

145 35. Tochterunternehmen<br />

146 36. Bekenntnis zum Österreichischen<br />

Corporate Governance Kodex<br />

146 37. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

147 38. Die Organe der Muttergesellschaft<br />

des Konzerns<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

63


64<br />

Konzern-Gewinn-<br />

und-Verlust-Rechnung 20<strong>08</strong><br />

in EUR Erläuterung 20<strong>08</strong> 2007<br />

Umsatzerlöse 4 1.268.745.558,66 1.260.035.720,52<br />

Bestandsveränderungen 659.307,98 1.061.035,64<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 5 285.540.839,34 240.713.120,67<br />

Sonstige betriebliche Erträge 6 244.737.260,21 177.735.790,53<br />

Gesamterträge 1.799.682.966,19 1.679.545.667,36<br />

Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen 7 -459.784.724,03 -417.7<strong>08</strong>.090,27<br />

Personalaufwand 8 -355.427.902,56 -333.175.309,91<br />

Abschreibungen 9 -320.645.241,99 -297.490.6<strong>08</strong>,37<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 10 -217.944.157,55 -194.420.131,05<br />

Betriebsergebnis (EBIT) 445.880.940,06 436.751.527,76<br />

Ergebnis aus nach der Equity-Methode<br />

bilanzierten Unternehmen 17 68.340,06 33.567,05<br />

Zinserträge 11 137.<strong>08</strong>1.149,30 152.492.566,64<br />

Zinsaufwendungen 11 -525.852.370,82 -490.248.704,<strong>08</strong><br />

Übriges Finanzergebnis 12 -167.921.055,80 -35.504.034,82<br />

Finanzergebnis -556.623.937,26 -373.226.605,21<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -110.742.997,20 63.524.922,55<br />

Ertragsteuern 13 42.989.275,84 -75.568,49<br />

Jahresergebnis -67.753.721,36 63.449.354,06<br />

Die folgenden Erläuterungen zum Konzernabschluss bilden einen integralen Bestandteil dieser Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung.


Konzern-Bilanz zum 31.12.20<strong>08</strong><br />

Aktiva in EUR Erläuterung 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Sachanlagen 14 11.472.425.467,49 10.095.801.860,49<br />

Immaterielle Vermögenswerte 15 202.848.677,73 165.344.258,61<br />

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 16 50.710.599,96 39.9<strong>08</strong>.940,57<br />

Anteile an nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen 17 109.192,25 40.852,19<br />

Finanzielle Vermögenswerte 18 1.722.368.466,65 1.073.004.144,13<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20 90.418,35 330.721,00<br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 20 66.952.539,01 4.429.858,58<br />

Latente Steueransprüche 13 48.812.029,20 0,00<br />

13.564.317.390,64 11.378.860.635,57<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

Vorräte 21 16.216.133,58 14.715.589,38<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 20 306.309.487,55 279.352.333,<strong>08</strong><br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 20 82.227.237,32 119.065.952,54<br />

Finanzielle Vermögenswerte 18 109.469.636,93 128.415.032,09<br />

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 19 5.828.094,09 13.184.4<strong>08</strong>,91<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 22 263.049.722,13 12.477.805,35<br />

783.100.311,60 567.211.121,35<br />

14.347.417.702,24 11.946.071.756,92<br />

Passiva in EUR Erläuterung 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Eigenkapital<br />

Grundkapital 23 500.000.000,00 500.000.000,00<br />

Kapitalrücklagen 24 305.031.007,99 293.254.319,06<br />

Gewinnrücklagen 24 -28.074.369,87 -24.609.849,92<br />

Erwirtschaftetes Ergebnis 78.836.875,29 146.589.001,02<br />

855.793.513,41 915.233.470,16<br />

Langfristiges Fremdkapital<br />

Finanzverbindlichkeiten 25 11.371.031.919,85 9.433.485.171,00<br />

Rückstellungen 26 79.226.779,75 101.435.517,14<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27 95.015.449,73 18.548.221,40<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 27 148.932.162,82 55.204.186,62<br />

Latente Steuerschulden 13 7.115.870,89 0,00<br />

11.701.322.183,04 9.6<strong>08</strong>.673.096,16<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Finanzverbindlichkeiten 25 994.464.348,15 577.530.812,66<br />

Rückstellungen 26 124.607.191,48 62.918.595,73<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27 610.770.<strong>08</strong>9,38 733.633.980,78<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 27 50.141.576,78 48.<strong>08</strong>1.801,43<br />

Schulden aus <strong>zur</strong> Veräußerung bestimmten Vermögenswerten 19 10.318.800,00 0,00<br />

1.790.302.005,79 1.422.165.190,60<br />

14.347.417.702,24 11.946.071.756,92<br />

Die folgenden Erläuterungen zum Konzernabschluss bilden einen integralen Bestandteil dieser Konzern-Bilanz.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

65


66<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -110,7 63,5<br />

Unbare Aufwendungen und Erträge<br />

+ Abschreibung / - Zuschreibung auf Sachanlagen und<br />

immaterielle Vermögenswerte 520,9 503,4<br />

- Auflösung von Kostenbeiträgen von Dritten -200,3 -205,9<br />

+ Verluste / - Gewinne aus dem Abgang von Sachanlagen und<br />

immaterielle Vermögenswerten -38,1 -69,9<br />

- Sonstige zahlungsunwirksame Erträge / + sonstige<br />

zahlungsunwirksame Aufwendungen -2,2 0,5<br />

+ Zinsaufwand 525,9 490,2<br />

- Zinsertrag -137,1 -152,5<br />

Veränderungen der Vermögenswerte und Schulden<br />

- Zunahme / + Abnahme von Vorräten -1,5 -14,6<br />

- Zunahme / + Abnahme der Forderungen aus L+L sowie<br />

anderer aktiver Vermögenswerte -77,9 -60,2<br />

+ Zunahme / - Abnahme der Verbindlichkeiten aus L+L sowie anderer Passiva 153,3 144,0<br />

+ Zunahme / - Abnahme von Rückstellungen 37,5 27,6<br />

- Gezahlte Zinsen -432,7 -396,4<br />

+ Erhaltene Zinsen 54,5 65,1<br />

- Gezahlte Ertragsteuern 0,0 -0,1<br />

Kapitalfluss aus der betrieblichen Tätigkeit a) 291,6 394,7<br />

+ Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und<br />

immaterieller Vermögenswerte 52,0 95,8<br />

- Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und<br />

immaterielle Vermögenswerte -1.891,6 -1.971,1<br />

+ Einzahlungen aus dem Abgang von finanziellen Vermögenswerten 0,0 0,2<br />

- Auszahlungen für Investitionen in finanzielle Vermögenswerte -11,8 -0,4<br />

+ Einzahlungen / - Rückzahlungen von Kostenbeiträgen von Dritten 143,9 373,9<br />

Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit b) -1.707,5 -1.501,6<br />

+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 11,8 0,0<br />

+ Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und Aufnahme von Krediten 1.966,9 1.962,1<br />

- Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen und Krediten -139,4 -669,1<br />

- Auszahlungen für Finanzierungsleasing -3,1 -3,1<br />

+ Einzahlungen aus Finanzierungsleasing 0,0 162,7<br />

+ Tilgung / - Gewährung von gewährten Krediten (langfristige Forderungen) -3,6 -218,1<br />

Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit c) 1.832,6 1.234,5<br />

Free Cash Flow (=a+b) -1.415,9 -1.106,9<br />

Fonds zu Periodenbeginn -164,1 -291,7<br />

Veränderungen des Fonds aus den Kapitalflüssen (Cash Flow) (=a+b+c) 416,7 127,6<br />

Fonds zum Periodenende 252,6 -164,1<br />

Hinsichtlich der Zusammensetzung des Fonds wird auf Erläuterung 34 verwiesen.<br />

Die folgenden Erläuterungen zum Konzernabschluss bilden einen integralen Bestandteil dieser Konzern-Kapitalflussrechnung.


Darstellung der Veränderung<br />

des Eigenkapitals<br />

Kapital- Gewinn- Erwirtschaftetes<br />

Anzahl der Grundkapital rücklagen rücklagen Ergebnis Gesamt<br />

Aktien in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR<br />

Stand am 1.1.2007 100.000 500,0 293,3 -71,1 84,2 806,4<br />

Erfolgswirksame<br />

Eigenkapitalveränderungen<br />

Konzernergebnis 63,4 63,4<br />

Nicht erfolgswirksame<br />

Eigenkapitalveränderungen<br />

Veränderung<br />

Cash-Flow-Hedging-Rücklage 45,4 45,4<br />

Zwischensumme gesamtes<br />

realisiertes Ergebnis 45,4 63,4 1<strong>08</strong>,8<br />

Erfolgsneutrale Umgliederungen<br />

von Rücklagen 1,0 -1,0 0,0<br />

Stand am 31.12.2007 100.000 500,0 293,3 -24,7 146,6 915,2<br />

Kapital- Gewinn- Erwirtschaftetes<br />

Anzahl der Grundkapital rücklagen rücklagen Ergebnis Gesamt<br />

Aktien in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR<br />

Stand am 1.1.20<strong>08</strong> 100.000 500,0 293,3 -24,7 146,6 915,2<br />

Erfolgswirksame<br />

Eigenkapitalveränderungen<br />

Konzernergebnis -67,8 -67,8<br />

Nicht erfolgswirksame<br />

Eigenkapitalveränderungen<br />

Veränderung<br />

Cash-Flow-Hedging-Rücklage -3,3 -3,3<br />

Zwischensumme gesamtes<br />

realisiertes Ergebnis -3,3 -67,8 -71,1<br />

Veränderung Kapitalrücklage 11,7 11,7<br />

Stand am 31.12.20<strong>08</strong> 100.000 500,0 305,0 -28,0 78,8 855,8<br />

Weitere Angaben zu der Darstellung der Veränderung des Eigenkapitals sind in den Erläuterungen 23 und 24 enthalten.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

67


68<br />

1.<br />

Erläuterungen zum<br />

Konzernabschluss zum 31.12.20<strong>08</strong><br />

A. Grundlagen und Methoden<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> Aktiengesellschaft mit Sitz in 1120 Wien, Vivenotgasse 10, ist eine eingetragene Aktiengesellschaft<br />

im Sinne des österreichischen Aktiengesetzes.<br />

Mit Generalversammlungsbeschluss vom 16.3.2005 wurden die Österreichischen Bundesbahnen auf Grundlage des<br />

§ 29 Bundesbahngesetz (BBG) idF B<strong>GB</strong>l I Nr. 138/2003 in sinngemäßer Anwendung der §§ 245 ff Aktiengesetz formwechselnd<br />

in eine Aktiengesellschaft mit der Firma „<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> Aktiengesellschaft“ (fortan <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> AG) umgewandelt. Dabei wurden die Teilbetriebe bzw. Geschäftsbereiche Personenverkehr, Güterverkehr,<br />

Traktion, Technische Services, Dienstleistungen, Betrieb der Schieneninfrastruktur und Immobilienmanagement sowie<br />

das Profitcenter Bahnbus als selbständige Gesellschaften abgespalten. Diese neuen Gesellschaften und die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> AG sind nunmehr selbständig agierende operative Gesellschaften, deren Anteile von der Österreichische<br />

Bundesbahnen Holding Aktiengesellschaft (fortan <strong>ÖBB</strong>-Holding AG) gehalten werden.<br />

In der Folge wurde die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG mit der Eisenbahn-Hochleistungsstrecken Aktiengesellschaft und mit<br />

Teilen der Schieneninfrastrukturfinanzierungs-Gesellschaft mbH verschmolzen. Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG und ihre<br />

Tochterunternehmen bilden den Konzern der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG (fortan <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern). Das<br />

Grundkapital ist in 100.000 Stückaktien zerlegt. Die Aktien sind Namensaktien und lauten auf die <strong>ÖBB</strong>-Holding AG.<br />

Die Aktien werden nicht öffentlich gehandelt. Der Teilkonzern steht mit der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG in einem Konzernverhältnis<br />

und gehört ihrem Vollkonsolidierungskreis an. Der Konzernabschluss der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG wird im Firmenbuch<br />

unter FN 247642 f beim Handelsgericht Wien eingereicht.<br />

Aufgabe der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG ist insbesondere die Planung und der <strong>Bau</strong> von Schieneninfrastruktur einschließlich<br />

Hochleistungsstrecken, die Planung und der <strong>Bau</strong> von damit im Zusammenhang stehenden Projekten sowie die<br />

Zurverfügungstellung von Schieneninfrastruktur samt Anlagen und Einrichtungen. Die Finanzierung der Investitionen<br />

für den Schieneninfrastrukturausbau wird über die selbst erwirtschafteten Cash Flows, über Fremdkapital sowie<br />

Haftungen und Zahlungen des Bundes auf Basis mehrjähriger Rahmenpläne sichergestellt. Die Verwaltung, Entwicklung<br />

und Verwertung der Immobilien des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns werden durch eine Tochtergesellschaft der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> AG, die <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH, wahrgenommen.<br />

Rechnungslegungsgrundsätze<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG ist gem. § 244 Unternehmensgesetzbuch (U<strong>GB</strong>) verpflichtet, einen Konzernabschluss<br />

zu erstellen. Der Konzernabschluss zum 31.12.20<strong>08</strong> (einschließlich der Vorjahreszahlen zum 31.12.2007) wurde gem.<br />

§ 245a (2) U<strong>GB</strong> iVm der „IFRS-Verordnung“ in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards<br />

Board („IASB“) verabschiedeten International Financial Reporting Standards („IFRS“), den Interpretationen des International<br />

Financial Reporting Interpretation Committee („IFRIC“) sowie den Interpretationen des Standards Interpretation<br />

Committee („SIC“), welche zum 31.12.20<strong>08</strong> in Geltung und von der Europäischen Union übernommen waren, erstellt.<br />

Mit diesem Konzernabschluss nach IFRS stellt die Gesellschaft einen befreienden Konzernabschluss nach international<br />

anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen auf.<br />

Der Konzernabschluss ist in Euro (EUR) dargestellt. Nachdem bei der gerundeten Darstellung in der internen Rechengenauigkeit<br />

auch die nicht dargestellten Ziffern berücksichtigt werden, können Rundungsdifferenzen auftreten. Sämtliche<br />

Anhangsangaben sind in Mio. EUR dargestellt, es sei denn, eine andere Währungseinheit ist angegeben.<br />

Angewendete und noch nicht anwendbare neue Standards und Interpretationen<br />

Erstmalig im Geschäftsjahr angewendet wurden die IFRIC 11 (IFRS 2 – Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien von<br />

Konzernunternehmen), IFRIC 14 (Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes, Mindestfinanzierungsvorschriften<br />

und ihre Wechselwirkung) und die im Oktober 20<strong>08</strong> herausgegebenen Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7<br />

in Bezug auf Umklassifizierung von Finanzinstrumenten, die allesamt keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss<br />

hatten. Freiwillig frühzeitig angewendet wurden die Regelungen des IFRS 8 „Segmentberichterstattung“.


Die Segmentberichterstattung 2007 wurde an die neue Struktur angepasst, um die Vergleichbarkeit mit 20<strong>08</strong> zu<br />

gewährleisten.<br />

Die folgenden Standards und Interpretationen wurden verabschiedet, gelten aber noch nicht für Geschäftsjahre, die am<br />

oder vor dem 31.12.20<strong>08</strong> enden, und werden daher von dem <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern auch nicht angewendet.<br />

Überarbeitete und geänderte Standards/Interpretationen Geltend ab 1<br />

IAS 1 Darstellung des Abschlusses (überarbeitet) 1.1.2009<br />

IAS 23 Fremdkapitalkosten (überarbeitet) 1.1.2009<br />

IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS 1.7.2009<br />

IAS 32 Darstellung der Finanzinstrumente 1.1.2009<br />

IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung (Eligible Hedged Items) 1.1.2009<br />

IFRS 1 Anschaffungskosten von Tochterunternehmen, gemeinsam kontrollierten<br />

und IAS 27 Unternehmen und assoziierten Unternehmen 1.1.2009<br />

IFRS 2 anteilsbasierte Vergütung (überarbeitet) 1.1.2009<br />

IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse 1.7.2009<br />

IFRIC 13 Programme <strong>zur</strong> Kundenbindung 1.1.2009<br />

IFRIC 15 Vereinbarungen über die Errichtung von Immobilien 1.1.2009<br />

IFRIC 16 Absicherungen einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb 1.1.2009<br />

IFRIC 17 Sachdividenden an Eigentümer 1.7.2009<br />

IFRIC 18 Übertragung von Vermögenswerten von Kunden 1.7.2009<br />

Amendment zu IFRIC 9 und IAS 39 (Eingebettete Derivate) 3.6.2009<br />

Amendment zu IFRS 7 (Verbesserte Angaben zu Finanzinstrumenten) 1.1.2009<br />

Amendment zu IAS 39 (Risikopositionen, die für das Hedge Accounting qualifizieren) 1.7.2009<br />

Amendment zu IAS 39 (Datum des Inkrafttretens und Übergangsvorschriften) 1.11.20<strong>08</strong><br />

1 Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen.<br />

Erläuterungen zu den geänderten oder neuen IFRS und sich hieraus ergebende<br />

Ausweis-, Ansatz- oder Bewertungsänderungen<br />

Gegenüber dem Konzernabschluss zum 31.12.2007 haben sich folgende Standards und Interpretationen geändert beziehungsweise<br />

waren aufgrund der Übernahme in EU-Recht oder des Inkrafttretens der Regelung erstmalig verpflichtend<br />

anzuwenden:<br />

Amendments to IAS 39 and IFRS 7: Reclassification of Financial Instruments<br />

Im Oktober 20<strong>08</strong> wurden Änderungen zu IAS 39, „Financial Instruments: Recognition and Measurement“, und IFRS 7,<br />

„Financial Instruments: Disclosures“, zusammengefasst in „Reclassification of Financial Assets“ veröffentlicht und am<br />

16.10.20<strong>08</strong> in EU-Recht übernommen. Die Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7 treten rückwirkend zum 1.7.20<strong>08</strong> in Kraft.<br />

Die Änderungen zu IAS 39 erlauben Umklassifizierungen nicht derivativer finanzieller Vermögenswerte (ausgenommen<br />

derer, bei denen die Fair-Value-Option gezogen wurde) aus der Kategorie „at fair value through profit or loss“ sowie<br />

unter bestimmten Bedingungen Umklassifizierungen von Vermögenswerten der Kategorie „available for sale“ in die<br />

Kategorie der „loans and receivables“. Dies betrifft insbesondere solche Finanzinstrumente, die bei fehlender Handelsabsicht<br />

bzw. bei fehlender Designation als „available for sale“ ursprünglich die Definition von „loans and receivables<br />

Kredite und Forderungen” erfüllt hätten. Die Änderungen zu IFRS 7 sehen erweiterte Offenlegungsvorschriften für Unternehmen<br />

vor, die Umklassifizierungen von finanziellen Vermögenswerten in Übereinstimmung mit den Änderungen<br />

von IAS 39 vorgenommen haben.<br />

IFRIC 11 „IFRS 2 – Group and Treasury Share Transactions“<br />

IFRIC 11 wurde am 2.11.2006 veröffentlicht, am 1.6.2007 in EU-Recht übernommen und ist erstmals für Geschäftsjahre<br />

anzuwenden, die am oder nach dem 1.3.2007 beginnen. IFRIC 11 verlangt, dass eine aktienbasierte<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

69


70<br />

Vergütungsvereinbarung, bei der das Unternehmen Güter oder Dienstleistungen (hierzu zählen auch Mitarbeiterleistungen)<br />

erhält und im Gegenzug Eigenkapitalinstrumente des Unternehmens gewährt, als „equity-settled“ zu bilanzieren<br />

ist. Dies gilt unabhängig davon, wie die Eigenkapitalinstrumente durch das Unternehmen beschafft werden. Des<br />

Weiteren regelt IFRIC 11, ob aktienbasierte Vergütungsvereinbarungen einer Konzerngesellschaft als „equity-settled“<br />

oder als „cash settled“ zu bilanzieren sind, wenn Eigenkapitalinstrumente des Mutterunternehmens gewährt werden.<br />

Hierbei ist zu unterscheiden, ob die Aktienoptionen von der Muttergesellschaft oder von einem Konzernunternehmen<br />

gewährt werden. Die erstmalige Anwendung des IFRIC 11 hatte für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern keine Auswirkungen<br />

auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.<br />

IFRIC 14 „IAS 19 – The Limit on a Defined Benefit Asset, Minimum Funding Requirements and their Interaction“<br />

IFRIC 14 wurde am 5.7.2007 veröffentlicht, am 17.12.20<strong>08</strong> in EU-Recht übernommen und ist auf Geschäftsjahre anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1.1.20<strong>08</strong> beginnen. IAS 19.58 beschränkt die Bewertung der Vermögenswerte eines<br />

leistungsorientierten Plans auf den Barwert eines wirtschaftlichen Nutzens in Form von Rückerstattungen aus dem<br />

Plan oder Minderung künftiger Beitragszahlungen an den Plan („asset-ceiling“). IFRIC 14 regelt die Auswirkungen von<br />

Mindestfinanzierungsvorschriften für Pensionspläne auf die in IAS 19.58 festgelegte Bewertungsobergrenze für leistungsorientierte<br />

Vermögenswerte oder Schulden und stellt in diesem Zusammenhang verschiedene Sachverhalte klar.<br />

Insbesondere werden die Bestimmung der Obergrenze des Überschussbetrags eines Pensionsfonds, der nach IAS 19 als<br />

Vermögenswert angesetzt werden kann, die Auswirkung gesetzlicher oder vertraglicher Mindestfinanzierungsvorschriften<br />

auf Vermögenswerte oder Schulden eines Plans und Bedingungen für den Ansatz einer Schuld aus Mindestfinanzierungsverpflichtungen<br />

geklärt. Die Regelungen des IFRIC 14 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern nicht relevant.<br />

IFRS 8 „Operating Segments“<br />

IFRS 8 wurde am 30.11.2006 veröffentlicht, am 21.11.2007 in EU-Recht übernommen und ist erstmals für Geschäftsjahre<br />

anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. IFRS 8 ersetzt IAS 14 „Segment Reporting“ und ist nahezu<br />

identisch mit SFAS 131. Das bisherige primäre und sekundäre Berichtsformat, welches nach Geschäftssegmenten und<br />

geografischen Segmenten unterscheidet, wird aufgegeben und in ein einziges Berichtsformat überführt, welches Segmente<br />

auf Basis der Informationen abbildet, nach denen das Management das Unternehmen steuert. Darüber hinaus ist<br />

eine Überleitungsrechnung jedes berichtspflichtigen Segmentes in Bezug auf den segmentspezifischen Gesamtgewinn/<br />

-verlust, sowie aller dazugehörigen Vermögenswerte und Schulden entsprechend der korrespondierenden Beträge des<br />

Jahresabschlusses des Unternehmens erforderlich. Daneben sind Angaben zu geografischen Bereichen, zu Produkten<br />

und zu wesentlichen Kunden zu machen. Zudem werden jetzt vertikal integrierte Lieferprozesse bei denen eine Komponente<br />

eines Unternehmens, die vorrangig oder ausschließlich andere operative Segmente des Unternehmens beliefert,<br />

in die Definition eines operativen Segments integriert, falls das Unternehmen in dieser Weise geführt wird.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern hat sich entschieden, die Regelungen des IFRS 8 „Segmentberichterstattung“<br />

freiwillig frühzeitig anzuwenden. Aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 8 ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen<br />

auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. der Cash Flows. Die Segmentberichterstattung<br />

2007 wurde an die neue Struktur angepasst, um die Vergleichbarkeit mit 20<strong>08</strong> zu gewährleisten.<br />

Ausblick auf IFRS-Änderungen in 20<strong>08</strong>/2009<br />

Folgende IFRS wurden bis zum Bilanzstichtag vom IASB beziehungsweise IFRIC veröffentlicht, sind aber erst in späteren<br />

Berichtsperioden verpflichtend anzuwenden beziehungsweise wurden bisher nicht in EU-Recht übernommen. Der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern hat sich bei folgenden erst in späteren Berichtsperioden verpflichtend anzuwendenden<br />

Standards und Interpretationen dazu entschlossen, von einem möglichen Wahlrecht <strong>zur</strong> vorzeitigen Anwendung<br />

keinen Gebrauch zu machen.<br />

IFRIC 12 „Service Concession Arrangements“<br />

IFRIC 12 wurde am 30.11.2006 veröffentlicht und ist erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach<br />

dem 1.1.20<strong>08</strong> beginnen. Gegenstand der Interpretation ist die Bilanzierung von Dienstleistungsvereinbarungen bei


Unternehmen, die im Auftrag von Gebietskörperschaften öffentliche Leistungen, z.B. den <strong>Bau</strong> von Straßen, Flughäfen<br />

oder Energieversorgungsinfrastruktur, anbieten. Während die Verfügungsmacht über die Vermögenswerte bei der öffentlichen<br />

Hand verbleibt, ist das Unternehmen vertraglich zum <strong>Bau</strong>, zum Betrieb und für die Instandhaltung verpflichtet.<br />

IFRIC 12 behandelt die Frage, wie die sich aus derartigen vertraglichen Vereinbarungen ergebenden Rechte und<br />

Pflichten zu bilanzieren sind. IFRIC 12 wurde bisher noch nicht in EU-Recht übernommen. Auch sind die Regelungen<br />

des IFRIC 12 für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern derzeit nicht relevant.<br />

Amendments to IAS 23 „Borrowing Costs“<br />

Die Änderungen zu IAS 23 wurden am 29.3.2007 veröffentlicht, am 17.12.20<strong>08</strong> in EU-Recht übernommen und sind<br />

erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2009 beginnen. Die Änderungen eliminieren das<br />

Wahlrecht, Fremdkapitalzinsen im Rahmen der Anschaffung oder Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten unmittelbar<br />

als Aufwand zu erfassen. In Zukunft sind solche Fremdkapitalzinsen in die Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

von qualifizierten Vermögenswerten einzubeziehen. Aufgrund der verpflichtenden Anwendung des Standards<br />

IAS 23 ab dem 1.1.2009, wonach Fremdkapitalzinsen für qualifizierte Vermögenswerte zwingend zu aktivieren sind,<br />

wird erwartet, dass sich das Finanzergebnis im Jahr 2009 um rd. 18,0 Mio. EUR verbessern wird.<br />

IFRIC 13 „Customer Loyalty Programmes“<br />

IFRIC 13 wurde am 28.6.2007 veröffentlicht, am 17.12.20<strong>08</strong> in EU-Recht übernommen und ist auf Geschäftsjahre<br />

anzuwenden, die am oder nach dem 1.7.20<strong>08</strong> beginnen. IAS 18.13 regelt grundsätzlich die separate Anwendung der<br />

Ansatzkriterien für die Erfassung von Umsatzerlösen für jeden einzelnen Geschäftsvorfall. Um den wirtschaftlichen Gehalt<br />

einzelner Geschäftsvorfälle zutreffend abzubilden, ist es in bestimmten Fällen erforderlich, die Ansatzkriterien auf<br />

einzeln abgrenzbare Bestandteile eines Geschäftsvorfalls anzuwenden. Solche Transaktionen werden dann auch als<br />

Mehrkomponentenverträge bezeichnet und die entsprechenden Umsätze zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst.<br />

IFRIC 13 stellt nun klar, dass Kundenbindungsprogramme, bei denen später einlösbare Prämiengutschriften wie z.B.<br />

Treuepunkte oder Prämienmeilen vergeben werden, als Mehrkomponentenverträge zu bilanzieren sind. Die Regelungen<br />

des IFRIC 13 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern nicht relevant.<br />

Amendments to IAS 1 „Presentation of Financial Statements: A Revised Presentation“<br />

Die Änderungen zu IAS 1 wurden am 6.9.2007 veröffentlicht, am 18.12.20<strong>08</strong> in EU-Recht übernommen und sind auf<br />

Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2009 beginnen. Die Änderungen betreffen im Wesentlichen<br />

geänderte Bezeichnungen für Gewinn-und-Verlust-Rechnung, Bilanz und Kapitalflussrechnung, die Einführung eines<br />

Rechenwerks für bestimmte Eigenkapitalveränderungen („Statement of Comprehensive Income“) und die Verpflichtung<br />

<strong>zur</strong> Offenlegung einer Eröffnungsbilanz für die erste von einer rückwirkenden Bilanzierungsänderung betroffene<br />

dargestellte Periode. Die Änderungen zu IAS 1 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern relevant.<br />

Revised IFRS 1 – First Time Adoption of IFRS<br />

Am 27.11.20<strong>08</strong> wurde vom IASB die überarbeitete Version von IFRS 1 – First Time Adoption of IFRS veröffentlicht.<br />

Der überarbeitete IFRS 1 ersetzt den gegenwärtigen IFRS 1 und ist für Unternehmen anwendbar, die ab dem 1.1.2009<br />

erstmalig einen IFRS-Abschluss erstellen. Die Veränderungen betreffen ausschließlich den formalen Aufbau von IFRS 1,<br />

der Inhalt bleibt hingegen unverändert. Es werden die allgemeinen und die spezifischen Regelungen des Standards<br />

voneinander getrennt, da zahlreiche Änderungen anderer bzw. neuer Standards den bisherigen IFRS 1 (rev. 2003)<br />

zunehmend komplexer und weniger übersichtlich gemacht hatten. So sind nun im Hauptteil die allgemeinen Regelungen<br />

wie z.B. Anwendungsbereich, allgemeine Ansatz- und Bewertungsvorschriften zusammengefasst, die spezifischen<br />

Regelungen <strong>zur</strong> Befreiung und Ausnahmen von Regelungen einzelner IFRS sind hingegen in den verschiedenen<br />

Anhängen am Ende von IFRS 1 dargestellt. Ziel ist es durch die neue Struktur die Klarheit und Anwendbarkeit des<br />

Standards zu verbessern. Eine frühere Anwendung ist zulässig. Das EU-Endorsement stand am Bilanzstichtag noch<br />

aus, die Regelungen sind für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern aber nicht relevant.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

71


72<br />

Revised IFRS 3 „Business Combinations“ and Amendments to IAS 27<br />

„Consolidated and Separate Financial Statements”<br />

Die Überarbeitung von IFRS 3 erfolgte zusammen mit einer Änderung von IAS 27 im Rahmen der zweiten Phase des<br />

Projekts Business Combinations. Die Überarbeitung von IFRS 3 sowie die Änderungen zu IAS 27 wurden am 10.1.20<strong>08</strong><br />

veröffentlicht und sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.7.2009 beginnen. Danach<br />

erweitert sich der Anwendungsbereich auf Unternehmenszusammenschlüsse von Gegenseitigkeitsunternehmen und<br />

solche ohne Gegenleistung. Zusammenschlüsse von Unternehmen unter gemeinsamer Kontrolle sind ausgenommen.<br />

Zukünftig werden die mit einem Unternehmenserwerb verbundenen Kosten für die Ausgabe von Schuld- bzw. Eigenkapitaltiteln<br />

in Übereinstimmung mit IAS 39 bzw. IAS 32 erfasst. Alle anderen erwerbsbezogenen Aufwendungen<br />

werden als Aufwand erfasst. Des Weiteren wird das Wahlrecht <strong>zur</strong> „Full Goodwill–Methode“ eingeführt, wonach ein<br />

Unternehmen 100% am Geschäfts- oder Firmenwert des erworbenen Unternehmens und nicht nur den Anteil des<br />

Erwerbers bilanzieren darf, mit einem entsprechend höheren Ausweis von Minderheitenanteilen am erworbenen,<br />

neubewerteten Nettovermögen. Bei sukzessivem Erwerb finden Goodwillbestimmung und Neubewertung der Nettovermögenswerte<br />

erst zum Zeitpunkt der Beherrschung statt. Sämtliche darauf folgenden Transaktionen zwischen dem<br />

Mutterunternehmen und den nicht kontrollierenden Anteilen werden als reine Eigenkapitaltransaktionen behandelt.<br />

Die Regelungen des IFRS 3 und IAS 27 sind für Erwerbe des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns in künftigen Perioden<br />

nicht relevant.<br />

Amendments to IFRS 2 „Share-based Payment: Vesting Conditions and Cancellations“<br />

Die Änderungen zu IFRS 2 wurden am 17.1.20<strong>08</strong> veröffentlicht, am 17.12.20<strong>08</strong> in EU-Recht übernommen und sind<br />

erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2009 beginnen. Ziel der Überarbeitung war es, die<br />

Begriffe Ausübungsbedingungen und Annullierungen genauer zu definieren. Demnach umfassen Ausübungsbedingungen<br />

lediglich erfolgs- und leistungsabhängige Bedingungen. Andere Aspekte einer anteilsbasierten Vergütung stellen<br />

keine Ausübungsbedingung dar und sind in den Fair Value der anteilsbasierten Vergütung zum Bewilligungszeitpunkt<br />

einzubeziehen. Sämtliche Annullierungen, obgleich sie durch das Unternehmen oder andere Parteien erfolgen, sollten<br />

die gleiche Bilanzierungsweise erfahren. Die Änderungen zu IFRS 2 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern nicht<br />

relevant.<br />

Amendments to IAS 32 and IAS 1 „Puttable Financial Instruments and Obligations Arising on Liquidation“<br />

Die Änderungen zu IAS 32 und IAS 1 wurden am 14.2.20<strong>08</strong> veröffentlicht und sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1.1.2009 beginnen. Infolge dieser Änderungen werden einige Finanzinstrumente,<br />

die bisher die Definition einer finanziellen Verbindlichkeit erfüllten, künftig als Eigenkapital klassifiziert, weil sie den<br />

nachrangigsten Anspruch auf das Nettovermögen des Unternehmens darstellen. Hierfür ist jedoch detaillierten Anforderungen<br />

zu genügen. Die Änderungen zu IAS 32 und IAS 1 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern nicht relevant<br />

und wurden zum Stichtag aber noch nicht in EU-Recht übernommen.<br />

Improvements to IFRS durch das Annual Improvements Project<br />

Am 22.5.20<strong>08</strong> veröffentlichte der IASB im Rahmen seines ersten Annual Improvements Project Änderungen zu einer<br />

Reihe bestehender IFRS. Die Änderungen umfassen sowohl Anpassungen von Formulierungen in einzelnen IFRS <strong>zur</strong><br />

Klarstellung der bestehenden Regelungen (terminologische oder redaktionelle Korrekturen), als auch Änderungen<br />

verschiedener IFRS mit Auswirkung auf den Ansatz, die Bewertung und den Ausweis von Geschäftsvorfällen. Die<br />

meisten der Änderungen treten für die Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1.1.2009 beginnen, sofern<br />

im jeweiligen Standard nicht gesondert geregelt. Eine prospektive Anwendung ist zulässig. Die Änderungen sind<br />

seitens des IASB verabschiedet worden, sind zum Bilanzstichtag aber noch nicht in europäisches Recht übernommen<br />

worden. Mögliche Auswirkungen durch entsprechende Umsetzung werden momentan durch den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong>-Konzern geprüft.


