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Konzernlagebericht 2005 der Andreae-Noris Zahn AG ... - Anzag

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10<br />

Die ANZ<strong>AG</strong> beliefert die Apotheken in ganz Deutschland<br />

ihren Bedürfnissen entsprechend: pünktlich und zuverlässig,<br />

bis zu sechsmal täglich und auch nachts.<br />

6:00


<strong>Konzernlagebericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Andreae</strong>-<strong>Noris</strong> <strong>Zahn</strong> <strong>AG</strong> gemäß IFRS 11<br />

Die Wettbewerbsintensität im Markt des pharmazeutischen Großhandels hat<br />

sich deutlich erhöht: Während <strong>der</strong> Konzernumsatz leicht um 16,9 Mio. EUR auf<br />

3,38 Mrd. EUR anstieg, sank das Ergebnis vor Steuern um 3,1 Mio. EUR auf 41,2 Mio. EUR.<br />

Das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich dagegen um 3,5 Mio. EUR auf 25,6 Mio. EUR.<br />

Für das laufende Geschäftsjahr lautet das Ziel, mit dem Markt zu wachsen und<br />

die Erträge zu stabilisieren.<br />

<strong>Konzernlagebericht</strong> <strong>2005</strong> <strong>der</strong> <strong>Andreae</strong>-<strong>Noris</strong> <strong>Zahn</strong> <strong>AG</strong> gemäß IFRS<br />

(1. September 2004 bis 31. August <strong>2005</strong>)<br />

Intensiver Wettbewerb schmälert Marge<br />

des pharmazeutischen Großhandels<br />

Der vorliegende Konzernabschluss <strong>der</strong> <strong>Andreae</strong>-<br />

<strong>Noris</strong> <strong>Zahn</strong> <strong>AG</strong> (ANZ<strong>AG</strong>) für den Zeitraum vom<br />

01.09.2004 bis 31.08.<strong>2005</strong> wurde erstmals gemäß<br />

den vom International Accounting Standards<br />

Board (IASB) veröffentlichten International Financial<br />

Reporting Standards (IFRS) erstellt und nicht<br />

mehr nach dem deutschen Handelsgesetzbuch<br />

(HGB). Damit orientiert sich die ANZ<strong>AG</strong> für das<br />

Berichtsjahr bereits im Vorgriff an den Richtlinien<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union zur Konzernrechnungslegung<br />

(Richtlinie 83/349/EWG) und berücksichtigt<br />

als börsennotiertes Unternehmen gleichzeitig<br />

die Vorschriften des § 292a HGB.<br />

Entsprechend den Bestimmungen <strong>der</strong> IFRS wurde<br />

auch <strong>der</strong> Abschluss des Geschäftsjahrs 2004 vollständig<br />

auf IFRS umgestellt, so dass vergleichbare<br />

Vorjahreszahlen vorliegen. Für den Übergang wurden<br />

die Bestimmungen von IFRS 1, „First Time<br />

Adoption of International Accounting Standards“,<br />

angewendet. Der Konzernanhang (Notes; siehe<br />

Seite 55 bis 107 dieses Geschäftsberichts) enthält<br />

weiterführende Erklärungen zur Überleitung von<br />

HGB auf IFRS und erläutert ausführlich die Unterschiede<br />

in Ansatz und Bewertung zur bisherigen<br />

Rechnungslegung. Bedingt durch die unterschiedlichen<br />

Regelwerke – die Standards für den Konzernabschluss<br />

nach IFRS sowie das HGB für den Einzelabschluss<br />

<strong>der</strong> <strong>AG</strong> – entstehen unabhängig<br />

voneinan<strong>der</strong> zwei unterschiedliche Rechnungslegungswerke,<br />

<strong>der</strong>en materielle Ergebnisse ohne<br />

Weiteres nicht miteinan<strong>der</strong> zu vergleichen sind.<br />

Auch die Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bilanz und <strong>der</strong> Gewinnund<br />

Verlustrechnung und die Erläuterungen in den<br />

Notes und im Lagebericht des Konzerns sowie<br />

Anhang und Lagebericht für die <strong>AG</strong> zeigen deutlich<br />

erkennbare Unterschiede. An<strong>der</strong>erseits führt<br />

die übereinstimmende Zielsetzung <strong>der</strong> zu publizierenden<br />

Abschlüsse – nämlich den Ausweis<br />

eines Unternehmenserfolgs – auch zu gemeinsamen<br />

Aussagen, die in <strong>der</strong> Folge insbeson<strong>der</strong>e in


12<br />

In Abwesenheit <strong>der</strong> Apothekenmitarbeiter stellen<br />

die Auslieferungsfahrer <strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong> Tochtergesellschaft<br />

