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ANU - Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltschutz Nagold

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<strong>ANU</strong><br />

<strong>Nagold</strong>s treibende Kraft im <strong>Umweltschutz</strong> <strong>Arbeitsgemeinschaft</strong><br />

<strong>Natur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Umweltschutz</strong> <strong>Nagold</strong><br />

Kontakt: Dieter Laquai, Keplerstr. 16, D-72202 <strong>Nagold</strong> Telefon: 07452/ 22 74,<br />

Fax: 07452/ 49 98<br />

Handy: 0172/ 6 26 55 83<br />

Stadt <strong>Nagold</strong>, Stadtplanung Mail: Dieter.Laquai@t-online.de<br />

z.Hd. Frau Prawitt-Molitor<br />

Burgstraße 10 Datum: 28.12.2009<br />

ergänzt: 30.12.2009<br />

72202 <strong>Nagold</strong><br />

Betr.: Stellungnahme zum Bebauungsplan „Allmandweg/Beim Alten Wasen<br />

(Pilgerruhe) in <strong>Nagold</strong>; Beteiligung der Behörden nach § 4 (1) BauGB<br />

Sehr geehrte Frau Prawitt-Molitor<br />

wir danken, dass Sie uns mit Ihrer E-Mail vom 01.12.2009 an obigem Verfahren beteiligen,<br />

wobei mit dem 30.12.2009 die Frist für die Abgabe der Stellungnahme eingehalten wird.<br />

Die nachstehende Stellungnahme zum obigen Verfahren erfolgt innerhalb der mit dem<br />

30.12.2009 festgesetzten Frist im Namen aller nach § 67 NatSchG anerkannten Vereine,<br />

die auf Ortsebene in der <strong>Arbeitsgemeinschaft</strong> <strong>Natur</strong>- <strong>und</strong> <strong>Umweltschutz</strong> (<strong>ANU</strong>) <strong>Nagold</strong><br />

zusammengefasst sind. Das sind:<br />

AG <strong>Natur</strong>Fre<strong>und</strong>e in Baden-Württemberg (NF), B<strong>und</strong> für Umwelt <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>schutz<br />

Deutschland (BUND), Landesjagdverband (LJV), <strong>Natur</strong>schutzb<strong>und</strong> (NABU),<br />

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) <strong>und</strong> Schwarzwaldverein (SWV)<br />

Gr<strong>und</strong>lagen zur Stellungnahme sind die Textlichen Festsetzungen zum vorliegenden<br />

Bebauungsplan:<br />

Aus unserer Sicht können nachfolgende Maßnahmen lobend erwähnt werden. Das sind:<br />

1. das Grünkonzept, das eine hochwertige Durchdringung <strong>und</strong> Eingrünung des geplanten<br />

Wohngebiets unter der Vernetzung des privaten <strong>und</strong> des öffentlichen Raums vorsieht<br />

<strong>und</strong> somit ein Beitrag zum Erhalt der gebietstypischen Biodiversität leisten kann;<br />

2. die Empfehlung hohe Fassaden zu begrünen;<br />

3. <strong>und</strong> vor allem die Trennung der häuslichen Abwässer von den Niederschlägen <strong>und</strong><br />

deren Entwässerung durch die Ableitung von den Dachflächen zum Teil in einen<br />

öffentlichen Regenkanal, beziehungsweise Graben, <strong>und</strong> zum anderen Teil in<br />

Zisternen.<br />

Hier wird endlich das umgesetzt, was die <strong>ANU</strong> <strong>Nagold</strong> bereits bei anderen<br />

Bauvorhaben immer wieder gefordert hat, nämlich den Einbau von Zisternen zum<br />

obigen Zweck in Bebauungsplänen vorzugeben.<br />

Schutzgut Landschaftsbild<br />

Die Vorgabe, die Gebäude mit Pult- oder Flachdächern zu versehen, stört den Charakter der<br />

umgebenden Bausubstanz, bei der die Wohngebäude ausschließlich Satteldächer tragen. Ein<br />

einheitlich geschlossenes Landschaftsbild ist so nicht mehr gegeben. Etwas gemildert wird<br />

das durch die positiv zu sehende Vorgabe, die Flachdächer zu begrünen.<br />

2/...


Seite – 2 -<br />

Stellungnahme B-Plan „Allmandweg/Zum AltenWasen“ in <strong>Nagold</strong><br />

Schutzgut Klima<br />

Um den CO2-Ausstoß nach den heutigen Möglichkeiten zu reduzieren, schlagen wir für die<br />

Deckung des Wärmebedarfs die Versorgung des Gebiets über einen zentralen Holz-<br />

Pelletkessel vor, wobei der Einsatz von Holz bei entsprechender Brenntechnik auch in<br />

anderen Nutzungsformen möglich ist. Die Stromversorgung sollte über Solarmodule, evtl.<br />

Erdwärmenutzung, sichergestellt werden (siehe auch www.solarsystemhaus.de oder<br />

www.solarcomplex.de). Die evtl. entstehende Lücke wäre über einen Versorger zu decken.<br />

Bei optimaler Dämmung, auch der Fenster, läge der Bedarf an Pellets für die Wärmeversorgung<br />

bei schätzungsweise 7 Tonnen im Jahr. Neben dem Beitrag zum Klimaschutz käme<br />

der zur regionalen Wertschöpfung hinzu. Um dieses Ziel aber zu erreichen, müssen die<br />

entsprechenden Vorgaben in die Textliche Festsetzungen zum B-Plan einfließen.<br />

