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ISSN 1867-1225 April - Mai 2012<br />

Die Consultingbranche<br />

braucht jeden – der gut ist!<br />

Download: Die neue VWL-<br />

Formelsammlung<br />

Moral und Wirtschaft –<br />

geht das?


Finde Dein passendes<br />

Studienprogramm!<br />

www.studyguide24.net


Editorial<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser, <strong>WiWi</strong>-Online fragte in den zurückliegenden<br />

Wochen seine User, in welcher Branche<br />

sie gern arbeiten möchten. Am häufigsten<br />

genannt: die Consulting-Branche. Das<br />

spiegelt die Anziehungskraft wider, die<br />

dieser Bereich auf Absolventen wirtschaftswissenschaftlicher<br />

Fachrichtungen ausübt.<br />

Consultingfirmen öffnen sich aber auch<br />

mehr und mehr anderen Studienrichtungen.<br />

Denn ob jemand das Zeug hat zur<br />

Karriere als Consultant, entscheidet nicht per se das Studienfach.<br />

Weiteres ist wichtig: Flexibilität, ein überzeugendes Auftreten, gute<br />

Fremdsprachenkenntnisse, vor allem Englisch – und natürlich eine<br />

sehr gute Abschlussnote. Lesen Sie dazu den Auftaktartikel zu<br />

unserem „Consulting“-Schwerpunkt.<br />

Sicher warten viele bereits auf die neue Ausgabe der kostenlosen<br />

VWL-Formelsammlung. Für sie gibt es die gute Nachricht, dass<br />

jetzt wieder 100.000 Exemplare an die Hochschulen im deutschsprachigen<br />

Raum ausgeliefert wurden. Selbstverständlich wird die<br />

Publikation auch online angeboten. Alles zum ‚Wo’ und ‚Wie’<br />

finden Sie im ersten Beitrag.<br />

Ich wünsche Ihnen jetzt viel Lesevergnügen und einen guten Start<br />

ins Sommersemester!<br />

Ihr<br />

April - Mai 2012<br />

Dr. René M. Schröder, Herausgeber<br />

3


Inhalt 2.2012<br />

© sxc.hu 29<br />

ISSN 1867-1225 April - Mai 2012<br />

Die Consultingbranche<br />

braucht jeden – der gut ist!<br />

Download: Die neue VWL-<br />

Formelsammlung<br />

April - Mai 2012<br />

Moral und Wirtschaft –<br />

geht das?<br />

003 editorial<br />

wiwi-online intern<br />

006 Erfolgsformeln für das Studium jetzt neu<br />

erschienen<br />

193 impreSSum<br />

4<br />

Studium<br />

010 Kurzmeldungen<br />

018 „Service Learning“ an der <strong>WiWi</strong>-Fakultät<br />

Paderborn<br />

019 Vor dem Start des 4. Bayreuther Ökonomiekongresses<br />

021 Über den Umgang mit Diversität<br />

023 Lange Nacht für aufgeschobene<br />

Hausarbeiten<br />

024 Vitamin B – Präparate für eine erfolgreiche<br />

Karriere bitte!<br />

themenSchwerpunkt:<br />

conSulting, wp, Steuerberatung<br />

029 Sogar Pianisten sind willkommen<br />

032 BDU-Studie: „Der Beratermarkt<br />

2011/2012“<br />

036 Kommen und gehen<br />

038 Unternehmensberater bevorzugen direkten<br />

Weg zum Klienten<br />

April - Mai 2012


Dr. René M. Schröder<br />

Michael Böttcher<br />

Formelsammlung der<br />

Dr. René M. Schröder<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

S C H W E R P U N K T S T A T I S T I K Formelsammlung der<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

3. Auflage<br />

S c h w e r p u n k t V w L<br />

9. Auflage<br />

ISBN 978-3-939467-18-2 | EUR 5,–<br />

6 64<br />

039 Kompetent, kundenorientiert und<br />

manchmal unkonventionell<br />

041 Unternehmensberater während des<br />

Studiums<br />

046 Studierende der ESCP Europe erneut als<br />

Junior-Berater tätig<br />

048 Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />

werden<br />

unternehmen<br />

052 Passen Moral und Wirtschaft zusammen?<br />

055 „Grüne“ Innovationen begünstigen die<br />

Einstellung neuer Mitarbeiter<br />

057 Arbeitsmarkt in Mittel- und Osteuropa<br />

geld & börSe<br />

060 Handeln mit Indikatoren<br />

064 Anhaltende Ertragsschwäche im<br />

Schweizer Private Banking<br />

April - Mai 2012<br />

buSineSS School<br />

068 Green Warehouse<br />

070 Die Schuldenkrise dauert weiter an – Ein<br />

Weckruf für zukünftige Finanzleute<br />

072 Frauen in Führungspositionen gehören in<br />

Deutschland der Minderheit an<br />

078 Stellenangebote<br />

ForSchung & lehre<br />

182 Personalien<br />

185 Fachartikel<br />

186 Buchvorstellungen<br />

192 VeranStaltungen<br />

5


W i W i - O N L i N E i N T E R N<br />

Erfolgsformeln für<br />

das Studium<br />

jetzt neu erschienen<br />

<strong>WiWi</strong>-Online gibt auch zum Sommersemester<br />

2012 wieder 100.000 kostenlose Formelsammlungen<br />

der Wirtschaftswissenschaften mit<br />

Schwerpunkt VWL heraus. Die 9. Auflage dieser<br />

erfolgreichen Fachpublikation, die zur Standardausstattung<br />

jedes Wirtschaftsstudiums gehört, ist<br />

jetzt an rund 320 Hochschulen in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz erhältlich.<br />

Bibliotheken, Fachschaften, Studierendenvertretungen<br />

sowie Dozenten und Professoren der<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereiche aller<br />

Hochschulen beteiligen sich an dieser Aktion und<br />

geben die Formelsammlungen im handlichen<br />

Pocketformat DIN A6 an ihre Studierenden aus.<br />

Bitte auf entsprechende Aushänge achten oder<br />

direkt nachfragen.<br />

Die Fachpublikation, die seit 2003 jedes Jahr von<br />

Dr. René M. Schröder neu herausgegeben wird,<br />

ist ein wichtiger Begleiter durch das Bachelor-<br />

und Masterstudium. Sie enthält alle wesentlichen<br />

Formeln von A wie Arbeitsangebotsfunktion und<br />

6<br />

Dr. René M. Schröder<br />

Michael Böttcher<br />

Formelsammlung der<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

S C H W E R P U N K T S T A T I S T I K<br />

3. Auflage<br />

Dr. René M. Schröder<br />

Formelsammlung der<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

S c h w e r p u n k t V w L<br />

9. Auflage<br />

ISBN 978-3-939467-18-2 | EUR 5,–<br />

Arbeitseinsatz bis W wie Wicksell-Johnson-<br />

Theorem und Wohlfahrtsoptimum. Um die<br />

VWL-Formelsammlung wirklich jederzeit zur<br />

Hand zu haben, gibt es sie zusätzlich als eBook<br />

zum Download im PDF-Format (www.vwlformelsammlung.de)<br />

und jetzt auch als „Mobile<br />

Edition“ für Smartphone/iPhone, Tablet-PC/iPad<br />

und iPod touch (http://m.vwl-formelsammlung.<br />

de). Dieses Angebot von <strong>WiWi</strong>-Online ist ebenfalls<br />

selbstverständlich kostenlos. Damit sind<br />

die volkswirtschaftlichen Formeln buchstäblich<br />

überall mit wenigen Klicks griffbereit.<br />

Außerdem bietet das Portal mit der Formelsammlung<br />

Statistik eine weitere neu aufgelegte<br />

Fachpublikation an. Die Sammlung beinhaltet<br />

alle statistischen Basisformeln. Die Statistik-<br />

Formelsammlung gibt es zum Download (www.<br />

statistik-formelsammlung.de) und als „Mobile-<br />

Version“ http://m.statistik-formelsammlung.de.<br />

Statistik-Formelsammlung<br />

VWL-Formelsammlung<br />

April - Mai 2012


<strong>WiWi</strong>-Talents,<br />

das Hochbegabtenprogramm<br />

von<br />

<strong>WiWi</strong>-Online geht in<br />

die nächste Runde!<br />

Voraussetzungen für die Teilnahme:<br />

Heraus ragende Leistungen innerhalb und außer halb des Studiums, Auslands<br />

aufenthalte und eine ziel orientierte Karriereplanung. Sie erwartet unter<br />

anderem eine individuelle Förderung sowie beste Kontakte zu Ent scheidern.<br />

Alles Weitere erfahren Sie unter<br />

www.wiwi-talents.de<br />

Förderer:


S t u d i u m


S T u d i u m<br />

kurzmeldungen aus den Fakultäten<br />

international business networks<br />

„international Business Networks“ heißt<br />

die Vertiefungsrichtung, die im Bachelorstudiengang<br />

Wirtschaftsinformatik<br />

ab dem Sommersemester 2012 an der<br />

Hochschule Karlsruhe – Technik und<br />

Wirtschaft angeboten wird. die neue Vertiefungsrichtung<br />

beinhaltet die vier neuen<br />

Studienmodule „international Strategic<br />

management“, „Networked Business“,<br />

„Enterprise Social media“ und „mobile<br />

Business“, die damit integraler Bestandteil<br />

des Hauptstudiums im Bachelorstudiengang<br />

Wirtschaftsinformatik sind. in allen<br />

vier modulen ist die unterrichtssprache<br />

Englisch. um die neue Vertiefungsrichtung<br />

wählen zu können, ist für die Studierenden<br />

ein Praktisches Studiensemester im<br />

Ausland Pflicht. Bewerbungsschluss für<br />

den Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik<br />

ist jeweils der 15. Januar bzw. der<br />

15. Juli des Jahres.<br />

Weitere informationen<br />

Saarbrücker bwl unter den forschungsstärksten<br />

Fachbereichen<br />

das jüngste Forschungsranking der<br />

Zeitschrift für KMU und Entrepreneurship<br />

belegt erneut die Spitzenposition der<br />

Saarbrücker Betriebswirtschaftslehre: die<br />

kürzlich in der Fachzeitschrift publizierte<br />

Studie untersucht alle Hochschulen im<br />

10<br />

deutschsprachigen Raum hinsichtlich ihrer<br />

Forschungsstärke im Bereich mittelstand/<br />

unternehmensgründung. die Betriebswirtschaftslehre<br />

der universität des Saarlandes<br />

nimmt dabei unter 122 untersuchten<br />

institutionen den zweiten Platz ein. „Wir<br />

freuen uns, dass das neueste Forschungsranking<br />

den Spitzenplatz der Saarbrücker<br />

BWL wieder einmal beweist. unsere<br />

traditionsreiche Strategie der theoretisch<br />

und empirisch fundierten Befassung mit<br />

relevanten Fragen der unternehmenspraxis<br />

und einer darauf aufbauenden<br />

starken Publikationsleistung hat sich<br />

erneut bezahlt gemacht“, so der Sprecher<br />

der Abteilung Wirtschaftswissenschaften,<br />

Professor michael Olbrich.<br />

trauer um prof. alewell, prof. kläs und<br />

prof. al-laham<br />

die Justus-Liebig-universität Gießen<br />

trauert um ihren ehemaligen Präsidenten<br />

Prof. dr. Karl Alewell. der Wirtschaftswissenschaftler<br />

war 31 Jahre lang Professor<br />

an der JLu und stand der universität<br />

acht Jahre lang – von 1978 bis 1986 – als<br />

Präsident vor. Prof. Karl Alewell verstarb<br />

am 8. Februar 2012 im Alter von 80<br />

Jahren nach langer schwerer Krankheit.<br />

Ferner trauert das Fach BWL der uni Trier<br />

um Prof. dr. Friedhelm Kläs, der völlig<br />

unerwartet am 11. Januar 2012 verstarb.<br />

April - Mai 2012


Er war dem Fach seit 1999 als Lehrbeauftragter<br />

verbunden und wurde 2003<br />

zum Honorarprofessor ernannt. Bereits<br />

am 28. dezember 2011 verstarb Prof. dr.<br />

Andreas Al-Laham, inhaber des Lehrstuhls<br />

für Strategisches und internationales<br />

management an der uni mannheim nach<br />

kurzer, schwerer Krankheit im Alter von<br />

49 Jahren.<br />

pascal morand neuer leiter der eScp<br />

europe berlin<br />

der bisherige Rektor der ESCP Europe<br />

Wirtschaftshochschule Berlin, Prof. dr. dr.<br />

Ayad Al-Ani, hat sein Amt zum 20. Februar<br />

niedergelegt. Al-Ani bleibt der Hochschule<br />

weiterhin als Professor erhalten. die<br />

Leitung der ESCP Europe Wirtschaftshochschule<br />

Berlin übernahm mit sofortiger<br />

Wirkung Prof. dr. Pascal morand, Generaldirektor<br />

der ESCP Europe.<br />

uni luzern: regierung will wirtschaftsfakultät<br />

die Luzerner Regierung macht ernst: Laut<br />

ihrem neuesten Planungsbericht soll die<br />

universität weiter wachsen. Konkret soll<br />

eine neue Wirtschaftsfakultät entstehen.<br />

die Luzerner Regierung stellte jetzt den<br />

Planungsbericht über die Hochschulentwicklung<br />

im Kanton vor. den Schwerpunkt<br />

des neuen Konzepts soll die Schaffung<br />

einer neuen Fakultät an der universität<br />

bilden. Wie Bildungsdirektor Reto Wyss<br />

April - Mai 2012<br />

erklärte, sei die Luzerner Hochschulpolitik<br />

auch Wirtschaftspolitik und Standortpolitik.<br />

deshalb wolle der Kanton Luzern<br />

im Hochschulbereich auf Wachstum und<br />

Qualität setzen.<br />

die welt zu gast in köln: immer mehr<br />

internationale Studierende an der cbS<br />

die Cologne Business School (CBS)<br />

begrüßte im zurückliegenden Jahr fast<br />

100 neue internationale Studierende aus<br />

aller Welt in den Bachelor- und masterstudiengängen<br />

- die bisher höchste Zahl<br />

seit ihrem Bestehen, teilte die Hochschule<br />

jetzt mit. die meisten Gaststudenten<br />

kommen von den zahlreichen internationalen<br />

Partnerhochschulen nach<br />

Köln, um ein oder zwei Semester an der<br />

CBS zu studieren. Größte Gruppe sind<br />

dabei die Studierenden der universitas<br />

Bina Nusantara in Jakarta, die in die<br />

Bachelorstudiengänge einsteigen und<br />

nach einem Jahr ihren Abschluss an der<br />

CBS erhalten. „Neben den indonesischen<br />

Studenten kamen 2011 viele aus mexiko,<br />

Frankreich, Spanien, den uSA, Russland,<br />

Japan, Korea, Taiwan, aber auch aus den<br />

Niederlanden“, berichtet Friederike Heuck,<br />

Koordinatorin für die „incoming Students“<br />

im international Office.<br />

11


S T u d i u m<br />

wu executive academy und Vwa<br />

weiten kooperation aus<br />

die Wu Executive Academy und der Bundesverband<br />

deutscher Verwaltungs- und<br />

Wirtschafts-Akademien (VWA) erneuern<br />

ihre Partnerschaft und intensivieren die<br />

Zusammenarbeit: VWA-Absolventen erfüllen<br />

ab sofort nicht nur die studienrechtlichen<br />

Voraussetzungen, um den Executive<br />

mBA (EmBA) zu besuchen, sie sind nun<br />

auch berechtigt, sich für den Professional<br />

mBA (PmBA) mit zehn Spezialisierungsmöglichkeiten<br />

und den master of Business<br />

Law (mBL) zu bewerben. Seit 2005 arbeiten<br />

die Wu Executive Academy und der<br />

VWA bereits eng zusammen. Vor kurzem<br />

wurde die Zusammenarbeit weiter vertieft:<br />

VWA Absolventen können ab sofort aus<br />

dem gesamten mBA und mBL Portfolio<br />

der Wu Executive Academy wählen.<br />

bund fördert internationalisierung der<br />

universität mannheim<br />

im Rahmen des Bund-Länder-Programms<br />

für bessere Studienbedingungen und<br />

mehr Qualität in der Lehre erhält die<br />

universität mannheim 8,6 millionen Euro.<br />

dies hat das Bundesbildungsministerium<br />

bekannt gegeben. die universität wird die<br />

bereitgestellten mittel zum Ausbau ihrer<br />

internationalisierungsstrategie nutzen. Sie<br />

ist eine von insgesamt 102 Hochschulen –<br />

14 davon in Baden-Württemberg –, deren<br />

maßnahmenkatalog zur Verbesserung der<br />

12<br />

Studienbedingungen und für mehr Qualität<br />

in der Lehre in der zweiten Auswahlrunde<br />

als förderungswürdig eingestuft wurde.<br />

wu-Forscher mit Senator-wilhelmwilfling-Förderpreis<br />

ausgezeichnet<br />

im vergangenen dezember wurde<br />

der Forscher André martinuzzi, Leiter<br />

des Research institute for managing<br />

Sustainability an der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien (Wu), für seine „hervorragenden<br />

