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Sonst kann es passieren, dass sie versuchen, aufgrund ihres<br />
erhöhten Appetits selbst gleichlange Mitbewohner zu überwältigen.<br />
Grundsätzlich scheint diese Gefahr bei C. fowleri<br />
aber weit weniger gegeben als bei C. apurensis und<br />
C. nigricaudus, die um einiges gefräßiger sind.<br />
Es ist leicht erkennbar, wann C. fowleri hungrig ist. Dann<br />
hat seine Behausung nämlich nicht mehr die Funktion als<br />
Ruheraum, sondern dient nun als Ausgangsposition für<br />
Überraschungsangriffe: Das Tier wird merklich unruhiger<br />
und insgesamt aufmerksamer; es ist für einen plötzlichen<br />
Vorstoß bereit.<br />
Hier hat mich der hungrige Räuber bereits<br />
wahrgenommen ...<br />
... und verlässt daraufhin sogar teilweise seine<br />
Behausung (Bilder: W. Ros).<br />
Verhältnis zum Pfleger<br />
Für den Raubwelsliebhaber wird C. fowleri bald etwas<br />
Besonderes sein, zumal wenn er ihn von klein auf großgezogen<br />
hat. Interessanterweise nutzt diese Art ihren Unterschlupf<br />
auch als Beobachtungsposten in Bezug auf den<br />
Pfleger. So registriert mein Exemplar es sofort, wenn ich<br />
den Raum betrete, in dem das Becken steht, denn es lässt<br />
dann den Kopf aus seinem Versteck herausragen und<br />
kommt mir ein Stück weit Richtung Frontscheibe entgegen.<br />
Vor allem größere Tiere zeigen sich selbst bei eingeschalteter<br />
Beleuchtung und nehmen das Futter von der<br />
Hand. Bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg, denn<br />
C. fowleri bleibt im Unterschied zu den anderen Cephalosilurus-Arten<br />
eher zurückhaltend.<br />
Cephalosilurus fowleri<br />
Ein Gutes hat dies jedoch: Anders als bei jenen laufe ich bei<br />
ihm erst gar nicht Gefahr, urplötzlich einmal beim Verabreichen<br />
von Streicheleinheiten gebissen zu werden.<br />
C. fowleri hat den gereichten Fischbrocken geschnappt<br />
(Bild: W. Ros).<br />
Wachstum und Endgröße<br />
Das Wachstum von C. fowleri ist vergleichsweise deutlich<br />
verlangsamt: Während C. apurensis zum Beispiel, als<br />
Jungtier von 10 bis 15 Zentimetern erworben, bei ausreichendem<br />
Platz und guter Fütterung in nur zwei Jahren<br />
einen Sprung von 30 bis 40 Zentimetern hinzulegen<br />
vermag, sind für C. fowleri im gleichen Zeitraum lediglich<br />
etwa 20 Zentimeter realistisch.<br />
Sein schwächeres Wachstum lässt auf eine kleinere Endgröße<br />
als bei C. apurensis schließen, was dem Pfleger bei<br />
der Haltung dieser Art im Aquarium entgegenkommt.<br />
Die bei Fishbase angegebene Maximallänge für ein männliches<br />
Tier von 40,5 Zentimetern dürfte in etwa zutreffend<br />
sein. Vergleicht man die dort für die einzelnen Cephalosilurus-Arten<br />
vermerkten Endlängen, dann wird allerdings<br />
der Eindruck erweckt, als sei C. fowleri der größte seiner<br />
Gattung. So wird für männliche Exemplare von C. apurensis<br />
eine Endlänge von gerade einmal 29 Zentimetern angegeben.<br />
Tatsächlich dürfte diese Art mit 60 bis 75<br />
Zentimetern am größten werden. Verschiedentlich in<br />
Raubfischforen abgebildete Exemplare angeblicher<br />
C. fowleri mit Längen von 60 Zentimetern und mehr entpuppen<br />
sich bei näherer Betrachtung als C. apurensis.<br />
Auch die in einigen japanischen Büchern C. fowleri zugeschriebene<br />
Endgröße von über 70 Zentimetern ließe sich<br />
so erklären.<br />
Vergesellschaftung<br />
C. fowleri wird nachgesagt, sogar größere Fische zu attackieren<br />
und aufzufressen. Zwar gilt bei allen Cephalosilurus-Arten<br />
der Grundsatz, dass der Pfleger sich für die<br />
Einzelhaltung entscheiden sollte, sofern er ganz auf Nummer<br />
sicher gehen möchte, keine Beifische zu verlieren. Andererseits<br />
sind nach meiner Erfahrung C. apurensis und<br />
C. nigricaudus willens und in der Lage, weit größere Futterbrocken<br />
als ihr Gattungsgenosse zu verschlingen.<br />
Selbst im Jugendalter leben bei ihnen alle Mitbewohner,<br />
die nicht größer oder nicht flink genug sind, ständig in der<br />
Gefahr, gefressen zu werden. Bei C. fowleri spricht bei<br />
einer Vergesellschaftung nichts gegen hochrückige Beifische.<br />
Zumal dann, wenn diese wie die meisten Cichliden<br />
auch noch hinreichend robust sind und überdies der Pfleger<br />
den beschriebenen Fütterungsrhythmus einhält.<br />
<strong>Online</strong> Aquarium-Magazin www.aquariummagazin.de Ausgabe Juli 2008 Seite 6