Amendments to IFRS 1 and IAS 27 „Cost of an Investment in a subsidiary, jointly-controlled entity or associate“<br />

Die Änderungen zu IFRS 1 und IAS 27 wurden am 22.5.20<strong>08</strong> veröffentlicht und sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1.1.2009 beginnen. Anlass der Überarbeitungen war es, dass die rückwirkende<br />

Bestimmung der Anschaffungskosten und die Anwendung der Anschaffungskostenmethode nach IAS 27 bei erstmaliger<br />

Anwendung der IFRS in manchen Fällen nur mit unverhältnismäßigen Kosten erreicht werden kann. Daher dürfen<br />

IFRS-Erstanwender in Zukunft <strong>zur</strong> Bemessung der Anschaffungskosten einer Investition in Tochterunternehmen,<br />

Jointly controlled entities i.S.v. Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen angenommene Anschaffungskosten<br />

verwenden. Des Weiteren wurde die Definition der Anschaffungskostenmethode aus IAS 27 entfernt<br />

und durch die Anforderung ersetzt, Dividenden als Erträge im separaten Abschluss des Investors darzustellen, womit<br />

eine Unterscheidung zwischen Dividenden vor bzw. nach Erwerb entfällt. Ebenso wird eine Ausnahmeregelung für<br />

Konzernumstrukturierungen eingefügt, nach der ein neues Mutterunternehmen <strong>zur</strong> Bestimmung des Wertansatzes<br />

die Buchwerte des bestehenden Unternehmens als Anschaffungskosten verwenden muss, sofern sich keine Veränderungen<br />

in den Eigentumsverhältnisse und dem Eigenkapital sowie Vermögenswerten und Schulden ergeben. Die<br />

Änderungen zu IFRS 1 und IAS 27 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern nicht relevant. Sie wurden zum Stichtag<br />

noch nicht in EU-Recht übernommen.<br />

IFRIC 15 „Agreements for the Construction of Real Estate“<br />

IFRIC 15 wurde am 3.7.20<strong>08</strong> veröffentlicht und ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2009<br />

beginnen. IFRIC 15 vereinheitlicht die Bilanzierungspraxis in allen Rechtskreisen hinsichtlich der Erfassung von Erträgen<br />

aus dem Verkauf von Einheiten (z.B. Wohnungen oder einzelne Häuser) seitens der Errichtungsgesellschaft noch bevor<br />

die Errichtung abgeschlossen ist. Hierbei werden Leitlinien <strong>zur</strong> Verfügung gestellt, die eine eindeutige Zuordnung<br />

der jeweiligen Vereinbarung über die Errichtung von Immobilien zum Anwendungsbereich von IAS 11 „Construction<br />

Contracts“ oder aber IAS 18 „Revenue“ gewährleisten soll. Je nach Zuordnung werden auf diese Weise die Erträge aus<br />

der Errichtung zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst. Die Regelungen des IFRIC 15 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong>-Konzern nicht relevant und wurden zum Stichtag noch nicht in EU-Recht übernommen.<br />

IFRIC 16 „Hedges of a Net Investment in a Foreign Operation”<br />

IFRIC 16 wurde am 3.7.20<strong>08</strong> veröffentlicht und ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.10.20<strong>08</strong><br />

beginnen. Die Interpretation nimmt Bezug auf IAS 21 „The effects of changes in foreign exchange rates“ und IAS 39<br />

„Financial Instruments: Recognition and Measurement“ und behandelt die Thematik der Absicherung von Nettoinvestitionen<br />

in einen ausländischen Geschäftsbetrieb. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf drei Fragestellungen. Zum einen<br />

wird angeführt, dass eine Fremdwährungsdifferenz lediglich als abgesichertes Risiko designiert werden darf, wenn die<br />

funktionale Währung des ausländischen Geschäftsbetriebs von der funktionalen Währung des Mutterunternehmens<br />

abweicht. Durch die Darstellungswährung im Konzernabschluss des Mutterunternehmens hingegen entsteht keine<br />

Risikoposition. Des Weiteren darf ein Sicherungsinstrument <strong>zur</strong> Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen<br />

Geschäftsbetrieb von jedem Unternehmen innerhalb des Konzerns gehalten werden. Wird die Investition vom<br />

Unternehmen veräußert, so erfolgt die Umgliederung der Beträge aus dem Eigenkapital in die Gewinn-und-Verlust-<br />

Rechnung zwar für das Sicherungsinstrument nach IAS 39, im Hinblick auf das Grundgeschäft ist jedoch IAS 21 anzuwenden.<br />

Die Regelungen des IFRIC 16 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern nicht relevant.<br />

Amendments to IAS 39 „Financial Instruments: Recognition and Measurement – Eligible Hedged Items”<br />

Die Änderungen zu IAS 39 wurden am 31.7.20<strong>08</strong> veröffentlicht und sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1.7.2009 beginnen. Grundgedanke der Änderungen ist es, zusätzliche Anwendungsleitlinien<br />

für die Designation von Sicherungsinstrumenten <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen, da insbesondere bei der Behandlung eines<br />

einseitigen Risikos sowie der Berücksichtigung von Inflation innerhalb eines Sicherungsgeschäfts Uneinheitlichkeiten<br />

in der Praxis existieren. Die Änderungen zu IAS 39 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern nicht relevant.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

73


74<br />

IFRIC 17 „Distributions of Non-Cash Assets to Owners“<br />

IFRIC 17 wurde am 27.11.20<strong>08</strong> veröffentlicht und tritt für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.7.2009 beginnen<br />

in Kraft, eine frühere Anwendung ist zulässig. IFRIC 17 regelt Themen, wie ein Unternehmen andere Vermögenswerte<br />

als Zahlungsmittel zu bewerten hat, die es als Gewinnausschüttung an die Anteilseigner überträgt. Demnach ist<br />

eine Dividendenverpflichtung anzusetzen, wenn die Dividende von den zuständigen Organen genehmigt wurde und<br />

nicht mehr im Ermessen des Unternehmens steht. Diese Dividendenverpflichtung ist zum beizulegenden Zeitwert<br />

der zu übertragenden Nettovermögenswerte anzusetzen, die Differenz zwischen der Dividendenverpflichtung und<br />

dem Buchwert des zu übertragenden Vermögenswertes ist erfolgswirksam zu erfassen. Zusätzlich sind erweiterte<br />

Anhangsangaben notwendig, wenn die für die Ausschüttung vorgesehenen Vermögenswerte der Definition eines<br />

aufgegebenen Geschäftsbereichs (IFRS 5) entsprechen. Die Regelungen des IFRIC 17 sind für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong>-Konzern nicht relevant.<br />

Amendments to IAS 39 „Reclassification of Financial Assets: Effective Date and Transition”<br />

Das IASB veröffentlichte am 27.11.20<strong>08</strong> eine überarbeitete Fassung des am 13.10.20<strong>08</strong> veröffentlichten Amendments<br />

to IAS 39 and IFRS 7: „Reclassification of Financial Instruments“. Diese am 13.10.20<strong>08</strong> herausgegebenen<br />

Änderungen betrafen die Umklassifizierung einiger Finanzinstrumente. Der Hintergrund der erneuten Überarbeitung<br />

ist die Klarstellung des Anwendungszeitpunktes der zum 13.10.20<strong>08</strong> veröffentlichten Änderungen. Hiernach treten<br />

Umklassifizierungen, die am oder nach dem 1.11.20<strong>08</strong> vorgenommen werden, ab dem Zeitpunkt der Umklassifizierung<br />

in Kraft und dürfen nicht <strong>zur</strong>ückbezogen werden. Wurden die Umklassifizierungsregelungen vor dem 1.11.20<strong>08</strong><br />

angewendet, können diese bis zum 1.7.20<strong>08</strong> oder einem späteren Datum <strong>zur</strong>ückbezogen werden. Allerdings können<br />

die Umklassifizierungsregelungen nicht vor dem 1.7.20<strong>08</strong> angewendet werden. Für die Anwendbarkeit dieser Änderungen<br />

innerhalb der EU bedarf es noch der Übernahme in EU-Recht.<br />

IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben”<br />

Die Änderungen zum IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben betreffen im Wesentlichen verbesserte Anhangsangaben<br />

hinsichtlich Marktbewertungen (Fair Value Hierarchy) und des Liquiditätsrisikos. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre,<br />

die am oder nach dem 1.1.2009 beginnen, anzuwenden, wobei keine Angaben für Vergleichsperioden erforderlich<br />

sind. Die Änderungen werden Einfluss auf die Anhangsangaben in Bezug auf Finanzinstrumente der Gruppe<br />

haben. Für die Anwendbarkeit dieser Änderungen innerhalb der EU bedarf es noch der Übernahme in EU-Recht.<br />

IFRIC 18 „Übertragung von Vermögenswerten von Kunden“<br />

Die Interpretation stellt die Voraussetzungen für Vereinbarungen betreffend die Übertragung von Vermögenswerten<br />

von Kunden klar, die <strong>zur</strong> Anbindung des Kunden an ein Netzwerk, für die Versorgung des Kunden mit Gütern oder<br />

Serviceleistungen (z.B.: Strom, Gas, Wasser) oder für beides verwendet werden müssen. IFRIC 18 ist für Übertragungen<br />

von Vermögenswerten, die nach dem 1.7.2009 stattfinden, anzuwenden. Es werden keine Auswirkungen auf<br />

den Konzernabschluss erwartet. Für die Anwendbarkeit dieser Änderungen innerhalb der EU bedarf es noch der<br />

Übernahme in EU-Recht.<br />

IFRIC 9 „Neubeurteilung von eingebetteten Derivaten und IAS 39 – Finanzinstrumente:<br />

Ansatz und Bewertung“<br />

Die Änderungen stellen klar, dass ein eingebettetes Derivat hinsichtlich der Trennungspflicht vom Grundvertrag bei<br />

Abschluss eines Vertrages zu beurteilen ist. Eine Neubeurteilung hat nur dann zu erfolgen, wenn die Vertragsbedingungen<br />

und die daraus resultierenden Zahlungsströme wesentlich geändert werden, oder wenn der Gesamtvertrag,<br />

der ursprünglich der Kategorie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zugeordnet wurde, einer anderen Kategorie<br />

zugeordnet wird. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 30.6.2009 beginnen, anzuwenden.<br />

Es werden keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. Für die Anwendbarkeit dieser Änderungen<br />

innerhalb der EU bedarf es noch der Übernahme in EU-Recht.


2.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern erwartet, dass die Anwendung der am Stichtag herausgegebenen, aber noch<br />

nicht in Kraft getretenen Standards in künftigen Perioden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns haben wird.<br />

Konsolidierungsgrundsätze, Konsolidierungskreis<br />

Konsolidierungsgrundsätze<br />

Bilanzstichtag<br />

Sämtliche in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen haben einheitlich den Bilanzstichtag 31. Dezember.<br />

Währungsumrechnung<br />

Nachdem alle Tochterunternehmen in Euro bilanzieren, war im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses keine<br />

Währungsumrechnung notwendig.<br />

Konsolidierung<br />

Tochterunternehmen<br />

Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, bei denen der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern die Kontrolle über die<br />

Finanz- und Geschäftspolitik innehat, indem ein Stimmrechtsanteil von mehr als 50% ausgeübt werden kann. Bei der<br />

Beurteilung, ob Kontrolle vorliegt, werden Existenz und Auswirkung potenzieller Stimmrechte, die aktuell ausübbar<br />

oder umwandelbar sind, berücksichtigt. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss<br />

einbezogen (Vollkonsolidierung), ab dem die Kontrolle auf den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern übergegangen ist. Sie<br />

werden zu dem Zeitpunkt endkonsolidiert, ab dem die Kontrolle endet. Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen<br />

erfolgt nach der Erwerbsmethode.<br />

Beim Unternehmenserwerb werden die Vermögenswerte und Schulden der erworbenen Tochterunternehmen mit<br />

ihren beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Übersteigen die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs<br />

die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizier baren Vermögenswerte und Schulden, so wird<br />

der Unterschiedsbetrag als Firmenwert ausgewiesen. Negative Unterschiedsbeträge zwischen den Anschaffungskosten<br />

und den erworbenen identifizierbaren Vermögenswerten und Schulden (d.h. ein Abschlag beim Erwerb) werden<br />

zum Erwerbszeitpunkt ertragswirksam erfasst.<br />

Die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen werden entsprechend vom<br />

effektiven Erwerbszeitpunkt oder bis zum effektiven Abgangszeitpunkt in die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

einbezogen.<br />

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern einheitlich von allen Tochtergesellschaften<br />

angewendet.<br />

Assoziierte Unternehmen<br />

Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf welches der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern maßgeblichen<br />

Einfluss auf dessen finanz- und geschäftspolitische Entscheidungsprozesse ausüben kann, wobei weder Beherrschung<br />

noch gemeinschaftliche Beherrschung vorliegt. Dies liegt grundsätzlich bei einem Stimmrechtsanteil zwischen 20%<br />

und 50% vor.<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen werden im Konzernabschluss unter Anwendung der Equity-Methode einbezogen,<br />

soweit diese nicht als <strong>zur</strong> Veräußerung gehalten klassifiziert werden. Die erstmalige Erfassung erfolgt zu Anschaffungskosten,<br />

die um Veränderungen des Anteils des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns am Reinvermögen nach dem<br />

Erwerbszeitpunkt sowie Verluste durch Wertminderungen angepasst werden. Verluste, die den Beteiligungsansatz am<br />

assoziierten Unternehmen übersteigen, werden nicht erfasst, wenn keine Verpflichtung zu Nachschüssen besteht.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

75


76<br />

Übersteigen die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs für den Anteil des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns<br />

die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden des assoziierten Unternehmens im<br />

Erwerbszeitpunkt, wird der Unterschiedsbetrag als Firmenwert im Rahmen des Beteiligungsansatzes bilanziert. Unterschreiten<br />

die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs für den Anteil des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns die<br />

beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden im Erwerbszeitpunkt (d.h. ein Abschlag<br />

beim Erwerb), so wird der Unterschiedsbetrag in der Periode des Erwerbs ertragswirksam erfasst.<br />

Kapitalkonsolidierung<br />

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Anteile<br />

mit dem neubewerteten Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs. Daraus<br />

resultierende aktivische Unterschiedsbeträge werden, soweit eine Zuordnung zu einzelnen Vermögenswerten oder<br />

Schulden nicht möglich ist, als Firmenwert unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Minderheitenanteile<br />

am Eigenkapital und am Ergebnis von Gesellschaften sind gesondert angegeben.<br />

Schuldenkonsolidierung<br />

Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden Ausleihungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, andere<br />

Forderungen und Rechnungsabgrenzungsposten mit den korrespondierenden Verbindlichkeiten und Rückstellungen<br />

zwischen den in den Konzernabschluss einbezo genen Tochterunternehmen aufgerechnet.<br />

Aufwands- und Ertragskonsolidierung<br />

Sämtliche konzerninternen Aufwendungen und Erträge werden im Zuge der Aufwands- und Ertragskonsolidierung<br />

eliminiert. Im Falle von Anlagenerstellungen im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern werden die darauf entfallenden Umsatzerlöse<br />

in aktivierte Eigenleistungen umgegliedert. Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen<br />

Konzernunternehmen werden eliminiert.<br />

Konsolidierungskreis<br />

Der Konsolidierungskreis umfasst neben der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG fünf weitere vollkonsolidierte und ein nach<br />

der Equity-Methode einbezogenes Unternehmen, somit insgesamt sieben Unternehmen. Die in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Unternehmen sowie jene Unternehmen, die nicht konsolidiert werden, sind in Erläuterung 35 angeführt.<br />

Dort sind alle Beteiligungen des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns mit dem buchmäßigen Eigenkapital, dem<br />

Jahresergebnis und der rechtlichen Begründung der Einbeziehung bzw. Nichteinbeziehung in den Konsolidierungskreis<br />

angegeben. Jene Gesellschaften, die in den Jahren 2007 und 20<strong>08</strong> konsolidiert wurden, bzw. bei denen die<br />

Konsolidierungsart geändert wurde, sind in der Beteiligungsliste in Erläuterung 35 gesondert bezeichnet.<br />

Der Konsolidierungskreis ist so abgegrenzt, dass der Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns vermittelt. Bei den nicht in den Vollkonsolidierungskreis<br />

einbezogenen Unternehmen handelt es sich um Unternehmen mit geringem Geschäftsvolumen, wobei der Umsatz,<br />

die Vermögenswerte und die Schulden insgesamt unter 1% der Konzernwerte liegen. Die meisten nicht in den Konsolidierungskreis<br />

einbezogenen Unternehmen waren, wie aus dem Beteiligungsspiegel (Erläuterung 35) ersichtlich ist, in<br />

den letzten Tagen des Jahres 2007 in Gründung. Sie wurden zwecks Liegenschaftsentwicklung gegründet und haben<br />

20<strong>08</strong> ihre Tätigkeiten noch nicht aufgenommen.


3.<br />

Der Konsolidierungskreis besteht ausschließlich aus inländischen Gesellschaften und hat sich per 31.12.20<strong>08</strong> um die<br />

Gesellschaften <strong>ÖBB</strong>-Realitätenbeteiligungs GmbH & Co KG, 1100 Wien und Gauermanngasse 2-4 Projektentwicklung<br />

GmbH & Co KEG, 1100 Wien erweitert:<br />

Konsolidierung nach<br />

Konsolidierungskreis Vollkonsolidierung der Equity-Methode Gesamt<br />

Stand zum 1.1.2007 und zum 31.12.2007 4 1 5<br />

Zugänge 2 0 2<br />

Stand zum 31.12.20<strong>08</strong> 6 1 7<br />

Auswirkungen der Konsolidierungskreisänderungen auf Vermögens- und Ertragslage<br />

Wie sich die zuvor beschriebenen Konsolidierungskreisänderungen auf den Konzernabschluss auswirken, ist aus nachfolgender<br />

Tabelle ersichtlich. Auswirkungen auf die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung gibt es keine, nachdem<br />

die Erstkonsolidierungen per 31.12.20<strong>08</strong> durchgeführt wurden. Wären die Erstkonsolidierungen per 1.1.20<strong>08</strong> durchgeführt<br />

worden, hätte sich das Konzernergebnis um rd. 30 TEUR verringert.<br />

Veränderung<br />

Bilanzentwicklung in Mio. EUR 31.12.2007 Organisch Konsolidierungskreis 31.12.20<strong>08</strong><br />

Langfristige Vermögenswerte 11.378,9 2.185,3 0,1 13.564,3<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 567,2 215,0 0,9 783,1<br />

Bilanzsumme 11.946,1 2.400,3 1,0 14.347,4<br />

Eigenkapital 915,2 -59,4 0,0 855,8<br />

Langfristige Schulden 9.6<strong>08</strong>,7 2.092,6 0,0 11.701,3<br />

Kurzfristige Schulden 1.422,2 367,1 1,0 1.790,3<br />

Bilanzsumme 11.946,1 2.400,3 1,0 14.347,4<br />

Zusammenfassung der wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Sachanlagen<br />

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

enthalten bestimmte Aufwendungen, die während der Errichtung bzw. des Ausbaus des Schieneninfrastrukturnetzes<br />

anfallen, wie zum Beispiel Material- und Personalaufwendungen, direkt <strong>zur</strong>echenbare fixe und variable<br />

Gemeinkosten sowie den Barwert der Verpflichtungen aus dem Abbruch und dem Abräumen von Vermögenswerten<br />

sowie der Wiederherstellung von Standorten. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Umsatzsteuer, die von<br />

Lieferanten in Rechnung gestellt wird und zum Vorsteuerabzug berechtigt, ist nicht Bestandteil der Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten. Auf Basis eines Finanzierungsleasings gemietete Sachanlagen werden mit dem Barwert der<br />

Mindestleasingraten oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.<br />

Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer berechnet.<br />

Geleaste Sachanlagen (Finanzierungsleasing) und Einbauten in fremden Gebäuden werden linear über den<br />

jeweils kürzeren Zeitraum aus Leasingdauer und Nutzungsdauer der Sachanlagen abgeschrieben. Die Nutzungsdauern<br />

betragen für:<br />

Jahre<br />

Unterbau 20 – 150<br />

Hochbau 25 – 80<br />

Starkstrom- und Beleuchtungsanlagen 15 – 35<br />

Oberbau 25 – 30<br />

Sicherungs- und Fernmeldeanlagen 4 – 30<br />

Fahrpark 8 – 25<br />

Geräte und Werkzeuge 4 – 20<br />

Maschinen und maschinelle Anlagen 9 – 15<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

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MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

77


78<br />

Instandhaltungsmaßnahmen und Reparaturen werden im Jahr des Anfalls als laufender Aufwand gebucht, Ersatz-<br />

sowie wertsteigernde Investitionen werden aktiviert. Bei Anlagenabgängen werden die Anschaffungskosten und die<br />

kumulierten Abschreibungen in den Büchern als Abgang erfasst, wobei die Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös<br />

und dem Buchwert erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen oder Aufwendungen erfasst<br />

wird. Die dargestellten Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden gelten auch für jene Vermögenswerte, die im<br />

Posten „Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien“ ausgewiesen werden.<br />

Kostenbeiträge zu Vermögenswerten<br />

Die dem <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern gewährten Zuwendungen (Investitionszuschüsse) werden bilanziell erfasst,<br />

sofern Sicherheit darüber besteht, dass die Zuwendung erfolgen wird und die notwendigen Bedingungen für den<br />

Erhalt der Zuwendungen erfüllt werden. Die vermögenswertorientierten Zuwendungen, vor allem Kostenbeiträge<br />

werden direkt aktivseitig von den bezuschussten Vermögenswerten abgesetzt. In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

werden die Abschreibungen gekürzt um die Erträge aus der Auflösung der Kostenbeiträge ausgewiesen.<br />

Wertminderung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten<br />

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer werden auf Wertminderungen untersucht,<br />

wenn Ereignisse oder Änderungen der Verhältnisse darauf hinweisen, dass der Buchwert eines Vermögenswertes<br />

über dem erzielbaren Betrag liegt. Die Werthaltigkeitsprüfung wird dabei für alle Sachanlagen und immateriellen<br />

Vermögenswerte durchgeführt. Entsprechend den Vorschriften des IAS 36 („Wertminderung von Vermögenswerten“)<br />

wird ein Aufwand aus Wertminderung erfasst, wenn der Buchwert über dem höheren Wert von beizulegendem<br />

Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten oder dem Nutzungswert liegt. Der beizulegende Zeitwert nach Abzug<br />

von Veräußerungskosten entspricht jenem Betrag, der in einer fremdüblichen Verkaufstransaktion erzielbar ist. Der<br />

Nutzungswert entspricht den geschätzten künftigen abgezinsten Netto-Zahlungsströmen, die aus der fortgesetzten<br />

Nutzung eines Vermögenswertes und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Wertminderungen<br />

werden unter den „Abschreibungen“ erfasst.<br />

Zur Durchführung der Werthaltigkeitsprüfung wird von der Gesellschaft der Nutzungswert berechnet. Der Nutzungswert<br />

entspricht den geschätzten künftigen Netto-Zahlungsströmen der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf<br />

Basis der Geschäftspläne, die aus bisherigen Ergebnissen und den besten Schätzungen des Vorstandes bezüglich künftiger<br />

Entwicklungen abgeleitet wurden. Die in den Geschäftsplänen angenommenen Wachstumsraten spiegeln die<br />

gewichteten durchschnittlichen Wachstumsraten auf Basis der Marktschätzungen wider. Zahlungsstromprognosen,<br />

die über den Zeitraum des Geschäftsplanes hinausgehen, werden auf Basis einer konstanten Wachstumsrate für die<br />

nachfolgenden Jahre ermittelt und übersteigen nicht die langfristige gewichtete durchschnittliche Wachstumsrate der<br />

Branche und des Landes, in der bzw. dem die zahlungsmittelgenerierende Einheit tätig ist.<br />

Liegt der erzielbare Betrag dabei über dem Buchwert, dann liegt für die betreffende zahlungsmittelgenerierende Einheit<br />

keine Wertminderung vor. Wenn der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit geringer ist als<br />

der Buchwert, dann wird für diese Einheit ein Aufwand aus Wertminderung erfasst. Die Wertminderung wird zuerst<br />

dem Firmenwert und nachfolgend anteilig den anderen Vermögenswerten der zahlungsmittelgenerierenden Einheit<br />

zugeordnet. Die Buchwertminderungen stellen Aufwendungen aus der Wertminderung für die einzelnen Vermögenswerte<br />

dar.<br />

Gibt es einen Anhaltspunkt dafür, dass eine Wertminderung nicht mehr vorliegt, dann hat die Gesellschaft die Wertminderung<br />

ganz oder teilweise rückgängig zu machen.


Gemäß § 43 Abs 2 Bundesbahngesetz gewährt die Republik Österreich der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG Zuschüsse<br />

für die Bereitstellung ihrer Schieneninfrastruktur in Höhe der nicht durch Nutzungsentgelte von Dritten und durch<br />

sonstiges Vermögen erzielbaren Einnahmen. In diesem Zusammenhang wurde im April 20<strong>08</strong> zwischen dem Bundesminister<br />

für Verkehr, Innovation und Technologie, dem Bundesminister für Finanzen, der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG und der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG eine Vereinbarung abgeschlossen, welche die langfristige Sicherung der Finanzierung der<br />

Investitionen zum Gegenstand hat. Die Vertragsparteien gehen davon aus, dass der notwendige, durch die Republik<br />

Österreich bereitzustellende Zuschuss jeweils 70% der jährlichen Investitionsausgaben beträgt. Dieser Prozentsatz<br />

wird laufend überprüft und gegebenenfalls für die zukünftigen Zuschüsse an die aktuellen Erfordernisse angepasst.<br />

Mit einer Ergänzung zum Rahmenplan 20<strong>08</strong> bis 2013 wurden zusätzliche konjunkturbelebende Investitionsmaßnahmen<br />

vereinbart und die von der Republik Österreich zu leistenden Zuschüsse entsprechend erhöht. Ein unter Berücksichtigung<br />

dieser gesetzlichen und vertraglichen Rahmenbedingungen durchgeführter Wertminderungstest hat<br />

keinen Wertminderungsbedarf ergeben. Dabei wurde aufgrund der speziellen Rahmenbedingungen und Struktur der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG das Gesamtunternehmen als zahlungsmittelgenerierende Einheit betrachtet.<br />

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Schulden (IFRS 5)<br />

Zum Verkauf gehaltene Vermögenswerte werden gemäß IFRS 5 („Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte<br />

und aufgegebene Geschäftsbereiche“) mit dem Buchwert oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert<br />

abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Vermögenswerte, die als <strong>zur</strong> Veräußerung gehalten eingestuft werden, werden<br />

keiner weiteren Abschreibung unterzogen und als gesonderter Posten in der Bilanz ausgewiesen. Gewinne oder<br />

Verluste aus dem Verkauf von Anlagevermögen, das zum Verkauf gehalten ist, werden zusammen mit den Gewinnen<br />

und Verlusten aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten als sonstiger betrieblicher<br />

Ertrag oder Aufwand ausgewiesen.<br />

Mit <strong>zur</strong> Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten und Schulden (IFRS 5) im Zusammenhang stehende<br />

Schulden werden ebenfalls gesondert ausgewiesen.<br />

Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern bilanziert keine Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter<br />

Nutzungsdauer.<br />

Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige<br />

lineare Abschreibungen, angesetzt. Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern<br />

zugrunde:<br />

Jahre<br />

Kostenbeiträge an verbundene Unternehmen 2 – 150<br />

Kostenbeiträge an Dritte 3 – 20<br />

Konzessionen 4 – 20<br />

Software 2 – 20<br />

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 10 – 30<br />

Kostenbeiträge werden grundsätzlich über die Nutzungsdauer des bezuschussten Vermögenswertes abgeschrieben.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

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Unternehmensstrategie<br />

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Konzernabschluss<br />

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80<br />

Finanzinstrumente<br />

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden angesetzt, wenn die Gesellschaft vertragliche Vereinbarungen<br />

über ein Finanzinstrument trifft. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, sobald die Gesellschaft die<br />

Verfügungsgewalt über das vertraglich zugesicherte Finanzinstrument verliert. Finanzielle Verbindlichkeiten werden<br />

ausgebucht, wenn die vertragliche Verpflichtung erlischt. Reguläre Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten<br />

werden am Abrechnungstag (Erfüllungstag) erfasst. Derivative Finanzinstrumente werden am Abschlusstag<br />

(Handelstag) erfasst.<br />

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden mit dem beizulegenden Wert der erhaltenen oder erbrachten<br />

Leistung angesetzt. Transaktionskosten werden bei der erstmaligen Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes<br />

berücksichtigt, außer bei jenen Finanzinstrumenten, die als „held for trading“ klassifiziert werden.<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente<br />

Die Gesellschaft weist Guthaben bei Kreditinstituten, hochliquide Finanzinvestitionen mit Restlaufzeiten von bis zu<br />

drei Monaten und Guthaben beim verbundenen Unternehmen <strong>ÖBB</strong>-Finanzierungsservice GmbH, welche die Liquiditätssteuerung<br />

zwischen den Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Holding-Konzerns durchführt, als liquide Mittel aus. Geldmarktveranlagungen<br />

mit ursprünglichen Laufzeiten über drei Monate werden zusammen mit Wertpapieren als kurzfristige<br />

Finanzanlagen ausgewiesen. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente inklusive der kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />

gegenüber der <strong>ÖBB</strong>-Finanzierungsservice GmbH werden als Finanzmittelfonds für die Kapitalflussrechnung<br />

herangezogen.<br />

Wertpapiere und sonstige langfristige Finanzinstrumente<br />

Entsprechend IAS 39 werden Wertpapiere und bestimmte langfristige Finanzinstrumente von der Gesellschaft entweder<br />

als bis <strong>zur</strong> Endfälligkeit gehaltene („held to maturity“ [HtM]) oder als <strong>zur</strong> Veräußerung verfügbare („available for<br />

sale“ [AfS]) finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen und entweder zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten oder<br />

zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Unrealisierte Gewinne und Verluste von als <strong>zur</strong> Veräußerung verfügbare finanzielle<br />

Vermögenswerte werden ergebnisneutral im Eigenkapital ausgewiesen.<br />

Die Werthaltigkeitsprüfung für Wertpapiere erfolgt in zwei Stufen, wobei überprüft wird, ob ein wesentlicher Unterschied<br />

zwischen dem Buchwert bzw. den Anschaffungskosten und dem beizulegendem Zeitwert der Wertpapiere<br />

besteht und über welchen Zeitraum diese Differenz besteht. Verluste aus Wertminderungen werden ergebniswirksam<br />

in der Periode als übriges Finanzergebnis erfasst.<br />

Gibt es einen Anhaltspunkt dafür, dass eine Wertminderung nicht mehr vorliegt, dann hat die Gesellschaft die Wertminderung<br />

ganz oder teilweise rückgängig zu machen, es sei denn, es handelt sich um finanzielle Vermögenswerte,<br />

die mit ihren Anschaffungskosten bilanziert werden oder um gehaltene Eigenkapitalinstrumente, die als „available for<br />

sale“ eingestuft sind.<br />

Die marktüblichen Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden zum Erfüllungstag bilanziert.


Finanzinstrumente<br />

Gemäß IAS 39 werden alle finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie alle derivativen Instrumente in<br />

der Bilanz als Vermögenswert oder Verbindlichkeit angesetzt und mit einigen Ausnahmen (z.B. bis <strong>zur</strong> Endfälligkeit<br />

gehaltene Wertpapiere, originäre Forderungen, Kredite und Verbindlichkeiten) zum beizulegenden Wert (in der Folge<br />

Zeitwert) bewertet, unabhängig davon, zu welchem Zweck oder mit welcher Absicht diese gehalten werden. Änderungen<br />

des Zeitwertes von derivativen Instrumenten werden erfolgwirksam oder ergebnisneutral im Eigenkapital (als<br />

Umwertungsrücklage) erfasst, je nachdem, ob das derivative Instrument <strong>zur</strong> Absicherung der beizulegenden Zeitwerte<br />

von Bilanzposten („Fair Value Hedge“) oder Zahlungsströmen („Cash Flow Hedge“) eingesetzt wird. Bei derivativen<br />

Instrumenten, die Bilanzposten absichern, werden Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes des abgesicherten<br />

Vermögenswertes oder der Verbindlichkeit und des derivativen Instruments ergebniswirksam erfasst. Bei derivativen<br />

Instrumenten, die als Cash Flow Hedge qualifiziert sind, werden Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes des<br />

effektiven Teils des Sicherungsinstruments im Eigenkapital (Cash-Flow-Hedge-Rücklage) ausgewiesen. Bei Realisierung<br />

des Sicherungsgeschäftes erfolgt die ergebniswirksame Erfassung. Zeitwertänderungen des ineffektiven Teils des<br />

Siche rungsgeschäftes und Zeitwertänderungen von derivativen Finanzinstrumenten, die nicht als Sicherungsgeschäft<br />

einzustufen sind, werden sofort ergebniswirksam ausgewiesen.<br />

Die Gesellschaft hat weiters verschiedene Devisentermingeschäfte, Portfolio Credit Swaps und Zinsenswapverträge<br />

abgeschlossen und als unabhängige derivative Finanzinstrumente bilanziert. Diese Devisentermingeschäfte und<br />

Zinsswaps dienen wirtschaftlich überwiegend der Absicherung von Risiken aus Währungs- und Zinsschwankungen.<br />

Zeitwertänderungen werden ergebniswirksam erfasst.<br />

Beizulegender Zeitwert (Marktwert) von Finanzinstrumenten<br />

Bei liquiden Mitteln, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen an und Verbindlichkeiten<br />

gegenüber nahestehenden Unternehmen entsprechen die Buchwerte annähernd den beizulegenden<br />

Zeitwerten, da es sich um kurzfristige Finanzinstrumente handelt. Die beizulegenden Zeitwerte von Wertpapieren,<br />

die bis <strong>zur</strong> Endfälligkeit gehalten werden, und von <strong>zur</strong> Veräußerung gehaltenen Wertpapieren ergeben sich aus den<br />

entsprechenden Börsekursen. Der beizulegende Zeitwert langfristiger Finanzforderungen, Finanzverbindlichkeiten und<br />

Swap-Vereinbarungen basiert auf dem Barwert der künftig zu erwartenden Zahlungsströme, abgezinst mit dem von der<br />

Gesellschaft geschätzten aktuellen Zinssatz, zu dem vergleichbare Finanzinstrumente abgeschlossen werden können.<br />

Für Veranlagungen, für die keine Börsekurse vorliegen – im Wesentlichen Beteiligungen und Anteile an nicht konsolidierten<br />

Tochtergesellschaften – schätzt die Gesellschaft, basierend auf dem geprüften Jahresabschluss, sofern<br />

ein solcher vorliegt, dass der beizulegende Zeitwert dem Buchwert bzw. den Anschaffungskosten entspricht. Diese<br />

Vermögenswerte werden einem Werthaltigkeitstest unterzogen, falls die Beteiligung über einen längeren Zeitraum<br />

Verluste generiert oder wesentliche Veränderungen im Geschäftsumfeld vorliegen.<br />

Vorräte<br />

Die Vorräte umfassen hauptsächlich Materialbestände und Ersatzteile, die vor allem für den eigenen Netzausbau<br />

eingesetzt werden. Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

und Nettoveräußerungswert, wobei die Anschaffungs- und Herstellungskosten nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren<br />

ermittelt werden. Der Nettoveräußerungswert wird aufgrund der bei einer normalen Geschäftsentwicklung<br />

geschätzten Verkaufspreise abzüglich der noch anfallenden Herstellungs- und Vertriebskosten ermittelt.<br />

Die Gesellschaft erwartet, dass die Wiederbeschaffungskosten für Ersatzteile und Materialien die beste verfügbare<br />

Bewertungsgrundlage für den Nettoveräußerungswert darstellen.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

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Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

81


82<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden<br />

Wert angesetzt. Der Anteil der uneinbringlichen Forderungen wird auf Basis einer Altersstrukturliste („Aging Liste”)<br />

der Forderungen zum Stichtag geschätzt. Aufgrund der Erfahrungen in der Vergangenheit wird die Uneinbringlichkeit<br />

von Forderungen als ansteigender Prozentsatz in Abhängigkeit von der Außenstandsdauer geschätzt. Zusätzlich werden<br />

auch Wertberichtigungen bilanziert, wenn aufgrund der besonderen Umstände nicht mit der Einbringlichkeit der<br />

Forderung zu rechnen ist.<br />

Die Fertigungsaufträge, d.h. „Noch nicht abrechenbare Leistungen“ werden zu Herstellungskosten, vermindert um<br />

entsprechende Wertberichtigungen, bilanziert. In die Herstellungskosten werden die Kosten für Fertigungsmaterial<br />

und Fertigungslöhne, Sonderkosten der Fertigung sowie variable und angemessene Teile der fixen Produktionsgemeinkosten<br />

einbezogen.<br />

Rückstellungen<br />

Rückstellungen werden angesetzt, wenn Verpflichtungen gegenüber Dritten eingegangen wurden bzw. bestehen, die<br />

wahrscheinlich zu einer Zahlung der Gesellschaft führen und die verlässlich geschätzt werden können. Langfristige<br />

Rückstellungen werden mit ihrem Barwert angesetzt.<br />

Leasingverhältnisse<br />

Leasingverhältnisse, bei denen dem <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern als Mieter im Wesentlichen alle mit dem Eigentum<br />

verbundenen Risiken und Chancen eines Vermögenswertes übertragen werden, sind als Finanzierungsleasing<br />

einzustufen. Andernfalls liegt ein operatives Leasingverhältnis vor. Sachanlagen, die im Zuge von Finanzierungsleasingverträgen<br />

erworben wurden, werden in Höhe des beizulegenden Zeitwertes des Leasinggegenstandes oder<br />

dem niedrigeren Barwert der Mindestleasingzahlungen zu Beginn des Leasingverhältnisses abzüglich Abschreibungen<br />

und Wertminderungsaufwendungen angesetzt.<br />

Wenn im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen dem <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern<br />

als Vermieter <strong>zur</strong>echenbar sind, wird der Leasinggegenstand von diesem bilanziert. Der Leasinggegenstand wird nach<br />

den auf den Vermögenswert anwendbaren Regeln in Übereinstimmung mit IAS 16 angesetzt.<br />

Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern ist lediglich eine einzelvertraglich gewährte Pensionsverpflichtung für ein ehemaliges<br />

Vorstandsmitglied eingegangen. Darüber hinaus gibt es nur beitragsorientierte Versorgungspläne für Pensionen.<br />

In diesem Fall leistet der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Verpflichtungen Zahlungen<br />

in privatwirtschaftliche oder öffentlich-rechtliche Pensionssysteme und Mitarbeitervorsorgekassen. Außer der<br />

Beitragszahlung bestehen keine weiteren Verpflichtungen. Die regelmäßigen Beitragsleistungen werden als Aufwand<br />

in der jeweiligen Periode ergebniswirksam erfasst.<br />

Alle anderen Verpflichtungen (Abfertigungen und Jubiläumsgelder) resultieren aus ungedeckten leistungsorientierten<br />

Versorgungssystemen und werden entsprechend rückgestellt. Für die Ermittlung der Rückstellung wendet der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern in Übereinstimmung mit IAS 19 („Leistungen an Arbeitnehmer“) das Anwartschaftsbarwertverfahren<br />

(PUC-Methode) an. Die zukünftigen Verpflichtungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen<br />

bewertet und basieren auf einer sachgerechten Annahme des Abzinsungsfaktors, Gehaltsteigerungsfaktors und<br />

des Pensionssteigerungsfaktors sowie der Fluktuation. Nach dieser Methode erfasst die Gesellschaft versicherungsmathematische<br />

Gewinne und Verluste sofort <strong>zur</strong> Gänze ergebniswirksam. Ein nachzuverrechnender Dienstzeit aufwand<br />

wird linear über die verbleibende Dienstzeit verteilt.


