Rundbrief 4seiter - Weltladen Karlsruhe
Rundbrief 4seiter - Weltladen Karlsruhe
Rundbrief 4seiter - Weltladen Karlsruhe
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Nov. Nov. Nov. 200 2002 200<br />
Engel gesucht!<br />
APDW - Weihnachtsmarkthütte<br />
braucht dringend Mitarbeiter<br />
Wir sind, wie alle Jahre wieder, auf dem<br />
großen <strong>Karlsruhe</strong>r Weihnachtsmarkt<br />
mit einem Stand dabei. Das Einräumen<br />
unserer Hütte findet am 8. Dezember<br />
statt. Täglich vom 9. Dezember<br />
bis 23.Dezember verkaufen wir<br />
mit lieben Helfern und Mitstreitern, die<br />
Produkte unseres Ladens. In weihnachtlicher<br />
Atmosphäre, spüren sie,<br />
wie abwechslungsreich und interessant<br />
diese Unterstützung des <strong>Weltladen</strong>teams<br />
sein kann.<br />
Die Hütte muss von Montag bis Samstag<br />
in der Zeit von 10.00 bis 20.30<br />
und an Sonntagen von 11.00 Uhr bis<br />
20.30 Uhr besetzt werden.<br />
Für alle, die an einer guten Tat schon<br />
vor dem Weihnachtsfest mitwirken<br />
wollen, hängt ein „Dienstplan“ zwecks<br />
besserer Übersicht im <strong>Weltladen</strong> aus.<br />
Außerdem kann auch telefonisch „reserviert“<br />
werden (Tel.: 0721-32050).<br />
Für den Abbau der Hütte und das<br />
Zurückräumen der Waren am 23. Dezember<br />
ab 20.30 Uhr sind ebenfalls<br />
fleißige Hände nötig.<br />
Mzumbe Book Project (MBP) unter neuer<br />
Leitung<br />
Nach zehn Jahren Abwesenheit<br />
habe ich im August 2002<br />
wieder Tansania und das MBP<br />
besucht. Das MBP ist ein<br />
Schulbuch-Verlag mit Druckerei,<br />
der im Besitz des Ministry<br />
of Education and Culture in<br />
Tanzania ist.<br />
Im Mai verließ Mr. Mihigo das MBP,<br />
nachdem er es seit meinem Weggang<br />
(Juli 1989) geleitet hatte. Er ist ein sehr<br />
fähiger Mann. Er rettete das Projekt,<br />
als damals kurz nach meiner Abreise<br />
der Drucker starb, der die im Aufbau<br />
befindliche Druckerei einrichten sollte.<br />
Mihigo schaffte es, die Maschinen, die<br />
noch im Hafen in Dar es Salaam waren,<br />
nach Mzumbe zu transportieren und –<br />
in Ermangelung eines ausgebildeten<br />
Druckers – diese mit zwei Auszubildenden,<br />
die er einer Missionsdruckerei in<br />
Südtanzania abgeworben hatte – in<br />
Gang zu setzen. Dafür hatte ich ihn<br />
nicht trainiert, da ich mit dem baldigen<br />
Tod des Druckers nicht gerechnet<br />
hatte.<br />
„Arbeitet wie ein Deutscher“<br />
Diese Leistung ist im tansanischen<br />
Kontext schwerlich zu überschätzen.<br />
Aktion Partnerschaft Dritte Welt e. V.<br />
1<br />
Inhalt<br />
Engel gesucht!<br />
APDW-Weihnachtshütte braucht<br />
dringend Mitarbeiter!<br />
S.1<br />
Mzumbe Book Project (MBP)<br />
unter neuer Leitung<br />
Manfred Schieß berichtet über<br />
seine Tansania-Reise<br />
S.1<br />
Kumunazi Women Group<br />
Renate Kaiser berichtet über ein<br />
neues Projekt in Tansania<br />
S.3<br />
Zwölf Frauen und ein Mann<br />
S.5<br />
Die Kommissionsgruppe Heilig<br />
Geist, <strong>Karlsruhe</strong>-Daxlanden<br />
S.6<br />
Die Honig-Preise steigen<br />
S.7<br />
Autowerbung, Buchtipp<br />
S.7<br />
Danke, Adrian!<br />
S.8<br />
Termine allgemein<br />
S.8<br />
Auch das Ministerium schätzte diesen<br />
Mann sehr. Bei meinem letzten Besuch<br />
sagte mir ein hoher Beamter des Ministeriums:<br />
„Mr. Mihigo arbeitet wie ein<br />
Deutscher“, was in Tansania noch ein<br />
großes Kompliment ist. Leider verlor<br />
sein Gehalt durch eine hohe Inflationsrate<br />
immer mehr an Kaufkraft, während<br />
seine Familie teilweise sprunghaft<br />
weltladen
wuchs. War er doch nach tansanischer<br />
Tradition nach dem Tod seiner drei Brüder<br />
(Die Lebenserwartung in Tansania<br />
ist durch AIDS und Malaria Tropica<br />
inzwischen auf etwa 46 Jahre gesunken!)<br />
verpflichtet, die 16 Kinder seiner<br />
Brüder als „Vater“ zu übernehmen.<br />
Seit diesen Schicksalsschlägen versuchte<br />
er hauptsächlich, sich mit dem<br />
Aufbau eines eigenen Verlags eine<br />
Grundlage für den Unterhalt seiner großen<br />
Familie zu schaffen, was er mit<br />
seinem Gehalt bei MBP nicht konnte.<br />
Da er in den letzten Jahren keinerlei<br />
neue Schulbücher mehr herausbrachte,<br />
setzte das Ministerium ihm<br />
schließlich Mr. Mwasha, den<br />
Headmaster der Mzumbe Secondary<br />
School (in der MBP liegt), als Aufsicht<br />
vor die Nase. Dies bewog Mr. Mihigo<br />
dann wohl, MBP ganz zu verlassen.<br />
Neuer Leiter mit Engagement<br />
So traf die APDW-Delegation (Renate<br />
Kaiser und ich) bereits in Dar es Salaam<br />
Mr. Ndar‘lu, den neuen Chef des MBP.<br />
Ich kenne ihn seit 1988 als einen sehr<br />
fähigen Chemielehrer mit immensem<br />
technischen Gespür – besserte er doch<br />
schon damals sein mieses Gehalt damit<br />
auf, dass er Radios und Fernseher<br />
