Umwelt-Zertifikat für die Mercedes-Benz CLA-Klasse
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2.5 Einsatz nachwachsender Rohstoffe<br />
Bauteilgewicht <strong>CLA</strong>-<strong>Klasse</strong><br />
in kg 19<br />
Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe konzentriert sich<br />
im Fahrzeugbau auf Anwendungen im Interieur. Selbstverständlich<br />
kommen auch in der <strong>CLA</strong>-<strong>Klasse</strong> etablierte<br />
Naturmaterialien wie Kokos-, Cellulose- und Holzfasern,<br />
Wolle und Naturkautschuk zum Serieneinsatz. Durch den<br />
Einsatz <strong>die</strong>ser Naturstoffe ergeben sich im Automobilbau<br />
eine ganze Reihe von Vorteilen:<br />
• Die Nutzung von Naturfasern ergibt im Vergleich zur<br />
Verwendung von Glasfasern meist eine Reduktion des<br />
Bauteilgewichtes.<br />
• Nachwachsende Rohstoffe tragen dazu bei, den<br />
Verbrauch fossiler Ressourcen wie Kohle, Erdgas<br />
und Erdöl zu reduzieren.<br />
• Sie können mit etablierten Technologien verarbeitet<br />
werden. Die daraus hergestellten Produkte sind in<br />
der Regel gut verwertbar.<br />
• Im Falle der energetischen Verwertung weisen sie<br />
eine nahezu neutrale CO 2-Bilanz auf, da nur so viel<br />
CO 2 freigesetzt wird, wie <strong>die</strong> Pflanze in ihrem Wachstum<br />
aufgenommen hat.<br />
In der <strong>CLA</strong>-<strong>Klasse</strong> werden insgesamt 16 Bauteile mit<br />
einem Gesamtgewicht von 19 Kilogramm unter der<br />
Verwendung von Naturmaterialien hergestellt.<br />
Abbildung 2-12 zeigt <strong>die</strong> Bauteile aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen in der neuen <strong>CLA</strong>-<strong>Klasse</strong>.<br />
Rohstoff Anwendung<br />
Holz Grundträger <strong>für</strong> Türverkleidungen<br />
Kokosfasern, Wolle Auflagen <strong>für</strong> Fahrer- und Beifahrerlehne<br />
und Naturkautschuk<br />
Wolle Nadelfilz <strong>für</strong> Dämmstoffe<br />
Cellulose, Holz Filter, Aktivkohlefilter<br />
Pappwaben Kofferraumboden<br />
Biopolyamid Motorabdeckung (<strong>Benz</strong>inmotor M 270)<br />
Tabelle 2-4: Anwendungsfelder <strong>für</strong> nachwachsende Rohstoffe<br />
In der Motorabdeckung der neuen <strong>CLA</strong>-<strong>Klasse</strong> (<strong>Benz</strong>inmotor<br />
M 270) kommt bei <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> ein Biopolymer<br />
zum Einsatz.<br />
Das Polyamid zur Herstellung der Motorabdeckung <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> <strong>CLA</strong>-<strong>Klasse</strong> besteht zu rund 70 % aus pflanzlichen<br />
Rohstoffen. Diese werden aus den Samen der Rizinuspflanze<br />
gewonnen. Das Biopolyamid muss nicht in einem<br />
aufwendigen Prozess aus Rohöl hergestellt werden, lässt<br />
sich aber genauso gut wie ausschließlich auf Mineralöl<br />
basierte Polyamide verarbeiten. Kohlendioxid aus fossilen<br />
Quellen entsteht dabei lediglich bei der Herstellung und<br />
Verarbeitung des Kunststoffs. Diese Prozesse sind mit<br />
denen herkömmlicher Kunststoffe identisch.<br />
Wie Abbildung 2-13 zeigt, fallen bei der Herstellung einer<br />
<strong>CLA</strong>-<strong>Klasse</strong> Motorabdeckung aus <strong>die</strong>sem Biopolyamid nur<br />
noch rund 40 % der Menge an Kohlendioxid-Emissionen<br />
an, <strong>die</strong> zur Herstellung desselben Bauteils aus einem<br />
konventionellen Polyamid erforderlich wären. Pro Bauteil<br />
ergibt sich ein Unterschied von rund 6,5 kg Kohlendioxid-<br />
Emissionen. So leistet <strong>die</strong>se Technologie einen deutlichen<br />
Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Abbildung 2-12: Bauteile aus nachwachsenden Rohstoffen in der <strong>CLA</strong>-<strong>Klasse</strong><br />
42 43<br />
Kohlendioxid-Emissionen [kg/Bauteil]<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
konventionelle<br />
Motorabdeckung<br />
n Herstellung<br />
Biopolyamid<br />
n Herstellung<br />
konventionelles Polyamid<br />
n Bauteilherstellung<br />
und Herstellung Füllstoffe<br />
Motorabdeckung<br />
aus Biopolyamid<br />
Abbildung 2-13: Vergleich der Kohlendioxid-Emissionen zur Herstellung<br />
einer Motorabdeckung der <strong>CLA</strong>-<strong>Klasse</strong> aus einem Biopolyamid und einem<br />
konventionellen Polyamid.<br />
Biopolymere sind Kunststoffe,<br />
<strong>die</strong> teilweise aus pflanzlich basierten Rohstoffen statt ausschließlich aus Mineralöl<br />
hergestellt werden. Pflanzen binden bei ihrem Wachstum Kohlendioxid (CO2) aus<br />
der Atmosphäre und speichern es in Form von Kohlenstoffverbindungen. Im Unterschied<br />
zu Kunststoffen auf Mineralölbasis besteht <strong>die</strong> Substanz von Biopolymeren<br />
daher überwiegend aus atmosphärischem Kohlenstoff.