Forschungsleistungen“ mit dem<br />

renommierten Senator-Wilhelm-Wilfling-<br />

Förderungspreis ausgezeichnet. dieser<br />

Preis wird an jene Personen verliehen,<br />

die einen bedeutenden Beitrag zur<br />

Profilierung der Forschung an der Wu<br />

geleistet haben. André martinuzzi hat als<br />

Betriebswirt an der Wu promoviert und im<br />

Jahr 2006 seine Habilitation in „umweltmanagement<br />

und Nachhaltigkeitspolitik“<br />

abgeschlossen. Seit dem Jahr 2000 hat<br />

er das Research institute for managing<br />

Sustainability der Wu aufgebaut und auf<br />

Erfolgskurs geführt. Gemeinsam mit einem<br />

interdisziplinären Team hat sich der ausgezeichnete<br />

Nachhaltigkeitsforscher die Wu<br />

in internationalen Netzwerken profiliert<br />

und zu einem gefragten Ansprechpartner<br />

für Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Politik und<br />

Verwaltung gemacht.<br />

April - Mai 2012


neues masterprogramm an der wu<br />

mit Wintersemester 2012/13 erweitert<br />

die Wirtschaftsuniversität Wien (Wu) ihre<br />

masterprogramme um das international<br />

bisher einzigartige Programm „Socio-Ecological<br />

Economics and Policy“ (SEEP). der<br />

master baut auf einem fortgeschrittenen<br />

sozioökonomischen Wissen auf und trägt<br />

zum Verständnis komplexer Zusammenhänge<br />

zwischen wirtschaftlichen und<br />

sozialen Problemfeldern des 21. Jahrhunderts<br />

bei. Socio-Ecological Economics<br />

and Policy (SEEP) stattet Studierende mit<br />

dem nötigen theoretischen Hintergrund<br />

und faktischen Wissen über zusammenhängende<br />

dynamiken der ökonomischen<br />

und sozialen Systeme mit der physischen<br />

umwelt aus. „Absolventen erlernen die<br />

nötigen Fähigkeiten, um eine führende<br />

Rolle im Adressieren kritischer ökonomischer,<br />

umwelt- und sozialer Probleme des<br />

21. Jahrhunderts einzunehmen“, so Wu-<br />

Professorin und Programmleiterin Sigrid<br />

Stagl vom department für Sozioökonomie.<br />

Weitere informationen<br />

Stefan J. reichelstein wird neuer präsident<br />

der eSmt<br />

die ESmT European School of management<br />

and Technology hat mit<br />

Wirkung zum 1. Juni 2012 Prof. Stefan J.<br />

Reichelstein zum neuen Präsidenten der<br />

internationalen Business School in Berlin<br />

bestellt. Bisher hatte der international<br />

April - Mai 2012<br />

bekannte Wissenschaftler die William R.<br />

Timken Professur für Accounting an der<br />

Graduate School of Business at Stanford<br />

university, uSA, inne. Prof. Reichelstein<br />

erwarb seinen Phd an der Kellogg School<br />

of management der Northwestern university.<br />

in den neunziger Jahren lehrte er an<br />

der university of California at Berkeley.<br />

neuer dean der open university business<br />

School<br />

die Open university ernannte Professorin<br />

dr. Rebecca Taylor zum neuen<br />

dean der Business und Law School an<br />

der britischen Fernuniversität. Zuvor<br />

war sie Associate dean der Nottingham<br />

Business School an der Nottingham Trent<br />

university. die Professorin verfügt über<br />

umfassende Erfahrungen und Kenntnisse<br />

in der Wirtschaftspädagogik. die promovierte<br />

Wirtschaftswissenschaftlerin leitete<br />

verschiedene vom englischen Hochschulfinanzierungsrat<br />

(HEFCE Higher Education<br />

Funding Council for England) unterstützte<br />

Projekte zur Entwicklung und Verbreitung<br />

von Online-Lehr- und Lernmitteln für<br />

Studiengänge in den Wirtschafts- und<br />

Sozialwissenschaften. Ferner engagiert sie<br />

sich als Associate director im Wirtschaftsnetzwerk<br />

Economics Network in Bristol.<br />

Rebecca Taylor war mitarbeiterin des<br />

Economic and Social Research Council<br />

(ESRC), einer Regierungsbehörde und<br />

Organisation, die in England finanzielle<br />

13


S T u d i u m<br />

mittel für Postgraduierten-Studiengänge<br />

in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />

bereitstellt. Bei der britischen Hochschul-Evaluierungsorganisation<br />

Higher<br />

Education Academy (HEA) erforschte<br />

die Professorin defizite von quantitativen<br />

methoden in den Sozialwissenschaften.<br />

ebS beschließt neuorganisation des<br />

Supply chain management institute<br />

(Smi)<br />

die Geschäftsleitung der EBS universität<br />

für Wirtschaft und Recht hat eine<br />

umfassende Neustrukturierung des<br />

Supply Chain management institute (Smi)<br />

beschlossen. Seit der Gründung im Jahr<br />

2004 ist das Smi kontinuierlich gewachsen<br />

und hat sich im akademischen umfeld<br />

ebenso wie in der Praxis einen Namen<br />

für innovative, hochwertige und zugleich<br />

praxisnahe Forschung, Lehre und Weiterbildung<br />

erworben. Bis April 2011 stand es<br />

unter der Leitung von Prof. dr. Christopher<br />

Jahns. die Neuorganisation trägt der über<br />

die Jahre entstandenen Themenvielfalt<br />

des institutes Rechnung und ermöglicht<br />

eine stärkere Fokussierung seiner<br />

einzelnen Forschungsschwerpunkte. das<br />

institut konzentriert sich seit Januar 2012<br />

auf seine Kernthemen Einkauf, Logistik<br />

und Supply Chain management (inklusive<br />

Financial Supply Chain management).<br />

in diesem Zusammenhang wurde es in<br />

institute for Supply Chain management<br />

14<br />

– Procurement and Logistics (iSCm) umbenannt.<br />

unter der Leitung von Prof. dr.<br />

michael Henke arbeiten rund 30 Forscher<br />

an dem institut. Auch künftig soll Weiterbildung<br />

einen wichtigen Schwerpunkt<br />

bilden, um den schnellen und stetigen<br />

Transfer von aktuellen Forschungsergebnissen<br />

in die Praxis zu gewährleisten. die<br />

zwei weiteren Forschungsbereiche des<br />

Smi – Zukunftsforschung und Wissensmanagement<br />

sowie Sustainable Supply<br />

Chain management – werden aus dem<br />

institut ausgegliedert.<br />

ggS mit neuer professorin<br />

Seit Anfang Februar 2012 verstärkt dr.<br />

Alexandra von Bismarck die juristische<br />

Fakultät der German Graduate School<br />

(GGS) in Heilbronn. Sie wurde auf die Professur<br />

für deutsches und Europäisches<br />

Wirtschaftsrecht, Gewerblichen Rechtsschutz<br />

und iT-Recht berufen. Gleichzeitig<br />

übernimmt von Bismarck die Studiengangsleitung<br />

für den masterstudiengang<br />

Legal management und die Leitung des<br />

Syndikus-instituts für unternehmensjuristen.<br />

Alexandra von Bismarck war bereits<br />

als Lehrbeauftragte an der GGS tätig.<br />

FpSb reakkreditiert Financial consultant<br />

und Financial planner<br />

das Financial Planning Standards Board<br />

deutschland e. V. (FPSB) hat den Studiengang<br />

Financial Consultant / Financial<br />

April - Mai 2012


Planner der Frankfurt School of Finance<br />

& management für weitere fünf Jahre<br />

akkreditiert. die Frankfurt School führte<br />

den Financial Planner als erste deutsche<br />

institution im Jahr 2000 ein. Seit 2004<br />

bietet sie den Studiengang als zweistufiges,<br />

modular aufgebautes Programm an.<br />

Es hat sich als Qualifizierungsstandard für<br />

Berater im gehobenen Privatkundengeschäft<br />

und Wealth management etabliert.<br />

„die Reakkreditierung des Studiengangs<br />

durch das FPSB ist ein Beleg für die herausragende<br />

Qualität unseres Programms“,<br />

freut sich ingolf Jungmann, Vizepräsident<br />

und Geschäftsführer der Frankfurt School.<br />

www.fs.de/fp<br />

deutsch-argentinischer doppel-master<br />

die Fachhochschule mainz und die<br />

universidad de Ciencias Empresariales<br />

y Sociales (uCES) in Buenos Aires<br />

verbinden zwei Kontinente und zwei<br />

Wirtschaftsregionen. denn ab September<br />

2012 bieten die beiden Hochschulen<br />

den deutsch-argentinischen master of<br />

Arts international Business (maestría en<br />

Negocios internacionales) an. der doppelmaster<br />

bereitet die Studierenden auf<br />

management-Positionen in internationalen<br />

unternehmen vor, macht sie zu Experten<br />

für Lateinamerika und perfektioniert die<br />

Kenntnisse der spanischen Sprache. das<br />

Programm wird vom 2010 gegründeten<br />

deutsch-Argentinischen Hochschulzent-<br />

April - Mai 2012<br />

rum gefördert. „Es ist der erste und bisher<br />

einzige deutsch-argentinische doppelabschluss<br />

in den Wirtschaftswissenschaften“,<br />

betont Prof. dr. ulrich Schüle, Leiter<br />

des Programms in deutschland. Von<br />

September an absolvieren die deutschen<br />

Studierenden zwei bis drei Semester des<br />

Studiums in mainz. danach studieren sie<br />

an der argentinischen Partneruniversität<br />

und erstellen in Zusammenarbeit mit<br />

deutschen unternehmen in Buenos Aires<br />

ihre master-Arbeit. mit dem Abschluss<br />

erhalten die master-Studierenden das<br />

deutsche master-Zeugnis und erwerben<br />

den offiziellen master-Titel der universität<br />

in Buenos Aires. Parallel dazu beginnen<br />

Studierende in Argentinien das Studium in<br />

Buenos Aires, wo sie in der Regel bereits<br />

in deutschen unternehmen arbeiten. in<br />

den ersten drei Semestern vervollständigen<br />

sie ihr Englisch und lernen die deutsche<br />

Sprache, bevor sie sich im letzten<br />

Studienjahr in mainz mit der deutschen<br />

Wirtschaftskultur vertraut machen.<br />

infos und Beratung unter:<br />

maib-argentina@fh-mainz.de<br />

neuer name für Fachhochschule<br />

Nach knapp 20 Jahren „Fachhochschule<br />

Gelsenkirchen“ hat sich die Fachhochschule<br />

zum 1. märz 2012 umbenannt. Auf<br />

Beschluss des Hochschulsenats heißt die<br />

Hochschule des nördlichen Ruhrgebietes<br />

und des westlichen münsterlandes ab<br />

15


S T u d i u m<br />

jetzt „Westfälische Hochschule“. die regionale<br />

Klammer „westfälisch“ vereint alle<br />

Stand- und Studienorte in Gelsenkirchen,<br />

Recklinghausen, Bocholt und Ahaus.<br />

akkreditierung<br />

Nach der erfolgreichen Re-Akkreditierung<br />

des Executive mBA (PGm) im Herbst 2011<br />

erhält die Wu Executive Academy nun<br />

auch das internationale Qualitätsgütesiegel<br />

FiBAA (Foundation for international<br />

Business Administration Accreditation)<br />

für die deutschsprachigen Spezialisierungen<br />

des Professional mBA: Banking &<br />

management, Health Care management<br />

und Public Auditing. mit dieser Auszeichnung<br />

reihen diese sich zu den wenigen<br />

mBA Programmen in Europa ein, die den<br />

Qualitätsanforderungen drei der führenden<br />

Akkreditierungsagenturen (EQuiS, AmBA<br />

und FiBAA) gerecht werden.<br />

professor herrmann ist „präsident des<br />

Jahres 2011“<br />

Professor dr. Wolfgang Herrmann,<br />

Präsident der Tu münchen, erhielt die<br />

Auszeichnung „Rektor/Präsident des Jahres“,<br />

die der deutsche Hochschulverband<br />

(dHV) zum vierten mal vergibt. mit dem<br />

Preis würdigt die Berufsvertretung der<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

eine vorbildliche Amtsführung. der<br />

Preisträger wurde in einer Online-umfrage<br />

unter den 26.000 mitgliedern des Verban-<br />

16<br />

des ermittelt. Anhand eines Eigenschaftskatalogs<br />

wurden die Kompetenzen und<br />

Fähigkeiten der Rektoren und Präsidenten<br />

der wissenschaftlichen Hochschulen<br />

deutschlands umfassend beurteilt. An der<br />

Abstimmung nahmen 2.921 Wissenschaftler<br />

teil. das sind fast 500 mehr als<br />

im Jahr 2010, als 2.469 Wissenschaftler<br />

abgestimmt hatten. mit der Prädikatsnote<br />

1,45 erzielte Professor Herrmann die<br />

Bestbewertung. An ihm überzeugten die<br />

Wissenschaftler Entscheidungsfreude,<br />

Authentizität und visionäre Konzepte.<br />

denkbar knapp dahinter folgte der Vorjahressieger,<br />

der Rektor der universität Wuppertal,<br />

Professor dr. Lambert Koch, mit<br />

einer Bewertung von 1,48. drittplatzierter<br />

wurde der Rektor der Ruhr-universität<br />

Bochum, Professor dr. Elmar Weiler, erster<br />

Preisträger der Auszeichnung im Jahre<br />

2009, mit einer Note von 1,64.<br />

April - Mai 2012


www.horizon-messe.de<br />

AUCH IN DEINER NÄHE...<br />

Augsburg | Bremen | Essen | Friedrichshafen<br />

Freiburg | Leipzig | Mainz | Mannheim<br />

Münster | Potsdam | Regensburg | Stuttgart<br />

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S T u d i u m<br />

„Service Learning“<br />

an der <strong>WiWi</strong>-Fakultät<br />

Paderborn<br />

Die so genannte „Economics Citizenship<br />

Education“ ist eine neue Form des<br />

Lernens an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften<br />

der Uni Paderborn. Dabei<br />

unterstützen Studierende mit ihrem<br />

Fachwissen gemeinnützige Organisationen<br />

in Ostwestfalen-Lippe und arbeiten<br />

gemeinsam an Lösungen für konkrete<br />

wirtschaftswissenschaftliche Probleme.<br />

Inhalte des Studiums werden so mit<br />

gesellschaftlichen Problemen verbunden.<br />

Profitieren werden von diesem Konzept<br />

laut Initiator Juniorprofessor Dr. Karl-<br />

Heinz Gerholz nicht nur die Studierenden<br />

und die Partnerorganisationen,<br />

sondern die Gesellschaft insgesamt: „Mit<br />

Economics Citizenship Education sollen<br />

Studierende für ein gesellschaftliches<br />

18<br />

© Universität Paderborn<br />

Verantwortungsbewusstsein sensibilisiert<br />

werden. Studium ist immer auch Bildung<br />

im Sinne von Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Es ist wichtig, dass angehende Akademiker<br />

auch den Blick auf Probleme zu<br />

lenken lernen, von denen sie selber nicht<br />

direkt betroffen sind.“<br />

Die Grundlagen des Konzepts liegen im<br />

Service Learning. Darunter wird in den<br />

USA und Großbritannien die Kombination<br />

von Lernen und die Übernahme<br />

von Verantwortung in einem gemeinnützigen<br />

Bereich verstanden. Economics<br />

Citizenship Education greift diese Gedanken<br />

auf und ergänzt sie um das Ziel,<br />

gesamtgesellschaftlich wirken zu wollen<br />

und das bürgerschaftliche Engagement<br />

zu stärken.<br />

Das Programm Economics Citizenship<br />

Education startet im jetztigen<br />

Sommersemester. Als gemeinnützige<br />

Kooperationspartner wurden u. a. die<br />

Diakonie Paderborn-Höxter, die Malteser<br />

Westfalen-Lippe, Arbeiterkind und<br />

Rotaract Paderborn gewonnen.<br />

Weitere informationen:<br />

www.wiwi.upb.de/ece<br />

Das Programm wird vom Paderborner<br />

Hochschulkreis – Alumnivereinigung der<br />

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften –<br />

unterstützt.<br />

April - Mai 2012


Vor dem Start des<br />

4. Bayreuther Ökonomiekongresses<br />

Ein Beitrag von Xenia Poppe<br />

Wenn Pressestimmen im Rahmen des<br />

Bayreuther Ökonomiekongresses vom<br />

„Davos in Bayreuth“ sprechen, dann<br />

müssen Hochkaräter aus Wirtschaft und<br />

Politik vor Ort sein. Und in der Tat<br />

fanden in den vergangenen drei Jahren<br />

zahlreiche renommierte Persönlichkeiten<br />

aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />

den Weg zum Ökonomiekongress an<br />

die Universität Bayreuth. Ob Roland<br />

Berger, Rüdiger Grube, Herbert Hainer,<br />

Uli Hoeneß, Dieter Hundt, Fredmund<br />

April - Mai 2012<br />

Malik, Edmund Stoiber, Günter Verheugen<br />

oder Norbert Walter: Sie und mehr<br />

als 140 andere hochkarätige Referenten<br />

aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft<br />

haben seit dem ersten Kongress im Jahr<br />

2009 den Weg nach Bayreuth gefunden,<br />

um zu referieren und zu diskutieren: Wie<br />

sehen die Managementmethoden der<br />

Zukunft aus? Wie gelingt nachhaltiges<br />

Management in Zeiten der Globalisierung?<br />

19


S T u d i u m<br />

Denn der Bayreuther Ökonomiekongress<br />

bietet Unternehmern und<br />

Führungskräften eine Plattform für den<br />

Erfahrungsaustausch und das Knüpfen<br />

von Kontakten. Seit 2009 ist er ein fester<br />

jährlicher Termin im Kalender von<br />

Managern, Führungskräften, Studenten<br />

und Wissenschaftlern, die auf der Suche<br />

nach Lösungen und Anregungen für<br />

die Herausforderungen der Zukunft<br />

sind und diese im Dialog mit namhaften<br />

Referenten aus Politik, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft finden möchten.<br />