reparierte! Ich denke, er ist die absolut<br />
beste Wahl, die das Ministerium<br />
treffen konnte. In ihm hat MBP wieder<br />
einen Leiter mit großem Engagement<br />
und der Fähigkeit, die Probleme von<br />
Verlag und Druckerei in den Griff zu<br />
bekommen. Er hat bereits aus Eigenmitteln<br />
des MBP drei neue Computer,<br />
einen Laserdrucker und einen Scanner<br />
angeschafft und einen direkten<br />
Internetanschluss für das MBP legen<br />
lassen. Die Leitung, auf der man wegen<br />
Rauschens kaum ein Telefonat führen<br />
kann, ermöglicht nun immerhin direkte<br />
E-mails, was unsere Kommunikation<br />
zu bisher ungeahnter Intensität<br />
beflügelt hat. Auch hat Ndar’lu sich<br />
selbst einen kostenlosen<br />
Internetanschluss eingerichtet, den er<br />
in jedem Internetcafé bedienen kann,<br />
so dass wir auch noch mailen können,<br />
wenn der Server der Uni Morogoro ausfällt,<br />
über den MBP angeschlossen ist.<br />
Gute Rahmenbedingungen<br />
Auch die übrigen Rahmenbedingungen<br />
waren für MBP schon lange nicht mehr<br />
so gut wie jetzt: Man merkt Mr.<br />
Mwasha an, dass er stolz darauf ist,<br />
2<br />
v.l.n.r.: Mr. Ndar´lu (Leiter von MBP), der Schulleiter und der stellvertretender Schulleiter<br />
der Mzumbe Secondary School<br />
dieses Projekt in seiner Schule zu beherbergen.<br />
Er versicherte uns, dass die<br />
Schule sowohl für die recht hohe Stromrechnung<br />
des MBP als auch für die<br />
Gebäudeunterhaltung aufkommt. Dies<br />
stellt eine beträchtliche Subventionierung<br />
der Bücher durch das<br />
Ministerium dar, wodurch diese auch<br />
für ärmere Tansanianer erschwinglich<br />
bleiben, was für das Engagement von<br />
APDW unerlässliche Vorbedingung ist.<br />
Mr. Mihigo hatte bei allen Verdiensten<br />
doch einen Fehler, der MBP in den letzten<br />
Jahren zunehmend lahm legte: Er<br />
delegierte so gut wie keine Verantwortung.<br />
Deshalb stand MBP oft praktisch<br />
still, wenn Mihigo auf Reisen war, um<br />
seinen Verlag in Gang zu setzen. Nach<br />
unseren Vereinbarungen mit dem Ministerium<br />
hat Mr. Ndar’lu nun zwei Stellvertreter:<br />
Mr. Stachi und Mr. Mdachi<br />
(der Grafiker, der die meisten MBP-<br />
Bücher spritzig illustriert hat und Anfang<br />
November vom Studium in Großbritannien<br />
zu MBP zurückkehrt). Mit<br />
ihnen teilt er Kompetenzen und Verantwortung<br />
so, dass auch dann alles weiter<br />
läuft, wenn Ndar’lu abwesend ist.<br />
Druckaufträge auch von außerhalb<br />
Die Druckerei druckt z.Zt. vergriffene<br />
Bücher wie Enjoy Chemistry I nach und<br />
verfügt auch über eine Menge Druckaufträge<br />
von außen z. B. von der<br />
Wirtschaftshochschule in Mzumbe<br />
oder der Universität Morogoro. Mit diesen<br />
Aufträgen werden die Gehälter und<br />
sonstigen Ausgaben finanziert. Da<br />
samstags meist der Strom wegen Wartung<br />
z.B. des großen Wasserkraftwerks<br />
abgeschaltet ist, arbeitet die<br />
Druckerei oft auch sonntags, um alle<br />
Aufträge fristgerecht zu erfüllen, was<br />
offensichtlich einer der großen<br />
Wettbewerbsvorteile dieser Druckerei<br />
ist. Allerdings hat Ndar’lu eine lange<br />
Liste von Ersatzteilen gemailt, die zum<br />
Erhalt der z.T. fast 40 Jahre alten<br />
Heidelberger Druckmaschinen notwendig<br />
sind. Klaus Gerbing kümmert sich<br />
um deren Lieferung.<br />
Ferner liefert APDW z.Z. Wechselrichter<br />
von 12 V Gleichspannung auf 230<br />
V Wechselspannung, damit die MBP-<br />
Computer nicht jedesmal bei den doch<br />
recht häufigen Stromausfällen abstürzen.<br />
Sie laufen dann in Zukunft über<br />
Akkus weiter. Hier danken wir Fekadu<br />
Aleka, der die Wechselrichter in<br />
<strong>Karlsruhe</strong> besorgte.<br />
MBP arbeitet jetzt am Druck des<br />
Teacher’s Guide to Enjoy Chemistry I,<br />
der voraussichtlich noch vor Weihnachten<br />
erscheinen wird. Danach wird das<br />
Buch Natural Resources folgen, dass<br />
das Bewusstsein für die bedrohte Umwelt<br />
in Tansania stärken soll. Ferner ist<br />
Enjoy Physics I für nächstes Jahr geplant,<br />
das auch einen Teil über<br />
erneuerbare Energien enthalten wird.<br />
Konkurrenz sorgt für Druck<br />
Ein großes Problem stellt mittlerweile<br />
die Konkurrenz ausländischer Schulbuch-Multis<br />
dar, deren Bücher zwar<br />
weit teurer, aber mindestens zweifarbig,<br />
meist sogar vierfarbig und in der<br />
Regel in Hong Kong gedruckt sind. Vermutlich<br />
„schmieren“ sie manchmal<br />
auch, um an größere Aufträge zu kommen,<br />
was MBP nicht macht. Um längerfristig<br />
bestehen zu können, muss<br />
MBP in absehbarer Zeit wenigstens<br />
eine Zweifarben-Druckmaschine haben.<br />
Darin stimmen wir voll mit Mr. Ndar’lu<br />
und Mr. Buretta, dem Director of
Secondary Education, überein, mit<br />
dem wir ein ausführliches Gespräch<br />
