Heilsame Kochkunst Heilsame Kochkunst ... - vita sana Gmbh
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Variante eines Wanderklassikers im Oberwallis<br />
Wenn über dem Mittelland zwischen Spätherbst und Frühwinter oft wochenlang die Nebel lasten,<br />
scheint im Oberwallis gern die Sonne. Am Südhang über Brig und Visp lässt sich hier noch bis in den<br />
Dezember hinein herrlich Licht und Wärme tanken. Unsere letzte Wanderung des Jahres stellt eine<br />
attraktive Variante der beliebten Tour an der Lötschberg-Südrampe vor.<br />
Vom Bahnhofplatz Brig<br />
führt das Postauto über<br />
eine kurvenreiche Strasse<br />
nach Mund auf 1200 m ü.M. Hier<br />
bei Beginn unserer Sonnensuche<br />
westwärts und abwärts nach Raron<br />
haben wir bereits den höchsten<br />
Punkt des Tages erreicht.<br />
Der Wegweiser zeigt als<br />
Zwischenziel das Dörfchen Eggen<br />
an der Lötschberg-Südrampe<br />
an, und bald schon bummeln wir<br />
durch heckengesäumtes Wiesland.<br />
Überall finden sich Suonen:<br />
Das sind zum Teil offene<br />
Wasserleitungen, die das kostbare<br />
Nass aus den Seitentälern auf<br />
die Felder führen.<br />
Nach jedem Winter müssen die<br />
von Lawinen und Sturzblöcken<br />
beschädigten Suonen wieder instand<br />
gestellt werden. An exponierten<br />
Lagen kann diese Arbeit<br />
lebensgefährlich sein. Tatsächlich<br />
verunfallen immer wieder<br />
Menschen während solcher Reparaturen.<br />
Bei Ausserberg, das<br />
wir später erreichen, sind zum<br />
Beispiel nach Ende des Ersten<br />
Weltkrieges an einem einzigen<br />
Tag 18 Männer abgestürzt.<br />
Ein Wort noch zum Dorf<br />
Mund. Der Ortsname kommt<br />
vom lateinischen Mons (=Berg).<br />
Über dem Dorf thront der Teufelsstein.<br />
Solange ein Kreuz auf<br />
ihm stehe, so besagt die Legende,<br />
kann Satan sein geplantes Vernichtungswerk<br />
– die Zerstörung<br />
der Kirche von Mund – nicht ausführen.<br />
<strong>vita</strong> <strong>sana</strong> sonnseitig leben 10/2008<br />
Safran aus Krokusblüten<br />
In Mund gibt es eine landwirtschaftliche<br />
Besonderheit: die<br />
einzigen Safranfelder in der<br />
Schweiz. Das Gewürz wird aus<br />
den Blüten einer besonderen<br />
Krokusart gewonnen. Wie wertvoll<br />
der Safran ist, beweisen<br />
Schilder am Rand unseres Wanderwegs,<br />
die Flurschäden an den<br />
Krokusfeldern durch Androhung<br />
hoher Bussen verhindern sollen.<br />
Drei Dutzend Bergbauern, von<br />
denen manche, wie anderswo im<br />
Oberwallis, die Landwirtschaft<br />
im Nebenerwerb betreiben, pfle-<br />
Das Bergdorf Mund ist Ausgangspunkt<br />
unserer Walliser Wanderung.<br />
gen den Anbau von Safran. Im<br />
Gasthaus gibt es als Spezialiät<br />
Safranreis zu kosten, und die<br />
Dorfbäckerei verkauft würziges<br />
Safranbrot – wie wäre es mit einem<br />
Stück als Stärkung für<br />
unterwegs?<br />
Sobald wir auf dem gut markierten<br />
Weg von Mund nach Eggen<br />
bei der Flur namens Brand<br />
das Wiesland verlassen haben,<br />
verändert sich die Vegetation und<br />
nimmt in trockener Felslandschaft<br />
teilweise steppenhafte Zü-<br />
ge an: So sieht es dort aus, wo<br />
nicht bewässert wird. Kurz vor<br />
Eggen dann stösst unser Wanderweg<br />
auf die klassische Route der<br />
Lötschberg-Südrampe. Diesem<br />
wohl bekanntesten Höhenweg<br />
der Schweiz – und damit dem<br />
Bahntrassee – folgen wir bis<br />
nach Ausserberg, indem wir einmal<br />
mit Spitzkehre ins untere<br />
Baltschiedertal eintauchen.<br />
Auch hier führen mehrere Suonen<br />
aus dem Talhintergrund auf<br />
die Felder von Eggerberg und<br />
Ausserberg. Wer die senkrecht<br />
abfallenden Felswände betrachtet,<br />
kann gut verstehen, dass die<br />
Wasserleitungen stellenweise in<br />
Tunnels geführt werden. In Tunnels<br />
verläuft ebenfalls immer<br />
wieder die Lötschbergbahn, deren<br />
Bau vor hundert Jahren zahlreiche<br />
technische Probleme aufgab.<br />
Seit gerade einem Jahr verläuft<br />
der Hauptverkehr ja durch<br />
den Lötschberg-Basistunnel,<br />
doch wird die alte Bergstrecke<br />
noch immmer im Stundentakt<br />
durch Regionalexpress-Züge bedient...<br />
zur Freude der Einheimischen,<br />
aber auch der vielen Touristen,<br />
die den spektakulären<br />
Tiefblick ins Rhonetal nicht missen<br />
möchten.<br />
Androhung von<br />
Höllenqualen<br />
Bei der Bahnstation Ausserberg<br />
– der Dorfkern selbst liegt etwas<br />
weiter oben am Hang – verlassen<br />
wir die Südrampe und schlagen