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Heilsame Kochkunst Heilsame Kochkunst ... - vita sana Gmbh

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«Das Geheimnis des Trostes liegt für mich darin, dass man Herz,<br />

Augen und Ohren auf etwas Grösseres richtet», schreibt Irmtraud<br />

Tarr, Autorin des Buches «Trost – die Kunst, der Seele gut zu tun».<br />

«Trost,» so meint sie, «ist Nahrung für die Seele. In vielen Lebenslagen<br />

und Situationen – nicht nur den schlimmen! – brauchen wir<br />

ihn. Ob man ihn sich selber gibt, andere tröstet oder getröstet<br />

wird: Trost gehört ganz wesentlich zur Kunst des Lebens.»<br />

Trost ist tröstlich, denn er<br />

hilft über die Trostlosigkeit<br />

hinweg. Trost spenden<br />

– sich und anderen – das<br />

kann nicht jede/r. Aber geben Sie<br />

die Hoffnung noch nicht auf:<br />

man kann es lernen. Und auch<br />

mit dem Trost empfangen, dem<br />

Getröstetwerden, tut man sich oft<br />

schwer. Trost – das ist Ermutigung,<br />

Verständnis, Zuhören, Zuspruch,<br />

Labsal, Stärkung, Balsam,<br />

Lichtblick, Hoffnung, Erleichterung,<br />

Aufrichtung, Besänftigung,<br />

Beruhigung, Aufheiterung<br />

etc. etc. je nach Situation,<br />

Art des Problems und der zu tröstenden<br />

Person. Trösten kann<br />

man auch ohne Worte, durch Berührungen,<br />

Nähe, Gefühle. Musik<br />

kann Trost spenden, ebenso<br />

wie die Ablenkung durchs Lesen,<br />

Malerei, Kreativität. Ein schönes<br />

warmes Bad, ein erholsamer<br />

Schlaf oder ein Spaziergang<br />

durch die Natur lenken von den<br />

Problemen ab, können also auch<br />

tröstend wirken. Nicht zu vergessen<br />

die Haustiere: über ihr Fell zu<br />

streicheln, sie zu kraulen, zu verwöhnen,<br />

zu pflegen, kann ebenfalls<br />

Trost spenden. Schliesslich<br />

zählen auch das Beten und das<br />

Weinen zu den Trostspendern.<br />

Bereits in ihrem Vorwort weist<br />

Irmtraud Tarr auf die meist negativen<br />

Begriffe für Trost in unserer<br />

Alltagssprache hin: trostlos,<br />

untröstlich, nicht ganz bei Trost<br />

sein, vertrösten. «Ich nehme an,<br />

dass sich dahinter eine tiefe<br />

<strong>vita</strong> <strong>sana</strong> sonnseitig leben 10/2008<br />

Sehnsucht verbirgt, dass es doch<br />

etwas geben möge, das Trost<br />

spendet». «Trost ist ein Lebenselixier.<br />

Dennoch wird kaum<br />

irgendwo eingeübt und gelernt,<br />

wie man tröstet. Ich gehe davon<br />

aus, dass man trösten lernen kann<br />

und muss. Uns fehlen Rituale,<br />

Bräuche und Traditionen, wir<br />

wissen heute nicht mehr, wie wir<br />

uns in leidvollen, schmerzlichen<br />

Situationen verhalten sollen. Wie<br />

findet man die richtige Sprache?<br />

Den richtigen Ton? Muss man<br />

erst selbst in eine leidvolle Situation<br />

kommen, um am eigenen<br />

Leib zu erfahren, was Trost spendet<br />

und was nicht?» Und gerade<br />

hier scheint das Problem zu liegen.<br />

In einer Zeit, wo wir oft unsere<br />

unmittelbaren Nachbarn<br />

nicht kennen, uns um die Nöte<br />

unserer Nächsten einen Dreck<br />

scheren, vom Unglück anderer<br />

profitieren und eine Gleichgültigkeit<br />

an den Tag legen, die sich<br />

gewaschen hat, bleibt auch zum<br />

Trost spenden, Zuhören, Mitfühlen<br />

keine Zeit. Erst wenn wir selber<br />

leiden, suchen wir Trost und<br />

Verständnis, wären dankbar,<br />

wenn uns jemand zuhören oder<br />

in den Arm nehmen würde, hätten<br />

gerne das Mitgefühl anderer.<br />

Irmtraud Tarr, Psycho- und<br />

Musiktherapeutin aus Rheinfelden<br />

(Deutschland), setzt sich in<br />

ihrem 190seitigen Buch mit diesen<br />

Problemen eingehend auseinander.<br />

Trösten, Trostspuren,<br />

Trösten lernen, Gesten des Trö-<br />

stens, Trostgefährten, sich selbst<br />

trösten, Seelentrost, Trostrituale,<br />

persönliche Rituale und Trösten<br />

als Lebenskunst heissen die zehn<br />

Kapitel. Wer sich bisher mit dem<br />

Trösten nicht (so eingehend) befasst<br />

hatte, kommt nicht schlecht<br />

ins Staunen über die Vielfalt an<br />

Themen rund um das schlichte<br />

Wörtchen «Trost».<br />

Und ein Trost für alle Leserinnen<br />

und Leser: die 190 Seiten<br />

sind schnell geschafft, denn Irmtraud<br />

Tarr’s Buch ist keineswegs<br />

langfädig und ermüdend, sondern<br />

frisch, positiv, schon fast<br />

fröhlich und dabei überaus lehrreich<br />

und informativ. Ausserdem<br />

zählen Sie nach der Lektüre vielleicht<br />

tatsächlich zu den Profi-<br />

Tröster/innen, die sich nicht<br />

scheuen, sich in Ihr Gegenüber<br />

hineinzuversetzen, zuzuhören<br />

und genügend Verständnis aufzubringen,<br />

um wirklich Trost zu<br />

spenden.<br />

Pia Bieri<br />

Das Buch «Trost – die Kunst,<br />

der Seele gut zu tun» kann<br />

beim Verlag bezogen werden.<br />

Bestellschein auf Seite 46

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