AS Logistik die Waren in eine Schleuse – die<br />

Fahrer haben Schlüsselgewalt, dabei werden die<br />

hohen Sicherheitsvorschriften für Arzneimittel<br />

strikt beachtet.<br />

6:01<br />

erläuternden Texten zu Redundanzen führen. Im<br />

Sinne eines umfassenden Informationsrechts <strong>der</strong><br />

Aktionäre sieht <strong>der</strong> Vorstand die Offenlegung <strong>der</strong><br />

sich ergänzenden Informationen zur Wertschöpfung<br />

des Aktienkapitals im Konzernabschluss nach<br />

IFRS und im Einzelabschluss nach HGB als Basis für<br />

die Gewinnverwendung in einem gemeinsamen<br />

Geschäftsbericht als unverzichtbar.<br />

Der Konzernabschluss umfasst die <strong>Andreae</strong>-<strong>Noris</strong><br />

<strong>Zahn</strong> <strong>AG</strong>, die von ihr beherrschten Gesellschaften<br />

und die assoziierten Unternehmen. Aufgrund<br />

<strong>der</strong> dominanten Rolle des Kerngeschäfts „Pharmazeutischer<br />

Großhandel im Inland“ wurde auf eine<br />

geson<strong>der</strong>te Segmentberichterstattung gemäß<br />

IAS 14 verzichtet.<br />

Erstmals wurde mit Wirkung ab 1. Januar <strong>2005</strong><br />

die kroatische Oktal Pharma d. o. o., Zagreb, als<br />

assoziiertes Unternehmen – bewertet nach <strong>der</strong><br />

equity-Methode – in die Konsolidierung einbezogen.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> kurzen Zugehörigkeit <strong>der</strong><br />

Gesellschaft zum Konzern sowie <strong>der</strong> Größe des<br />

Investments ergaben sich nur geringfügige Auswirkungen<br />

auf das Ergebnis.<br />

Wirtschaftliche und branchenspezifische<br />

Rahmenbedingungen<br />

Arzneimittelmarkt. Die Entwicklung im deutschen<br />

Arzneimittelmarkt war durch eine hohe<br />

Volatilität geprägt: Während <strong>der</strong> ersten vier<br />

Monate des Geschäftsjahrs von September bis<br />

Dezember 2004 kam das Marktwachstum fast<br />

völlig zum Stillstand. In den darauf folgenden<br />

acht Monaten erhöhte sich das Marktvolumen


um 9,8 % gegenüber dem Vorjahr. Allerdings<br />

spielen bei diesen Zahlen auch statistische Basiseffekte<br />

und die höhere Anzahl an Werktagen<br />

eine Rolle. Insgesamt ist jedoch unverkennbar,<br />

dass sich das Marktwachstum im Geschäftsjahr<br />

<strong>2005</strong> mit 6,4 % erhöht hat, aber die Wachstumsraten<br />

früherer Jahre noch nicht erreicht sind.<br />

Wachstum des deutschen Arzneimittelmarkts<br />

Angaben zu Herstellerabgabepreisen in %<br />

+9,5<br />

2001<br />

+8,1<br />

2002<br />

Quelle: ANZ<strong>AG</strong> (nach IMS Health)<br />

+6,1 +5,2<br />

2003<br />

2004<br />

+6,4<br />

<strong>2005</strong><br />

Dieses Wachstum beruht vorwiegend auf <strong>der</strong> so<br />

genannten Strukturkomponente:Wie in den Jahren<br />

zuvor haben die Ärzte vermehrt neue und damit<br />

häufig hochpreisige Präparate verordnet. Die<br />

Anzahl <strong>der</strong> abgegebenen Packungen sank leicht<br />

um 0,8 % – es wurden vermehrt Großpackungen<br />

abgegeben. Die Preise sind leicht gesunken.<br />

Der deutsche Apothekenmarkt im Kalen<strong>der</strong>jahr 2004<br />

Arzneimittelmarkt zu Apotheken-Verkaufspreisen: 32,5 Mrd. EUR<br />

Quelle: Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA)<br />

<strong>Konzernlagebericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Andreae</strong>-<strong>Noris</strong> <strong>Zahn</strong> <strong>AG</strong> gemäß IFRS 13<br />

72,3 % verschreibungspflichtig<br />

17,8 % apothekenpflichtig<br />

4,9 % verordnet<br />

12,9 % nicht verordnet<br />

3,4 % Ergänzungssortiment<br />

4,0 % Krankenpflege<br />

2,5 % freiverkäuflich


14<br />

Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten<br />

wuchs um 8,1%; damit hat ihr Anteil am Marktvolumen<br />

weiter zugenommen. Die Nachfrage<br />

nach apothekenpflichtigen, rezeptfreien Medikamenten<br />

ist nach In-Kraft-Treten des Gesetzes<br />

zur Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GMG) und dem Ausschluss von <strong>der</strong><br />

Erstattungsfähigkeit zu Lasten <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Krankenversicherung (GKV) weiter um 2,8 % gefallen<br />

