OAM Ausgabe Dezember 2010 - Online Aquariummagazin
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Typisch für die Haltung in Bottichen und Teichen: Man<br />
sieht seine Fische (wenn überhaupt) nur von oben.<br />
Aber: Neue Mörtelkübel stinken. Der Geruch rührt von den<br />
im Produktionsprozess zugesetzten Additiven her, welche<br />
die Eigenschaften der Kunststoffmasse und des fertigen<br />
Produktes beeinflussen sollen. Diese Additive dünsten nach<br />
der Herstellung teilweise aus, schliesslich nimmt die<br />
Geruchsbelästigung im Laufe der Zeit ab. Werden neu<br />
erworbene Mörtelkübel nach dem Kauf einige Zeit im<br />
Freien stehen gelassen, kann man sie meines Erachtens<br />
anschließend bedenkenlos verwenden. Ich stelle neue<br />
Kübel mindestens drei Wochen mit Wasser gefüllt beiseite,<br />
so dass auch etwaige wasserlösliche Bestandteile aus der<br />
Kunststoffoberfläche herausgelöst werden. Allerdings sind<br />
mir noch keine Fälle zu Ohren gekommen, in denen Fische<br />
durch das Einsetzen in frische Mörtelkübel Schaden<br />
genommen hätten.<br />
Freilandhaltung von Zierfischen<br />
Eine Alternative zu den Mörtelkübeln mit möglicherweise<br />
zweifelhaften Inhaltsstoffen bieten Kübel, Wannen und<br />
Bottiche aus lebensmittelechtem Polyethylen (PE).<br />
Diese weißen Behälter sind als Tränken für Pferde über den<br />
Reitsportbedarf, im Jagdbedarf als Transportwannen für<br />
erlegtes Wild oder über den Fleischereigroßhandel zu<br />
beziehen. Allerdings sind diese Wannen deutlich teurer als<br />
herkömmliche Mörtelkübel.<br />
Eine hervorragende Möglichkeit zur Unterbringung von<br />
Fischen bieten die Flüssigkeitscontainer (IBC-Container)<br />
der Lebensmittelindustrie. Diese Behälter mit 800<br />
oder 1000 Litern Inhalt sind von einem stabilen Gitterkorb<br />
umgeben und auf einer Holz- oder Kunststoffpalette<br />
montiert. Der obere, meist mit einem Schraubdeckel<br />
verschluss versehene Deckel des Behälters lässt sich leicht<br />
mit einer Stichsäge entfernen, so erhält man eine freie<br />
Wasseroberfläche von rund 1 m². Aufgrund des großen<br />
Volumens verändert sich die Temperatur des Wasserkörpers<br />
dieser Container deutlich langsamer als bei anderen<br />
Behältern. Daher kommt es hier seltener zu fisch<br />
gefährlichen Temperaturspitzen. Einige Züchter verwenden<br />
diese Container, allerdings haben diese Behälter jedoch<br />
einen kleinen Nachteil: ihre gefällige Integration in die<br />
Gartengestaltung ist eine echte Herausforderung für den<br />
Gartenfreund.<br />
Im kommenden Jahr will ich die Eignung von ausrangierten<br />
Badewannen testen. Sie haben ein Volumen von rund<br />
200 Litern, lassen sich dauerhaft im Garten aufstellen und<br />
besitzen praktischerweise bereits eine Öffnung für einen<br />
Bodenablauf. Zudem lassen sie sich noch relativ leicht<br />
hinter Sträuchern verstecken.<br />
Unter einem alten Kirschbaum und von Hecken<br />
umgeben sind diese Behälter gut vor zu hoher<br />
Sonneneinstrahlung geschützt.<br />
Der Fantasie des Aquarianers wird also bei der Wahl der<br />
Übersommerungsbehälter keine Grenzen gesetzt. Gilt<br />
bereits beim herkömmlichen Aquarium innerhalb der<br />
heimischen vier Wände die Devise: „Je größer, desto<br />
besser“, trifft dies bei der Freilandhaltung in noch höherem<br />
Maß zu. Hier bietet ein großes Behältervolumen deutliche<br />
Vorteile gegenüber kleineren Beckeninhalten, da hier<br />
in der Regel auf Filtertechnik verzichtet wird und sich eine<br />
große Wassermenge einfach nicht so leicht über eine fischverträgliche<br />
Temperatur hinaus aufheizt.<br />
<strong>Online</strong> Aquarium-Magazin www.aquariummagazin.de <strong>Ausgabe</strong> Dez. <strong>2010</strong> Seite 12