über MBP im Ministerium führten.<br />
Da das MBP 1996 ohne eine APDW-<br />
Leserbrief-Kampagne in der tansanischen<br />
Presse wahrscheinlich privatisiert<br />
worden wäre (womit die erschwinglichen<br />
Schulbücher verschwunden<br />
wären), haben wir dem Ministerium<br />
klar gemacht, dass wir uns nur unter<br />
einer Bedingung für die Zweifarbenmaschine<br />
einsetzen können: APDW<br />
muss vom Ministerium eine vertragliche<br />
Zusicherung erhalten, dass MBP<br />
nicht privatisiert wird. Am Entwurf<br />
dieses Vertrages arbeiten tansanische<br />
Juristen zur Zeit. Wir wollen dann versuchen,<br />
das Bundesministerium für<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung und CODE (Canadian Org.<br />
for Development through Education)<br />
dafür zu gewinnen, mit uns gemeinsam<br />
die Zweifarbenmaschine zu finanzieren.<br />
Gelingt uns dies, will Klaus<br />
Gerbing wieder im Rahmen des Senior<br />
Expert Service das Training der<br />
MitarbeiterInnen der MBP-Druckerei<br />
an dieser Maschine übernehmen.<br />
„Weihnachtsgeld“ als Erfolgsbonus<br />
Ein weiteres großes Problem sind die<br />
sehr geringen tansanischen Gehälter,<br />
die die Mitarbeiter demotivieren. So<br />
ist der Minimumlohn ca. 30 Euro im<br />
Monat. Der Chef des MBP erhält ge-<br />
Die Maschinen (Schneidmaschine im<br />
Bild) laufen im Mzumbe auch sonntags<br />
rade mal ca. 270 Euro. Allerdings<br />
stellt das MBP an Werktagen zusätzlich<br />
gratis ein ausgewogenes Mittagessen<br />
– dank der Unterstützung durch<br />
Gruppen in Krefeld und Mönchengladbach.<br />
Um die Motivation zu verbessern,<br />
haben wir vereinbart, dass<br />
APDW je nach Zahl und Qualität der<br />
neu erschienenen Bücher und nach der<br />
Höhe der eingegangenen Spenden am<br />
Ende jedes Jahres einen Erfolgsbonus<br />
an MBP gibt, der dort für ein leistungsbezogenes<br />
„Weihnachtsgeld“ (das es<br />
sonst in Tansania nicht gibt) verwendet<br />
werden soll. Ferner haben wir vereinbart,<br />
dass wir im Falle einer schlimmen<br />
Krankheit MBP-lerInnen für sie unerschwingliche<br />
oder nicht verfügbare Medikamente<br />
schnellstens schicken werden.<br />
Schließlich sterben im Süden viele<br />
Menschen an beherrschbaren Krankheiten,<br />
weil sie zu arm sind.<br />
Herzliche Bitte<br />
Im Sinne dieser Solidarität bitte ich Sie,<br />
liebe Leserinnen und Leser, den<br />
tansanischen SchülerInnen durch eine<br />
Spende für MBP weiterhin erschwingliche<br />
Schulbücher mit entwicklungsrelevanten<br />
Inhalten verfügbar zu machen.<br />
Falls Sie noch Fragen haben sollten,<br />
stehe ich Ihnen gerne zu Verfügung<br />
(Tel. 07222-26557; e-Mail:<br />
manfred.schiess@gmx.de).<br />
Manfred Schiess<br />
Kumunazi Women Group<br />
Eine Frauengruppe im Nordosten Tansanias<br />
Diese gesamte Situation verursachte<br />
gravierende Probleme, brachte gleichzeitig<br />
aber auch Erwerbs- und Absatzmöglichkeiten<br />
für die einheimische Bevölkerung.<br />
Inzwischen sind die meisten Flüchtlinge<br />
in ihre Heimatländer zurückgeführt<br />
worden, Armee und Hilfsorganisationen<br />
haben ebenfalls größtenteils die Region<br />
verlassen und für die Einheimischen ergeben<br />
sich erneut Existenzprobleme.<br />
Verschiedene NGO’s (Nichtregierungsorganisationen)<br />
bekämpfen AIDS mit<br />
Informations- u. Aufklärungskampagnen,<br />
3<br />
Aufruf!<br />
Saugfähige Putzlappen für<br />
Druckmaschine gesucht!<br />
Wie aus dem vorangegangenen<br />
Artikel von Manfred Schiess zu<br />
ersehen ist, arbeitet MBP in Tansania<br />
weiter. Zur ständigen Reinigung<br />
und Wartung der dortigen<br />
und „zukünftigen“ Druckmaschinen<br />
werden dringend saugfähige<br />
Baumwolllappen benötigt. Geeignet<br />
sind Stoffreste von Handtüchern,<br />
T-Shirts und z.B. Unterhemden.<br />
Bitte keine kompletten<br />
Kleidungsstücke, sondern<br />
lediglich rechteckige Lappen.<br />
Sie können die Materialien bei<br />
Klaus Gerbing, Riesling Weg 5,<br />
76356 Weingarten, Tel.: 07244-<br />
8338 abzugeben.<br />
Kumunazi ist ein Dorf in der Ngara-Region nahe der Grenze<br />
nach Ruanda und Burundi, also im äußersten Nordosten von<br />
Tansania. Die kriegerischen Auseinandersetzungen in den Nachbarländern<br />
führten zahlreiche Flüchtlinge in die Ngara Region.<br />
Als Folge davon kamen nicht nur Hilfsorganisationen, die Flüchtlingscamps<br />
errichteten, sondern es kam zu bewaffneten Überfällen,<br />
die wiederum die Stationierung der tansanischen Armee<br />
nach sich zogen. Da die Soldaten ohne Familienangehörige gekommen<br />
waren, kam es in der Gegend zur Prostitution und<br />
damit einher ging die Infizierung vieler Menschen mit dem HIV-<br />
Virus. 1995/96 gab es etwa 700.000 Flüchtlinge - das Vierfache<br />
der Einwohnerzahl der Region.<br />
wobei die Prostitution im Kern des Interesses<br />
