Der Anfang ist die Hälfte von allem - NET
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<strong>Der</strong> <strong>Anfang</strong> <strong>ist</strong> <strong>die</strong> <strong>Hälfte</strong> <strong>von</strong> <strong>allem</strong><br />
An einer Herausforderung kommen<br />
<strong>die</strong> Anbieter nicht vorbei: Um Glasfaserinstallationen<br />
hinter dem Hausanschluss<br />
(FTTH) auch für Elektrobetriebe<br />
attraktiv zu machen, müssen sie<br />
einfach, zuverlässig, langlebig und<br />
vor <strong>allem</strong> kostengüstig sein. Dafür<br />
gibt es zwei Wege. Während BEL2-<br />
Aussteller wie Corning, Draka, Dätwyler<br />
oder Huber+Suhner mit entsprechender<br />
Auslegung der Connectivity-Produkte<br />
(z.B. vorkonfektionierte<br />
Kabel) versuchen, mit immer weniger<br />
Spleißen auszukommen, gehen<br />
<strong>die</strong> Anbieter <strong>von</strong> LWL-Verbindungs-<br />
Mit FTTH schon etwas länger am<br />
Markt <strong>ist</strong> <strong>die</strong> R-Kom in Regensburg.<br />
Klaus Eckel schilderte den Wandel des<br />
1997 gegründeten Regensburger City<br />
Carriers, der in Ostbayern zunächst<br />
mit Breitband<strong>die</strong>nsten für Geschäftskunden<br />
über <strong>die</strong> Glasfaser an den<br />
Markt ging (9 Hauptverteiler, 250 mit<br />
LWL erschlossene Gebäude, 2.000<br />
Geschäftskunden), zum Anbieter <strong>von</strong><br />
TK-Diensten für Privatkunden in der<br />
Region. Unter der Marke „Glasfaser<br />
Ostbayern“ adressiert der Dienstleis -<br />
ter inzwischen 80.000 Privathaushalte<br />
im Versorgungsgebiet, wozu mit 25<br />
Fibercollect-Räumen 22.000 Gebäude<br />
mit LWL erschlossen werden müssen –<br />
eine andere Größenordnung. Eckel<br />
konzentrierte sich in seinem Vortrag<br />
auf <strong>die</strong> Notwendigkeit des Einsatzes<br />
<strong>von</strong> rechnergestützten Tools für <strong>die</strong><br />
Netzplanung. Sie seien vor <strong>allem</strong> notwendig,<br />
um <strong>die</strong> Entscheidungsgrundlagen<br />
für viele denkbare Optionen des<br />
Spleißen? Ja, aber kostengünstig<br />
(Foto: TE)<br />
technik den anderen Weg und machen<br />
ihre Apparatur immer kompakter,<br />
praxis tauglicher und kostengünstiger.<br />
So brachte TE Connectivity (vormals<br />
Tyco) das neue Verbindungssystem<br />
RECORDsplice mit nach Berlin. Es<br />
besteht aus einem Spleißgerät mit integrierter<br />
Fasertrenneinrichtung, automatischer<br />
Entsorgung der Faserreste<br />
und einem speziellen, hochwertigen<br />
mechanischen Spleiß.<br />
Technische Daten der Faserverbindung:<br />
Einfügedämpfung 0,1 dB,<br />
Rückflussdämpfung > 60 dB, Installationstemperatur<br />
-5 bis 45 ºC, Einsatztemperatur<br />
-40 bis 70 ºC. Das kompakte,<br />
wartungsfreie Gerät <strong>ist</strong> für<br />
den Indoor- und Outdoor-Bereich<br />
konzipiert, nach Herstellerangaben<br />
für 20.000 Faserbrüche ausgelegt<br />
und kann selbst unter widrigen Umweltbedingungen<br />
zum Spleißen <strong>von</strong><br />
allen Single- und Multimodefasern<br />
eingesetzt werden. Es benötigt keine<br />
Stromversorgung oder Batterie. Und<br />
weil es keine Rüstzeiten gibt, <strong>ist</strong> der<br />
RECORDsplice für Installationsbetriebe<br />
auch dann noch effizient einzusetzen,<br />
wenn es um <strong>die</strong> Ausführung nur<br />
einiger weniger – oder gar einzelner<br />
– Endkundenanschlüsse geht.<br />
Cluster-Ausbaus jeweils schnell mit<br />
unterschiedlichen Parametern durchspielen<br />
zu können und daraus z.B. <strong>die</strong><br />
