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labbook.cls, eine LATEX-Klasse zum Führen von experimentellen ...

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<strong>labbook</strong>.<strong>cls</strong>, <strong>eine</strong> L ATEX-<strong>Klasse</strong> <strong>zum</strong> <strong>Führen</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>experimentellen</strong> Laborjournalen, Version 1.1<br />

Frank Küster<br />

2003-05-20<br />

Zusammenfassung<br />

Diese <strong>Klasse</strong> soll es ermöglichen, Laborbücher mit chronologischen<br />

Aufzeichnungen über Experimente mit <strong>LATEX</strong> zu führen. Die neuen Seiten<br />

werden einfach jeden Tag hinten angeheftet, aus den Gliederungselementen<br />

wird ein Experiment-Index generiert, um das Auffinden <strong>von</strong><br />

bestimmten Experimenten zu erleichtern. Durch unterschiedliche Seitennummerierung<br />

kann der Vorspann (Index, Inhalt, Abkürzungsverzeichnis)<br />

unabhängig vom Hauptteil verlängert werden. Die <strong>Klasse</strong> basiert auf der<br />

KOMA-Script-<strong>Klasse</strong> scrbook.<strong>cls</strong>. Es können daher alle Merkmale dieser<br />

<strong>Klasse</strong> verwendet werden – die Lektüre des scrguide, derKOMA-Script-<br />

Dokumentation, wird daher sehr empfohlen.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Generelles 1<br />

1.1 Rechtliches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

1.2 Merkmale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2 Benutzung 2<br />

2.1 Initialisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

3 Gliederungsbefehle 3<br />

3.1 \experiment und \subexperiment: Einfache Verwendung . . . . 3<br />

3.2 Fortgeschrittene Verwendung: Abkürzungen . . . . . . . . . . . . 4<br />

3.3 MehrfacheIndexeinträge....................... 4<br />

4 Implementierung 5<br />

1 Generelles<br />

1.1 Rechtliches<br />

Die Führung <strong>von</strong> Laborbüchern ist teilweise gesetzlich geregelt, oft stellen Institutionen<br />

zur Forschungsförderung weitere Anforderungen. In der Regel ist es<br />

daher nicht erlaubt, ein Laborjournal lediglich in elektronischer Form zu führen;<br />

teilweise sind gebundene Bücher vorgeschrieben. Allerdings scheint es auch dort<br />

1


üblich zu sein, die Notizen, die man während der Experimente auf losen Blättern,<br />

in Computerdateien oder <strong>eine</strong>m „Schmierbuch“ geführt hat, mehr oder<br />

weniger regelmäßig ins gebundene Laborjournal zu übertragen.<br />

Aus diesem Grund scheint es mir vertretbar, mit <strong>eine</strong>r elektronischen und <strong>eine</strong>r<br />

parallelen ausgedruckten Fassung des Laborjournals zu arbeiten. Bei Bedarf<br />

kann die ausgedruckte Fassung geheftet oder gebunden werden, <strong>eine</strong> auf CD-<br />

ROM gebrannte Version sollte <strong>eine</strong>m Buch an Beweiskraft nicht nachstehen.<br />

Dem stehen die großen Vorteile v.a. <strong>eine</strong>r PDF-Fassung gegenüber: Volltextsuche,<br />

einfache Einbindung <strong>von</strong> Graphen und Bildern, Möglichkeit der Verlinkung<br />

<strong>von</strong> Datendateien etc.<br />

1.2 Merkmale<br />

Basisklasse <strong>labbook</strong>.<strong>cls</strong> basiert auf der KOMA-Script-<strong>Klasse</strong> scrbook.<strong>cls</strong><br />

und bietet daher alle Möglichkeiten dieser <strong>Klasse</strong>, vom Seitenlayout über<br />

Kopfzeilengestaltung und Absatzauszeichnung bis hin zu Variationen des<br />

Layouts <strong>von</strong> floats und Randbemerkungen. Die Lektüre des scrguide wird<br />

sehr empfohlen!<br />

Gliederung Die Gliederung erfolgt zunächst chronologisch, statt \chapter<br />

wird \labday verwendet. Innerhalb <strong>eine</strong>s Tages wird nach Experimenten<br />

untergliedert – das kann <strong>eine</strong> vollständige Messung <strong>von</strong> der Planung<br />

bis zur Auswertung sein, aber auch ein Arbeitsgang <strong>eine</strong>s mehrere Tage<br />

dauernden Versuchs. \experiment steht auf der Ebene <strong>von</strong> \section,<br />

zusätzlich steht \subexperiment auf der \subsection-Ebene zur Verfügung.<br />

Darunter gibt es die üblichen Gliederungsebenen, auch wenn <strong>eine</strong><br />

sehr tiefe Schachtelung wenig sinnvoll erscheint – man beachte das<br />

\minisec-Kommando <strong>von</strong> KOMA-Script.<br />

Index und Inhaltsverzeichnis Wegen der chronologischen Gliederung ist ein<br />

traditionelles Inhaltsverzeichnis nicht ausreichend, besonders wenn Versuche<br />

in <strong>eine</strong>m zusammenhängenden Experiment an verschiedenen Tagen<br />

durchgeführt werden. Daher wird zusätzlich ein Index ausgegeben. Der<br />

Index wird aus den Inhaltsverzeichnis-Einträgen der Abschnittsbefehle erstellt.<br />