steht. Da Prostitution hier<br />
fast ausschließlich aus der Armut<br />
heraus entstanden ist, muss in dieser<br />
Hinsicht verändernd angesetzt werden.<br />
Denn Information und Aufklärung bewirken<br />
kaum etwas, wenn es keine sichtbaren<br />
Alternativen für den Lebensunterhalt<br />
gibt.<br />
Frauen-Selbsthilfegruppe<br />
In dieser Situation haben nun einige<br />
Frauen im Dorf Kumunazi nach neuen
Fröhliche Frauen nach der zweieinhalbstündigen Versammlung<br />
Erwerbsquellen gesucht und eine<br />
Selbsthilfegruppe gebildet. Erfahren<br />
haben wir von dieser Frauengruppe<br />
durch T. Rwagaba an der Baramba Girls<br />
Secondary School (GSS), in der wir<br />
während unseres Aufenthaltes in Tansania<br />
mehrere Tage verbrachten. T.<br />
Rwagaba ist Lehrer an der Baramba<br />
GSS und wohnt mit seiner Familie in<br />
dem der Schule benachbartem Dorf<br />
Kumunazi.<br />
Die Gruppe besteht aus Frauen, die in<br />
unterschiedlichen Bereichen arbeiten:<br />
In der Landwirtschaft, im Handel, Arbeiterinnen<br />
sind darunter und Prostituierte.<br />
Dadurch, dass sich so unterschiedliche<br />
Frauen zusammengeschlossen<br />
haben, wurde von Anfang an bewusst<br />
vermieden, dass die beteiligten<br />
Prostituierten als solche identifiziert<br />
werden könnten.<br />
Klärung der Organisationsstruktur<br />
Die Organisationsform der Gruppe war<br />
bei unserer Ankunft noch offen. In Vorgesprächen<br />
mit dem schon erwähnten<br />
Lehrer T.Rwagaba, der Mitglied der<br />
tansanischen NGO Fadeco ist, G.<br />
Bigurube, der einem Verein in Kumunazi<br />
angehört und Pater I. Bambara, der<br />
Chairman der Baramba GSS ist und<br />
gleichzeitig der NGO Marafiki Wa Afrika<br />
angehört, wurde uns klar, dass die<br />
Frauengruppe zunächst ihre<br />
Organisationsform klären muss, bevor<br />
wir als APDW uns dort eventuell engagieren<br />
können.<br />
Anlässlich unseres Besuches wurde<br />
eine Versammlung einberufen, an der<br />
mehr als 30 Frauen teilnahmen, außer-<br />
4<br />
dem die drei o. g. Vertreter der zur<br />
Disposition stehenden NGO´s, die<br />
Schulleiterin der Baramba GSS und<br />
Manfred und ich als APDW–<br />
VertreterIn. Die Versammlung, die das<br />
Ziel hatte, dass sich die Frauengruppe<br />
für eine der drei Organisationen oder<br />
für die Neugründung eines eigenen Vereins<br />
entscheidet, wurde von zwei Frauen<br />
geleitet. Da der Verein in Kumunazi<br />
vor allem Männer fördert, lehnten die<br />
Frauen die organisatorische Anbindung<br />
an diesen Verein ab. Nach einer ausführlichen<br />
Information über die Vor- und<br />
Nachteile von Fadeco und Marafiki Wa<br />
Afrika entschieden sich die anwesenden<br />
Frauen einstimmig für die Mitgliedschaft<br />
bei Marafiki Wa Afrika.<br />
Marafiki Wa Afrika Tansania (MAT) hat<br />
ein Netz von unterschiedlichen Fachleuten<br />
aufgebaut, die vor Ort gruppenspezifische<br />
Beratung, Anleitung und<br />
Hilfe zu Problemlösungen geben. Die<br />
Mitgliedschaft bei MAT ermöglicht der<br />
Frauengruppe die kostenlose Inanspruchnahme<br />
dieser Dienstleistungen.<br />
MAT nimmt einen Mitgliedsbeitrag, finanziert<br />
seine Arbeit aber zum größten<br />
Teil über öffentliche Mittel und aus<br />
Spenden. Die Organisation muss jährlich<br />
einen Bericht vorlegen, so dass<br />
Transparenz in bezug auf die geleistete<br />
Arbeit und die Finanzierung gewährleistet<br />
ist. Fadeco verfügt über kein<br />
vergleichbares Beratungsnetz vor Ort.<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Die Frauen werden zunächst mit<br />
Gemüseanbau beginnen – für den eigenen<br />
Bedarf und zur Vermarktung. Dabei<br />
ist vor allem an die Baramba GSS als<br />
Abnehmerin gedacht, da von den<br />
Schülerinnen alleine nicht deren gesamter<br />
Nahrungsmittelbedarf produziert<br />
werden kann. Zur Bearbeitung der Felder<br />
(geplant ist ökologischer Anbau)<br />
benötigt die Gruppe einen einfachen<br />
Pflug und Ochsen, die den Pflug ziehen<br />
können. Nur so wird es möglich<br />
sein, eine ausreichende Existenzgrundlage<br />
zu erwirtschaften, denn der<br />
harte Boden lässt sich kaum mit der<br />
Hacke bearbeiten. Die Frauen hoffen<br />
mittelfristig, über den täglichen Bedarf<br />
hinaus so viel zu erwirtschaften, dass<br />
sie ihre Lebensbedingungen für sich und<br />
ihre Kinder verbessern können,<br />
beispielsweise in bezug auf ausreichende<br />
Wasserversorgung, Wohnung,<br />
Kleidung und Teilhabe an Bildung.<br />
Als Ergebnis der Versammlung haben<br />
die Frauen folgende zeitnahe Aufgaben<br />
zusammengefasst:<br />
� Sie beantragen die Mitgliedschaft<br />
bei Marafiki Wa Afrika.<br />
v.l.n.r.: Dorffrau (Schulleiterin der GSS), Renate Kaiser, Manfred Schieß, Sprecherinnen<br />
der Gruppe (I. Bambara, Th. Rwagaba u. Th. Ndaula).
