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ANU - und Umweltschutz Nagold

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<strong>ANU</strong><br />

<strong>Nagold</strong>s treibende Kraft im <strong>Umweltschutz</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />

Natur- <strong>und</strong> <strong>Umweltschutz</strong> <strong>Nagold</strong><br />

Handy: 0172/ 6 26 55 83<br />

Mail: Dieter.Laquai@t-online.de<br />

Architektur/ Städtebau<br />

Prof. Dr. Ing. Gerd Baldauf Datum: 02.03.2009<br />

z.Hd. Herrn Ralf Spieß<br />

Schreiberstraße 27<br />

D-70199 Stuttgart<br />

Betr.: Stellungnahme zum Bebauungsplan „Eisberg 1, Teil, 2. Änderung“ 3. Vorentwurf<br />

vom 04.02.2009<br />

Sehr geehrter Herren Spieß, sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren,<br />

vielen Dank, dass Sie uns mit Ihrem Schreiben vom 12. Februar <strong>und</strong> an obigem Verfahren<br />

beteiligen. Die zum Verfahren gehörenden Bauvorschriften gingen uns am 20.02.2009 per<br />

Mail zu. Die Frist zur Abgaben war zeitlich relativ knapp bemessen.<br />

Wir verweisen in diesem Zusammenhang mit der Bebauung des INGparks <strong>Nagold</strong> Gäu auch<br />

auf die Stellungnahmen zum B-Planentwurf „Eisberg Teil I (22.03.02) <strong>und</strong> zum B-Plan<br />

Eisberg Teil I (28.09.06) sowie weitere Stellungnahmen zum Teil II.<br />

Die nachstehende Stellungnahme zum obigen Verfahren erfolgt im Namen aller nach<br />

§ 67 NatSchG B.-W. anerkannten Vereine, die auf Ortsebene in der Arbeitsgemeinschaft<br />

Natur- <strong>und</strong> <strong>Umweltschutz</strong> (<strong>ANU</strong>) <strong>Nagold</strong> zusammengefasst sind. Das sind:<br />

AG NaturFre<strong>und</strong>e in Baden-Württemberg (NF), B<strong>und</strong> für Umwelt <strong>und</strong> Naturschutz<br />

Deutschland (BUND), Landesjagdverband (LJV), Naturschutzb<strong>und</strong> (NABU),<br />

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) <strong>und</strong> Schwarzwaldverein (SWV)<br />

Stellungnahme:<br />

Da durch die Nachverdichtung im Baugebiet „Eisberg 1“. vorerst keine unbebauten Fläche<br />

im übrigen INDpark <strong>Nagold</strong> Gäu versiegelt werden, kann die Maßnahme auch positiv<br />

gesehen werden. Allerdings sind für uns damit trotzdem negative Auswirkungen auf Natur<br />

<strong>und</strong> Umwelt verb<strong>und</strong>en.<br />

Die Maßnahmen dieser Planung müssen in ihrer Gesamtheit mit dem Vorhaben gesehen<br />

werden, die gesamte Fläche des INGparks <strong>Nagold</strong>-Gäu von 84 ha zu bebauen.<br />

So ergeben sich Hinweise auf notwendige Ergänzungen zu den Festsetzungen im<br />

Umweltbericht zum B-Plan Eisberg Teil 1, 2. Änderung, einschließlich des bereits<br />

aufgestellten B-Plans Eisberg Teil II <strong>und</strong> der noch folgenden Planungsschritte, in deren Folge<br />

schlussendlich diese 84 ha überplant werden. 2/...


Seite – 2 -<br />

<strong>ANU</strong>-Stellungnahme zum „Eisberg, Teil I, 2. Änderung“<br />

In der Gesamtheit betrachtet, erneuern <strong>und</strong> bekräftigen wir die bereits für den zweiten<br />

Abschnitt (Eisberg Teil II) von uns gemachten raumwirksamen Vorschläge für die langfristige<br />

Sicherung der landschaftsökologischen Funktionen. Für die mit dem vorliegenden B-Plan<br />

verb<strong>und</strong>enen Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen scheint es lt. Umweltbericht im Gebiet der<br />

Planung keine ausreichenden Kompensationsmöglichkeiten zugeben. Wenn es konkret um die<br />

Kompensation einzelner Maßnahmen geht, steht dort z.B.: „Wird an anderer Stelle<br />

ausgeglichen.“, „sind vorrangig auszugleichen oder in sonstiger Weise auszugleichen“. Wie<br />