– allerdings zeichnete sich hier in <strong>der</strong> zweiten<br />

Hälfte des Geschäftsjahrs eine Trendwende ab.<br />

Der Umsatz im Freiwahlbereich war mit –20,4 %<br />

weiter stark rückläufig.<br />

Markt des pharmazeutischen Großhandels.<br />

Der Umsatz des pharmazeutischen Großhandels<br />

erhöhte sich um 5,7 %. Nach wie vor nimmt die<br />

Direktbelieferung durch die Industrie zu, sie hat<br />

<strong>der</strong>zeit einen Anteil von gut 14 %.<br />

Durch die neuen Vergütungsstrukturen aufgrund<br />

des GMG wurde die durchschnittliche Spanne<br />

des Pharmagroßhandels um mehr als die Hälfte<br />

auf nur noch gut 6 % reduziert.Weitere Markttrends<br />

wie die zunehmende Verschreibung von<br />

Großverpackungen und die Herausnahme <strong>der</strong><br />

OTC-Präparate aus <strong>der</strong> Erstattungsfähigkeit durch<br />

die Kassen wirkten sich ebenfalls negativ auf<br />

Umsatz und Ertrag des Pharmagroßhandels aus.<br />

Ertragslage: Umsatz leicht gestiegen,<br />

Jahresüberschuss verbessert<br />

In dieser Marktsituation war die Strategie <strong>der</strong><br />

ANZ<strong>AG</strong> vor allem darauf ausgerichtet, den Rückgang<br />

<strong>der</strong> Marge in Grenzen zu halten und die<br />

Erträge zu stabilisieren. Die Ertragsentwicklung<br />

des ANZ<strong>AG</strong> Konzerns wurde durch die Wettbewerbsbedingungen<br />

am Markt geprägt und<br />

ist insgesamt noch als zufrieden stellend zu<br />

bezeichnen. Die Finanz- und Vermögenslage ist<br />

nach wie vor überdurchschnittlich und solide,<br />

<strong>der</strong> Eigenkapitalanteil unverän<strong>der</strong>t hoch.<br />

Umsatz. Die Umsatzerlöse erhöhten sich leicht<br />

um 16,9 Mio. EUR auf 3,38 Mrd. EUR. Dabei nahm<br />

<strong>der</strong> Umsatz im klassischen Großhandelsgeschäft,<br />

das für 98,9 % des Konzernumsatzes steht, um<br />

14,0 Mio. EUR auf 3,35 Mrd. zu. Damit war <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong> am Gesamtmarkt des pharmazeutischen<br />

Großhandels leicht rückläufig.<br />

Parallel zur Marktentwicklung gingen die<br />

Umsätze im ersten Halbjahr um 2,1% zurück, im<br />

zweiten Halbjahr stieg das Geschäftsvolumen<br />

wie<strong>der</strong> an.<br />

Auch die übrigen Geschäftsfel<strong>der</strong>, Zentrallagerlogistik,Transport,<br />

Planungs- und Projektmanagement-Dienstleistungen<br />

und Informationsservice,<br />

die jedoch in ihrer Außenwirkung von nachrangiger<br />

Bedeutung sind, konnten ihre Geschäftstätigkeit<br />

ausweiten.<br />

Mit dem Zentrallagergeschäft <strong>der</strong> CPL Pharma<br />

Lager und Vertrieb GmbH und <strong>der</strong> Transportgesellschaft<br />

AS Logistik GmbH ist eine erfolgreiche<br />

Positionierung als Logistikdienstleister für an<strong>der</strong>e<br />

Handelsunternehmen und Hersteller gelungen.<br />

Der Bereich Planungs- und Projektmanagement-<br />

Dienstleistungen mit <strong>der</strong> APL Logistik und Bauplanung<br />

GmbH ist zunehmend erfolgreich auch<br />

für Dritte tätig. Höhere Umsätze verzeichnete auch<br />

das Geschäft mit Pharma-Informationsdienstleistungen<br />

<strong>der</strong> GESDAT Gesellschaft für Informationsmanagement<br />

mbH.


7:35<br />

Das Apothekenteam kommt zur Arbeit. Eine PTA öffnet die<br />

Schleuse und überprüft die Lieferung auf Vollständigkeit.<br />

<strong>Konzernlagebericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Andreae</strong>-<strong>Noris</strong> <strong>Zahn</strong> <strong>AG</strong> gemäß IFRS 15


16<br />

7:45<br />

Wie geplant, konnte die Mitglie<strong>der</strong>zahl des Apotheken-Kooperationssystems<br />

vivesco bis Ende des<br />

Kalen<strong>der</strong>jahrs 2004 auf über 1.000 Partner ausgebaut<br />

werden. Bis August <strong>2005</strong> haben sich mehr<br />

als 150 weitere Apotheken dem Netzwerk angeschlossen<br />

– damit zählt vivesco zu den erfolgreichsten<br />

Kooperationen in Deutschland.<br />

Rohertrag. Trotz scharfen Wettbewerbs konnten<br />

<strong>der</strong> Rohertrag bei 224,0 Mio. EUR und die Rohertragsmarge<br />

bei 6,62 % stabilisiert werden. Einschließlich<br />

<strong>der</strong> Abschreibungen erhöhten sich<br />

die Aufwendungen um 1,2 % auf 188,2 Mio. EUR.<br />

Die Personalkosten stiegen vor allem durch Tariferhöhungen<br />

leicht um 0,6 % auf 94,8 Mio. EUR.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten war in etwa stabil:<br />