� Sie suchen ein zusammenhängendes<br />
Stück Land zur gemeinsamen Bearbeitung<br />
und lassen es registrieren.<br />
� Sie schließen möglichst bald einen<br />
Vertrag zur Abnahme ihrer Produkte<br />
mit der Baramba SGS.<br />
� Sie informieren die APDW über<br />
die erreichten Fortschritte in ihrer Arbeit.<br />
Zusammenarbeit mit APDW<br />
Wir konnten uns vor Ort überzeugen,<br />
dass Marafiki eine gut funktionierende<br />
und vertrauenswürdige NGO ist, die mit<br />
einem Konzept arbeitet, welches gut<br />
zu der Arbeit der APDW passt. Es<br />
basiert zunächst auf der Idee der Hilfe<br />
zur Selbsthilfe. Unser Anteil an dem<br />
Projekt wäre es, die Anschubfinanzierung<br />
zu übernehmen. Wir<br />
möchten versuchen, den benötigten<br />
Pflug und die Ochsen über Spenden zu<br />
finanzieren. Die Spenden werden<br />
zweckgebunden über Marafiki an die<br />
Frauen weitergeleitet. Marafiki berät<br />
und hilft bei der Anschaffung von Pflug<br />
und Ochsen und gibt Anleitung zum<br />
Umgang und zur Pflege. Marafiki gewährleistet<br />
die Kontrolle und kann vor<br />
Ort sehr schnell korrigieren einwirken.<br />
Auf der Versammlung wurde auch<br />
schon weiter in die Zukunft gedacht.<br />
Ich halte es dabei für sehr wichtig, in<br />
aufeinanderfolgenden Schritten vorzugehen<br />
und eine eher langsame, aber<br />
fundierte Veränderung anzusteuern.<br />
Das Stichwort des Spendenkontos lautet:<br />
Kumunazi Frauengruppe<br />
Im nächsten <strong>Rundbrief</strong> werde ich über<br />
die Baramba Girls Secondary School<br />
berichten.<br />
Renate Kaiser<br />
APDW –Regionalgruppe seit Frühjahr 2002 in Rheinstetten<br />
Zwölf Frauen und ein Mann<br />
Am 27. Januar dieses Jahres erhielt der APDW-Vorstand Post<br />
aus Rheinstetten. Die dortige Dritte-Welt-Gruppe fragte an,<br />
ob der Verein daran interessiert sei, sie als Regionalgruppe<br />
unter ihre Fittiche zu nehmen. Der Vorstand beschied dieses<br />
Ansinnen einstimmig positiv und so gibt es seit ungefähr einem<br />
halben Jahr in Rheinstetten, einer der jüngsten Städte<br />
des Landes, wo derzeit die „Neue Messe <strong>Karlsruhe</strong>“ gebaut<br />
wird, einen Ableger der APDW.<br />
Mitarbeiter der Dritte-Welt-Gruppe Rheinstetten<br />
Im Rheinstettener Rösslesbrünnle-Zentrum,<br />
dem kommunalen Mittelpunkt<br />
der Stadt, bietet die Gruppe an vier<br />
Tagen in der Woche ein Sortiment fair<br />
gehandelter Waren an und setzt damit<br />
einen wichtigen, von der Stadt<br />
Rheinstetten stark geförderten Akzent<br />
in deren Engagement für die Agenda<br />
21.<br />
Die Dritte-Welt-Gruppe Rheinstetten ist<br />
wesentlich älter als die gerade knapp<br />
drei Jahre alten Stadtrechte<br />
Rheinstettens. Aber obwohl sie auf<br />
schon auf respektable 15 Jahre des<br />
Bestehens zurückblicken kann, wirkte<br />
sie lange eher im Verborgenen. Viele<br />
Jahre lang war sie zu Gast im<br />
Gemeindezentrum der Katholischen<br />
Pfarrgemeinde St. Martin in Forchheim,<br />
aber dahin fanden eigentlich nur Eingeweihte<br />
und hartnäckige Idealisten, die<br />
5<br />
selbst für ein Kilo Rohrzucker oder ein<br />
halbes Pfund fair gehandelten Kaffee<br />
am Samstagvormittag den Weg nicht<br />
scheuten. Um nicht nur auf den<br />
Verkaufserlös aus fair gehandelten<br />
Waren angewiesen zu sein, ließen sich<br />
die wackeren Frauen der Gruppe aber<br />
immer wieder neue Einnahmequellen<br />
einfallen, beispielsweise selber gebackene<br />
Osterlämmer oder Linzer Torten.<br />
Die fanden und finden bis heute bei<br />
Gemeindefesten wie z. B. dem Nikolausmarkt<br />
in Neuburgweier reißenden Absatz.<br />
Verkaufsstand „Rösslesbrünnle-Zentrum“<br />
Seit die Stadt Rheinstetten aber im<br />
letzten Jahr die Gruppe im Rahmen der<br />
Agenda 21 einlud, fair gehandelte Waren<br />
aus Entwicklungsländern regelmä-
ßig auf städtischem Terrain anzubieten,<br />
war nichts mehr so wie früher. Denn<br />
nun musste der Verkaufsstand im Foyer<br />
des Städtischen Rösslesbrünnle-<br />
Zentrums an vier Tagen in der Woche<br />
besetzt werden, immer zu den Öffnungszeiten<br />
der Städtischen Bücherei.<br />
Gezielte „Personalanwerbung“ führte<br />
dazu, dass die Gruppe nunmehr auf<br />
zwölf Frauen und einen Mann angewachsen<br />
ist. Mit diesem Team lässt<br />
sich der Standeinsatz bewerkstelligen,<br />
ohne dass die einzelnen Gruppenmitglieder,<br />
darunter Berufstätige und<br />
Mütter mit kleinen Kindern, zu stark<br />
belastet werden. Zur Rheinstettener<br />
Gruppe gehören überdies in der APDW<br />
so bekannte Namen wie Maria Fitterer,<br />
die viele Jahre lang im <strong>Weltladen</strong> alle<br />
