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Heilsame Kochkunst Heilsame Kochkunst ... - vita sana Gmbh

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42<br />

Variante eines Wanderklassikers im Oberwallis<br />

Wenn über dem Mittelland zwischen Spätherbst und Frühwinter oft wochenlang die Nebel lasten,<br />

scheint im Oberwallis gern die Sonne. Am Südhang über Brig und Visp lässt sich hier noch bis in den<br />

Dezember hinein herrlich Licht und Wärme tanken. Unsere letzte Wanderung des Jahres stellt eine<br />

attraktive Variante der beliebten Tour an der Lötschberg-Südrampe vor.<br />

Vom Bahnhofplatz Brig<br />

führt das Postauto über<br />

eine kurvenreiche Strasse<br />

nach Mund auf 1200 m ü.M. Hier<br />

bei Beginn unserer Sonnensuche<br />

westwärts und abwärts nach Raron<br />

haben wir bereits den höchsten<br />

Punkt des Tages erreicht.<br />

Der Wegweiser zeigt als<br />

Zwischenziel das Dörfchen Eggen<br />

an der Lötschberg-Südrampe<br />

an, und bald schon bummeln wir<br />

durch heckengesäumtes Wiesland.<br />

Überall finden sich Suonen:<br />

Das sind zum Teil offene<br />

Wasserleitungen, die das kostbare<br />

Nass aus den Seitentälern auf<br />

die Felder führen.<br />

Nach jedem Winter müssen die<br />

von Lawinen und Sturzblöcken<br />

beschädigten Suonen wieder instand<br />

gestellt werden. An exponierten<br />

Lagen kann diese Arbeit<br />

lebensgefährlich sein. Tatsächlich<br />

verunfallen immer wieder<br />

Menschen während solcher Reparaturen.<br />

Bei Ausserberg, das<br />

wir später erreichen, sind zum<br />

Beispiel nach Ende des Ersten<br />

Weltkrieges an einem einzigen<br />

Tag 18 Männer abgestürzt.<br />

Ein Wort noch zum Dorf<br />

Mund. Der Ortsname kommt<br />

vom lateinischen Mons (=Berg).<br />

Über dem Dorf thront der Teufelsstein.<br />

Solange ein Kreuz auf<br />

ihm stehe, so besagt die Legende,<br />

kann Satan sein geplantes Vernichtungswerk<br />

– die Zerstörung<br />

der Kirche von Mund – nicht ausführen.<br />

<strong>vita</strong> <strong>sana</strong> sonnseitig leben 10/2008<br />

Safran aus Krokusblüten<br />

In Mund gibt es eine landwirtschaftliche<br />

Besonderheit: die<br />

einzigen Safranfelder in der<br />

Schweiz. Das Gewürz wird aus<br />

den Blüten einer besonderen<br />

Krokusart gewonnen. Wie wertvoll<br />

der Safran ist, beweisen<br />

Schilder am Rand unseres Wanderwegs,<br />

die Flurschäden an den<br />

Krokusfeldern durch Androhung<br />

hoher Bussen verhindern sollen.<br />

Drei Dutzend Bergbauern, von<br />

denen manche, wie anderswo im<br />

Oberwallis, die Landwirtschaft<br />

im Nebenerwerb betreiben, pfle-<br />

Das Bergdorf Mund ist Ausgangspunkt<br />

unserer Walliser Wanderung.<br />

gen den Anbau von Safran. Im<br />

Gasthaus gibt es als Spezialiät<br />

Safranreis zu kosten, und die<br />

Dorfbäckerei verkauft würziges<br />

Safranbrot – wie wäre es mit einem<br />

Stück als Stärkung für<br />

unterwegs?<br />

Sobald wir auf dem gut markierten<br />

Weg von Mund nach Eggen<br />

bei der Flur namens Brand<br />

das Wiesland verlassen haben,<br />

verändert sich die Vegetation und<br />

nimmt in trockener Felslandschaft<br />

teilweise steppenhafte Zü-<br />

ge an: So sieht es dort aus, wo<br />

nicht bewässert wird. Kurz vor<br />

Eggen dann stösst unser Wanderweg<br />

auf die klassische Route der<br />

Lötschberg-Südrampe. Diesem<br />

wohl bekanntesten Höhenweg<br />

der Schweiz – und damit dem<br />

Bahntrassee – folgen wir bis<br />

nach Ausserberg, indem wir einmal<br />

mit Spitzkehre ins untere<br />

Baltschiedertal eintauchen.<br />

Auch hier führen mehrere Suonen<br />

aus dem Talhintergrund auf<br />

die Felder von Eggerberg und<br />

Ausserberg. Wer die senkrecht<br />

abfallenden Felswände betrachtet,<br />

kann gut verstehen, dass die<br />

Wasserleitungen stellenweise in<br />

Tunnels geführt werden. In Tunnels<br />

verläuft ebenfalls immer<br />

wieder die Lötschbergbahn, deren<br />

Bau vor hundert Jahren zahlreiche<br />

technische Probleme aufgab.<br />

Seit gerade einem Jahr verläuft<br />

der Hauptverkehr ja durch<br />

den Lötschberg-Basistunnel,<br />

doch wird die alte Bergstrecke<br />

noch immmer im Stundentakt<br />

durch Regionalexpress-Züge bedient...<br />

zur Freude der Einheimischen,<br />

aber auch der vielen Touristen,<br />

die den spektakulären<br />

Tiefblick ins Rhonetal nicht missen<br />

möchten.<br />

Androhung von<br />

Höllenqualen<br />

Bei der Bahnstation Ausserberg<br />

– der Dorfkern selbst liegt etwas<br />

weiter oben am Hang – verlassen<br />

wir die Südrampe und schlagen

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