Zum Ende des Geschäftsjahrs beschäftigte <strong>der</strong><br />

ANZ<strong>AG</strong> Konzern umgerechnet 2.221 Vollzeitkräfte<br />

gegenüber 2.227 im Vorjahr. Zur Sicherung ihrer<br />

Zukunft setzt die ANZ<strong>AG</strong> weiterhin auf Ausbildung:<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Ausbildungsplätze stieg im Jahresdurchschnitt<br />

um 23 auf 131. Die private Altersvorsorge<br />

anspruchsberechtigter Mitarbeiter wurde<br />

mit 0,6 Mio. EUR unterstützt.<br />

Das Finanzergebnis lag bei –8,7 Mio. EUR gegenüber<br />

–8,0 Mio. EUR im Vorjahr. Aufgrund <strong>der</strong> höheren<br />

Kapitalbindung hat sich <strong>der</strong> Zinsaufwand auf<br />

9,7 Mio. EUR (Vorjahr 8,6 Mio. EUR) erhöht.<br />

Ergebnis. Das Ergebnis vor Ertragsteuern sank<br />

um 7,0 % auf 41,2 Mio. EUR. Der Ertragsteueraufwand<br />

war mit 15,6 Mio. EUR um 6,6 Mio. EUR<br />

niedriger als im Vorjahr, die Steuerquote sank von<br />

50,3 % auf 37,9 % – im Vorjahr hatten Vorsorgemaßnahmen<br />

für eine Betriebsprüfung den höheren<br />

Aufwand verursacht. Der Jahresüberschuss<br />

stieg um 15,8 % auf 25,6 Mio. EUR, je Aktie bedeutet<br />

das einen Anstieg um 0,33 EUR auf 2,40 EUR.<br />

Dividende. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen<br />

<strong>der</strong> Hauptversammlung vor, für die rund 10,7 Mio.<br />

dividendenberechtigten Inhaber-Stückaktien eine<br />

ordentliche Dividende in Höhe des Vorjahrs von<br />

1,45 EUR auszuzahlen. Der Ausschüttungsbetrag<br />

beläuft sich bei diesem Vorschlag auf 15,5 Mio.<br />

EUR o<strong>der</strong> 60,5 % des Konzernjahresüberschusses.<br />

Alles ist fehlerfrei und komplett – das<br />

zertifizierte Qualitätsmanagementsystem<br />

<strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong> steht für höchste<br />

Zuverlässigkeit bei <strong>der</strong> Belieferung.<br />

Die PTA beginnt mit dem Wareneingang<br />

und scannt die Ware ein.


Konzern-Bilanzstruktur <strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong><br />

in %<br />

Aktiva Passiva<br />

81,2 79,6<br />

20,4<br />

18,8<br />

Langfristiges<br />

Vermögen<br />

Kurzfristiges<br />

Vermögen<br />

Finanz- und Vermögenslage: Eigenkapitalquote<br />

weiterhin auf hohem Niveau<br />

42,8 41,6<br />

Bilanz. Die Bilanzstruktur des ANZ<strong>AG</strong> Konzerns<br />

wird durch das Kerngeschäft, den pharmazeutischen<br />

Großhandel, bestimmt. Die Bilanzsumme<br />

erhöhte sich um 6,3 % auf 734,9 Mio. EUR.<br />

Aktiva. Durch den Erwerb <strong>der</strong> Anteile an Oktal<br />

Pharma d. o. o., den Neubau <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung<br />

Rostock sowie weitere Investitionen nahmen die<br />

langfristigen Vermögenswerte abschreibungsbereinigt<br />

um 20,1 Mio. EUR auf 150,0 Mio. EUR zu.<br />

Damit stieg ihr Anteil am Gesamtvermögen von<br />

18,8 % auf 20,4 %.<br />

Trotz des leicht erhöhten Geschäftsvolumens<br />

konnte die Kapitalbindung in den Vorräten am<br />

Bilanzstichtag reduziert werden: Die Bestände an<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebstoffen sowie Waren gingen<br />

um 2,7 Mio. EUR auf 232,2 Mio. EUR zurück.<br />

Dies wurde möglich durch die weitere Optimie-<br />

<strong>Konzernlagebericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Andreae</strong>-<strong>Noris</strong> <strong>Zahn</strong> <strong>AG</strong> gemäß IFRS 17<br />

14,6 15,1<br />

Eigenkapital Langfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

43,3<br />

42,6<br />

Kurzfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

<strong>2005</strong><br />

2004<br />

rung des Bestandsmanagements. Die For<strong>der</strong>ungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen erhöhten<br />

sich aufgrund des hohen Umsatzes im Monat<br />

August um 21,1 Mio. EUR überproportional auf<br />

336,0 Mio. EUR.<br />

Passiva. Das Eigenkapital erhöhte sich um 3,4 %<br />

auf 305,6 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote beträgt<br />

41,6 %, gegenüber 42,8 % im Vorjahr. Sie bewegt<br />

sich damit konstant auf hohem Niveau.<br />

Die langfristigen Verbindlichkeiten lagen mit<br />

110,9 Mio. EUR um 9,6 % über dem Vorjahreswert.<br />

Darin enthalten sind neben den Pensionsrückstellungen<br />

die langfristigen Immobilienfinanzierungen<br />

für die Nie<strong>der</strong>lassungen Dresden, Regensburg<br />

und Rostock sowie das von <strong>der</strong> Tochtergesellschaft<br />

CPL genutzte Zentrallager in Flieden.<br />

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten stiegen um<br />

24,0 Mio. EUR auf 318,4 Mio. EUR. Die Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen gingen<br />

deutlich um 26,5 Mio. EUR auf 93,3 Mio. EUR zurück.<br />

Die kurzfristige Bankenfinanzierung lag um<br />

45,0 Mio. EUR höher und betrug 171,8 Mio. EUR.