Auch beim diesjährigen 4. Bayreuther<br />

Ökonomiekongress, der am 10. und<br />

11. Mai 2012 unter dem Leitgedanken<br />

„Unternehmen 3.0 - Strategien für die<br />

Welt von Morgen“ stattfinden wird,<br />

kann das Organisationsteam einmal<br />

mehr auf eine beeindruckende Riege<br />

von Gästen blicken: Unter der Schirmherrschaft<br />

des ehemaligen Bundeswirtschaftsministers<br />

Wolfgang Clement<br />

werden dieses Jahr unter anderem Dr.<br />

Jürgen Hambrecht, Dr. Michael Otto,<br />

Günther Oettinger, Friedrich Merz,<br />

Dr. Stefan Tweraser und Prof. Dr. Dr.<br />

h.c. Bert Rürup über die Strategien<br />

der Welt von Morgen referieren und<br />

diskutieren.<br />

Bei dieser Erfolgsstory ist es kaum zu<br />

glauben, dass der Ökonomiekongress<br />

fast ausschließlich von Studierenden<br />

organisiert wird. Doch tatsächlich sind,<br />

20<br />

mit Ausnahme des Kongressleiters Dr.<br />

Maximilian Schreyer, alle Organisatoren<br />

Studenten an der Universität Bayreuth.<br />

Die Motivation der rund 60 Wirtschafts-<br />

und Rechtsstudenten ist dabei klar: Sie<br />

möchten mal ‚was auf die Beine stellen’,<br />

über den Tellerrand ihres Studiums<br />

hinausblicken und das gelernte Wissen in<br />

der Praxis anwenden.<br />

In fünf Teams kümmern sie sich um alles,<br />

was bei der Planung und Durchführung<br />

eines so großen Kongresses anfällt – von<br />

der Referenten- und Teilnehmerakquise<br />

über die Sponsorensuche und die<br />

Medienarbeit bis hin zur Dekoration der<br />

Kongressräumlichkeiten. Dabei beginnen<br />

die Organisationsarbeiten fast ein<br />

dreiviertel Jahr vor dem Kongresstermin.<br />

Rund einmal wöchentlich treffen sich<br />

die einzelnen Teams, besprechen den aktuellen<br />

Stand der Dinge und bestimmten<br />

das weitere Vorgehen. Eine zusätzliche<br />

Belastung für die Studenten neben ihrem<br />

Studium – aber vor allem eine große<br />

Bereicherung: „Der zeitliche Aufwand<br />

ist sehr viel größer als in klassischen<br />

Planspielen und Fallstudien“, sagt Nadja<br />

Ardinski, Leiterin des Teams Medienpartnerschaft<br />

& PR. Doch die Freude,<br />

dass am Ende der Arbeit ein erfolgreiches<br />

und reales Ergebnis stehe, überwiege<br />

eindeutig. „Diese Erfahrung ist einfach<br />

unbezahlbar!“<br />

April - Mai 2012


Über den Umgang mit Diversität<br />

Interdisziplinarität im Master Management & Financial<br />

Institutions © Leuphana 2012<br />

der master management & Financial<br />

institutions an der leuphana graduate<br />

School vereint gezielt Studierende<br />

unterschiedlicher Fächer – und bietet<br />

damit zugleich einen Vorgeschmack<br />

auf die komplexen Strukturen internationaler<br />

Finanzmärkte<br />

Von Steve Janner<br />

(wiss. Mitarbeiter an der Leuphana<br />

Universität Lüneburg)<br />

April - Mai 2012<br />

Wer seine berufliche Zukunft in einem<br />

Bereich sieht, in dem verschiedene<br />

Fachgebiete und Branchen zusammenkommen,<br />

für den bietet ein interdisziplinäres<br />

Studium eine gute Vorbereitung<br />

auf die Dynamik des heutigen Arbeitsmarktes:<br />

Immer wieder die Perspektive<br />

zu wechseln und sich an die sich stetig<br />

verändernden Fachinhalte und Rahmenbedingungen<br />

anzupassen, sind zu<br />

Standardanforderungen geworden. Für<br />

die Hochschulen birgt die Interdisziplinarität<br />

gerade beim Übergang zwischen<br />

Bachelor und Master aber auch eine<br />

besondere Aufgabe: Wie gehen die<br />

Hochschulen mit der Herausforderung<br />

um, alle Studierende mit ihren<br />

unterschiedlichen Vorkenntnissen zu<br />

integrieren und gleichzeitig ein hohes<br />

Ausbildungsniveau zu gewährleisten?<br />

Mit dem neuen Master Management<br />

& Financial Institutions begegnet die<br />

Leuphana Universität Lüneburg genau<br />

diesem Anspruch. Im Austausch mit<br />

Bachelorstudierenden sowie Personalverantwortlichen<br />

von Banken, Versicherern,<br />

Finanzdienstleistern und Beratern<br />

hat sie einen stark interdisziplinären<br />

21


S T u d i u m<br />

Studiengang mit ausschließlichem<br />

Finanzmarktbezug entwickelt. Neben<br />

den Kerninhalten klassischer Finance-<br />

Studiengänge werden hier auch Aspekte<br />

aus dem Kreditrecht und der Geldwirtschaft<br />

sowie aus dem Bereich Haftung<br />

und Risikomanagement vermittelt. Im<br />

interdisziplinären Studienkonzept sieht<br />

die Leuphana Graduate School – neben<br />

der fachübergreifenden Verständigung –<br />

eine besondere Chance zur Qualifizierung:<br />

Die Studierenden erwerben das<br />

Rüstzeug, um sich in den komplexen<br />

Strukturen internationaler Finanzmärkte<br />

zurechtzufinden.<br />

Um die Diversität dieses Berufsfelds<br />

schon im Studium greifbar zu machen<br />

und eine lebendige Diskussion der<br />

facettenreichen Themen zu ermöglichen,<br />

sind die Zulassungskriterien breit<br />

gefasst. Entsprechend dem Ziel der<br />

Bologna-Reform, die Studierendenmobilität<br />

zu fördern, ist der Studiengang<br />

gegenüber diversen Fachdisziplinen<br />

geöffnet und die Zulassung basiert auf<br />

dem Credit-Points-System. Dass die<br />

Aufnahmekriterien eine heterogene<br />

Zusammensetzung der Studierenden<br />

fördern, zeigen die ersten Zulassungszahlen.<br />

Dies bedeutet jedoch auch, dass nicht<br />

bei allen Studierenden das nötige<br />

Vorwissen aus den relevanten Wissen-<br />

22<br />

schaftsdisziplinen vorhanden ist. Für<br />

sie besteht jedoch die Möglichkeit, die<br />

entsprechenden Grundlagenkenntnisse<br />

zu Beginn des Studiums nachzuarbeiten.<br />

„Durch die Integration von obligatorischen<br />

Brückenkursen in das Mastercurriculum<br />

können bedarfsgerecht und<br />

ohne großen administrativen Aufwand<br />

fachliche Lücken geschlossen werden“,<br />

so Studiengangsleiter Prof. Dr. Heinrich<br />

Degenhart, Professor für Finanzierung<br />

und Finanzwirtschaft.<br />

Mit seinem innovativen Ansatz kann<br />

der Studiengang somit flexibel auf die<br />

Problematik reagieren. Wie sich die<br />

heterogene Studienstruktur und die<br />

Brückenkurse in der Praxis bewähren,<br />

wird regelmäßig von Studierenden und<br />

Lehrenden des Masters gemeinsam diskutiert,<br />

um Verbesserungspotenziale zu<br />

erkennen und Veränderungen auf den<br />

Weg zu bringen.<br />

April - Mai 2012


Lange Nacht<br />

für aufgeschobene<br />

Hausarbeiten<br />

Neue Chance, der Einsamkeit beim<br />

Schreiben zu entfliehen: Anfang März<br />

2012 fand die bundesweite „Lange<br />

Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“<br />

nach dem überwältigenden Erfolg<br />

im Vorjahr jetzt erneut wieder statt.<br />

Diesmal öffneten deutschlandweit 13<br />

Schreibzentren sowie zwei Schreibzentren<br />

US-amerikanischer Universitäten<br />

eine Nacht lang ihre Türen für<br />

Studierende, die an ihren Hausarbeiten<br />

oder anderen akademischen Arbeiten<br />

schreiben: Die Schreibzentren boten<br />

den Studierenden Schreibräume,<br />

Schreibberatungen und Übungen zu<br />

Schreibtechniken. Verpflegung und<br />

verschiedene Aktionen sorgten fürs<br />

Durchhalten. Ausgebildete Schreibberater<br />

und -beraterinnen hatten ein<br />

offenes Ohr für die Fragen der Schreibenden<br />

und stehen ihnen mit Tipps<br />

und Anregungen zur Seite.<br />

April - Mai 2012<br />

Idee: Die beteiligten Schreibzentren<br />

möchten mit dieser Aktion auf kreative<br />

Art gegen die verbreitete „Aufschieberitis“<br />

beim Schreiben ankämpfen.<br />

Die Studierenden sollen erleben, dass<br />

gemeinschaftliches Schreiben und eine<br />

gute Atmosphäre dazu beitragen, in den<br />

Schreibfluss zu kommen. Dass dieses<br />

Konzept aufgeht, zeigt die große Resonanz<br />

und die Nachfrage der Studierenden<br />

nach weiteren Langen Nächten.<br />

Erstmals fand die Lange Nacht gegen<br />

aufgeschobene Hausarbeiten 2010 am<br />

Schreibzentrum der Europa-Universität<br />

Viadrina statt. 2011 beteiligten sich dann<br />

schon sechs Schreibzentren, von den<br />

Universitäten Frankfurt (Oder), Hildesheim,<br />

Bochum, Göttingen (Internationales<br />

Schreibzentrum und Schreibzentrum<br />

Soziologie), Darmstadt und Bielefeld.<br />

http://schreibnacht.wordpress.com<br />

23<br />

© Katharina_Scherer_pixelio.de


© best.at<br />

S T u d i u m<br />

Vitamin B –<br />

Präparate für eine erfolgreiche Karriere bitte!<br />

Von Milena Martin, MARKET TEAM e. V.<br />

24<br />

Die Bildungsexpansion hat Unternehmen<br />

die Möglichkeit gegeben von<br />

Hochschulabsolventen immer mehr<br />

Qualifikationen neben dem Studium zu<br />

erwarten. Praktika, Auslandsaufenthalte<br />

und ehrenamtliches Engagement reichen<br />

oftmals nicht mehr aus, um sich von<br />

der Masse abzuheben. Unternehmen<br />

nennen Networking zu Unternehmensvertretern<br />

als besonders wichtig für eine<br />

erfolgreiche Karriere. Es ist bekannt,<br />

dass Studenten mit „Vitamin B“ leichter<br />

einen Praktikumsplatz, eine Traineestelle<br />

oder den Berufseinstieg finden. Somit<br />

April - Mai 2012<br />

© StudyWorld


stellt sich die Frage: Wie bekommt man<br />

im Studienalltag Kontakt zu Unternehmensvertretern?<br />

Eine Option sind Jobmessen. Sie<br />

ermöglichen, sich über verschiedene<br />

Unternehmen aus unterschiedlichen<br />

Branchen zu informieren und einen<br />

Überblick zu bekommen. Jobmessen<br />

an der eigenen Universität sind dabei<br />

besonders empfehlenswert, da sowohl<br />

die Seite der Unternehmen als auch<br />

die Seite der Besucher selektiert und<br />

aufeinander zugeschnitten wurden. Somit<br />

ist der Kontakt auf Hochschulmessen<br />

häufig profitabler als auf üblichen<br />

Jobmessen.<br />

Des Weiteren bietet sich die Möglichkeit<br />

bei Vorträgen und Workshops, die<br />

von Unternehmen geführt werden,<br />

Kontakte zu Mitarbeitern der Firma zu<br />

knüpfen. Es ist üblich, dass im Anschluss<br />

ein „get-together“ stattfindet, bei dem<br />

persönlich mit den Referenten gesprochen<br />

werden kann. Vorträge und Workshops<br />

sollten demnach gezielt danach<br />

ausgewählt werden, in welcher Branche<br />

der Student Fuß fassen möchte, um für<br />

den beruflichen Werdegang wertvolle<br />

Kontakte zu knüpfen. Um einen geeigneten<br />

Aufhänger für ein Gespräch zu<br />

finden, ist es wichtig, sich vorab über<br />

das Unternehmen und das Thema der<br />

Veranstaltung zu informieren. Derartige<br />

Events werden beispielsweise von<br />

April - Mai 2012<br />

Fachschaften oder Studenteninitiativen<br />

organisiert, die man nach Terminen fragen<br />

und auf Unternehmen aufmerksam<br />

machen kann.<br />

Studenteninitiativen wie MARKET<br />

TEAM e. V. (www.market-team.org) bieten<br />

die Möglichkeit die Ansprache von<br />

Unternehmensvertretern schon während<br />

des Studiums zu üben und sich ein<br />

großes Netzwerk zu Unternehmen und<br />

anderen Studierenden aufzubauen, da sie<br />

meist überregional oder international an<br />

unterschiedlichen Universitäten vertreten<br />

sind. Jede Initiative hat einen fachlichen<br />

Schwerpunkt, welcher die fachliche<br />

Themenvielfalt und die kooperierenden<br />

Unternehmen maßgeblich bestimmt.<br />

Studierende sollten bei der Auswahl von<br />

Hochschulorganisationen demnach darauf<br />

achten, dass der Themenschwerpunkt<br />

zu Karrierevorstellungen und Interessen<br />

passt.<br />

Firmenkontaktmessen, Fachvorträge und<br />

die Mitarbeit in einer Studenteninitiative<br />

sind Möglichkeiten, um bereits während<br />

des Studiums erfolgreich Networking zu<br />

betreiben. Wie viel „Vitamin B“ für die<br />

eigene Karriere gesund ist, bleibt jedoch<br />

jedem selbst überlassen.<br />

www.market-team.org<br />

25


© sxc.hu<br />

S c h w e r p u n k t<br />

c o n S u lt i n g , w p, S t e


u e r b e r a t u n g


S C H W E R P u N K T C O N S u LT i N G , W P, S T E u E R B E R AT u N G<br />

© sxc.hu


Consulting-Branche<br />

Sogar Pianisten sind willkommen<br />

Wer Unternehmensberater werden, wer<br />

in der Consulting-Branche Karriere<br />

machen will, kann eines zumindest nicht:<br />

das „falsche Fach“ studieren. Einen Top-<br />

Abschluss, verhandlungssicheres Englisch,<br />

Selbstbewusstsein und Flexibilität – das ist<br />

es, was von Einsteigern erwartet wird. Die<br />

Studienrichtung sei dagegen zweitrangig,<br />

äußerte kürzlich Cay-Bernhard Frank,<br />

Principal bei der Unternehmensberatung<br />

A.T Kearney, in einem Interview mit dem<br />

Hamburger Abendblatt.<br />

Rund die Hälfte derer, die in eine Unternehmensberatung<br />

gehen, sind Wirtschaftswissenschaftler.<br />

Damit haben Betriebswirte<br />

& Co. weiterhin beste Chance, den Fuß in<br />

die Consulting-Tür zu bekommen. Doch<br />

„unsere Kunden erwarten mehr Diversity,<br />

mehr Vielfalt und damit vor allem auch<br />

Kreativität in der Beratung“, so Frank. A.T.<br />

Kearney stelle beispielsweise auch Juristen,<br />

Mediziner, Mathematiker oder Ingenieure<br />

ein. „Sogar einen Pianisten haben wir jetzt<br />

dabei!“<br />

Wer sich für den Weg in die Consulting-<br />

Branche entscheidet, den erwarten gutes<br />

Geld und Leistungsdruck. Das Salär:<br />

April - Mai 2012<br />

Masterstudenten können als Einsteiger<br />

bei einer Unternehmensbereitung<br />

zwischen 60.000 und 70.000 Euro im Jahr<br />

verdienen. Der Einsatz: Die Tätigkeit ist in<br />

Puncto Leistung und Zeit sehr fordernd,<br />

gibt Cay-Bernhard Frank zu bedenken.<br />

Wer damit umgehen kann und erfolgreich<br />

ist, kann schell aufsteigen. Und nach ein<br />

paar Jahren, wenn sich die Gelegenheit<br />

bietet, auch auf einen attraktiven Job in der<br />

Industrie wechseln.<br />

Manchmal geht es aber auch andersherum,<br />

wie Pütz und Partner zeigen. Die<br />

Hamburger Management-Beratung stellt<br />

„wegen des hohen Anspruchs an Fachkompetenz<br />

und persönlicher Reife“ ausschließlich<br />

Mitarbeiter mit acht- bis zehnjähriger<br />

Berufserfahrung ein. „Idealerweise<br />

haben sie ein wirtschaftswissenschaftliches<br />

oder technisches Studium absolviert<br />

und Projekterfahrung in Unternehmen<br />

gesammelt“, erklärt das Vorstandsmitglied<br />

Hubert Ramcke.<br />

Der Arbeitsmarkt<br />

Im Stellenindex der Adecco Personaldienstleitung<br />

zeigt sich, dass in den<br />

vergangenen drei Jahren die Anzahl der<br />

29


S C H W E R P u N K T C O N S u LT i N G , W P, S T E u E R B E R AT u N G<br />

Stellenanzeigen von Consulting-Unternehmen<br />

nahezu unverändert bei knapp<br />

15.000 Offerten jährlich lag, berichtet<br />

WELT ONLINE. Den Löwenanteil<br />

darunter, nämlich jedes dritte Angebot für<br />

Fach- und Führungskräfte, machten die<br />

Annoncen von Ingenieur- und Konstruktionsbüros<br />

aus, die im Zeitraum zwischen<br />

Februar 2011 und Januar 2012 fast 5.000<br />

Stellen ausgeschrieben haben. Fast 4.500<br />

Gesuche gab es im selben Zeitraum auch<br />

aus der Software- und IT-Beratungsbranche,<br />

gefolgt von gut 3.000 Annoncen von<br />

Wirtschafts- und Steuerberatungsunternehmen.<br />

So konstant sich diese Zahlen<br />

auch über die vergangenen drei Jahre hielten,<br />

im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2008<br />

ist der Unterschied erheblich: Damals<br />

inserierten die Beratungsunternehmen gut<br />

25.000-mal. Den Rückgang von rund 40<br />

Prozent konnte die Branche bisher nicht<br />

wieder aufholen.<br />

Gesteigert hat sich aber der Bedarf von<br />

Personalberatungen: Sie suchten in 320<br />

Anzeigen neue Fach- und Führungskräfte,<br />

ein Jahr zuvor waren es noch knapp 240.<br />

Die Marktführer<br />

Nach Schätzungen des Bundesverbandes<br />

Deutscher Unternehmensberater<br />

(BDU) sind auf dem gesamten deutschen<br />

Beratungsmarkt gut 14.000 Unternehmen<br />

als Anbieter tätig. Aus dem Kreis dieser<br />

30<br />

Unternehmen ermittelt die Lünendonk<br />

GmbH stets im Mai jene 25 Gesellschaften,<br />

die im Vorjahr die höchsten Umsätze<br />

in Deutschland erzielt haben und jeweils<br />

mindestens 60 Prozent ihres Umsatzes<br />

mit klassischer Managementberatung<br />

erwirtschaften. Das Ranking der Top 25<br />

Managementberatungs-Unternehmen<br />

erfolgt wegen der besseren Vergleichbarkeit<br />

der Anbieter, was ihre Position<br />

im deutschen Markt betrifft, nach deren<br />

Inlandsumsätzen in Deutschland. Jedoch<br />

enthält die Liste zusätzlich die jeweiligen<br />

Gesamtumsätze der Unternehmen, die<br />

ihren Hauptsitz in Deutschland haben.<br />

In der Spitzengruppe der deutschen Managementberatungen<br />

sind – keine Überraschung<br />

– die Tochtergesellschaften der<br />

weltweit operierenden Player positioniert:<br />

McKinsey, Boston Consulting Group und<br />

Roland Berger (Plätze 1 bis 3).<br />

Hier die aktuelle Liste<br />

Interessierte sollten jedoch berücksichtigen:<br />

Die übergroße Mehrzahl der<br />

Consultingfirmen sind weiterhin kleine<br />

Beratungsgesellschaften oder gar Einzelberater.<br />

April - Mai 2012


Klausurvorbereitung<br />

Mathematik und Statistik<br />

für BWLer und VWLer<br />

Klausuren bestehen!<br />

KLICK HIER!