Schutzgut Tiere <strong>und</strong> Pflanzen<br />

Die eine Begehung am 11. Mai 2005 reicht zur Beurteilung von Fauna <strong>und</strong> Flora im<br />

Begehungsjahr nicht aus. Weiter wird die Entwicklung bis November 2009 nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Das betrifft besonders den teilweise Wasser führenden Graben als bedeutenden Grünzug. In<br />

ihn wird seit Jahren nicht nur Abfall <strong>und</strong> Gartenschnittgut eingetragen, vielmehr breitet sich<br />

am südlichen Rand der Japanische Knöterich (Fallopia japonica) rasant aus, wobei der<br />

Bewuchs nach Osten hin immer stärker wird. Dies geht mit der Unterdrückung heimischer<br />

Pflanzen, Lockerung des Bodens <strong>und</strong> damit auch verstärkter Erosionsgefahr einher. Mit der<br />

Abnahme des gebietstypischen Pflanzenpotentials verringert sich auch der Lebensraum der<br />

Fauna, hier besonders der für Kleinlebewesen.<br />

Deshalb schlagen wir, neben der Freihaltung des Grabens zur optimalen Wasserableitung,<br />

auch die Ausrottung des Japanischen Knöterichs in diesem Bereich vor, der sich überwiegend<br />

durch Wurzelausläufer vermehrt. Dazu ist in den ersten drei Jahren eine 8 – 10malige Mahd<br />

erforderlich, wobei die erste vor Blüte erfolgen muss. Diese Maßnahme muss ins vorgesehene<br />

Monotoring einfließen.<br />

Das Anbringen von Nistmöglichkeiten für Mauersegler begrüßen wir. Da aber im<br />

nahgelegenen Waldbereich Fledermäuse gesichtet wurden, die über der westlich gelegenen<br />

Grünfläche der ehemaligen Gärtnerei jagen, schlagen wir das Anbringen von Fledermauskästen<br />

an den Bäumen der Grünanlage vor.<br />

Allgemeine Bemerkungen:<br />

• Monotoring<br />

Für das vorgesehene Monotoring fehlen die Zeitangaben zur Durchführung, um die<br />

Auswirkungen der Bebauung auf die Flora <strong>und</strong> Fauna frühzeitig festzustellen. Wir<br />

schlagen deshalb vor, die erste Beurteilung zwei Jahre nach Beginn des ersten<br />

Bauvorhabens, dann wieder nach drei <strong>und</strong> später zweimal nach fünf Jahren<br />

durchzuführen.<br />

• Die Rodung von Bäumen <strong>und</strong> Sträuchern auf die Zeit vom 01. Oktober bis zum 28.<br />

Februar zu beschränken, entfällt als Vermeidungmaßnahme, weil das gesetzlich geregelt<br />

ist.<br />

• Am der südlichen Böschungsseite des Grabens im Bereich des Gr<strong>und</strong>stücks der Firma<br />

City-Car verläuft ein schmaler Fußweg, der als Wanderweg ausgewiesen ist. Dieser führt<br />

bis zu den Garagen oberhalb des Allmandwegs <strong>und</strong> von dort weiter in den Wald hinauf<br />

zum Eisberg. Sollte diese Weg aufgegeben werden, was sinnvoll erscheint, weil im<br />

Bereich des nördlichen Grabenhangs ein neuer Fußweg geplant ist, muss in diesem Fall<br />

nicht nur die Wandermarkierung geändert werden. Vielmehr muss dann für der Weg<br />

sowohl die Anbindung zur Kernenstraße wie auch zum Allmandweg gegeben sein.<br />

3/...


Seite – 3 -<br />

Stellungnahme zum B-Plan „Allmandweg/Zum Alten Wasen“ in <strong>Nagold</strong><br />

• Die zur Stellungnahme mitgeschickte Plankarte ist unvollständig. Deshalb sind Planungen<br />

nicht immer sicher einzuschätzen. So fehlen die Hinweise in der Karte, wo die<br />

Maßnahmen V1 – V6 <strong>und</strong> der Ausgleich von A1 – A4 erfolgen sollen.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

i.A. Dieter Laquai<br />

(Sprecher der <strong>ANU</strong> <strong>Nagold</strong>)<br />

Mitwirkende Verbände, Vereine <strong>und</strong> <strong>Arbeitsgemeinschaft</strong>en in der <strong>ANU</strong> <strong>Nagold</strong>:<br />

AG <strong>Natur</strong>Fre<strong>und</strong>e in Baden-Württemberg (NF) OG <strong>Nagold</strong>, AG Schönes Dorf Mindersbach (AgsD),<br />

Bezirksimkerverein <strong>Nagold</strong> e.V. (BIV), B<strong>und</strong> für Umwelt <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>schutz Deutschland (BUND) OG<br />

<strong>Nagold</strong>, Evang. Kirchengemeinde <strong>Nagold</strong> (EvK), Landesfischereiverband (LFV) Sportfischer Club<br />

<strong>Nagold</strong> e.V. (SFC), Landesjagdverband (LJV) Kreisjägervereinigung e.V., Hegering VIII,<br />

<strong>Natur</strong>schutzb<strong>und</strong> (NABU) OGs <strong>Nagold</strong>/Altensteig e.V. <strong>und</strong> Vollmaringen e.V., Schutzgemeinschaft<br />

Deutscherwald e.V. (SDW) Kreisverband Calw, <strong>Nagold</strong>tal, Schwarzwaldverein e.V. (SWV) OG <strong>Nagold</strong>,<br />

Tierschutzverein Oberes <strong>Nagold</strong>tal e.V. (TiON)

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