18<br />

9:30<br />

Der Verkaufsberater <strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong> besucht den<br />

Apotheker. Er informiert ihn regelmäßig über<br />

neue Dienstleistungen <strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong>, er unterstützt<br />

ihn als Berater, Marketingexperte wie<br />

auch als Personalcoach.<br />

Kapitalflussrechnung. Die Zahlungsströme im<br />

pharmazeutischen Großhandel sind typischerweise<br />

in <strong>der</strong> Mehrzahl kurzfristig.Von überragen<strong>der</strong><br />

Bedeutung für die Kapitalbindung ist deshalb das<br />

Umlaufvermögen nach Abzug <strong>der</strong> zinslos zur Verfügung<br />

stehenden Lieferantenkredite – als Bilanzkennzahl<br />

auch Working Capital genannt. Die<br />

wichtigsten Größen für die Berechnung sind die<br />

For<strong>der</strong>ungen, die Vorräte sowie die Lieferantenverbindlichkeiten.<br />

Die Höhe <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen aus


Lieferungen und Leistungen am Bilanzstichtag<br />

spiegeln wegen <strong>der</strong> normierten Zahlungsbedingungen<br />

den Umsatzerfolg des letzten Abrechnungsmonats<br />

vor Ende des Geschäftsjahrs wi<strong>der</strong>.<br />

Der August <strong>2005</strong> brachte gute Umsätze, die am<br />

Bilanzstichtag zu hohen For<strong>der</strong>ungsständen führten.<br />

Im Lauf des Folgemonats konnten diese überwiegend<br />

durch Bankabbuchungsaufträge ausgeglichen<br />

werden. Die Warenvorräte als zweite<br />

dominante vorzufinanzierende Größe lagen im<br />

Vergleich zum Vorjahr leicht niedriger. Der Umfang<br />

<strong>der</strong> Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

folgt den mit unseren Vorlieferanten vereinbarten<br />

fixen Zahlungsmodalitäten und ist insgesamt<br />

abhängig vom Wert des Warenlagers.<br />

Da die Warenvorräte geringfügig unter denen des<br />

Vorjahres lagen und die Zahlungen an die Lieferanten<br />

in den Tagen unmittelbar vor und nach<br />

dem Bilanzstichtag absprachegemäß ausgeführt<br />

wurden, gingen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen im Vergleich zum Vorjahr<br />

zurück. Hauptsächlich die Verän<strong>der</strong>ungen im Umfang<br />

des Working Capitals führten zu einem negativen<br />

Cashflow aus laufen<strong>der</strong> Geschäftstätigkeit.<br />

Die ANZ<strong>AG</strong> investierte insgesamt 29,5 Mio. EUR<br />

gegenüber 27,6 Mio. EUR im vorangegangenen<br />

Geschäftsjahr.<br />

In einem intensiven Wettbewerbsumfeld hat die<br />

ANZ<strong>AG</strong> in ihre Betriebe investiert, um die logistische<br />

Leistungsfähigkeit weiter auszubauen.Wichtigstes<br />

Projekt war mit einem Investitionsvolumen<br />

von 9,0 Mio. EUR <strong>der</strong> Neubau <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung<br />

Rostock, die im Juni <strong>2005</strong> in Betrieb genommen<br />

wurde. Sie ersetzt die Nie<strong>der</strong>lassung Güstrow und<br />

verbessert die Marktpräsenz <strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong> in Nordost-Deutschland<br />

erheblich.<br />

Zusätzlich hat die ANZ<strong>AG</strong> am 1. April <strong>2005</strong> zur<br />

weiteren Optimierung <strong>der</strong> Marktversorgung in<br />

Leipzig ein Servicecenter eröffnet.<br />

Nach Ablauf des Leasingvertrages im Oktober 2004<br />

wurde die Option zum Erwerb <strong>der</strong> Immobilien <strong>der</strong><br />

Nie<strong>der</strong>lassung Hagen wahrgenommen.Weitere<br />

Investitionen betrafen die Nie<strong>der</strong>lassung Harsum.<br />

Mit <strong>der</strong> Beteiligung an dem kroatischen Pharmagroßhändler<br />

Oktal Pharma d. o. o. engagiert sich<br />

die ANZ<strong>AG</strong> erstmals auch außerhalb Deutsch-<br />

<strong>Konzernlagebericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Andreae</strong>-<strong>Noris</strong> <strong>Zahn</strong> <strong>AG</strong> gemäß IFRS 19<br />

lands. Das Unternehmen ist <strong>der</strong> drittgrößte Pharmagroßhändler<br />