Änderungen bestehender Rückstellungen für Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnlicher Verpflichtungen<br />

Die Anschaffungskosten von Sachanlagen umfassen gemäß IAS 16 („Sachanlagen“) auch die erstmalig geschätzten<br />

Kosten für die Demontage und das Entfernen des Gegenstandes sowie die Wiederherstellung des Standortes, an dem<br />

er sich befindet. Rückstellungen für Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnliche Verpflichtungen werden nach<br />

den Vorschriften von IAS 37 bewertet. Auswirkungen von Bewertungsänderungen von bestehenden Rückstellungen<br />

für Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnliche Verpflichtungen werden gemäß IFRIC 1 („Änderungen bestehender<br />

Rückstellungen für Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnliche Verpflichtungen”) bilanziert. Die Vorschriften<br />

sehen vor, dass jede Erhöhung derartiger Verpflichtungen, die den Zeitablauf widerspiegeln, ergebniswirksam zu<br />

erfassen ist. Bewertungsänderungen, die auf Änderungen der geschätzten Fälligkeit oder Höhe des Abflusses von Ressourcen,<br />

der <strong>zur</strong> Erfüllung der Verpflichtung erforderlich ist, oder auf einer Änderung des Abzinsungssatzes beruhen,<br />

sind zu den Anschaffungskosten des dazugehörigen Vermögenswertes in der laufenden Perioden hinzuzufügen bzw.<br />

davon abzuziehen. Der von den Anschaffungskosten des Vermögenswertes abgezogene Betrag darf seinen Buchwert<br />

nicht übersteigen. Wenn die Anpassung zu einem Zugang zu den Anschaffungskosten eines Vermögenswertes führt,<br />

hat die Gesellschaft zu überprüfen, ob dies ein Anhaltspunkt dafür ist, dass der neue Buchwert des Vermögenswertes<br />

nicht voll erzielbar sein könnte. Liegt ein solcher Anhaltspunkt vor, hat die Gesellschaft den Vermögenswert auf Wertminderung<br />

zu prüfen und einen etwaigen Wertminderungsaufwand zu erfassen.<br />

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen<br />

Forschungsaufwendungen beziehen sich gemäß IAS 38 („Immaterielle Vermögenswerte“) auf die eigenständige und<br />

planmäßige Suche mit der Aussicht, neue wissenschaftliche oder technische Erkenntnisse zu gewinnen, und werden<br />

als Aufwand in jener Periode erfasst, in der sie anfallen. Entwicklungsaufwendungen sind Kosten, die anfallen, wenn<br />

Forschungserkenntnisse angewendet werden, um diese technisch und wirtschaftlich realisierbar zu machen. Wenn<br />

eine Trennung von Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen nicht möglich ist, dann sind Entwicklungsaufwendungen<br />

gemäß IAS 38 in jener Periode als Aufwand zu erfassen, in der sie anfallen. Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen<br />

werden – da Aktivierungsvoraussetzungen des IAS 38 nicht erfüllt sind – als Aufwand in jener Periode<br />

erfasst, in der sie anfallen.<br />

Ertragsrealisierung<br />

Erlöse werden im Zeitpunkt des Übergangs der Risiken und Chancen bzw. nach Leistungserbringung realisiert, sofern<br />

die Höhe der Erlöse verlässlich bestimmt werden kann und es hinreichend wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche<br />

Nutzen dem <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern zufließt.<br />

Zinsen, Nutzungsentgelte und Dividenden<br />

Zinsen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode gemäß IAS 39 erfasst. Dividenden werden bei Entstehung<br />

des Rechtsanspruches der Aktionäre auf Zahlung erfasst. Nutzungsentgelte wie Mieten werden periodengerecht entsprechend<br />

den Vertragskonditionen erfasst. Umsatzmieten sind Mieten, die in Abhängigkeit von den vom Mieter<br />

erzielten Umsätzen verrechnet werden, und werden dann realisiert, wenn die Höhe der Erträge hinreichend verlässlich<br />

bestimmt werden kann.<br />

Ertragsteuern<br />

Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat mit Erkenntnis G 128, 129/00-8 vom 22.6.2001 die Befreiung der Österreichischen<br />

Bundesbahnen von der unbeschränkten Körperschaftsteuerpflicht (§ 5 Z 1 KStG 1988) als verfassungswidrig aufgehoben.<br />

Die Österreichischen Bundesbahnen waren daher ab 1.1.2002 unbeschränkt körperschaftsteuerpflichtig.<br />

Gemäß § 50 Abs 2 Bundesbahngesetz in der Fassung B<strong>GB</strong>l Nr. 138/2003 besteht für die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG ab<br />

2005 neuerlich eine Befreiung von bundesgesetzlichen Abgaben mit Ausnahme der Umsatzsteuer, von den Bundesverwaltungsabgaben<br />

sowie von Gerichts- und Justizverwaltungsabgaben, soweit sich diese Abgaben und Gebühren<br />

Vorstandskommentar<br />

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Konzernabschluss<br />

83


84<br />

aus der Erfüllung der jeweiligen im BBG vorgesehenen Aufgaben der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG ergeben (Teilsteuerbefreiung).<br />

Daher wurde für die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG bis 31.12.2007 keine Bilanzierung von laufenden Ertragsteuern<br />

oder latenten Steuern vorgenommen, da für deren Geschäftsbetrieb mit Ausnahme des Haltens der Beteiligungen<br />

und Mietwohngrundstücken keine Steuerpflicht erwartet wurde. Die Tochtergesellschaften sind steuerpflichtig und<br />

bilanzieren laufende Ertragsteuern gemäß IAS 12.<br />

Im Dezember 2005 wurde ein Gruppenvertrag mit der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG als Gruppenträger mit einem Großteil der<br />

Tochterunternehmen des Gesamtkonzerns abgeschlossen, darunter auch mit der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG und deren<br />

Tochtergesellschaften als Gruppenmitglieder. Demnach wurden zwischen dem Gruppenträger und den Gruppenmitgliedern<br />

Regelungen über den Steuerausgleich vereinbart. Die nach diesen Bestimmungen ermittelten positiven<br />

Steuerumlagen werden zum Zeitpunkt der Feststellung des Jahresabschlusses des jeweiligen Gruppenmitglieds fällig,<br />

während negative Steuerumlagen bei effektiver Nutzung der Verluste durch den Gruppenträger fällig werden.<br />

Die Betriebsprüfung betreffend den Zeitraum 2002–2004 durch das zuständige Finanzamt wurde Ende Oktober 20<strong>08</strong><br />

abgeschlossen. Es wurden unter anderem die Werte der steuerlichen Eröffnungsbilanz per 1.1.2002 und die steuerliche<br />

Verlustaufteilung im Rahmen der Umstrukturierung der Österreichischen Bundesbahnen einer Revision unterzogen.<br />

Im Rahmen der Betriebsprüfung wurde auch der Umfang der Anwendbarkeit des § 50 Abs. 2 BBG auf den Geschäftsbetrieb<br />

der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG hinterfragt. Dies führte zu einer Neueinschätzung der steuerpflichtigen<br />

Teile der betrieblichen Tätigkeit der Gesellschaft und damit zu einer erstmaligen Bilanzierung von latenten Steuern.<br />

Die Erfassung von Ertragsteuern für vergangene Geschäftsjahre war nicht erforderlich, da ausreichende steuerliche<br />

Vorgruppenverluste <strong>zur</strong> Verfügung stehen. Derzeit werden das Halten von Beteiligungen, der Bereich Kraftwerke,<br />

Mietwohngrundstücke und -gebäude, als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien (IAS 40) und Immobilienverwertungen<br />

sowie die Erbringung von nicht eisenbahninfrastrukturbezogenen Leistungen als körperschaftsteuerpflichtig<br />

angesehen.<br />

Der Ertragsteuerertrag aufgrund der Gruppenumlage resultiert aus den nicht steuerbefreiten Einkunftsquellen der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG und deren Tochterunternehmen.<br />

Latente Steuern<br />

Latente Steuern werden für alle temporären Differenzen zwischen der Steuerbasis der Vermögenswerte/Verbindlichkeiten<br />

(tax base) und ihren Buchwerten im IFRS-Abschluss angesetzt (sog. Verbindlichkeiten-Methode), insoweit es sich um<br />

Vermögenswerte und Schulden handelt, die mit dem nicht steuerbefreiten Geschäftsbetrieb in Zusammenhang stehen.<br />

Wenn jedoch im Rahmen einer Transaktion, die keinen Unternehmenszusammenschluss darstellt, eine latente Steuer<br />

aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit entsteht, die zum Zeitpunkt der Transaktion<br />

weder einen Effekt auf den bilanziellen noch auf den steuerlichen Gewinn oder Verlust hat, unterbleibt die<br />

Steuerabgrenzung zum Zeitpunkt des Erstansatzes als auch danach.<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen<br />

und assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der<br />

Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern bestimmt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die<br />

temporären Differenzen in absehbarer Zeit aufgrund dieses Einflusses nicht umkehren werden.<br />

Latente Steuern werden unter Anwendung der Steuersätze (und Steuervorschriften) bewertet, die am Bilanzstichtag<br />

gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der<br />

latenten Steuerforderung bzw. der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird.


Latente Steuerforderungen werden in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuernder<br />

Gewinn verfügbar sein wird, gegen den die temporäre Differenz verwendet werden kann.<br />

Latente Steuern werden direkt mit dem Eigenkapital verrechnet oder diesem gutgeschrieben, wenn die Steuer sich<br />

auf Posten bezieht, die in derselben oder in einer anderen Periode mit dem Eigenkapital verrechnet oder diesem gutgeschrieben<br />

werden.<br />

Verwendung von Schätzungen und Ermessensausübungen<br />

Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses muss der Vorstand Schätzungen vornehmen und Annahmen treffen,<br />

die die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, der angeführten Eventualverbindlichkeiten<br />

am Bilanzstichtag und die Aufwendungen und Erträge während des Berichtzeitraumes beeinflussen können. Die<br />

tatsächlichen Werte können von diesen Schätzungen abweichen. Sämtliche Schätzungen und Beurteilungen werden<br />

fortlaufend neu bewertet und basieren auf historischen Erfahrungen und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen<br />

hinsichtlich zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen vernünftig erscheinen.<br />

Bei der Anwendung der Bilanzierungsmethoden der Gesellschaft hat der Vorstand Schätzungen vorgenommen. Weiters<br />

hat der Vorstand zum Bilanzstichtag wichtige zukunftsbezogene Annahmen getroffen und wesentliche Quellen<br />

von Schätzungsunsicherheiten zum Bilanzstichtag identifiziert, die mit dem Risiko einer wesentlichen Änderung der<br />

Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im nächsten Geschäftsjahr behaftet sind:<br />

a) Versorgungspläne für Arbeitnehmer: Die Bewertung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldansprüche beruht auf<br />

einer Methode, bei der Parameter wie der erwartete Abzinsungsfaktor, Gehaltssteigerungen sowie Fluktuationsraten<br />

angewendet werden (siehe Erläuterung 26.1). Wenn sich die relevanten Parameter erheblich anders entwickeln<br />

als erwartet, kann dies wesentliche Auswirkungen auf die Rückstellungen und in der Folge auf die Netto-Personalaufwendungen<br />

der Gesellschaft haben.<br />

b) Wertminderungen: Werthaltigkeitsprüfungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen basieren<br />

grundsätzlich auf geschätzten künftigen abgezinsten Netto-Zahlungsströmen, die aus der fortgesetzten Nutzung<br />

eines Vermögenswertes und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Faktoren wie geringere<br />

Umsatzerlöse und daraus resultierende niedrigere Netto-Zahlungsströme sowie Änderungen der verwendeten<br />

Abzinsungsfaktoren können zu einer Wertminderung führen. Es wurden zu den Bilanzstichtagen Wertminderungsprüfungen<br />

durchgeführt, die zu keinen Aufwendungen aus Wertminderungen führten, nachdem der Nutzungswert<br />

in allen Fällen über den aktuellen Buchwerten lag. Eine Sensitivitätsanalyse ergab allerdings, dass bei einer Erhöhung<br />

des Abzinsungsfaktors um 0,25%-Punkte für das Jahr 20<strong>08</strong> ein Abwertungsbedarf von rd. 195,0 Mio. EUR<br />

bestanden hätte.<br />

c) Einschätzungen der Nutzungsdauer des Anlagevermögens: Die Nutzungsdauern werden nach den Gegebenheiten<br />

des Unternehmens bei üblicher Instandhaltung festgelegt. Die tatsächliche Nutzung kann von diesen<br />

Einschätzungen abweichen. Eine Sensitivitätsanalyse ergab, dass sich die Abschreibung bei einer Veränderung der<br />

Nutzungsdauer um +/- 1 Jahr um rd. 31,0 Mio. EUR erhöht bzw. um rd. 24,0 Mio. EUR verringert.<br />

d) Rückstellungen: Die Rückstellungen wurden gem. IAS 37.37 nach der bestmöglichen Schätzung bemessen, d.h.<br />

mit dem Betrag, den das Unternehmen bei vernünftiger Betrachtung <strong>zur</strong> Erfüllung der Verpflichtung zum Bilanzstichtag<br />

oder <strong>zur</strong> Übertragung der Verpflichtung auf einen Dritten zu diesem Termin zahlen müsste. Eine Sensitivitätsanalyse<br />

ist, insbesondere für die Eintrittswahrscheinlichkeit für Umweltrisiken und Stilllegungskosten, schwer<br />

möglich. Bei der Bewertung der Rückstellung für Stilllegungskosten wurde grundsätzlich vom Fortbestand des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns und dem Weiterbetrieb des Unternehmens und daher von einem Weiterbetrieb<br />

der Strecken ausgegangen. Nur wenn in absehbarer Zukunft mit einer Stilllegung einzelner Strecken gerechnet wird<br />

oder jene bereits eingeleitet wurde, werden die Stilllegungskosten geschätzt und rückgestellt.<br />

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86<br />

e) Latente Steuern: Aktive latente Steuern wurden für temporäre Differenzen zwischen der Steuerbasis und den<br />

Buchwerten zwischen der Steuerbasis und den Buchwerten von Vermögenswerten und Schulden sowie für Verlustvorträge<br />

gebildet. Hinsichtlich der steuerlichen Situation der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG wird abweichend <strong>zur</strong> bisherigen<br />

Behandlung nun mehr davon ausgegangen, dass die Erträge aus dem Segment Kraftwerke (einschließlich<br />

Stromhandel), die Erbringung von nicht eisenbahninfrastrukturbezogenen Leistungen sowie die Bewirtschaftung<br />

von Immobilien, die kein Eisenbahnvermögen im Sinne des §10a Eisenbahngesetz darstellen, ertragsteuerpflichtig<br />

sind. Eine abschließende Abstimmung mit den Finanzbehörden ist noch ausständig.<br />

Die geänderte Betrachtungsweise führte zu einer Aktivierung von latenten Steuern, die im Ergebnis des Jahres 20<strong>08</strong><br />

ertragswirksam erfasst wurde. Die auf bestehende Verlustvorträge aktivierten latenten Steuern basieren auf einer<br />

Schätzung der steuerpflichtigen Ergebnisse für die nächsten fünf Jahre. Sollte sich die steuerliche Einschätzung über<br />

die Qualifizierung der Teilbereiche der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG als steuerfrei und steuerpflichtig ändern oder in der<br />

Zukunft nicht ausreichende steuerpflichtige Ergebnisse zu Verfügung stehen, kann dies erhebliche Auswirkungen<br />

auf die Höhe der aktiven latenten Steuern haben.<br />

f) Cross-Border-Leasing (CBL): Die Ereignisse im Zuge der Finanzmarktkrise haben Auswirkungen auf die Klassifizierung<br />

einzelner Cross-Border-Leasing-Transaktionen gehabt. Hinsichtlich jener Vertragspartner aus Veranlagungen,<br />

die ein Rating von zumindest AA+ aufweisen bzw. für deren Erfüllung subsidiär eine Gewährträgerhaftung der<br />

öffentlichen Hand besteht, wird das Ausfallsrisiko weiterhin als äußerst gering eingestuft, so dass diesbezüglich<br />

nach derzeitiger Einschätzung kein Änderungsbedarf besteht und diese Transaktionen weiterhin „off balance“ dargestellt<br />

werden können. Sofern es bei diesen Veranlagungen entgegen den Erwartungen zu Ausfällen kommen<br />

sollte bzw. Erfordernisse eines Mindestratings nicht mehr erfüllt sein sollten, müssten die Verpflichtungen aus den<br />

Transaktionen ebenso wie die Veranlagungen bilanziell erfasst werden und allenfalls Wertberichtigungen auf die<br />

Veranlagungen gebildet werden.<br />

Konzentration von Risiken<br />

Zu den Bilanzstichtagen bestand keine besondere Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten oder Kreditgebern, deren<br />

plötzlicher Ausfall den Geschäftsbetrieb maßgeblich beeinträchtigen könnte. Des Weiteren besteht keine Konzentration<br />

von Personaldienstleistungen oder Anbietern sonstiger Dienstleistungen, Franchise- und Lizenzrechten oder<br />

sonstiger Rechte, auf die die Gesellschaft angewiesen ist und deren plötzlicher Wegfall den Geschäftsbetrieb ernsthaft<br />

gefährden könnte. Die Gesellschaft veranlagt ihre liquiden Mittel bei Kreditinstituten mit guter Bonität.<br />

Kapitalmanagement<br />

Die finanzwirtschaftliche Steuerung des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns zielt außer auf die nachhaltige Steigerung des<br />

Unternehmenswerts auf die Erhaltung einer für die Wahrung der hervorragenden Bonitätseinstufung angemessenen<br />

Kapitalstruktur ab. Aufgrund der speziellen Situation und der gesetzlich festgelegten Aufgabe des Unternehmens aber<br />

auch aufgrund der Zusagen der öffentlichen Hand, Infrastrukturaufwendungen, die nicht in der Ertragskraft des Unternehmens<br />

Deckung finden, zu bezuschussen, erfolgt die Steuerung der Kapitalstruktur vor allem mit Kennzahlen, die<br />

die Verschuldung messen und mit den jeweiligen Planwerten verglichen werden. Das Unternehmen definiert Eigenkapital<br />

als Grundkapital, Rücklagen sowie erwirtschaftetes Ergebnis und etwaige bestehende Minderheitenanteile.


4.<br />

5.<br />

B. Erläuterungen <strong>zur</strong> Konzern-Bilanz und Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

Umsatzerlöse<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Nutzungsentgelt 473,0 463,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 473,0 463,0<br />

Erlöse aus Energielieferungen 400,5 432,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 239,2 232,1<br />

Miete 154,8 161,8<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 76,6 83,4<br />

Sonstige Umsatzerlöse 240,4 203,2<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 220,1 179,5<br />

Gesamt 1.268,7 1.260,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1.0<strong>08</strong>,9 958,0<br />

Das Nutzungsentgelt wird durch die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG geleistet und wird als Gegenleistung für die <strong>zur</strong> Verfügung<br />

gestellte Schieneninfrastruktur erzielt. Mieten fallen für die Vermietung und die Verpachtung von Immobilien<br />

an. Die Erlöse aus Energielieferungen resultieren großteils aus Traktionsstromlieferungen und Stromhandel.<br />

Die in der Berichtsperiode unter den sonstigen Umsatzerlösen erfassten Auftragserlöse aus Fertigungsaufträgen belaufen<br />

sich auf rd. 157,5 Mio. EUR (Vj: rd. 126,2 Mio. EUR), wobei davon rd. 143,5 Mio. EUR (Vj: rd. 111,7 Mio. EUR)<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns erzielt werden. Diesen Erlösen stehen Auftragskosten über<br />

rd. 168,2 Mio. EUR (Vj: rd. 119,8 Mio. EUR) gegenüber. Weiters enthalten die sonstigen Umsatzerlöse Erlöse aus<br />

Telekommunikationsleistungen in Höhe von rd. 71,3 Mio. EUR (Vj: rd. 70,0 Mio. EUR), die im Wesentlichen alle auf<br />

verbundene Unternehmen entfallen.<br />

Die Zusammensetzung der Umsatzerlöse nach Unternehmensbereichen und nach geographischen Gesichtspunkten ist<br />

aus Erläuterung 33 (Segmentberichterstattung) ersichtlich.<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen<br />

Bei der Ermittlung der im Zusammenhang mit der Herstellung von Anlagen zu aktivierenden Eigenleistungen wurden<br />

direkt <strong>zur</strong>echenbare Personalaufwendungen, Materialaufwendungen und angemessene Teile der Materialgemeinkosten<br />

und Fertigungsgemeinkosten eingerechnet. Diese Eigenleistungen fallen maßgeblich im Zusammenhang mit<br />

der Errichtung oder Erweiterung der Eisenbahninfrastruktur an.<br />

6.<br />

Sonstige betriebliche Erträge<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Beitrag des Bundes gem. § 43 BBG 137,0 65,0<br />

Erträge aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 51,8 77,2<br />

Erträge aus Materialverkäufen 19,8 13,8<br />

Personalverleih 3,7 4,2<br />

Übrige sonstige betriebliche Erträge 32,4 17,5<br />

Gesamt 244,7 177,7<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 25,9 14,8<br />

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88<br />

7.<br />

8.<br />

Der Beitrag des Bundes gem. § 43 BBG betrifft die Bundesförderung für Planung und <strong>Bau</strong> von Schieneninfrastrukturvorhaben<br />

auf Basis des sechsjährigen Rahmenplans. Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge umfassen insbesondere<br />

die Erfassung von Rückerstattungsansprüchen gegenüber Sozialversicherungsträgern, die Vermietung von<br />

Werbeflächen, Schadensvergütungen sowie Nachaktivierungen zu Anlagevermögen.<br />

Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Materialaufwand 236,0 283,8<br />

Aufwand für bezogene Leistungen 223,8 133,9<br />

Gesamt 459,8 417,7<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 56,1 43,5<br />

Der Posten Materialaufwand enthält in der Höhe von rd. 223,5 Mio. EUR (Vj: rd. 277,8 Mio. EUR) den Aufwand für<br />

den Zukauf von Strom für Stromhandel bzw. den Fremdbezug von Traktionsstrom. Der Anstieg bei den bezogenen<br />

Leistungen gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere auf höhere Fremdleistungen im Zusammenhang mit der Durchführung<br />

von Fertigungsaufträgen für verbundene Unternehmen und Dritte <strong>zur</strong>ückzuführen.<br />

Die sonstigen bezogenen Leistungen betreffen im Wesentlichen nicht aktivierungsfähige Lieferungen und Leistungen<br />

im Zusammenhang mit Reparaturen, Instandhaltungen, Entsorgungskosten, Reinigungen und sonstigen Leistungen<br />

sowie Mieten von Güterwaggons und Transportleistungen (Dienstgutfrachten).<br />

Personalaufwand und Beschäftigte<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Gehälter 279,0 260,2<br />

Löhne 0,6 0,7<br />

Gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben 70,7 68,5<br />

Aufwendungen für Abfertigungen 2,5 1,9<br />

Aufwendungen für Altersversorgung 2,6 1,8<br />

Sonstige Sozialaufwendungen 0,0 0,1<br />

Gesamt 355,4 333,2<br />

Durchschnitt Veränderung<br />

Mitarbeiterstruktur 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 20<strong>08</strong> 2007 Durchschnitt in %<br />

Angestellte 1.604 1.372 1.474 1.267 207 16<br />

Mitarbeiter mit Definitivstellung 4.900 5.178 5.100 5.442 -342 -6<br />

Summe 6.504 6.550 6.574 6.709 -135 -2<br />

9.<br />

Abschreibungen<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 493,1 482,5<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 22,5 21,5<br />

Wertminderung von <strong>zur</strong> Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 3,9 0,0<br />

Abschreibungen geringwertiger Wirtschaftsgüter 1,4 1,2<br />

abzüglich Auflösung Kostenbeiträge -200,3 -207,7<br />

Gesamt 320,6 297,5


10.<br />

11.<br />

Vermögenswerte mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis zu 400,00 EUR werden als geringwertige Vermögenswerte<br />

eingestuft und wegen untergeordneter Bedeutung sofort aufwandsmäßig verrechnet. Die Wertminderung<br />

von <strong>zur</strong> Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten steht im Zusammenhang mit der Übertragung der Pinzgaubahn<br />

zu einem symbolischen Kaufpreis von 1,00 EUR und umfasst die Restbuchwerte der betroffenen Anlagen.<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Betriebskosten 82,4 72,2<br />

Betriebliche Steuern 40,2 34,9<br />

Miet-, Pacht-, Lizenz- und Leasingaufwand 20,9 19,5<br />

Verluste aus Abgang von Sachanlagevermögen und immateriellen Vermögenswerten 13,7 7,4<br />

Mehraufwandsentschädigungen 11,0 11,2<br />

Post-, Bank- und Fernsprechgebühren 7,8 9,7<br />

Büroerfordernisse 6,5 8,4<br />

Aus- und Fortbildung 5,6 3,6<br />

Übrige sonstige 29,8 27,5<br />

Gesamt 217,9 194,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 65,4 56,1<br />

Im Posten betriebliche Steuern sind alle nicht ertragsabhängigen Steuern (Elektrizitätsabgabe, Kfz-Steuer, Grundsteuer,<br />

Straßenbenützungsabgabe, sonstige Steuern und Abgaben etc.) erfasst. In den Aufwendungen aus betrieblichen<br />

Steuern sind Nachzahlungen aufgrund der Betriebsprüfung über rd. 4,0 Mio. EUR enthalten.<br />

Die übrigen sonstigen Aufwendungen betreffen insbesondere Versicherungen, Forderungswertberichtigungen, Schadensfälle<br />

sowie Prüfungs- und Beratungsaufwendungen. Darüber hinaus sind auch Nachschussverpflichtungen in<br />

Höhe von rd. 10,2 Mio. EUR, die im Zusammenhang mit der Übertragung der Pinzgaubahn an das Land Salzburg<br />

erwachsen werden, in den übrigen sonstigen Aufwendungen enthalten.<br />

Zinsergebnis<br />

Das Zinsergebnis des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns setzt sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Zinsergebnis<br />

Zinsen und ähnliche Erträge 137,1 152,5<br />

davon von verbundenen Unternehmen 53,7 63,1<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen -525,9 -490,2<br />

davon an verbundene Unternehmen -63,4 -83,9<br />

Gesamt -388,8 -337,7<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen -9,7 -20,8<br />

Die erhaltenen Zinsen aus Swap-Verträgen in der Höhe von rd. 72,1 Mio. EUR (Vj: rd. 75,6 Mio. EUR) wurden nicht mit<br />

den Zinsaufwendungen aus den originären Finanzinstrumenten saldiert, sondern sind in den Zinserträgen enthalten.<br />

Das Zinsergebnis betreffend verbundene Unternehmen resultiert zum größten Teil aus der Verzinsung von Forderungen<br />

aus Subleaseverträgen bzw. umgründungsgeborenen Verbindlichkeiten.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

89


90<br />

12.<br />

Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge aus nicht verbundenen Unternehmen betreffen hauptsächlich Zinserträge<br />

aus Swaps und derivativen Finanzinstrumenten sowie Zinserträge aus Wertpapieren und sonstigen Veranlagungen im<br />

Zusammenhang mit Cross-Border-Leasing-Transaktionen.<br />

Die Fremdfinanzierungskosten betreffen mit rd. 286,4 Mio. EUR (Vj: rd. 248,8 Mio. EUR) Anleihen. Darüber hinaus fallen<br />

Zinsaufwendungen für EUROFIMA- und Versicherungsdarlehen sowie kurzfristige Kreditaufnahmen bei der ÖBFA<br />

in Höhe von rd. 44,3 Mio. EUR (Vj: rd. 25,4 Mio. EUR) und Kreditzinsen im Ausmaß von rd. 36,2 Mio. EUR (Vj: rd.<br />

31,2 Mio. EUR) an. Die übrigen Zinsaufwendungen beinhalten insbesondere Zinszahlungen aus Swaps und Cross-<br />

Border-Lease-Transaktionen.<br />

Übriges Finanzergebnis<br />

Das übrige Finanzergebnis des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns setzt sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Übriges Finanzergebnis<br />

Erträge aus Beteiligungen 0,0 1 0,0 1<br />

davon aus verbundenen Unternehmen 0,0 1 0,0 1<br />

Erträge aus Abgang und Zuschreibung Finanzvermögen 0,0 1 0,0 1<br />

Sonstige Finanzerträge 38,5 126,8<br />

davon Bewertungs-/Kursdifferenzen 0,4 96,1<br />

davon aus verbundenen Unternehmen 16,9 0,0<br />

Sonstige Finanzaufwendungen -206,4 -162,3<br />

davon Bewertungs-/Kursdifferenzen -79,7 -9,2<br />

Gesamt -167,9 -35,5<br />

1 Kleinbetrag<br />

Die sonstigen Finanzerträge betreffen insbesondere Bewertungsgewinne aus Derivaten sowie Weiterverrechnungen<br />

von im Zusammenhang mit Cross-Border-Leasing-Transaktionen vorgenommenen Wertberichtigungen an verbundene<br />

Unternehmen.<br />

Die sonstigen Finanzaufwendungen resultieren insbesondere aus Zeitwertänderungen von derivativen Finanzinstrumenten<br />

sowie Bewertungsverlusten im Zusammenhang mit Finanzverbindlichkeiten. In den sonstigen Finanzaufwendungen<br />

sind auch die gebildeten Wertberichtigungen für Veranlagungen im Zusammenhang mit Cross-Border-<br />

Leasing-Transaktionen enthalten, die zum überwiegenden Teil an andere verbundene Unternehmen weiterverrechnet<br />

wurden. Hinsichtlich der im Finanzergebnis erfassten Zeitwertänderungen des Portfolio Credit Default Swap/Collateralized<br />

Debt Obligation wird auf Erläuterung 29.3 verwiesen.


13.<br />

Ertragsteuern<br />

Steueraufwand/Steuerertrag<br />

Der Posten Ertragsteuern setzt sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong><br />

Ertrag aus Steuerumlage (Gruppenbesteuerung) 1,3<br />

Latenter Steuerertrag 41,7<br />

Gesamt 43,0<br />

Die inländischen Steuern werden mit 25% des geschätzten steuerpflichtigen Gewinns für das Geschäftsjahr berechnet.<br />

Die Veränderungen der latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong><br />

Bilanzansätze zum 1.1. 0,0<br />

Veränderung latenter Steuern<br />

erfolgswirksam 41,7<br />

Bilanzansätze zum 31.12. 41,7<br />

Davon<br />

Aktive latente Steuern 48,8<br />

Passive latente Steuern -7,1<br />

Die gesamten latenten Steuern sind aufgrund der zugrunde liegenden Bewertungsunterschiede zwischen den Buchwerten<br />

im IFRS-Jahresabschluss und den relevanten Steuerbemessungsgrundlagen als langfristig einzuschätzen.<br />

Der Steueraufwand für das Geschäftsjahr kann mit dem Gewinn laut Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung wie<br />

folgt abgestimmt werden:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong><br />

Jahresergebnis vor Ertragsteuern nach IFRS -110,7<br />

Abzüglich steuerfreier Anteil gem. § 50 Abs 2 BBG 55,8<br />

Jahresergebnis angepasst -54,9<br />

Konzernertragsteuersatz in % 25%<br />

Erwarteter Ertrag aus Steuern im Geschäftsjahr 13,7<br />

Beteiligungserträge 0,1<br />

Im Berichtsjahr erstmalig angesetzte Vorgruppenverluste 18,5<br />

In der Gruppe noch nicht verwertete Verluste -12,5<br />

Erstmalig bilanzierte aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen 23,2<br />

Ausgewiesene Ertragsteuern 43,0<br />

Effektiver Körperschaftsteuersatz -78,4%<br />

Aufgrund der im Zuge der Betriebsprüfung vom Unternehmen durchgeführten Neueinschätzung des Anteils der<br />

steuerpflichtigen Geschäftsbetriebe wurden erstmals aktive latente Steuern in Höhe von rd. 41,7 Mio. EUR bilanziert.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

91


92<br />

Diese Neueinschätzung begründet keine Anpassung der Vorperiode. Aus diesem Grund wurde diese Änderung der<br />

Einschätzung bei der Ermittlung des Ergebnisses der laufenden Periode berücksichtigt. Auch für laufende Ertragsteuern<br />

war keine Anpassung der Vorperiode erforderlich, da ausreichend Vorgruppenverluste der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong><br />

AG <strong>zur</strong> Verfügung standen und diese zu 100% gegen in künftigen Perioden ermittelte steuerliche Ergebnisse verrechenbar<br />

sind.<br />

Aktive latente Steuer und Verbindlichkeiten aus latenten Steuern zum 31.12.20<strong>08</strong> sind das Ergebnis folgender temporärer<br />

Bewertungsunterschiede zwischen den Buchwerten im Konzernabschluss und den relevanten Steuerbemessungsgrundlagen,<br />

insoweit jene nicht den steuerbefreiten Anteil gem. § 50 Abs 2 BBG betreffen.<br />

Die latenten Steuern entfallen auf folgende wesentliche Bilanzposten, Verlustvorträge und Steuergutschriften:<br />

Aktive Passive<br />

latente Steuern<br />

Latente Steuern in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.20<strong>08</strong><br />

Vermögenswerte<br />

Sachanlagevermögen 17,8 -7,0<br />

Immaterielle Vermögenswerte 0,5 -0,1<br />

Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 0,2 0,0<br />

Finanzielle Vermögenswerte 0,7 0,0<br />

19,2 -7,1<br />

Verbindlichkeiten<br />

Rückstellungen für Mitarbeiter 0,3 0,0<br />

Rückstellungen 0,2 0,0<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 10,6 0,0<br />

11,1 0,0<br />

Steuerliche Verlustvorträge 18,5 0,0<br />

Latente Steueransprüche bzw. latente Steuerschulden 48,8 -7,1


Die Gesellschaft hat zum Bilanzstichtag latente Steuerforderungen in Höhe von rd. 356,8 Mio. EUR auf Verlustvorträge<br />

nicht angesetzt.<br />

Betreffend steuerlich noch nicht als Betriebsausgabe geltend gemachter Siebentelabschreibungen auf Beteiligungen<br />

hat die Gesellschaft zum Bilanzstichtag latente Steuerforderungen in Höhe von rd. 0,1 Mio. EUR angesetzt.<br />

Bei der Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern trifft der Vorstand eine Einschätzung hinsichtlich der voraussichtlichen<br />

Nutzung nach der steuerlichen Planungsrechnung. Die Nutzbarkeit von aktiven latenten Steuern setzt<br />

ausreichend steuerpflichtiges Einkommen in jenen Perioden voraus, in denen die temporären Unterschiede abzugsfähig<br />

werden. Der Vorstand zieht die geplante Auflösung von passiven latenten Steuern und das geschätzte künftige<br />

steuerpflichtige Einkommen für diese Beurteilung heran.<br />

Unter Heranziehung des steuerpflichtigen Einkommens früherer Jahre sowie der Prognosen über das steuerpflichtige<br />

Einkommen zukünftiger Jahre, in denen die aktiven latenten Steuern abzugsfähig sind, ist der Vorstand der Auffassung,<br />

dass die Realisierung der Steuervorteile aus den aktivierten latenten Steuern wahrscheinlich ist.<br />

Die Verlustvorträge stammen aus Gesellschaften in Österreich und sind zeitlich unbegrenzt vortragsfähig. Die jähr liche<br />

Verrechnung mit Verlustvorträgen ist in Österreich mit 75% des jeweiligen steuerlichen Ergebnisses begrenzt, allerdings<br />

resultieren rd. 1.433,0 Mio. EUR aus den Vorgruppenverlusten der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG und sind daher zu 100%<br />

gegen in künftigen Perioden erzielte steuerliche Ergebnisse verrechenbar. Für Verlustvorträge in Höhe von rd. 1.358,9<br />

Mio. EUR werden keine latenten Steuern angesetzt, da die Verwertung in absehbarer Zukunft nicht gesichert ist.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

93


94<br />

14.<br />

Sachanlagen<br />

Die Gliederung des Anlagevermögens, die Veränderungen im Geschäftsjahr, die Entwicklung der Kostenbeiträge<br />

Zuschüsse zu den Sachanlagen sind aus dem folgenden Anlagenspiegel ersichtlich.<br />

Sachanlagen Grundstücke Grundstücke<br />

in Mio. EUR und <strong>Bau</strong>ten und <strong>Bau</strong>ten Fahrpark<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten 20<strong>08</strong><br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.20<strong>08</strong> 15.279,3 8,9 17,3<br />

Zugänge 74,7 0,0 0,0<br />

Abgänge -272,2 0,0 0,0<br />

Umbuchungen 1.011,9 0,0 0,0<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 31.12.20<strong>08</strong> 16.093,7 8,9 17,3<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.20<strong>08</strong> 6.141,1 5,0 14,6<br />

Abschreibungen 20<strong>08</strong> 267,7 0,0 0,7<br />

Abgänge -239,7 0,0 0,0<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 31.12.20<strong>08</strong> 6.169,1 5,0 15,3<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträgen per 1.1.20<strong>08</strong> 9.138,2 3,9 2,7<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträgen per 31.12.20<strong>08</strong> 9.924,6 3,9 2,0<br />

Kostenbeiträge 20<strong>08</strong><br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.20<strong>08</strong> 8.679,1 0,0 7,6<br />

Zugänge 43,3 0,0 0,0<br />

Abgänge -46,0 0,0 -0,1<br />

Umbuchungen 152,1 0,0 0,0<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 31.12.20<strong>08</strong> 8.828,5 0,0 7,5<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.20<strong>08</strong> 4.969,1 0,0 5,4<br />

Abschreibungen 20<strong>08</strong> 110,7 0,0 0,6<br />

Abgänge -28,4 0,0 -0,1<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 31.12.20<strong>08</strong> 5.051,4 0,0 5,9<br />

Kostenbeiträge per 1.1.20<strong>08</strong> 3.710,0 0,0 2,2<br />

Kostenbeiträge per 31.12.20<strong>08</strong> 3.777,1 0,0 1,6<br />

Buchwert nach Kostenbeiträgen per 1.1.20<strong>08</strong> 5.428,2 3,9 0,5<br />

Buchwert nach Kostenbeiträgen per 31.12.20<strong>08</strong> 6.147,5 3,9 0,4<br />

Leasing


Leasing Andere Anlagen Anlagen in <strong>Bau</strong><br />

Technische Anlagen Technische Anlagen Betriebs- und und geleistete Gesamt<br />

und Maschinen und Maschinen Geschäftsausstattung Anzahlungen Sachanlagen<br />

5.607,6 45,3 42,0 3.762,7 24.763,1<br />

0,8 1,5 5,5 1.765,7 1.848,2<br />

-43,9 0,0 -3,7 -9,8 -329,6<br />

316,2 0,0 1,4 -1.329,8 -0,3<br />

5.880,7 46,8 45,2 4.188,8 26.281,4<br />

2.896,5 36,4 25,6 0,0 9.119,2<br />

216,1 2,8 7,2 0,0 494,5<br />

-35,5 0,0 -4,0 0,0 -279,2<br />

3.077,1 39,2 28,8 0,0 9.334,5<br />

2.711,1 8,9 16,4 3.762,7 15.643,9<br />

2.803,6 7,6 16,4 4.188,8 16.946,9<br />

2.878,2 0,0 6,1 1.012,3 12.583,3<br />

30,6 0,0 0,1 64,1 138,1<br />

-20,6 0,0 -0,5 -2,6 -69,8<br />

27,0 0,0 -0,9 -178,5 -0,3<br />

2.915,2 0,0 4,8 895,3 12.651,3<br />

2.052,7 0,0 3,8 4,4 7.035,4<br />

78,6 0,0 0,7 0,0 190,6<br />

-18,9 0,0 -0,6 -1,2 -49,2<br />

2.112,4 0,0 3,9 3,2 7.176,8<br />

825,5 0,0 2,3 1.007,9 5.547,9<br />

802,8 0,0 0,9 892,1 5.474,5<br />

1.885,6 8,9 14,1 2.754,8 10.096,0<br />

2.000,8 7,6 15,5 3.296,7 11.472,4<br />

Bei den Umbuchungen handelt es sich überwiegend um die aus dem Posten „Geleistete Anzahlungen und Anlagen<br />

in <strong>Bau</strong>“ auf die spezifischen Anlagenkonten umgebuchten Werte für fertig gestellte Anlagen. Die Umbuchungen<br />

erfolgten auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Des weiteren erfolgten Um- und Rückgliederungen von<br />

<strong>zur</strong> Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten (siehe Erläuterung 19).<br />

Per 31.12.20<strong>08</strong> betrugen die vertraglichen Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen (Bestellobligo) rd.<br />

1.055,0 Mio. EUR (Vj: rd. 1.<strong>08</strong>1,0 Mio. EUR).<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

95


96<br />

Sachanlagen Grundstücke Grundstücke<br />

in Mio. EUR und <strong>Bau</strong>ten und <strong>Bau</strong>ten Fahrpark<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten 2007<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2007 14.586,4 9,5 17,6<br />

Zugänge 69,0 0,0 0,4<br />

Abgänge -39,7 -0,6 -0,7<br />

Umbuchungen 663,6 0,0 0,0<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 31.12.2007 15.279,3 8,9 17,3<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2007 5.893,6 5,1 14,3<br />

Abschreibungen 2007 258,5 -0,1 0,8<br />

Abgänge -11,0 0,0 -0,5<br />

Abschreibungen Stand 31.12.2007 6.141,1 5,0 14,6<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträgen per 1.1.2007 8.692,8 4,4 3,3<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträgen per 31.12.2007 9.138,2 3,9 2,7<br />

Kostenbeiträge 2007<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2007 8.560,8 0,0 7,4<br />

Zugänge 57,2 0,0 0,2<br />

Abgänge -30,2 0,0 0,0<br />

Umbuchungen 91,3 0,0 0,0<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 31.12.2007 8.679,1 0,0 7,6<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2007 4.871,9 0,0 4,8<br />