S C H W E R P u N K T C O N S u LT i N G , W P, S T E u E R B E R AT u N G<br />

BDU-Studie:<br />

„Der Beratermarkt 2011/2012“<br />

Deutsche Unternehmen bauen Marktposition trotz Euro-Krise gezielt mit<br />

Unterstützung von Consultants aus<br />

32<br />

© sxc.hu<br />

April - Mai 2012


2011 steigt der Umsatz in der<br />

Unternehmensberatungsbranche<br />

erstmalig über 20 Milliarden Euro -<br />

Wachstumsprognose 2012 liegt bei<br />

sieben Prozent - BDU-Präsident<br />

Antonio Schnieder: „Szenarientechniken<br />

helfen, Antworten auf volatile<br />

Märkte und schnelle Veränderungsrhythmen<br />

zu finden“<br />

Gute Exportzahlen und eine anziehende<br />

Binnenkonjunktur haben 2011 für ein<br />

günstiges Investitionsklima in deutschen<br />

Firmen und hierdurch für eine positive<br />

Geschäftsentwicklung in der Unternehmensberaterbranche<br />

gesorgt. Der Gesamtumsatz<br />

legte 2011 um 9,5 Prozent<br />

zu und kletterte mit 20,6 Milliarden<br />

Euro erstmalig über die 20 Milliarden<br />

Schwelle (2010: 18,9 Milliarden Euro).<br />

Für 2012 erwarten die Consultants ein<br />

weiter anziehendes Projektgeschäft. Dies<br />

sind Ergebnisse der Marktstudie „Facts &<br />

Figures zum Beratermarkt 2011/2012“,<br />

April - Mai 2012<br />

die der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater<br />

(BDU) jetzt vorstellte.<br />

Konzerne und Mittelständler haben<br />

den dynamischen Konjunkturverlauf in<br />

Deutschland genutzt, um ihre Wettbewerbsvorteile<br />

gezielt auszubauen. In vielen<br />

Beratungsprojekten ging und geht es<br />

darum, die Marktposition der Unternehmen<br />

auszubauen oder abzusichern. Für<br />

2012 erwarten die Unternehmensberater<br />

ein Branchenplus von sieben Prozent.<br />

Dazu soll eine steigende Nachfrage nach<br />

Beratungsleistungen unter anderem bei<br />

Finanzinstituten und Energieversorgern<br />

beitragen. Durch Finanzkrise und Atomausstieg<br />

müssen hier neue Geschäftsmodelle<br />

gefunden werden.<br />

Weiterhin zwingen volatile Märkte und<br />

schnelle Veränderungsrhythmen dazu,<br />

dass die Unternehmen sich immer<br />

wieder auf neue Marktbedingungen<br />

einstellen müssen. Dazu BDU-Präsident<br />

Antonio Schnieder: „Die jüngsten<br />

33


S C H W E R P u N K T C O N S u LT i N G , W P, S T E u E R B E R AT u N G<br />

Krisen kamen schneller, heftiger und<br />

unerwarteter als gedacht. In Beratungsprojekten<br />

werden daher vermehrt<br />

Szenarientechniken eingesetzt, um die<br />

Auftrag gebenden Firmen bestmöglich<br />

auf denkbare Entwicklungen vorbereiten<br />

zu können.“<br />

Starke Impulse im Jahr 2011 aus<br />

dem Fahrzeugbau<br />

Der Anteil des verarbeitenden Gewerbes<br />

am Gesamtumsatz der Unternehmensberaterbranche<br />

ist 2011 im Vergleich zum<br />

Vorjahr von 32,4 Prozent auf 33,5 Prozent<br />

gestiegen. Dies entspricht absolut<br />

einem Umsatz von 6,9 Milliarden Euro.<br />

Bei den Finanzdienstleistern kletterte der<br />

Anteil von 23,7 Prozent auf 24,1 Prozent<br />

und damit auf insgesamt 4,96 Milliarden<br />

Euro. Kräftige Nachfrageimpulse gingen<br />

für die Unternehmensberater in hohem<br />

Maße vom boomenden Fahrzeugbau aus.<br />

Das Wachstum beträgt hier 19 Prozent.<br />

Der starke Privatkonsum in Deutschland<br />

sorgte ebenfalls für ein Nachfrageplus<br />

aus der Konsumgüterindustrie (plus<br />

14,3 Prozent) sowie dem Groß- und<br />

Einzelhandel (plus 7,9 Prozent). Die<br />

erhöhten Anforderungen und Auflagen<br />

– beispielsweise bei Eigenkapitalquote<br />

und Risikomanagement – sorgte seitens<br />

der Finanzinstitute für ein Plus von 12,8<br />

Prozent.<br />

34<br />

Klienten wollen weiter wachsen<br />

Wachstumsthemen standen 2011 bei den<br />

Klienten ganz hoch im Kurs. Besonders<br />

gefragt war beispielsweise die Unterstützung<br />

durch Unternehmensberater bei<br />

Internationalisierungs-/Wachstumsstrategien<br />

(plus 9,9 Prozent) und Marketing-<br />

und Vertriebsstrategien (10,2 Prozent).<br />

Den höchsten Zuwachs im Beratungsfeld<br />

Strategieberatung verzeichneten mit<br />

einem Plus von 11,3 Prozent Beratungsleistungen<br />

rund um das Thema Nachhaltigkeitsmanagement.<br />

Die gestiegenen<br />

Investitionen der Klienten im Personalmanagement<br />

werden in den Zuwachsraten<br />

im Talent Management (2011: plus<br />

12,4 Prozent) und Vergütungsberatung<br />

(plus 11,9 Prozent) deutlich.<br />

Optimismus für das Jahr 2012 bleibt<br />

Für das prognostizierte Marktwachstum<br />

2012 von sieben Prozent soll nach Einschätzung<br />

der Marktteilnehmer die weiter<br />

steigende Nachfrage nach Beratungsleistungen<br />

besonders aus den Branchen<br />

des Verarbeitenden Gewerbes sorgen<br />

(2012: Konsumgüterindustrie plus 8,9<br />

Prozent, Maschinenbau plus 8,1 Prozent,<br />

Fahrzeugbau plus 7,8 Prozent). Bei den<br />

Finanzinstituten (plus sieben Prozent)<br />

steht die Suche nach veränderten Geschäftsmodellen<br />

ganz oben auf der Aktivitätenliste.<br />

Viele Energieversorger (plus<br />

6,3 Prozent) sind durch die politisch<br />

April - Mai 2012


vorgegebene Energiewende ebenfalls<br />

gezwungen, ihre Geschäftsausrichtung<br />

anzupassen. Die Beratungsprojekte bei<br />

den Auftraggebern aus Wirtschaft, Industrie<br />

und Verwaltung bleiben 2012 erneut<br />

wachstumsgeprägt. Den Beratungsfeldern<br />

„Geschäftsfeldentwicklung & Innovation“,<br />

„Unternehmensstrategie“ sowie<br />

„Marketing- und Vertriebsstrategie“<br />

trauen die Consultants jeweils ein knapp<br />

zehnprozentiges Umsatzplus zu.<br />

Hintergrund:<br />

2011 arbeiteten in Deutschland mehr<br />

als 91.000 Unternehmensberater (plus<br />

4,4 Prozent) in rund 14.100 Beratungsfirmen.<br />

Insgesamt waren 2011 rund<br />

113.000 Mitarbeiter in der Consultingbranche<br />

in Deutschland beschäftigt.<br />

Grundlage der Studie „Facts & Figures<br />

zum Beratermarkt 2011/2012“ ist eine<br />

Marktbefragung des BDU im Dezember<br />

2011/ Januar 2012, an der sich knapp<br />

700 Beratungsgesellschaften beteiligt<br />

haben. Befragt wurden ausschließlich<br />

Beratungsgesellschaften mit einem substanziellen<br />

Umsatzanteil in der klassischen<br />

Management- und IT-Beratung.<br />

download von Grafiken und Tabellen<br />

zur marktentwicklung<br />

April - Mai 2012<br />

35


S C H W E R P u N K T C O N S u LT i N G , W P, S T E u E R B E R AT u N G<br />

Kommen<br />

und gehen<br />

Mitarbeiter aus IT-Beratungsfirmen<br />

wechseln in der Consultingbranche<br />

am häufigsten ihren Job<br />

Jeder fünfte Mitarbeiter eines Consultingunternehmens<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

Informationstechnologie (IT) verlässt<br />

im Jahresverlauf sein Unternehmen.<br />

Damit weisen IT-Beratungen die höchste<br />

Fluktuationsrate in der Unternehmensberatungsbranche<br />

auf. Dies ist eines der<br />

Ergebnisse der Studie „Benchmarks in<br />

der Unternehmensberatung 2011/2012“,<br />

die der Bundesverband Deutscher<br />

Unternehmensberater (BDU) erstmalig<br />

durchgeführt hat. Bei HR-Beratungen<br />

liegt die Fluktuationsrate bei 15 Prozent,<br />

bei Strategie- und Prozessberatungen bei<br />

jeweils zehn Prozent.<br />

Die BDU-Studie enthält relevante<br />

Kennzahlen zu den vier Themenfeldern<br />

Mitarbeiterstruktur, Vertriebs- und<br />

36<br />

© sxc.hu<br />

Marketingaktivitäten, Produktivität<br />

und Honorare sowie Bilanzierung und<br />

Gewinn/Verlustrechnung (GuV). Im<br />

Befragungszeitraum im Sommer 2011<br />

nahmen knapp 200 Unternehmensberatungsgesellschaften<br />

verschiedener Größenordnungen<br />

bis zu einem maximalen<br />

Umsatz von 17 Millionen Euro an der<br />

Befragung teil.<br />

Bei 71 Prozent aller Consultingfirmen<br />

wechseln weniger als zehn Prozent des<br />

Personals im Laufe eines Jahres den aktuellen<br />

Arbeitgeber. Die Fluktuationsrate<br />

nimmt insgesamt mit wachsender Größe<br />

der Beratungsfirmen zu. Bei den größeren<br />

Unternehmensberatungen mit mehr<br />

als 2,5 Millionen Euro Umsatz liegt der<br />

Wert mit 14 Prozent am höchsten.<br />

April - Mai 2012


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S C H W E R P u N K T C O N S u LT i N G , W P, S T E u E R B E R AT u N G<br />

BDU-Studie „Benchmarks in der Unternehmensberatung 2011“<br />

Unternehmensberater bevorzugen<br />

direkten Weg zum Klienten<br />

Unternehmensberater bevorzugen für<br />

die gezielte Ansprache ihrer Klienten<br />

den direkten Weg. 52 Prozent setzen auf<br />

Direktmarketing-Aktivitäten, um auf ihre<br />

Beratungsleistungen aufmerksam zu machen.<br />

Die Unterschiede in den einzelnen<br />

Größenklassen sind dabei gering. Aber<br />

auch der klassische Weg über Fachbeiträge<br />

in Printmedien steht weiterhin hoch im<br />

Kurs. 51 Prozent der Consultants nutzen<br />

beispielsweise Fach- oder Branchenmagazine<br />

als Marketing-Kanal. Bei größeren<br />

Beratungsfirmen liegt dieser Wert bei<br />

deutlich höheren 78 Prozent.<br />

Dies sind Ergebnisse der Studie „Benchmarks<br />

in der Unternehmensberatung<br />

2011“, die der Bundesverband Deutscher<br />

Unternehmensberater (BDU) erstmalig<br />

durchgeführt hat. Die BDU-Studie enthält<br />

relevante Kennzahlen zu den vier Themenfeldern<br />

Mitarbeiterstruktur, Vertriebs-<br />

und Marketingaktivitäten, Produktivität<br />

und Honorare sowie Bilanzierung und<br />

Gewinn-/Verlustrechnung (GuV). An der<br />

zugrunde liegenden Befragung nahmen<br />

knapp 200 Unternehmensberatungsgesell-<br />

38<br />

schaften verschiedener Größenordnungen<br />

bis zu einem maximalen Umsatz von 17<br />

Millionen Euro teil.<br />

Radiowerbung spielt für keine der befragten<br />

Unternehmensberatungen eine Rolle.<br />

Beim Einsatz von Newslettern fällt die<br />

Wahl mit 30 Prozent deutlich zu Gunsten<br />

der elektronischen Form gegenüber der<br />

Print-Variante mit neun Prozent aus. Auch<br />

Werbeanzeigen schalten Consultants mit<br />

37 Prozent häufiger online als in Printmedien<br />

(24 Prozent).<br />

Während Event- oder Messemarketing<br />

bei den kleineren Beratungsfirmen nur<br />

eine untergeordnete Rolle spielen, setzen<br />

Beratungsgesellschaften in der Größenordnung<br />

2,5 bis 17 Millionen Euro Umsatz<br />

mit einem Anteil von 55 Prozent bzw. 35<br />

Prozent auch stärker auf die Überzeugungskraft<br />

dieser Maßnahmen.<br />

Als besonders effiziente Marketingaktivitäten<br />

werden ‚Beiträge in Printmedien’<br />

(Indexwert 4,1), ‚Direktmarketing’<br />

(Indexwert 4,0), ‚Beiträge in Onlinemedien’<br />

(Indexwert 3,7) sowie ‚eNewsletter’<br />

(Indexwert 3,4) gesehen.<br />

Weitere informationen<br />

April - Mai 2012


Studentische Unternehmensberatung act e. V.<br />

Kompetent, kundenorientiert und<br />

manchmal unkonventionell<br />

April - Mai 2012<br />

Von Julian Tenorth<br />

(act e. V. - studentische Unternehmensberatung)<br />

Die Idee der studentischen Unternehmensberatung<br />

stammt aus den sechziger<br />

Jahren. Ursprünglich aus Frankreich kommend,<br />

ist das Konzept inzwischen weltweit<br />

verbreitet und seit 1988 in Deutschland<br />

erfolgreich. Das Prinzip: Studenten entwickeln<br />

für Unternehmen junge, frische<br />

Lösungsansätze und wenden dabei ihre in<br />

der Universität erworbenen Kenntnisse<br />

unmittelbar in der Praxis an. Somit bietet<br />

sich für die studentischen Berater früh die<br />

Möglichkeit, ein professionelles Netzwerk<br />

zu knüpfen. Das Ergebnis: Eine Verbindung<br />

von Studium und Praxisbezug, die<br />

Vorteile für alle Beteiligten mit sich bringt.<br />

Soviel zum theoretischen Konzept – ganz<br />

so einfach ist es in der Praxis nicht immer:<br />

Mehr noch als bei großen Consultingfirmen<br />

will der Kunde von den Fähigkeiten<br />

studentischer Teams überzeugt werden.<br />

Wir haben bei act e. V. diese Herausforderung<br />

gerne angenommen: Interdisziplinär<br />

zusammengesetzt, verfügen wir über<br />

Mitarbeiter aus den Gebieten Wirtschaft,<br />

39


S C H W E R P u N K T C O N S u LT i N G , W P, S T E u E R B E R AT u N G<br />

Medien und Technik. Hierdurch decken<br />

wir die Themenfelder Strategie, Prozesse,<br />

Marketing und Informationstechnologien<br />

umfassend ab. Schulungen und Workshops<br />

mit professionellen Beratungen<br />

tragen dazu bei, weitere fachliche und<br />

methodische Kompetenzen zu erwerben.<br />

Die Motivation unserer studentischen<br />

Berater ist entscheidend für die Qualität<br />

unserer Arbeit – um diese sicher zu stellen,<br />

lassen wir uns evaluieren, sowohl durch<br />

den Kunden als auch durch ein laufendes<br />

internes Projektcontrolling. Diese Organisation<br />

ist in der Branche nicht unüblich.<br />

Inhaltlich gehen wir bei act e. V. jedoch<br />

gezielt anders vor: Studenten sind keine<br />

Professionals – und genau das sehen wir<br />

als große Chance für ein alternatives Geschäftsprinzip.<br />

Konzepte aus der Schublade<br />

existieren nicht; dafür stellen wir uns<br />

individuell auf jeden Kunden ein – und<br />

uns die entscheidenden Fragen: Was ist das<br />

Kernproblem, warum existiert es und wie<br />

können wir dazu beitragen, es zu beheben?<br />

Dadurch bieten unsere Ergebnisse<br />

einen langfristigen Mehrwert und werden<br />

für unsere Kunden im gemeinsamen<br />

Interesse transparent erarbeitet.<br />

„So eigenständig wie möglich, so sehr<br />

Standard wie nötig“ – dieses Ziel<br />

verfolgen wir bei act, um studentischer<br />

Beratung ein eigenständiges Gesicht zu<br />

40<br />

geben, anstatt die Konzepte bekannter<br />

Beratungen zu imitieren. Dies passt nicht<br />

nur zur Situation unserer Mitarbeiter,<br />

sondern überzeugt auch die Kunden:<br />

Zuletzt haben wir für einen Kunden den<br />

internationalen Stand des E-Commerce<br />

analysiert. Ein anderes Projekt bestand aus<br />

einer Marktstudie unter Studenten zur<br />

Einschätzung der Attraktivität von Städten.<br />

Kompetent, kundenorientiert und manchmal<br />

unkonventionell – so arbeitet act e. V.<br />

und so arbeiten studentische Unternehmensberatungen.<br />

April - Mai 2012


© ESB Reutlingen<br />

Unternehmensberater während<br />

des Studiums<br />

April - Mai 2012<br />

Von Christian Strobl,<br />

ESB Student Consulting e. V<br />

Studentische Unternehmensberatungen<br />

sind von Studenten geleitete Beratungen<br />

an Hochschulen und Universitäten.<br />

Die Mehrheit der studentischen Berater<br />

entstammt wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Fachrichtungen, allerdings sind ebenso<br />