Als Argument für \experiment und \subexperiment kann man<br />

auch vorher definierte Abkürzungen verwenden. Dadurch soll die konsistente<br />

Erstellung des Index erleichtert werden. Außerdem können <strong>eine</strong>m<br />

Experiment mehrere Indexeinträge zugeordnet werden.<br />

hyperref-Integration Die <strong>Klasse</strong> arbeitet gut mit dem Paket hyperref.sty<br />

zur Erstellung <strong>von</strong> pdf-Dateien mit Navigationsfunktionen zusammen.<br />

2 Benutzung<br />

2.1 Initialisierung<br />

Wenn man hyperref verwenden möchte muss man die <strong>Klasse</strong>noption hyperref<br />

angeben:<br />

\documentclass[hyperref]{<strong>labbook</strong>}<br />

2


\labday<br />

\experiment<br />

\subexperiment<br />

Danach kann man hyperref und andere Pakete in der jeweils passenden Reihenfolge<br />

laden. Wird hyperref geladen, ohne die Option anzugeben, dann überschreibt<br />

es einige Änderungen, die in dieser <strong>Klasse</strong> in L ATEX-Interna eingefügt<br />

werden. Umgekehrt werden diese Änderungen gar nicht erst durchgeführt, wenn<br />

man die Option hyperref angibt, aber das Laden des Paketes vergisst! Bei der<br />

Verwendung <strong>von</strong> hyperref sollte man außerdem die KOMA-Option idxtotoc in<br />

Erwägung ziehen: Der Index wird nämlich nicht nur in das Inhaltsverzeichnis<br />

aufgenommen, sondern auch in die PDF-Bookmarks.<br />

Ansonsten werden derzeit einfach alle Optionen an scrbook durchgereicht.<br />

Die Verwendung <strong>von</strong> openany bietet sich an, damit Labortage auf jeder Seite<br />

beginnen können.<br />

3 Gliederungsbefehle<br />

subsection\labday labelsec:labday<br />

Der Befehl \labday kann verwendet werden, um <strong>eine</strong> nicht nummerierte<br />

Überschrift zu erzeugen. Ihr Text (bzw. der des optionalen Arguments) wird ins<br />

Inhaltsverzeichnis aufgenommen und als lebender Kolumnentitel gesetzt. In der<br />

Regel wird man einfach das Datum, vielleicht mit dem Wochentag, verwenden.<br />

\labday kümmert sich auch um die Indexeinträge der untergeordneten Gliederungspunkte;<br />

man sollte es nur innerhalb <strong>von</strong> mainmatter verwenden. Intern<br />

wird \addchap aufgerufen, es gibt k<strong>eine</strong> Sternform und kein optionales Argument.<br />

3.1 \experiment und \subexperiment: Einfache Verwendung<br />

Innerhalb <strong>eine</strong>s Tages können nummerierte Überschriften für einzelne Experimente<br />

mit<br />

\experiment[]{}<br />

erzeugt werden. Ihr Text (bzw. der des optionalen Arguments) wird nicht nur<br />

ins Inhaltsverzeichnis und den Seitenkopf geschrieben, sondern auch in den Index.<br />

Dieser erleichtert die Orientierung, besonders wenn Experimente mehrfach<br />

oder über mehrere Tage hinweg durchgeführt werden. Die Indexeinträge geben<br />

nicht nur die Seiten des Beginns jedes Experiments an, sondern den ganzen Seitenbereich,<br />

und fassen zusammenhängende Bereiche des gleichen Experiments<br />

an unterschiedlichen Tagen zusammen.<br />

Beachten Sie, dass man im optionalen Argument k<strong>eine</strong> Kommas verwenden<br />

darf, weil es auch <strong>eine</strong> durch Kommas abgetrennte Liste enthalten kann (s. u.).<br />

Wenn Sie doch ein Komma benötigen, schließen Sie das optionale Argument<br />

nochmals in geschweifte Klammern ein:<br />

\experiment[{eins, zwei, drei}]{Die Eins, die zwei und die Drei}<br />

Das selbe gilt für die darunter liegenden \subexperiment-Einträge. Sie<br />

sind für Untergliederungen der Art „Planung, Durchführung, Auswertung“ oder<br />

„Herstellung, Reinigung, Messung“ vorgesehen.<br />

3


\newexperiment<br />

\newsubexperiment<br />

3.2 Fortgeschrittene Verwendung: Abkürzungen<br />

Wenn man für das gleiche Experiment an unterschiedlichen Stellen leicht unterschiedliche<br />

