Neue Rechtschreibung tritt endgültig in Kraft - Schule.at
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<strong>Neue</strong> <strong>Rechtschreibung</strong> <strong>tritt</strong> <strong>endgültig</strong> <strong>in</strong> <strong>Kraft</strong><br />
Wien APA - Am 31. Juli endet <strong>in</strong> Österreich und<br />
Südtirol die Übergangsfrist für die neuen<br />
amtlichen Regeln der deutschen<br />
<strong>Rechtschreibung</strong>. Damit werden Schülerarbeiten<br />
nur noch nach den neuen, seit 1. August 2006<br />
geltenden Rechtschreibregeln korrigiert, erklärte<br />
dpa-Zentralbild<br />
Karl Blüml, österreichisches Mitglied im<br />
<strong>in</strong>tern<strong>at</strong>ionalen R<strong>at</strong> für deutsche <strong>Rechtschreibung</strong>,<br />
im Gespräch mit der APA.<br />
Bisher wurde die alte Schreibweise zwar angestrichen, aber nicht als Fehler<br />
gewertet.<br />
E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Ausnahme gibt es noch: M<strong>at</strong>uranten, die beim Hauptterm<strong>in</strong> im Mai<br />
oder Juni dieses Jahres nicht bestanden haben und nun im Herbst nochmals<br />
antreten müssen, dürfen noch <strong>in</strong> der alten Schreibweise schreiben. Sie sollen<br />
unter den selben Bed<strong>in</strong>gungen wie im Frühjahr antreten dürfen, sagte Blüml.<br />
Schüler verwenden neue <strong>Rechtschreibung</strong><br />
Die ums<strong>tritt</strong>ene Rechtschreibreform ist damit ab Anfang August vollständig<br />
umgesetzt. Die neuen Rechtschreibregeln würden ohnedies schon von mehr<br />
als 95 Prozent der Schüler angewendet. Ihm seien auch ke<strong>in</strong>erlei<br />
Rückmeldungen bekannt, dass es zu größeren Problemen komme, sagte<br />
Blüml.<br />
Der R<strong>at</strong> für die deutsche <strong>Rechtschreibung</strong> will bei se<strong>in</strong>er nächsten Sitzung im<br />
Herbst dennoch e<strong>in</strong>e groß angelegte Untersuchung über die neue<br />
<strong>Rechtschreibung</strong> beschließen. Das Konzept dafür sei bereits fertig, nun werde<br />
noch nach e<strong>in</strong>er F<strong>in</strong>anzierung gesucht, sagte Blüml. Dabei sollen <strong>in</strong><br />
Österreich, Deutschland und der Schweiz e<strong>in</strong>erseits verschiedenste<br />
Publik<strong>at</strong>ionen analysiert, andererseits Untersuchungen an <strong>Schule</strong>n<br />
durchgeführt werden. "Wir wollen feststellen, ob es eventuell noch<br />
Knackpunkte <strong>in</strong> der Akzeptanz gibt", sagte Blüml.<br />
Deutschland war das erste Land, das die überarbeitete <strong>Rechtschreibung</strong> mit<br />
1. August 2007 vollständig umgesetzt h<strong>at</strong>. In der Schweiz und <strong>in</strong> Liechtenste<strong>in</strong><br />
endet die Übergangsfrist am 31. Juli 2009.<br />
Teilweise alte und neue <strong>Rechtschreibung</strong> gültig<br />
Wegen der heftigen Kritik an der Rechtschreibreform von 1996 war das<br />
amtliche Regelwerk mit 1. August 2006 erneut geändert worden.<br />
Entsprechend den Vorschlägen des R<strong>at</strong>s für deutsche <strong>Rechtschreibung</strong> s<strong>in</strong>d<br />
seitdem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen besonders ums<strong>tritt</strong>enen Bereichen die alten Schreibweisen<br />
© APA - Austria Presse Agentur - www.zukunftwissen.apa.<strong>at</strong> Seite 1
- neben den neuen - wieder zugelassen.<br />
So ist beispielsweise neben "kennen lernen" auch wieder die alte<br />
Zusammenschreibung "kennenlernen" erlaubt. Wortverb<strong>in</strong>dungen wie "alle<strong>in</strong><br />
erziehend" und "so genannt" dürfen ebenfalls zusammengeschrieben werden<br />
("alle<strong>in</strong>erziehende Mutter", "sogenannte schnelle Brüter"). In Fällen wie<br />
"ause<strong>in</strong>andergehen" ist die Zusammenschreibung sogar wieder verb<strong>in</strong>dlich<br />
vorgeschrieben, wenn die Betonung auf "ause<strong>in</strong>ander" liegt. Das<br />
Anredepronomen darf <strong>in</strong> Briefen auch wieder großgeschrieben werden: "du"<br />
oder "Du". Bei der Kommasetzung und Worttrennung s<strong>in</strong>d jetzt e<strong>in</strong>ige<br />
Schreibweisen verboten, die nach der Reform 1996 erlaubt waren: Das<br />
Komma ist etwa vorgeschrieben (wo es 1996 nicht zw<strong>in</strong>gend war) bei Sätzen<br />
wie "Sie öffnete das Fenster, um frische Luft here<strong>in</strong>zulassen". E<strong>in</strong>zelne<br />
Vokale am Wortanfang dürfen am Zeilenende auch nicht mehr abgetrennt<br />
werden; die Silbentrennung "A-bend" ist also unzulässig.<br />
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