andere Studienrichtungen vertreten.<br />

Der ESB Student Consulting e. V. ist die<br />

studentische Unternehmensberatung der<br />

ESB Business School an der Hochschule<br />

Reutlingen. Sie wurde im Mai 2009, wie<br />

die meisten studentischen Beratungen,<br />

als eingetragener Verein (e. V.) gegründet.<br />

Bereits seit zwei Jahren engagieren sich<br />

mehr als 100 Studenten im Verein.<br />

41


S C H W E R P u N K T C O N S u LT i N G , W P, S T E u E R B E R AT u N G<br />

Die Organisation wird von einem<br />

vierköpfigen Vorstand geleitet und ist<br />

zweigeteilt, zum einen in Vereinsressorts<br />

und zum anderen in die Projektarbeit. Zu<br />

den Vereinsressorts zählen Business Improvement,<br />

Human Resources, Finance &<br />

Legal, Marketing sowie Public Relations.<br />

Der Fokus bei der Projektauswahl liegt auf<br />

Pro-Bono-Projekten für gemeinnützige<br />

Organisationen, Schulen und Start-up-<br />

Unternehmen. Unsere Vision, einen<br />

42<br />

Mehrwert für unsere Student Consultants<br />

und Kunden zu schaffen, steht dabei im<br />

Vordergrund.<br />

Angetrieben von dieser Vision ermöglichen<br />

wir den Studenten der Hochschule<br />

Reutlingen Lern- und Praxiserfahrungen<br />

im Consulting und im Projektmanagement.<br />

Dabei fördern regelmäßige Trainings<br />

und Vorträge von namhaften Beratungen<br />

den Ausbau von Führungs-, Sozial- und<br />

Projektmanagement-Kompetenz. Insgesamt<br />

werden den Studenten wertvolle<br />

Arbeitstechniken und nützliche Hilfsmittel<br />

April - Mai 2012<br />

© ESB Reutlingen


für den späteren beruflichen Alltag an<br />

die Hand gegeben, die sie bereits in den<br />

Projekten einsetzen und ausbauen können.<br />

Unsere Herangehensweise zeichnet sich<br />

durch die Verknüpfung von theoretischen<br />

Inhalten und praktischer Erfahrung aus.<br />

Ein aktuelles Beispiel, wie der ESB<br />

Student Consulting e. V. einen Mehrwert<br />

für seine Kunden generiert, ist ein Projekt<br />

aus dem vergangenen Wintersemester,<br />

welches von einem siebenköpfigen Team<br />

durchgeführt wurde.<br />

Das Projektziel war eine Markt- und<br />

Wettbewerbsanalyse mit Fokus auf Pricing<br />

und Differenzierungsfaktoren zu erstellen.<br />

Der Kunde Wefit Solutions, ein Anbieter<br />

für Distanz-Sprachtrainings mit rund 50<br />

Mitarbeitern und Sitz in Stuttgart, bietet<br />

individuell und flexibel gestaltete Face-to-<br />

Face Online-Trainings für Mitarbeiter von<br />

Firmen jeder Art und Größe an.<br />

Mit einem sehr umfangreichen Abschlussbericht<br />

gelang es dem Team des ESB Student<br />

Consulting e. V., bestehend aus zwei<br />

Projektleitern und fünf Consultants, nicht<br />

nur quantitativ, sondern auch qualitativ zu<br />

überzeugen.<br />

Von der gelieferten Leistung war CEO<br />

Gerard Klett bei der Abschlusspräsentation<br />

begeistert. „Als wir den Projektauftrag an<br />

den ESB Student Consulting e. V. erteilten,<br />

erwartete ich am Ende ein Hilfsmittel für<br />

unsere Markt- und Wettbewerbsanalyse.<br />

Das Team hat aber nicht nur eine sehr<br />

April - Mai 2012<br />

umfangreiche Analyse erarbeitet, sondern<br />

ging darüber hinaus, indem sie sehr praktikable<br />

Lösungsansätze und wertvolle Ideen<br />

vorlegten. In jedem Fall wurden meine<br />

Erwartungen bei weitem übertroffen und<br />

man hat gespürt, dass das ESB Student<br />

Consulting-Team mit Leib und Seele an<br />

dem Projekt gearbeitet hat.“<br />

Dabei war es eine große Herausforderung,<br />

alle notwendigen Informationen für die<br />

Markt- und Wettbewerbsanalyse zusammen<br />

zu tragen. So erforderte beispielsweise<br />

das Ausfindigmachen der Preisstrukturen<br />

von Wettbewerbern viel Kreativität und<br />

Einsatz, da im Markt für Distanz-Sprachtrainings<br />

nur maßgeschneiderte Angebote<br />

abgegeben werden, was die Vergleichbarkeit<br />

erschwert.<br />

„Out-of-the-box“-Denken ist nicht nur<br />

Teil der Werte des ESB Student Consulting<br />

e. V., sondern wurde in dem Projekt<br />

mit Wefit Solutions auch gelebt. Dadurch,<br />

dass das Team noch einen Schritt weiter<br />

ging und nicht nur analysierte, sondern<br />

auch eigene Ideen entwickelte, wurde hier<br />

für den Kunden ein doppelter Mehrwert<br />

geschaffen.<br />

Die tollen Erfahrungen der Consultants<br />

spiegeln sich dabei auch im Feedback<br />

nach Projektabschluss wider: „Durch das<br />

Projekt haben wir viel über strukturiertes<br />

Arbeiten im Team und über interne Kom-<br />

43


© ESB Reutlingen<br />

S C H W E R P u N K T C O N S u LT i N G , W P, S T E u E R B E R AT u N G<br />

44<br />

munikation und optimale Arbeitsteilung<br />

gelernt“, sind sich die studentischen Consultants<br />

einig.<br />

Im Start-Up Umfeld wurde im vorigen<br />

Semester für eine Vermittlungsplattform<br />

für die Luftfahrtbranche ein Market-<br />

Research durchgeführt, die als Basis für<br />

die Businessplanerstellung dienen wird. In<br />

einem weiteren Projekt entwickelte ein<br />

Team des ESB Student Consulting e. V.<br />

eine Marketing-Kommunikationsstrategie<br />

für ein innovatives Gastronomie-Start-Up<br />

aus München.<br />

Auf Seiten der gemeinnützigen Projekte<br />

gab es zum einen das Projekt „Business @<br />

School“, dessen Projektziel die Erarbeitung<br />

eines Konzepts zur Vermittlung der<br />

Themenfelder „Geld & Wirtschaft“ an<br />

Schulen war. Ebenfalls sehr umfangreich<br />

waren die Ergebnisse im Projekt „Social<br />

Future“. Hierbei ging es um die Ermittlung<br />

von Lösungsansätzen für den Ersatz<br />

der künftig fehlenden Zivildienstleistenden<br />

in sozialen Einrichtungen in Deutschland.<br />

In einem dritten gemeinnützigen Projekt<br />

befasste sich ein weiteres Team mit einer<br />

Businessplanerstellung zur Schulhofsanierung<br />

der Grundschule Hohbuchschule in<br />

Reutlingen. Dies war bereits das zweite<br />

Projekt, das in Kooperation mit der Schulleitung<br />

durchgeführt wurde.<br />

Aus den Projekten des Wintersemesters<br />

haben sich drei Anschlussprojekte für das<br />

Sommersemester 2012 ergeben. Darüber<br />

April - Mai 2012


hinaus stehen drei weitere Beratungsprojekte<br />

für Start-Ups und gemeinnützige<br />

Institutionen an. Wir freuen uns nicht<br />

nur auf unsere Klienten sowie neue und<br />

bekannte Mitglieder, sondern auch auf<br />

Kooperationen und Trainings mit Unternehmensberatungen<br />

in der kommenden<br />

Projektperiode.<br />

Weitere informationen<br />

April - Mai 2012<br />

45<br />

© ESB Reutlingen


S C H W E R P u N K T C O N S u LT i N G , W P, S T E u E R B E R AT u N G<br />

Studierende der ESCP Europe<br />

erneut als Junior-Berater tätig<br />

Neben einer fundierten akademischen<br />

Managementausbildung bietet die ESCP<br />

Europe Wirtschaftshochschule Berlin ihren<br />

Studierenden auch eine hohe Praxisorientierung.<br />

Dazu tragen unter anderem<br />

die so genannten Company Consultancy<br />

Projects (CCP) bei. Im Rahmen dieser<br />

realen Beratungsprojekte entwickeln<br />

Studenten-Teams des Studiengangs<br />

„Master in European Business“ innerhalb<br />

von vier Wochen Lösungen für konkrete<br />

Themenstellungen von Unternehmen.<br />

Im vergangenen Wintersemester haben<br />

drei- und vierköpfige Studententeams<br />

an insgesamt sieben Beratungsprojekten<br />

gearbeitet. Die Studierenden hatten<br />

damit die Chance, Unternehmen beim<br />

Lösen konkreter Problemstellungen<br />

46<br />

direkt zu unterstützen. Dabei konnten<br />

sie ihr erworbenes Management- und<br />

Wirtschaftswissen unmittelbar anwenden<br />

und ihre Praxistauglichkeit unter Beweis<br />

stellen.<br />

Das Kundenportfolio war genauso reichhaltig<br />

wie die jeweiligen Aufgabenstellungen.<br />

Dieses Semester befanden sich<br />

darunter u. a. die ALBA Group, Bombardier<br />

Transportation, FAMEonME und<br />

das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut.<br />

Beteiligte Unternehmensvertreter äußerten<br />

sich sehr zufrieden und lobten neben<br />

anderem die schnelle Auffassungsgabe<br />

und die strukturierte Herangehensweise<br />

der Studenten sowie die Qualität der Ergebnisse.<br />

„Die Lösungsvorschläge, die das<br />

Studententeam ausgearbeitet hat, werden<br />

April - Mai 2012


von uns zu einem Großteil auch wirklich<br />

umgesetzt werden. Mit ihrem unvoreingenommenen<br />

und frischen Blick haben<br />

die Studierende in sehr kurzer Zeit konkrete<br />

und gleichzeitig kreative Strategien<br />

und Maßnahmen für uns entwickelt“, so<br />

Giuseppe Gennaro, Geschäftsführer der<br />

Castingagentur FAMEonME.<br />

Prof. Dr. Stefan Schmid, Inhaber des<br />

Lehrstuhls für Internationales Management<br />

und Strategisches Management an<br />

der ESCP Europe Wirtschaftshochschule<br />

Berlin freut sich, dass die Company<br />

Consultancy Projects den beteiligten<br />

Unternehmen in vielfältiger Weise<br />

Nutzen bringen: „Viele Unternehmen<br />

schätzen nicht nur die Ergebnisse der<br />

Studententeams; sie sehen die Koopera-<br />

April - Mai 2012<br />

tion mit der Hochschule auch als wichtigen<br />

Bestandteil ihres Personalmarketings.<br />

Oftmals haben Unternehmen beispielsweise<br />

Studierenden nach dem Company<br />

Consultancy Project auch Praktika oder<br />

Festanstellungen angeboten und letztlich<br />

Studierende für sich gewonnen.“<br />

www.escpeurope.de/ccp<br />

47


S C H W E R P u N K T C O N S u LT i N G , W P, S T E u E R B E R AT u N G<br />

Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />

werden<br />

In den vergangenen Jahren hat sich<br />

das Berufsbild des Steuerberaters und<br />

Wirtschaftsprüfers stark weiterentwickelt.<br />

Aufgrund ständig ändernder Gesetze<br />

und Vorschriften im Finanzbereich und<br />

einer immer stärkeren Globalisierung<br />

sind Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />

zu gefragten Experten für Privatpersonen<br />

und vor allem Unternehmen geworden.<br />

In diesen Monaten begeben sich wieder<br />

tausende zukünftige Schulabgänger auf<br />

die Suche nach dem richtigen Studium<br />

und in der Folge dessen auch nach dem<br />

richtigen Beruf. Zwei Berufsbilder, die<br />

sich in den letzten Jahren einer steigenden<br />

Beliebtheit erfreuen konnten, sind<br />

die des Steuerberaters und Wirtschaftsprüfers.<br />

Vorbei sind die Zeiten, in denen<br />

Steuerberater und Wirtschaftsprüfer als<br />

„Häkchenmacher“ belächelt wurden.<br />

Der Berufszweig ist hoch angesehen und<br />

bietet beste Karrierechancen.<br />

Für Studieninteressenten, denen eine<br />

Karriere in der Steuerberatung oder<br />

Wirtschaftsprüfung vorschwebt, bietet<br />

die Hochschule Fresenius eine gute<br />

Vorbereitung. Im Bachelor Studiengang<br />

48<br />

„Business Administration“ gibt es die<br />

Möglichkeit, den Schwerpunkt „Steuerberatung<br />

und Unternehmensprüfung“<br />

zu wählen, mit denen der Grundstein für<br />

eine entsprechende berufliche Laufbahn<br />

gelegt wird.<br />

Ist dann nach dem Studienabschluss der<br />

Berufseinstieg geschafft, gilt es, sich weiter<br />

zu qualifizieren und für die Laufbahn<br />

als Wirtschaftsprüfer vorzubereiten. Auch<br />

hierzu bietet die Hochschule mit dem<br />

Master-Studiengang „Audit & Tax“ ein<br />

besonderes Programm an, denn es ist<br />

nach Paragraph 8a der WPO anerkannt<br />

und berechtigt damit zu einem verkürzten<br />

Wirtschaftsprüfer-Examen.<br />

Für Studieninteressenten, die mehr über<br />

die beiden Berufsbilder Steuerberater<br />

und Wirtschaftsprüfer wissen müssen,<br />

sind zudem die Studienführer des<br />

ehemaligen Studenten der Hochschule<br />

Fresenius, Milan Klesper, empfohlen.<br />

www.beruf-steuerberater.de<br />

www.beruf-wirtschaftspruefer.de<br />

April - Mai 2012


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u n t e r n e h m e n


u N T E R N E H m E N<br />

Passen Moral und Wirtschaft<br />

zusammen?<br />

Josef Arweck untersuchte in seiner Dissertation an<br />

der TU Chemnitz den Zusammenhang von<br />

gesellschaftlicher Verantwortung und der Reputation<br />

von Unternehmen<br />

„Es ist und bleibt die primäre Aufgabe<br />

der Wirtschaft, Güter und Dienstleistungen<br />

bereitzustellen sowie Profite zu<br />

machen. Doch ist dabei ein anständiges<br />

Verhalten gegenüber Mitarbeitern,<br />

Lieferanten und der Umwelt geboten –<br />

zum eigenen Vorteil der Unternehmen“,<br />

sagt Dr. Josef Arweck, der an der Technischen<br />

Universität Chemnitz im Fach<br />

Politikwissenschaft promoviert wurde.<br />

In seiner Dissertation beschäftigte er<br />

sich mit dem Thema „Gesellschaftliche<br />

Verantwortung und Reputation von<br />

Unternehmen. Eine theoretische und<br />

empirische Analyse“. Arweck ist als<br />

Leiter der Internen Kommunikation<br />

bei Porsche tätig. Betreut wurde die<br />

mit „magna cum laude“ bewertete<br />

Arbeit von Prof. Dr. Gerd Strohmeier,<br />

Inhaber der Professur Europäische<br />

Regierungssysteme im Vergleich. „Die<br />

Dissertation von Josef Arweck ist eine<br />

hoch interessante, praxisrelevante und<br />

52<br />

interdisziplinär angelegte Arbeit“, sagt<br />

Strohmeier und er ergänzt: „Es freut<br />

mich sehr, dass Personen in führenden<br />

Funktionen aus der Praxis hier<br />

promovieren und dabei zu einem<br />

äußerst wertvollen Gedankenaustausch<br />

beitragen.“ Der Wettbewerb zwischen<br />

Unternehmen nimmt zu – als einziges<br />

Unterscheidungsmerkmal bleibe der<br />

gute Ruf einer Marke, die Reputation,<br />

sagt Arweck und ergänzt: „Früher<br />

erwartete man von den Unternehmen<br />

qualitativ hochwertige Produkte. Heute<br />

stehen sie auch in der Verantwortung<br />

für saubere Herstellungsprozesse,<br />

Klimaschutz und Sozialstandards an den<br />

einzelnen, weltweit verteilten Produktionsstandorten<br />

– und das nicht nur<br />

in den eigenen Werken, sondern auch<br />

denen der Zulieferbetriebe und deren<br />

Lieferanten und Sublieferanten.“ Moralische<br />

Korrektheit werde zunehmend<br />

zum Kaufargument.“<br />

April - Mai 2012


Um den Status quo des Themas in der<br />

deutschen Wirtschaft zu untersuchen,<br />

befragte Arweck die Kommunikationsverantwortlichen<br />

der insgesamt 160<br />

Unternehmen, die in den Aktienindizes<br />

DAX, SDAX, MDAX und TecDAX<br />

gelistet sind. „Die Resonanz war mit<br />

einem Rücklauf von 43 Prozent sehr<br />

zufriedenstellend. Gesellschaftliche Verantwortung<br />

zu übernehmen, heißt für<br />

die Befragten in erster Linie, mit den<br />

eigenen Mitarbeitern verantwortungsvoll<br />

umzugehen. Danach folgt, nach<br />

ethisch-moralischen Werten zu handeln<br />

und Verantwortung für die Region<br />

und den Standort zu zeigen“, berichtet<br />

Arweck. Die Motivation dafür sei<br />

zweigeteilt: Zum einen gehe es darum,<br />

den Unternehmenserfolg zu sichern,<br />

Mitarbeiter zu motivieren, die eigene<br />

Reputation zu verbessern. Zum anderen<br />

gebe es eher idealistische Gründe wie<br />

Tradition, Unternehmenskultur und<br />

April - Mai 2012<br />

Moral. Die Analyse zeige auch, dass die<br />

Kommunikationschefs das Potenzial unternehmerischer<br />

Verantwortung erkannt<br />

hätten. Nichtsdestotrotz würden in der<br />

Realität weiter Spenden und Sponsoring<br />

dominieren. „Der strategische<br />

Fokus, Verantwortungsübernahme mit<br />

wirtschaftlichen Vorteilen zu verbinden,<br />

ist in der Praxis noch unterentwickelt.<br />

Deutlich wird aber, dass weniger ein<br />

Erkenntnis- als ein Umsetzungsproblem<br />

vorliegt“, so der Autor. Moral und<br />

Wirtschaft passten – so ein Ergebnis<br />

der Dissertation – jedenfalls durchaus<br />

zusammen.<br />

Echte Verantwortung könne ein<br />

Unternehmen jedoch nur in seinem<br />

Kerngeschäft und entlang seiner<br />

Wertschöpfungskette wahrnehmen.<br />

„Verantwortungsübernahme als<br />

Marketing-Gag zu inszenieren, kann im<br />

Einzelfall die Markenidentität stärken,<br />

53


u N T E R N E H m E N<br />

greift aber zu kurz. Mangels Glaubwürdigkeit<br />

kann es sich für Unternehmen<br />

sogar kontraproduktiv entwickeln“,<br />

hat Arweck herausgefunden. Die<br />

Verantwortungsübernahme entlang der<br />

eigenen Wertschöpfungskette beginnt<br />

beim Einkauf mit einem fairen, kooperativen<br />

Umgang mit Lieferanten über<br />

eine umweltfreundliche Logistik und<br />

eine ressourcenschonende Produktion<br />

bis hin zum Vertrieb und Kundendienst.<br />

Alle Ergebnisse der Arbeit lassen sich<br />

hier nachlesen:<br />

Josef Arweck: Gesellschaftliche<br />

Verantwortung und Reputation von<br />

Unternehmen. Eine theoretische und<br />

empirische Analyse, Göttingen 2011.<br />

396 Seiten, Cuvillier Verlag,<br />

ISBN 978-3-869-55903-2.<br />

54<br />

Weitere informationen<br />

April - Mai 2012


„Grüne“ Innovationen begünstigen die<br />

Einstellung neuer Mitarbeiter<br />

Unternehmen, die umweltfreundliche<br />

Prozessinnovationen einführten,<br />

verzeichneten ein um bis zu fünf<br />

Prozentpunkte stärkeres Beschäftigungswachstum<br />

als Unternehmen, die<br />

nicht-umweltbezogene Prozessinnovationen<br />

hervorbrachten. Besonders<br />

starke Beschäftigungsimpulse gingen<br />

von „grünen“ Innovationen aus, die zur<br />

Einsparung von Material und Energie<br />

führten. Zu diesem Ergebnis kommt<br />

eine aktuelle Studie des Zentrums<br />

für Europäische Wirtschaftsforschung<br />

(ZEW) in Mannheim in Kooperation<br />

mit Prof. Jens Horbach von der Hochschule<br />

Augsburg. Sie untersucht die<br />

Wirkung von Umweltinnovationen auf<br />

das Beschäftigungsverhalten von rund<br />

2.100 Unternehmen in Deutschland in<br />

den Jahren 2006 bis 2008.<br />

Die Studie nutzt Informationen des<br />

Mannheimer Innovationspanels, einer<br />

repräsentativen Befragung von deut-<br />

April - Mai 2012<br />

schen Industrieunternehmen. Mehr als<br />

6.700 Unternehmen wurden zu ihrem<br />

Innovationsverhalten befragt. Rund<br />

2.100 von ihnen gaben an, im Untersuchungszeitraum<br />

der Jahre 2006 bis<br />

2008 Umweltinnovationen eingeführt<br />

zu haben. Als Umweltinnovationen<br />

gelten der Studie zufolge Produkt- und<br />

Prozessinnovationen, die sich beispielsweise<br />

positiv auf die Luft-, Wasser- und<br />

Bodenqualität auswirken, oder die einen<br />

geringeren Ressourcenverbrauch zur<br />

Folge haben und das Klima schonen.<br />

Die positive Umweltwirkung kann<br />

sich während der Produktion der Ware<br />

oder Dienstleistung oder erst während<br />

der Nutzung durch den Verbraucher<br />

einstellen.<br />

Die Studie zeigt, dass Umweltinnovationen<br />

insgesamt zu einer Zunahme<br />

der Beschäftigung in den Unternehmen<br />

führten. Besonders viele neue<br />

Arbeitsplätze entstanden aufgrund von<br />

55


u N T E R N E H m E N<br />

Prozessinnovationen, die Einsparungen<br />

beim Material- und Energieeinsatz zum<br />

Ziel hatten. So verzeichnen Betriebe,<br />

die Prozessinnovationen zur Materialeinsparung<br />

realisierten, im Untersuchungszeitraum<br />

ein durchschnittliches<br />

Beschäftigungsplus von 7,3 Prozent. Im<br />

Bereich der Energieeinsparungen lag<br />

der Beschäftigungszuwachs im Schnitt<br />

sogar bei knapp acht Prozent. Demgegenüber<br />

verzeichneten Unternehmen,<br />

die zwar innovativ waren, aber keine<br />

„grünen“ Innovationen durchführten,<br />

ein Beschäftigungsplus von im<br />

Schnitt drei Prozent. Bei Betrieben,<br />

die gar nicht innovativ waren, lag das<br />

Beschäftigungswachstum sogar nur bei<br />

1,7 Prozent.<br />

„Durch umweltfreundliche Prozessinnovationen<br />

können die Unternehmen<br />

Kosten sparen, da weniger Rohstoffe<br />

beziehungsweise Energie eingesetzt<br />

werden müssen. Zusätzlich sind Verbesserungen<br />

bei der Produktqualität<br />

denkbar. In beiden Fällen steigt die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der innovierenden<br />

Unternehmen, ihr Absatz nimmt zu<br />

und auch ihre Nachfrage nach Personal<br />

zieht an“, erläutert Dr. Klaus Rennings,<br />

für die Studie verantwortlicher Wissenschaftler<br />

am ZEW, den Zusammenhang<br />

zwischen Umweltinnovationen und<br />

Beschäftigung.<br />

56<br />

Die Studie zeigt indessen auch, dass<br />

„grüne“ Innovationen im Bereich der<br />

Luft- und Wasserreinhaltung einen<br />

unterdurchschnittlichen Einfluss auf<br />

die Beschäftigung in den innovierenden<br />

Unternehmen hatten. „In diesem<br />

Bereich dominieren sogenannte Endof-Pipe-Technologien“,<br />

sagt Rennings.<br />

„Das sind umweltfreundliche Innovationen,<br />

die der eigentlichen Leistungserstellung<br />

nachgelagert sind, beispielsweise<br />

Luft- und Wasserfilter oder Katalysatoren.<br />

Offenbar entstehen dadurch hohe<br />

Kostenbelastungen, was die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Unternehmen eher<br />

beeinträchtigt.“<br />

April - Mai 2012


Neue gemeinsame Studienreihe von ESCP Europe und Kienbaum:<br />

Arbeitsmarkt in Mittel- und Osteuropa<br />

Neue Studienreihe bietet Unternehmen Orientierungshilfe bei Investitionsentscheidungen<br />

in Mittel- und Osteuropa<br />

„Arbeitsmarktreport: Personalwirtschaftliche<br />

Indikatoren“ heißt die<br />

neue gemeinsame Studienreihe von<br />

der ESCP Europe und von Kienbaum.<br />

Die ersten im Januar/Februar 2012<br />

erschienenen Arbeitsmarktstudien der<br />

Reihe behandeln die fünf mittel- und<br />

osteuropäischen Länder Polen, Russland,<br />

Slowakei, Slowenien und Tschechische<br />

Republik. „Lokale Arbeitsmarktbedingungen<br />

sind ein zentrales Investitionskriterium<br />

für internationale Unternehmen.<br />

Das gilt besonders in der aktuellen<br />

Wirtschafts- und Währungssituation<br />

in Europa. Dabei darf man allerdings<br />

nicht vergessen, dass gerade bei der Arbeitskräfteverfügbarkeit<br />

die mittel- bis<br />

langfristige Entwicklung im jeweiligen<br />

Investitionsland ausschlaggebend für den<br />

Erfolg eines Unternehmens sein kann“,<br />

sagt Maria Smid von Kienbaum.<br />

So bietet die neue Studienreihe eine<br />

Zusammenfassung der aktuellen und<br />

prognostizierten Eckdaten zur Ge-<br />

April - Mai 2012<br />

samtwirtschaft, Bevölkerungsstruktur,<br />

Erwerbstätigkeit und Einkommensentwicklung.<br />

Darüber hinaus stellt sie eine<br />

erste Orientierungshilfe zu Einreisebestimmungen,<br />

Bildungssystem und allgemeinen<br />

Arbeitsmarktbedingungen dar.<br />

Die Autoren:<br />

Prof. Dr. Marion Festing – Inhaberin<br />

des Lehrstuhls für Personalmanagement<br />

und interkulturelle Führung an der<br />

ESCP Europe Wirtschaftshochschule<br />

Berlin.<br />

Ihar Sahakiants – wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Lehrstuhl für Personalmanagement<br />