<strong>und</strong> wo bleibt dabei offen.<br />

Nicht nur deshalb, sondern auch mit Blick auf die Gesamtbetrachtung der noch bis zu 84 ha<br />

zu bebauenden Fläche, erneuern <strong>und</strong> bekräftigen wir die bereits für den zweiten Abschnitt<br />

(Eisberg Teil II) von uns gemachten raumwirksamen Vorschläge für die langfristige<br />

Sicherung der landschaftsökologischen Funktionen.<br />

Zur Sicherung eines regional bedeutsamen Wildtierkorridors zwischen dem Nordschwarzwald<br />

<strong>und</strong> dem Schönbuch sowie eines hiervon nach Süden abzweigenden regional<br />

bedeutsamen Wildtierkorridors zwischen dem Eisbergareal (ehem. Truppenüberplatz) <strong>und</strong><br />

dem Rammert ist die Ausweisung eines mindestens 100 m breiten Grünzuges im INGpark<br />

notwendig. Im zweiten Bauabschnitt (Eisberg Teil II) ist er bereits als „Grünzug 05“ angelegt.<br />

Der Funktion zu gewährleisten, muss der eine entsprechend Erweiterung finden.<br />

Wir verweisen hierbei auf die umfangreichen Erhebungen der Forstlichen Versuchsanstalt<br />

in Freiburg zur Vorbereitung eines verbindlichen Gerneralwildwegeplans durch die<br />

Landesregierung.<br />

Eine erste Gelegenheit zur Anlage dieses Wildstierkorridors an einer Schnittstelle zweier<br />

Wildtierkorridore ergibt sich an der Nordostecke des Bauabschnitts I auf der Teilgebietsfläche<br />

1 (neue Teilfläche C6).<br />

Durch eine geschickte Festlegung eines Baufensters auf C6 kann die Nordoststrecke gezielt<br />

freigehalten werden. Dies schafft zudem Platz für eine Verbreiterung der ohnehin geplanten<br />

<strong>und</strong> wegen der Fernwirkung unbedingt notwendigen Außenbegrünung, die unter Punkt 4.6.1<br />

im Umweltbericht aufgeführt <strong>und</strong> lobend als gute landschaftliche Einbindung Richtung<br />

Nordosten zu erwähnen ist.<br />

Zu loben ist in diesem Zusammenhang unter Punkt 5.1.2 auch die vorgesehene Gebietseingrünung<br />

entlang des Wanderweges im Zuge der Eisbergsteige. Dadurch ist nicht nur die<br />

positive Auswirkung auf die öffentliche Erholungsnutzung bedeutsam, sondern die ergibt sich<br />

sogar für den Wildtierkorridor. Damit diese positive Wirkung auch eintritt, ist dafür<br />

genügend Fläche freizuhalten.<br />

Die eingangs angesprochenen negativen Auswirkungen, die mit dem B-Plan „Eisberg, Teil I,<br />

2. Änderung“ in Verbindung stehen, sind bei der Bemessung von Minderung, Ausgleich im<br />

Gebiet <strong>und</strong> Ersatz zu berücksichtigen, zu denen der Umweltbericht größtenteils keine<br />

konkreten Angaben macht.<br />

Hier unser Vorschläge zum Ausgleich <strong>und</strong> Kompensation der<br />

Schutzgutbeeinträchtigungen:<br />

4. 2.4 = Tiere<br />

Es wird festgestellt, dass die Feldhecken im Gebiet, insbesondere in Kombination mit der<br />

angrenzenden offenen Feldflur, zahlreichen Vögeln, Kleinsäugern, Reptilien, Insekten <strong>und</strong><br />

Spinnen als Brut-, Schutz- <strong>und</strong> Nahrungsbiotope dienen. Die Feststellung der Arten soll im<br />

weiteren Verfahren ergänzt werden.<br />

3/...


Seite - 3 -<br />

<strong>ANU</strong>-Stellungnahme zum B-Plan „Eisberg, Teil I, 2. Änderung“<br />

Nach unserer Auffassung reicht es nicht, wie vorgesehen, weitere Arten festzustellen,<br />

vielmehr muss auch in der Arten ermittelt werden, welche Spezies vorhanden sind. Nur so ist<br />

nachzuweisen, ob Arten betroffen sind, die auf der Roten Liste stehen oder als besonders<br />

gefährdete Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie einzustufen sind.<br />

Eine Wertigkeit des nahen Waldes für Tiere <strong>und</strong> Vögel wird nicht gezogen. Der bietet aber<br />