möglichen und unmöglichen Dienste auf<br />
sich nahm. Auch die zu den „Großeltern<br />
der APDW“ gehörenden APDW-<br />
Gründungsmitglieder Uta und Veit Schäfer<br />
machen mit.<br />
Es gab aber auch gewerberechtliche<br />
und steuerrechtliche Gründe für den<br />
Anschluss der Gruppe zur APDW: wegen<br />
der nun ganz anders gearteten und<br />
gesteigerten Verkaufstätigkeit wäre<br />
eine lokale Vereinsgründung unvermeidlich<br />
geworden. Aber warum einen<br />
Verein gründen, wenn es in der Nähe<br />
schon einen gibt, der genau den Absichten<br />
der Gruppe entsprach und<br />
noch über alle organisatorischen, geschäftlichen<br />
Kenntnisse und Erfahrungen<br />
verfügt, die man sich in<br />
Rheinstetten erst noch hätte aneignen<br />
müssen?! Im Vorstand der APDW haben<br />
die Rheinstettener Sitz und Stimme.<br />
Lagerhaltung in der Straßenbahn<br />
Den exklusiven „Handelsplatz“ hat die<br />
Stadt Rheinstetten selbst unentgeltlich<br />
bereitgestellt. Die Gruppe selbst hat<br />
einen verschließ- und fahrbaren<br />
Schrank angeschafft, in dem das<br />
Warenangebot untergebracht werden<br />
kann: verschiedene Kaffee- und Teesorten,<br />
exotische Süßigkeiten, Honig,<br />
Rohrzucker, Reis, Quinoa, Kakaopulver<br />
u. a. Lebensmittel, auch kleinere kunstgewerbliche<br />
Artikel, also ein kleiner<br />
Querschnitt aus dem Sortiment des<br />
<strong>Weltladen</strong>s. Im Sommer verkauft die<br />
Gruppe auch gelegentlich auf den<br />
beiden Wochenmärkten Rheinstettens<br />
in den Ortsteilen Forchheim und<br />
Mörsch. Für den Nachschub aus dem<br />
6<br />
<strong>Weltladen</strong> sorgt nach wie vor Maria<br />
Fitterer. Lagerhaltung in der Straßenbahn!<br />
Wer ins Rösslesbrünnle-Zentrum<br />
kommt, steht praktisch unmittelbar im<br />
ambulanten Laden der Gruppe! Das hat<br />
natürlich zu einem schlagartig gesteigerten<br />
Interesse und damit auch zu<br />
einem erheblich größeren Umsatz und/<br />
oder Verkaufsgewinn geführt.<br />
Der gesamte Gewinn aus den Verkäufen,<br />
aber auch aus den erwähnten<br />
Backaktionen, fließt wiederum in soziale<br />
oder karitative Projekte in Afrika und<br />
Lateinamerika. Diese sind von der<br />
Rheinstettener Gruppe schon längst<br />
vor dem Beitritt zur APDW unterstützt<br />
worden. Dazu gehört die Kinderhilfe<br />
Haiti, die Hilfsaktion Togo Togoville e.V.<br />
und neuerdings das Altersheimprojekt<br />
„Abendsonne“ von Lina und Ritchie<br />
Daniel in Sri Lanka. Derzeit wird erwogen,<br />
das „SEWA“ - Projekt - Sonnenenergie<br />
für Westafrika - aus den<br />
Verkaufserlösen zu unterstützen.<br />
Veit Schäfer<br />
Öffnungszeiten<br />
Rösslesbrünnle-Zentrum:<br />
Mo 14.30 – 17.00 Uhr<br />
Mi 14.30 – 17.30 Uhr<br />
Do 9.00 – 11.00 Uhr<br />
Fr 15.00 – 19.00 Uhr<br />
Schwester Simona im Kreise des<br />
Missionsausschusses<br />
Neues aus dem<br />
<strong>Weltladen</strong> <strong>Karlsruhe</strong><br />
Neue Serie (4)<br />
Die<br />
Kommissionsgruppe<br />
Heilig Geist, <strong>Karlsruhe</strong>-<br />
Daxlanden<br />
Unsere Gruppe besteht aus<br />
zwölf Mitgliedern. Gleichzeitig<br />
bilden wir den Missionsausschuss<br />
des Pfarrgemeinderates<br />
der Heilig Geist Gemeinde.<br />
Der Ausschuss hat es sich<br />
zur Aufgabe gemacht, verschiedene<br />
Projekte, die von<br />
der Gemeinde unterstützt<br />
werden, zu koordinieren, durch<br />
Aktionen zu fördern und das<br />
Bewusstsein der Menschen um<br />
ihre Verantwortung für die<br />
„Eine Welt“ zu schärfen.<br />
Zur Zeit werden folgende Projekte gefördert:<br />
� Die Arbeit von Schwester Simona<br />
in Chile ( Krankenhaus, Schule, Kindergarten<br />
und Behindertenwerkstatt).<br />
� Die Gemeindearbeit von Pater<br />
Eustaquio in Indien<br />
� Die Unterstützung der ländlichen<br />
Bevölkerung in den Entwicklungslän-
dern durch den Verkauf fair gehandelter<br />
Waren aus dem <strong>Weltladen</strong> .<br />
Der Verkauf der Kommissionswaren<br />
stellt also einen wichtigen Teil unserer<br />
Arbeit dar.<br />
Schon seit über 25 Jahren werden in<br />
unserer Gemeinde Kaffee, Tee und Honig<br />
angeboten. Damals fand der Verkauf<br />
nur am Misereorsonntag ( vor<br />
Ostern) und am Weltmissionssonntag<br />
( Ende Oktober) statt. Es kamen<br />
immer mehr Verkaufstermine hinzu und<br />
wir erweiterten unser Warenangebot.<br />
Seit vielen Jahren bieten wir den Gemeindemitgliedern<br />
alle acht bis zehn<br />
Wochen Waren aus dem <strong>Weltladen</strong> an.<br />
Der Verkauf findet immer nach den drei<br />
Gottesdiensten (in drei verschiedenen<br />
Kirchen) am Wochenende statt.<br />