und interkulturelle Führung<br />

an der ESCP Europe Wirtschaftshochschule<br />

Berlin.<br />

57


g e l d & b ö r S e


G E L d & B ö R S E<br />

Handeln mit Indikatoren<br />

Der Kombinationsindikator aus RSI und Bollinger-Band<br />

Von Uwe Wagner<br />

Einer der beliebtesten und häufig<br />

eingesetzten Indikatoren, ist der Relative<br />

Stärke Index, kurz RSI genannt. 1978<br />

durch J. Welles Wilders entwickelt,<br />

wird er seitdem in erster Linie als ein<br />

Preisfolgeoszillator genutzt, um extreme<br />

Marktphasen herauszufiltern. Das<br />

Einsatzziel besteht darin, mit Hilfe<br />

dieses Indikators in einem Börsenwert<br />

einen überkauften bzw. überverkauften<br />

Extremzustand zu erkennen, um eine<br />

entsprechende Aktivität durchführen zu<br />

können. Somit war und ist es notwendig,<br />

mit Hilfe des RSI:<br />

1. Extremzustände herauszufiltern und<br />

2. Handelssignale zu erhalten, um eine<br />

Aktivität (z. B. kaufen bzw. verkaufen)<br />

durchführen zu können.<br />

Wilder löste diese Herausforderung im<br />

Prinzip recht interessant. Auf Grund seiner<br />

Berechnung oszilliert die RSI-Kurve<br />

theoretisch zwischen einer Bewertungsskala<br />

von 0 und 100. Werte über<br />

70 bzw. 80 definierte er als überkauft,<br />

60<br />

Werte unter 30 bzw. 20 definierte er als<br />

überverkauft. Extremzustände wurden<br />

signalisiert, wenn die RSI Kurve in den<br />

definierten Extrembereich eindrang, eine<br />

Handlungsaktivität wurde in der Regel<br />

ausgelöst, wenn der Kurs den entsprechenden<br />

Extrembereich wieder verließ.<br />

Im Zuge der Arbeiten mit diesem<br />

Indikator wurde noch eine dritte interessante<br />

Eigenschaft des Indikatorverlaufes<br />

deutlich: das Aufspüren von Divergenzen.<br />

Da die RSI Kurve die Schwungkraft<br />

misst, mit der eine Trendentfaltung vor<br />

sich geht, wird eine nachlassende Kraft,<br />

mit der sich ein Trend in der erwarteten<br />

Schlussphase fortsetzt, durch immer<br />

geringer werdende Ausschläge der RSI<br />

Kurve signalisiert.<br />

Liest man die entsprechende Fachliteratur<br />

zum RSI, könnte man in Verzückung<br />

geraten, da dieser Indikator wahre<br />

Kunststücke vollbringen müsste. Doch<br />

kommt er in seiner klassischen Herangehensweise<br />

zum wirklichen Einsatz, ist<br />

April - Mai 2012


die Enttäuschung nicht weit. Statistische<br />

Tests zeigen, dass ein klassischer RSI-<br />

Einsatz keinen stabilen Nutzen bringt.<br />

Was müsste geändert werden? Wir halten<br />

es für sinnvoll, eine Methode zu finden,<br />

die zunächst mehr Signale liefert, damit<br />

die statistische Aussagekraft erhöht und<br />

dann auch einen größeren Experimentierrahmen<br />

schafft.<br />

Wir wollen den RSI-Indikator in der<br />

Form anpassen, dass wir die „bewegliche“<br />

RSI-Kurve beibehalten und das<br />

starre Bewertungsgerüst flexibel gestalten.<br />

Das heißt, wir wollen, dass sich<br />

die Bewertungsskalierung um die sich<br />

bewegende RSI-Kurve „hüllt“ und somit<br />

der Situation entsprechend definiert,<br />

welches Skala-Niveau ein überkauftes<br />

bzw. überverkauftes Moment darstellt.<br />

Dieses Problem lösen wir über ein<br />

Bollinger-Band. Ein Bollinger-Band ist<br />

ein Hüllband, welches zunächst einen<br />

gleitenden Durchschnitt auf einen<br />

April - Mai 2012<br />

zu Grunde liegenden Kurvenverlauf<br />

berechnet und diesen Durchschnitt<br />

dann nach oben und unten verschiebt,<br />

so das ein Hüllband um den errechneten<br />

Ursprungsdurchschnitt entsteht. Im Unterschied<br />

zu „normalen“ Verschiebungen<br />

zu einem Durchschnitt um einen festen<br />

Prozentsatz nach oben und unten, wird<br />

in einem Bollinger-Band die Volatilität<br />

mit berücksichtigt. Steigt die Volatilität,<br />

dehnt sich das Hüllband aus, sinkt<br />

die Volatilität, zieht sich das Hüllband<br />

zusammen.<br />

Legen wir nun ein Bollinger-Band als<br />

Bewertungsmarkierung für Extrembereiche<br />

über eine klassische RSI-Kurve,<br />

haben wir folgende Vorteile gegenüber<br />

der ursprünglichen Version:<br />

1. die Extrembereiche schmiegen sich an<br />

den Verlauf der RSI-Kurve an; in einem<br />

hochdynamischen Aufwärtstrend kann<br />

es somit sein, dass die RSI-Kurve bereits<br />

im 80er Bereich verläuft, die tatsächliche<br />

„Überkauftzone“ jedoch erst bei 90<br />

61


G E L d & B ö R S E<br />

verläuft; auf der anderen Seite ist das<br />

„überverkaufte“ Niveau vielleicht bereits<br />

bei 60 Prozent;<br />

2. wir brauchen keinen Dynamik-messenden<br />

Indikator, um die Phasen herauszufiltern,<br />

in denen starke Trendschübe<br />

den Einsatz eines Oszillators unmöglich<br />

macht; auf Grund der flexiblen Anpassung<br />

der Extrembereiche, ist auch ein<br />

Indikatoreinsatz in hochdynamischen<br />

Marktphasen möglich;<br />

3. die Filterung von Divergenzen zum<br />

Kursverlauf ist weiterhin möglich, da die<br />

RSI-Kurve in ihrer Berechnung unverändert<br />

geblieben ist.<br />

Sehen wir uns jetzt das statistische<br />

Ergebnis an, wenn wir einen modifizierten<br />

RSI zum Einsatz bringen, wobei<br />

die RSI-Kurve unverändert auf 14 Tage<br />

berechnet und als Überkauft- und Überverkauftniveau<br />

ein Bollinger-Band mit<br />

Standardabweichung von Zwei definiert<br />

wird. Auf eine Zeitreihe im FDAX von<br />

13 Jahren, wird uns folgendes Ergebnis<br />

ausgewiesen: 38 Trades in den vergangenen<br />

fünf Jahren, davon 16 Verlustrades.<br />

Trefferquote 42,11 Prozent mit einem<br />

Profit-Faktor von 2,63. Maximale Anzahl<br />

von Gewinn-Trades bei acht, maximale<br />

Anzahl von Verlust-Trades bei fünf.<br />

62<br />

Vergleichen wir beide Regelwerke<br />

(Einsatz eines klassischen RSI und eines<br />

RSI mit Bollinger-Band-Begrenzungen,<br />

wobei in beiden Fällen die gleichen<br />

Handelsregeln bei Überschneidungen<br />

der Extrembereichlinien), wird deutlich,<br />

dass wir allein mit der Änderung der<br />

Berechnungsmethodik für die beiden<br />

Extrembereiche ein positives Ergebnis<br />

erzielt haben, bei fast gleich bleibender<br />

Trade-Anzahl.<br />

In der Konsequenz wird deutlich,<br />

dass eine Kombination der Vorteile<br />

verschiedener Indikatoren miteinander<br />

der notwendigen Flexibilität eines<br />

„flexiblen“ Marktes näher kommt, als<br />

die Anwendung starrer Bewertungsmethoden,<br />

die noch aus den 70er und 80er<br />

Jahren stammen. Bedenken Sie hierbei<br />

bitte immer, der Markt ist ein „lebendes<br />

Gebilde“ und verlangt eine „lebendige“<br />

Beurteilung.<br />

Wichtig bei der Kombination von<br />

Indikatoren ist, dass die positiven,<br />

interessanten Aspekte eines Indikators<br />

erhalten bleiben (im aktuellen Falle die<br />

Darstellung der Schwungkraft über die<br />

RSI Kurve) und die „Schwächen“ bzw.<br />

„Grenzen“ ersetzt werden durch Methodiken,<br />

die besser geeignet sind, der Flexi-<br />

April - Mai 2012


ilitätsanforderung entgegen zu kommen<br />

(Ersetzung des starren Extrembandes<br />

durch ein flexibles Bollinger-Band).<br />

Tipp<br />

Grundsätzlich: Der kritikfreie Einsatz<br />

Technischer Indikatoren bringt in der<br />

Regel nicht das erwünschte Ergebnis.<br />

Orientieren Sie immer auf die jeweiligen<br />

Stärken und Schwächen eines Indikators<br />

und nutzen Sie die Kombination der<br />

Stärken mehrerer Indikatoren.<br />

Der hier beschriebene Kombinationsindikator<br />

arbeitet auf der Long-Seite am<br />

effizientesten. Das heißt, im Kauf werden<br />

die höchsten Trefferquoten erreicht.<br />

Eine Signalauswahl mit Hilfe eines<br />

Dynamikfilters bringt in der hier beschriebenen<br />

Indikatorkombination keine<br />

wirkliche Verbesserung der Trefferquote.<br />

Beim Einsatz eines klassischen RSI ist ein<br />

Dynamikfilter ratsam.<br />

April - Mai 2012<br />

63


G E L d & B ö R S E<br />

Anhaltende Ertragsschwäche<br />

im Schweizer Private Banking<br />

Anspruchsvolle und gut informierte<br />

Kunden lassen die Margen im weltweiten<br />

Vermögensverwaltungsgeschäft<br />

sinken. Zudem erhöhen die erfolgreiche<br />

Bekämpfung von Steuerhinterziehung und<br />

verschärfte Vorschriften den internationalen<br />

Wettbewerb. Das spüren auch Schweizer<br />

Private-Banking-Anbieter, die unter sinkenden<br />

Erträgen und stagnierenden Kosten<br />

leiden. Insbesondere kleinere Schweizer<br />

Institute weisen ein hohes Aufwand-<br />

Ertrags-Verhältnis aus. Trotzdem ist es den<br />

Schweizer Vermögensverwaltern gelungen,<br />

neue Kundengelder zu akquirieren. Dies<br />

zeigt die neueste „International Private<br />

Banking Study“ des Instituts für Banking<br />

und Finance der Universität Zürich.<br />

Verschärfte regulatorische Vorschriften<br />

sowie die Fortschritte verschiedener<br />

nationaler und supranationaler Behörden<br />

in der Bekämpfung von Steuerhinterziehung<br />

haben in der internationalen<br />

Vermögensverwaltungsbranche deutliche<br />

Spuren hinterlassen. Traditionelle Offshore-<br />

Zentren wie beispielsweise die Schweiz oder<br />

Liechtenstein litten in den vergangenen<br />

Jahren unter stark rückläufigen Erträgen im<br />

Vermögensverwaltungsgeschäft. Die Folge<br />

davon sind deutlich höhere Aufwand-<br />

Ertrags-Verhältnisse. Am wenigsten effizient<br />

64<br />

von den neun untersuchten Ländern und<br />

Regionen sind die Schweizer Banken mit<br />

einem Aufwand-Ertrags-Verhältnis von<br />

77 Prozent im Jahr 2010. Zwischen 2007<br />

und 2010 hat sich die durchschnittliche<br />

Aufwand-Ertrags-Relation der Schweizer<br />

Vermögensverwalter um 17 Prozentpunkte<br />

verschlechtert.<br />

Größe ist nicht der einzige Erfolgsfaktor<br />

Die detaillierte Analyse von Schweizer<br />

Privatbanken zeigt, dass kleine Institute<br />

(10 Mrd. CHF). Diese<br />

kleineren Institute sind an sich jedoch nicht<br />

weniger wettbewerbsfähig – auch unter<br />

ihnen gibt es solche, die bezüglich betriebswirtschaftlicher<br />

Performance mit größeren<br />

Banken mithalten können. „Diese Banken<br />

verfolgen ein Geschäftsmodell, das ihnen<br />

trotz der geringen Größe eine gesunde<br />

Balance zwischen Kosten und Erträgen<br />

ermöglicht“, erklärt Prof. Urs Birchler vom<br />

Institut für Banking und Finance. Hierbei<br />

spielt die Auslagerung von unterstützenden<br />

Prozessen an externe Dienstleister oder ein<br />

eigenes Shared-Service-Center eine wichtige<br />

Rolle. „Banken, die ihr Geschäftsmodell<br />

erfolgreich an das neue Umfeld angepasst<br />

haben, werden sich auch in einem zuneh-<br />

April - Mai 2012<br />

© Universität Zürich<br />

Frank Brüderli


mend anspruchsvolleren Markt gut positionieren<br />

können“, so Birchler. Die Größe<br />

ist angesichts der vielen Sourcing-Optionen<br />

und geostrategischen Alternativen nur einer<br />

von vielen Erfolgsfaktoren.<br />

Anspruchsvollere Kunden, geringere<br />

Margen<br />

„Die anhaltende Abnahme der Margen<br />

über die letzten Jahre hinweg ist bemerkenswert“,<br />

so der Studienleiter Urs Birchler.<br />

Die auf den verwalteten Vermögen erzielten<br />

Bruttomargen sind zwischen 2004 und<br />

2010 über alle Finanzinstitute hinweg um<br />

21 Prozent gefallen. Gründe dafür sind<br />

risikobewusstere und an einer gesteigerten<br />

Performance interessierte Kunden, die<br />

dank der verbesserten Vergleichbarkeit von<br />

Produkten, Preisen und Dienstleistungen<br />

in ihrer Verhandlungsposition gestärkt sind.<br />

In vielen stark international ausgerichteten<br />

Vermögensverwaltungsstandorten haben<br />

traditionelle Offshore-Kunden einer neuen<br />

Generation vermögender Kunden Platz gemacht.<br />

Diese erwarten eine exzellente und<br />

umfassende Beratung mit klar messbarem<br />

Mehrwert. „Angesichts dieser Entwicklung<br />

ist es unwahrscheinlich, dass die Margen<br />

bald wieder steigen“, ist Birchler überzeugt.<br />

Nettoneugeld-Zufluss im Jahr 2010<br />

Der verstärkte Druck auf das Bankgeheimnis<br />

und die angespannte Beziehung<br />

zwischen der Schweiz und ausländischen<br />

April - Mai 2012<br />

Steuerbehörden haben im Jahr 2009<br />

zu hohen Geldabflüssen von Schweizer<br />

Banken geführt. Im Jahr 2010 hingegen<br />

gelang es der Schweizer Vermögensverwaltungsbranche<br />

Nettoneugeld in Höhe<br />

von 49 Milliarden Franken zu akquirieren.<br />

Diese Entwicklung ist zumindest teilweise<br />

auf die Zuspitzung der Schuldenkrise im<br />

Euroraum sowie die starke Abwertung des<br />

Euros zurückzuführen. „Die wirtschaftliche<br />

und politische Stabilität der Schweiz ist in<br />

turbulenten Zeiten nach wie vor ein wichtiger<br />

Standortfaktor“, schließt Birchler.<br />

Zur Studie<br />

Analysiert wurden für die Jahre 2009 und<br />

2010 insgesamt 209 im Private Banking<br />

tätige Finanzinstitute aus der Schweiz,<br />

Liechtenstein, den Benelux-Ländern,<br />

Deutschland, Frankreich, Großbritannien,<br />

Italien, Österreich und den USA. Das Ziel<br />

der Studie ist die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Vermögensverwalter aus den einzelnen<br />

Ländern anhand betriebswirtschaftlicher<br />

Kennzahlen zu messen und zu vergleichen.<br />

Ein besonderes Augemerk liegt hierbei<br />

auf den schweizerischen Private-Banking-<br />

