Die Optische Pinzette
Die Optische Pinzette
Die Optische Pinzette
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3 Kraftmessung und Kalibration<br />
<strong>Die</strong> Fähigkeit, Kräfte ohne direkte Berührung auf eingefangene Objekte ausüben zu können,<br />
macht eine optische <strong>Pinzette</strong> interessant für unterschiedlichste biologische Versuche. Bei vielen<br />
Experimenten möchte man die auf die Objekte wirkenden Kräfte bzw. die Position der Objekte<br />
messen. Dazu ist es nötig, die Auslenkung der Sphäre aus der Ruhelage im Zentrum der Falle<br />
zu bestimmen. Es sind verschiedene Verfahren vorstellbar, wie diese Größen gemessen werden<br />
können. <strong>Die</strong> Position/Auslenkung des Objekts kann genutzt werden, um die Kraft der Falle<br />
und/oder Kräfte, die auf das Teilchen ausgeübt werden, zu ermitteln. Um eine effektive Kraft zu<br />
erhalten, ist es nötig, dass man die gemessene Auslenkung mit einer bekannten Kraft kalibriert.<br />
Fallentheorien sind nicht in der Lage, die Fallenkraft akkurat für ein bestimmtes Objekt und<br />
eine bestimmte Fallengeometrie auszurechnen, deshalb müssen wir diese empirisch mit Hilfe von<br />
Kalibrationsmessungen bestimmen.<br />
3.1 Positions- und Kraftbestimmung mittels CCD-Kamera<br />
Es ist möglich, Bilder der gefangenen Sphäre mit der Kamera aufzunehmen. Mit einem Algorithmus<br />
zur Bestimmung des Schwerpunktes der Sphäre lässt sich deren Position mit einer hohen<br />
Genauigkeit bestimmen. Bei Kenntnis von Pixelgröße und der optischen Vergrößerung des abbildenden<br />
Systems ist eine Berechnung der Entfernung von Objektpositionen zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten möglich. <strong>Die</strong>se Methode weist jedoch einige Schwächen auf. <strong>Die</strong> offensichtlichste ist<br />
die begrenzte zeitliche Auflösung der Kamera. Bewegungen, die hochfrequenter als die maximale<br />
Bildfrequenz der Kamera sind, lassen sich mit dieser Methode nicht detektieren. Des Weiteren<br />
besteht keine Möglichkeit, den Ursprung der Falle direkt zu bestimmen. Es ist zwar möglich,<br />
den Ursprung durch den Schwerpunkt aller Objektpositionen festzulegen, dies kann aber zu<br />
Fehlern führen, da z.B. eine Strömung innerhalb der Lösung eine permanente Auslenkung des<br />
Objekts zur Folge hätte. Dann würde der berechnete Ursprung fälschlicherweise in Richtung der<br />
Strömung verschoben.<br />
Der große Vorteil dieser Methode besteht darin, dass neben der Kamera, die in jedem Fall für<br />
eine Kontrolle der Probenpositionierung nötig ist, keine weiteren Komponenten benötigt werden.<br />
3.2 Positions- und Kraftbestimmung mittels QPD<br />
Für die beiden weiteren Methoden, die hier vorgestellt werden sollen, kommt eine sogenannte<br />
Quadrantenfotodiode(QPD) zum Einsatz. Bei dieser speziellen Art der Fotodiode wird die aktive<br />
Fläche in Segmente geteilt, die jeweils separat unter Lichteinfall einen Fotostrom generieren.<br />
<strong>Die</strong>se Fotoströme sind idealerweise proportional zur auftreffenden Lichtleistung und werden<br />
durch Operationsverstärker, die als Transimpedanzverstärker betrieben werden, in Spannungen<br />
umgewandelt. Auch bei der Umwandlung der Fotoströme in Spannungen sollte idealerweise ein<br />
linearer Zusammenhang bestehen. Eine schematische Zeichnung einer solchen QPD ist in 3.1 zu<br />
sehen.<br />
Der in der Probe entstehende Laserfokus wird auf die Quadrantenfotodiode abgebildet. <strong>Die</strong><br />
Kondensorlinse fungiert dabei als abbildendes System. Ein Objekt, das sich in der Falle befindet,<br />
wirkt als Streuzentrum. Kommt es nun zu einer Auslenkung des Objekts aus der Ruhelage,<br />
so wird das Licht beim Durchtritt durch die Sphäre nicht symmetrisch gebrochen und verläuft<br />
danach nicht mehr auf der optischen Achse des Systems. Beim Auftreffen auf die Kondensorlinse<br />
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