Formulierungen (oder Schreibungen) wählt, erhält man unterschiedliche<br />

Indexeinträge. Um dies zu vermeiden, kann man sich Abkürzungen für<br />

häufig auftretende Experimente definieren. Dies geschieht mit dem Makro<br />

\newexperiment{}{}{}<br />

Dabei bezeichnet die Abkürzung, mit der man auf die definierte<br />

und zugreifen kann (letztere für Index, Inhaltsverzeichnis<br />

und Kolumnentitel). Der Text der Abkürzung ist dabei ohne vorangestellten<br />

Backslash einzugeben, also als \experiment{abk}! Die Abkürzungen dürfen außer<br />

der Tilde (~), dem Komma und Leerzeichen sämtliche Zeichen enthalten.<br />

Für \subexperiment steht ein analoges Makro, \newsubexperiment, zur<br />

Verfügung.<br />

Bei jeder Verwendung <strong>eine</strong>s dieser Makros wird überprüft, ob die gewünschte<br />

Abkürzung bereits verwendet wurde, und gegebenenfalls ein Fehler<br />

erzeugt. Gleichlautende Abkürzungen für \experiment und \subexperiment<br />

sind grundsätzlich möglich, dürften aber nur Verwirrung stiften (beim Benutzer,<br />

nicht bei TEX). Wird das dritte Argument dieser Makros leer gelassen, so<br />

wird die Langform auch für Index und Inhaltsverzeichnis verwendet.<br />

\experiment und \subexperiment können wie \section mit oder ohne optionales<br />

Argument verwendet werden, und zwar sowohl mit völlig frei gewählten<br />

Überschriften (Kurz- und Langform) als auch mit <strong>eine</strong>r Abkürzung. Die Kombination<br />

<strong>eine</strong>r Abkürzung im optionalen Argument und <strong>eine</strong>r variierten, freien<br />

Langform im Hauptargument ist möglich, die Verwendung <strong>eine</strong>s frei formulierten<br />

optionalen Arguments mit <strong>eine</strong>r Abkürzung im Pflichargument führt jedoch<br />

zu <strong>eine</strong>m Fehler, denn die Abkürzung legt ja bereits <strong>eine</strong>n Index- und Verzeichniseintrag<br />

fest. Die Verwendung zweier unterschiedlicher Abkürzungen in optionalem<br />

und Pflichtargument ist möglich, wenn sie beide <strong>zum</strong> selben Indexeintrag<br />

führen.<br />

3.3 Mehrfache Indexeinträge<br />

Manchmal führt man zusammenpassende Arbeitschritte für verschiedene Experimente<br />

parallel aus, das verkompliziert die Indexeinträge. Stellen Sie sich<br />

z. B. vor, Sie hätten mit <strong>eine</strong>r Screening-Methode die Substanzen A152 und<br />

B96 aus <strong>eine</strong>r kombinatorischen Bibliothek als vielversprechende Medikamente<br />

identifiziert. Als nächstes möchten Sie deren exakte Struktur, Zusammensetzung<br />

oder Sequenz verifizieren und <strong>eine</strong> Präparationsmethode für etwas größere<br />

Mengen entwickeln. Wahrscheinlich können Sie Zeit sparen, indem Sie einige<br />

dieser Schritte für beide Substanzen parallel ausführen, aber dann erhalten Sie<br />

<strong>eine</strong>n Index mit Einträgen wie „A152 und B96, Sequenzierung“ – und zwei Monate<br />

später sollen Sie sich erinnern, ob sie B96 zusammen mit A152 sequenziert<br />

haben oder stattdessen in der folgenden Woche mit A43 und C12. Daher wäre<br />

es praktisch, für das Experiment „Sequenzierung <strong>von</strong> A152 und B96“ zwei<br />

Indexeinträge zu erhalten, nämlich Ä152, Sequenzierung“ und "B96, Sequenzierung“.<br />

Und genau das können Sie einfach erzeugen.<br />

\subexperiment Denn die Syntax <strong>von</strong> \experiment und \subexperiment erlaubt es, <strong>eine</strong><br />

\experiment durch Kommata abgetrennte Liste im optionalen Argument zu verwenden. Das<br />

erste Element wird für das Inhaltsverzeichnis und die Kolumnentitel verwen-<br />

4


det, und die folgenden Elemente liefern Indexeinträge. Angenommen, Sie haben<br />

die Abkürzungen A152-seq und B96-seq definiert, dann brauchen Sie nur zu<br />

schreiben:<br />

\experiment[Sequenzierung A152 und B96, A152-seq,<br />

B96-seq]{Sequenzierung der Inhibitor-Kandidaten A152 und B96}<br />

und Sie erhalten was Sie wünschen. Leerzeichen vor und nach den Kommata<br />

werden ignoriert. Sie können überall Abkürzungen oder freien Text wählen, obwohl<br />

für die Indexeinträge wahrscheinlich nur Abkürzungen wirklich sinnvoll<br />

sind.<br />

4 Implementierung<br />

Die Implementierung ist auf Englisch dokumentiert und kann durch Übersetzung<br />

<strong>von</strong> <strong>labbook</strong>.dtx mit latex erhalten werden.<br />

5

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