Anbietern, die zusätzlichen detaillierten<br />

Analysen unterzogen wurden.<br />

die Studie kann unter folgendem Link<br />

bezogen werden: www.bf.uzh.ch/go/pbs<br />

65


© Stefanie Eichler<br />

b u S i n e S S S c h o o l S


B u S i N E S S S C H O O L S<br />

Green Warehouse<br />

Von Prof. Dr. Michael Hauth<br />

68<br />

Unter dem Schlagwort Green<br />

Warehouse forscht die Hochschule<br />

Mannheim gemeinsam mit Partnern aus<br />

der Industrie an Anwendungen, Prozessen<br />

und technischen Lösungen, die zu<br />

Energieeinsparungen beim Betrieb von<br />

Logistikzentren beitragen.<br />

Auf Grundlage von Kennzahlen wird<br />

der Energieverbrauch in Logistikzentren<br />

und Produktionsbereichen intelligent<br />

und effizient koordiniert. Ziel der Forschungen<br />

ist es – vergleichbar mit dem<br />

Energieausweis von Wohngebäuden<br />

– auf Grundlage einer Ist-Aufnahme<br />

klare und eindeutige Handlungsempfehlungen<br />

zur Energieeinsparung in der<br />

Intralogistik zu entwickeln. Ein weiteres<br />

Forschungsergebnis wird das Konzept<br />

eines Energieleitstands zur effizienten<br />

Steuerung des Energiebedarfs in Abhängigkeit<br />

der logistischen Leistung sein.<br />

Energetische Maßnahmen zur Energieeinsparung<br />

beim Betrieb von Logistikzentren<br />

sind keine neue Entwicklung.<br />

In den Bereichen Gebäude bzw. Haus-<br />

April - Mai 2012


technik und auch in der Intralogistik<br />

existieren bereits eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen,<br />

die dazu führen sollen,<br />

den Bedarf an Energie zu reduzieren.<br />

Alle diese energetischen Maßnahmen<br />

wirken jedoch nur isoliert und vor<br />

allem unabhängig von der logistischen<br />

Leistung. Die große Herausforderung<br />

für die Forschung an einem Green<br />

Warehouse ist deshalb die effiziente<br />

Steuerung des Energieverbrauchs in<br />

Abhängigkeit von der logistischen<br />

Leistung: Wann lohnt es sich, Energieverbraucher<br />

abzuschalten oder deren<br />

Leistung zu reduzieren? Der Begriff der<br />

Effizienz soll hier im Sinne der Logistik<br />

verstanden werden. Diese versteht unter<br />

Effizienz immer das Verhältnis zwischen<br />

der Größe der erbrachten logistischen<br />

Leistung und der Größe des benötigten<br />

Aufwandes. Im Sinne des Green<br />

Warehouse kann von Energieeffizienz<br />

nur dann geredet werden, wenn man<br />

die logistische Leistung in Bezug zum<br />

Gesamt-Energiebedarf setzt. Das Thema<br />

ist an der Hochschule Mannheim<br />

eingebunden in den Forschungsschwerpunkt<br />

Energie, den die Hochschule<br />

als Excellence-Bereich ausweist. Im<br />

Sinne einer anwendungsorientierten<br />

Hochschule bieten Kooperationen mit<br />

Industriepartnern die Grundlage für<br />

Forschungsaktivitäten.<br />

April - Mai 2012<br />

In Zusammenarbeit mit der Graduate<br />

School Rhein-Neckar hat die Hochschule<br />

Mannheim außerdem einen<br />

Studiengang für Führungskräfte in der<br />

Logistik-Branche entwickelt. Ab September<br />

2012 wird der berufsbegleitende<br />

Studiengang Logistics Management and<br />

Leadership in Mannheim angeboten.<br />

Nach ihrem Abschluss haben die<br />

Absolventen das notwendige fachliche<br />

Know-how, um als Leiter eines<br />

Logistikzentrums bzw. als Geschäftsführer<br />

tätig zu sein. Im Studium werden<br />

bereits vorhandene Fachkenntnisse um<br />

Managementkompetenz und branchenspezifisches<br />

Wissen erweitert. Ein<br />

weiterer Schwerpunkt liegt auf dem<br />

Aus- und Aufbau von Schlüsselqualifikationen<br />

wie Präsentationstechnik und<br />

Kommunikationsfähigkeit.<br />

Die Absolventen erhalten nach Bestehen<br />

aller Prüfungen und dem Anfertigen<br />

der Masterthesis den Titel MBA<br />

(Master of Business Administration).<br />

www.gsrn.de<br />

Prof. Dr. Michael Hauth ist Studiengangleiter<br />

an der Graduate School Rhein Neckar.<br />

69


B u S i N E S S S C H O O L S<br />

Die Schuldenkrise dauert weiter an –<br />

Ein Weckruf für zukünftige Finanzleute<br />

Wo man auch hinsieht, Zeitungsartikel,<br />

Blogs oder die Abendnachrichten<br />

– überall ist die Angst der Investoren<br />

vor einer beschleunigten globalen<br />

Finanzkrise ein Thema. Angesichts<br />

abrupt fallender Märkte in den USA<br />

gepaart mit wachsendem Druck<br />

hervorgerufen durch die Turbulenzen<br />

in der Euro-Zone, scheint es höchst unwahrscheinlich,<br />

dass 2012 das Ende der<br />

wirtschaftlichen Schwierigkeiten sehen<br />

wird. Die Schwierigkeiten begannen<br />

vor rund fünf Jahren, als die Wirtschaft<br />

in den USA mit dem Zusammenbrechen<br />

der Subprime-Hypothekenzinsen<br />

einen harten Schlag erlitt. Kurz darauf<br />

entwickelte sich die Situation in 2008<br />

zu einer ausgewachsenen globalen Krise,<br />

als Lehman Brothers in Konkurs ging.<br />

Trotz anhaltender Bemühungen von<br />

Ökonomen und Regierungen, leidet<br />

die Weltwirtschaft weiter unter steigenden<br />

Haushaltsdefiziten, höheren Zinsen<br />

und herabgestuften Bonitätsratings.<br />

70<br />

„Während sich Regelungen und Verordnungen<br />

in einem instabilen Markt<br />

stetig verändern, steigt die Bedeutung<br />

von Risikomanagement“, sagt Michel<br />

Baroni, akademischer Leiter des Master-<br />

Studiengangs Financial Techniques an<br />

der ESSEC Business School. Baroni<br />

erläutert, dass Absolventen finanzwirtschaftlicher<br />

Studiengänge neben<br />

traditionellen Frontoffice-Tätigkeiten<br />

(wie Handel, Vertrieb, Strukturierung)<br />

große Chancen haben, im Bereich des<br />

Risikomanagements tätig zu werden.<br />

Sie müssten daher darauf vorbereitet<br />

sein, die auf internationaler Ebene<br />

vorhandenen Produkte effektiv zu<br />

bewerten. Mit dem Master-Studiengang<br />

Financial Techniques, so Michel Baroni,<br />

würden Studierende mit einer sehr<br />

technischen Ausbildung und Anleitung<br />

von Professoren und Finanzfachleuten<br />

trainiert, den sich ständig entwickelnden<br />

Markt zu bewältigen.<br />

April - Mai 2012


Neben dem ohnehin turbulenten<br />

wirtschaftlichen Klima wird die neue<br />

Generation von Finanziers zusätzlich<br />

mit der wachsenden Globalisierung der<br />

Kapitalmärkte konfrontiert. Wechselkursschwankungen,<br />

Risikodeckung<br />

von Zinssätzen und Preisfestsetzung<br />

von Finanzprodukten sind nur einige<br />

der Aspekte, die den Studenten des<br />

Financial Techniques Studiengangs mit<br />

auf den Weg gegeben werden. Trotz<br />

düsterer Prognosen für das laufende Jahr<br />

benötigen Finanzunternehmen immer<br />

noch fachlich fortgebildete Mitarbeiter,<br />

ist sich Baroni sicher, um die Folgen der<br />

brutalen Marktbedingungen aus 2011<br />

abzufedern. Obgleich das Wirtschaftswachstum<br />

in naher Zukunft eher nicht<br />

zurückkehren wird, sei es doch beruhigend<br />

zu wissen, dass die Finanziers<br />

gut ausgerüstet sein werden, schwierige<br />

wirtschaftliche Probleme zu handhaben,<br />

komme was da wolle.<br />

Weitere informationen<br />

April - Mai 2012<br />

71


B u S i N E S S S C H O O L S<br />

Diskussion an der FH Mainz:<br />

Frauen in Führungspositionen gehören<br />

in Deutschland der Minderheit an<br />

© FH Mainz<br />

72<br />

April - Mai 2012


Führen Frauen anders? „Ja“, bekräftigt<br />

Kerstin Plehwe. „Nicht besser,<br />

nicht schlechter. Nur einfach anders“,<br />

ergänzt die Autorin des Buches „Female<br />

Leadership – Die Macht der Frauen“.<br />

Welche Fähigkeiten haben Frauen, die<br />

ganz nach oben gekommen sind? Wie<br />

denken Top-Managerinnen, Spitzenpolitikerinnen,<br />

Nobelpreisträgerinnen,<br />

Olympiasportlerinnen und Unternehmerinnen<br />

über die wichtigen Fragen<br />

des Lebens?<br />

Diesen Fragen ging Kerstin Plehwe<br />

in ihrem aktuellen Buch „Female<br />

Leadership – Die Macht der Frauen“<br />

auf den Grund. Ihre Erkenntnisse stellte<br />

sie im Diskussionsforum „Frauen in<br />

Führung“ vor, das von Prof. Dr. Susanne<br />

Rank, Gleichstellungsbeauftragte des<br />

Fachbereichs Wirtschaft der FH Mainz,<br />

und Silke Eichten, Projektleiterin des<br />

EU SHE! Projektes der HWK Rheinhessen,<br />

veranstaltet wurde.<br />

„Die Frauenförderung ist ein Thema,<br />

das wir seit Jahren betreiben“, sagte<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Muth, der<br />

Präsident der Fachhochschule Mainz, in<br />

seinem Grußwort. „Wir haben immer<br />

noch zu wenig Frauen in Führungspositionen“,<br />

stellte Muth klar. Das sei<br />

auch an der FH nicht anders. Während<br />

man bei den Studenten auch in den<br />

April - Mai 2012<br />

technischen Studiengängen einen guten<br />

Frauenanteil verzeichnen könne, könnte<br />

es bei den Professoren mehr sein. Dabei<br />

sei klar, dass sowohl Institutionen wie<br />

die FH als auch Unternehmen von<br />

einem guten Frauenanteil „als Team nur<br />

gewinnen“ könnten, so Muth.<br />

Gut 160 Teilnehmer, darunter nur fünf<br />

Männer, lauschten gespannt dem Vortrag<br />

von Kerstin Plehwe an der FH Mainz.<br />

Die Autorin und Unternehmensberaterin<br />

interviewte für ihr Buch mehr als<br />

60 Spitzen-Frauen aus über 30 Ländern.<br />

Sieben Leadership-Qualitäten zog sie<br />

aus ihren Recherchen heraus: Selbstvertrauen,<br />

Vision, Mut und Fairness,<br />

Integrität, Durchhaltevermögen, Dialogkompetenz<br />

und Aktivität. Zu jeder<br />

Schlüsselqualifikation führte Kerstin<br />

Plehwe je eine Spitzenfrau und deren<br />

Werdegang als Beispiel auf. Der Rat<br />

der Autorin: „Kompetenz allein reicht<br />

nicht. Fordern Sie! Es liegt an jeder<br />

selbst!“ Dabei soll die Frau sich selbst<br />

treu bleiben und sich nicht verbiegen<br />

lassen. „Wenn Sie emotional werden<br />

müssen, dann seien Sie es“, so Plehwe<br />

weiter. Authentizität ist hier Trumpf.<br />

„Macht es dann nicht mehr Sinn, sich<br />

vom Begriff der weiblichen Führungsqualitäten<br />

zu verabschieden und stattdessen<br />

einfach von Führungsqualitäten<br />

73


B u S i N E S S S C H O O L S<br />

zu sprechen?“, regten gleich mehrere<br />

Zuhörerinnen an. Sonst bestünde die<br />

Gefahr, dass zum einen ein neuer,<br />

künstlicher Graben gezogen werde<br />

und dass berufstätige Frauen sich mit<br />

angeblich rein weiblichen Kompetenzen<br />

behaupten müssen, die in der Realität<br />

längst auch von männlichen Führungskräften<br />

erwartet würden. Dies bestätigte<br />

die Autorin.<br />

Berufstätige Frauen sind heute keine<br />

Seltenheit mehr, Frauen in Führungspositionen<br />

aber schon. Darüber diskutierten<br />

in der darauffolgenden Podiumsdiskussion<br />

Managerinnen aus Wirtschaft<br />

und Politik. „Welche Eigenschaften<br />

muss „Frau“ mitbringen, um alle Hürden<br />

zu nehmen und es ganz nach oben<br />

in Wirtschaft, Wissenschaft oder Politik<br />

zu schaffen?“ Darüber, dass Frauen ihre<br />

Fähigkeiten und Leistungen in der Regel<br />

besser vermarkten müssen, herrschte<br />

sowohl auf dem Podium, auf dem neben<br />

Kerstin Plehwe, Gudrun Thomas-Wolf<br />

vom Wirtschaftsministerium, Roswitha<br />

Augel vom Arbeitsministerium, Kerstin<br />

Pramberger von der Deutschen Bank,<br />

Jutta Wolf von der Commerzbank und<br />

Lidia Stein vom Mittelrhein-Verlag<br />

Platz genommen hatten, als auch im<br />

Publikum Einigkeit.<br />

74<br />

Frauen hielten sich zu oft zurück und<br />

rechneten damit, dass ihre Fähigkeiten<br />

entsprechend berücksichtigt würden.<br />

Männer seien dagegen auch dann zu<br />

einem euphorischen „Ich mach das!“<br />

bereit, wenn sie sich selbst ihrer Sache<br />

nicht ganz sicher wären. In Zukunft<br />

müsse es zum einen darum gehen,<br />

Frauen zu einem besseren Selbstmarketing<br />

zu motivieren. Zum anderen<br />

müssten Führungskräfte in diesen<br />

unterschiedlichen Verhaltensweisen<br />

geschult werden. CEOs müssten lernen,<br />

dass der schnellste Vorstoß nicht unbedingt<br />

der Beste ist. „Jeder, egal ob Frau<br />

oder Mann, sollte seinen eigenen Weg<br />

gehen können“, sagte Kerstin Plehwe<br />

zum Abschluss.<br />

April - Mai 2012


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April - Mai 2012<br />

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79


F o r S c h u n g & l e h r e


F O R S C H u N G & L E H R E<br />

Personalien<br />

Dr. Emma Aisbett, Australien National<br />

University, hat einen Ruf an die Universität<br />

Hamburg auf eine Junior-Professur für<br />

Volkswirtschaftslehre, insbesondere Internationale<br />

Wirtschaft, angenommen.<br />

Prof. Dr. Christian Blecher, Universität<br />

Hannover, hat einen Ruf an die Universität<br />

zu Kiel auf eine W3-Professur für<br />

Betriebswirtschaftslehre, insbesondere<br />

Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung,<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Rainald Borck, Universität Passau,<br />

hat einen Ruf an die Universität Potsdam<br />

auf eine W3-Professur Öffentlicher Sektor,<br />

Finanz- und Sozialpolitik, angenommen.<br />

Prof. Dr. Ines Carstensen, BEST-<br />

Sabel-Hochschule Berlin, hat einen Ruf der<br />

BEST-Sabel-Hochschule Berlin auf eine W2-<br />

Professur für Nachhaltigkeitsmanagement<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. habil. Oliver Falck, ifo Institut für<br />