Abschreibungen 2007 112,3 0,0 0,6<br />

Abgänge -15,1 0,0 0,0<br />

Abschreibungen Stand 31.12.2007 4.969,1 0,0 5,4<br />

Kostenbeiträge per 1.1.2007 3.688,9 0,0 2,6<br />

Kostenbeiträge per 31.12.2007 3.710,0 0,0 2,2<br />

Buchwert nach Kostenbeiträgen per 1.1.2007 5.003,9 4,4 0,7<br />

Buchwert nach Kostenbeiträgen per 31.12.2007 5.428,2 3,9 0,5<br />

Leasing


Leasing Andere Anlagen Anlagen in <strong>Bau</strong><br />

Technische Anlagen Technische Anlagen Betriebs- und und geleistete Zwischensumme<br />

und Maschinen und Maschinen Geschäftsausstattung Anzahlungen Sachanlagen<br />

5.242,7 43,7 33,4 3.060,3 22.993,6<br />

152,9 1,6 9,4 1.600,5 1.833,8<br />

-15,7 0,0 -3,6 -0,4 -60,7<br />

227,7 0,0 2,8 -897,7 -3,6<br />

5.607,6 45,3 42,0 3.762,7 24.763,1<br />

2.701,0 33,8 22,8 0,1 8.670,7<br />

215,0 2,6 6,9 0,0 483,7<br />

-19,5 0,0 -4,1 -0,1 -35,2<br />

2.896,5 36,4 25,6 0,0 9.119,2<br />

2.541,7 9,9 10,6 3.060,2 14.322,9<br />

2.711,1 8,9 16,4 3.762,7 15.643,9<br />

2.817,4 0,0 5,0 1.072,8 12.463,4<br />

52,4 0,0 1,1 48,3 159,2<br />

-8,8 0,0 -0,1 0,0 -39,1<br />

17,2 0,0 0,1 -1<strong>08</strong>,8 -0,2<br />

2.878,2 0,0 6,1 1.012,3 12.583,3<br />

1.983,5 0,0 2,9 4,4 6.867,5<br />

83,8 0,0 1,0 0,0 197,7<br />

-14,6 0,0 -0,1 0,0 -29,8<br />

2.052,7 0,0 3,8 4,4 7.035,4<br />

833,9 0,0 2,1 1.068,4 5.595,9<br />

825,5 0,0 2,3 1.007,9 5.547,9<br />

1.707,8 9,9 8,5 1.991,8 8.727,0<br />

1.885,6 8,9 14,1 2.754,8 10.096,0<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

97


98<br />

Finanzschulden sind durch Sachanlagen mit folgenden Buchwerten besichert:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Grundstücke und <strong>Bau</strong>ten 65,3 61,0<br />

Sonstige technische Anlagen und Maschinen 236,2 250,5<br />

Gesamt 301,5 311,5<br />

Diese Vermögenswerte dienen der Besicherung von Verbindlichkeiten aus Cross-Border-Leasing-Transaktionen. Ergebniswirksame<br />

Entschädigungen von Dritten für untergegangene oder außer Betrieb genommene Vermögenswerte<br />

betragen rd. 0,7 Mio. EUR (Vj: rd. 1,3 Mio. EUR).<br />

Kostenbeiträge von Dritten<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern erhielt nicht rückzahlbare Investitionszuschüsse für Anlagengüter, im Regelfall von<br />

öffentlichen Stellen oder staatsnahen Unternehmen, die gem. IAS 16.28 iVm IAS 20 als Anschaffungskostenminderung<br />

abgezogen wurden. Sowohl die Abschreibung dieser Vermögenswerte als auch die Auflösung sämtlicher Kostenbeiträge<br />

infolge Abschreibung werden ergebniswirksam unter dem Posten „Abschreibungen“ ausgewiesen. Gehen<br />

Vermögenswerte, denen Kostenbeiträge zugeordnet wurden, ab, dann werden diese gemeinsam mit den abgegangenen<br />

Buchwerten in den sonstigen betrieblichen Erträgen oder sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen,<br />

je nachdem, ob ein Gewinn oder Verlust aus dem Anlagenabgang erzielt wurde. Die Entwicklung der Kostenbeiträge<br />

ist aus dem Anlagenspiegel ersichtlich.<br />

Die wesentlichen Kostenbeitragsgeber setzen sich inklusive Kostenbeiträge für immaterielle Vermögenswerte in Höhe<br />

von rd. 96,7 Mio. EUR (Vj: rd. 97,9 Mio. EUR) wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Schieneninfrastrukturfinanzierungs GmbH 1.760,7 1.839,3<br />

Eisenbahn-Hochleistungsstrecken AG 1.498,2 1.517,1<br />

Republik Österreich (aus Eröffnungsbilanz 1994) 1.578,7 1.673,3<br />

ASFINAG 134,4 141,7<br />

EU-Förderungen 75,3 56,1<br />

Sonstige 523,9 418,5<br />

Gesamt 5.571,2 5.646,0


Gemietete und vermietete Vermögenswerte<br />

In den Sachanlagen sind gemietete bzw. geleaste Vermögenswerte enthalten, die im Anlagenspiegel in eigenen<br />

Spalten gesondert ausgewiesen werden. Bei den gemieteten Sachanlagen handelt es sich um Vermögenswerte, die<br />

wegen der Gestaltung der zugrundeliegenden Leasingverträge als Finanzierungsleasing dem wirtschaftlichen, nicht<br />

jedoch dem zivilrechtlichen Eigentum des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns zugerechnet werden. Dabei handelt es sich<br />

vor allem um Technische Anlagen und Maschinen. Weitere Angaben werden unter Erläuterung 30 gemacht.<br />

Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass nahezu das gesamte Schieneninfrastrukturvermögen des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong>-Konzerns im Rahmen eines Nutzungsvertrages der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG <strong>zur</strong> Verfügung gestellt wird.<br />

Bei diesem Mietverhältnis handelt es sich um ein operatives Leasing.<br />

Wertminderungen<br />

Es wurde ein Wertminderungstest (Erläuterung 3) durchgeführt. Dabei wurde von einem Abzinsungsfaktor von 4,79%<br />

(Vj: 4,85%) pa (langfristige Finanzierungskosten des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns zuzüglich Risikozuschlag) und<br />

einem Planungszeitraum von 15 Jahren (Vj: 15 Jahren) ausgegangen, bei jährlichen im Vergleich zum Vorjahr unveränderten<br />

Wachstumsraten von 2,5%-0,0%. Nach diesem Planungszeitraum wurden Cash-Flow-Prognosen für die<br />

Folgeperioden mit Wachstumsraten, die nicht über den langfristigen Durchschnittswachstumsraten liegen, erstellt.<br />

Wachstumsabschläge wurden nicht angesetzt. Der auf diese Weise ermittelte Nutzungswert wurde anschließend mit<br />

dem Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit verglichen. Es hat sich dabei kein Wertminderungsbedarf<br />

ergeben, da der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter dem ermittelten Nutzungswert lag.<br />

Rahmenplan<br />

Die Gesellschaft hat auf der Grundlage des vom Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie und vom<br />

Bundesminister für Finanzen genehmigten Rahmenplans 20<strong>08</strong>–2013 zahlreiche Infrastrukturprojekte mit einem per<br />

Ende 20<strong>08</strong> offenen Gesamtumfang von rd. 10,6 Mrd. EUR (Vj: rd. 10,0 Mrd. EUR) eingeleitet, die gegenwärtig über<br />

einen mehrjährigen Zeitraum verteilt abgewickelt werden. Die Republik Österreich hat sich gegenüber der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG gem. § 43 BBG. 2 iVm § 47 Abs. 1 BBG verpflichtet, jene Mittel <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen, die <strong>zur</strong><br />

Erfüllung ihrer Aufgaben und <strong>zur</strong> Aufrechterhaltung ihrer Liquidität und des Eigenkapitals <strong>zur</strong> Umsetzung des Rahmenplans<br />

erforderlich sind. Nähere Angaben sind in Erläuterung 32 ersichtlich.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

99


100<br />

15.<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Die Gliederung der immateriellen Vermögenswerte und die Veränderungen im Geschäftsjahr sind aus dem folgenden<br />

Anlagenspiegel ersichtlich.<br />

Konzessionen,<br />

Immaterielle Vermögenswerte Schutzrechte, Lizenzen, Kostenbeiträge<br />

in Mio. EUR<br />

Kumulierte Anschaffungs-, Herstellungskosten<br />

und Abschreibungen 20<strong>08</strong><br />

Entwicklungskosten an Dritte Summe<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.20<strong>08</strong> 57,7 488,3 546,0<br />

Zugänge 6,5 51,0 57,5<br />

Abgänge -0,3 -0,4 -0,7<br />

Umbuchungen 0,0 0,3 0,3<br />

Kumulierte Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 31.12.20<strong>08</strong> 63,9 539,2 603,1<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.20<strong>08</strong> 15,9 266,9 282,8<br />

Abschreibungen 20<strong>08</strong> 4,7 17,8 22,5<br />

Abgänge -0,2 -0,4 -0,6<br />

Zuschreibungen 0,0 -1,1 -1,1<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 31.12.20<strong>08</strong> 20,4 283,2 303,6<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträgen per 31.12.2007 41,8 221,4 263,2<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträgen per 31.12.20<strong>08</strong> 43,5 256,0 299,5<br />

Kostenbeiträge 20<strong>08</strong><br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.20<strong>08</strong> 30,8 338,8 369,6<br />

Zugänge 1,1 7,2 8,3<br />

Abgänge 0,0 -0,1 -0,1<br />

Umbuchungen 0,0 0,3 0,3<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 31.12.20<strong>08</strong> 31,9 346,2 378,1<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.20<strong>08</strong> 4,1 267,6 271,7<br />

Abschreibungen 20<strong>08</strong> 1,7 8,0 9,7<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 31.12.20<strong>08</strong> 5,8 275,6 281,4<br />

Kostenbeiträge per 31.12.2007 26,7 71,2 97,9<br />

Kostenbeiträge per 31.12.20<strong>08</strong> 26,1 70,6 96,7<br />

Buchwerte nach Kostenbeiträgen per 1.1.20<strong>08</strong> 15,1 150,2 165,3<br />

Buchwerte nach Kostenbeiträgen per 31.12.20<strong>08</strong> 17,4 185,4 202,8


Konzessionen,<br />

Immaterielle Vermögenswerte Schutzrechte, Lizenzen, Kostenbeiträge<br />

in Mio. EUR Entwicklungskosten an Dritte Summe<br />

Kumulierte Anschaffungs-, Herstellungskosten<br />

und Abschreibungen 2007<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2007 47,8 455,6 503,4<br />

Zugänge 8,3 36,7 45,0<br />

Abgänge -0,5 -5,5 -6,0<br />

Umbuchungen 2,1 1,5 3,6<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 31.12.2007 57,7 488,3 546,0<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2007 12,4 249,5 261,9<br />

Abschreibungen 2007 4,0 17,5 21,5<br />

Abgänge -0,5 -0,1 -0,6<br />

Abschreibungen Stand 31.12.2007 15,9 266,9 282,8<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträgen per 31.12.2006 35,4 206,1 241,5<br />

Buchwerte vor Kostenbeiträgen per 31.12.2007 41,8 221,4 263,2<br />

Kostenbeiträge 2007<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1.1.2007 30,6 338,6 369,2<br />

Zugänge 0,2 0,5 0,7<br />

Abgänge 0,0 -0,4 -0,4<br />

Umbuchungen 0,0 0,1 0,1<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 31.12.2007 30,8 338,8 369,6<br />

Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2007 2,4 259,5 261,9<br />

Abschreibungen 2007 1,7 8,3 10,0<br />

Abgänge 0,0 -0,2 -0,2<br />

Abschreibungen Stand 31.12.2007 4,1 267,6 271,7<br />

Kostenbeiträge per 31.12.2006 28,2 79,1 107,3<br />

Kostenbeiträge per 31.12.2007 26,7 71,2 97,9<br />

Buchwerte nach Kostenbeiträgen per 1.1.2007 7,2 127,0 134,2<br />

Buchwerte nach Kostenbeiträgen per 31.12.2007 15,1 150,2 165,3<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern erhielt nicht rückzahlbare Investitionszuschüsse für immaterielle Vermögenswerte,<br />

die als Anschaffungskostenminderung abgezogen werden. Sowohl die Abschreibung dieser Vermögenswerte als<br />

auch die Auflösung sämtlicher Kostenbeiträge werden ergebniswirksam unter dem Posten „Abschreibungen“ ausgewiesen.<br />

In den immateriellen Vermögenswerten werden bei den Kostenbeiträgen an Dritte rd. 9,8 Mio. EUR (Vj: rd. 11,3 Mio.<br />

EUR) ausgewiesen, die an verbundene Unternehmen des übrigen <strong>ÖBB</strong>-Konzerns geleistet wurden.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

101


102<br />

16.<br />

Entwicklungskosten wurden nicht aktiviert, da eine Abgrenzung <strong>zur</strong> Forschungsphase der Projekte nicht einwandfrei<br />

möglich war und das Risiko der Verwertung der Entwicklungen mit Unsicherheiten behaftet war, weshalb die gesamten<br />

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in Höhe von rd. 4,8 Mio. EUR (Vj: rd. 4,8 Mio. EUR) aufwandswirksam<br />

erfasst wurden. Es liegen keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer vor.<br />

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (IAS 40)<br />

Es werden nur Immobilien dieser Kategorie zugeordnet, die nicht als Eisenbahnvermögen (§ 10a Eisenbahngesetz)<br />

qualifiziert und daher frei an Dritte vermietet werden bzw. veräußerbar sind. Im Wesentlichen werden daher Wächterhäuser,<br />

Wohnimmobilien und landwirtschaftliche Flächen unter den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien<br />

ausgewiesen. Die Nutzungsdauer dieser Immobilien entspricht den Nutzungsdauern jener Immobilien, die unter den<br />

Sachanlagen ausgewiesen werden.<br />

Bei den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien wird das Anschaffungskostenmodell angewendet. Es mussten<br />

keine Wertminderungen gemäß IAS 36 erfasst werden. Der Bilanzposten entwickelte sich wie folgt:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Anschaffungskosten<br />

Stand 1.1. 211,1 210,4<br />

Zugänge und Nachaktivierungen 12,5 1,1<br />

Abgänge -3,0 -1,4<br />

Umbuchungen 0,3 1,0<br />

Stand 31.12. 220,9 211,1<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand 1.1. 171,2 170,3<br />

Abschreibungen 1,7 1,6<br />

Abgänge -2,6 0,8<br />

Umbuchungen -0,1 -1,5<br />

Stand 31.12. 170,2 171,2<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten 220,9 211,1<br />

Kumulierte Abschreibungen -170,2 -171,2<br />

Nettobuchwert Stand 31.12. 50,7 39,9<br />

Sämtliche vom <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden im Rahmen von<br />

operativen Leasingverhältnissen vermietet. Die daraus resultierenden Mieterträge beliefen sich auf rd. 11,8 Mio. EUR<br />

(Vj: rd. 11,3 Mio. EUR), denen direkt <strong>zur</strong>echenbare Aufwendungen (einschließlich Reparaturen und Instandhaltungen)<br />

in Höhe von rd. 13,7 Mio. EUR (Vj: rd. 12,0 Mio. EUR) gegenüberstehen. Darüber hinaus fielen betriebliche Aufwendungen<br />

in der Höhe von rd. 0,5 Mio. EUR (Vj: rd. 2,5 Mio. EUR) an, denen keine Mieteinnahmen gegenüberstehen.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern ist keine Verträge für die Instandhaltung seiner als Finanzinvestitionen gehaltenen<br />

Immobilien eingegangen. Der beizulegende Zeitwert der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien wurde von<br />

konzerninternen Experten der <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement GmbH mittels der DCF-Methode ermittelt und beträgt rd.<br />

151,7 Mio. EUR (Vj: rd. 126,1 Mio. EUR). Zur Ermittlung der Zeitwerte wurde ein Zinssatz von 4,3-9,3% angewendet.<br />

Die Zugänge resultieren aus Neuerwerben bzw. Investitionen in Gebäude.


17.<br />

Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen<br />

In diesem Posten werden 50% der Anteile an der im Geschäftsjahr 2006 gegründeten Netz- und Streckenentwicklung<br />

GmbH ausgewiesen.<br />

Eine Zusammenfassung der Finanzinformationen für das assoziierte Unternehmen ist in den folgenden Tabellen<br />

dargestellt:<br />

Vermögen Fremdkapital Umsatzerlöse Betriebsergebnis Jahresergebnis<br />

20<strong>08</strong> Anteil, Name und Sitz in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR<br />

50% Netz- und Streckenentwicklung GmbH, Wien 3.126,0 2.907,7 9.066,3 187,6 -136,7<br />

Vermögen Fremdkapital Umsatzerlöse Betriebsergebnis Jahresergebnis<br />

2007 Anteil, Name und Sitz in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR in TEUR<br />

50% Netz- und Streckenentwicklung GmbH, Wien 1.285,2 1.203,5 4.904,5 70,0 67,1<br />

Ergebnis aus nach der Equity-Methode konsolidierten Unternehmen<br />

Aus dem Anteil an der Netz- und Streckenentwicklung GmbH, auf die ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden<br />

kann, werden Erfolgsbeiträge in Höhe von rd. 68,3 TEUR (Vj: 33,6 TEUR) in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung einbezogen.<br />

18.<br />

Finanzielle Vermögenswerte<br />

31.12.20<strong>08</strong> in Mio. EUR kurzfristig langfristig Gesamt<br />

Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen 0,0 1,6 1,6<br />

Sonstige Beteiligungen 0,0 12,5 12,5<br />

Finanzielle Vermögenswerte – Leasing 78,8 1.614,1 1.692,9<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 78,8 830,1 9<strong>08</strong>,9<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte 30,7 94,2 124,9<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 18,7 24,3 43,0<br />

Summe finanzielle Vermögenswerte 109,5 1.722,4 1.831,9<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 97,5 854,4 951,9<br />

31.12.2007 in Mio. EUR kurzfristig langfristig Gesamt<br />

Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen 0,0 2,0 2,0<br />

Sonstige Beteiligungen 0,0 0,9 0,9<br />

Finanzielle Vermögenswerte – Leasing 59,2 1.016,9 1.076,1<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 59,2 888,2 947,4<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte 69,2 53,2 122,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 19,4 42,7 62,1<br />

Summe finanzielle Vermögenswerte 128,4 1.073,0 1.201,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 78,6 930,9 1.009,5<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

103


104<br />

19.<br />

Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen<br />

Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen 20 (Vj: 6) Tochterunternehmen, die nicht in den Konsolidierungskreis<br />

einbezogen wurden. Die Anteile an den übrigen Unternehmen werden im Posten „Sonstige Beteiligungen“<br />

ausgewiesen. Für eine vollständige Übersicht über alle Beteiligungen wird auf Erläuterung 35 verwiesen. Diese Anteile<br />

werden gem. IAS 39 als <strong>zur</strong> Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for sale) eingestuft, werden<br />

aber zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, da beizulegende Zeitwerte nicht verfügbar sind. Der Anstieg<br />

gegenüber dem Vorjahr resultiert insbesondere aus dem Erwerb des 12,5%igen Anteils an der Galleria di Base del<br />

Brennero-Brenner Basistunnel BBT SE.<br />

Finanzielle Vermögenswerte – Leasing<br />

Die finanziellen Vermögenswerte im Zusammenhang mit Leasing betreffen über rd. 883,7 Mio. EUR (Vj: rd. 942,8<br />

Mio. EUR) Forderungen aus Subleaseverträgen gegenüber anderen Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns und über rd.<br />

784,0 Mio. EUR (Vj: rd. 128,7 Mio. EUR) Vermögenswerte aus Cross-Border-Leasing-Transaktionen (CBL). Weiters<br />

sind weiterverrechnete Ansprüche gegenüber andere Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns aus Wertberichtigungen im<br />

Zusammenhang mit CBL-Transaktionen enthalten. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ergibt sich daraus, dass in der<br />

Vergangenheit „off balance“ klassifizierte Transaktionen zum 31.12.20<strong>08</strong> mit einem Wert von umgerechnet rd. 691,0<br />

Mio. EUR in die Bilanz aufgenommen wurden.<br />

Die finanziellen Vermögenswerte aus nicht verknüpften CBL-Transaktionen betreffen in Höhe von rd. 784,0 Mio. EUR<br />

(Vj: rd. 128,7 Mio. EUR) hauptsächlich langfristige Darlehen und Wertpapiere und dienen <strong>zur</strong> Abdeckung der künftigen<br />

Zahlungsverpflichtungen (Leasingraten und Kaufpreis). Kapitalerträge aus thesaurierenden Veranlagungen erhöhen<br />

den Posten und die für die Bedienung der Zahlungsverpflichtungen herangezogenen Ausleihungen verringern<br />

den Posten. Diesen Aktiva stehen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von rd. 804,6 Mio. EUR (Vj: rd. 127,7 Mio. EUR)<br />

gegenüber. Nähere Angaben zu den Leasing- und CBL-Geschäften sind unter Erläuterung 30.3 enthalten.<br />

Die Forderungen aus Subleaseverträgen betreffen vor allem Forderungen gegenüber den verbundenen Unternehmen<br />

<strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH, <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG und Rail Cargo Austria AG im Ausmaß von insgesamt rd. 883,7 Mio.<br />

EUR (Vj: rd. 942,9 Mio. EUR).<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte<br />

Die übrigen finanziellen Vermögenswerte betreffen insbesondere in der Höhe von rd. 43,0 Mio. EUR (Vj: rd. 62,0 Mio.<br />

EUR) Forderungen gegenüber dem verbundenen Unternehmen <strong>ÖBB</strong>-Finanzierungsservice GmbH und sind Finanzierungsforderungen,<br />

die im Zuge der Neustrukturierung der <strong>ÖBB</strong> per 1.1.2005 begründet wurden. Weiters sind Derivate<br />

im Zusammenhang mit Stromhandelsgeschäften im Ausmaß von rd. 26,2 Mio. EUR (Vj: rd. 49,2 Mio. EUR) bzw. mit<br />

Cash Flow Hedges über rd. 51,4 Mio. EUR (Vj: rd. 8,3 Mio. EUR) in dieser Position enthalten.<br />

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und<br />

Schulden aus <strong>zur</strong> Veräußerung bestimmten Vermögenswerten (IFRS 5)<br />

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Stand 1.1. 13,2 20,7<br />

Zugänge 9,8 13,2<br />

Abgänge durch Veräußerung -0,2 -20,7<br />

Abwertung -4,0 0,0<br />

Umgliederung ins Sachanlagevermögen -13,0 0,0<br />

Stand 31.12. 5,8 13,2


Schulden aus <strong>zur</strong> Veräußerung bestimmten Vermögenswerten in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Stand 31.12. 10,3 0,0<br />

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte<br />

In den Berichtsjahren betrafen die <strong>zur</strong> Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte im Wesentlichen Liegenschaften im<br />

Großraum Wien und Liegenschaften und Anlagen der Pinzgauer Lokalbahn in Salzburg. Für diese Immobilien lagen<br />

vor dem jeweiligen Bilanzstichtag Vorstandsbeschlüsse <strong>zur</strong> Veräußerung sowie Verkaufsaktivitäten vor, wodurch deren<br />

Veräußerung höchst wahrscheinlich ist. In 20<strong>08</strong> wurden Vermögenswerte über rd. 12,9 Mio. EUR in das Sachanlagevermögen<br />

<strong>zur</strong>ückgegliedert, da in den nächsten 12 Monaten nicht mehr mit einer Veräußerung zu rechnen ist.<br />

Des Weiteren mussten die Pinzgauer Lokalbahnen, welche im Jahr 20<strong>08</strong> in diesen Bilanzposten umgegliedert und<br />

Anfang 2009 veräußert wurde, um rd. 4,0 Mio. EUR auf den beizulegenden Zeitwert abgewertet werden. Der Ausweis<br />

erfolgt unter den Abschreibungen. Die für 2009 zu erwartenden Erlöse liegen somit alle am oder über den aktuellen<br />

Buchwerten der Liegenschaften. Die Gesellschaft hat in den Berichtsjahren Gewinne aus <strong>zur</strong> Veräußerung gehaltenen<br />

Vermögenswerten in Höhe von rd. 7,6 Mio. EUR (20<strong>08</strong>) bzw. rd. 39,2 Mio. EUR (2007) erfasst, welche gemeinsam<br />

mit dem Ergebnis aus der Veräußerung von übrigen Anlagen in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen<br />

werden. Die <strong>zur</strong> Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte betreffen ausschließlich das Segment Schieneninfrastruktur.<br />

Schulden aus <strong>zur</strong> Veräußerung bestimmten Vermögenswerten<br />

Dabei handelt es sich um Entschädigungen aufgrund des Verkaufs der Pinzgauer Lokalbahnen, die in den nächsten 12<br />

Monaten an das Land Salzburg <strong>zur</strong> Abgeltung zukünftiger Betriebsrisiken und Investitionen geleistet werden müssen.<br />

20.<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen<br />

kurzfristig langfristig<br />

20<strong>08</strong> in Mio. EUR Restlaufzeit < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 306,3 0,1 0,0 306,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 177,0 0,0 0,0 177,0<br />

davon noch nicht abrechenbare Leistungen 4,1 0,0 0,0 4,1<br />

Sonstige Forderungen 82,2 33,4 33,6 149,2<br />

davon Abgrenzungen 20,8 33,3 33,6 87,7<br />

Gesamt 388,5 33,5 33,6 455,6<br />

kurzfristig langfristig<br />

2007 in Mio. EUR Restlaufzeit < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 279,4 0,3 0,0 279,7<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 159,6 0,0 0,0 159,6<br />

davon noch nicht abrechenbare Leistungen 5,0 0,0 0,0 5,0<br />

Sonstige Forderungen 119,1 1,6 2,8 123,5<br />

davon Abgrenzungen 83,7 1,6 2,8 88,1<br />

Gesamt 398,5 1,9 2,8 403,2<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren insbesondere aus dem Verkauf von Grundstücken, aus<br />

dem Stromhandel sowie aus Instandhaltungsleistungen für die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG. Die Buchwerte der Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen entsprechen aufgrund der kurzen Laufzeit<br />

annähernd dem beizulegenden Zeitwert.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

105


106<br />

Im Posten noch nicht abrechenbare Leistungen werden aktivierte Aufwendungen im Zusammenhang mit Leistungen<br />

für Dritte, bei denen die Leistungserstellung noch nicht abgeschlossen ist, sowie sonstige Leistungen, die zum Bilanzstichtag<br />

noch nicht endgültig erbracht waren, ausgewiesen. Zu den Fertigungsaufträgen werden neben den noch<br />

nicht abrechenbaren Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Auftragskunden über rd.<br />

43,6 Mio. EUR (Vj: rd. 34,3 Mio. EUR), davon gegenüber verbundenen Unternehmen rd. 39,7 Mio. EUR (Vj: rd. 26,2<br />

Mio. EUR) ausgewiesen.<br />

Bei den Sonstigen Forderungen handelt es sich vor allem in der Höhe von rd. 41,0 Mio. EUR (Vj: rd. 27,4 Mio. EUR)<br />

um Forderungen aus der Umsatzsteuer.<br />

Die Abgrenzungsposten betreffen im Wesentlichen vorausbezahlte Haftungsentgelte (rd. 71,2 Mio. EUR [Vj: rd.<br />

71,3 Mio. EUR]) sowie die im Dezember ausbezahlten Gehälter für Jänner in der Höhe von rd. 10,7 Mio. EUR (Vj: rd.<br />

11,6 Mio. EUR).<br />

Bestehen an der Einbringlichkeit der Forderungen Zweifel, werden die Kundenforderungen mit dem niedrigeren realisierbaren<br />

Betrag angesetzt und die erforderlichen Einzelwertberichtigungen auf Basis erkennbarer Risiken gebildet.<br />

Gründe dafür können erkennbare erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Vertragspartners sein oder ein bereits erfolgter<br />

Vertragsbruch (z.B. Verzug oder Ausfall von Zahlungen). Die Wertberichtigungen entwickelten sich wie folgt:<br />

Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007<br />

Stand zum 1.1. 5,3 5,3 0,7 0,7<br />

Verbrauch von Wertberichtigungen -2,0 -0,6 0,0 0,0<br />

Auflösung von Wertberichtigungen -0,9 -0,9 0,0 0,0<br />

Neubildung von Wertberichtigungen 2,3 1,5 0,0 0,0<br />

Stand zum 31.12. 4,7 5,3 0,7 0,7<br />

Wertberichtigungen auf Portfoliobasis fielen in nicht nennenswertem Ausmaß an. Die überfälligen Forderungen stellen<br />

sich wie folgt dar:<br />

Brutto-Buchwert davon davon einzel- davon<br />

(vor Abzug von nicht einzel- wertberichtigt Wert- Einzelwert- Aushaftender<br />

31.12.20<strong>08</strong> Wertberichtigung) wertberichtigt (brutto) berichtigung berichtigung Saldo<br />

Analyse der überfälligen Forderungen in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR in Mio. EUR<br />

Überfällige Forderungen<br />

weniger als 30 Tage überfällig 5,4 5,4 0,0 0,0 0,0 5,4<br />

30 bis 60 Tage überfällig 0,8 0,8 0,0 0,0 0,0 0,8<br />

60 bis 90 Tage überfällig 3,0 2,8 0,2 0,0 0,0 3,0<br />

90 bis 180 Tage überfällig 1,8 1,8 0,0 0,0 0,0 1,8<br />

180 bis 360 Tage überfällig 7,9 7,8 0,1 0,1 0,1 7,8<br />

über 360 Tage überfällig 7,1 1,8 5,3 5,3 5,3 1,8<br />

Gesamtexposure 26,0 20,4 5,6 5,4 5,4 20,6<br />

Die Wertberichtigung über rd. 5,4 Mio. EUR setzt sich aus Wertberichtigungen zu Forderungen aus Lieferungen über<br />

rd. 4,7 Mio. EUR und aus Wertberichtigungen zu Sonstigen Forderungen über rd. 0,7 Mio. EUR zusammen.


21.<br />

22.<br />

23.<br />

24.<br />

Vorräte<br />

Dieser Bilanzposten stellt sich folgendermaßen dar:<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 16,7 14,8<br />

abzüglich Wertberichtigungen -0,5 -0,1<br />

Summe 16,2 14,7<br />

Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen sind aus Erläuterung 7 ersichtlich. Der Posten<br />

Aufwendungen für Material und bezogen Leistungen enthält Aufwendungen aus der Wertberichtigung von Vorräten<br />

in Höhe von rd. 0,5 Mio. EUR (Vj: rd. 0,1 Mio. EUR).<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente<br />

Dieser Posten gliedert sich wie folgt:<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Kassenbestand und Schecks 0,1 0,1<br />

Guthaben bei Kreditinstituten 10,9 12,4<br />

Kontokorrentkonto <strong>ÖBB</strong>-Finanzierungsservice GmbH (Konzernclearing) 252,1 0,0<br />

Liquide Mittel 263,1 12,5<br />

Dieser Posten beinhaltet Veranlagungen sowie Guthaben bei Kreditinstituten, der <strong>ÖBB</strong>-Finanzierungsservice GmbH<br />

sowie Kassenbestände, die alle kurzfristig (Fristigkeit unter 3 Monaten) sind. Der Buchwert dieser Vermögenswerte<br />

entspricht ihrem beizulegenden Zeitwert. Sämtliche Bestandteile der liquiden Mittel stehen <strong>zur</strong> freien Verfügung der<br />

Gesellschaft. Der Finanzmittelfonds gem. Kapitalflussrechnung setzt sich aus den oben angeführten liquiden Mitteln<br />

und den Verbindlichkeiten einzelner Konzerngesellschaften gegenüber der <strong>ÖBB</strong>-Finanzierungsservice GmbH in Höhe<br />

von rd. 10,5 Mio. EUR aus dem Konzernclearing zusammen.<br />

Grundkapital<br />

Das Grundkapital der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG beträgt 500,0 Mio. EUR. Das Grundkapital ist in 100.000 Namensaktien<br />

unterteilt. Sämtliche Anteile werden von der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG gehalten.<br />

Rücklagen<br />

Die Rücklagen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Nicht gebundene Kapitalrücklagen 305,0 293,3<br />

Gewinnrücklagen<br />

Cash-Flow-Hedge-Rücklage 8,7 12,2<br />

Sonstige Gewinnrücklagen -36,8 -36,8<br />

-28,1 -24,6<br />

Die nicht gebundene Kapitalrücklage stellt die Differenz zwischen dem Wert des im Zuge der <strong>ÖBB</strong>-Umstrukturierung<br />

bei den Österreichischen Bundesbahnen verbliebenen Restvermögens und dem Grundkapital der Gesellschaft nach<br />

Kapitalherabsetzung dar. Aus der Kapitalkonsolidierung resultierende Unterschiedsbeträge, die vor dem Übergang<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

107


1<strong>08</strong><br />

25.<br />

auf IFRS entstanden sind, wurden mit den sonstigen Gewinnrücklagen verrechnet. Die nicht gebundenen Kapitalrücklagen<br />

erhöhten sich im Berichtsjahr um rd. 11,7 Mio. EUR aufgrund eines Gesellschafterzuschusses zum Erwerb des<br />

12,5%igen Anteils an der Galleria di Base del Brennero-Brenner Basistunnel BBT SE.<br />

Die Entwicklung der Cash-Flow-Hedge-Rücklage ist wie folgt:<br />

Cash-Flow-Hedge-Rücklage in Mio. EUR<br />

Stand zum 31.12.2006 -33,2<br />

Zeitwertänderungen aus derivativen Finanzinstrumenten 44,9<br />

Realisierung von Gewinnen und Verlusten aus derivativen Finanzinstrumenten 0,5<br />

Stand zum 31.12.2007 12,2<br />

Zeitwertänderungen aus derivativen Finanzinstrumenten -3,4<br />

Realisierung von Gewinnen und Verlusten aus derivativen Finanzinstrumenten -0,1<br />

Stand zum 31.12.20<strong>08</strong> 8,7<br />

In den sonstigen Gewinnrücklagen wird in beiden Jahren die Umwertungsrücklage über rd. -43,4 Mio. EUR ausgewiesen,<br />

die aus der Eröffnungsbilanz zum 1.1.2006 resultiert und sämtliche Effekte der Umwertungen von U<strong>GB</strong> auf IFRS<br />

enthält. Weitere Erläuterungen zum Eigenkapital finden sich in der Aufstellung der Veränderungen des Eigenkapitals.<br />

Finanzverbindlichkeiten<br />

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:<br />

20<strong>08</strong> in Mio. EUR Restlaufzeit < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Anleihen 503,7 2.486,1 5.155,5 8.145,3<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 184,9 37,8 748,8 971,5<br />

Finanzverbindlichkeiten Leasing 82,0 594,4 1.020,3 1.696,7<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 62,0 349,7 472,1 883,8<br />

Übrige Finanzverbindlichkeiten 223,9 970,3 357,8 1.552,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 95,9 279,8 32,1 407,8<br />

Summe Finanzverbindlichkeiten 994,5 4.<strong>08</strong>8,6 7.282,4 12.365,5<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 157,9 629,5 504,2 1.291,6<br />

2007 in Mio. EUR Restlaufzeit < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Anleihen 3,7 781,6 5.721,2 6.506,5<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 107,5 226,7 368,3 702,5<br />

Finanzverbindlichkeiten Leasing 59,2 338,5 684,3 1.<strong>08</strong>2,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 59,2 338,5 546,6 944,3<br />

Übrige Finanzverbindlichkeiten 407,1 738,2 574,7 1.720,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 299,3 329,5 32,8 661,6<br />

Summe Finanzverbindlichkeiten 577,5 2.<strong>08</strong>5,0 7.348,5 10.011,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 358,5 668,0 579,4 1.605,9<br />

Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren betrifft vor allem Anleihen,<br />

Darlehensaufnahmen bei Kreditinstituten, Subleaseverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Cross-Border-Lease-Verträgen<br />

und Verbindlichkeiten gegenüber der EUROFIMA.


Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten setzen sich zum 31.12.20<strong>08</strong> wie folgt zusammen:<br />

Kreditinstitut in Mio. EUR<br />

Europäische Investitionsbank (EIB) 749,3<br />

BAWAG PSK 159,2<br />

Sonstige Banken 63,0<br />

971,5<br />

Haftungen des Bundes<br />

Haftungen des Bundes bestehen für Anleihen in Höhe von rd. 8.121,3 Mio. EUR sowie für aufgenommene Kredite in<br />

Höhe von rd. 109,6 Mio. EUR. Weiters sind Verbindlichkeiten bei der EUROFIMA und Verbindlichkeiten aus Versicherungsdarlehen<br />

in Höhe von rd. 586,0 Mio. EUR durch Haftungen des Bundes abgesichert.<br />

Emittierte Anleihen<br />

Die Anleihen gliedern sich wie folgt:<br />

Nominal Währung Laufzeit ISIN Zinssatz Ursprünglicher Emittent<br />

266.785.780,17 EUR 1998 – 2010 XS0<strong>08</strong>7640420 5,13% SCHIG<br />

575.000.000,00 USD 2003 – 2013 DE00<strong>08</strong>021759 4,75% <strong>ÖBB</strong><br />

600.000.000,00 USD 2003 – 2013 DE000A0AABN9 4,63% SCHIG<br />

27.000.000,00 EUR 2003 – 2015 AT0000171723 EIB Poolrate <strong>ÖBB</strong><br />

500.000.000,00 EUR 2004 – 2009 DE000A0BDMT5 3,63% SCHIG<br />

650.000.000,00 EUR 2004 – 2014 XS0206152810 3,88% SCHIG<br />

10.000.000,00 EUR 2004 – 2015 AT0000171731 EIB Poolrate <strong>ÖBB</strong><br />

1.000.000.000,00 EUR 2005 – 2020 X50232778<strong>08</strong>3 3,50% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

1.000.000.000,00 EUR 2006 – 2016 XS0271660242 3,88% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

100.000.000,00 EUR 2006 – 2036 2 XS0243862876 3,42% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

100.000.000,00 EUR 2006 – 2036 2 XS0244522396 3,48% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

100.000.000,00 EUR 2006 – 2035 2 XS0252697130 1 <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

50.000.000,00 EUR 2006 – 2036 2 XS0252721450 1 <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

80.000.000,00 EUR 2006 – 2036 3 XS0275974599 3,49% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

100.000.000,00 EUR 2006 – 2036 3 XS0275973278 3,49% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

1.300.000.000,00 EUR 2007 – 2022 XS0307792159 4,870% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

100.000.000,00 EUR 2007 – 2022 4 XS0321318163 4,17% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

100.000.000,00 EUR 2007 – 2037 4 XS0324893626 4,398% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

50.000.000,00 EUR 2007 – 2037 4 XS0324895670 4,398% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

100.000.000,00 EUR 2007 – 2037 4 XS0328866982 4,227% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

50.000.000,00 EUR 2007 – 2037 4 XS0331427905 4,190% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

50.000.000,00 EUR 2007 – 2037 5 XS0336043517 3,985% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

1.000.000.000,00 EUR 20<strong>08</strong> – 2011 XS03928<strong>08</strong>415 3,875% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

120.000.000,00 CHF 20<strong>08</strong> – 2010 CH0048268202 2,120% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

250.000.000,00 CHF 20<strong>08</strong> – 2010 CH0047775405 2,250% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

165.000.000,00 CHF 20<strong>08</strong> – 2013 CH0047775413 2,750% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

200.000.000,00 EUR 20<strong>08</strong> – 2022 6 XS0307792159 4,875% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

1 3,409% solange die 1 Year EURIBOR Swap Rate < 5%, sonst 1 Year EURIBOR Swap Rate -0,2%<br />

2 Vorzeitiges Kündigungsrecht durch Investor in 2016<br />

3 Vorzeitiges Kündigungsrecht durch Investor in 2015<br />

4 Vorzeitiges Kündigungsrecht durch Investor in 2017<br />

5 Vorzeitiges Kündigungsrecht durch Investor in 2014<br />

6 Aufstockung der Anleihe über 1,3 Mrd. EUR von 2007 auf insgesamt 1,5 Mrd. EUR<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

109


110<br />

26.<br />

Im Jahr 2005 hat die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG ein Euro Medium Term Note („EMTN“) Programm aufgelegt. Die<br />

Zahlungen hinsichtlich der unter diesem Rahmenvertrag ausgegebenen Anleihen sind von der Republik Österreich unbedingt<br />

und unwiderruflich garantiert. Alle Anleihen seit 2005 wurden von der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG im Rahmen<br />

dieses Programms begeben.<br />

Zum 31. Dezember 20<strong>08</strong> hat die Gesellschaft sämtliche Verpflichtungen aus den Darlehens- und Kreditverträgen<br />

erfüllt.<br />

Finanzverbindlichkeiten Leasing<br />

Die Verbindlichkeiten aus Leasing gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen gegenüber der <strong>ÖBB</strong>-Finanzierungsservice<br />

GmbH und betreffen die Finanzierung des Sublease-Geschäftes mit der <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH, der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Personenverkehr AG und der Rail Cargo Austria AG. Diesen Verbindlichkeiten stehen Finanzforderungen gegenüber<br />

den drei vorhin genannten verbundenen Unternehmen gegenüber.<br />

Die Verbindlichkeiten aus Leasing gegenüber sonstigen Unternehmen resultieren insbesondere aus nicht verknüpften<br />

CBL-Transaktionen und betragen zum Stichtag rd. 804,6 Mio. EUR (Vj: rd. 127,7 Mio. EUR). Der Anstieg gegenüber<br />

dem Vorjahr ist dadurch bedingt, dass aufgrund gestiegener Risiken einige CBL-Transaktionen nicht mehr „off balance“<br />

dargestellt werden können und zum 31.12.20<strong>08</strong> mit einem Wert von umgerechnet rd. 691 Mio. EUR in die Bilanz<br />

aufgenommen wurden. Diesen Verbindlichkeiten stehen Aktiva (Finanzielle Vermögenswerte wie Ausleihungen an<br />

Bank- und Leasinginstitute, Freistellungsansprüche aus Payment Undertaking Agreements) in Höhe von rd. 784,0 Mio.<br />

EUR gegenüber.<br />

Finanzielle Vermögenswerte in Höhe von rd. 673,3 Mio. EUR (Vj: rd. 128,7 Mio. EUR) sind <strong>zur</strong> Bedeckung der Verbindlichkeiten<br />

aus CBL-Transaktionen verpfändet. Zusätzlich bestehen dingliche Besicherungen für Finanzverbindlichkeiten<br />

aus Leasing über rd. 301,5 Mio. EUR.<br />

Übrige Finanzverbindlichkeiten<br />

Die übrigen Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen gegenüber der <strong>ÖBB</strong>-Finanzierungsservice<br />

GmbH und betreffen neben Verbindlichkeiten aus der laufenden Finanzierung im Ausmaß von rd. 10,5<br />

Mio. EUR (Vj: rd. 176,6 Mio. EUR) weiters in Höhe von rd. 397,3 Mio. EUR (Vj: rd. 485,0 Mio. EUR) einen aus der Umgründung<br />

resultierenden Abspaltungssaldo, welcher gemäß einem detaillierten Tilgungsplan bis 2017 getilgt wird.<br />

Die übrigen Finanzverbindlichkeiten gegenüber sonstigen Unternehmen bestehen im Wesentlichen aus EUROFIMA-<br />

Darlehen in der Höhe von rd. 592,1 Mio. EUR (Vj: rd. 588,3 Mio. EUR), aus Zinsabgrenzungen in Höhe von rd. 117,5<br />

Mio. EUR (Vj: rd. 105,6 Mio. EUR) sowie aus Passivposten zu derivativen Finanzinstrumenten in Höhe von rd. 432,5<br />

Mio. EUR. Von den derivativen Finanzinstrumenten betreffen Derivate mit einem Buchwert von rd. 219,1 Mio. EUR<br />

Hedging-Instrumente. In den passivseitig berücksichtigten derivativen Finanzinstrumenten ist auch der negative Zeitwert<br />

der abgeschlossenen CDO-Transaktion in Höhe von rd. 195,9 Mio. EUR enthalten.<br />

Angaben zu den Leasingtransaktionen sind in Erläuterung 30, Angaben gem. IFRS 7 sind in Erläuterung 29 ersichtlich.<br />

Rückstellungen<br />

Bei der Ermittlung der Rückstellungen wurde beurteilt, ob eine Inanspruchnahme durch die Gesellschaft wahrscheinlich<br />

ist und ob die voraussichtliche Höhe der Rückstellung zuverlässig geschätzt werden kann. Die Rückstellung wird in<br />

der Höhe der wahrscheinlichen Inanspruchnahme angesetzt. Bei gleich wahrscheinlichen Szenarien wird der aufgrund<br />

der Wahrscheinlichkeiten ermittelte Erwartungswert rückgestellt.


26.1. Personalrückstellungen<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Gesetzliche Abfertigungen 5,6 5,0<br />

Pensionen 0,8 0,7<br />

Jubiläumsgelder 20,1 18,5<br />

Freiwillige Abfertigungen 1,7 1,7<br />

28,2 25,9<br />

Sämtliche erfolgswirksame Veränderungen der Personalrückstellungen werden im Personalaufwand ausgewiesen. Im<br />

Folgenden werden die einzelnen Rückstellungen erläutert.<br />

Versicherungsmathematische Annahmen<br />

Die folgende Tabelle zeigt die bei der Bewertung von Verpflichtungen aus Jubiläumsgeldzuwendungen, Abfertigungen<br />

und Pensionen verwendeten Annahmen:<br />

31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Abzinsungsfaktor 5,5% 5,7%<br />

Gehaltssteigerungen 4,0% 3,9%<br />

Fluktuationsrate Mitarbeiter mit Definitivstellung 0,0 – 6,11% 0,0 – 6,11%<br />

Fluktuationsrate übrige Arbeiter und Angestellte 0,0 – 8,4% 0,0 – 8,4%<br />

Gesetzliche Abfertigungen<br />

Für die sich aus einzelnen dienstrechtlichen bzw. vertraglichen Bestimmungen ergebenden Abfertigungsansprüche<br />

jener Dienstnehmer, welche nicht Mitarbeiter mit Definitivstellung sind, wurde eine Rückstellung für Abfertigungen<br />

eingestellt. Die Berechnung der Rückstellung erfolgte versicherungsmathematisch nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren<br />

(PUC-Methode), welches für Bewertungen nach IAS 19 vorgeschrieben ist. Die Berechnung erfolgte nach<br />

den biometrischen Rechnungsgrundlagen der Aktuarvereinigung Österreichs (AVÖ) 20<strong>08</strong>-P von Pagler & Pagler (gemischter<br />

Bestand).<br />

Verpflichtungen aus Abfertigungen für Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis vor dem 1.1.2003 begonnen hat, werden<br />

wie nachfolgend beschrieben durch leistungsorientierte Pläne abgedeckt. Infolge einer gesetzlichen Änderung unterliegen<br />

Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis in Österreich nach dem 1.1.2003 begonnen hat, einem beitrags orientierten<br />

Versorgungsplan. In diesem Zusammenhang hat die Gesellschaft in den Jahren 20<strong>08</strong> und 2007 rd. 0,5 Mio. EUR und<br />

rd. 0,3 Mio. EUR in den beitragsorientierten Versorgungsplan (VBV Vorsorgekasse AG bzw. APK-PENSIONSKASSE AG)<br />

eingezahlt.<br />

Bei Pensionsantritt erhalten berechtigte Mitarbeiter eine Abfertigung, die – abhängig von ihrer Dienstzeit – ein Mehrfaches<br />

ihres monatlichen Grundgehalts, maximal aber zwölf Monatsgehälter, beträgt. Bei Beendigung des Dienstverhältnisses<br />

werden maximal drei Monatsgehälter sofort, darüber hinausgehende Beträge verteilt über einen Zeitraum<br />

von höchstens zehn Monaten ausgezahlt. Im Falle des Todes haben die Erben der berechtigten Mitarbeiter Anspruch<br />

auf 50% der Abfertigung.<br />

Darüber hinaus wurde eine Rückstellung für freiwillige Abfertigung gebildet.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

111


112<br />

Die folgende Tabelle zeigt die Komponenten der Nettoabfertigungsaufwendungen der Periode sowie die Entwicklung<br />

der Abfertigungsrückstellungen in den beiden Berichtsjahren:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Dienstzeitaufwand 0,5 0,5<br />

Zinsaufwand 0,2 0,2<br />

Versicherungsmathematische Gewinne 0,8 -0,2<br />

Nettoabfertigungsaufwand des Jahres 1,5 0,5<br />

Barwert der erworbenen Anwartschaften zum 1.1. 5,0 2,5<br />

Dienstzeitaufwand 0,5 0,5<br />

Zinsaufwand 0,2 0,2<br />

Abfertigungszahlungen -0,9 -0,6<br />

Unternehmenserwerbe 0,0 2,6<br />

Versicherungsmathematische Gewinne 0,8 -0,2<br />

Rückstellung zum 31.12. 5,6 5,0<br />

Jubiläumsgelder<br />

Mitarbeiter mit Definitivstellung und bestimmte Angestellte (im Folgenden „Mitarbeiter“) haben einen Anspruch auf<br />

Jubiläumsgelder. Gemäß den gesetzlichen und vertraglichen Bestimmungen erhalten die Berechtigten nach 25 Dienstjahren<br />

zwei Monatsgehälter und nach 40 Dienstjahren vier Monatsgehälter. Mitarbeitern, die zum Zeitpunkt des Pensionsantritts<br />

mindestens 35 Dienstjahre geleistet haben, wird ebenfalls ein Jubiläumsgeld von vier Monatsgehältern<br />

ausgezahlt. Für jene definitiv gestellten Mitarbeiter, die am Bilanzstichtag zwischen 47 und 51 Jahre alt sind (jeweils<br />

vollendete Lebensjahre) und mindestens 31 Dienstjahre im Unternehmen beschäftigt waren, werden keine Jubiläumsgeldrückstellungen,<br />

sondern Rückstellungen für freiwillige Abfertigungen gebildet. Die Berechnung der Rückstellung<br />

erfolgte versicherungsmathematisch nach der Projected-Unit-Credit (PUC)-Methode, welche für Bewer tungen nach<br />

IAS 19 vorgeschrieben ist. Die Berechnung erfolgte nach den biometrischen Rechnungsgrundlagen der Aktuarvereinigung<br />

Österreichs (AVÖ) 20<strong>08</strong>-P von Pagler & Pagler. Die Rückstellung wird über die Dienstzeit unter Anwendung eines<br />

Fluktuationsabschlags für Mitarbeiter, die vorzeitig aus dem Dienstverhältnis ausscheiden, gebildet. Versicherungsmathematische<br />

Gewinne und Verluste werden sofort in der Periode, in der sie anfallen, erfasst. Für jene Mitarbeiter, für<br />

die eine freiwillige Abfertigung bilanziert wird, wird keine Rückstellung für Jubiläumsgelder nach 35 bzw. 40 Dienstjahren<br />

gebildet.<br />

Die Rückstellung für freiwillige Abfertigungen wird gebildet, nachdem gem. Vorstandsbeschluss die „Kann“-Bestimmung<br />

in den AVB, die eine Auszahlung eines 35-jährigen Dienstjubiläums an Mitarbeiter, die in den Ruhestand treten,<br />

vorsieht, nicht mehr auszuüben ist. Für die an diese Stelle tretende Möglichkeit, an die in den Ruhestand tretenden<br />

Mitarbeiter eine freiwillige Abfertigung zu zahlen, wurde diese Rückstellung gebildet, wobei jedoch dem Mitarbeiter<br />

kein finanzieller Nachteil aus dieser Regelung erwachsen soll.<br />

Die folgende Tabelle zeigt die Komponenten der Nettojubiläumsgeldaufwendungen der Periode sowie die Entwicklung<br />

der Jubiläumsrückstellungen in den beiden Berichtsjahren:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Dienstzeitaufwand 0,9 1,0<br />

Zinsaufwand 1,0 1,0<br />

Versicherungsmathematische Gewinne 1,0 -2,1<br />

Nettojubiläumsgeldaufwand des Jahres 2,9 -0,1


in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Barwert der erworbenen Anwartschaften zum 1.1. 18,5 8,5<br />

Dienstzeitaufwand 1,0 1,0<br />

Zinsaufwand 1,0 1,0<br />

Jubiläumsgeldzahlungen -1,6 -1,6<br />

Unternehmenserwerbe 0,2 11,7<br />

Versicherungsmathematische Gewinne 1,0 -2,1<br />

Rückstellung zum 31.12. 20,1 18,5<br />

Pensionen<br />

Beitragsorientierte Versorgungssysteme<br />

In Österreich werden Pensionsleistungen für Angestellte grundsätzlich durch die Sozialversicherungsträger und für<br />

Bahnbedienstete durch die Versicherungsanstalt für Eisenbahn und Bergbau erbracht. Die Gesellschaft ist verpflichtet,<br />

Beiträge für Pensionen und Gesundheitsvorsorge für aktive und in Ruhestand befindliche Mitarbeiter mit Definitivstellung<br />

sowie für deren Hinterbliebene zu leisten. Die Gesellschaft ist gesetzlich verpflichtet, einen jährlichen Beitrag für<br />

aktive Mitarbeiter mit Definitivstellung an die Versicherungsanstalt für Eisenbahn und Bergbau zu leisten. Zusätzlich<br />

bietet die Gesellschaft allen Angestellten des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns in Österreich einen beitragsorientierten<br />

Versorgungsplan an. Die Beiträge der Gesellschaft berechnen sich als Prozentsatz des Entgelts und dürfen seit<br />

1.8.20<strong>08</strong> 1,2% (bis 31.7.20<strong>08</strong>: 0,8%) nicht übersteigen. Die Aufwendungen dieses Plans beliefen sich in den Jahren<br />

20<strong>08</strong> und 2007 auf rd. 2,5 Mio. EUR und rd. 1,7 Mio. EUR.<br />

Leistungsorientiertes Versorgungssystem<br />

Für einen ehemaligen Vorstand besteht ein leistungsorientierter Pensionsplan (Auszahlungen ab dem 60. Lebensjahr),<br />

für den der Konzern Zahlungen nach einem leistungsorientierten Pensionsplan leisten wird. Der Plan, der über keine<br />

Kapitaldeckung verfügt, sieht Pensionszahlungen vor, die einen von den Beschäftigungsjahren abhängigen Prozentsatz<br />

des Gehalts betragen. Die Pension beläuft sich auf höchstens 13,2% des Letztbezugs, einschließlich der staatlichen Altersversorgung.<br />

Die Bewertung erfolgte nach versicherungsmathematischen (Vj: finanzmathematischen) Grundsätzen<br />

unter Annahme eines Abzinsungsfaktors von 4% und eines Pensionsantrittsalters von 60 Jahren.<br />

26.2. Sonstige Rückstellungen<br />

Stand zum Stand zum<br />

in Mio. EUR 1.1.20<strong>08</strong> Verbrauch Auflösung Zinseffekt Zuführung 31.12.20<strong>08</strong><br />

Nebenbahnen 30,7 - -8,2 1,2 24,3 48,0<br />

Projektkosten 40,4 -29,5 -9,1 - 36,0 37,8<br />

Umweltschutzmaßnahmen 44,8 -1,2 -16,5 0,5 0,5 28,1<br />

Rechtsstreitigkeiten 5,2 -0,4 -1,7 - 5,1 8,2<br />

Freimachungen, sonst. Immoverpflichtungen 1,2 -0,3 -0,1 -0,1 7,2 7,9<br />

Restrukturierungen 9,2 -4,8 -1,0 0,3 - 3,7<br />

Rückerstattung Fahrkostenersatz 2,6 - - - 0,8 3,4<br />

Steuern 0,2 - - - 1,0 1,2<br />

Übrige sonstige Rückstellungen 4,2 -0,5 0,0 0,0 33,6 37,3<br />

Gesamt 138,5 -36,7 -36,6 1,9 1<strong>08</strong>,5 175,6<br />

davon langfristig 75,5 51,0<br />

Die Rückstellung für Stilllegungskosten von Nebenbahnen betrifft Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Abbruch<br />

und dem Abräumen von Vermögenswerten und die Wiederherstellung von Standorten. Dabei handelt es sich<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

113


114<br />

um bereits stillgelegte oder in naher Zukunft stillzulegende Bahnstrecken. Dieser Posten wurde nur für jene Nebenbahnen<br />

gebildet, von denen mit einer ausreichenden Sicherheit ausgegangen werden kann, dass diese stillgelegt<br />

werden.<br />

Die Rückstellung für Projektkosten resultiert im Wesentlichen aus Mehrkosten, die von Lieferanten gerechtfertigt angemeldet<br />

wurden und im Detail noch vom <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern geprüft werden. Diese zusätzlichen Projektkosten<br />

wurden im Anlagevermögen aktiviert.<br />

Die Rückstellung für Umweltschutzmaßnahmen beinhaltet zukünftig anfallende Aufwendungen für Sanierungen von<br />

in der Vergangenheit entstandenen Bodenkontaminierungen. Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> konnten die Rückstellung in<br />

Höhe von rd. 16,5 Mio. EUR aufgelöst werden, da entgegen der ursprünglichen Schätzung auf Grund der technischen<br />

Weiterentwicklung bei der Bodensanierung bei Gleisschotterdeponien sowie in Folge genauerer Messergebnisse mit<br />

entsprechend geringeren Aufwendungen zu rechnen ist.<br />

Die Rückstellung für Restrukturierungen wurde für den Geschäftsbereich <strong>Bau</strong> und Instandhaltung und den Bereich<br />

Technisches Gebäudeservice gebildet. Aufgrund des Restrukturierungsplanes wurden die geschätzten Aufwendungen<br />

der betroffenen Mitarbeiter ermittelt und der Barwert rückgestellt. Die im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> erfasste Auflösung der<br />

Rückstellung war im Wesentlichen durch die geringeren Nichtleistungsbezüge aufgrund der früher als geplant erfolgten<br />

Pensionierung der Mitarbeiter verursacht.<br />

Die Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten wurde für alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren prozessualen<br />

Risiken nach unternehmerischer Beurteilung gebildet. Die Rückstellung setzt sich neben einem Verfahren aus einer<br />

Finanzmarkttransaktion aus einer Vielzahl von kleineren Rechtsstreitigkeiten zusammen, die sich aus der Tätigkeit des<br />

Unternehmens ergeben, beispielsweise Rechtsstreitigkeiten aus Erfindungsvergütungen, aus Arbeitsunfällen oder aus<br />

der Ablöse für Servitutsrechte.<br />

Die Rückstellung für Freimachungskosten beinhaltet Kosten und Verpflichtungen im Zusammenhang mit Grundstücksverkäufen.<br />

In den übrigen sonstigen Rückstellungen finden sich vor allem Rückstellungen für Schwellenentsorgung, Wasserzertifikate,<br />

Personalkonzepte sowie für die Wiederherstellung von Anlagendokumentation. Weiters sind in den übrigen<br />

Rückstellungen Vorsorgen für Auflösungs- und Restrukturierungskosten des abgeschlossenen Portfolio Credit Default<br />

Swaps in Höhe von rd. 31,3 Mio. EUR enthalten.<br />

Erwarteter Zahlungszeitpunkt für die Rückstellungen<br />

Langfristige Rückstellungen wurden mit Zinssätzen von 3,2%–4,1% (Vj: 4,5%–5,0%) abgezinst. Anpassungen aufgrund<br />

Änderung des Diskontierungsfaktors fielen in einem unwesentlichen Umfang an. Von den sonstigen Rückstellungen<br />

sind rd. 51,0 Mio. EUR (Vj: rd. 75,5 Mio. EUR) als langfristig einzustufen. Bei diesen Rückstellungen liegt der<br />

erwartete Zahlungszeitpunkt nach 2009. Bei den als kurzfristig eingestuften wird damit gerechnet, dass es im Jahr<br />

2009 zu einem Mittelabfluss kommt, wobei überwiegend die Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen, Projektkosten,<br />

Rechtsstreitigkeiten sowie Teile der Rückstellungen für Nebenbahnen und Umweltschutzmaßnahmen als<br />

kurzfristig eingestuft wurden. Sofern Unsicherheiten über die Fälligkeit bestehen, wurden die betroffenen Rückstellungen<br />

überwiegend als kurzfristig eingestuft (betrifft erhebliche Teile der übrigen sonstigen Rückstellungen).


27.<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Sonstige Verbindlichkeiten<br />

kurzfristig langfristig<br />

31.12.20<strong>08</strong> in Mio. EUR Restlaufzeit < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen 81,8 83,5 - 165,3<br />

gegenüber Dritten 500,5 3,5 8,0 512,0<br />

Stand 31.12. 582,3 87,0 8,0 677,3<br />

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 28,5 - - 28,5<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 50,0 113,8 35,1 198,9<br />

davon aus Steuern 12,8 - - 12,8<br />

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 2,6 - - 2,6<br />

davon Abgrenzungen Personal 21,1 - - 21,1<br />

davon übrige sonstige Abgrenzungen 6,1 24,1 35,1 65,3<br />

Gesamt 660,8 200,8 43,1 904,7<br />

kurzfristig langfristig<br />

31.12.2007 in Mio. EUR Restlaufzeit < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen 156,8 - - 156,8<br />

gegenüber Dritten 528,2 11,3 7,2 546,7<br />

Stand 31.12. 685,0 11,3 7,2 703,5<br />

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 48,6 - - 48,6<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 48,0 27,0 28,3 103,3<br />

davon aus Steuern 10,1 - - 10,1<br />

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 2,7 - - 2,7<br />

davon Abgrenzungen Personal 21,4 - - 21,4<br />

davon sonstige Abgrenzungen 5,8 26,8 28,3 60,9<br />

Gesamt 781,6 38,3 35,5 855,4<br />

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen Verbindlichkeiten umfassen offene Verpflichtungen<br />

aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr sowie laufende Kosten. Der Vorstand geht davon aus, dass<br />

der Buchwert der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aufgrund der kurzen Laufzeit annähernd ihrem<br />

beizulegenden Zeitwert entspricht.<br />

Die erhaltenen Anzahlungen resultieren im Wesentlichen aus Vorauszahlungen von Umsatzmieten im Bereich der<br />

Hausverwaltung und aus erhaltenen Vorauszahlungen für Grundstücksverkäufe und werden den Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen zugeordnet.<br />

In den Abgrenzungen für Personal werden vor allem die Posten Überstunden und nicht konsumierte Urlaube angesetzt.<br />

In den übrigen sonstigen Verbindlichkeiten ist eine unverzinsliche Vorfinanzierung der Errichtung des Terminals<br />

Freudenau durch die Stadt Wien in Höhe von rd. 89,5 Mio. EUR enthalten, die in den Jahren 2011 und 2012 rückzuführen<br />

ist.<br />

Die sonstigen Abgrenzungen setzen sich im Wesentlichen aus dem abgegrenzten Nettobarwertvorteil aus den CBL-<br />

Transaktionen in der Höhe von rd. 28,0 Mio. EUR (Vj: rd. 31,1 Mio. EUR), aus abzugrenzenden Erträgen aus <strong>Bau</strong>rechtsverträgen<br />

über rd. 30,1 (Vj: rd. 22,2 Mio. EUR) und aus Miet- und Pachtaufwendungen in der Höhe von rd. 5,3 Mio.<br />

EUR (Vj: rd. 6,4 Mio. EUR) zusammen.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

115


116<br />

28.<br />

C. Sonstige Angaben zum Konzernabschluss<br />

Sonstige Haftungen und Eventualverbindlichkeiten<br />

Die Eventualverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Haftungen aus Leasingverhältnissen 1.598,0 2.162,5<br />

Collateralized Debt Obligation (CDO) 386,9 549,5<br />

Garantie für Kauf der MÁV Cargo Ltd. 0,0 4<strong>08</strong>,9<br />

Gesamt 1.984,9 3.120,9<br />

Haftung aus Leasingverhältnissen (Cross-Border-Leasing)<br />

Die Haftungsverhältnisse aus Leasingverhältnissen betreffen jene Cross-Border-Leasing-Transaktionen, die nach den<br />

Bestimmungen des SIC 27 keinen wirtschaftlichen Gehalt aufweisen und bei denen folglich die dazugehörigen Veranlagungen<br />

und Verpflichtungen nicht in der Bilanz erfasst werden. Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern geht bei diesen<br />

Transaktionen davon aus, dass die Vertragspartner der zugrundeliegenden Veranlagungen – wie bisher – weiterhin<br />

ihren Zahlungsverpflichtungen vertragskonform nachkommen und somit keine über die bei Abschluss der Transaktion<br />

geleisteten Zahlungen hinausgehenden Mittelabflüsse zu erwarten sind. Die Vertragspartner der betroffenen Veranlagungen<br />

weisen ein Rating bei Standard & Poor´s von zumindest AA+ auf bzw. bestehen subsidiär Gewährträgerhaftungen<br />

der öffentlichen Hand. Aufgrund des aufrechten Schuldverhältnisses des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns aus<br />

den Cross-Border-Leasing-Verträgen hinsichtlich der noch nicht getilgten Leasingverbindlichkeiten erfolgt ein entsprechender<br />

Ausweis dieser Verpflichtungen unter den Eventualverbindlichkeiten. Für die noch nicht getilgten Leasingverpflichtungen<br />

bestehen Sicherheiten in Form von verpfändeten Veranlagungen.<br />

Die Reduktion gegenüber dem Vorjahr betrifft hauptsächlich Transaktionen, die aufgrund der Finanzkrise nicht mehr<br />

die Bedingungen des SIC 27 für so genannte verknüpfte Transaktionen erfüllen und die daher in den finanziellen<br />

Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten zu erfassen waren und nicht mehr als Eventualverbindlichkeiten<br />

dargestellt wurden. Der Wert dieser Transaktionen beträgt zum 31.12.20<strong>08</strong> rd. 691,0 Mio. EUR.<br />

Im Falle einer Inanspruchnahme aus Cross-Border-Leasing-Verpflichtungen bestehen Regressansprüche gegenüber<br />

anderen Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns in Höhe von rd. 1.273,3 Mio. EUR (Vj: rd. 1.750,6 Mio. EUR).<br />

CDO<br />

Im Zusammenhang mit der Übernahme von Ausfallsrisiken anlässlich des Abschlusses einer Collateralized Debt Obligation<br />

bestehen Eventualverbindlichkeiten. Regressansprüche gegenüber anderen Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns<br />

bestehen im Zusammenhang mit der CDO im Ausmaß von rd. 383,5 Mio. EUR (Vj: rd. 383,5 Mio. EUR). Hinsichtlich<br />

Detailausführungen wird auf Erläuterung 29.3 verwiesen.<br />

Garantie für Kauf der MÁV Cargo Ltd. durch die Rail Cargo Austria AG<br />

Im Zusammenhang mit der beabsichtigten Ausweitung der Geschäftstätigkeiten der Rail Cargo Austria AG mit Schwerpunkt<br />

ungarischer Markt wurde zugunsten der MÁV Cargo Ltd. eine Bankgarantie (Bietergarantie für die Rail Cargo<br />

Austria AG) in Höhe von 4<strong>08</strong>,9 Mio. EUR ausgestellt, für die die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG haftete. Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong>-Konzern hat hierfür eine marktübliche Prämie erhalten. Mit der Zahlung des Kaufpreises durch die Rail Cargo<br />

Austria AG im Dezember 20<strong>08</strong> ist die Garantie der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG erloschen.<br />

Das Bestellobligo wurde im Vorjahr unter dieser Position angegeben und nunmehr unter den Sachanlagen (Erläuterung<br />

14) ausgewiesen.


29.<br />

Finanzinstrumente<br />

29.1. Risikomanagement<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG unterliegt hinsichtlich ihrer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten insbesondere Risiken<br />

aus der Veränderung von Wechselkursen, Zinssätzen und Bonitäten der Vertragspartner (Kreditrisiko). Finanzielles<br />

Risikomanagement wird als Management von Marktrisiko angesehen und bedeutet die ökonomisch orientierte<br />

Aussteuerung der Portfolios der Einzelgesellschaften im Hinblick auf die Entwicklung von Zinsen, Währungen und<br />

Commodities. Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG verwendet derivative Finanzinstrumente, um diese Risiken wirtschaftlich<br />

abzusichern. Derivative Finanzinstrumente werden nur unter Bezugnahme auf ein Grundgeschäft abgeschlossen.<br />

Kernaufgabe des Corporate Treasury ist die Identifizierung, Bewertung und Begrenzung finanzwirtschaftlicher Risiken.<br />

Risikobegrenzung bedeutet nicht die völlige Ausschließung finanzieller Risiken, sondern eine sinnvolle Steuerung jederzeit<br />

quantifizierter Risikopositionen innerhalb eines konkret vorgegebenen Handlungsrahmens (eindeutige Limite<br />

im Hinblick auf Finanzkennzahlen wie Duration, Cash Flow-at-Risk und Value-at-Risk). Zur Berechnung der at Risk-<br />

Kennzahlen wird die Methode der Monte-Carlo-Simulation herangezogen.<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Holding AG, die diesbezügliche Geschäfte im Namen und auf Rechnung ihrer Tochterunternehmen durchführt,<br />

hat ein Kontrollumfeld geschaffen, das Richtlinien und Abläufe für die Beurteilung von Risiken, Genehmigungen,<br />

Berichtswesen und Überwachung der Anwendung von Finanzinstrumenten umfasst.<br />

Finanzrisiken sind wie folgt definiert:<br />

- 29.1.a. Zinsrisiko<br />

- 29.1.b. Währungsrisiko<br />

- 29.1.c. Kreditrisiko<br />

- 29.1.d. Liquiditätsrisiko<br />

29.1.a. Zinsrisiko<br />

Risiken aus Zinssatzänderungen stellen Risiken für die Ertragskraft und den Wert des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns<br />

dar und können in folgenden Erscheinungsformen auftreten:<br />

- Zinszahlungsrisiko (erhöhter Zinsaufwand aufgrund Marktentwicklung)<br />

- Barwertrisiko (Wertänderung des Portfolios)<br />

Ziel ist es, den Zinsaufwand durch den Einsatz derivativer Instrumente so gering als möglich zu halten sowie die<br />

Auswirkungen allfälliger Zinsschwankungen auf die Ertragslage zu verringern. Es werden für alle finanziellen Risiken<br />

zulässige Schwankungsbreiten (Risikolimite) sowie definierte Maßnahmen (Risikostrategien) <strong>zur</strong> Begrenzung von Verlusten<br />

bei Erreichung definierter Limite festgelegt. Offene Finanzpositionen werden ausschließlich innerhalb der im<br />

Rahmen der Risikostrategie festgelegten Limite gehalten. Die Finanzrisikokennzahlen Duration, Cash Flow-at-Risk und<br />

Value-at-Risk werden monatlich errechnet und <strong>zur</strong> Portfolio-Steuerung herangezogen.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern unterliegt Zinsrisiken hauptsächlich in der Eurozone. Unter Berücksichtigung der<br />

gegebenen Schuldenstruktur werden Zinsderivate eingesetzt, um die Risikostrategie möglichst effizient umzusetzen.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

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MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

117


118<br />

Buchwert Variabel Nicht<br />

Finanzinstrumente (kurz- und langfristig) gem. Bilanz Fixverzinsliche verzinsliche zinssensitive<br />

31.12.20<strong>08</strong> in Mio. EUR (kurz und langfristig) Finanzinstrumente Finanzinstrumente Finanzinstrumente<br />

Aktiva<br />

Finanzielle Vermögenswerte 2.094,9 1.668,2 305,5 121,2<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1.205,4 883,7 295,1 26,6<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 306,4 0,0 0,0 306,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 177,0 0,0 0,0 177,0<br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 149,2 0,0 0,0 149,2<br />

Gesamt 2.550,5 1.668,2 305,5 576,8<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1.382,4 883,7 295,1 203,6<br />

Passiva<br />

Finanzverbindlichkeiten 12.365,5 11.200,4 615,2 549,9<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1.291,5 1.242,6 48,9 0,0<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 705,8 0,0 101,3 604,5<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 165,3 0,0 101,3 64,0<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 199,0 0,0 0,0 199,0<br />

Gesamt 13.270,3 11.200,4 716,5 1.353,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1.456,8 1.242,6 150,2 64,0<br />

Bei dieser Aufstellung wurden Derivate, die wirtschaftlich dazu führen, dass das Grundgeschäft in eine fixe bzw. variable<br />

Verzinsung gedreht wird, in der Spalte „nicht zinssensitive Finanzinstrumente“ dargestellt. Die Grundgeschäfte<br />

wurden im Gegenzug unter Bedachtnahme auf die abgeschlossenen Derivate als fix- bzw. variabelverzinste Finanzinstrumente<br />

klassifiziert.<br />

Sensitivitätsanalyse Zinsrisiko<br />

Zur Darstellung von Marktrisiken verlangt IFRS 7 Sensitivitätsanalysen, welche die Auswirkungen hypothetischer Änderungen<br />

der Marktzinssätze auf Ergebnis und Eigenkapital zeigen. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt,<br />

indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Abschlussstichtag<br />

angewendet werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschlussstichtag repräsentativ für das<br />

Gesamtjahr ist.<br />

Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das<br />

Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsrisiken.<br />

Bei <strong>zur</strong> Absicherung von Zinsänderungsrisiken designierten Fair Value Hedges gleichen sich die zinsbedingten Wertänderungen<br />

von Grund- und Sicherungsgeschäft in derselben Periode in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung aus.<br />

Demzufolge sind auch diese Finanzinstrumente nicht mit Zinsänderungsrisiken behaftet.<br />

Marktzinssatzänderungen von Finanzinstrumenten, die als Sicherungsinstrumente im Rahmen eines Cash Flow Hedges<br />

<strong>zur</strong> Absicherung zinsbedingter Zahlungsstromschwankungen designiert wurden, haben Auswirkungen auf die Cash-<br />

Flow-Hedge-Rücklage im Eigenkapital und werden daher bei den eigenkapitalbezogenen Sensitivitätsberechnungen<br />

berücksichtigt.


Marktzinssatzänderungen von originären, variabel verzinslichen Finanzinstrumenten, deren Zinszahlungen nicht im<br />

Rahmen von Cash Flow Hedges gegen Zinsänderungsrisiken gesichert sind, werden bei der Berechnung der ergebnisbezogenen<br />

Sensitivitäten miteinbezogen.<br />

Marktzinssatzänderungen von derivativen Finanzinstrumenten, die nicht in eine Sicherungsbeziehung nach IAS 39<br />

eingebunden sind, haben Auswirkungen auf das sonstige Finanzergebnis (Bewertungsergebnis aus der Anpassung<br />

der finanziellen Vermögenswerte an den beizulegenden Zeitwert) und werden daher bei den ergebnisbezogenen<br />

Sensitivitätsberechnungen berücksichtigt.<br />

Bewertung, Wirksamkeit in GuV Bewertung, Wirksamkeit im Eigenkapital<br />

in Mio. EUR in Mio. EUR<br />

Sensitivitätsanalyse Zinsrisiko 31.12.20<strong>08</strong> + 100 Basispunkte - 100 Basispunkte + 100 Basispunkte - 100 Basispunkte<br />

Aktiva<br />

Finanzielle Vermögenswerte 3,1 -3,1 0,0 0,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 3,1 -3,1 0,0 0,0<br />

Passiva<br />

Finanzverbindlichkeiten -3,3 3,3 43,7 -46,1<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen -0,5 0,5 0,0 0,0<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -1,2 1,2 0,0 0,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen -1,2 1,2 0,0 0,0<br />

Auswirkung 20<strong>08</strong> saldiert -1,4 1,4 43,7 -46,1<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1,4 -1,4 0,0 0,0<br />

Auswirkung 2007 saldiert -2,4 2,4 41,6 -41,6<br />

29.1.b. Währungsrisiko<br />

Die Fremdwährungsrisiken der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG resultieren vorwiegend aus originären finanziellen Verbindlichkeiten<br />

in Fremdwährung. Diese Risiken werden zum überwiegenden Teil gesichert. Zum Abschlussstichtag unterlag<br />

die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG keinen wesentlichen Risiken aus auf Fremdwährung lautenden Verbindlichkeiten.<br />

Zur Umwandlung von auf Fremdwährung lautenden finanziellen Verpflichtungen in Euro werden Cross Currency<br />

Swaps eingesetzt. Währungskursänderungen haben daher keine wesentlichen Auswirkungen auf das Ergebnis. Zum<br />

Abschlussstichtag bestehen die auf ausländische Währungen lautenden Verbindlichkeiten, deren Währungsrisiken<br />

gesichert sind, in erster Linie aus Anleihen in USD und Darlehen in CHF.<br />

Bei Cross-Border-Leasing-Transaktionen werden sämtliche Zahlungsströme (Leasingraten wie Rückfluss aus Veranlagungen)<br />

fristenkongruent in US-Dollar bzw. Kanadische Dollar (CAD) abgewickelt. Sofern es bei den Veranlagungen<br />

zu keinen Ausfällen kommt, besteht somit kein Fremdwährungsrisiko.<br />

Vorstandskommentar<br />

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Organe<br />

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Unternehmensstrategie<br />

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MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

119


120<br />

Gesichert wurden Fremdwährungen wie folgt:<br />

Währungssensitive Finanzinstrumente 20<strong>08</strong> USD in Mio. CHF in Mio. CAD in Mio.<br />

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte 1.011,8 0,0 94,3<br />

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten -2.240,4 -655,0 -94,3<br />

abzgl. Devisentermingeschäfte/Währungsswaps 1.213,6 535,0 0,0<br />

Nettofremdwährungsrisiko 20<strong>08</strong> -15,0 -120,0 0,0<br />

Währungssensitive Finanzinstrumente 2007 USD in Mio. CHF in Mio. CAD in Mio.<br />

Finanzielle Vermögenswerte<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte 96,6 0,0 99,1<br />

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten -1.322,6 -655,0 -99,1<br />

abzgl. Devisentermingeschäfte/Währungsswaps 1.226,0 535,0 0,0<br />

Nettofremdwährungsrisiko 2007 0,0 -120,0 0,0<br />

Sensitivitätsanalyse Währungsrisiko<br />

Bei als <strong>zur</strong> Absicherung von Währungsrisiken designierten Fair Value und Cash Flow Hedges gleichen sich die wechselkursbedingten<br />

Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft nahezu vollständig in derselben Periode in der<br />

Gewinn-und-Verlust-Rechnung aus. Demzufolge sind diese Finanzinstrumente nicht mit Währungsrisiken in Bezug auf<br />

Ergebnis- oder Eigenkapitalwirkung verbunden.<br />

Weiters gibt es Derivate, die wirtschaftlich das Fremdwährungsrisiko des Grundgeschäfts komplett absichern (Basis<br />

Swaps), für die aber Hedge Accounting nicht angewandt wird.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern ist demnach nur Währungsrisiken aus ungesicherten Fremdwährungsverbindlichkeiten<br />

ausgesetzt. Gewinne und Verluste aus Kursänderungen der diesen Geschäften zu Grunde liegenden Währungen<br />

finden sich in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung wieder. Wenn der Euro gegenüber dem CHF zum 31.12.20<strong>08</strong><br />

um 10% aufgewertet (abgewertet) gewesen wäre, wäre das Ergebnis zum 31.12.20<strong>08</strong> um rd. 8,1 Mio. EUR höher<br />

(rd. 7,3 Mio. EUR niedriger), zum 31.12.2007 um rd. 6,6 Mio. EUR höher (niedriger) gewesen.<br />

29.1.c. Kreditrisiko<br />

Unter Kreditrisiko wird das Schadenspotenzial durch Nichterfüllung finanzieller Verpflichtungen durch Handelspartner<br />

verstanden (vornehmlich Veranlagungen, Fonds, Swaps mit positiven Marktwerten). Die dem Risikomanagement zugrundeliegenden<br />

Exposure-Limite der Finanztransaktionen für den jeweiligen Handelspartner basieren auf Laufzeiten<br />

und Ratings und werden täglich auf Einhaltung überprüft. Das zum Abschlussstichtag bestehende maximale Ausfallrisiko<br />

entspricht daher der Summe der Veranlagungen und positiven Barwerten aus Derivaten sowie den Haftungen<br />

(Erläuterung 28).<br />

Im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern werden nur Bankverbindungen zu Banken unterhalten, die entweder über ein<br />

definiertes ausreichendes Rating verfügen (mindestens Investment Grade) oder bei einem fehlenden Rating die in<br />

den Konzernrichtlinien festgelegten Kriterien erfüllen. Um das Kreditrisiko aus der Nichterfüllung von vertraglichen<br />

Vereinbarungen zu verringern, unterliegen die Swap-Verträge den Vertragsbestimmungen der International Swap and<br />

Derivative Association (ISDA).