Ebenfalls sind wir bei Pfarrfesten, beim<br />
Fastenessen und auf dem Daxlander<br />
Straßenfest mit einem Stand vertreten.<br />
Bei diesen Veranstaltungen wird<br />
immer Kaffee aus dem <strong>Weltladen</strong> ausgeschenkt.<br />
Mit Plakaten und Informationsmaterialien<br />
aus dem <strong>Weltladen</strong> sowie<br />
mit Handzetteln und Mitteilungen im<br />
Pfarrblatt machen wir auf das umfangreiche<br />
Sortiment der fair gehandelten<br />
Waren aufmerksam. Mit den Broschüren<br />
zu bestimmten Artikeln versuchen<br />
wir unsere Kunden genauer zu informieren.<br />
Ab 2003 auf dem Wochenmarkt<br />
Um das Interesse an den Produkten<br />
noch mehr zu wecken, möchten wir ab<br />
kommendem Jahr einmal monatlich auf<br />
dem Wochenmarkt in unserem Stadtteil<br />
präsent sein. Das ermöglicht uns,<br />
einen größeren Personenkreis anzusprechen.<br />
Damit kommen wir unserem<br />
Anliegen hoffentlich einen Schritt näher,<br />
nämlich die Kleinbauern in den Entwicklungsländern<br />
und die Arbeit des <strong>Weltladen</strong>s<br />
noch mehr zu unterstützen als<br />
bisher. Den Erlös dieser Verkaufsaktion<br />
erhält Schwester Simona Licht in Pucón<br />
/ Chile, wo sie schon seit 52 Jahren<br />
tätig ist.<br />
Schwester Simona Licht stammt aus<br />
Daxlanden. Sie arbeitete lange in einer<br />
Krankenstation in Chile. Mittlerweile<br />
wurde dort auch ein Kindergarten und<br />
eine Schule mit Internat eröffnet. Kinder<br />
und Jugendliche aus den weit ver-<br />
streuten Andendörfern werden dort<br />
kostenlos ausgebildet. Schwester<br />
Simonas neustes Projekt ist eine Werkstätte<br />
für behinderte Menschen. Jeden<br />
Tag werden die Behinderten von zu<br />
Hause abgeholt, dort beschäftigt und<br />
betreut und am Abend wieder zurückgebracht.<br />
Sr. Simona versucht nun Geld<br />
für einen neuen Behindertentransporter<br />
zu sammeln, da das alte Fahrzeug sehr<br />
reparaturanfällig und nicht<br />
behindertengerecht ist.<br />
Wenn wir unseren Verkaufserlös und<br />
weitere eingegangene Spenden<br />
Schwester Simona überweisen, können<br />
wir sicher sein, dass die Gelder in vollem<br />
Umfang ankommen und für die entsprechenden<br />
Projekte eingesetzt werden.<br />
Während ihrer Besuche in der<br />
Heimat informiert sie die Gemeinde und<br />
uns regelmäßig über den Fortgang der<br />
Projekte durch Berichte und Bilder. So<br />
war es auch wieder bei ihrem letzten<br />
Heimaturlaub im September ( Foto).<br />
Angelika Edler<br />
Die Honig-Preise<br />
steigen<br />
Auf dem Honigmarkt kommen<br />
zur Zeit mehrere Ereignisse<br />
zusammen, die bewirken, dass<br />
sich das Angebot auf dem<br />
Weltmarkt verknappt und die<br />
Honigpreise steigen.<br />
Folgende Ursachen führten zur jetzigen<br />
Situation:<br />
- Die Honigernte war in 2001 schlecht<br />
und auch vom verregneten Sommer<br />
2002 wird keine gute Ernte mehr erwartet.<br />
- Honig aus China darf nicht mehr in<br />
die EU importiert werden, nachdem<br />
Antibiotika - Rückstände in chinesischem<br />
Honig gefunden wurden. China<br />
ist ein sehr wichtiger Honig-Exporteur<br />
für Europa.<br />
- Die Wirtschaftskrise in Argentinien<br />
und Uruguay behindert den Honigexport<br />
aus diesen Ländern.<br />
Diese Faktoren haben dazu geführt,<br />
dass die Weltmarktpreise von Honig<br />
die Mindestpreise des Fairen Handels<br />
überschritten haben und die Gepa und<br />
auch die anderen alternativen Handels-<br />
Organisationen in diesem Jahr deutlich<br />
7<br />
mehr für die Honig Importe zahlen<br />
mussten und z.T. auch von einzelnen<br />
Honighandelspartnern weniger Honig<br />
als erwartet geliefert wurde.<br />
(nach: Gepa aktuell, Nr.3/9-02)<br />
Autowerbung<br />
Wir möchten noch einmal darauf hinweisen,<br />
dass es eine wirkungsvolle<br />
Werbemöglichkeit für unseren <strong>Weltladen</strong><br />
gibt. Mit nur 12.30 Euro sind Sie<br />
dabei. Einfach auf die Heckscheibe des<br />
Autos geklebt, rückt der „faire Handel“<br />
ins Blickfeld. Eine gute Durchsicht über<br />
den Rückspiegel im Auto ist absolut gewährleistet.<br />
Buchtipp<br />
Flucht-Wege freihalten!<br />
Ein Taschenkalender für das Jahr 2003<br />
Dieser erste Taschenkalender<br />
zum Thema<br />
„Asyl“ enthält nicht nur<br />
wichtige Termine und<br />
Gedenktage, sondern<br />
darüber hinaus Wissenswertes,<br />
aktuelle<br />
Infos, Bilder, Gedichte,<br />
Geschichten und Karikaturen. Ein besonderes<br />
Geschenk zu Weihnachten<br />
für Ehrenamtliche, Mit-arbeiterInnen<br />
und Freunde.<br />
Über 240 Seiten<br />
Preis: 6,40 Euro<br />
Erhältlich im <strong>Weltladen</strong> oder bei<br />