Wirtschaftsforschung, München, habilitierte<br />

sich an der Universität München in dem Fach<br />

VWL und vertritt neben seiner Tätigkeit<br />

am ifo Institut die CESifo-Professur<br />

für Volkswirtschaftslehre, insbesondere<br />

Empirische Innovationsökonomik, an der<br />

Universität München.<br />

82<br />

Dr. Christian Foos wurde von der<br />

Fachhochschule Erfurt zum Professor für<br />

Wirtschaftswissenschaften an der Fakultät<br />

Wirtschaft-Logistik-Verkehr ernannt. Er<br />

hat das Lehrgebiet „BWL, insbesondere<br />

Finanzwirtschaft“ inne. Dr. Foos war vor<br />

seiner Ernennung Associate Director bei<br />

der Landesbank Berlin AG.<br />

Prof. Dr. Michael Geiger, BEST-Sabel-<br />

Hochschule Berlin, hat einen Ruf der BEST-<br />

Sabel-Hochschule Berlin auf eine W2-Professur<br />

für Internationales und Interkulturelles<br />

Management angenommen.<br />

Dr. Christoph Glock, Universität Würzburg,<br />

hat einen Ruf an die TU Darmstadt auf<br />

eine W2-Stiftungsprofessur für Betriebswirtschaftslehre:<br />

Industrielles Management<br />

angenommen.<br />

Dr. Markus Haas, Universität München, hat<br />

einen Ruf an die Universität zu Kiel auf eine<br />

W2-Professur für Ökonometrie/Empirische<br />

Wirtschaftsforschung angenommen.<br />

Prof. Dr. Bernhard Kittel besetzt seit März<br />

die Professur für Wirtschaftssoziologie der<br />

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften an<br />

der Universität Wien. Er war bisher Professor<br />

für Methoden der empirischen Sozialforschung<br />

an der Universität Oldenburg.<br />

April - Mai 2012


Prof. Dr. Andreas Kleine, Universität Hohenheim,<br />

hat einen Ruf an die FernUniversität<br />

Hagen auf eine Professur für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Quantitative<br />

Methoden und Wirtschaftsmathematik,<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Christian Koziol, Universität<br />

Hohenheim, hat einen Ruf an die Universität<br />

Tübingen auf eine W3-Professur für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Finance,<br />

angenommen.<br />

Dr. Jens Langholz übernahm zum 1. März<br />

die Professur „ABWL und Mathematik“<br />

am Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule<br />

Kiel. Davor war Dr. Langholz bereits<br />

als Professurvertreter für das Fach „Aufbau<br />

der Onlinestudiengänge Bachelor BWL<br />

und Bachelor Wirtschaftsinformatik“ an<br />

der Hochschule tätig.<br />

Dr. Dr. Lydia Mechtenberger, Wissenschaftszentrum<br />

Berlin für Sozialforschung<br />

(WZB), hat einen Ruf an die Universität<br />

Hamburg auf eine W2-Professur für Volkswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Mikroökonomik,<br />

angenommen.<br />

Dr. Kay Peters, Universität Münster, hat einen<br />

Ruf an die Universität Hamburg auf eine<br />

W3-Professur für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Marketing und Dialogmarketing,<br />

angenommen.<br />

April - Mai 2012<br />

Dr. Barbara Roder, My Finance Coach<br />

Stiftung gGmbH München, hat einen Ruf an<br />

die Universität Hamburg auf eine Junior-<br />

Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere<br />

Social Investment, angenommen.<br />

Prof. Dr. Sandra Praxmarer, Universität<br />

Bamberg, hat einen Ruf an die Universität der<br />

Bundeswehr München auf eine W3-Professur<br />

für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Marketing, angenommen.<br />

Dr. Frank Schiemann, Universität Dresden,<br />

hat einen Ruf an die Universität Hamburg<br />

auf eine Junior-Professur für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Unternehmensrechnung,<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Martin Schreier ist seit 1. März<br />

neuer Professor für „Marketing Management“<br />

an der Wirtschaftsuniversität (WU)<br />

Wien. Zuvor war der Wissenschaftler als<br />

Associate Professor an der Bocconi University,<br />

Mailand, tätig.<br />

Prof. Dr. Carsten Schultz, TU Berlin, hat<br />

einen Ruf an die Universität zu Kiel auf eine<br />

W3-Professur für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Technologiemanagement,<br />

angenommen.<br />

Dr. Ralf Steinhauser, Australian National<br />

University, hat einen Ruf an die Universität<br />

Hamburg auf eine Junior-Professur<br />

83


F O R S C H u N G & L E H R E<br />

für Volkswirtschaftslehre, insbesondere<br />

Wachstum, Umwelt und Ressourcen,<br />

angenommen.<br />

Thomas Siedler, Ph.D., Deutsches Institut<br />

für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin, hat<br />

einen Ruf an die Universität Hamburg auf<br />

eine W3-Professur für Volkswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Mikroökonomie, angenommen.<br />

Prof. Dr. Tom Stargardt, Universität Hamburg,<br />

hat einen Ruf der Universität Hamburg<br />

auf eine W3-Professur für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Health Care<br />

Management, angenommen.<br />

Prof. Dr. Jochen Strähle, Duale Hochschule<br />

Baden-Württemberg Lörrach, wurde zum<br />

W3-Professor für International Fashion<br />

Management an der Hochschule Reutlingen<br />

ernannt.<br />

Dr. Tereza Tykvova, Zentrum für Europäische<br />

Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim, hat<br />

einen Ruf an die Universität Hohenheim auf<br />

eine W3-Professur für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Unternehmensfinanzierung,<br />

angenommen.<br />

Dr. Vivek K. Velamuri wurde am 1. März<br />

neuer Schumpeter-Juniorprofessor ‚Entrepreneurship<br />

und Technologietransfer‘ der<br />

Handelshochschule Leipzig (HHL). Förderer<br />

84<br />

dieser Juniorprofessur ist die Leipziger Stiftung<br />

für Innovation und Technologietransfer.<br />

Dr. Velamuris Forschungsschwerpunkt<br />

liegt auf der hybriden Wertschöpfung,<br />

Prof. Claudia Buch, die neue „Wirtschaftsweise“<br />

Wie das Bundeswirtschaftsministerium<br />

bekannt gab, ist Claudia Buch (Foto),<br />

Professorin für Volkswirtschaftslehre an der<br />

Universität Tübingen, in den Sachverständigenrat<br />

zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung berufen worden.<br />

„Über die Berufung in den Sachverständigenrat<br />

freue ich mich sehr. Diese Entscheidung<br />

ist eine große Ehre für mich“, so<br />

die Reaktion der Wissenschaftlerin. „Der<br />

Sachverständigenrat ist eine sehr renommierte<br />

Institution, die die wirtschaftspolitische<br />

Debatte in Deutschland und Europa<br />

prägt.“ – Claudia Buch folgt auf dieser<br />

Position Beatrice Weder di Mauro.<br />

April - Mai 2012


Neueste<br />

Fachartikel<br />

Functioning of rating agencies:<br />

lessons to be learned<br />

Prof. Dr. Bodo Herzog<br />

Standard and Poor’s (S&P) and Moody’s<br />

decision to put Germany and 14 other<br />

euro area countries, as well as several big<br />

banks on a credit watch status with negative<br />

implications, onset a lively debate<br />

in December 2011. With a probability<br />

of 50 percent there will be influential<br />

downgrades within the next 90 days.<br />

S&P argued “that systemic stresses in<br />

the euro zone have risen in recent<br />

weeks to the extent that they now<br />

put downward pressure on the credit<br />

standing of the euro zone as a whole”.<br />

What is wrong with this assessment?<br />

Weitere informationen<br />

April - Mai 2012<br />

Fachartikel<br />

jetzt auch bei<br />

wie die Finanzmärkte das primat<br />

der regulierung erlangten<br />

Prof. Dr. Bodo Herzog<br />

Gewisse Regulierung im Finanzsektor<br />

ist notwendig, das lehrt nicht nur die<br />

Erfahrung der Finanzmarktkrise. Die<br />

europäische Staatsverschuldungskrise<br />

zeigt dies ebenso, unabhängig vom<br />

Politikversagen solide Haushalte zu<br />

erreichen. Wie die Politik das Primat<br />

der Regulierung verloren hat, sieht<br />

man auch an der Diskussion über die<br />

Rating-Agenturen und deren Rolle in<br />

den Krisen.<br />

Weitere informationen<br />

85


F O R S C H u N G & L E H R E<br />

Neueste<br />

Bücher<br />

kommt die Staatspleite?<br />

Mit der Schuldenkrise in der Euro-<br />

Zone dämmert die Erkenntnis, dass<br />

nicht nur Staaten der „Dritten Welt“<br />

pleite gehen können. Es wird sogar die<br />

Frage laut: Ist auch Deutschland auf<br />

dem Weg in den Staatsbankrott, der dieses<br />

Land schon zweimal, 1923 und 1948,<br />

ereilte? – Der Band „Vor dem dritten<br />

Staatsbankrott?“ zeichnet den Weg der<br />

Bundesrepublik in den Schuldenstaat<br />

nach. Die problematischen Erfahrungen<br />

mit der Konjunkturpolitik der 1970er<br />

Jahre, der kostspielige Ausbau des Wohlfahrtsstaats<br />

und die schuldenfinanzierte<br />

Wiederherstellung der deutschen Einheit<br />

werden dabei ebenso thematisiert<br />

wie Fehlentwicklungen im Steuerrecht<br />

und in der föderalen Finanzverfassung.<br />

Vor diesem Hintergrund erlangt die<br />

Zeitgeschichte der Finanzpolitik eine<br />

beklemmende Aktualität. Der Autor<br />

Marc Hansmann ist Stadtkämmerer von<br />

86<br />

Hannover und Lehrbeauftragter am<br />

Institut für Öffentliche Finanzen der<br />

Leibniz Universität Hannover.<br />

Weitere informationen<br />

große deutsche Familienunternehmen<br />

Die Veröffentlichung der Wissenschaftler<br />

der Universität Witten-Herdecke<br />

fasst die Ergebnisse eines langjährigen<br />

Forschungsprojekts zusammen: 50 der<br />

größten deutschen Familienunternehmen<br />

mit einem Alter von über 100<br />

Jahre werden in sorgfältig recherchierten<br />

Unternehmens portraits vorgestellt.<br />

Zusätzlich werden die Unternehmensportraits<br />

von Texten der Autoren<br />

Markus Plate, Torsten Groth und Arist<br />

von Schlippe begleitet.<br />

Die Frage nach den einzigartigen<br />

Wettbewerbsvorteilen von Familienunternehmen<br />

wird zunehmend wissenschaftlich<br />

beantwortbar: „Es braucht<br />

eine gut überlegte Familienstrategie,<br />

die gleichwertig neben die Unternehmensstrategie<br />

tritt, um die ‚Ressource<br />

Familie’ zu sichern und so das Unter-<br />

April - Mai 2012


nehmen vor Belastungen vor allem<br />

durch Familienkonflikte zu schützen“,<br />

erklärt Prof. Dr. Arist von Schlippe vom<br />

Wittener Institut für Familienunternehmen<br />

(WIFU).<br />

Damit ist das Buch weit mehr als nur<br />

ein Nachschlagewerk großer und<br />

traditionsreicher Familienunternehmen,<br />

es gibt darüber hinaus einen Einblick<br />

in die erfolgreiche Verknüpfung von<br />

Unternehmens- und Familienstrategien<br />

über Generationen. „Es ging und geht<br />

uns darum, belastbare Erkenntnisse<br />

darüber zu gewinnen, wie Familienunternehmen<br />

ihre Handlungsfähigkeit<br />

langfristig sicherstellen können“, sagt<br />

Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der<br />

Stiftung Familienunternehmen, „ein<br />

derart aufwändiges Projekt hat es bislang<br />

noch nicht gegeben!“ Das Projekt<br />

wurde vom Verband der Familie Schoeller<br />

(Martin Schoeller) und der Stiftung<br />

Familienunternehmen gefördert.<br />

Weitere informationen<br />

April - Mai 2012<br />

einführung in die organisationslehre<br />

Dieses Lehrbuch führt systematisch<br />

und in verständlicher Form in die Organisationslehre<br />

ein. Es ist gut geeignet<br />

für alle, die die Organisation von Unternehmen<br />

verstehen und mitgestalten<br />

wollen – Studierende an Akademien,<br />

Fachhochschulen und Universitäten<br />

sowie interessierte Fach- und Führungskräfte<br />

aus der Wirtschaft.<br />

Der didaktisch geschickte Aufbau dieser<br />

aktuellen Neuerscheinung unterstützt<br />

den Lernerfolg durch klar definierte<br />

Lernziele zu Beginn eines jeden Kapitels,<br />

zahlreiche Anwendungsbeispiele<br />

und Wiederholungsfragen sowie durch<br />

Literaturhinweise zur individuellen<br />

Vertiefung bestimmter Themen und<br />

Aspekte. Die 3. Auflage wurde aktualisiert,<br />

überarbeitet und um ausführliche<br />

Fallbeispiele aus der Unternehmenspraxis<br />

ergänzt, die das Verständnis zusätzlich<br />

fördern. Der Autor Dr. Matthias<br />

Klimmer ist Professor für Organisation<br />

und Projektmanagement an der Fakultät<br />

für Wirtschaftsingenieurwesen der<br />

87


F O R S C H u N G & L E H R E<br />

Hochschule Mannheim. Er verfügt über<br />

mehrjährige Erfahrung aus Industrie,<br />

Hochschule und Beratung.<br />

Weitere informationen<br />

welche werte braucht erfolg?<br />

Was macht glücklich? Persönlicher<br />

Erfolg oder eine Umgebung, in der<br />

Werte gelebt werden? Früher war die<br />

Forderung nach Werten eine Spaßbremse.<br />

Wer heute Werte fordert, kann<br />

unverblümt auf deren Nutzen für die<br />

Steigerung von Unternehmenswerten<br />

verweisen. Die Sammelausgabe „Erfolg<br />

und Werte“, der dritte Band der Reihe<br />

„Wirtschaft und Kultur im Gespräch“<br />

stellt keine Forderungen auf, wie<br />

eine Welt der Werte zu sein hat. Die<br />

gesammelten Aufsätze untersuchen –<br />

auf originelle Weise und zum Teil quer<br />

zu etablierten politischen Weltbildern<br />

–, wie Werte im täglichen Leben tatsächlich<br />

gebraucht werden. Die Reihe<br />

„Wirtschaft und Kultur im Gespräch“<br />

ist ein Gemeinschaftsprojekt der<br />

Fakultät für BWL und der Philosophischen<br />

Fakultät mit Unterstützung von<br />

88<br />

„Absolventum“, dem Absolventennetzwerk<br />

der Universität Mannheim, sowie<br />

den Freunden der Uni Mannheim.<br />

Initiiert und organisiert wird die Reihe<br />

von Prof. Dr. Annette Kehnel, Inhaberin<br />

des Lehrstuhls für Mittelalterliche<br />

Geschichte.<br />

Weitere informationen<br />

April - Mai 2012


V e r a n S t a lt u n g e n


V E R A N S TA LT u N G E N<br />

Eine aktuelle Veranstaltungsübersicht für die kommenden<br />

monate finden Sie stets über die nachfolgenden Verlinkungen.<br />

Per Klick gelangen Sie direkt auf das Portal von <strong>WiWi</strong>-Online.<br />

die Liste der Veranstaltungen wird täglich aktualisiert.<br />

Business School Events<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Konferenzen / Kongresse<br />

Messen<br />

Praxisvorträge<br />

Workshops und Seminare<br />

92<br />

April - Mai 2012


Impressum<br />

V E R L A G<br />

<strong>WiWi</strong>-media AG<br />

Neuer Wall 19, d-20354 Hamburg<br />

-<br />

T E L E F O N<br />

040-35 54 04-30<br />

-<br />

T E L E F A x<br />

040-35 54 04-20<br />

-<br />

E - m A i L<br />

-<br />

info@wiwi-journal.de<br />

i N T E R N E T<br />

-<br />

www.wiwi-journal.de<br />

H E R A u S G E B E R<br />

dr. René m. Schröder<br />

-<br />

C H E F R E d A K T E u R<br />

dr. René m. Schröder<br />

R E d A K T i O N<br />

dirk Vollmer<br />

-<br />

A R T d i R E C T O R<br />

Christian Chladny<br />

-<br />

B E R AT u N G & R E A L i S AT i O N<br />

Friedrich Nixdorff<br />

-<br />

A N Z E i G E N L E i T u N G<br />

Katja Scheffler<br />

scheffler@wiwi-media.ag<br />

-<br />

A N Z E i G E N P R E i S L i S T E<br />

vom 1.1.2012<br />

-<br />

E R S C H E i N u N G S W E i S E<br />

alle zwei monate<br />

-<br />

i S S N<br />

1867-1225<br />

Namentlich gekennzeichnete Berichte geben nicht unbedingt die meinung der<br />

Redaktion wieder. Termine und Ortsangaben beruhen auf informationen der Veranstalter,<br />

es kann keine Gewähr übernommen werden. Für unverlangt eingereichtes<br />

material (Bilder, manuskripte, etc.) wird keine Haftung übernommen.<br />

Copyright by <strong>WiWi</strong>-media AG, Hamburg. Nachdruck, Vervielfältigung oder Veröffentlichung,<br />

auch auszugsweise, auf, durch und in medien gleich welcher Art, nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung der <strong>WiWi</strong>-media AG. Zuwiderhandlungen werden<br />

geahndet. Alle Rechte vorbehalten.


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