Die finanziellen Vermögenswerte des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns umfassen hauptsächlich Bankguthaben und<br />

Kassenbestand, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen sowie Forderungen aus<br />

Finanzierungsleasing und Wertpapiere. Diese Positionen stellen die maximale Gefährdung des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-<br />

Konzerns durch das Ausfallsrisiko im Verhältnis zu den finanziellen Vermögenswerten dar. Dieses Kreditrisiko setzt<br />

sich aus den in der folgenden Tabelle angeführten Posten zusammen und macht 2.445,1 Mio. EUR (Vj: rd. 1.493,6<br />

Mio. EUR) aus. Darüber hinaus bestehen Haftungen und Eventualverbindlichkeiten (Erläuterung 28) in Höhe von rd.<br />

1.984,9 Mio. EUR (Vj: rd. 3.120,9 Mio. EUR), denen Sicherheiten von rd. 1.656,8 Mio. EUR (Vj: rd. 2.134,1 Mio. EUR)<br />

entgegenstehen.<br />

Kreditrisiko aus bilanziellen Bruttoexposure abzüglich davon weder davon nicht<br />

Finanzinstrumenten (Buchwert inkl. Sicherheiten Netto- überfällig noch überfällig, weil davon<br />

31.12.20<strong>08</strong> in Mio. EUR Wertberichtigung (FV) exposure wertberichtigt neu verhandelt überfällig<br />

Lang- und kurzfristige<br />

Vermögenswerte<br />

Finanzielle Vermögenswerte 1.849,7 0,0 1.849,7 -1.831,9 -17,8 0,0<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen 311,1 0,0 311,1 -285,7 0,0 25,4<br />

Sonstige Forderungen und<br />

Vermögenswerte 21,3 0,0 21,3 -20,7 0,0 0,6<br />

Zahlungsmittel und<br />

Zahlungsmitteläquivalente 263,0 0,0 263,0 -263,0 0,0 0,0<br />

Kreditrisiko aus<br />

übernommenen Haftungen 1.984,9 -1.656,8 328,1<br />

Gesamtkreditrisiko 4.430,0 -1.656,8 2.773,2 -2.401,4 -17,8 26,0<br />

Das Kreditrisiko des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns resultiert hauptsächlich aus den Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen sowie aus Veranlagungen im Zusammenhang mit Cross-Border-Leasing-Transaktionen. Die in der<br />

Bilanz ausgewiesenen Beträge verstehen sich abzüglich der Wertberichtigung für voraussichtlich uneinbringliche Forderungen,<br />

die von der Geschäftsleitung des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns auf der Grundlage von Vergangenheitserfahrungen<br />

und des derzeitigen wirtschaftlichen Umfeldes geschätzt wurde.<br />

Im Zusammenhang mit den CBL-Transaktionen wurden Wertpapierdepots, Payment Undertaking Agreements und<br />

Swaps abgeschlossen, um Leasingraten während und den Kaufpreis am Ende der Laufzeit zu bezahlen.<br />

29.1.d. Liquiditätsrisiko<br />

Das übergeordnete Ziel im Treasurymanagement ist die Sicherstellung des notwendigen Liquiditätsspielraumes für<br />

den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern. Liquiditätsrisiko für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern bedeutet aber auch, jede<br />

Einschränkung der Verschuldungs- bzw. Kapitalaufnahmefähigkeit (z.B. durch eine schlechtere Kreditbeurteilung einer<br />

Rating-Agentur oder durch ein bankeninternes Rating) im Hinblick auf Volumen und Konditionen für die Bereitstellung<br />

von finanziellen Mitteln, wodurch die Umsetzung der Unternehmensstrategien oder der finanzielle Handlungsspielraum<br />

beeinträchtigt werden könnte.<br />

Die Aufgabe liegt daher in der Analyse des Liquiditätsrisikos sowie in der konsequenten Sicherung der Liquidität<br />

(vor allem durch Liquiditätsplanung, Vereinbarung ausreichender Kreditlinien und ausreichende Diversifizierung der<br />

Kreditgeber).<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

121


122<br />

Aus den nachfolgenden Tabellen sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der<br />

originären finanziellen Verbindlichkeiten ersichtlich. Bei der Liquiditätsbetrachtung wurden mögliche Tilgungszahlungen<br />

für Derivate nicht miteinbezogen, sodass keine sinnvollen Aussagen abgeleitet werden können.<br />

Cash Flows 2009 Cash Flows 2010–2013 Cash Flows 2014 ff.<br />

Buchwert Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 2009 2009 2010–2013 2010–2013 2014 ff. 2014 ff.<br />

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Anleihen 8.145,3 325,6 503,7 1.107,0 2.486,1 1.183,7 5.155,5<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten 971,5 43,8 184,8 132,0 37,8 455,5 748,9<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing,<br />

Sublease und CBL 1.696,7 74,7 82,1 252,1 591,8 676,3 1.022,8<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 883,7 41,2 62,0 135,0 349,6 147,1 472,1<br />

Übrige Finanzverbindlichkeiten 1.119,5 32,9 214,7 92,9 555,9 51,4 348,9<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 407,8 9,3 95,0 19,0 280,0 0,6 32,8<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

verzinslich 101,6 3,8 34,8 2,5 66,8 0,0 0,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 101,5 3,8 34,7 2,5 66,8 0,0 0,0<br />

unverzinslich 575,6 0,0 547,5 0,0 20,1 0,0 8,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

64,2 0,0 47,5 0,0 16,7 0,0 0,0<br />

unverzinslich 100,8 0,0 10,0 0,0 90,0 0,0 0,8<br />

Gesamt 12.711,0 480,8 1.577,6 1.586,5 3.848,5 2.366,9 7.284,9<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1.457,2 54,3 239,2 156,5 713,1 147,7 504,9<br />

Cash Flows 2009 Cash Flows 2010–2013 Cash Flows 2014 ff.<br />

Buchwert Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung Zinsen Tilgung<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 2009 2009 2010–2013 2010–2013 2014 ff. 2014 ff.<br />

Derivative finanzielle<br />

Verbindlichkeiten und Vermögenswerte<br />

Derivative finanzielle Vermögenswerte<br />

- Zinsderivate ohne Hedge-Beziehung 2,0 -0,3 0,0 0,7 0,0 1,6 0,0<br />

- Stromderivate in Verbindung mit<br />

Fair Value Hedge 26,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

- Zinsderivate in Verbindung mit<br />

Cash Flow Hedges 51,4 10,5 0,0 42,2 0,0 0,0 0,0<br />

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten<br />

- Zinsderivate ohne Hedge-Beziehung 11,5 0,5 0,0 1,8 0,0 -1,3 0,0<br />

- Zinsderivate in Verbindung<br />

mit Fair Value Hedges 27,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

- Stromderivate in Verbindung<br />

mit Fair Value Hedge 24,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

- Zinsderivate in Verbindung<br />

mit Cash Flow Hedges 166,6 20,2 0,0 80,8 0,0 0,5 0,0<br />

- Sonstige Derivate (insbesondere CDO) 201,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

Gesamt 512,0 30,9 0,0 125,5 0,0 0,8 0,0


Einbezogen wurden alle Instrumente, die am 31.12.20<strong>08</strong> im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich<br />

vereinbart waren. Planzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten gingen nicht ein. Fremdwährungsbeträge wurden<br />

jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wurden unter<br />

Zugrundelegung der am 31.12.20<strong>08</strong> bestehenden Zinssätze ermittelt.<br />

Im Falle eines Totalausfalls des abgeschlossenen Portfolio Credit Default Swaps besteht die Verpflichtung, das Gesamtvolumen<br />

innerhalb der vertraglich vereinbarten Frist liquiditätsmäßig bereitzustellen.<br />

29.2. Sicherungsmaßnahmen<br />

Hedge Accounting<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern wendet Vorschriften <strong>zur</strong> Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen gemäß IAS 39<br />

(Hedge Accounting) <strong>zur</strong> Sicherung von Bilanzposten und zukünftigen Zahlungsströmen an. Dies mindert Volatilitäten<br />

in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Nach Art des abgesicherten Grundgeschäfts ist zwischen „Fair Value Hedge“<br />

und „Cash Flow Hedge“ zu unterscheiden.<br />

Ein Fair Value Hedge dient der Besicherung der beizulegenden Zeitwerte von in der Bilanz angesetzten finanziellen<br />

Vermögenswerten und Verbindlichkeiten oder fixen Verpflichtungen. Jede Veränderung des beizulegenden Zeitwertes<br />

des als Sicherungsinstrument eingesetzten Derivats ist erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung zu<br />

erfassen; der Buchwert des Grundgeschäfts ist um den auf das besicherte Risiko entfallenden Gewinn oder Verlust<br />

erfolgswirksam anzupassen.<br />

Mit einem Cash Flow Hedge werden künftige, noch nicht festgesetzte Zahlungsströme aus in der Bilanz angesetzten<br />

finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten gegen Schwankungen abgesichert. Liegt ein Cash Flow Hedge<br />

vor, wird der effektive Teil der Wertänderung des Sicherungsinstruments bis zum erfolgswirksamen Eintritt des aus<br />

dem gesicherten Grundgeschäft resultierenden Zahlungsstromes erfolgsneutral im Eigenkapital (Cash-Flow-Hedge-<br />

Rücklage) erfasst; der ineffektive Teil der Wertänderung des Sicherungsinstruments ist erfolgswirksam zu erfassen.<br />

Bei als Cash Flow Hedge designierten Cross Currency Swaps wird als gesichertes Risiko das reine Währungsrisiko, die<br />

Wertänderung des Grundgeschäfts aufgrund von Spotkurs-Änderungen, einbezogen. Gemäß IAS 39.100 wird der<br />

gegengleiche Betrag aus der Sicherungsrücklage in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung umgebucht.<br />

Bei der Absicherung von Fremdwährungsrisiken variabel verzinster Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wendet<br />

der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern bei Basis Swaps kein Hedge Accounting gemäß IAS 39 an, da die aus der Währungsumrechnung<br />

gemäß IAS 21 erfolgswirksam zu realisierenden Gewinne und Verluste der Grundgeschäfte in<br />

der Erfolgsrechnung gleichzeitig mit den Gewinnen und Verlusten aus den als Sicherungsinstrumente eingesetzten<br />

Derivaten ausgewiesen werden. Bei Absicherungen fix verzinster Grundgeschäfte in Fremdwährung wird hingegen die<br />

Möglichkeit der Designation als Cash Flow Hedge herangezogen.<br />

Die von IAS 39 gestellten Anforderungen an die Anwendung des Hedge Accounting werden vom <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong>-Konzern wie folgt erfüllt:<br />

Bei Beginn einer Sicherungsmaßnahme werden sowohl die Beziehung zwischen dem als Sicherungsinstrument eingesetzten<br />

Finanzinstrument und dem Grundgeschäft als auch das Ziel der Absicherung dokumentiert. Dazu zählt<br />

sowohl die konkrete Zuordnung der Sicherungsinstrumente zu den entsprechenden Vermögenswerten/Verbindlichkeiten<br />

als auch die Einschätzung des Grads der Wirksamkeit der eingesetzten Sicherungsinstrumente. Bestehende<br />

Sicherungsmaßnahmen werden fortlaufend auf ihre Effektivität hin überwacht; wird ein Hedge ineffektiv, muss die<br />

Hedge-Beziehung beendet werden.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

123


124<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern führt auch Sicherungsmaßnahmen durch, die nicht die formalen Anforderungen<br />

des IAS 39 erfüllen, jedoch gemäß den Grundsätzen des Risikomanagements wirtschaftlich effektiv <strong>zur</strong> Sicherung des<br />

finanziellen Risikos beitragen.<br />

Fair Value Hedges<br />

Zur Sicherung des Zeitwert- bzw. Barwertrisikos festverzinslicher Verbindlichkeiten hat der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-<br />

Konzern im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> Receiver Zinsswaps („Erhalte fix – Zahle variabel“) in EUR eingesetzt. Als Grundgeschäfte<br />

sind festverzinsliche EUR- und USD-Anleihen sowie EUR-Darlehen designiert worden. Die Wertänderungen<br />

der Grundgeschäfte, die sich aus Veränderungen der Marktzinssätze und Wechselkurse ergeben, werden durch die<br />

Wertänderungen der Zins- bzw. Cross Currency Swaps ausgeglichen. Mit den Sicherungsmaßnahmen wird das Ziel<br />

verfolgt, die festverzinslichen Anleihen in variabel verzinsliche Finanzschulden zu transformieren und damit den beizulegenden<br />

Zeitwert der finanziellen Verbindlichkeiten zu sichern.<br />

Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird prospektiv mit der Critical Terms Match Method nach IAS 39.AG1<strong>08</strong><br />

durchgeführt. Retrospektiv wird die Wirksamkeit zu jedem Bilanzstichtag mit einem Effektivitätstest nach der Dollar-<br />

Offset-Methode überprüft. Bei Anwendung der Dollar-Offset-Methode werden die kumulativen, in Geldeinheiten ausgedrückten<br />

Wertänderungen des Grundgeschäfts mit den kumulativen, in Geldeinheiten ausgedrückten Wertänderungen<br />

des Zinsswaps verglichen. Die Wertänderungen beider Geschäfte werden auf Basis der am Anfang und am Ende<br />

der Testperiode noch ausstehenden Cash Flows berechnet und um angelaufene Zinsen bereinigt. Alle Sicherungsbeziehungen<br />

waren im Rahmen der von IAS 39 vorgegebenen Bandbreite des Quotienten der beiden kumulativen Wertänderungen<br />

(zwischen 80% und 125%) effektiv. Bei der Effektivitätsmessung wurde <strong>zur</strong> Ermittlung der Wertveränderung<br />

des Grundgeschäfts die Veränderung des Credit Spreads (bonitätsbedingte Komponente) nicht berücksichtigt.<br />

Die folgende Tabelle zeigt das Fristigkeitenband der bestehenden Fair Value Swaps:<br />

Stromderivate Übrige derivate Finanzinstrumente<br />

31.12.20<strong>08</strong> Laufzeitende Anzahl Swaps Nominalvolumen in Mio. EUR Anzahl Swaps Nominalvolumen in Mio. EUR<br />

Bestand gem. Bilanz 247 474,5 1 343,6<br />

davon Laufzeitende 2009 120 248,2 - -<br />

davon Laufzeitende 2010 62 121,3 - -<br />

davon Laufzeitende 2011 43 86,0 - -<br />

davon Laufzeitende 2012 20 15,9 - -<br />

davon Laufzeitende 2013 ff. 2 3,1 1 343,6<br />

Stromderivate Übrige derivate Finanzinstrumente<br />

31.12.2007 Laufzeitende Anzahl Swaps Nominalvolumen in Mio. EUR Anzahl Swaps Nominalvolumen in Mio. EUR<br />

Bestand gem. Bilanz 180 394,2 1 343,6<br />

davon Laufzeitende 20<strong>08</strong> 130 284,0 - -<br />

davon Laufzeitende 2009 38 82,9 - -<br />

davon Laufzeitende 2010 12 27,3 - -<br />

davon Laufzeitende 2012 ff. - - 1 343,6<br />

Wie der Aufstellung zu den Fair Values von derivativen Finanzinstrumenten zu entnehmen ist, waren bei der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> AG zum 31. Dezember 20<strong>08</strong> Zinsderivate mit einem Volumen von rd. 343,6 Mio. EUR (Vj: rd. 343,6 Mio.<br />

EUR) als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Fair Value Hedges designiert. Aus der Buchwertanpassung der Grundgeschäfte<br />

(Zinsteil) resultieren im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> im sonstigen Finanzergebnis erfasste Verluste von rd. 29,3 Mio.<br />

EUR (Vj: rd. 12,2 Mio. EUR Verluste), aus den Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte (Zinsteil) der Sicherungsgeschäfte<br />

wurden Gewinne von rd. 22,1 Mio. EUR (Vj: rd. 11,2 Mio. EUR Gewinne) im sonstigen Finanzergebnis erfasst.


Stromderivate<br />

Stromderivate werden <strong>zur</strong> Absicherungen der aus den Vertriebsverträgen resultierenden Verpflichtungen <strong>zur</strong> Stromversorgung<br />

der Kunden abgeschlossen. Die Termingeschäfte werden über die Börse (Futures) und vor allem über den<br />

OTC-Markt (Forwards) getätigt. Die Bilanzierung entspricht den bei den derivativen Finanzinstrumenten dargestellten<br />

Angaben. Forwards, die vor Laufzeitende durch gegenläufige Forwards geschlossen werden, werden erfolgswirksam<br />

zum beizulegenden Zeitwert (Marktwert) am Bilanzstichtag bewertet.<br />

Eine Sensitivitätsanalyse der Stromgeschäfte ergibt, dass aus einer Erhöhung oder Verringerung der Marktpreise um<br />

10% keine zusätzlichen Gewinne oder Verluste resultieren, da die Effektivität im Vergleich zum Vorjahr verbessert<br />

wurde, jedoch sinkt in der Analyse durch Laufzeiteffekte bis zum 31.12.2009 das Ergebnis auf 0,0 EUR, wodurch sich<br />

Bewertungsverluste von rd. 1,6 Mio. EUR im Vergleich zum 31.12.20<strong>08</strong> ergeben.<br />

Per 31.12.2007 ergab eine Sensitivitätsanalyse der Stromgeschäfte, dass sich bei einer Erhöhung des Preises um 10%<br />

aus der Bewertung der Stromderivate ein zusätzlicher Verlust von rd. 3,6 Mio. EUR bzw. aus der Verringerung des<br />

Preises um 10% sich der jetzt ausgewiesene Verlust um rd. 0,3 Mio. EUR verringert. Darüber hinaus gibt es keine Veränderungen,<br />

weil es sich bei den übrigen Forwards um geschlossene Geschäfte handelt.<br />

Cash Flow Hedges – Zinsänderungs-/Währungsrisiken<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> hat der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern <strong>zur</strong> Sicherung des Zinszahlungsrisikos von variabel verzinslichen<br />

Grundgeschäften Payer Zinsswaps („Erhalte variabel – Zahle fix“) abgeschlossen. Die Zahlungsstromänderungen<br />

der Grundgeschäfte, die sich aus den Veränderungen der Euribor-Rate ergeben, werden durch die Zahlungsstromänderungen<br />

der Zinsswaps ausgeglichen. Mit den Sicherungsmaßnahmen wird das Ziel verfolgt, die variabel<br />

verzinslichen Anleihen in festverzinsliche Finanzschulden zu transformieren und damit den Zahlungsstrom aus den<br />

finanziellen Verbindlichkeiten abzusichern.<br />

Die folgende Tabelle zeigt das Fristigkeitenband und die Anzahl der bestehenden Cash Flow Hedges:<br />

31.12.20<strong>08</strong> Laufzeitende Anzahl Swaps Nominalvolumen in Mio. EUR<br />

Bestand 19 1.590,7<br />

davon Laufzeitende 2012 9 185,0<br />

davon Laufzeitende 2013 ff. 10 1.405,7<br />

31.12.2007 Laufzeitende Anzahl Swaps Nominalvolumen in Mio. EUR<br />

Bestand 15 1.424,1<br />

davon Laufzeitende 2012 ff. 15 1.424,1<br />

Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird prospektiv mit der Critical Terms Match Method nach IAS 39.AG1<strong>08</strong><br />

durchgeführt. Retrospektiv wird die Wirksamkeit zu jedem Bilanzstichtag mit einem Effektivitätstest nach der Dollar-<br />

Offset-Methode überprüft. Als Grundgeschäft dient ein hypothetisches Derivat. Alle Sicherungsbeziehungen dieser Art<br />

waren zum Abschlussstichtag effektiv. Wie der Aufstellung der Barwerte derivativer Finanzinstrumente zu entnehmen<br />

ist, waren beim <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern zum 31.12.20<strong>08</strong> Derivate mit einem Volumen von rd. 1.590,7 Mio.<br />

EUR (Vj: rd. 1.424,1 Mio. EUR) als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Cash Flow Hedges designiert. Aus der<br />

erfolgsneutralen Behandlung der Wertveränderung der Sicherungsgeschäfte resultieren im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> bzw.<br />

2007 in der Cash-Flow-Hedge-Rücklage erfasste Beträge von rd. 3,4 Mio. EUR bzw. rd. 44,9 Mio. EUR.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

125


126<br />

Zeitwertänderungen von Zinsswaps, die Sicherungsgeschäfte für künftige Zinszahlungen variabel verzinster Verbindlichkeiten<br />

darstellen, werden erfolgsneutral unter den kumulierten sonstigen Eigenkapitalveränderungen erfasst. Diese<br />

Beträge werden in jener Periode als Finanzierungsaufwand erfasst, in der die entsprechenden Zinszahlungen aus<br />

dem Grundgeschäft erfolgswirksam werden. In 20<strong>08</strong> wurden Beträge aus Fremdwährungssicherungen in Höhe von<br />

rd. +31,7 Mio. EUR (Vj: rd. -56,2 Mio. EUR) realisiert und ertragswirksam in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung im<br />

übrigen Finanzergebnis gebucht. Des Weiteren wurden ineffektive Teile bei Hedge-Accounting-Beziehungen in Höhe<br />

von rd. 0,0 Mio. EUR (Vj: rd. 0,3 Mio. EUR) ergebniswirksam erfasst. Aus der Beendigung von Sicherungsinstrumenten<br />

(Cash Flow Hedges) sind zum Berichtsstichtag rd. 1,1 Mio. EUR (Vj: rd. 0,6 Mio. EUR) erfolgsneutral im Eigenkapital<br />

erfasst, die sich wie folgt auflösen: 2009: rd. 0,2 Mio. EUR, 2010–2013: rd. 0,8 Mio. EUR, 2014 ff: rd. 0,1 Mio. EUR.<br />

29.3. Portfolio Credit Default Swap/Collateralized Debt Obligation<br />

Über die unmittelbaren derivativen Finanzinstrumente hinaus werden seit dem Geschäftsjahr 2005 Portfolio Credit<br />

Default Swaps eingesetzt.<br />

Dabei kommt es gegen Bezahlung einer Prämie zu einem Abtausch von Kreditrisiken zwischen der Deutschen Bank<br />

und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG. Vertragspartner nach außen hin ist die <strong>ÖBB</strong>-Infra struktur <strong>Bau</strong> AG, im Innenverhältnis<br />

erfolgt eine Aufteilung der Chancen und Risiken entsprechend dem auf die jeweilige Gesellschaft entfallenden<br />

Nominale. Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG hat 17 Absicherungsvereinbarungen mit der Deutschen Bank abgeschlossen,<br />

in denen sich die Deutsche Bank verpflichtet hat, das Ausfallsrisiko der Vertragspartner zu Gunsten der Gesellschaft zu<br />

übernehmen. Insgesamt hat die Deutsche Bank das Ausfallsrisiko von rd. 612,9 Mio. EUR übernommen, davon entfallen<br />

rd. 229,4 Mio. EUR auf die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG, rd. 287,6 Mio. EUR auf die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG und<br />

rd. 95,9 Mio. EUR auf die Rail Cargo Austria AG. Für die Übernahme des auf die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG fallenden<br />

Risikos wurde an die Deutsche Bank upfront eine Provision in Höhe von rd. 3,2 Mio. EUR bezahlt.<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG hat das Risiko an einer Tranche einer Collateralized Debt Obligation (CDO) über nommen.<br />

Das Gesamt volumen des CDO beträgt rd. 30.545 Mio. EUR. Die dem CDO zugrunde liegenden Refe renztitel (Underlying)<br />

setzen sich zu 75% aus Asset Backed Securities und zu 25% aus sechs CDO-Tranchen zusammen. Grundlage für<br />

den CDO sind vier Credit Default Swaps (CDS), die die Gesellschaft mit der Deutschen Bank geschlossen hat; davon<br />

entfallen rd. 229,4 Mio. EUR auf die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG, rd. 287,6 Mio. EUR auf die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG<br />

und rd. 95,9 Mio. EUR auf die Rail Cargo Austria AG (insgesamt somit rd. 612,9 Mio. EUR).<br />

Die CDO-Tranche ist so konzipiert, dass allfällige Ausfälle im Referenzportfolio bis zu einer Höhe von rd. 1.661,8 Mio. EUR<br />

(sog. „First Loss Tranche“) für die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG mit keinen finanziellen Folgen verbunden sind. Erst wenn<br />

die zusätzliche Ausfälle die vorhin genannte Summe überschreiten, sprich ein zusätzlicher Ausfall im Referenzpool<br />

eintritt, sind die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG und ihre Schwestergesellschaften als Sicherungsgeber verpflichtet, der<br />

Deutschen Bank diesen Verlust als Sicherungskäufer zu ersetzen. Der maximale Verlust, den die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong><br />

AG und ihre Schwestergesellschaften erleiden können, ist mit rd. 612,9 Mio. EUR begrenzt (davon entfallen im Innenverhältnis<br />

rd. 229,4 Mio. EUR auf die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG, rd. 287,6 Mio. EUR auf die <strong>ÖBB</strong>-Personen verkehr AG<br />

und rd. 95,9 Mio. EUR auf die Rail Cargo Austria AG). Für die unmittelbar auf die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG entfallende<br />

Risikoübernahme hat die Deutsche Bank AG upfront eine Prämie in Höhe von rd. 13,4 Mio. EUR geleistet.


Die Verwaltung des Referenzpools wurde durch im Jahr 2006 abgeschlossene Investment Advisory Agreements der<br />

Montana Capital AG übertragen. Damit ist sichergestellt, dass es sich um ein aktiv gemanagtes Portfolio handelt,<br />

deren primäre Zielsetzung in der Aufrechterhaltung der Stabilität und Sicherheit der übernommen Tranche liegt. Zusätzlich<br />

zum aktiven Management der Montana Capital AG wurde in sehr enger Abstimmung und Zusammenarbeit<br />

mit der Montana Capital AG im abgelaufenen Geschäftsjahr eine <strong>ÖBB</strong>-interne Struktur aufgebaut, mit dem Ziel auch<br />

<strong>ÖBB</strong>-intern entsprechendes Know-how und einen hohen Informations- und Kommunikationslevel sicherzustellen.<br />

Für die CDO wurde eine Bewertung von einem namhaften Kreditinstitut eingeholt. Der Bewertung liegen allgemein<br />

anerkannte Bewertungsmodelle zugrunde. Die Bewertungsmethode basiert in größtmöglichen Umfang auf Daten aus<br />

dem Markt und so wenig wie möglich auf unternehmensspezifischen Daten. Die verwendete Bewertungsmethode<br />

wird periodisch neu ausgerichtet und auf ihre Validität überprüft, indem Preise von beobachtbaren aktuellen Markttransaktionen<br />

oder Preise, die auf verfügbaren, beobachtbaren Marktdaten beruhen, auf dasselbe Finanzinstrument<br />

verwendet werden. Die verwendete Bewertungsmethode berücksichtigt jene Faktoren, die Marktteilnehmer bei einer<br />

Preisfestlegung beachten würden und ist mit den anerkannten wirtschaftlichen Methoden für die Preisfindung von<br />

Finanzinstrumenten konsistent. Die für die vorliegende Bewertung relevanten Faktoren wurden berücksichtigt.<br />

Einen wesentlichen Einfluss auf die Bewertung haben insbesondere die Verlustverteilung des Portfolios und die Transaktionsstruktur.<br />

Die Verlustverteilung des Portfolios ergibt sich aus den CDS Spreads (Kreditspreads), dem Ausfallsrisiko<br />

der im Portfolio enthaltenen Unternehmenstiteln, der Recovery Rate, den Ausfallszenarien und der Ausfallskorrelation<br />

der Referenzeinheiten, dem Hebel der Tranche, der Anzahl der erfolgten Ausfälle und aus der Restlaufzeit der<br />

Trans aktion. Der erwartete Verlust (default leg) wird definiert als Barwert der auf den Zeitpunkt der Bewertung erwarteten<br />

Portfolioverluste (expected loss), diskontiert mit der jeweils aktuellen Euro-Zinskurve. Die Transaktionsstruktur ist<br />

bestimmt durch das Tranchenvolumen, den Attachment und Detachment Point der Tranche sowie die allgemeine<br />

Struktur.<br />

Weitere Einflussfaktoren für die Bewertung sind die für die Prämienzahlungen vereinbarten Bedingungen und die<br />

relative Nachfrage nach CDO-Tranchen im Markt.<br />

Für die Ermittlung der Verlustverteilung des Portfolios wurde ein Korrelationsmodell verwendet und die Ausfallszenarien<br />

mit Hilfe der klassischen Monte-Carlo-Simulation durchgerechnet.<br />

In der Bewertung einer CDO-Tranche wird der erwartete Verlust einer Tranche unter Berücksichtigung der Verlustverteilung<br />

des Portfolios sowie der Transaktionsstruktur ermittelt. Erhöht bzw. reduziert sich der erwartete Verlust<br />

der jeweiligen Tranche, äußert sich das in einem Rückgang bzw. Anstieg der Bewertung der Tranche. Steigen z.B. die<br />

Spreads der Referenzeinheiten an, so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes und umgekehrt.<br />

Der im Rahmen der Transaktion bestehende Trading Account ist in der Bewertung nicht berücksichtigt worden. Außerdem<br />

besteht laut Dokumentation ein Exposure gegenüber ABS-Papieren, für die die Recovery Rate vorab bei 90%<br />

fixiert wurde. Der Einfluss dieser Assets auf die Bewertung ist vernachlässigbar und findet daher keinen Eingang in die<br />

durchgeführte Bewertung.<br />

Die eingeholten Bewertungen haben für die auf die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG entfallende Tranche zum Bilanzstichtag<br />

einen negativen beizulegenden Zeitwert in der Höhe von rd. 195,9 Mio. EUR (im Vorjahr rd. 63,4 Mio. EUR) ergeben.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

127


128<br />

Weiters wird für den geplanten Ausstieg bzw. die Restrukturierung des CDO eine Rückstellung gebildet, die die von<br />

der Deutschen Bank geschätzten Auflösungskosten sowie die im Werterhellungszeitraum bis Ende Februar 2009 auf<br />

Basis der Bewertung der Deutschen Bank eingetretenen Verschlechterung des (negativen) Zeitwertes berücksichtigt.<br />

Der negative beizulegende Zeitwert wurde unter den finanziellen Verbindlichkeiten passiviert. Die im Geschäftsjahr<br />

20<strong>08</strong> erforderliche Erhöhung der negativen Zeitwerte in Höhe von rd. 132,5 Mio. EUR (Vj: rd. 40,1 Mio. EUR) und<br />

die Rückstellung für den geplanten Ausstieg bzw. die geplante Restrukturierung über rd. 31,3 Mio. EUR. wurden zu<br />

Lasten des übrigen Finanzergebnisses erfasst und wie folgt berechnet:<br />

Zeitwertbewertung in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Zeitwert des Derivativs (negativ) 31.12. -195,9 -63,4<br />

abzüglich Stand finanzielle Verbindlichkeiten 1.1. 48,1 8,0<br />

abzüglich erhaltene Prämien inkl. Zinsen 14,1 14,1<br />

abzüglich Trading Account 1,2 1,2<br />

Erhöhung der finanziellen Verbindlichkeit im Geschäftsjahr 132,5 40,1<br />

Rückstellung für den geplanten Ausstieg bzw. Restrukturierung 31,3 0,0<br />

163,8 40,1<br />

Bei der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG als unmittelbarem Vertrags partner der Deutschen Bank wird eine Eventualverbindlichkeit<br />

in Höhe der aus der gesamten <strong>ÖBB</strong>-Tranche maximal resultierenden und nicht bereits im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong>-Konzern passivierten Ersatzverpflichtungen in Höhe von rd. 386,9 Mio. EUR (Vj: rd. 549,5 Mio. EUR) ausgewiesen.<br />

Gegenüber der <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG und der Rail Cargo Austria AG bestehen aufgrund der internen Vereinbarungen<br />

insgesamt Regressrechte bis zu einem Gesamtbetrag von 383,5 Mio. EUR.<br />

Die gesamte Transaktion spiegelt sich in folgenden Bilanzposten wider:<br />

Bilanzposten in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 Veränderung<br />

Sonstige Forderungen Trading Account 3,4 3,6 -0,2<br />

Sonstige Abgrenzungen (aktivseitig) 1,7 2,0 -0,3<br />

Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen -2,0 -2,1 0,1<br />

Sonstige Rückstellungen -31,3 0,0 -31,3<br />

Derivate held for trading -195,9 -63,8 -132,1<br />

-224,1 -60,3 -163,8<br />

29.4. Angaben gemäß IFRS 7<br />

Finanzielle Vermögenswerte werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Dabei<br />

sind bei allen finanziellen Vermögenswerten, die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet<br />

werden, die dem Erwerb direkt <strong>zur</strong>echenbaren Transaktionskosten zu berücksichtigen. Die in der Bilanz angesetzten<br />

beizulegenden Zeitwerte entsprechen in der Regel den Marktpreisen der finanziellen Vermögenswerte.<br />

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (held for trading; FAHfT) werden<br />

mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Darunter fallen primär derivative Finanzinstrumente, die nicht in eine<br />

wirksame Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 eingebunden sind und damit zwingend als Handelsbestand („held for<br />

trading“) klassifiziert werden müssen. Ein aus der Folgebewertung resultierender Gewinn oder Verlust wird erfolgswirksam<br />

in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst.