Ariadne Buchdienst, Kiefernweg 13<br />
76149 <strong>Karlsruhe</strong><br />
Bestell-Nr. 0- 463<br />
www.Ariadne.de
Danke, Adrian!<br />
Zum Jahresende hört Adrian Koraleski<br />
mit seinem „Ehrenamt“ bei der APDW<br />
auf. Viele Jahre half er mit, dass der<br />
<strong>Rundbrief</strong> ein ordentliches „Outfit“,<br />
das sogenannte Layout erhielt.<br />
Computertechnisch auf der Höhe der<br />
Zeit, gelang es Adrian immer mehr,<br />
Feinheiten in die Gestaltung einer Seite<br />
einzubringen. Das Projektheft der<br />
APDW trägt ebenfalls Adrians Handschrift.<br />
Die Zusammenarbeit mit ihm war gekennzeichnet<br />
durch Zuverlässigkeit<br />
und Engagement. Schon einmal, Ende<br />
der achtziger Jahre, haben wir fast zwei<br />
Jahre den damaligen <strong>Rundbrief</strong> gemeinsam<br />
gemacht und auf den Weg gebracht.<br />
Eine fruchtbare Zeit.<br />
Darüber hinaus darf an dieser Stelle<br />
nicht unerwähnt bleiben, dass Adrian<br />
mehrere Jahre 1. Vorsitzender der<br />
APDW war. Zudem regelte er über einen<br />
längeren Zeitraum die Versicherungen<br />
und Krankenkassenangelegenheiten<br />
für die <strong>Weltladen</strong>mitarbeiterInnen.<br />
Auf Mitgliederversammlungen<br />
ließ er es sich nicht<br />
nehmen, anschaulich und übersichtlich<br />
die Finanzen und Bilanzen des Vereins<br />
vorzutragen und zu analysieren.<br />
So geht eine lange Ära großer Einsatzbereitschaft<br />
für die APDW zu Ende.<br />
Wir sagen danke für alles und wünschen<br />
dir in deinen neuen Betätigungsfeldern<br />
Freude und Erfolg.<br />
Über seine Frau Ingrid, die als ehrenamtliche<br />
Mitarbeiterin im <strong>Karlsruhe</strong>r<br />
<strong>Weltladen</strong> mitarbeitet, werden wir ihn<br />
hoffentlich nicht ganz aus den Augen<br />
verlieren.<br />
Doris Presler<br />
8<br />
Schade, schade!<br />
Die „Meinung der Leser“ ist eine wichtige<br />
Rubrik in jeder Zeitschrift.<br />
Wie kommt welches Thema beim Leser<br />
an? Was stößt auf Interesse?<br />
Ein Echo, kurz und knapp, ist allemal<br />
besser als nichts!<br />
Termine allgemein<br />
27.11.02<br />
Berliner Companie:<br />
„Hotel Justice“<br />
Musikalische Komödie über die weltwirtschaftlichen<br />
Faktoren für Armut und<br />
Unterdrückung.<br />
Wo: Studentenhaus, Studentisches<br />
Kulturzentrum<br />
Adenauerring 7<br />
<strong>Karlsruhe</strong><br />
Beginn: 20.00 Uhr<br />
Mitveranstalter u.a. APDW-<br />
<strong>Karlsruhe</strong>, Kartenvorverkauf im<br />
<strong>Weltladen</strong>!<br />
30.11. – 01.12.02<br />
Kunstmarkt<br />
Bürgerzentrum Bruchsal<br />
Infos und Verkauf von Handwerksprodukten<br />
<strong>Weltladen</strong> Bruchsal<br />
Wo: Bürgerzentrum Bruchsal<br />
Beginn: 11.00 – 18.00 Uhr<br />
02.12.02<br />
„Begegnungen mit Tansania im Zeitalter<br />
der Globalisierung“<br />
Iris Trotta und Manfred Schieß<br />
Wo: Aula Tulla-Gymnasium<br />
Danziger Str. 1<br />
76437 Rastatt<br />
Beginn: 19.30 Uhr<br />
05.12.02<br />
„Terrorismus und Menschenrechte“<br />
Prof. Dr. Franz Nuscheler, Universität<br />
Duisburg<br />
Wo: Universität <strong>Karlsruhe</strong><br />
Egon-Eiermann-Hörsaal, Geb. 20.40<br />
Beginn: 18.00 Uhr<br />
Ende: 19.30 Uhr<br />
13.12. – 15.12.02<br />
Weihnachtsmarkt Bruchsal<br />
<strong>Weltladen</strong> Bruchsal bietet fair<br />
gehandelte Produkte zu Verkauf an.<br />
19.12.02<br />
Weltkonflikte im Zeitalter der<br />
Globalisierung<br />
Dr. Hansjörg Frommer<br />
Wo: Volkshochschule <strong>Karlsruhe</strong><br />
Kaiserallee 12e, 76133 <strong>Karlsruhe</strong><br />
Beginn: 19.30 Uhr<br />
Impressum<br />
Redaktion: Doris Presler<br />
Layout: Adrian Koraleski<br />
Beiträge: Angelika Edler, Renate Kaiser,<br />
Doris Presler, Veit Schäfer und<br />
Manfred Schieß.<br />
Aktion Partnerschaft Dritte Welt e. V.<br />
Mitgliedsbeitrag: € 26,-<br />
Paare 35,-/ ermäßigt 16,-<br />
Jahresabo <strong>Rundbrief</strong> 13,-<br />
Vereinskonto:<br />
(Spenden, Abo u. Mitgliedsbeiträge)<br />
Sparkasse <strong>Karlsruhe</strong><br />
BLZ: 660 501 01<br />
Konto Nr.: 9 118 159<br />
weltladen, Kronenstraße 21,<br />
76 133 <strong>Karlsruhe</strong><br />
Tel./Fax: 0721/ 32 050<br />
Hompepage: http://www.apdw.de<br />
Redaktionsschluß: 03.01.03<br />
Öffnungszeiten der weltläden:<br />
Bruchsal - Luisenstr. 6<br />
Di 17.00 - 18.00 Uhr<br />
Mi 10.00 - 11.00 Uhr<br />
Do 17.00 - 18.00 Uhr<br />
Sa 10.00 - 11.30 Uhr<br />
<strong>Karlsruhe</strong> - Kronenstr. 21<br />
Mo 9.00 - 20.00 Uhr<br />
Di - Fr 10.00 - 18.30 Uhr<br />
Sa 10.00 - 14.00 Uhr<br />
Rastatt - Murgstr. 3<br />
Di 9.30 - 12.30 Uhr<br />
Mi 16.30 - 18.30 Uhr<br />
Do 9.30 - 12.30 Uhr