Kroatiens und erwirtschaftete in<br />

2004 einen Umsatz von umgerechnet 107,8 Mio.<br />

EUR. Die Zusammenarbeit mit Oktal Pharma ist<br />

als strategische Partnerschaft angelegt und erfolgreich<br />

angelaufen.<br />

Die ANZ<strong>AG</strong> ist ihrer aktionärsfreundlichen Politik<br />

treu geblieben und hat ihre Aktionäre angemessen<br />

am Geschäftserfolg beteiligt. Für das Vorjahr<br />

wurde dem Beschluss <strong>der</strong> Hauptversammlung vom<br />

2. März <strong>2005</strong> entsprechend eine um 3,8 Mio. EUR<br />

höhere Dividende ausgeschüttet.<br />

Investitionen in Immobilien – auch in die neue<br />

Nie<strong>der</strong>lassung in Rostock – wurden <strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong><br />

Kapitalbindung entsprechend langfristig finanziert.<br />

Die Finanzierung des übrigen Kapitalbedarfs<br />

erfolgte kurzfristig durch Bankkredite.<br />

Nachtrag zum Geschäftsjahr <strong>2005</strong><br />

Nach Abschluss des Geschäftsjahrs gab es keine<br />

berichtspflichtigen Vorgänge von beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung.


20<br />

Risikobericht: Risikomanagementsystem<br />

weiter ausgebaut<br />

Die ANZ<strong>AG</strong> hat ein einheitliches Risikomanagementsystem<br />

implementiert, das nach konzernweiten<br />

Vorschriften und unter Einbeziehung aller verbundenen<br />

Unternehmen konsequent umgesetzt<br />

wird. Einheitliche und umfassende Berichts-, Kontroll-<br />

und Steuerungssysteme schaffen eine tragfähige<br />

Basis, um sämtliche relevanten operativen<br />

Geschäftsprozesse aktuell zu beobachten, interne<br />

und externe Geschäftsrisiken frühzeitig zu erkennen<br />

sowie zu bewerten und gegebenenfalls mit<br />

geeigneten Maßnahmen proaktiv gegensteuern<br />

zu können. Das Risikomanagementsystem <strong>der</strong><br />

ANZ<strong>AG</strong> erfüllt die Anfor<strong>der</strong>ungen des Gesetzes<br />

zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich<br />

(KonTraG).<br />

Nach Einschätzung des Vorstands <strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong> haben<br />

sich nach Bewertung aller Risiken im Berichts-<br />

Gemeinsam entwickeln <strong>der</strong><br />

Apotheker und <strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong><br />

Verkaufsberater eine Strategie,<br />

wie sich die Apotheke noch<br />

besser von den Wettbewerbern<br />

am Standort abgrenzen kann.<br />

10:25<br />

jahr keine Risiken ergeben, die vom Unternehmen<br />

nicht beherrscht werden und die Existenz gefährden<br />

könnten. Folgende Ausprägungen im Risikoprofil<br />

sind <strong>der</strong>zeit von beson<strong>der</strong>er Bedeutung:<br />

Die wirtschaftliche Situation im Apothekenmarkt<br />

und im Markt des pharmazeutischen Großhandels<br />

ist angespannt, das Marktgeschehen ist <strong>der</strong>zeit<br />

von einer negativen Marktpsychologie und einem<br />

intensiven Konditionen-Wettbewerb geprägt. Es<br />

besteht das Risiko, dass die Wettbewerbsintensität<br />

und damit <strong>der</strong> Druck auf die Margen des Großhandels<br />

in den kommenden Monaten weiter zunimmt.<br />

Die ANZ<strong>AG</strong> wird darauf kontinuierlich mit<br />

<strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Servicequalität und mit marktkonformen<br />

Preisbildungsprozessen antworten.<br />

Die weitere Liberalisierung des Distributionssystems<br />

für Arzneimittel – zum Beispiel durch die<br />

Ausweitung des Mehrbesitzes an Apotheken und<br />

den Wegfall des Fremdbesitzverbots – könnte zu


einem Verlust von Marktanteilen im Apothekenmarkt<br />

führen. Die ANZ<strong>AG</strong> wird auf diese Anfor<strong>der</strong>ung<br />

innerhalb ihres Vertriebskonzepts mit <strong>der</strong><br />

Forcierung <strong>der</strong> Marketingaktivitäten zur För<strong>der</strong>ung<br />