Unter Loans and Receivables (Kredite und Forderungen; LaR) werden finanzielle Vermögenswerte mit festen oder<br />

bestimmbaren Zahlungen, die nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden und nicht <strong>zur</strong> Veräußerung erworben<br />

wurden, ausgewiesen.<br />

Available for sale financial assets (<strong>zur</strong> Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte; AfS) sind finanzielle Vermögenswerte,<br />

die keiner anderen Kategorie zugeordnet werden. Zwingend fallen in die Kategorie fremde Eigenkapitalinstrumente<br />

und regelmäßig auch Anteile an Investmentfonds, soweit sie nicht als at fair value through profit or<br />

loss qualifiziert werden. Grundsätzlich sind Anteile an Investmentfonds immer dieser Kategorie zuzuordnen, soweit<br />

es nicht eine nachweisbare kurzfristige Handelsaktivität gibt und Anteile an verbundenen Unternehmen, die aufgrund<br />

ihrer untergeordneten Bedeutung nicht vollkonsolidiert werden.<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC) werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert und in der<br />

Folgebewertung mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.<br />

Derivative Finanzinstrumente werden von der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG <strong>zur</strong> Absicherung der aus Finanztransaktionen<br />

resultierenden Zins-, Währungs- und Kreditrisiken eingesetzt. Gemäß IAS 39 werden alle derivativen Finanzinstrumente<br />

in der Bilanz als Vermögenswert oder Verbindlichkeit angesetzt und zum beizulegenden Zeitwert (Marktwert)<br />

bewertet. Änderungen des Marktwertes von als Sicherungsinstrumenten gemäß IAS 39 designierten derivativen Finanzinstrumenten<br />

werden erfolgwirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung oder ergebnisneutral im Eigenkapital<br />

(als Cash-Flow-Hedge-Rücklage) erfasst, je nachdem, ob das derivative Instrument <strong>zur</strong> Absicherung der Marktwerte<br />

von Bilanzposten („Fair Value Hedges“) oder Zahlungsströmen („Cash Flow Hedges“) eingesetzt wird. Liegt kein Hedge<br />

Accounting vor, ist das derivative Finanzinstrument zwingend als „held for trading“ einzustufen und damit erfolgswirksam<br />

mit dem beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren.<br />

Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten<br />

Zahlungsmittel, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen haben überwiegend kurze<br />

Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise den beizulegenden Zeitwerten.<br />

Die beizulegenden Zeitwerte von sonstigen langfristigen Forderungen entsprechen den Barwerten der mit<br />

den Vermögenswerten verbundenen Zahlungen unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Zinsparameter.<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten haben in der Regel kurze Restlaufzeiten;<br />

die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar. Die beizulegenden Zeitwerte<br />

von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden als Barwerte<br />

der mit den Schulden verbundenen Zahlungen unter Zugrundelegung der jeweils gültigen Zinskurve ermittelt.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

129


130<br />

Finanzinstrumente Aktiva<br />

zum 31.12.20<strong>08</strong><br />

Bewertungsklasse nach IAS 39<br />

At Fair Value<br />

Buchwert Available through Profit<br />

zum for Sale and Loss (Held<br />

Held to Loans and<br />

Maturity Receivables<br />

Non<br />

Financial Hedge<br />

Fair Value<br />

zum<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> (at Cost) for Trading) (HtM) (L&R) Cash Instruments Accounting 31.12.20<strong>08</strong><br />

Langfristige Aktiva<br />

Finanzielle Vermögenswerte 1.720,9 12,7 2,0 55,5 1.583,1 0,0 67,6 0,1 1.900,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 854,4 0,0 0,0 0,0 854,4 0,0 0,0 0,0 855,8<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0,1 0,0 0,0 0,0 0,1 0,0 0,0 0,0 0,1<br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 67,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 67,0 0,0<br />

Kurzfristige Aktiva<br />

Finanzielle Vermögenswerte 109,5 0,1 0,0 0,0 99,4 0,0 10,0 0,0 109,5<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 97,6 0,0 0,0 0,0 97,6 0,0 0,0 0,0 97,6<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 306,3 0,0 0,0 0,0 302,2 0,0 0,0 4,1 302,2<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 177,0 0,0 0,0 0,0 177,0 0,0 0,0 0,0 177,0<br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 82,2 0,0 0,0 0,0 20,6 0,0 0,0 61,6 20,6<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 263,0 0,0 0,0 0,0 0,0 263,0 0,0 0,0 263,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 252,1 0,0 0,0 0,0 0,0 252,1 0,0 0,0 252,1<br />

Summe Buchwert je Kategorie 12,8 2,0 55,5 2.005,4 263,0 77,6<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,0 0,0 0,0 1.129,0 252,1 0,0<br />

Finanzinstrumente Passiva<br />

zum 31.12.20<strong>08</strong><br />

Bewertungsklasse nach IAS 39<br />

Buchwert<br />

zum<br />

At<br />

Amortised<br />

At Fair Value<br />

through Profit<br />

and Loss (Held Hedge Finance<br />

Non<br />

Financial<br />

Fair Value<br />

zum<br />

in Mio. EUR<br />

Langfristige Verbindlichkeiten<br />

31.12.20<strong>08</strong> Cost for Trading) Accounting Lease Instruments 31.12.20<strong>08</strong><br />

Finanzverbindlichkeiten 11.371,0 10.938,4 213,4 210,8 8,4 0,0 12.041,8<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1.133,6 1.133,6 0,0 0,0 0,0 0,0 1.133,6<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 10.946,8 10.938,4 0,0 0,0 8,4 0,0 11.617,7<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 95,0 95,0 0,0 0,0 0,0 0,0 95,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 83,5 83,5 0,0 0,0 0,0 0,0 83,5<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 66,8 66,8 0,0 0,0 0,0 0,0 66,8<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 148,9 89,7 0,0 0,0 0,0 59,2 90,7<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Finanzverbindlichkeiten 994,5 986,1 0,0 8,4 0,0 0,0 1.000,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 157,9 157,9 0,0 0,0 0,0 0,0 160,9<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 876,1 867,7 0,0 8,4 0,0 0,0 882,1<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 610,8 582,3 0,0 0,0 0,0 28,5 582,3<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 81,8 81,8 0,0 0,0 0,0 0,0 81,8<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 34,5 34,5 0,0 0,0 0,0 0,0 34,5<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 50,0 7,4 0,0 0,0 0,0 42,6 7,4<br />

Summe Buchwert je Kategorie 12.698,9 213,4 219,2 8,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1.456,8 0,0 0,0 0,0<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 11.907,4 0,0 8,4 8,4


Finanzinstrumente Aktiva<br />

zum 31.12.2007<br />

Bewertungsklasse nach IAS 39<br />

At Fair Value<br />

Buchwert Available through Profit<br />

zum for Sale and Loss (Held<br />

Held to Loans and<br />

Maturity Receivables<br />

Non<br />

Financial Hedge<br />

Fair Value<br />

zum<br />

in Mio. EUR 31.12.2007 (at Cost) for Trading) (HtM) (L&R) Cash Instruments Accounting 31.12.2007<br />

Langfristige Aktiva<br />

Finanzielle Vermögenswerte 1.073,0 2,9 0,4 133,2 928,2 0,0 8,3 0,0 1.091,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 931,0 2,9 0,0 4,5 923,6 0,0 0,0 0,0 939,5<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0,3 0,0 0,0 0,0 0,3 0,0 0,0 0,0 0,3<br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 4,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 4,4 0,0<br />

Kurzfristige Aktiva<br />

Finanzielle Vermögenswerte 128,4 0,1 0,0 0,0 79,1 0,0 49,2 0,0 128,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 78,6 0,0 0,0 0,0 78,6 0,0 0,0 0,0 78,6<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 279,6 0,0 0,0 0,0 279,6 0,0 0,0 0,0 279,6<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 159,6 0,0 0,0 0,0 159,6 0,0 0,0 0,0 159,6<br />

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 119,1 0,0 0,0 0,0 7,8 0,0 0,0 111,3 9,2<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,3 0,3<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 13,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 13,2 0,0<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 12,4 0,0 0,0 0,0 0,0 12,4 0,0 0,0 12,4<br />

Summe Buchwert je Kategorie 3,0 0,4 133,2 1.295,0 12,4 57,5<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 2,9 0,0 4,5 1.161,8 0,0 0,0<br />

Finanzinstrumente Passiva<br />

zum 31.12.2007<br />

Bewertungsklasse nach IAS 39<br />

Buchwert<br />

zum<br />

At<br />

Amortised<br />

At Fair Value<br />

through Profit<br />

and Loss (Held Hedge Finance<br />

Non<br />

Financial<br />

Fair Value<br />

zum<br />

in Mio. EUR 31.12.2007 Cost for Trading) Accounting Lease Instruments 31.12.2007<br />

Langfristige Verbindlichkeiten<br />

Finanzverbindlichkeiten 9.433,5 9.057,4 92,9 271,8 11,4 0,0 9.204,9<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1.247,4 1.246,0 0,0 0,0 1,4 0,0 1.251,8<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 9.068,8 8.929,7 0,0 0,0 139,1 0,0 8.840,2<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 18,5 18,5 0,0 0,0 0,0 0,0 18,5<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 55,2 0,1 0,0 0,0 0,0 55,1 1,2<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Finanzverbindlichkeiten 577,5 577,5 0,0 0,0 0,0 0,0 577,5<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 358,5 358,5 0,0 0,0 0,0 0,0 358,5<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 469,8 469,8 0,0 0,0 0,0 0,0 469,8<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 733,6 685,0 0,0 0,0 0,0 48,6 691,9<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 156,8 156,8 0,0 0,0 0,0 0,0 163,7<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 117,4 117,4 0,0 0,0 0,0 0,0 117,4<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 48,0 8,4 0,0 0,0 0,0 39,6 11,7<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 1,2 0,4 0,0 0,0 0,0 0,8 1,2<br />

Summe Buchwert je Kategorie 10.346,9 92,9 271,8 11,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 1.761,3 0,0 0,0 1,4<br />

davon verzinsliche Verbindlichkeiten 9.517,3 0,0 0,0 139,1<br />

Die Position Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten beinhaltet Wertänderungen aus Fair-Value-Hedge-<br />

Accounting in Höhe von rd. 29,3 Mio. EUR (Vj: rd. 6,5 Mio. EUR).<br />

Erläuterungen <strong>zur</strong> Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung und <strong>zur</strong> Konzern-Bilanz<br />

Die Zinsergebnisse, die nicht aus Finanzinstrumenten nach den Kategorien des IAS 39 resultieren, setzen sich insbesondere<br />

aus der Auflösung des Nettobarwertvorteils aus CBL-Transaktionen und aus der Aufzinsung von Rückstellungen<br />

zusammen.<br />

Abgegrenzte Zinszahlungen aus derivativen Finanzinstrumenten (Zinsswaps), die als Sicherungsinstrumente in Fair<br />

Value und Cash Flow Hedges gemäß IAS 39 designiert wurden, werden entsprechend als Zinsertrag oder -aufwand<br />

erfasst. Das Zinsergebnis wird den Bewertungsklassen anhand des Grundgeschäfts zugeordnet; im Berichtszeitraum<br />

wurden ausschließlich finanzielle Verbindlichkeiten gesichert.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

131


132<br />

Nettofinanzergebnisse nach Bewertungsklassen<br />

Das Nettoergebnis, unterteilt nach Bewertungsklassen, ist aus nachfolgender Aufstellung zu entnehmen.<br />

Ergebnis aus der Folgebewertung<br />

zum Währungs- Wertberichtigung/ Ergebnis aus Finanzergebnis<br />

31.12.20<strong>08</strong> in Mio. EUR Zinsergebnis Fair Value umrechnung Wertaufholung Beteiligungen Sonstiges 20<strong>08</strong><br />

Loans and Receivables (LaR) 54,5 0,0 0,1 -0,6 0,0 1 0,0 54,1<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 53,7 0,0 0,0 -0,6 0,0 0,0 53,1<br />

Held to Maturity Investments (HtM) 7,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 7,3<br />

Available for Sale Financial Assets (AfS) 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1 0,0 0,0<br />

Financial Assets Held for Trading (FAHfT) 0,0 -124,9 0,0 0,0 0,0 0,0 -124,9<br />

Financial Liabilities Measured<br />

at Amortised Cost (FLAC) -447,0 0,0 -50,2 0,0 0,0 0,0 -497,2<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen -63,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -63,4<br />

Hedge Accounting -4,8 0,0 0,0 0,0 0,0 8,5 3,7<br />

Zahlungsmittel und<br />

Zahlungsmitteläquivalente -0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen -0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -0,1<br />

Non Financial Instruments 1,2 0,0 0,0 0,0 0,0 -0,8 0,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 16,9 16,9<br />

Ergebnis saldiert -388,8 -124,9 -50,1 -0,6 0,1 7,7 -556,6<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen -9,7 0,0 0,0 -0,6 0,0 16,9 6,6<br />

1 Kleinbetrag<br />

Ergebnis aus der Folgebewertung<br />

zum Währungs- Ergebnis aus Finanzergebnis<br />

31.12.2007 in Mio. EUR Zinsergebnis Fair Value umrechnung Beteiligungen 2007<br />

Loans and Receivables (LaR) 57,8 0,0 0,0 0,0 57,8<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 55,8 0,0 0,0 0,0 55,8<br />

Financial Assets Held for Trading (FAHfT) 0,0 0,0 0,0 0,3 0,3<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,0 0,0 0,0 0,3 0,3<br />

Financial Liabilities Measured at<br />

Amortised Cost (FLAC) -4<strong>08</strong>,4 -122,7 86,9 0,0 -444,2<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen -76,5 0,0 0,0 0,0 -76,5<br />

Zahlungsmittel und<br />

Zahlungsmitteläquivalente -0,0 0,0 0,0 0,0 -0,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen -0,1 0,0 0,0 0,0 -0,1<br />

Non Financial Instruments 4,3 0,0 0,0 0,0 4,3<br />

Ergebnis saldiert -337,7 -122,7 86,9 0,3 -373,2<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen -20,7 0,0 0,0 0,3 -20,4<br />

Die erhaltenen Zinsen aus Swap-Verträgen in Höhe von rd. 72,1 Mio. EUR (Vj: rd. 75,6 Mio. EUR) werden in dieser<br />

Darstellung mit den Zinsaufwendungen aus den originären Finanzinstrumenten saldiert.<br />

Die Zinsen aus Finanzinstrumenten werden im Zinsergebnis ausgewiesen. Das Zinsergebnis aus finanziellen Verbindlichkeiten<br />

der Bewertungsklasse Financial Liabilities Measured at Amortised Cost schließt im Wesentlichen Zinsaufwendungen<br />

aus Anleihen und Krediten ein. Die übrigen Komponenten des Nettoergebnisses erfasst der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong>-Konzern im sonstigen Finanzergebnis.


30.<br />

29.5. Derivative Finanzinstrumente<br />

In den nachfolgenden Tabellen sind die bilanzierten Zeitwerte sämtlicher derivativer Finanzinstrumente dargestellt.<br />

Dabei wird unterschieden, ob diese in eine wirksame Sicherungsbeziehung gemäß IAS 39 (Fair Value Hedge, Cash<br />

Flow Hedge) eingebunden sind oder nicht.<br />

Aktiva Passiva<br />

Buchwerte in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007<br />

Zinsswaps<br />

ohne Hedge-Beziehung 0,9 0,4 5,1 19,6<br />

in Verbindung mit Cash Flow Hedges 51,4 8,3 18,3 2,1<br />

Cross Currency Swaps<br />

ohne Hedge-Beziehung 1,1 0,0 6,4 5,0<br />

in Verbindung mit Fair Value Hedges 0,0 0,0 28,0 65,7<br />

in Verbindung mit Cash Flow Hedges 0,0 0,0 148,3 144,7<br />

Stromfutures und Forwards<br />

in Verbindung mit Fair Value Hedges 26,2 49,2 24,6 59,3<br />

Summe 79,6 57,9 230,7 296,4<br />

Die bilanzierten Zeitwerte aller übrigen Derivate stellen sich wie folgt dar:<br />

in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.2007 Instrument<br />

Passiva<br />

Derivate ohne Hedge-Beziehung 201,8 68,3 sonstige Derivative<br />

Die übrigen Derivate ohne Hedge-Beziehung betreffen passivseitig insbesondere die negativen Marktwerte aus der<br />

Collateralized Debt Obligation (siehe Erläuterung 29) sowie Swaps im Zusammenhang mit einer Cross-Border-Leasing-<br />

Transaktion.<br />

Leasingtransaktionen<br />

30.1. Leasinggeber<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG ist Eigentümerin der Schieneninfrastruktur sowie des weitaus überwiegenden Teiles der<br />

Immobilien im <strong>ÖBB</strong>-Konzern. Auf der Grundlage von § 35 Bundesbahngesetz wurde mit der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb<br />

AG eine Vereinbarung über die Bereitstellung, den Betrieb und die Erhaltung der Infrastruktur geschlossen. Mit dieser<br />

Vereinbarung („Infrastrukturvertrag“) hat die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG ermächtigt,<br />

die Infrastruktur bereitzustellen, zu betreiben und zu erhalten und Eisenbahnunternehmen Schienenkapazitäten zuzuweisen<br />

sowie Dritten im eigenen Namen und auf eigene Rechnung entgeltlich Zugang <strong>zur</strong> Infrastruktur der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG zu gewähren. Die Laufzeit des Vertrages beträgt sechs Jahre und verlängert sich automatisch um<br />

jeweils ein Jahr, wenn eine Kündigung unterbleibt. Die Kündigungsfrist beträgt sechs Jahre. Bei dieser Vereinbarung<br />

handelt es sich um ein operatives Leasingverhältnis. Im Jahr 20<strong>08</strong> hat die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG auf Basis dieser<br />

Vereinbarung ein Entgelt in Höhe von 473,0 Mio. EUR (Vj: 463,0 Mio. EUR) bezogen. Das Nutzungsentgelt wurde bis<br />

zum Jahr 2018 festgelegt. Für 2009 ist ein Entgelt in Höhe von 466,0 Mio. EUR vorgesehen.<br />

Abgesehen vom Infrastrukturvertrag gibt es rund 55.000 Mietverträge, die überwiegend unbefristet und unter Einhaltung<br />

einer Kündigungsfrist von maximal 6 Monaten aufgelöst werden könnten. Es bestehen auch 2.964 externe<br />

Mietverträge, die zwischen 2009 und 2014 enden und innerhalb des Konzerns 6 Verträge, die zwischen 2009 und<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

133


134<br />

2014 enden. Die Vertragspartner sind dabei andere Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns sowie Dritte, die unterschiedlichste<br />

Konditionen aufweisen und ebenfalls operative Leasingverhältnisse im Sinne des IFRS darstellen. Die bedingten<br />

Mieterträge beziehen sich ausschließlich auf Mietverträge und sind gegenüber Dritten und nicht mit Konzerngesellschaften<br />

abgeschlossen.<br />

Somit werden de facto das gesamte Sachanlagevermögen und die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien mit<br />

Ausnahme des Vermögens des Geschäftssegmentes „Kraftwerke“ (rd. 375,6 Mio. EUR), der Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

(rd. 15,5 Mio. EUR) sowie der Anlagen in <strong>Bau</strong> (rd. 3.294,3 Mio. EUR) und der vom <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-<br />

Konzern selbst genutzten Gebäuden und technischen Anlagen im Wege von operativen Leasingverhältnissen anderen<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzerngesellschaften und Dritten <strong>zur</strong> Nutzung überlassen. Der weitaus überwiegende Teil der Mietverhältnisse<br />

ist kündbar.<br />

Weiters bestanden im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern auch Mietverhältnisse, die ungeachtet der zivilrechtlichen Eigentumsverhältnisse<br />

als Finanzierungsleasing behandelt wurden. Diese Vereinbarungen betrafen jene bei der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG im Zug der <strong>ÖBB</strong>-Reform verbliebenen Liegenschaften, die für andere Konzernunternehmen betriebsnotwendig<br />

sind („Gewidmetes Vermögen“). Diese Vermögenswerte wurden zum 31.12.2007 zum Restwert der<br />

Leasingforderung zivilrechtlich verkauft. Für an die Rail Cargo Austria AG verkauften Vermögenswerte wurde damals<br />

ein Erlös von rd. 93,8 Mio. EUR erzielt. Die Verkaufserlöse für an die <strong>ÖBB</strong>-Technische Services GmbH übertragenen<br />

Vermögenswerte betrugen rd. 64,3 Mio. EUR. Es wurden beim Verkauf keine Gewinne erzielt.<br />

Zum Bilanzstichtag hatte der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern mit den Mietern die folgenden Mindestleasingzahlungen<br />

aus den unkündbaren operativen Leasingverhältnissen vereinbart:<br />

31.12.20<strong>08</strong> in Mio. EUR Gesamt bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre<br />

Grundstücke und <strong>Bau</strong>ten (insbesondere Schieneninfrastruktur) 5.734,7 469,1 2.153,9 3.111,7<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 5.717,0 466,0 2.143,0 3.1<strong>08</strong>,0<br />

31.12.2007 in Mio. EUR Gesamt bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre<br />

Grundstücke und <strong>Bau</strong>ten (insbesondere Schieneninfrastruktur) 3.195,7 475,4 2.150,2 570,1<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 3.177,1 473,0 2.139,0 565,1<br />

Diese Mietzahlungen setzen sich aus dem Infrastrukturentgelt der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb AG und aus Mietzahlungen für<br />

Immobilien zusammen. An bedingten Mietzahlungen wurden im Jahr 20<strong>08</strong> rd. 14,6 Mio. EUR ertragswirksam erfasst.<br />

30.2. Leasingnehmer<br />

Beim überwiegenden Teil der vom <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern als Leasingnehmer eingegangenen Vereinbarungen<br />

handelt es sich um operative Leasinggeschäfte, die die Anmietung von Schienenfahrzeugen, Software, Straßenfahrzeugen<br />

und Gebäuden zum Gegenstand haben. Die Laufzeiten gehen bis ins Jahr 2015.<br />

Darüber hinaus werden jedoch bestimmte Teile der Sachanlagen im Rahmen von Finanzierungsleasingvereinbarungen<br />

beschafft, wie Telekombackbonenetze, Schienenschweißmaschinen, Stellwerk Graz und das Umformerwerke Auhof.<br />

Zu den Bilanzstichtagen orientierte sich der durchschnittliche Effektivzinssatz am 6-Monats-EURIBOR inkl. eines vertraglich<br />

vereinbarten Aufschlags. Die Zinssätze werden bei Vertragsabschluss vereinbart und sind je nach Ausgestaltung<br />

der Verträge teilweise fix bzw. teilweise variabel ausgestaltet. Alle Leasingverhältnisse basieren auf schriftlich<br />

festgelegte Vertragslaufzeiten. Es wurden keine Vereinbarungen über bedingte Mietzahlungen getroffen.<br />

Die Nettobuchwerte der Finanzierungsleasing-Anlagen je Gruppe von Vermögenswerten und deren Entwicklung sind<br />

aus dem Anlagenspiegel (Erläuterung 14) ersichtlich.


Zum Bilanzstichtag hatte der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern mit den Vermietern die folgenden Mindestleasingzahlungen<br />

aus den Finanzierungsleasingverträgen vertraglich vereinbart:<br />

Für den 31.12.20<strong>08</strong> Mindestleasing- Enthaltener Errechneter<br />

in Mio. EUR zahlungen Zinsaufwand Barwert<br />

2009 1,9 0,4 1,5<br />

2010–2013 5,6 0,9 4,7<br />

nach 2013 2,9 0,7 2,2<br />

Summe der Mindestleasingzahlungen 10,4 2,0 8,4<br />

abzüglich Zinsenanteil 2,0<br />

Barwert der Leasingzahlungen 12,4<br />

abzüglich kurzfristiger Anteil 1,5<br />

Langfristige Leasingverbindlichkeiten 13,9<br />

Für den 31.12.2007 Mindestleasing- Enthaltener Errechneter<br />

in Mio. EUR zahlungen Zinsaufwand Barwert<br />

20<strong>08</strong> 3,2 0,3 2,9<br />

2009–2012 5,8 0,7 5,1<br />

nach 2012 2,3 0,3 2,0<br />

Summe der Mindestleasingzahlungen 11,3 1,3 10,0<br />

abzüglich Zinsenanteil -1,3<br />

Barwert der Leasingzahlungen 10,0<br />

abzüglich kurzfristiger Anteil -2,9<br />

Langfristige Leasingverbindlichkeiten 7,1<br />

Die künftigen Mindestleasingzahlungen auf Grund von unkündbaren operativen Leasingverträgen setzen sich für jede<br />

der folgenden Perioden wie folgt zusammen:<br />

20<strong>08</strong> in Mio. EUR Bis zu 1 Jahr 1–5 Jahre mehr als 5 Jahre<br />

Grundstücke und <strong>Bau</strong>ten 5,8 17,3 7,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,4 0,4 0,0<br />

Technische Anlagen und Maschinen – Fahrpark 22,7 11,2 0,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 22,6 11,0 0,4<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen 0,5 1,1 0,0<br />

Gesamt 29,0 29,6 7,4<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 23,0 11,4 0,4<br />

2007 in Mio. EUR Bis zu 1 Jahr 1–5 Jahre mehr als 5 Jahre<br />

Grundstücke und <strong>Bau</strong>ten 3,9 4,5 0,2<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,4 0,9 0,0<br />

Technische Anlagen und Maschinen – Fahrpark 25,0 10,5 0,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 25,0 10,5 0,0<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen 0,4 0,2 0,0<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 0,3 0,1 0,0<br />

Gesamt 29,3 15,2 0,2<br />

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 25,7 11,5 0,0<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

135


136<br />

In den jeweiligen Berichtsperioden wurden Mindestleasingzahlungen in der Höhe von rd. 35,3 Mio. EUR (Vj:<br />

rd. 18,1 Mio. EUR), davon gegenüber verbundenen Unternehmen rd. 29,8 Mio. EUR (Vj: rd. 12,8 Mio. EUR), als<br />

Aufwand erfasst.<br />

30.3. Cross-Border-Leasing-Verträge<br />

Im Zeitraum von Mai 1995 bis Dezember 2002 haben die Österreichischen Bundesbahnen (nunmehr <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> AG) 17 Cross-Border-Lease („CBL“)-Transaktionen über Infrastrukturanlagen und Rollmaterial abgeschlossen,<br />

die per 31.12.20<strong>08</strong> noch immer Gültigkeit haben. Anlässlich des Abschlusses der Transaktionen konnten die <strong>ÖBB</strong><br />

Nettobarwertvorteile im Ausmaß von insgesamt umgerechnet rd. 247,6 Mio. EUR erzielen. Nach der Aufspaltung der<br />

<strong>ÖBB</strong>-alt verblieben bei der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG Nettobarwertvorteile von umgerechnet rd. 40,1 Mio. EUR. Im<br />

Wesentlichen sind dabei zwei Transaktionstypen <strong>zur</strong> Anwendung gelangt:<br />

– Sale and Lease back: Dabei tritt der Vertragspartner als Käufer der Anlagen auf und vermietet diese an die<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG <strong>zur</strong>ück.<br />

– Lease and Lease back: Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG vermietet die in ihrem zivilrechtlichen Eigentum befindlichen<br />

Anlagen an den Vertragspartner und mietet diese gleichzeitig wieder <strong>zur</strong>ück. Durch den Vertragspartner wurden dabei<br />

Mietvorauszahlungen geleistet.<br />

Das Volumen der abgeschlossenen CBL-Transaktionen beträgt (bei Umrechnung mit den historischen Kursen) rd.<br />

4,1 Mrd. EUR. Die Verträge weisen unterschiedliche Laufzeiten auf. Die letzte Transaktion endet planmäßig im Jahr<br />

2026.<br />

Im Rahmen der <strong>ÖBB</strong>-Umstrukturierung Anfang 2005 wurden bei insgesamt 15 Transaktionen mit anderen Gesellschaften<br />

des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns Sublease Agreements abgeschlossen und auch die anteiligen Nettobarwertvorteile an<br />

den jeweiligen Untermieter übertragen. Im Außenverhältnis zum Investor bleibt die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG Vertragspartner.<br />

Die von den Österreichischen Bundesbahnen am Beginn der CBL-Transaktionen vereinnahmten Beträge (Kaufpreis<br />

bzw. Mietvorauszahlung) wurden in Form von speziell strukturierten Produkten derart veranlagt, dass aus den Veranlagungen<br />

(unter Berücksichtigung der erwirtschafteten Zinsen) vor allem die künftigen Verpflichtungen bedient<br />

werden können. Die CBL-Verträge gewähren der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG Optionen zum Rückkauf der Anlagen (Early<br />

Buyout Option) zu einem fixen Preis zu bestimmten Terminen, typischerweise nach 13 bis 27 Jahren. Lediglich für eine<br />

CBL-Transaktion mit einem Volumen von rd. 31,5 Mio. EUR über Rollmaterial mit einer Early Buyout Option per 2019<br />

gibt es keine Vereinbarung über einen fixen Rückkaufpreis. Bei einer Transaktion hat die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

diese Kaufoption bereits ausgeübt.<br />

In Schuldübernahmeverträgen (Payment Undertaking Agreements) haben diverse Bank- und Leasinginstitute zum<br />

Vertragsabschluss mit hoher Bonität gegen eine Einmalzahlung gegenüber der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG vertraglich<br />

zugesichert, die Zahlungen aus künftigen Verpflichtungen für die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG zu leisten.<br />

Die den CBL-Transaktionen unterworfenen Vermögenswerte werden gemäß den in den Verträgen enthaltenen<br />

Vorschriften regelmäßig gewartet und dürfen grundsätzlich nicht veräußert, vermietet, verpfändet oder stillgelegt<br />

werden.


Bilanzielle Behandlung<br />

Allgemeine Grundsätze für sämtliche CBL-Transaktionen:<br />

- Wirtschaftliches Eigentum der Anlagen verbleibt beim <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern: Die veräußerten<br />

und <strong>zur</strong>ückgeleasten Sachanlagen werden aufgrund des unverändert fortbestehenden wirtschaftlichen Eigentums<br />

weiterhin im Anlagevermögen des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns ausgewiesen. Die im Rahmen von Sublease<br />

Agreements an andere Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns überlassenen Anlagen werden bei diesen bilanziell erfasst.<br />

Beim <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern werden daher weiterhin die in die CBL-Transaktionen einbezogenen Infrastrukturanlagen<br />

ausgewiesen.<br />

- Ratierliche Auflösung des erzielten Nettobarwertvorteils: Der am Beginn der Transaktionen vereinnahmte<br />

Nettobarwertvorteil wird unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen und zeitanteilig über die Laufzeit ertragswirksam<br />

aufgelöst. Zum 31.12.20<strong>08</strong> betrug der noch nicht aufgelöste Nettobarwertvorteil, der auf den <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern entfiel, rd. 28,0 Mio. EUR (Vj: rd. 31,2 Mio. EUR). Die Erträge aus der Auflösung des Nettobarwertvorteils<br />

im Jahr 20<strong>08</strong> in Höhe von rd. 3,2 Mio. EUR (Vj: rd. 3,2 Mio. EUR) werden als Zinsertrag im Rahmen<br />

des Zinsergebnisses ausgewiesen.<br />

Klassifizierung der Leasingtransaktionen nach ihrem wirtschaftlichen Gehalt:<br />

Detaillierte Vorschriften <strong>zur</strong> Darstellung von Leasingverhältnissen finden sich in IAS 17 (Leasingverhältnisse). Entscheidend<br />

ist dabei die Frage, ob der Leasingtransaktion ein wirtschaftlicher Gehalt beizumessen ist.<br />

Die Klassifizierung der CBL-Transaktionen erfolgte auf Basis der Bestimmungen des SIC 27 (Beurteilung des wirtschaftlichen<br />

Gehaltes von Transaktionen in der rechtlichen Form von Leasingverhältnissen). IAS 17 findet nur dann Anwendung,<br />

wenn der wirtschaftliche Gehalt einer Vereinbarung die Übertragung des Rechts auf Nutzung eines Vermögenswertes<br />

für einen vereinbarten Zeitraum umfasst. Unter Heranziehung der Bestimmungen des SIC 27 ergibt sich, dass<br />

zahlreiche im zivilrechtlichen Eigentum des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns stehende finanzielle Vermögenswerte<br />

(Wertpapiere und Bankeinlagen) ebenso wie dazugehörige Leasingverbindlichkeiten mangels wirtschaftlichem Gehalt<br />

nicht die Kriterien eines Vermögenswertes bzw. einer Schuld erfüllen („verknüpfte Transaktionen“) und daher nicht bilanziert<br />

werden („off balance“). Im Jahresabschluss zum 31.12.2007 war folglich lediglich bei vier Transaktionen eine<br />

(teilweise) Berücksichtigung in der Bilanz („on balance“) erforderlich („nicht verknüpfte Transaktionen“).<br />

Die Ereignisse im Zuge der weltweiten Finanzmarktkrise haben jedoch Auswirkungen auf die Klassifizierung der CBL-<br />

Transaktionen gehabt. Hinsichtlich jener Vertragspartner, die ein Rating von zumindest AA+ aufweisen bzw. für deren<br />

Erfüllung subsidiär eine Gewährträgerhaftung der öffentlichen Hand besteht und die Veranlagungen zu Gunsten<br />

des Investors verpfändet sind, wird das Ausfallsrisiko weiterhin als äußerst gering eingestuft, so dass diesbezüglich<br />

nach derzeitiger Einschätzung kein Änderungsbedarf besteht und diese Transaktionen weiterhin „off balance“ dargestellt<br />

werden. Allerdings hat sich auch die Bonität (gemessen am Rating) von in der Vergangenheit als unbedenklich<br />

eingestuften Vertragspartnern zum Teil erheblich verschlechtert. Die Vertragsbestimmungen sehen für diesen Fall<br />

unter anderem vor, dass die betroffenen Depots bzw. Payment Undertaking Agreements auszutauschen bzw. abzusichern<br />

sind. In Hinblick auf das gestiegene Risiko wurden bislang als „off balance“ klassifizierte Transaktionen zum<br />

31.12.20<strong>08</strong> mit einem Wert von umgerechnet rd. 691 Mio. EUR in die Bilanz aufgenommen.<br />

Bilanzierung von Vermögenswerten und Leasingverbindlichkeiten (nicht verknüpfte Transaktionen):<br />

Sofern eine bilanzielle Erfassung geboten ist, wurden die Wertpapiere der Kategorie „Held to maturity“ (Anleihen)<br />

bzw. „Loans and Receivables“ (Veranlagungen bei Banken und Payment Undertaking Agreements) zugeordnet und<br />

mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Den finanziellen Vermögenswerten stehen zunächst Leasingverbindlichkeiten<br />

in grundsätzlich gleicher Höhe gegenüber. Die Umrechnung der Fremdwährungsbeträge erfolgt zum<br />

jeweiligen Stichtagskurs. Allfälligen wechselkursbedingten Wertminderungen bzw. Wertsteigerungen stehen gegengleiche<br />

Wechselkurseffekte bei den Leasingverbindlichkeiten gegenüber.<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

137


138<br />

31.<br />

Die gestiegenen Bonitätsrisiken wurden berücksichtigt, indem bei jenen Vertragspartnern, die bei Standard & Poor´s<br />

ein Rating von unter AA aufweisen und für die keine zusätzlichen Sicherheiten in Form einer Gewährträgerhaftung<br />

oder durch Verpfändung von Wertpapieren bester Bonität (AAA) zugunsten der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG bestehen,<br />

entsprechende Wertberichtigungen auf die Veranlagungen vorgenommen wurden. Die Höhe der Wertberichtigung<br />

wird dabei neben der Berücksichtigung von individuellen Umständen grundsätzlich in Form von Portfoliowertberichtigungen<br />

in Abhängigkeit von historischen Ausfallswahrscheinlichkeiten gemessen am Rating der Vertragspartner und<br />

der Restlaufzeit der Transaktion ermittelt. Zum 31.12.20<strong>08</strong> wurden zu Lasten des Finanzerfolges insgesamt Wertberichtigungen<br />

auf Veranlagungen in Höhe von umgerechnet rd. 20,2 Mio. EUR vorgenommen. Aufgrund der mit<br />

anderen Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns in den Sublease-Vereinbarungen vereinbarten Risikoübernahme erfolgte<br />

eine entsprechende Weiterverrechnung der gebildeten Wertberichtigungen an die <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr AG, die Rail<br />

Cargo Austria AG und die <strong>ÖBB</strong>-Traktion GmbH. Insgesamt betragen die im Ergebnis der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG für<br />

die zwei ihr zu<strong>zur</strong>echnenden Transaktionen („Facility Lease“ und „QTE“) verbleibenden Wertberichtigungen rd. 0,9<br />

Mio. EUR.<br />

Im Konzernabschluss zum 31.12.20<strong>08</strong> betragen die finanziellen Vermögenswerte im Zusammenhang mit nicht verknüpften<br />

Leasingtransaktionen rd. 784,0 Mio. EUR (Vj: rd. 128,7 Mio. EUR). Die damit im Zusammenhang stehenden<br />

Finanzverbindlichkeiten betragen zum 31.12.20<strong>08</strong> rd. 804,6 Mio. EUR (Vj: rd. 127,7 Mio. EUR).<br />

An Zinserträgen aus finanziellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit CBL-Transaktionen fielen im Jahr 20<strong>08</strong> rd.<br />

8,6 Mio. EUR (Vj: rd. 7,3 Mio. EUR) an. Diesen Erträgen stehen Zinsaufwendungen in Höhe von rd. 8,6 Mio. EUR (Vj:<br />

7,3 Mio. EUR) gegenüber.<br />

Behandlung von Transaktionen ohne gesonderten wirtschaftlichen Gehalt (verknüpfte Transaktionen):<br />

Gemäß SIC 27 wurden für diese Transaktionen keine Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfasst. Die Depotzahlungen<br />

und Wertpapiere, die im Zusammenhang mit den Payment Undertaking Agreements geleistet und erworben<br />

wurden, und die im Rahmen des Hauptleasingvertrages erhaltenen Vorauszahlungen werden daher in der Bilanz nicht<br />

berücksichtigt. Die zivilrechtlichen Verpflichtungen aus den Leasingverhältnissen für den Fall, dass die Bank- bzw.<br />

Leasinginstitute ihren gegen Erhalt einer Einmalzahlung zugunsten des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns übernommenen<br />

Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Investoren nicht nachkommen, werden als Eventualverbindlichkeiten<br />

dargestellt. Zum 31.12.20<strong>08</strong> betragen die Eventualverbindlichkeiten aus CBL-Transaktionen rd. 1.598,0 Mio. EUR (Vj:<br />

rd. 2.162,5 Mio. EUR). Die zugrundeliegenden Veranlagungen weisen allesamt ein Rating von zumindest AA+ auf oder<br />

sind durch eine Gewährträgerhaftung der öffentlichen Hand abgesichert.<br />

Vereinbarungen von Dienstleistungslizenzen (SIC 29)<br />

Die folgenden Erläuterungen und Angaben beziehen sich auf die Erfordernisse des SIC 29 (Vereinbarungen von Dienstleistungslizenzen).<br />

Darunter versteht man Vereinbarungen zwischen Unternehmen über die Erbringung von Dienstleistungen,<br />

die der Öffentlichkeit Zugang zu wichtigen wirtschaftlichen und öffentlichen Einrichtungen gewähren.<br />

Vereinbarungen von Dienstleistungslizenzen im Sinne des SIC 29 betreffend<br />

den Bereich Schieneninfrastruktur<br />

Österreich<br />

Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG hat ihre Schieneninfrastruktur (§ 10a Eisenbahngesetz 1957) samt den Anlagen und<br />

Einrichtungen für das Bereitstellen sonstiger Leistungen als Eisenbahninfrastrukturunternehmen der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

Betrieb AG zu deren Nutzung <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen, soweit diese sie für die Erfüllung ihrer Aufgabe als Eisenbahninfrastrukturunternehmen<br />

benötigt (§ 35 BBG). Aufgabe der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG ist die Planung und der<br />

<strong>Bau</strong> (einschließlich Ersatzinvestitionen, soweit sie über Wartung und Instandsetzung hinausgehen) von Schieneninfrastruktur<br />

einschließlich von Hochleistungsstrecken, die Planung und der <strong>Bau</strong> von damit im Zusammenhang stehenden<br />

Projekten und Projektsteilen sowie die oben dargestellte Zurverfügungstellung von Schieneninfrastruktur (§ 31 BBG).


