Kunden PDF von Repromedia Wien - Karl Schubert Schule

SOMMERLAGER IM LUNGAU
Dank der Aktion SCHÜLER FÜR SCHÜLER konnte
ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gehen: Mit
Kindern, für die die Sommerferien einfach zu lang
sind, drei Wochen auf eine Alm zu fahren .
Nach langem Suchen fand sich das FERIENPARA-
DIES WIESENBAUER in St . Michael im Lungau . Es
war der ideale Ort, mit einem Haus für uns alleine und
ebenerdigen Zimmern für diejenigen Kinder, die einen
Rollstuhl brauchen . Das Haus liegt nahe am Wald,
inmitten von Wiesen, auf denen Pferde weideten . Am
Hof durften wir die Schweinchen und Ziegen in ihrem
großen Freigehege beobachten und füttern . Wir
hatten viel Bewegungsspielraum und einen eigenen
Moorteich zum Baden und Floßfahren . . .
Gerhard Winkelmayr führte
Tagebuch:
Freitag 1. Juli letzter Schultag.
Sommerferien.
Dienstag 5. Juli – wir brechen
auf. Im Konvoi gehts aus der
Stadt hinaus – entlang der
Thermenlinie durchs Wiener
Becken und durchs Steinfeld,
über den Semmering, das
– 4 –
Mürztal hinab bis zur Mündung in Bruck an der Mur.
Bruck liegt bereits an der Mur, also ist der Weg ab
hier leicht zu finden: stets der Mur entlang, flussaufwärts
Richtung Murursprung bis in den Lungau.
Abends kommen wir an. Den Morgen beginnen wir
mit dem Lied:
„Ein heller Morgen ohne Sorgen
folget der düsteren Nacht.
Nach Dunkel und Schatten leuchten die Matten,
Wald und Flur erwacht.“
Und wirklich: die Matten leuchten. Das Land zeigt
sich im Lichte des neuen Tages. Und was es da alles
zu sehen gibt:
Wälder, Wiesen, Silberberg,
Berge, Bäche, Salzbergwerk,
Urlauber und Bauern,
Hochmoor in den Niederen Tauern,
Wespennest und Fußballtor,
Golfplatz mit dem Zaun davor,
Schwammerln, Pilze, Farne, Moos,
Schweine, Kühe, Goas und Ross,
Heilquelle mit Waldkapelle,
Plumpsklo, Moorteich mit Libelle,
Blitz, Gewitter, Regengüsse,
Erlen, Birken, Haselnüsse,
Bienenstock und Ziegenbock,
Wurzelstock und Wanderstock.
So vieles bringen diese Tage …
Wandern, Schauen, Stecken schnitzen,
Kochen, Essen, auch mal sitzen,
Feuer machen, Würstel grillen,
Sonnencreme, Sonnenbrillen,
Schwimmen, Floßfahren, Wasserspritzen,
Spielen, lachen, trinken – schwitzen,
Heilkraut sammeln, Wolle filzen,
Beeren suchen und auch Pilze,
Kreise bilden, Lieder singen,
Kinder in die Betten bringen …
Die Zeit am Wiesenbauerhof war für mich als Betreuer
anstrengend und wunderschön. Wie mag es
wohl für die Kinder gewesen sein?