ANU - Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltschutz Nagold

ANU
Nagolds treibende Kraft im Umweltschutz Arbeitsgemeinschaft
Natur- und Umweltschutz Nagold
Kontakt: Dieter Laquai, Keplerstr. 16, D-72202 Nagold Telefon: 07452/ 22 74,
Fax: 07452/ 49 98
Handy: 0172/ 6 26 55 83
Stadt Nagold Mail: Dieter.Laquai@t-online.de
z.Hd. Ursual Parwitt-Molitor
Bauamt Datum: 17.08.2012
72202 Nagold
Betr.: Bebauungsplan „1. Änderung der 1. Erweiterung Riedwiesenweg“ in Nagold-
Pfrondorf
Beschleunigtes Verfahren (Innenetwicklung) nach § 13a BauGB
Behördenbeteiligung nach § 13a (2) Nr. 3
Sehr geehrte Frau Prawitt-Molitor
wir danken, dass Sie uns mit Ihrem Schreiben vom 25.07.2012 an obigem Verfahren
beteiligen.
Die nachstehende Stellungnahme zum obigen Verfahren erfolgt innerhalb der
festgesetzten Frist von einem Monat nach Auslegung am 06.08.2012 im Namen aller
nach § 67 NatSchG anerkannten Vereine, die auf Ortsebene in der Arbeitsgemeinschaft
Natur- und Umweltschutz (ANU) Nagold zusammengefasst sind. Das sind:
AG NaturFreunde in Baden-Württemberg (NF), Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND), Landesjagdverband (LJV), Naturschutzbund (NABU),
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und Schwarzwaldverein (SWV)
Grundlagen zur Stellungnahme sind die Textlichen Festsetzungen und die
Begründungen zum vorliegenden Bebauungsplan.
Stellungnahme
Begründung zum Bebauungsplan
7. Auswirkung der Maßnahmen – Zusammenfassung der Artenschutzrechtliche
Relevanzprüfung
� Hier wird angeführt, dass das Plangebiet Teil eines Jagdreviers von Fledermäusen sein
könnte. Diese Feststellung teilen wir in dieser Form nicht. Wir wissen, dass im
Plangebiet Fledermäuse nicht nur jagen, sondern teils dort auch Sommerquartiere
haben. Das trifft auf die Zwergfledermaus und den Kleinen Abendsegler zu.
Das an einem Beobachtungstag im November, wie angegeben, keine Flugstraßen
festgestellt werden können, ist wohl klar. Dann befinden sich Fledermäuse bereits in
ihren Winterquartieren.
Weiter kann nicht davon ausgegangen werden´, dass die im Plangebiet vorkommenden
Vogelarten, die es als Brut- und Nahrungsrevier nutzen, Ausweichmöglichkeiten im
nicht überplanten Bereich der angrenzenden Streuobstwiese, in den Gärten des
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Stellungnahme der ANU Nagold zum BP 1. Änderung der 1. Erweiterung
Riedweisenweg
Umfelds sowie im Bereich des renaturierten Wächsbachs finden. In diesen Gebieten
wird es zu Revierkämpfen mit der Folge der Verdrängung kommen. Wir sind im
Gegensatz zum Gutachter trotz worst-case-Betrachtung nicht der Auffassung, die
artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 Nr. bis Nr. 3 BNatSchG
nicht gegeben sind, wenn entsprechende Vermeidungsmaßnahmen durchgeführt
werden. Hier ist sich selbst der Gutachter unsicher, weil er schreibt:
„…voraussichtlich nicht erfüllt werden.“
Die aufgeführte Gehölzrodung, die nur im Winterhalbjahr vorgenommen werden darf,
ist keine anzuerkennende Vermeidungsmaßnahme, weil sie gesetzlich vorgegeben ist.
Somit ist die unter 5.9 festgesetzten Anpflanzungen von je einem Laub- oder
Obstbaum je 300 m² angefangene Baugrundstücksfläche als Vermeidungsmaßnahme
nicht ausreichend. Wir verlangen, die Vorgaben so zu ändern, dass auf je 300 m²
angefangene Baugrundstücksgröße 1 Laub- oder Obstbaum zu pflanzen ist. Wegen der
leichteren Pflege kann auch auf Wildobstsorten zurückgegriffen werden. Allerdings ist
in allen Fällen eine Stammhöhe von 1 m bis zum Astansatz, die in den Textlichen
Festsetzungen vorgegeben ist, zu niedrig und deswegen ökologisch nicht sinnvoll.
Auch sollten wegen der Geschlossenheit des Landschaftsbildes mit der angrenzenden
Obstbaumwiese Hochstämme für die Bepflanzung vorgesehen werden.
Gut ist, dass zur Bepflanzung nur standortgerechte heimische Arten vorgeben sind.
Textliche Festsetzungen
III. Hinweise
� 6. Grünpflege
Wir bitten für die Pflege- und Instandhaltungsarbeiten keine Schädlings- und
Unkrautbekämpfungsmittel sowie synthetische Düngemittel zuzulassen. Ein Verweis,
dass Schädlinge mit natürlichen Feinden bekämpft werden können, wäre sinnvoll.
Unkräuter (Wildkräuter) können mechanisch entfernt werden. Synthetische
Düngemittel zur verwenden, ist zum Schutz der Umwelt nicht sinnvoll. Zur ihrer
Herstellung ist ein hoher Energieeinsatz erforderlich, der immer noch mit der
Erzeugung von CO2 verbunden ist.
Eine Pflanzliste lag den Unterlagen nicht bei. Wir bitten, sie dem Bauträger oder
Architekten noch zuzustellen.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Dieter Laquai
(für die ANU Nagold)
Mitwirkende Verbände, Vereine und Arbeitsgemeinschaften in der ANU Nagold:
AG NaturFreunde in Baden-Württemberg (NF) OG Nagold, AG Schönes Dorf Mindersbach (AgsD),
Bezirksimkerverein Nagold e.V. (BIV), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) OG
Nagold, Evang. Kirchengemeinde Nagold (EvK), Landesfischereiverband (LFV) Sportfischer Club
Nagold e.V. (SFC), Landesjagdverband (LJV) Kreisjägervereinigung e.V., Hegering VIII,
Naturschutzbund (NABU) OGs Nagold/Altensteig e.V. und Vollmaringen e.V., Schutzgemeinschaft
Deutscherwald e.V. (SDW) Kreisverband Calw, Nagoldtal, Schwarzwaldverein e.V. (SWV) OG Nagold,
Tierschutzverein Oberes Nagoldtal e.V. (TiON)