32.<br />

Zur Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben in Österreich benötigt die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG keine Konzession nach<br />

dem Eisenbahngesetz 1957 (§ 51 BBG).<br />

Konzession Liechtenstein<br />

Am 13.6.1977 wurde der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG die Konzession zum Betrieb der Eisenbahn im Fürstentum Liechtenstein<br />

erteilt, welche bis 31.12.2017 Gültigkeit hat. Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG ist daher berechtigt und verpflichtet<br />

in Liechtenstein, die konzessionierte, dem öffentlichen Verkehr dienende Eisenbahn während der ganzen<br />

Konzessionsdauer in ununterbrochenem vorschriftsmäßigem Betrieb zu erhalten. Die Konzessionärin übernimmt die<br />

Beförderung von Personen, Reisegepäck und Gütern. Eine Verlängerung der Konzession wird angestrebt.<br />

Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen<br />

Lieferungen an bzw. von nahe stehenden Unternehmen oder Personen<br />

Nahe stehende Unternehmen beinhalten verbundene, nicht vollkonsolidierte Unternehmen des Konzerns bzw. des<br />

<strong>ÖBB</strong>-Holding-Konzerns, assoziierte Unternehmen, die Aktionärin der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG (Republik Österreich) sowie<br />

deren wesentlichsten Tochtergesellschaften und die Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen (Mitglieder<br />

des Vorstandes und des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG).<br />

Mit Gesellschaften, an denen die Republik Österreich direkt oder indirekt Beteiligungen hält (z.B. Österreichische<br />

Industrieholding AG, OMV Aktiengesellschaft, AUA Austrian Airlines Österreichische Luftverkehrs-Aktiengesellschaft),<br />

die ebenfalls als nahe stehende Unternehmen gemäß IAS 24 einzustufen sind, bestehen Geschäftsbeziehungen innerhalb<br />

des Leistungsspektrums des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns zu fremdüblichen Bedingungen. Die zum Bilanzstichtag<br />

offenen Posten dieser Unternehmen werden in den Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen ausgewiesen und an dieser Stelle nicht mehr gesondert behandelt.<br />

Der Verkauf von Waren/Dienstleistungen an nahe stehende Unternehmen erfolgte zu fremdüblichen Bedingungen.<br />

Einkäufe wurden zu Marktpreisen abzüglich handelsüblicher Mengenrabatte sowie sonstiger auf Basis der Geschäftsbeziehungen<br />

gewährter Rabatte getätigt.<br />

Das Volumen der Transaktionen im Geschäftsjahr zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen<br />

der Gruppe einerseits und diesen nahe stehenden Unternehmen und Personen andererseits und die aus diesen Transaktionen<br />

offenen Forderungen bzw. Verbindlichkeiten zum Geschäftsjahresende stellen sich wie folgt dar:<br />

Verbundene Unternehmen Verbundene Unternehmen Verbundene Unternehmen Übrige verbundene Unter-<br />

Teilkonzern Teilkonzern Teilkonzern nehmen, insbesondere<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb Rail Cargo Austria <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr <strong>ÖBB</strong>-Holding AG<br />

in Mio. gerundet 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007<br />

Verkauf von Waren/<br />

Dienstleistungen 679,5 655,2 84,9 57,1 248,2 240,6 21,5 19,7<br />

Erwerb von Waren/<br />

Dienstleistungen/<br />

Anlagevermögen 82,9 184,1 51,3 27,4 8,4 5,0 31,7 23,8<br />

Forderungen zum 31.12. 43,3 27,4 22,4 39,6 18,0 19,1 93,0 72,6<br />

Verbindlichkeiten zum 31.12. 122,3 148,7 28,5 6,9 3,2 2,6 8,8 4,8<br />

In den Erwerb von Waren/Dienstleistungen/Anlagevermögen von verbundenen Unternehmen im Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur Betrieb sind Erwerbe von aktivierungspflichtigen Leistungen in der Höhe von rd. 30,5 Mio. EUR (Vj: rd.<br />

23,4 Mio. EUR) enthalten. Die Forderungen gegenüber sonstigen verbundenen Unternehmen des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns bestehen<br />

insbesondere aus Forderungen aus Umsatzsteuer (Umsatzsteuerorganschaft).<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

139


140<br />

Assoziierte Unternehmen Mitglieder des Aufsichtsrates<br />

in Mio. gerundet 20<strong>08</strong> 2007 20<strong>08</strong> 2007<br />

Verkauf von Waren/Dienstleistungen 0,6 0,3 8,2 6,6<br />

Erwerb von Waren/Dienstleistungen 6,6 2,8 15,0 11,5<br />

Forderungen zum 31.12. 0,2 0,1<br />

Verbindlichkeiten zum 31.12. 2,5 1,0<br />

Transaktionen mit verbundenen nicht vollkonsolidierten Unternehmen im eigenen <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern<br />

fielen in untergeordnetem Ausmaß an. In beiden Geschäftsjahren wurden keine berichtspflichtigen Transaktionen<br />

mit Vorständen gemeldet. Informationen über gegebene Garantien gegenüber verbundenen Unternehmen sind in<br />

Erläuterung 28 enthalten.<br />

Bei den Transaktionen mit den Aufsichtsräten handelt es sich um Umsätze mit Unternehmen, bei denen die Mitglieder<br />

des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong> ebenfalls eine Funktion in einem Organ des Unternehmens innehaben. Eine gesamtkonzernale<br />

Übersicht über die Geschäftsbeziehungen wird jährlich im Rahmen des Corporate Governance Berichts der<br />

<strong>ÖBB</strong>-Holding AG gemacht.<br />

Leistungsbeziehungen mit dem Bund, Rahmenplan für Infrastruktur-Investitionen<br />

und die Haftung des Bundes<br />

Die Republik Österreich reguliert bestimmte Aktivitäten des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns auf der Grundlage des<br />

vom Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie und vom Bundesminister für Finanzen genehmigten<br />

Rahmenplans.<br />

Der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern tätigte im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und<br />

Sachanlagen in Höhe von rd. 1.905,8 Mio. EUR (Vj: rd. 1.878,8 Mio. EUR). Die Realisierung der einzelnen Projekte<br />

folgt einem sechsjährigen Rahmenplan, der – wie in § 43 Bundesbahngesetz normiert – eine Genehmigung durch<br />

den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie und den Bundesminister für Finanzen erfordert. Dieser<br />

Rahmenplan ist jährlich zu überarbeiten und um ein Jahr zu ergänzen. Er beinhaltet die Planungs- und <strong>Bau</strong>projekte,<br />

die in der sechsjährigen Periode umgesetzt werden sollen.<br />

Gemäß § 47 BBG hat der Bund dafür zu sorgen, dass der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG <strong>zur</strong> Realisierung des Rahmenplans<br />

die erforderlichen Mittel <strong>zur</strong> Verfügung stehen. Für die <strong>zur</strong> Finanzierung der Schieneninfrastruktur aufgenommenen<br />

Anleihen, Darlehen, Kredite und sonstigen Kreditoperationen der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG übernimmt der Bund eine<br />

Haftung gem. § 66 Bundeshaushaltsgesetz. Die Bundeshaftung ist ein wesentlicher Aspekt bei der Bonitätseinstufung<br />

der Gesellschaft.<br />

Durch eine im März 20<strong>08</strong> zwischen dem BMVIT, dem BMF, der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

geschlossene Vereinbarung zum genehmigten Rahmenplan für den Zeitraum 20<strong>08</strong> bis 2013, sind unter anderem folgende<br />

Prämissen im Hinblick auf die Abwicklung des genehmigten Rahmenplans festgelegt worden:<br />

- Vereinbarung jährlicher zahlungswirksamer Investitionsmittel<br />

- Erarbeitung von Konzepten <strong>zur</strong> Realisierung von Kosteneinsparungen<br />

- Die Republik Österreich gewährt der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG Zuschüsse <strong>zur</strong> Infrastrukturerrichtung gem.<br />

§ 43 Abs. 1 BBG<br />

Die Finanzierung des Neubaus von Bahninfrastrukturanlagen wurde mit dem Budgetermächtigungsgesetz 2007 neu<br />

ausgerichtet. Ab 2007 übernimmt der Bund indirekt rd. 70% der Errichtungskosten. Zwar werden die <strong>ÖBB</strong> über den<br />

Teilkonzern <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> auch weiterhin die <strong>zur</strong> Finanzierung der Neubauprojekte notwendigen Finanzmittel


über den Kapitalmarkt aufnehmen, 70% der Tilgungsraten und Zinsaufwendungen verteilt über 30 Jahre werden aber<br />

ab dem Geschäftsjahr 2007 von der Republik Österreich beglichen. Umgelegt auf das Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> bedeutet<br />

diese Veränderung, dass der Bund von den geplanten Neubauinvestitionen in Höhe von rd. 2,3 Mrd. EUR rd. 1,6 Mrd.<br />

EUR zuzüglich des Zinsanteils verteilt über 30 Jahre übernimmt. Der bereitzustellende Zuschuss – aus heutiger Sicht<br />

jeweils 70% der jährlichen Investitionsausgaben – wird laufend überprüft und gegebenenfalls für die zukünftigen<br />

Nutzungsentgelte an die aktuelle Erfordernisse angepasst. Im Jahr 20<strong>08</strong> wurde ein Zuschuss in Höhe von rd. 137,0<br />

Mio. EUR (Vj: rd. 65,0 Mio. EUR) gewährt.<br />

Im Geschäftsjahr wurden mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie Transaktionen mit<br />

einem Gesamtsaldo in Höhe von rd. 192,4 Mio. EUR zu Gunsten der Gesellschaft erfasst (offene Forderung zum<br />

Bilanzstichtag rd. 11,5 Mio. EUR). Mit dem Bundesministerium für Finanzen bzw. mit den österreichischen Landesregierungen<br />

wurden Transaktionen über rd. 7,6 Mio. EUR bzw. rd. 37,8 Mio. EUR (offene Forderung zum Bilanzstichtag<br />

rd. 13,9 Mio. EUR) erfasst.<br />

Bezüge der Mitglieder des Vorstandes<br />

Für die Bezüge des Vorstandes wurden rd. 816,5 TEUR (Vj: rd. 1.160,4 TEUR) aufgewendet. Die Anpassung der Abfertigungsrückstellung<br />

führte zu einer Erhöhung von rd. 83,6 TEUR (Vj: Verminderung 57,8 TEUR). An Pensionskassen wurden<br />

rd. 25,0 TEUR (Vj: rd. 23,7 TEUR) entrichtet. Für ehemalige Vorstandsmitglieder fielen keine Pensionszahlungen an.<br />

Rückstellungen für Pensionen mussten insgesamt in Höhe von rd. 119,1 TEUR (Vj: rd. 146,9 TEUR) dotiert werden.<br />

Die Gesamtvergütung der Mitglieder des Vorstandes setzt sich aus einer fixen und einer variablen Komponente zusammen.<br />

Die Höhe der jährlichen variablen Komponenten richtet sich nach der Erreichung von Zielen, die zu Beginn des<br />

Geschäftsjahres mit dem Präsidium des Aufsichtsrates vereinbart werden.<br />

In den Dienstverträgen der Topführungskräfte (Vorstände der Mutterunternehmen und Geschäftsführer von Gesellschaften<br />

in ähnlichen Ebenen) wurde eine leistungsorientierte Komponente vereinbart, wodurch sich der Erfolg des<br />

Unternehmens maßgeblich auf die Entlohnung niederschlägt. Generell erhalten die Top-Führungskräfte einen Lohnbestandteil<br />

von 2/3 als Fixum und einen Bestandteil von 1/3 als erfolgsabhängige Komponente. Zwecks Zieldefinition<br />

wird jährlich am Beginn des Geschäftsjahres individuell je Gesellschaft eine Score Card erstellt, in der klar vereinbarte<br />

hauptsächlich quantitative Zielgrößen festgelegt werden. Die Zielgrößen orientieren sich am Erfolg des Gesamtkonzerns,<br />

an der Strategie und an den Schwerpunkten des Gesamtkonzerns.<br />

Die Vorstände der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG nehmen an einem außerbetrieblichen Pensionskassenmodell teil, dieses<br />

ist beitragsorientiert. Eine Pensionszusage seitens des Unternehmens gibt es nicht. Die Anwartschaften und Ansprüche<br />

des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG im Falle der Beendigung der Funktion bzw. des Anstellungsverhältnisses<br />

richten sich nach den entsprechenden Bestimmungen des Stellenbesetzungsgesetzes. Darüber hinaus gehende<br />

Ansprüche sind nicht gegeben.<br />

Bezüge der Mitglieder des Aufsichtrates<br />

Gem. der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG und dem Beschluss der ordentlichen<br />

Hauptversammlung hat die Gesellschaft den Mitgliedern des Aufsichtsrates die ihnen im Zusammenhang mit der<br />

Ausübung ihrer Funktion entstehenden tatsächlichen Aufwendungen gegen Rechnungslegung zu ersetzen und den<br />

Mitgliedern des Aufsichtsrates eine Vergütung zuzuerkennen.<br />

Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates für ihre Tätigkeit im <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern betrugen rd. 55,3 TEUR<br />

(Vj: rd. 43,5 TEUR).<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

141


142<br />

33.<br />

Segmentberichterstattung<br />

Ein Geschäftssegment ist ein Bereich eines Unternehmens, das Geschäftstätigkeiten betreibt, mit denen Erträge<br />

erwirtschaftet werden und bei denen Aufwendungen anfallen können und dessen Betriebsergebnisse regelmäßig vom<br />

Hauptentscheidungsträger des Unternehmens im Hinblick auf Entscheidungen über die Allokation von Ressourcen zu<br />

diesem Segment und die Bewertung seiner Ertragskraft überprüft werden. Es ist eine Gruppe von Vermögenswerten<br />

und betrieblichen Aktivitäten, welches Produkte oder Dienstleistungen bereitstellt, die bezüglich ihrer Risiken und<br />

Chancen unterschiedlich von denen anderer Geschäftsbereiche sind und für die einschlägige Finanzinformationen<br />

vorliegen.<br />

Die Regelungen des IFRS 8 „Operating Segments“ werden seit dem 1.1.20<strong>08</strong> freiwillig vorzeitig angewandt. Die Vergleichszahlen<br />

für 2007 wurden aus Vergleichbarkeitsgründen an die geänderte Struktur angepasst.<br />

Informationen auf Unternehmensebene<br />

Als wichtige Kunden gem. IFRS 8.34 werden die Gesellschaften des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur Betrieb-Teilkonzerns (hauptsächlich<br />

im Geschäftsbereich Schieneninfrastruktur) bzw. des <strong>ÖBB</strong>-Personenverkehr-Teilkonzerns (hauptsächlich im<br />

Geschäftsbereich Kraftwerke) angesehen, nachdem in den Gesamterträgen gegenüber diesen Unternehmensgruppen<br />

Erträge über rd. 679,5 Mio. EUR (Vj: rd. 655,0 Mio. EUR) bzw. über rd. 248,3 Mio. EUR (Vj: rd. 240,6 Mio. EUR)<br />

ausgewiesen werden. Die Gesellschaften der beiden Teilkonzerne sind Teil des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns und somit verbundene<br />

Unternehmen. Die folgende Tabelle enthält nach Sitz des Kunden im Ausland eine Gliederung der Konzernumsätze<br />

nach geographischen Märkten, ungeachtet der Herkunft der Waren/Dienstleistungen.<br />

Gesamterträge in Mio. EUR 20<strong>08</strong> 2007<br />

Österreich 1.725,7 1.613,0<br />

Schweiz 28,1 48,8<br />

Italien 11,1 0,0<br />

Großbritannien 0,0 8,7<br />

Deutschland 13,0 8,7<br />

Übrige Märkte 21,8 0,3<br />

Gesamt 1.799,7 1.679,5<br />

Die Darstellung der Buchwerte des Segmentvermögens und der Zugänge zu den Sachanlagen und immateriellen<br />

Vermögenswerten, gegliedert nach geographischen Gebieten, entfällt, nachdem sich alle Vermögenswerte im Inland<br />

befinden. Die externen Umsatzerlöse unterteilt nach Dienstleistungen sind aus Erläuterung 4 ersichtlich. Bis auf die<br />

Erträge aus Energielieferungen fielen alle im Segment Schieneninfrastruktur an.<br />

Informationen zu den Geschäftsbereichen<br />

Für die Segmentberichterstattung wird der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern gemäß der Managementstruktur in zwei<br />

Betriebsbereiche unterteilt – Schieneninfrastrukturvermögen und Kraftwerke:<br />

Schieneninfrastrukturvermögen<br />

In diesem Geschäftsbereich wird der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern als Eigentümer der österreichischen Schieneninfrastruktur<br />

samt Anlagen und Einrichtungen dargestellt. Dieses Anlagevermögen umfasst unter anderem 6.783<br />

Gebäude, 11.600 Gleiskilometer, 16.136 Weichen, 6.495 Brücken, 280 Tunnel und 1.406 Bahnhöfe und Haltestellen.<br />

Es werden durchschnittlich rd. 1,5 Mrd. EUR pro Jahr in das österreichische Schienennetz investiert. Aktuell befinden<br />

sich über 200 Schieneninfrastruktur-Großprojekte im Bereich Neu- und Ausbau in Arbeit.


Kraftwerke<br />

Der Geschäftsbereich Kraftwerke ist für Erzeugung, Einkauf und Handel von Bahnstrom und Drehstrom sowie Beschaffung<br />

von Erdgas und Fernwärme verantwortlich. Er liefert somit Bahnstrom, Drehstrom, Erdgas, Wärme und Kälte in<br />

der erforderlichen Qualität und Quantität. Für die Versorgung der Schienennutzer mit elektrischer Trak tionsenergie<br />

steht ein Bahnstrom-One-Stop-Shop <strong>zur</strong> Verfügung. Seit 1999 ist der Geschäftsbereich Kraftwerke für die Österreichischen<br />

Bundesbahnen aktiver Teilnehmer auf den Handelsplätzen Mitteleuropas und tätigt kurz- und mittelfristige<br />

Stromgeschäfte.<br />

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Segmentberichterstattung entsprechen den IFRS-Regelungen, die<br />

für die Erstellung des Konzernabschlusses angewandt wurden. Als Performance Measure kommt das Ergebnis vor<br />

Ertragsteuern <strong>zur</strong> Anwendung.<br />

In der Spalte Eliminierungen werden lediglich die Umsatzerlöse zwischen den Segmenten konsolidiert.<br />

Schienen- Konsolidierte<br />

20<strong>08</strong> in Mio. EUR<br />

Ergebnis<br />

Gesamterträge<br />

infrastruktur Kraftwerke Eliminierungen Werte<br />

Externe Verkäufe 865,5 403,2 1.268,7<br />

Aktivierte Eigenleistungen 282,7 2,8 285,5<br />

Sonstige Erträge 242,5 3,0 245,5<br />

Verkäufe zwischen den Segmenten 2,0 31,3 -33,3 0,0<br />

Gesamterträge 1.392,7 440,3 -33,3 1.799,7<br />

Verkäufe zwischen den Segmenten werden zu marktüblichen Sätzen abgerechnet.<br />

Aufwand für Material und bezogene Leistungen -223,6 -236,2 -459,8<br />

Personalaufwand -341,1 -14,3 -355,4<br />

Abschreibungen -305,6 -15,0 -320,6<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -137,1 -80,9 -218,0<br />

Aufwendungen zwischen den Segmenten -31,3 -2,0 33,3 0,0<br />

Betriebsergebnis (EBIT) 354,0 91,9 0,0 445,9<br />

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen 0,1 0,1<br />

Zinserträge 137,1 137,1<br />

Zinsaufwendungen -525,9 -525,9<br />

Zinsverrechnung zwischen den Segmenten 15,9 -15,9 0,0 0,0<br />

Übriges Finanzergebnis -167,9 -167,9<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -186,7 76,0 0,0 -110,7<br />

Ertragsteuern 42,9 42,9<br />

Gewinn/Verlust nach Steuern -143,8 76,0 0,0 -67,8<br />

Andere Informationen<br />

Investitionsausgaben (vor Abzug von Kostenbeiträgen) 1.875,0 30,8 1.905,8<br />

Bilanz in Mio. EUR 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.20<strong>08</strong> 31.12.20<strong>08</strong><br />

Vermögenswerte 13.971,8 375,6 14.347,4<br />

Anteile an nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen 0,1 0,1<br />

Schulden 13.491,6 13.491,6<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

143


144<br />

34.<br />

Schienen- Konsolidierte<br />

2007 in Mio. EUR infrastruktur Kraftwerke Eliminierungen Werte<br />

Ergebnis<br />

Gesamterträge<br />

Externe Verkäufe 826,2 433,8 1.260,0<br />

Aktivierte Eigenleistungen 238,3 2,4 240,7<br />

Sonstige Erträge 177,4 1,4 178,8<br />

Verkäufe zwischen den Segmenten 1,6 29,5 -31,1 0,0<br />

Gesamterträge 1.243,5 467,1 -31,1 1.679,5<br />

Verkäufe zwischen den Segmenten werden zu marktüblichen Sätzen abgerechnet.<br />

Aufwand für Material und bezogene Leistungen -140,0 -277,7 -417,7<br />

Personalaufwand -319,8 -13,4 -333,2<br />

Abschreibungen -275,0 -22,5 -297,5<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -120,8 -73,6 -194,4<br />

Aufwendungen zwischen den Segmenten -29,5 -1,6 31,1 0,0<br />

Betriebsergebnis (EBIT) 358,4 78,3 0,0 436,7<br />

Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen 0,0 0,0 1<br />

Zinserträge 152,5 152,5<br />

Zinsaufwendungen -490,3 -490,3<br />

Gewinn/Verlust nach Steuern 14,0 -14,0 0,0 0,0<br />

Übriges Finanzergebnis -35,5 -35,5<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) -0,9 64,3 63,4<br />

Ertragsteuern -0,1 -0,1<br />

Gewinn/Verlust nach Steuern -1,0 64,3 0,0 63,3<br />

Andere Informationen<br />

Investitionsausgaben (vor Abzug von Kostenbeiträgen) 1.857,7 21,1 1.878,8<br />

Bilanz in Mio. EUR 31.12.2007 31.12.2007 31.12.2007 31.12.2007<br />

Vermögen 11.586,1 360,0 0,0 11.946,1<br />

Anteile an nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen 0,0 0,0 1<br />

Schulden 11.030,8 11.030,8<br />

1 Kleinbetrag<br />

Erläuterungen <strong>zur</strong> Kapitalflussrechnung<br />

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel des <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzerns im Laufe des Berichtsjahres<br />

durch Mittelzu- und Mittelabflüsse verändert haben. Die Darstellung der Kapitalflussrechnung erfolgt nach der<br />

indirekten Methode. Innerhalb der Kapitalflussrechnung wird zwischen Zahlungsströmen aus der Geschäftstätigkeit,<br />

der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit unterschieden. Die in der Kapitalflussrechnung ausgewiesene<br />

Liquidität umfasst Kassenbestand, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten sowie den Saldo aus der laufenden Clearing-Verrechnung<br />

mit der <strong>ÖBB</strong>-Finanzierungsservice GmbH. Es gab keine konsolidierungskreisbedingten oder wechselkursbedingten<br />

Änderungen der liquiden Mittel. Die wesentlichen Non-Cash-Transaktionen betreffen im Berichtsjahr<br />

eine Finanzierungsleasing-Transaktion über Telekomanlagen in Höhe von rd. 1,5 Mio. EUR und im Jahr 2007 den Erwerb<br />

von Telekomanlagen in Höhe von rd. 117,4 Mio. EUR sowie im Jahr 20<strong>08</strong> weiters auch die bilanzielle Erfassung von<br />

Veranlagungen und Verpflichtungen aus CBL-Transaktionen mit einem Wert von umgerechnet rd. 691,0 Mio. EUR.


35.<br />

Im Fonds der liquiden Mittel sind neben Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von rd. 11,0 Mio.<br />

EUR (Vj: rd. 12,5 Mio. EUR) auch die kurzfristigen Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber der <strong>ÖBB</strong>-Finanzierungsservice<br />

GmbH in Höhe von rd. 241,6 Mio. EUR (Vj: rd. -176,6 Mio. EUR) enthalten. Gegenüber der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Finanzierungsservice GmbH bestehen kurzfristige Forderungen (Ausweis unter den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten)<br />

in Höhe von rd. 252,1 Mio. EUR sowie kurzfristige Verbindlichkeiten (Ausweis unter den kurzfristigen<br />

Finanzverbindlichkeiten) in Höhe von rd. 10,5 Mio. EUR.<br />

Tochterunternehmen<br />

Nachfolgend befindet sich eine Aufstellung jener Tochterunternehmen, an denen die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG zum<br />

Bilanzstichtag direkt oder indirekt über andere verbundene Unternehmen Beteiligungen hält. Der Geschäftsgegenstand<br />

der Tochterunternehmen wird mit den Fußnoten a) bis f) beschrieben. Die Tochterunternehmen, die <strong>zur</strong> Projektentwicklung<br />

gegründet wurden und mit b) gekennzeichnet sind, haben ihre Geschäftstätigkeit noch nicht aufgenommen.<br />

Eigen- Jahres-<br />

Land, Sitz, Konsolidierungsart kapital ergebnis<br />

<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern und Geschäftsgegenstand in TEUR in TEUR<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> Aktiengesellschaft A-1120 Wien V d) 746.137 -81,744<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Immobilienmanagement Gesellschaft mbH A-1100 Wien V a) 5.250 6<br />

100% Brenner Eisenbahn GmbH A-6020 Innsbruck V e) 354 87<br />

100% Hans Hechenbichler Erdölprodukte Gesellschaft m.b.H. A-6020 Innsbruck V0 423 203<br />

100% <strong>ÖBB</strong> Telekom Service GmbH A-1120 Wien V f) 1.644 60<br />

1 EURATEL-European Railway Telecommunications EWIV<br />

(Austritt mit 31.12.20<strong>08</strong>) A-1150 Wien 0 k.A.<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Projektentwicklung GmbH A-1100 Wien V0 b) 16 0<br />

100% HBF Eins Holding GmbH A-1100 Wien V0 b) 83 -1<br />

100% HBF Eins Alpha Projektentwicklungs GmbH A-1100 Wien V0 b) 14 -1<br />

100% HBF Zwei Beta Projektentwicklungs GmbH A-1100 Wien V0 b) 14 -1<br />

100% HBF Drei Gamma Projektentwicklungs GmbH A-1100 Wien V0 b) 14 -1<br />

100% HBF Vier Delta Projektentwicklungs GmbH A-1100 Wien V0 b) 14 -1<br />

100% Hauptbahnhof Zwei Holding GmbH A-1100 Wien V0 b) 48 -1<br />

100% HBF Fünf Epsilon Projektentwicklungs GmbH A-1100 Wien V0 b) 14 -1<br />

100% HBF Sechs Gamma Projektentwicklungs GmbH A-1100 Wien V0 b) 14 -1<br />

100% <strong>ÖBB</strong>-Realitätenbeteiligungs GmbH & Co KG A-1100 Wien V b) 11.356 -7<br />

100% Businesscenter Linz Entwicklungs- und Verwertungs GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 b) 0 -1<br />

100% Westbahnhof A3 GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 b) 0 -1<br />

100% BahnhofCity WBHF Alpha GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 b) 0 -1<br />

100% BahnhofCity WBHF Beta GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 b) 0 -1<br />

100% Praterstern 5 Entwicklungs- und Verwertungs GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 b) 0 -1<br />

100% InterCity WHBF Alpha GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 b) 0 -1<br />

100% InterCity WHBF Beta GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 b) 0 -1<br />

100% InterCity WHBF Gamma GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 b) 0 -1<br />

100% InterCity WHBF Delta GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 b) 0 -1<br />

100% InterCity WHBF Epsilon GmbH & Co KG A-1100 Wien V0 b) 0 -1<br />

100% Gauermanngasse 2-4 Projektentwicklung GmbH & Co KEG A-1100 Wien V b) 11.314 -23<br />

50% Netz- und Streckenentwicklung GmbH A-1020 Wien E c) 213 136<br />

12,5% Galleria di Base del Brennero - Brenner Basistunnel BBT SE (Neu 20<strong>08</strong>) A-6020 Innsbruck 0 k.A.<br />

8% HIT Rail B.V. NL-3500 HA Utrecht 0 k.A.<br />

Abkürzungen<br />

1 EWIV-Anteil<br />

k.A. Keine Angaben<br />

Konsolidierungsart<br />

V verbundenes vollkonsolidiertes Unternehmen<br />

V0 verbundenes, aufgrund untergeordneter Bedeutung nicht vollkonsolidiertes Unternehmen<br />

E beteiligtes Unternehmen nach der Equity-Methode konsolidiert<br />

0 sonstiges beteiligtes Unternehmen<br />

Erläuterung der Geschäftsgegenstände der Tochterunternehmen<br />

a) Bewirtschaftung, Verwaltung und Verwertung von Immobilien<br />

b) Projektentwicklung und Verwertung von Liegenschaften<br />

c) Optimierung und Harmonisierung der Infrastrukturplanung und -entwicklung<br />

d) Planung und <strong>Bau</strong> (einschließlich Ersatzinvestitionen, soweit sie über Wartung oder Instandsetzung hinausgehen) von Schieneninfrastruktur,<br />

sowie Planung und <strong>Bau</strong> von damit in Zusammenhang stehenden Projekten und Projektsteilen und die Zurverfügungstellung von Schieneninfrastruktur<br />

e) Planung, <strong>Bau</strong> und Erhaltung der Hochleistungsstrecke Staatsgrenze bei Kufstein – Innsbruck<br />

f) Erbringung von Telekommunikationsdienstleistungen und Planung, Errichtung und Betrieb der dafür erforderlichen<br />

Telekommunikationsnetze und -einrichtungen<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

145


146<br />

36.<br />

37.<br />

Bekenntnis zum Österreichischen Corporate Governance Kodex<br />

Vorstand und Aufsichtsrat der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG haben am 19.9.2006 beschlossen, den Österreichischen Corporate<br />

Governance Kodex i.d.g.F. mit Abweichungen, die auf der <strong>Web</strong>site des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns (http://www.oebb.at/vip8/<br />

oebb/de/Konzern/OeCGK_im_OeBB-_Konzern/) abrufbar sind, anzuerkennen. Die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG hat am<br />

12.10.2006 beschlossen, an der Umsetzung des Österreichischen Corporate Governance Kodex durch die <strong>ÖBB</strong>-Holding<br />

AG mitzuwirken soweit die Bestimmungen desselben für die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG zutreffend und anwendbar<br />

sind. Der Corporate-Governance-Bericht des <strong>ÖBB</strong>-Konzerns für das Jahr 20<strong>08</strong> wird im Geschäftsbericht des <strong>ÖBB</strong>-<br />

Holding-Konzerns veröffentlicht.<br />

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Rahmenplan 2009 bis 2014<br />

Entsprechend den Bestimmungen gemäß §43 Bundesbahngesetz idgF ist der sechsjährige Rahmenplan für die geplanten<br />

Investitionen der Schieneninfrastruktur jährlich jeweils um ein Jahr zu ergänzen und auf den neuen Zeitraum<br />

anzupassen. Die Fortschreibung des Rahmenplans für die Periode 2009 bis 2014 erfolgte durch die <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur<br />

<strong>Bau</strong> AG und wurde vom Aufsichtsrat der Gesellschaft vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrates der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Holding AG am 26. März 2009 genehmigt. Die vertragliche Vereinbarung zum Rahmenplan 2009 bis 2014 zwischen<br />

dem BMVIT, dem BMF, den Vorständen der <strong>ÖBB</strong>-Holding AG und der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG steht kurz vor der<br />

Unterfertigung.<br />

Verkauf der „Pinzgauer Lokalbahn“ an das Land Salzburg<br />

Anfang Februar 2009 wurde der Vertrag zum Verkauf der „Pinzgauer Lokalbahn“ an das Land Salzburg von allen<br />

Vertragsparteien unterzeichnet. Das Land Salzburg ist jedoch seit Mitte des Jahres 20<strong>08</strong> auf Grundlage eines Übergabeprotokolls<br />

Betreiber. Da die endgültige Vertragsunterzeichnung nur von formellen Kriterien abhängig war, wurden<br />

bereits im Jahresabschluss zum 31.12.20<strong>08</strong> die nötigen Vorsorgen getroffen.<br />

Neubaustrecke Wien – St. Pölten<br />

Im Rahmen des Ausbaues <strong>zur</strong> viergleisigen Westbahn wurden bei der Neubaustrecke Wien – St. Pölten Mitte März<br />

2009 mit dem Tunneldurchschlag beim Raingrubentunnel die gesamten Vortriebsarbeiten im Verlauf dieses Projektes<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

Vorzeitige Auflösung einer Cross-Border-Leasing-Transaktion<br />

Am 26.3.2009 wurde eine Cross-Border-Leasing-Transaktion vorzeitig aufgelöst. Da es sich um eine Transaktion handelt,<br />

bei der die wirtschaftlichen Chancen und Risiken aufgrund von Sublease-Vereinbarungen an eine andere Gesellschaft<br />

des <strong>ÖBB</strong>-Holding-Konzerns übertragen wurden, hat sich daraus weder eine ergebniswirksame noch liquiditätswirksame<br />

Belastung für den <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong>-Konzern ergeben.


38.<br />

Die Organe der Muttergesellschaft des Konzerns<br />

Im Geschäftsjahr 20<strong>08</strong> waren folgende Personen als Mitglieder des Vorstandes der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG bzw. als<br />

Mitglieder des Aufsichtsrates bestellt:<br />

Vorstandsmitglieder<br />

Mag. Gilbert Trattner<br />

DI Dr. Georg-Michael Vavrovsky<br />

Ing. Mag. (FH) Andreas Matthä ab 1.8.20<strong>08</strong> Sprecher des Vorstandes<br />

Aufsichtsratsmitglieder<br />

Mag. Martin Huber bis 22.4.20<strong>08</strong> Vorsitzender<br />

Dr. Eduard Saxinger Stellvertreter des Vorsitzenden bis 26.6.20<strong>08</strong><br />

Vorsitzender seit 26.6.20<strong>08</strong><br />

DI Peter Klugar ab 14.4.20<strong>08</strong> 1. Stellvertreter des Vorsitzenden seit 26.6.20<strong>08</strong><br />

DI Herbert Kasser 2. Stellvertreter des Vorsitzenden seit 26.6.20<strong>08</strong><br />

Dr. Peter Quantschnigg bis 5.11.20<strong>08</strong><br />

Univ. Doz. DI Dr. Hermann Egger<br />

DI Brigitte Jilka MBA<br />

Dkfm. Dr. Dieter Nefischer ab 14.4.20<strong>08</strong><br />

Mag. Ilse Hohenegger ab 4.12.20<strong>08</strong><br />

Franz Eder ab 15.4.20<strong>08</strong> Belegschaftsvertreter<br />

Herbert Fleckinger Belegschaftsvertreter<br />

Wilhelm Haberzettl Belegschaftsvertreter<br />

Ing. Gerhard Zauner Belegschaftsvertreter<br />

Ein Bericht über im Berichtszeitraum gewährte Vergütungen bzw. Vorschüsse und Kredite oder zugunsten dieser Personen<br />

eingegangene Haftungsverhältnisse ist in Erläuterung 32 ersichtlich.<br />

Wien, am 6.4.2009<br />

Der Vorstand<br />

Ing. Mag. (FH) Andreas Matthä Mag. Gilbert Trattner DI Dr. Georg-Michael Vavrovsky<br />

Vorstandskommentar<br />

Unternehmensportrait<br />

Organe<br />

Das Jahr im Überblick<br />

Unternehmensstrategie<br />

Verantwortung<br />

MitarbeiterInnen<br />

Konzernlagebericht<br />

Konzernabschluss<br />

147


148<br />

Bestätigungsvermerk 1 (Bericht des unabhängigen Abschlussprüfers)<br />

Bericht zum Konzernabschluss<br />

Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> Aktiengesellschaft, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 20<strong>08</strong> bis 31.<br />

Dezember 20<strong>08</strong> geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 20<strong>08</strong>, die Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung, die<br />

Konzern-Geldflussrechnung und die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 20<strong>08</strong> endende Geschäftsjahr sowie eine Zusammenfassung<br />

der wesentlichen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und sonstige Anhangsangaben.<br />

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss<br />

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden<br />

sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die<br />

Aufstellung eines Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von<br />

Bedeutung ist, damit dieser Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen, sei es auf Grund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler, ist;<br />

die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen<br />

Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.<br />

Verantwortung des Abschlussprüfers<br />

Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere<br />

Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB)<br />

der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern,<br />

dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können,<br />

ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist.<br />

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen <strong>zur</strong> Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben<br />

im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers, unter Berücksichtigung seiner<br />

Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler. Bei der Vornahme<br />

dieser Risikoeinschätzungen berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und<br />

die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der<br />

Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems<br />

des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und<br />

der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen, wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.<br />

Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />

für unser Prüfungsurteil darstellt.<br />

Prüfungsurteil<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss der <strong>ÖBB</strong>-<br />

Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des<br />

Konzerns zum 31. Dezember 20<strong>08</strong> sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 20<strong>08</strong> bis 31. Dezember<br />

20<strong>08</strong> in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind.<br />

Bericht zum Konzernlagebericht<br />

Der Konzernlagebericht ist auf Grund der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang<br />

steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken.<br />

Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss.<br />

Wien, am 6. April 2009<br />

B D O A u x i l i a T r e u h a n d G m b H<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

Prof Dr Karl Bruckner Mag Peter Bartos<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

1 Bei Veröffentlichung (mit Ausnahme der gesetzlichen vorgeschriebenen Veröffentlichung) oder Weitergabe des Jahresabschlusses in einer von der bestätigten<br />

Fassung abweichenden Form (zB Verkürzung oder Übersetzung in andere Sprachen) darf ohne unsere Genehmigung weder der Bestätigungsvermerk zitiert noch auf<br />

unsere Prüfung verwiesen werden.


<strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG<br />

Vivenotgasse 10<br />

1120 Wien<br />

Tel: +43 1 93000-0<br />

info@bau.oebb.at<br />

www.oebb.at/bau<br />

Anfragen zum Geschäftsbericht<br />

<strong>ÖBB</strong>-Konzernkommunikation<br />

Mag. Michael Wimmer<br />

Tel: +43 1 93000-44077<br />

Fax: +43 1 9300-44078<br />

michael.wimmer@oebb.at<br />

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Impressum<br />

Herausgeber:<br />

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Gestalterisches Konzept und Design:<br />

Thies Design, Büro X, Wien<br />

Illustrationen:<br />

Heri Irawan<br />

Fotos: <strong>ÖBB</strong>-Infrastruktur <strong>Bau</strong> AG (S. 4 Kraftwerksausbau, S. 5 Arlbergeisenbahn, S. 11, S. 22, S. 24), <strong>ÖBB</strong> (S. 3,<br />

S. 4, S. 5, S. 12, S. 18, S. 20, S. 21, S. 30, S. 31, S. 32, S. 35), <strong>ÖBB</strong>/Robert Deopito (S. 15), <strong>ÖBB</strong>/Stephan Huger (Vorstandsportraits),<br />

<strong>ÖBB</strong>/Kolb (S. 30), Office Le Nomade (S. 3 Bahnhof St. Pölten), ECHO/Friedle (S. 12), Foto studio<br />

Wurst (S. 4 Lainzer Tunnel, S. 11), FIRSTMEDIA network GmbH (S. 17), Wiener Team/Hotz, Hofmann, Wimmer<br />

(S. 3 Hauptbahnhof Wien, S. 16)<br />

Der vorliegende Geschäftsbericht wurde auf Papier, das ohne Bleichmittel und optische Aufheller erzeugt<br />

wurde, gedruckt. Das verwendete Papier ist ein 100%iges Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem österreichischen<br />

Umweltzeichen und den Umweltzeichen Blauer Engel und Weißer Schwan. Die in diesem Bericht enthaltenen<br />

Angaben wurden nach bestem Wissen erstellt und mit großer Sorgfalt auf ihre Richtigkeit überprüft. Satz- und<br />

Druckfehler vorbehalten.


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in Bewegung<br />

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Dinge am Laufen<br />

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