des Point of Sale in den Apotheken reagieren.<br />

Die Initiativen großer Pharmahersteller zum Ausbau<br />

des Direktgeschäfts und damit zur stärkeren<br />

Kontrolle des Vertriebswegs könnten einen grundsätzlichen<br />

Systemwechsel in <strong>der</strong> Distribution von<br />

Arzneimitteln einläuten. Der Großhandel würde<br />

in seiner Funktion vom Vollversorger zum Logistikdienstleister<br />

reduziert, seiner Mischkalkulation<br />

die Basis entzogen und im Ergebnis ein bewährtes<br />

und hocheffizientes System <strong>der</strong> Arzneimittelversorgung<br />

gefährdet.<br />

Durch die handelstypische Vorfinanzierung von<br />

Warenlieferungen besteht ein potenzielles Zinsrisiko.<br />

Um dieses Risiko zu minimieren, beobachtet<br />

die ANZ<strong>AG</strong> börsentäglich die Entwicklung an den<br />

Geld- und Kapitalmärkten.Vor allem jedoch steuert<br />

sie Umlaufvermögen und Kosten durch zeitnahe,<br />

effiziente Systeme.<br />

Das Handelsgeschäft <strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong> ist gekennzeichnet<br />

durch die Gefahr von For<strong>der</strong>ungsausfällen.<br />

Mit dem Aufbau eines effizienten Debitorenmanagements<br />

hat die ANZ<strong>AG</strong> auf das Risiko solcher<br />

For<strong>der</strong>ungsausfälle reagiert.<br />

Am 14. November 2003 erfolgte auf Antrag des<br />

Bundeskartellamtes eine vom Amtsgericht Bonn<br />

angeordnete Durchsuchung <strong>der</strong> Geschäftsräume<br />

<strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong>. Der Durchsuchung lag nach Maßgabe<br />

des Durchsuchungsbeschlusses das Ermittlungsverfahren<br />

gegen verschiedene Pharmagroßhändler<br />

und <strong>der</strong>en Vorstände wegen des Verdachts<br />

wettbewerbsbeschränken<strong>der</strong> Vereinbarungen<br />

zugrunde. Zwischenzeitlich hat die ANZ<strong>AG</strong> unter<br />

Beachtung <strong>der</strong> vorgegebenen Fristen Stellung<br />

bezogen. Eine Reaktion des Bundeskartellamtes<br />

steht noch aus. Nach heutigem Wissensstand<br />

kann keine Aussage über ein eventuelles Risiko für<br />

das Unternehmen getroffen werden.<br />

<strong>Konzernlagebericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Andreae</strong>-<strong>Noris</strong> <strong>Zahn</strong> <strong>AG</strong> gemäß IFRS 21<br />

Am 13. Juli 2004 hat <strong>der</strong> Bundesgerichtshof die<br />

Übernahme <strong>der</strong> Aktienmehrheit an <strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong><br />

durch die Sanacorp nicht entschieden. Das Verfahren<br />

wurde an das OLG Düsseldorf zurückverwiesen.<br />

Eine erste Anhörung fand im April <strong>2005</strong><br />

statt. Eine Entscheidung ist nicht abzusehen.<br />

Damit steht eine klare Aussage zur Zukunft des<br />

Unternehmens immer noch aus. Die Sanacorp<br />

hat deutlich gemacht, dass sie weiterhin eine<br />

Mehrheitsübernahme an <strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong> anstrebt.


<strong>Konzernlagebericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Andreae</strong>-<strong>Noris</strong> <strong>Zahn</strong> <strong>AG</strong> gemäß IFRS 23<br />

11.00<br />

Die Marketingfachberater <strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong> helfen <strong>der</strong> Apotheke, wichtige<br />

Markenartikel und Schnelldreher aufmerksamkeitsstark in <strong>der</strong> Freiund<br />

Sichtwahl zu platzieren. So wurde nach einem Gespräch mit<br />

dem Marketingfachberater <strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong> die Warenplatzierung entsprechend<br />

den Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Apotheke optimiert.


24<br />

Die Geschäftsentwicklung <strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong> hängt wesentlich von <strong>der</strong> Marktentwicklung<br />

und insbeson<strong>der</strong>e von <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen<br />

sowie <strong>der</strong> Wettbewerbsintensität ab.<br />

11:10<br />

Zukunftsbericht: Konzentration auf das Kerngeschäft<br />

und die Stabilisierung <strong>der</strong> Erträge<br />

Durch das GMG und weitere gesundheitspolitische<br />

Maßnahmen haben die gesetzlichen Krankenkassen<br />

im Jahr 2004 erstmals wie<strong>der</strong> einen Überschuss<br />

von rund 4 Mrd. EUR erwirtschaftet. Einen<br />

überproportionalen Teil zu diesen Einsparungen<br />

hat <strong>der</strong> Arzneimittelsektor beigetragen: Die Kassen<br />

gaben fast 10 % weniger für die Arzneimittelversorgung<br />

ihrer Versicherten aus als im Vorjahr. Im<br />

ersten Halbjahr <strong>2005</strong> betrug <strong>der</strong> GKV-Überschuss<br />