Fledermäusen Unterschlupf, wie auch die offene Feldflur als Jagdgebiet.<br />

Deshalb fordern wir unter Einbezug der nahen Waldes ein faunistische Bestandserhebung,<br />

besonders mit Blick auf Fledermaus- <strong>und</strong> Reptilienpopulationen sowie das<br />

Vogelvorkommen.<br />

4.4.2 = Gr<strong>und</strong>wasser<br />

Es wird eine hohe Gefährdung des Gr<strong>und</strong>wassers festgestellt, ohne aufzuzeigen, wie die<br />

minimiert werden kann.<br />

Wir schlagen vor, die Abwässer zu sammeln <strong>und</strong> in die Pflanzenkläranlage im Gebiet<br />

„Eisberg, Teil II“ zu leiten.<br />

4.5.2 Klimafunktion<br />

Es wird davon ausgegangen, dass die Fläche keine Bedeutung als klimatische Ausgleichsfläche<br />

hat. Diese Ansicht können wir nicht teilen. Der Wegfall von 5.340 m² hochwertige<br />

Gehölzfläche (pzpb3), der bei weitem nicht durch die Ausweitung der nicht überfahrbaren<br />

minderwertigen Grünfläche (Wiese, Stauden) um 3.630 m² ausgeglichen wird, hat nicht nur<br />

negative Auswirkungen auf das Kleinklima, sondern auch auf das Gr<strong>und</strong>wasser (4.4.2), den<br />

Boden (5.3) <strong>und</strong> des im Bauplan liegenden Landschaftsbildes (4.6.1).<br />

Da hierfür überwiegend kein Ausgleich vorgesehen ist, schlagen wir vor, den im<br />

angesprochenen Wildtierkorridor vorzunehmen.<br />

Punkt 5.2 = Schutzgut Arten <strong>und</strong> Lebensgemeinschaften<br />

Zur Kompensation der neativ veränderten Qualität der Bodenstrukturen <strong>und</strong> Beeinträchtigung<br />

des Flächenverb<strong>und</strong>s durch die Ändrung der Pflanzgebotsflächen von pzpb1 zu pzpb3 in den<br />

Teilflächen 3, 4, 5, 6 <strong>und</strong> 7 fordern wir den Ausgleich im erwähnten Wildtierkorridor, statt<br />

an anderer Stelle, wie der Umweltbericht es vorsieht, aber Umfang <strong>und</strong> Maßnahme nicht<br />

definiert.<br />

Um den Wildtierkorridor abzusichern, ist die gr<strong>und</strong>buchamtlich Eintragung<br />

vorzusehen.<br />

Die nachstehende Begründung steht in Verbindung mit dem Punkt römisch 2 des<br />

Umweltberichts zum B-Plan „Eisberg, Teil I, 2. Änderung“:<br />

Wir sehen eine Gefahr in der Begründung, die die Änderung in den Zielen <strong>und</strong> Zwecken<br />

der Planung mit „betrieblichen Repräsentationsbedürfnis“ für die Gebiete 3, 4, 5 <strong>und</strong> 7<br />

angibt. Da weniger für dieses Baugebiet, aber sicher noch für das Gebiet „Eisberg Teil II“<br />

Änderungen beantragt werden, ist die Sicherung des Wildtierkorridors notwendig.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

i.A. Dieter Dieter Laquai Laquai<br />

Thomas Stadtlander<br />

(Sprecher der <strong>ANU</strong> <strong>Nagold</strong>) (NABU <strong>Nagold</strong>)<br />

Mitwirkende Verbände, Vereine <strong>und</strong> Arbeitsgemeinschaften in der <strong>ANU</strong> <strong>Nagold</strong>:<br />

AG NaturFre<strong>und</strong>e in Baden-Württemberg (NF) OG <strong>Nagold</strong>, AG Schönes Dorf Mindersbach (AgsD),<br />

B<strong>und</strong> für Umwelt <strong>und</strong> Naturschutz Deutschland (BUND) OG <strong>Nagold</strong>, Ev. Kichengemeinde<br />

Landesfischereiverband (LFV) Sportfischer Club <strong>Nagold</strong>, Landesjagdverband (LJV) Hegering VIII,<br />

Naturschutzb<strong>und</strong> (NABU) OGs <strong>Nagold</strong>/Altensteig <strong>und</strong> Vollmaringen, Schutzgemeinschaft Deutscherwald<br />

(SDW) <strong>Nagold</strong>tal, Schwarzwaldverein (SWV) OG <strong>Nagold</strong>, Tierschutz Oberes <strong>Nagold</strong>tal (TiON),<br />

Bezirksimkerverein (BIV)

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