Entscheidung für <strong>die</strong> betriebswirtschaftlich<br />
optimale Anbindungsrate<br />
zu treffen. Im Fall der R-Kom liege sie<br />
bei 80 % der Wohneinheiten; hier<br />
komme man mit 50 % der Kosten im<br />
Vergleich zur Kompletterschließung<br />
aller Wohneinheiten aus. Was dem<br />
Referenten prompt <strong>die</strong> Frage aus dem<br />
Publikum einbrachte, wer später jemals<br />
noch ein wirtschaftliches Interesse<br />
an der Erschließung der restlichen<br />
20 % der Wohneinheiten haben sollte.<br />
Niemand, lautet <strong>die</strong> richtige Antwort,<br />
<strong>die</strong> Eckel freilich so unverblümt<br />
nicht geben wollte. Stattdessen der<br />
völlig korrekte Hinweis, dass es einem<br />
Unternehmen ohne Versorgungspflicht<br />
gestattet sein muss, den aus<br />
seiner Sicht plausibelsten Business-<br />
Plan zu verfolgen. Trotzdem, falls es<br />
sich noch nicht ausreichend herumge-<br />
sprochen hat: Hier entstehen in der<br />
nächsten Runde des Breitbandausbaus<br />
ganz planmäßig bundesweit gerade<br />
neue weiße Flecken, deren Beseitigung<br />
später me<strong>ist</strong> länger dauert als<br />
<strong>die</strong> Politik gemeinhin verspricht.<br />
Planung leicht gemacht<br />
Breitbandatlas, Infrastrukturatlas,<br />
Breitbandbedarfsatlas, Baustellenatlas,<br />
Glasfaseratlas – man kann ob der<br />
Vielfalt der Atlanten auf Bundes- und<br />
Landesebene inzwischen leicht durcheinandergeraten.<br />
So <strong>ist</strong> etwa der Glasfaseratlas<br />
Schleswig-Holstein der erste<br />
seiner Art in der Bundesrepublik.<br />
Dr. <strong>Der</strong>ek Meier vom Breitband-Kompetenzzentrum<br />
des nördlichsten Bundeslandes<br />
(www.bkzsh.de) stellte<br />
ihn auf der BEL2 schon einmal vor, obwohl<br />
er erst am 15. Juli offiziell freigeschaltet<br />
wurde. Dort gibt es auch<br />
schon einen Baustellenatlas für<br />
Schleswig-Holstein, wie ihn u.a. Jürgen<br />
Schneider <strong>von</strong> der Deutschen Telekom<br />
in seinem Vortrag für <strong>die</strong> Bundesebene<br />
als wünschenswert beschrieben<br />
hat, um Synergien in der<br />
Bautätigkeit verschiedener Netzbetreiber<br />
heben zu können.<br />
Wäre BMWI-Mann Krüger auch am<br />
zweiten Veranstaltungstag, als es um<br />
<strong>die</strong> FTTH-Netzplanung ging, noch dagewesen,<br />
hätte er erleben können,<br />
dass Planer für den jetzigen Zustand<br />
des Infrastrukturatlasses nur noch Häme<br />
und Spott übrig haben. Einer sagte<br />
in Berlin: „<strong>Der</strong>zeit bekommen Sie<br />
bei Anfragen zum Infrastrukturatlas<br />
an <strong>die</strong> BNetzA bestenfalls eine Telefonnummer<br />
des für <strong>die</strong> betreffende<br />
Region zuständigen Kontakts. Und<br />
<strong>die</strong> erwe<strong>ist</strong> sich am Ende oft noch als<br />
falsch.”<br />
Die Vorstellung, dass es Infrastrukturen<br />
geben könnte, <strong>die</strong> gleich nebenan<br />
verlaufen, <strong>die</strong> aber einem sein Glasfasernetz<br />
gerade planenden Netzbetreiber<br />
unbekannt bleiben, <strong>ist</strong> auch der<br />
etwas fade Nachgeschmack zu der<br />
ansonsten schlüssigen Demonstration<br />
automatisierter Netzplanung durch<br />
das FTTx-Plan-Konsortium im Plenum<br />
P3 der Veranstaltung, <strong>die</strong> mit „FTTH:<br />
<strong>die</strong> Gigabit-Society“ überschrieben<br />
war. Schließlich bleibt das Risiko, dass<br />
<strong>die</strong> Rechnersimulation der Optimie-<br />
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