Die Apotheke platziert ein<br />

neues Produkt im Freiwahlbereich.<br />

Die ANZ<strong>AG</strong> beobachtet<br />

für ihre Kunden kontinuierlich<br />

den Markt und<br />

unterstützt die Apotheken,<br />

ihr Sortiment frühzeitig auf<br />

die Trends von morgen auszurichten.<br />

etwa 1 Mrd. EUR. Allerdings haben die Kassen<br />

diese Einsparungen bisher nur zum geringsten<br />

Teil in Form von Beitragssenkungen an die Versicherten<br />

weitergegeben.<br />

Die Experten sind sich einig, dass die GKV grundsätzlich<br />

kein Ausgaben-, son<strong>der</strong>n ein Einnahmenproblem<br />

hat – denn vor allem aufgrund <strong>der</strong><br />

immer geringeren Zahl an sozialversicherungspflichtigen<br />

Erwerbstätigen hält die Beitragsentwicklung<br />

nicht mit <strong>der</strong> demografischen Entwicklung<br />

und <strong>der</strong> gewünschten Verbesserung des


medizinischen Leistungsniveaus im Gesundheitswesen<br />

Schritt. Doch ist die aktuelle öffentliche<br />

Diskussion wegen <strong>der</strong> Steigerung <strong>der</strong> GKV-Arzneimittelausgaben<br />

um rund 20 % in <strong>der</strong> ersten<br />

Jahreshälfte <strong>2005</strong> erneut stark auf diesen Bereich<br />

fokussiert. Dabei wird oft nicht beachtet, dass dies<br />

vor allem in statischen Basiseffekten und im Wegfall<br />

zeitlich befristeter Sparvorschriften begründet<br />

ist. So reduzierte sich <strong>der</strong> Herstellerrabatt von<br />

16 % auf 6 %. Dazu kommen die wachsende Zahl<br />

von Chronikerprogrammen sowie von Hausarztmodellen.<br />

Dagegen ist <strong>der</strong> Anteil des Pharmagroßhandels<br />

an den Gesamtausgaben <strong>der</strong> GKV<br />

für Arzneimittel in den letzten drei Jahren von<br />

rund 8,5 % auf 4,2 % gesunken.<br />

Weitere Eingriffe <strong>der</strong> Politik in das Distributionssystem<br />

für Arzneimittel sind zu befürchten – ob<br />

dies bereits im laufenden Geschäftsjahr geschieht,<br />

ist <strong>der</strong>zeit noch nicht abzusehen. Auch die zeitweise<br />

diskutierte Erhöhung <strong>der</strong> Mehrwertsteuer<br />

träfe den Arzneimittelbereich hart: Die Kassen<br />

müssten eine signifikante Mehrbelastung von<br />

370 Mio. EUR verarbeiten. Und weil die Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Preise wohl nicht vollständig auf die Patienten<br />

überwälzt werden könnte, würde sich <strong>der</strong> Preiswettbewerb<br />

unter den Apotheken und im Pharmagroßhandel<br />

weiter verschärfen.<br />

Der Aufbau weiterer Kapazitäten im Pharmagroßhandel<br />

und die ständig steigende Markttransparenz<br />

lassen weiterhin einen scharfen Wettbewerb<br />

erwarten.<br />

An<strong>der</strong>erseits gilt <strong>der</strong> Gesundheitsmarkt als einer<br />

<strong>der</strong> attraktivsten Märkte <strong>der</strong> Zukunft: Die demografische<br />

Entwicklung, <strong>der</strong> medizinische Fortschritt<br />

und die ständig steigenden Erwartungen<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung an die medizinische Versorgung<br />

lassen überdurchschnittliche Wachstumschancen<br />

erwarten. Diese Dynamik ist auch durch regulatorische<br />

Maßnahmen nicht nachhaltig zu beeinflussen.<br />

Daher gilt: Unternehmen, die sich am Gesundheitsmarkt<br />

konsequent ausrichten, auf neue<br />

Trends flexibel reagieren und die Chancen sich<br />

<strong>Konzernlagebericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Andreae</strong>-<strong>Noris</strong> <strong>Zahn</strong> <strong>AG</strong> gemäß IFRS 25<br />

wandeln<strong>der</strong> Rahmenbedingungen aktiv nutzen,<br />

können ihre Ertragskraft überproportional steigern.<br />

In dieser Situation ist die ANZ<strong>AG</strong> bestrebt, ihre<br />

Leistungen im Kerngeschäft und die Partnerschaft<br />

mit den Apotheken weiter auszubauen. Das Zukunftskonzept<br />

für die selbstständige Apotheke<br />

vivesco soll den Erfolg <strong>der</strong> Marktpartner und den<br />

eigenen Erfolg auch künftig unter verän<strong>der</strong>ten<br />

Marktbedingungen sichern. Im laufenden Geschäftsjahr<br />

liegen die Schwerpunkte in <strong>der</strong> weiteren<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Umsetzungsqualität in den<br />

Apotheken, im Aufbau <strong>der</strong> Marke „vivesco – Gesundheit<br />

erleben“ und in <strong>der</strong> verstärkten Zusammenarbeit<br />

<strong>der</strong> Apotheken auf regionaler Ebene.<br />

Nach <strong>der</strong>zeitigem Wissensstand ist von einer Fortsetzung<br />

des mo<strong>der</strong>aten Marktwachstums mit<br />

Steigerungsraten von 4 % auszugehen. Die Strategie<br />

<strong>der</strong> ANZ<strong>AG</strong> im laufenden Geschäftsjahr zielt<br />

darauf ab, an diesem Marktwachstum angemessen<br />

zu partizipieren und die Ertragslage zu stabilisieren.

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