08.06.2012 Aufrufe

6.5 Säure-/Base-Titration

6.5 Säure-/Base-Titration

6.5 Säure-/Base-Titration

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KSH-Chemie 6 <strong>Säure</strong>-/<strong>Base</strong>-Reaktionen<br />

<strong>6.5</strong> <strong>Säure</strong>-/<strong>Base</strong>-<strong>Titration</strong><br />

<strong>6.5</strong> <strong>Säure</strong>-/<strong>Base</strong>-<strong>Titration</strong><br />

Sehr viele Flüssigkeiten enthalten <strong>Säure</strong>n und <strong>Base</strong>n. Um beispielsweise die Ausgangskonzentration<br />

c 0(HA) einer starken <strong>Säure</strong> in Wasser zu bestimmen, reicht es aus, den pH-Wert zu messen. Da für<br />

starke <strong>Säure</strong>n die H 3O + -Konzentration gleich der Anfangskonzentration der <strong>Säure</strong> c 0(HA) ist,<br />

rechnet man: c 0(HA) = 10 –pH .<br />

Für schwache <strong>Säure</strong>n und <strong>Base</strong>n lässt sich c 0(HA) nicht so einfach bestimmen, da nur ein Teil der<br />

<strong>Säure</strong>teilchen HA mit Wasser zu A – und H 3O + reagiert haben, ein anderer Teil noch als hydratisierte<br />

<strong>Säure</strong>teilchen HA vorliegen. In diesen Fällen wird die Anfangskonzentration einer <strong>Säure</strong> oder einer<br />

<strong>Base</strong> (= <strong>Säure</strong>n- oder <strong>Base</strong>ngehalt) mittels <strong>Säure</strong>-/<strong>Base</strong>-<strong>Titration</strong> bestimmt. Die Bestimmung des<br />

<strong>Säure</strong>gehalts ist zum Beispiel für die Charakterisierung eines Weins oder auch für<br />

Gewässeranalysen sehr wichtig.<br />

Bei der <strong>Säure</strong>-/<strong>Base</strong>-<strong>Titration</strong> nutzt man die Neutralisation von sauren und basischen Lösungen aus.<br />

Will man beispielsweise die (unbekannte) Konzentration einer <strong>Säure</strong> in wässriger Lösung HA (aq)<br />

bestimmen, gibt man davon zunächst ein genau abgemessenes Volumen in ein Gefäss (sog.<br />

Vorlage). Anschliessend mischt man in kleinen Portionen aus einer Bürette z.B. Natronlauge<br />

(NaOH (aq)) mit einer genau bekannten Konzentration (sog. Masslösung) bei. Dabei neutralisieren<br />

sich vorerst die in der Lösung vorhandenen H 3O + -Ionen mit den<br />

zugegebenen OH – -Ionen. Schliesslich läuft die folgende Reaktion ab:<br />

HA (aq) + NaOH (aq) ––––> NaA (aq) + H 2O (l)<br />

Haben alle <strong>Säure</strong>teilchen (H 3O + und HA) mit der zugegebenen<br />

Natronlauge reagiert, spricht man vom Äquivalenzpunkt. Dieser wird<br />

durch einen Indikator angezeigt, welcher an diesem Punkt einen<br />

Farbumschlag zeigt. Wird weiter NaOH zugegeben, kommt es zu einem<br />

drastischen Anstieg des pH-Wertes (pH-Sprung), da zugegebene OH – -<br />

Ionen nun nicht mehr neutralisiert werden. Die Anzahl der OH – -Ionen,<br />

welche bis zum pH-Sprung zugegeben worden sind, entsprechen der<br />

Abb. <strong>6.5</strong>.1 Apparatur der<br />

<strong>Säure</strong>-/<strong>Base</strong>-<strong>Titration</strong><br />

Summe aus H 3O + - und HA-Teilchen in der Probe, was der Anfangskonzentration der <strong>Säure</strong> c 0(HA)<br />

entspricht.<br />

Für die <strong>Titration</strong> einer beliebigen sauren Probe unbekannter Konzentration c 0(HA) (Probevolumen<br />

V probe) mit NaOH bekannter Konzentration ergibt sich folgende Formel:<br />

c HA x V Probe = c NaOH x V NaOH<br />

Masslösung<br />

Vorlage<br />

P. Good 1


KSH-Chemie 6 <strong>Säure</strong>-/<strong>Base</strong>-Reaktionen<br />

<strong>6.5</strong> <strong>Säure</strong>-/<strong>Base</strong>-<strong>Titration</strong><br />

Aufgabe 1 Zur Neutralisation von 50 mL Natronlauge unbekannter Konzentration wurden 12<br />

mL Salzsäure der Konzentration 1 mol/L benötigt. Berechne die Konzentration der<br />

Natronlauge.<br />

Aufgabe 2 100 mL Essigsäure werden mit Natronlauge der Konzentration 1 mol/L titriert. Nach<br />

der Zugabe von 5 mL Natronlauge steigt der pH-Wert sprunghaft an.<br />

a) Berechne die Konzentration der Essigsäure.<br />

b) Formuliere die Reaktionsgleichung der <strong>Titration</strong>.<br />

Aufgabe 3 Lies aus den beiden <strong>Titration</strong>skurven der Abb. <strong>6.5</strong>.2 die Äquivalenzpunkte heraus.<br />

Inwiefern stimmen sie überein, resp. unterscheiden sie sich voneinander? Bestimme<br />

die Konzentrationen der beiden <strong>Säure</strong>n. Welcher maximale pH-Wert kann bei dieser<br />

<strong>Titration</strong> nicht überschritten werden? Welche Salze sind nach der vollständigen<br />

Neutralisation der <strong>Säure</strong>n in der Lösung enthalten? Erkläre damit den Unterschied<br />

der beiden <strong>Titration</strong>skurven.<br />

Aufgabe 4 25.0 mL einer Schwefelsäure-Lösung (H 2SO 4(aq)) werden mit Natronlauge der<br />

Konzentration 0.100 mol/L titriert. Nach Zugabe von 35.5 mL Natronlauge steigt der<br />

pH-Wert stark an. Berechne die Anfangskonzentration der Schwefelsäure-Lösung.<br />

(Achtung: Schwefelsäure ist eine zweiprotonige <strong>Säure</strong>.)<br />

Abb. <strong>6.5</strong>.2 <strong>Titration</strong>skurven der <strong>Titration</strong> von Salzsäure und Essigsäure mit Natronlauge<br />

P. Good 2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!