18.07.2013 Aufrufe

Download - Online Aquariummagazin

Download - Online Aquariummagazin

Download - Online Aquariummagazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Sonst kann es passieren, dass sie versuchen, aufgrund ihres<br />

erhöhten Appetits selbst gleichlange Mitbewohner zu überwältigen.<br />

Grundsätzlich scheint diese Gefahr bei C. fowleri<br />

aber weit weniger gegeben als bei C. apurensis und<br />

C. nigricaudus, die um einiges gefräßiger sind.<br />

Es ist leicht erkennbar, wann C. fowleri hungrig ist. Dann<br />

hat seine Behausung nämlich nicht mehr die Funktion als<br />

Ruheraum, sondern dient nun als Ausgangsposition für<br />

Überraschungsangriffe: Das Tier wird merklich unruhiger<br />

und insgesamt aufmerksamer; es ist für einen plötzlichen<br />

Vorstoß bereit.<br />

Hier hat mich der hungrige Räuber bereits<br />

wahrgenommen ...<br />

... und verlässt daraufhin sogar teilweise seine<br />

Behausung (Bilder: W. Ros).<br />

Verhältnis zum Pfleger<br />

Für den Raubwelsliebhaber wird C. fowleri bald etwas<br />

Besonderes sein, zumal wenn er ihn von klein auf großgezogen<br />

hat. Interessanterweise nutzt diese Art ihren Unterschlupf<br />

auch als Beobachtungsposten in Bezug auf den<br />

Pfleger. So registriert mein Exemplar es sofort, wenn ich<br />

den Raum betrete, in dem das Becken steht, denn es lässt<br />

dann den Kopf aus seinem Versteck herausragen und<br />

kommt mir ein Stück weit Richtung Frontscheibe entgegen.<br />

Vor allem größere Tiere zeigen sich selbst bei eingeschalteter<br />

Beleuchtung und nehmen das Futter von der<br />

Hand. Bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg, denn<br />

C. fowleri bleibt im Unterschied zu den anderen Cephalosilurus-Arten<br />

eher zurückhaltend.<br />

Cephalosilurus fowleri<br />

Ein Gutes hat dies jedoch: Anders als bei jenen laufe ich bei<br />

ihm erst gar nicht Gefahr, urplötzlich einmal beim Verabreichen<br />

von Streicheleinheiten gebissen zu werden.<br />

C. fowleri hat den gereichten Fischbrocken geschnappt<br />

(Bild: W. Ros).<br />

Wachstum und Endgröße<br />

Das Wachstum von C. fowleri ist vergleichsweise deutlich<br />

verlangsamt: Während C. apurensis zum Beispiel, als<br />

Jungtier von 10 bis 15 Zentimetern erworben, bei ausreichendem<br />

Platz und guter Fütterung in nur zwei Jahren<br />

einen Sprung von 30 bis 40 Zentimetern hinzulegen<br />

vermag, sind für C. fowleri im gleichen Zeitraum lediglich<br />

etwa 20 Zentimeter realistisch.<br />

Sein schwächeres Wachstum lässt auf eine kleinere Endgröße<br />

als bei C. apurensis schließen, was dem Pfleger bei<br />

der Haltung dieser Art im Aquarium entgegenkommt.<br />

Die bei Fishbase angegebene Maximallänge für ein männliches<br />

Tier von 40,5 Zentimetern dürfte in etwa zutreffend<br />

sein. Vergleicht man die dort für die einzelnen Cephalosilurus-Arten<br />

vermerkten Endlängen, dann wird allerdings<br />

der Eindruck erweckt, als sei C. fowleri der größte seiner<br />

Gattung. So wird für männliche Exemplare von C. apurensis<br />

eine Endlänge von gerade einmal 29 Zentimetern angegeben.<br />

Tatsächlich dürfte diese Art mit 60 bis 75<br />

Zentimetern am größten werden. Verschiedentlich in<br />

Raubfischforen abgebildete Exemplare angeblicher<br />

C. fowleri mit Längen von 60 Zentimetern und mehr entpuppen<br />

sich bei näherer Betrachtung als C. apurensis.<br />

Auch die in einigen japanischen Büchern C. fowleri zugeschriebene<br />

Endgröße von über 70 Zentimetern ließe sich<br />

so erklären.<br />

Vergesellschaftung<br />

C. fowleri wird nachgesagt, sogar größere Fische zu attackieren<br />

und aufzufressen. Zwar gilt bei allen Cephalosilurus-Arten<br />

der Grundsatz, dass der Pfleger sich für die<br />

Einzelhaltung entscheiden sollte, sofern er ganz auf Nummer<br />

sicher gehen möchte, keine Beifische zu verlieren. Andererseits<br />

sind nach meiner Erfahrung C. apurensis und<br />

C. nigricaudus willens und in der Lage, weit größere Futterbrocken<br />

als ihr Gattungsgenosse zu verschlingen.<br />

Selbst im Jugendalter leben bei ihnen alle Mitbewohner,<br />

die nicht größer oder nicht flink genug sind, ständig in der<br />

Gefahr, gefressen zu werden. Bei C. fowleri spricht bei<br />

einer Vergesellschaftung nichts gegen hochrückige Beifische.<br />

Zumal dann, wenn diese wie die meisten Cichliden<br />

auch noch hinreichend robust sind und überdies der Pfleger<br />

den beschriebenen Fütterungsrhythmus einhält.<br />

<strong>Online</strong> Aquarium-Magazin www.aquariummagazin.de Ausgabe Juli 2008 Seite 6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!